JS8580 voll HDR-fähig? 2015er-Modell

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roman70
Stammgast
#1 erstellt: 07. Nov 2016, 17:02
Es ist für mich irgendwie konfus, herauszufinden, wie es mit meinem UE55JS8580/JS8500 betreffend HDR-fähig steht. Ich habe jetzt schon ziemlich rumgegoogelt und recherchiert.

- Samsung selbst für auf ihrer Homepage bei diesem Modell unter den Spezifikationen nichts unter HDR auf. Erst ab den 2016er Modellen.
- Andererseits gibt es diverse Seiten und Tests weltweit, welche ihn als HDR-tauglich bezeichnen und es auch getestet haben
- Die HDR-Tauglichkeit kam anscheinend mit einem Update zur IFA 2015: http://www.areadvd.d...e-fuer-suhd-uhd-tvs/
- Für die Xbox One S wird er als getestet HDR10 tauglich angegeben. Z.B. hier offiziell: https://www.reddit.c...with_hdr10_for_xbox/ und PS4 https://www.reddit.c...that_support_hdr_10/
- Die 2016er Modelle werden von Samsung als HDR 1000 tauglich angegeben. Was ist nun der Unterschied zu HDR10? Warum erwähnt Samsung selbst die HDR-Tauglichkeit nicht? War bei den 2015er-Modellen HDR noch nicht definitiv spezifiziert? Die Unterschiede interessieren mich trotzdem.

Wer sieht da durch und kann Klarheit schaffen?


[Beitrag von roman70 am 07. Nov 2016, 17:08 bearbeitet]
tom1tom
Inventar
#2 erstellt: 07. Nov 2016, 17:34
Frage doch mal Samsung selbst.

Die sollten es doch eigentlich wissen ! Was sagt dein HANDBUCH ?

http://www.samsung.com/de/support/chat/

lg

https://www.digitec....uch-hdr-faehig-22192

https://www.youtube.com/watch?v=FV-rZzik2dw


[Beitrag von tom1tom am 07. Nov 2016, 17:45 bearbeitet]
Mike500
Inventar
#3 erstellt: 07. Nov 2016, 17:46
HDR-Support (genauer: HDR10-Support) ist schnell erreicht. Der TV muss dafür nur (Achtung, technischer Kauderwelsch):

1) Einen HDMI 2.0a-Eingang haben, der HDR versteht
2) HDR-Metadaten empfangen und verarbeiten können
3) Das HDR10-Metadaten-Profil empfangen und verarbeiten können (EOTF SMPTE ST 2084, Farbauflösung 4:2:0, 10 bit, Farbraum Rec. 2020 und für Metadaten: SMPTE ST 2086, MaxFALL, MaxCLL)
4) Die passende EOTF-Funktion anwenden, bevor das Bild ausgegeben wird.

Anders als beim Logo "Ultra HD Premium" werden keinerlei Mindestspitzenhelligkeiten oder Mindestkontrastverhältnisse vorausgesetzt. Zudem ist auch ein vom Panel darstellbarer erweiterter Farbraum nicht Teil der HDR10-Voraussetzungen, und auch ob und wie das Local Dimming funktioniert ist egal.

Es ist ja tatsächlich so, dass sogar mehrere kleinere - aber topaktuelle - Modelle (KU6xxx) auf dem Papier HDR10-fähig sind, sie bei der Darstellung aber nicht an die höheren Modelle drankommen. Das ist aber einfach cleveres Marketing, der Kunde sieht nur "HDR" und ist sich der Unterschiede nicht bewusst.

Für gute HDR-Effekte ist von Belang, ob der TV eine hohe Spitzenhelligkeit erreichen kann (für die hellen Effekte) und ob er gleichzeitig gutes Local Dimming hat (damit bei kleinen hellen Effekten der Rest des Bildes vernünftig dunkel bleibt). Beides muss man für die KU6xxx-Modelle und Ersteres für viele Vorgängermodelle leider verneinen. Richtig auf HDR ausgelegt ist eigentlich erst die KS-Serie.

Bis 2014/2015 war HDR noch überhaupt kein bis kaum ein Thema. Es gab keine Geräte, keine Inhalte, und somit auch keine Nachfrage. Bis hin zur JS-Serie (Ausnahme natürlich JS9590) ist das größte Problem die für HDR-Maßstäbe meist ziemlich geringen Helligkeitsreserven. Vor HDR wurde dies in den Reviews meist noch nicht mal gemessen, da es kaum darauf ankam. Was zählte, war ein guter Schwarzwert und somit bei kalibrierter Bildhelligkeit (üblicherweise 120 cd/m²) ein guter Kontrastwert. Wen interessierte schon, wie grell man das Bild letzten Endes hochregeln konnte, das hat kaum jemand ausgereizt. Die Inhalte waren nicht dafür ausgelegt.

Mit HDR ist dort ein kompletter Umschwung passiert. Die Helligkeitsreserven werden für einen richtig beeindruckenden Effekt sehr wichtig. So wird schon ein KS7xxx derart hochzüchtet (>1000 cd/m²), dass er in der Hinsicht einen JS9590 (!) vom Vorjahr aussticht. Innerhalb zweier Jahre ging es also von "Spitzenhelligkeit kein Thema" (HU-Serie) über "Spitzenhelligkeit wird wichtig, erhöhen wir sie" (JS-Serie) zu nunmehr "Spitzenhelligkeit >1000 cd/m², um das UHD-Premium-Logo zu bekommen" (KS-Serie).

Fairerweise muss man sagen, Spitzenhelligkeit ist auch nicht alles bei HDR. HDR 1000 ist ein Marketing-Begriff von Samsung, der andeuten soll, dass besagte Modelle 1000 cd/m² Spitzenhelligkeit erreichen (für ein paar Sekunden in einem kleinen Weißfenster). Es lehnt sich somit an das "Ultra HD Premium"-Logo an, wo dies u.A. auch eine Voraussetzung ist, um das Logo führen zu dürfen. Es hat aber beides nichts mit dem Standard HDR10 zu tun. Der reine HDR10-Standard macht überhaupt keine Vorgaben, wie gut der HDR-Eindruck am Ende sein muss, dies wird wie gesagt nur in gewissem Rahmen für das "UHD Premium"-Logo gemacht (welches unabhängig von HDR10- oder Dolby Vision-Support vergeben wird). Doch selbst damit gibt es noch großen Spielraum in der Qualität des HDR-Bildes. Denn für das Logo wird lediglich mit bestimmtem Testmaterial gemessen, welches keine realen Szenen abbildet. Etwaiges Blooming, Haloing, spaltenweise Aufhellungen etc. - kurzum, jedwege Defizite beim Local Dimming - sind für das Logo egal.

Da es für die HDR10-Unterstützung keine Mindest-Spitzenhelligkeit, keinen Mindest-Dynamikumfang oder darstellbaren Farbraum gibt, auch 8-bit oder 10-bit-Panel egal ist (der TV muss lediglich intern 10 Bit-Signale verstehen und verarbeiten), kommt es natürlich, dass die KU6xxx und auch ältere Modelle nach einem Firmware-Update problemlos HDR10 unterstützen. Dieses bringt den/die HDMI 2.0-Port(s) auf Stand "HDMI 2.0a". Aber diese Modelle können natürlich kein Ultra HD Premium / "HDR 1000" erfüllen. UHD Premium wäre mindestens ein Indiz, dass die Hintergrundbeleuchtung leistungsstark ist und dass es ein Local Dimming gibt, sagt aber auch noch nichts aus über die sonstige Qualität der Umsetzung bei HDR-Material. Man hat die Situation, dass HDR10-Support so gut wie bei allen 2016ern UHD-TVs zum guten Ton gehört, mit teils drastischen Unterschieden bei der Qualität des nachher sichtbaren HDR-Effekts. Und mit einem JS-Modell ist man von der Spitzenhelligkeit ebenso noch eingeschränkt, wenn es nicht das Topmodell ist.


[Beitrag von Mike500 am 07. Nov 2016, 18:48 bearbeitet]
roman70
Stammgast
#4 erstellt: 07. Nov 2016, 18:30

tom1tom (Beitrag #2) schrieb:
Frage doch mal Samsung selbst.

Die sollten es doch eigentlich wissen ! Was sagt dein HANDBUCH ?


Samsung sagt: Nicht HDR-fähig. Zumindest im Chat sagen sie das. Was machen die dort? Die schauen in den Spezifikationen nach, wie ich es auch gemacht habe. Darum wohl diese Antwort.

In der BDA kommen die drei Buchstaben HDR nicht vor.

Vermutlich halt, weil es erst später mit einem Update nachgeliefert wurde.

Nicht umsonst finde ich das Ganze ein bisschen konfus. Welche Angaben stimmen? Und wie ist es im Detail? Hier beim HIFI-Forum steht auch HDR: nein.
Mike500
Inventar
#5 erstellt: 07. Nov 2016, 18:37
Die BDA und sonstige Werksangaben, die noch überall von 2015 stehen, sind auf Stand Q1/Q2 2015, wo ungefähr die J-Serie präsentiert wurde. Das HDR-Firmware-Update kam erst später raus. HDR verstehen sie also mittlerweile, und wie ich oben ausführe, gehört auch nicht viel dazu. Neue Firmware und das war's. Wie es um den tatsächlichen HDR-Effekt dann nachher steht, habe ich ja auch oben angedeutet, dort kann es signifikante Unterschiede geben, zu denen allein ein "HDR: Ja" natürlich null Auskunft gäbe.
roman70
Stammgast
#6 erstellt: 07. Nov 2016, 18:41
@Mike500
Wow. Super. Herzlichen Dank. Das ist das, was ich nirgends gefunden habe - und erst noch so komprimiert. Auf diesem Niveau ist mir das Technik-Kauderwelsch noch geläufig. Ich habe schon über das Thema rumgegoogelt; jetzt wird mir sogar einiges an bereits gelesenem technischem Kauderwelsch noch klarer.

Der JS95XX hat Full Array Local Dimming. Ich habe in einem Test aus 2015 auch gelesen, dass er HDR-Material halt besser darstellt als mein JS85XX.

Gründe kenne ich jetzt dafür.
Mike500
Inventar
#7 erstellt: 07. Nov 2016, 18:55
Aber gerne doch. Ja, der JS9590 (Schweiz: JS9580) hatte von den 2015er-Modellen sowohl die weitaus höchste Spitzenhelligkeit - die durchaus schon gut HDR-tauglich war - sowie ein in viel feinere Zonen aufgeteiltes Dimming. Damit wäre man sogar heute noch top aufgestellt, wenn Samsung nicht bei der K-Serie den HDR+-Modus nachgeschoben hätte, der nochmal gut gegen den in den mittleren und unteren Helligkeiten zu geringen Helligkeitseindruck bei HDR-Inhalten wirkt. Dieser Modus wird der J-Serie leider verwehrt bleiben.

Es hat sich also so viel in so kurzer Zeit in Sachen HDR bewegt, dass man es nur mit den ganz aktuellen und hohen Modellen voll ausreizen kann.
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