Frage zur Phasenlage eines U-Dipols

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deckwise
Stammgast
#1 erstellt: 09. Mai 2009, 12:33
Hallo zusammen,

eigentlich hab ich ne Frage zur Aufstellung eines U-Dipols, aber der Reihe nach:

Seit gestern Abend rumpelt ein SP-382 PA in einem U-Dipol munter durch mein Zimmer. Sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn wurde noch ausgiebig getestet, und bereits ohne Einspielphase marschiert das Ding ordentlich los. Aber ein optimaler Aufstellungsort will sich irgendwie nicht finden lassen, und so stellt sich für mich folgende Frage:

Subwoofer haben ja je nach Aufstellung mehr oder weniger ein Problem mit der Phasenlage, dem bei höherwertigen Modulen stufenlos regelbar beigekommen wird. Soweit schön und gut und nachvollziehbar. Aber wie schauts denn bei Dipolen aus? Da kommen ja prinzipbedingt zwei gegensätzliche Phasen raus, oder versteh ich da was falsch?
Angenommen man platziert den Dipol mittig zwischen die Lautsprecher, sodaß die Vorderseite der Membran dem einen Satelliten zugewandt ist, die Rückseite dem anderen.
Hab ich dann auf der einen Seite zwangsläufig Auslöschungen im Übergangsbereich zwischen Satellit und Sub? Da komm ich ja phasentechnisch nie auf einen grünen Zweig?

Davon unabhängig bin ich gerade schwer verliebt in meinen Dipol-Sub, quasi im Vorbeigehen schüttelt er Bässe aus dem Ärmel, da bleibt einem die Spucke weg.
2eyes
Inventar
#2 erstellt: 10. Mai 2009, 00:30

deckwise schrieb:

Seit gestern Abend rumpelt ein SP-382 PA in einem U-Dipol munter durch mein Zimmer. Sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn wurde noch ausgiebig getestet, und bereits ohne Einspielphase marschiert das Ding ordentlich los.

Da haben die Nachbarn ja noch Glück gehabt, dass es "nur" ein Dipol war. Bekanntlich sind die ja freundlicher zu Nachbarn als andere Bässe. Aber sag mal: Was erwartest Du eigentlich von einer "Einspielphase" für Subwoofer?

Subwoofer haben ja je nach Aufstellung mehr oder weniger ein Problem mit der Phasenlage, dem bei höherwertigen Modulen stufenlos regelbar beigekommen wird. Soweit schön und gut und nachvollziehbar.

Kann ich weder schön noch gut nachvollziehen. In Bezug auf die anderen Lautsprecher hat ein Subwoofer bis ~100 Hz kaum ein Phasenproblem. Denk nur mal an die Wellenlängen. Oder lebst Du in einer Halle? Die Phasenregelung ist eher dazu gut, in Bezug auf Raummoden flexibel zu reagieren.

Aber wie schauts denn bei Dipolen aus? Da kommen ja prinzipbedingt zwei gegensätzliche Phasen raus, oder versteh ich da was falsch?

Nee, völlig richtig verstanden.

Angenommen man platziert den Dipol mittig zwischen die Lautsprecher, sodaß die Vorderseite der Membran dem einen Satelliten zugewandt ist, die Rückseite dem anderen.
Hab ich dann auf der einen Seite zwangsläufig Auslöschungen im Übergangsbereich zwischen Satellit und Sub? Da komm ich ja phasentechnisch nie auf einen grünen Zweig?

Deine Überlegung ist auch hier richtig. Das ist aber eine sehr ungewöhnliche Aufstellung. Normalerweise platziert man den Dipol so, dass er gleichphasig wie die anderen Lautsprecher nach vorn abstrahlt und gegenphasig nach hinten. Hält man den empfohlenen Abstand des Dipols zur Rückwand von >1m ein, kommt der nach hinten abgestrahlte Schall - von der Rückwand reflektiert - von ca. 40-120 Hz auch gleichphasig wieder vorn an. Unter 40 Hz wird es mit Dipolbass zugegebenermaßen etwas schwierig.

Davon unabhängig bin ich gerade schwer verliebt in meinen Dipol-Sub, quasi im Vorbeigehen schüttelt er Bässe aus dem Ärmel, da bleibt einem die Spucke weg. :hail

Mein Sagen seit Tagen ...
deckwise
Stammgast
#3 erstellt: 10. Mai 2009, 14:01
Ui, der Rudolf persönlich - vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Zum Thema Einspielphase:
Ich dachte (und das meine ich auch festgestellt zu haben), das sich auch bei einem Subwoofer die endgültigen Eigenschaften erst nach einigen Stunden Einspielzeit einstellen?

Nein, in einer Halle lebe ich leider nicht, wohl eher im Gegenteil... Daher auch meine Sub-Odyssee, denn meine Wohnung scheint speziell zum Zwecke der Förderung von Raummoden errichtet worden zu sein.
Womit wir auch gleich beim nächsten Thema wären: 1m Wandabstand sind bei mir absolut nicht drin, daher hatte ich es mit der Aufstellung "senkrecht" zur Wand probiert. Und obwohl ich damit eigentlich in der Pegelsenke der "8" sitze habe ich damit das bislang beste Ergebnis erreicht.
Ich glaube ich werde mal deine tolle Website durchschmökern (dass ist alles noch Neuland für mich), und würde mich freuen wenn ich dich danach noch mal mit Fragen löchern dürfte...

Vielen Dank und viele Grüße!!
2eyes
Inventar
#4 erstellt: 10. Mai 2009, 15:04
Hallo deckwise,

prinzipiell käme auch eine Aufstellung parallel zu einer Seitenwand in Frage. Da müsste der Dipol aber wahrscheinlich wirklich tief und steil getrennt werden, um nicht geortet zu werden. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob so was in Deinem Raum überhaupt passt. Noch weniger, ob es auch funktioniert. Nur Versuch macht kluch.
Die Aufstellung quer zu den Hauptlautsprechern muss aber IMHO zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation führen.

Gruß Rudolf

und heute brav an die Mutter denken!
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