15 " Subwoofer Eigenbau

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DJ_Tim_96
Neuling
#1 erstellt: 10. Nov 2015, 21:31
Hey,

ich würde mir gern aus 2 alten teilwiese Kauputten Boxen, 2 (Hoffentlich funktionierende) subwoofer bauen. Die Boxen waren 2 Gemini gsm-1545 (Ich weiß es ist eig ein haufen Schrott aber hab sie geschenkt bekommen). Jetzt hab ich mal die beiden Bässe ausgebaut und getestet, funktionieren beide. Meine Idee ist es jetzt einfach 2 neue Gehäuse zu bauen um aus den Bässen noch das Rauszuholen was geht. Es handelt sich um 15" woofer 150W RMS bei 8ohm. Ist nicht viel aber ich hätte halt gern auf die Schnelle 2 Subwoofer die dann so lang halten bis ich damit genug Geld verdient hab um mir gescheite zu kaufen.

Fragen:

Welche Gehäuse Art ? Das alte sieht nach Bassrefelx aus ...
Welches Material ? Würde zu MPX tendieren (wegen der Haltbarkeit kein MDF)
Was brauch ich an Elektronik ? Arbeite nur mit einer Endstufe also müssen die Tops durchgeschleift werden.
Größe des Gehäuse (Literzahl bzw ungefähre abmessung) ?

Ich hoffe es nimmt sich einer Meinem Problem an denn ich habe leider keine ahnung von Lautsprecher Berrechnung oder Planung. Bin aber Schreiner also beim Bauen sind mir keine Grenzen gesetzt.

Danke im Vorraus.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 11. Nov 2015, 00:21
Hmm,
hallo erst mal

kannst du mal Detailfotos von den Subwoofer-Chassis machen? Besonders von der Rückseite (Magnet und alle Aufkleber falls vorhanden) und ein Mal schräg "in" das Chassis hinein, so dass man das Anschlussterminal sowie Zentrierspinne und Verklebung mit der Membran sieht.

Nachfolgendes gilt für den Fall das es keine Parameter zu den Chassis gibt:
Ich schätze aber, dass sie von Gemini in ein "auf gut Glück" BR-Gehäuse gesteckt wurden. Die "originale" Abstimmung ist also zu nichts zu gebrauchen.
Für gewöhnlich haben solche Chassis eine relativ hohe Gesamtgüte (was aber genau das Gegenteil von Gut bedeutet ). etwa 1,0 und mehr ist da Standard.
Gepaart mit einer Resonanzfrequenz die womöglich irgendwo zwischen 45 und 55 Hz liegt ergibt sich ein EBP (Efficency Bandwidth Product) von ca. 55-60. Ab 90 aufwärts kann man Chassis recht gut für BR nutzen. Unter 40 gehen sie in geschlossen. (sind so "Richtwerte", nix wirklich festes).

Ich würde folgendes machen:
Du sagst ja was von "später" und "Geld". Willst also was größeres machen.
Dann such dir jetzt einen Subwoofer aus, den du später haben willst. Am besten einen BR-Sub, kein Horn.
Davon baust du das Gehäuse auf, verbaust aber deine jetzt vorhandenen Chassis und verschließt dann die BR-Öffnung (einfach ein Brett mit Tesa Moll drüber schrauben).
Damit hast du dann für später vorgesorgt, nutzt aber noch die billigen Gemini-Chassis. Bei Bedarf/Geld kaufst du einfach das "richtige" Chassis zu dem Gehäuse.
Ende des Teils für den Fall der unbekannten Parameter.

MPX solltest du nehmen, ja. Es lässt sich um ein vielfaches schöner als MDF verarbeiten, ist leichter und stabiler.

Wenn man nur eine 2-Kanal Endstufe nutzt, dann fährt man meistens Mono. Also Kanal 1 die Subwoofer und Kanal 2 die Topteile.
Je nachdem wie die Impedanzen sind in Parallel- oder Reihenschaltung. Da die Subwoofer 8 Ohm haben kannst du sie parallel an einen Kanal anschließen. Bei deinen Tops wirds das gleiche sein denke ich.

Damit die Topteile nur Mitten und Höhen und die Subwoofer nur Bässe bekommen brauchst du eine aktive Frequenzweiche, wie etwa die JB Systems XO 2.4. Das ist eine 2-Wege Stereo Frequenzweiche (also für Subwoofer und Topteile).
Sie wird zwischen Quellgerät (also Mixer oder PC oder was auch immer) und Endstufe geschaltet. Sie hat zwei Ein- und vier Ausgänge:
IN rechts & IN links sowie
OUT rechts high / OUT rechts low & OUT links high / OUT links low.
An die Inputs kommt ganz normal dein Quellgerät.
OUT [seite] high geht in den Endstufenkanal an welchem die Topteile hängen.
OUT [seite] low geht in den Endstufenkanal an welchem die Subwoofer hängen.
An der FQW werden nun die Trennfrequenzen eingestellt. Die Trennung von Subwoofern und Topteilen liegt für gewöhnlich im Bereich von 100 bis 150Hz.
Also z.B. die Subwoofer bei 120Hz raus nehmen und die Tops bei 120Hz eingreifen lassen. Die Topteile sollten dabei nicht in den Bereich der Subwoofer mit rein spielen. Also z.B. Subwoofer bei 130Hz raus nehmen und die Tops schon bei 110Hz eingreifen lassen. Eine kleine Lücke hingegen ist nicht wild, z.B. 120Hz Subwoofer und 130Hz Topteile.
Zusätzlich hat die 2.4 einen Low-Cut. Heißt: Sie schneidet alles, wirklich alles unter einer bestimmten Frequenz ab. Diese liegt bei der 2.4 bei 40Hz.
Klingt zwar erst mal so, als würde sie dir "Bass klauen", in wahrheit geht aber kaum normale Musik unter 45Hz und dazu schützt es deine Subwoofer vor Überlast. Zu tiefe Töne können diese nämlich sowohl elektrisch (zu viel Leistung rein gepumpt) als auch mechanisch (anschlagen der Spule am Magneten) zerstören.

Ich hoffe das hilft dir erst mal weiter.

Grüße, Reference
DJ_Tim_96
Neuling
#3 erstellt: 11. Nov 2015, 00:59
Erst mal vielen Dank für die Lange Antwort

Soweit hatte ich noch garnicht gedacht. Hatte in zukunft vor mir 2x Nova vision Vs12 als tops zu kaufen und dann noch 2x Nova Vison Vs 18 Subs um dann ne Kompeltte Anlage zu haben.

Aber wie du schon sagst könnte ich mir ja auch ein "Großes" Gehäuse Bauen und dann Später nur Das chassis Tauschen. Hatte nämlich mal einen Bauplan für einen RCF L18P300 gefunden und der sah mir ganz gut aus nur finde ich den jetzt nicht mehr.

Nur mal angenommen ich würde jetzt den Bauplan echt nciht mehr finden wie könnte ich mir denn dann das neue Gehäuse ausrechnen ?

Und dann noch ne frage habe bis jetzt 4 Fullrangeboxen angeschlossen , 2 große 3-wege als Subwoofer ersatz und 2 Kleine Als Top ersatz und mache immer einen syncronen aufbau also jeweils 1 von einer sorte auf jede seite. Wenn ich jetzt mit einer endstufe und fequenzweiche arbeiten mögche dann könnte ich ja übehaupt keine balance mehr einstellen und hätte nur ein Mono signal das geht ja garnicht weil ich bei manchen lieder ja parts haben die nur auf einer seite zu hören sind was ja dann heißt das ich eine DI box dazischenhängen müsste um alles hören zu können ... Bei FQW dachte ich ehr an das Teil was im Lautsprecher ist also das ich wie jetzt nur den Subwooferanschließe dann nimmt der sich was er braucht (an Frequenzen) und der rest wird zu den Tops durchgeschliffen. Oder sind FQW im subwoofer nicht zu empfelen ?

MFG DJ Tim
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 11. Nov 2015, 09:11
Ach so,
na wenn du später was fertiges kaufen willst, dann ist der weg über die Geminis vielleicht nicht so toll.
Ein halbwegs gutes Gehäuse, welches stabil ist und das man auch "präsentieren" kann (weil es gut gefertigt wurde), kostet auch schon zwischen 75 und 100 Euro...
Also hättest du für die Geminis Kosten von 150 bis 200 Euro, die du später nicht "weiterverwenden" kannst.
Das halte ich nicht für sonderlich intelligent.

Dann sag lieber jetzt gleich "so, ich Kauf mir jetzt einfach nen guten Fertigsub, komme damit ein wenig ins Minus, hab aber gleich was gutes" oder Miete für die nächsten VAs Subwoofer dazu (zwei 18er gibts ab 50€/Abend).

Wenn du dich doch zum Selbstbau entscheidest:
Im Netz gibt es massenhaft Bauvorschläge für passive PA Subwoofer
Als interessante Webseiten seien genannt
Jobst-Audio.de
h-audio.de
lsv-achenbach.de

Guck dir die Vorschläge an, durchsuche dann das Forum nach Meinungen.
Ein heißer und recht günstiger Tipp dürfte der Thomann 18-500/8-A sein. Thomanns hauseigener 18"er, der zahlreichen Tests von Amateuren und Profis zu Folge in einer Liga spielt, die mindestens das Doppelte kostet. Da gibt es auch einen eigenen Thread zu.
Wenn du dessen Gehäuse baust (ist ein BR mit irgendwas um 150L netto meine ich), dann kannst du da wie gesagt erst mal deine Geminis rein stecken und den Port einfach verschließen. Ich glaube nämlich nicht dass die Chassis sonderlich für BR geeignet sind. Die werden mit großen, geschlossenen Volumen am besten arbeiten können.

Es fehlen übrigens noch Bilder
Vom Magneten, von allen Aufklebern (bzw. Typenbezeichnungen & Nummern) sowie vom "Herz" des Chassis (Zentrierspinne mit Übergang von Membran auf eben diese).
Dann lässt sich auch hier mehr sagen.

Zur passiven FQW:
So wie du dein Setup jetzt hast (pro Kanal 2 Fullrangeboxen die vmtl. auch jede Fullrange laufen und eine als "Sub" verwendet wird) ist es das denkbar schlechteste was du machen kannst.
Dir fehlt ein vernünftiger Übergang von Subwoofern zu Topteilen.
Und ja, wie du selbst ganz zum Schluss geschrieben hast, ist eine passive Frequenzweiche (also richtig mit DICKEN Spulen, Kondensatoren und Widerständen) nicht so toll. Früher, als aktive Weichen noch teuer waren, da hat man kleine PA Anlagen tatsächlich mit passiven Frequenzweichen für die Sub-Top-Trennung aufgebaut. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass EINE halbwegs gute Spule, die auch der Leistung gewachsen ist und die für eine akkurate Trennung sorgt, bestimmt 30€ kostet, ist es eigentlich totaler Unsinn sowas zu bauen
Zudem "arbeitet" so eine Spule (bzw. passive Frequenzweiche) auch immer mit den daran angeschlossenen Chassis zusammen. Soll beißen: Eine 6,8mH Spule reagiert an deinem Gemini Chassis anders als an einem Thomann 18-500/8-A oder einem RCF LF18G401. Total anders
Bei einer aktiven FQW ist das nicht der Fall. Sie arbeitet immer gleich, da sie nur mit der Quelle und dem Verstärker arbeitet. Diese Geräte arbeiten immer linear (einfach ausgedrückt).
Und ja, die zwei Spulen kosten schon 60€. Dazu noch zwei Kondensatoren, dann ist erst die Sub-Trennung gemacht.
Dann noch zwei Spulen für die Topteile (die werden etwas kleiner ausfallen, kosten aber trotzdem noch 20€/Stück) und ebenfalls zwei Kondensatoren. Sind zusammen gut 120€. Die Weiche ist dann echt nicht so doll belastbar und funktioniert (wenn man alles richtig macht) NUR, wirklich NUR mit den Geminis und seinen jetzigen "Topteilen"!
Also wieder 120€ die du in den Wind bläst. Daher gleich die JB Systems kaufen und auch für die Zukunft gerüstet sein

Zu Mono/Stereo:
Wenn du vorerst mit einer Endstufe weitermachen willst, dann geht es, wenn es auch nur halbwegs gut sein soll, nur über den Mono-Betrieb mit aktiver FQW.
Dabei kannst du aber folgendes machen: Einen Stereo-Mono Mixer integrieren.
Das geht entweder
- "aktiv", also an deiner Quelle (am PC zum Beispiel lässt sich das Ausgangssignal R&L ganz leicht mit ein paar Klicks zu R+L zusammen fassen ) oder
- passiv, indem du am Ausgang deiner Quelle einen Addierer aus Widerständen anschließt. Dabei werden die Signalleitungen R+ und L+ über Widerstände im Bereich von ca. 1kOhm zusammengelegt. Dadurch werden R und L addiert und du erhälst die Summe beider Einzelkanäle.

Was man morgens im Zug so alles schreiben kann


[Beitrag von Reference_100_Mk_II am 11. Nov 2015, 09:25 bearbeitet]
DJ_Tim_96
Neuling
#5 erstellt: 16. Nov 2015, 22:32
Hey
Erstmal danke für den Tipp mit dem Thomann 18-500/8-A der passt wesentlich besser in mein buget. Es wird ja immer viel über eigenmarken geschimpft aber laut den kundenretzesionen von diesem Lautsprecher und meiner erfahrung die ich mit der Endstufe von Thomann gemacht haben kann man eig. garnciht sagen das Eigenmarken grundsätzlich "billiger schrott" sind.
Naja wie dem auch sei, hast du denn einen Gehäuse Bauplan für den 18-500 er dann würde ich mir den mal angucken und wenn er mir gefällt vielleicht sogar gleich die Cassis kaufen da ja 2 stück von denen so viel kosten wie ein RCF L18P300 ... und dann mit den Germinis vielleicht nur irgend ne bassrolle fürs auto oder für den Partyschuppen bauen und die ganz von meiner PA fernhalten.

Hier übrigens die gewünschten Bilder falls dir dazu doch noch was einfällt was man damit sinnvolles anstellen könnte
IMAG2295IMAG2296IMAG2297IMAG2298

Und zum Schluss wie von jedem Beitrag nochmal zum thema FQW

Hab mir die JB Systems XO 2.4 mal angeguckt und finde die eig auch einfach aufgebaut und auch in mein Buget passend. War das denn eine Empfelung von dir diese zu kaufen oder nur ein Beispiel. Denn wenn ich mal so bei Thomann rumgucke kommt in dem Preisrahmen ja eig nur noch eine in frage die Behringer CX 3400 SuperX Pro. Die sieht mir aber auf den ersten Blick sehr unaufgeräumt aus und von behrigner hört man ja auch nicht immer gutes.

MFG Tim
DJ_Tim_96
Neuling
#6 erstellt: 17. Nov 2015, 00:37
Nach einem Abend Google bin ich dann doch wieder auf der von dir empfohlenen Seite gelandet:

http://www.jobst-audio.de/archiv/97-jb-sub118

hältst du das Gehäuse für sinvoll ?

Frage:

Zitat: http://www.jobst-audio.de/archiv/97-jb-sub118 (Aufbauinformationen)
Das Gehäuse wird nicht mit Dämpfungsmaterial befüllt.
Der Bass benötigt Verstrebungen ähnlich LBB-115, welche nicht eingezeichnet sind!
Seitenwände und Deckplatten sollten 31mm länger geschnitten werden, damit diese überstehen, zB. für Gittergefestigung,
der Port wird hierfür gekürzt!
Griffe sollten pro Seite 2 Stück angebracht werden,
sowohl Butterfly als auch Marshall-Griffe sind möglich, das Volumen muss hierfür nicht vergrößert werden.

was ist mit "der Port wird hierfür gekürzt" gemeint ? Nur weil ich die Aussenseiten etwas länger mache um eben Gitter zu befestigen ändert sich doch eig nichts am Volumen oder hat das damit nichts zutun ?
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 18. Nov 2015, 00:15
sieht verdammt nach nem Eminence Chassi aus den 90ern aus
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