Mehrfamilienhaus: Von Kabel auf digital Sat umrüsten?

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uwe.ha
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Apr 2007, 15:06
Hallo,

ich würde meine Frage von 2004 - da sich techn. mittlerweile wohl einiges getan hat - nochmal aufgreifen:

Bei uns im Haus (Mehrfamilienhaus mit 14 Mieteinheiten, wovon einige auch mehrere TVs haben) ist z. Zt. Kabelfernsehen.

Jetzt soll überlegt werden (wegen Einsparung Kabelgebühren und der Möglichkeit auf digitalen Empfang), das Haus auf digital Sat-Anlage umzurüsten.

Dabei soll die vorhandenen Verkabelung (Einkabelsystem) weiter genutzt werden.

Die Mieter sollen NICHT gezwungen sein, pro Empfangseinheit jeweils separate (Digi-)Sat-Receiver zu kaufen ... auch weil dann z.B. mein analoger HD-Rekorder gar nicht mehr funktioniert, weil er dem Receiver gar nicht "sagen" kann, wann und welchens Programm aufgenommen werden soll.

Geht das? Bzw. WIE geht das?

Ich habe was von "Kopfstation", "Einkabelsystem", etc. gelesen, blicke aber nicht ganz durch.
Wird bei einem solchen Sytsem das digitale Satsignal in ein analoges Kabelsignal umgewandelt (Bildqualitätsverlust), oder gehen auch HD-Signale durch?
Gehen dabei "Informationen" (EPG, Showview, etc.) verloren?

Was kostet sowas ungefähr?

Lohnt sich überhaupt von Kabel auf Sat umzusteigen, weil Sat vielleicht ja auch bald gebührenpflichtig wird, bzw. weil die Qualität von Sat kaum besser ist, als Kabel?

Vielen Dank ;-)
Uwe
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 30. Apr 2007, 08:31
Deine Vorgaben lassen sich nicht erfüllen.
Eine Kabelkopfstation für 12 Analoge Programme (damit die Leute ohne Receiver was gucken können) und 12 Digitalpakete kommt schon auf ca. 9000,- ... 12000,- € je nach Montageaufwand und was man an der Anlage ändern muss.
Eine Astra + HotBird- Einkabellösung kommt auf ca. 3000,- ... 4000,- € (es muss jede Dose und Verteiler getauscht werden!) und verlangt von jedem den Kauf eines Unicable-fähigen Receivers für ca. 80,-...500,- € pro TV. Und selbst wenn man diese mittels einer analogen Kopfstation für 12 Programme 4500,-€) erweitert, werden ein paar Ohne-Receiver-Teilnehmer motzen, weil sie weniger empfangen als vorher.
518iT
Stammgast
#3 erstellt: 15. Mai 2007, 09:21
eine sehr spannende Frage, auch aus Mietersicht!

bei uns ist die Situation ähnlich: der Vermieter hat vor Jahren den Kabelanschluss gekündigt und eine analoge Sat-Verteileranlage (mit 15 Modulen = 15 Programme) installieren lassen.
daran hängen geschätzt 50-60 Parteien.

einzelne Mieter (auch wir) haben dann einen Einzelvertrag für Kabelanschluss gemacht. Alle anderen haben seitdem nur 15 Programme

ich frage mich nun, wie es da weitergehen kann, wenn dann mal die analogen Sender auf den Sats abgeschaltet werden...der reine Austausch der LNBs wird ja wohl kaum genügen, und die o.a. Kosten wird der Vermieter wohl auch kaum tragen wollen.

ist es denn technisch möglich, das digitale Signal einfach in das vorhandene Kabel einzuspeisen?
klar müsste sich dann jeder eine Box kaufen, aber das wäre doch die einfachste Variante...aber ist sie auch technisch realisierbar?

evtl könnte ich da dem Vermieter mal was vorschlagen, auch aus Eigeninteresse
-Blockmaster-
Inventar
#4 erstellt: 15. Mai 2007, 09:44

ist es denn technisch möglich, das digitale Signal einfach in das vorhandene Kabel einzuspeisen?

Wenn du Sat Signale meinst, dann hättest du eine Einkabelanlage mit allen ihren Nach- und Vorteilen.

Ansonsten muss das Sat QPSK Signal in ein Kabel QAM Signal gewandelt werden. Solche Geräte gibt es natürlich. Dann kann man mit einem DVB-C Receiver digital Programme sehen, die ehemals nur mit einem DVB-S Receiver zu empfangen waren.
Kosten pro Transponder; 500-800€
Könnte sich bei einer so grossen Anlage schon rechnen.
518iT
Stammgast
#5 erstellt: 15. Mai 2007, 14:30

-Blockmaster- schrieb:

ist es denn technisch möglich, das digitale Signal einfach in das vorhandene Kabel einzuspeisen?

Wenn du Sat Signale meinst, dann hättest du eine Einkabelanlage mit allen ihren Nach- und Vorteilen.

welche Nach- und Vorteile wären das? ich hab von Sat keinen Schimmer


-Blockmaster- schrieb:
Ansonsten muss das Sat QPSK Signal in ein Kabel QAM Signal gewandelt werden. Solche Geräte gibt es natürlich. Dann kann man mit einem DVB-C Receiver digital Programme sehen, die ehemals nur mit einem DVB-S Receiver zu empfangen waren.
Kosten pro Transponder; 500-800€
Könnte sich bei einer so grossen Anlage schon rechnen.

aha, und wieviele Transponder gibts da so?
btw: mir wäre das egal, wie das Signal dann irgendwann mal eingespeist wird. ich kann meinen TV auch auf DVB-S umrüsten lassen
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 15. Mai 2007, 17:14
@518iT:
Ob man eine so große Anlage überhaupt auf eine Sat-Einkabellösung umstellen kann ist fraglich und verschlingt für den Empfang von 2 Satelliten allein ca. 6000,- ...7000,-€ Material und jede Menge Arbeitszeit.

Eine Kopfstation wie oben beschrieben ist die unterste Grenze, empfehlen würde ich 12 PAL-Programme + 18 QAM-Pakete somit Material für ca. 12 .. 14 k€ die Arbeitszeit ist dafür deutlich geringer, wenn die vorhandene Kabelanlage sauber läuft muss man in keine Wohnung (Wunschdenken )
-Blockmaster-
Inventar
#7 erstellt: 15. Mai 2007, 18:56

518iT schrieb:

-Blockmaster- schrieb:

ist es denn technisch möglich, das digitale Signal einfach in das vorhandene Kabel einzuspeisen?

Wenn du Sat Signale meinst, dann hättest du eine Einkabelanlage mit allen ihren Nach- und Vorteilen.

welche Nach- und Vorteile wären das? ich hab von Sat keinen Schimmer

Nachteile:
- Kabel darf Sat Frequenzen nicht zu stark dämpfen (evt austauschen)
- Dosen müssen Sat tauglich sein
- Spannungsfreiheit auf dem Kabel sicherstellen (Blocker oder Spezialdosen)
- Nur ~1/4 aller Transponder einer Sat Position empfangbar
- Wenn Programme den Transponder wechseln sind sie danach evt. nicht mehr zu empfangen

Vorteile: Mehr Programme als im Kabel


518iT schrieb:


-Blockmaster- schrieb:
Ansonsten muss das Sat QPSK Signal in ein Kabel QAM Signal gewandelt werden. Solche Geräte gibt es natürlich. Dann kann man mit einem DVB-C Receiver digital Programme sehen, die ehemals nur mit einem DVB-S Receiver zu empfangen waren.
Kosten pro Transponder; 500-800€
Könnte sich bei einer so grossen Anlage schon rechnen.

aha, und wieviele Transponder gibts da so?
btw: mir wäre das egal, wie das Signal dann irgendwann mal eingespeist wird. ich kann meinen TV auch auf DVB-S umrüsten lassen :D

Du kannst so viele Transponder umsetzen wie Platz im Kabel ist.
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 15. Mai 2007, 21:04

-Blockmaster- schrieb:

- Dosen müssen Sat tauglich sein
- Spannungsfreiheit auf dem Kabel sicherstellen (Blocker oder Spezialdosen)
- Nur ~1/4 aller Transponder einer Sat Position empfangbar
- Wenn Programme den Transponder wechseln sind sie danach evt. nicht mehr zu empfangen

Das ist so nichtmehr Stand der Technik. Bei Kathrein (EXR 551 + 552) kann der komplette Astra übertragen werden, bei DELTA (SUM 928) sogar zwei komplette Satelliten. Dazu müssen alle Dosen gegen gleichstromfähige Sat-Durchgangsdosen getauscht werden (sehr abeitsaufwändig! Bei 50 TN kann man allein dafür 25h rechnen) und es dürfen höchstens 4 = Kathrein / 8 = DELTA Dosen (bzw Receiverzahl im Stamm) hintereinander geschleift sein. Wenn das Kabel 2fach-geschirmt ist, ist es i.d.R. auch für diese Systeme geeignet, da die hinteren Dosen nur noch mit niedrigeren Frequenzen angefahren werden. Nachteil dieser Systeme ist die begrenzte Receiverzahl pro Stamm, d.h. jeder Wohnung bekommt ein (evtl. auch zwei) Frequenz(en) zugeteilt für ihren Receiver. Mehr geht dann nicht.

Das unkalkulierbare an solchen Umrüstungen (egal welcher Art) ist der basteltrieb der Mieter. Keine Anlage ist nach ein paar Jahren mehr so wie sie geplant war, weil übaeral Leute meinten sie müssen sich noch was dazubasteln.
518iT
Stammgast
#9 erstellt: 16. Mai 2007, 06:55
ui, ist ja doch heftig!! ich bin ja mal gespannt, wann der Vermieter was macht, damit auch in wenigen Jahren noch alle TV sehen können
-Blockmaster-
Inventar
#10 erstellt: 16. Mai 2007, 08:24

KuNiRider schrieb:

-Blockmaster- schrieb:

- Dosen müssen Sat tauglich sein
- Spannungsfreiheit auf dem Kabel sicherstellen (Blocker oder Spezialdosen)
- Nur ~1/4 aller Transponder einer Sat Position empfangbar
- Wenn Programme den Transponder wechseln sind sie danach evt. nicht mehr zu empfangen

Das ist so nichtmehr Stand der Technik. Bei Kathrein (EXR 551 + 552) kann der komplette Astra übertragen werden, bei DELTA (SUM 928) sogar zwei komplette Satelliten. Dazu müssen alle Dosen gegen gleichstromfähige Sat-Durchgangsdosen getauscht werden (sehr abeitsaufwändig! Bei 50 TN kann man allein dafür 25h rechnen) und es dürfen höchstens 4 = Kathrein / 8 = DELTA Dosen (bzw Receiverzahl im Stamm) hintereinander geschleift sein. Wenn das Kabel 2fach-geschirmt ist, ist es i.d.R. auch für diese Systeme geeignet, da die hinteren Dosen nur noch mit niedrigeren Frequenzen angefahren werden. Nachteil dieser Systeme ist die begrenzte Receiverzahl pro Stamm, d.h. jeder Wohnung bekommt ein (evtl. auch zwei) Frequenz(en) zugeteilt für ihren Receiver. Mehr geht dann nicht.

Das es diese Anlagen gibt ist mir klar, nur bin ich davon ausgegangen das es in diesem Fall (50-60 Parteien) wohl nicht so sein wird das man immer maximal (4 oder 8 ) Dosen an einem Strang hat und man dann noch das Glück hat das man am Strang Anfang eine Einkabelmatrix setzen kann.


[Beitrag von -Blockmaster- am 16. Mai 2007, 08:27 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#11 erstellt: 16. Mai 2007, 08:55
Klar kann man aus der Ferne nicht sagen, ob dass machbar ist, aber bei der herkömmlichen EKL noch viel weniger, da stärker vom Kabel abhängig.
Letzte Woche habe ich so eine Unicable Anlage in Betrieb genommen, 6-stöckiges Doppelhaus mit je 3 WE (à nur 1 Dose) pro Stock (= 36 WE). 1m-Spiegel 19,2°+13° auf dem Dach, kleiner Verteilverstärker + 3x SUM 928 haben trotz lausigen 10-Schirmhäärchen-Koax prächtig funktioniert
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