REVIEW: Denon DN-MC-Setup

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Papa_Bear
Stammgast
#1 erstellt: 13. Nov 2012, 19:06
In der folgenden Review möchte ich allen Interessenten mein Setup vorstellen und nach Gebrauch von etwas mehr als einem Jahr ein Fazit ziehen.
Ich würde mich freuen, wenn andere mit ihren individuellen Setups nachziehen würden, sodass wir eine Review-Ecke bekommen (Mods, wie wärs? )

Los gehts:

Komponenten-Liste:

Denon MC-6000
Denon SC-2000 (2x)
Akai LPD8

Acer Aspire 7750G

KRK Rokit RP6

Audio Technica ATH-PRO 700 MK I

Magma Laptop Stand

USB-Hub

Gator-Case für den MC
Zomo-Bag eigentlich für den MC, aber beherbergt on the road die beiden SCs plus Kabel



[Beitrag von Papa_Bear am 13. Nov 2012, 20:12 bearbeitet]
Papa_Bear
Stammgast
#2 erstellt: 13. Nov 2012, 19:30
Kernelement des Setups ist der

Denon DN-MC 6000 Controller mit integriertem Audio Interface.

Ich benutze ihn in Verbindung mit Traktor Pro 2.1.

Die technischen Daten zu allen Geräten mögen woanders erfragt werden.




Aufbau und Benutzung

Woah, was für ein Trumm. Der MC ist definitiv kein Spielzeug. Anmutung, Verarbeitung, Materialwahl und Komponenten sind top notch und zielen auf professionelle User oder to be ab.
Die Fader gleiten anfangs etwas schwer, nach einigen Sitzungen gibt sich das aber und sie lassen sich gut "feuern". Potis sind fein und lassen sich sowohl gut greifen als auch bedienen und sind ebenso gut ablesbar. Die gummierten Tasten sind angenehm und präzise.
Die Jogwheels sind relativ hoch aufgelöst und ermöglichen mit passenden Latenzen sogar kleine Scratch-Einlagen.

Der generelle Aufbau mag etwas unübersichtlich und vollgestopft erscheinen, das legt sich aber nach einiger Zeit. Ich hatte zum Vergleich den VCI-400 von Vestax, und der ist mir schon fast zu weitläufig - schnelle Aktionen erfordern dort deutlich mehr Zeit.
Das Argument der Enge kann ich nicht nachvollziehen - ich hab' große Pranken, aber keinerlei Probleme.

Für Traktor-Nutzer ist der Aufbau äusserst schlüssig und mit wenig Mapping an die Bedienlogik von Traktor angepasst. Bei mir sind alle Funktionen wie beschriftet gemappt, ausser dass der "POST"-Button bei mir den Mix-Recorder aktiviert und ich mit SHIFT-Taste und FX-Einheit on/off die FX-Einheiten 3 und 4 für die beiden Decks zuschalten kann. Mehr war nicht nötig, da der Workflow mit Traktor so schon einwandfrei funktioniert. Gewünscht hätte ich mir allerdings noch vier Filterknöpfe wie beim VCI-400.

In meinem Fall wird der MC ausschließlich für meine Main-Decks A und B benutzt.
Das umgeschalte empfinde ich als nervig, für die anderen Decks habe ich die anderen Komponenten.

A propos VCI und generell die Wahl des Gerätes:

Ich hatte, vor dem Kauf des MC, den VCI, weil mir sowohl Haptik und Gestaltung der Oberfläche sehr gefallen haben, und die ist auch wirklich klasse. Nur kaufte ich ihn eine Woche nach Erscheinen, und der Windows-Support war äusserst schlecht, ich bekam ihn nicht zum Laufen mit Traktor.
Wie sich später herausstellte war das ein Firmware-Problem, dass sich mit dem ersten Update (nach ein paar Wochen) beheben ließ. Allerdings toleriere ich so etwas vonseiten der Hersteller nicht.

Worauf ich damit wesentlich hinweisen will, ist dass es oft sinnvoll ist, ein Produkt zu kaufen, das sich schon bewährt hat, und bei dem die Kinderkrankheiten schon ausgebügelt sind.
In meinem Fall hatte der MC zum Kaufdatum schon mehr als ein Jahr auf dem Buckel, Vorteil war dann aber, dass er eben läuft wie geschmiert. Dies gebe ich nur mit auf den Weg, sollte die Entscheidung zwischen einem Brandneuen und einem "Gestandenen" Gerät anstehen.



Praxis

Robust. Die Kiste kriegt man so schnell nicht klein. Er ist mir aus mehr als einem Meter auf eine Ecke abgestürzt (Tasche gerissen) und hat hinterher noch funktioniert. Full Metal eben. Nuff said.

Das Audio Interface ist erste Sahne. Klar und sauber, mini-Latenzen mit passendem Laptop, klingt sowohl auf kleinen als auch großen Anlagen wirklich gut; andere Tests bestätigen dass es mit zu den Besten built-in auf dem Markt gehört.
Die Integration in Traktor funktioniert einwandfrei und ohne Probleme.
Beleuchtung und Ablesbarkeit sind an sich in Ordnung, doch klemme ich mir immer noch eine IKEA-LED-Leuchte in die Nähe, da gerade um die EQ-Potis wenig beleuchtete Buttons sind, ergo in sehr dunklen Umgebungen etwas kitzlig.

Als etwas kitzelig habe ich das Firmware-updaten empfunden, was aber weniger am Gerät als der Update-Software liegt - Java zickt manchmal etwas.



Fazit

Achtung, Monster. Der MC braucht Zeit sich einzugewöhnen, aber wenn man einmal damit angefangen hat, will man nimmer aufhören. Die Haptik des Geräts und ergo die Bedienung machen soviel Freude, dass die Zeit wie im Fluge vergeht.

Man bedenke, er ist schwer. Und sollte im Koffer transportiert werden, denn sonst macht man sich dauernd Sorgen um das gute Stück, und das hat er verdient.

folglich: uneingeschränkte Kaufempfehlung!




[Beitrag von Papa_Bear am 14. Nov 2012, 20:41 bearbeitet]
Papa_Bear
Stammgast
#3 erstellt: 13. Nov 2012, 19:42
Für die Decks C und D habe ich zwei Mal den

Denon DN-SC 2000 Controller





Aufbau und Benutzung

Der Aufbau des SC-2000 ist mit wenigen Ausnahmen identisch mit dem des MC.
Buttons und Fader sind ähnlich platziert; der ist Pitch wesentlich länger und zudem befindet
über den CUEs noch ein Track-Search-Feld.
Toll ist die ebenfalls vorhandene Effekteinheit, somit lässt sich praktisch jedem Deck eine eigene FX-Einheit zuordnen.
Die Bauweise ist wie vom MC gewohnt, Vollmetall. Schwer ist er (im Vergleich), super robust ebenso.
Die Anmutung ist identisch mit dem MC.


Praxis

Die SCs haben einen fundamentalen und für mich ärgerlichen Nachteil gegenüber den MCs:
Die FX-Regler und der Filter sind gerastert! Damit ist deren Benutzung nicht ganz so einfach wie beim MC, dennoch machbar, aber nichtsdestotrotz nicht so angenehm. Hier hätte ich mir die FX-Einheit und den Filter der MCs gewünscht.

Die Belegung ist bei mir asymmetrisch -
der linke SC betreut Deck C, welches bei mir zumeist in Sample-Mode läuft (blaue Beleuchtung).
Er ist im Sample-Mode so gemappt, dass die CUEs zum Laden/Löschen von Samples in den jeweilegen Slot dienen bzw deren Umschaltung von One-Shot zu Loop.
Im roten Modus sprich normalem Track-Deck sind die Tasten gemappt wie beim MC.

Ebenso ist der rechte SC, dieser ausschließlich für Deck D.

Folglich habe ich komplette Kontrolle über alle vier Decks mit praktisch gleicher Belegung und minimierter Verwirr-Faktoren.


Fazit

Eingeschränkte Kaufempfehlung. Hätte ich die Wahl, hätte ich wohl lieber einen zersägten MC3000
Denn gerade die Rasterung der Effekte erweist sich als nervig in der Praxis;
klar behelfe ich mir, wenn es auf fein ankommt, mit Zuwahl der FX-Einheiten 1 und 2 und ersetze damit auch den Filter, schade dennoch.




der Höhenunterschied zwischen MC und SC - empfindliche Naturen brauchen ein Bretterl



[Beitrag von Papa_Bear am 13. Nov 2012, 19:45 bearbeitet]
Papa_Bear
Stammgast
#4 erstellt: 13. Nov 2012, 20:00
Zubehör sind bei mir

AKAI LPD-8 Pad Controller


Aufbau und Benutzung

Der Akai LPD-8 dient bei mir als Sample-Steuerung für Deck C und D.
Der Aufbau ist dafür prädestiniert - je vier Pads in Reihe pro Deck, je vier Volume/Gain-Regler. Optimal.
Die Qualität ist trotz Kunststoff hervorragend, ähnliche Produkte von Korg empfand ich als zu toy-ish und wenig vertrauenerweckend. Der Akai kann auch hektisches Sample-knüppeln ab.


Praxis

Der Akai ist für diese Rolle praktisch die optimale Wahl und vervollständigt das Setup.
Mit den aufgeführten Komponenten kann ich praktisch alle Möglichkeiten von Traktor ausschöpfen und habe keine Limitierungen.






Zusammenfassung

Was mir äusserst wichtig war und ist, ist die Verbindung vom grafischen Interface von Traktor und der Übertragung auf die Oberfläche der Geräte.

Sprich: lässt sich die Anordnung leicht gedanklich abgleichen, oder erfordern die Elemente umdenken? Dies wird von den Geräten minimiert, die Eingewöhnung fällt sehr leicht und ist gut zugänglich.

Ich wünschte mir für den MC6000 vier Kanal-zugewiesene Filter-Knobs;
was ich bei meinem Vergleichsprodukt, dem VCI-400 ausserdem als angenehm empfunden habe,
war die integrierte CUE/Sample-Bank 2x4, die hart (statt soft wie bei MC und LPD-8) sind und sich etwas präziser anschlagen lassen. Allerdings wäre dann eine bauliche Vergrößerung des Gerätes nötig.

Und die angesprochenen Potis für die SCs - liebes Denon-Team, was habt ihr euch da bloß gedacht?
Die Rasterung macht schlicht keinen Sinn.




Hier noch ein altes Bild mit improvisierten Risern ;)





Ich hoffe, ich konnte manchen etwas weiterhelfen, und damit ist der Thread für Kommentare und Kritik:
eröffnet!
*Noizemaker*
Stammgast
#5 erstellt: 14. Nov 2012, 03:54
Da macht das Blinken mehr Spaß als bei einem Behringer DDM
-Flow-
Inventar
#6 erstellt: 14. Nov 2012, 04:07
Schickes Review! Wirklich gut zu lesen.

Nun ein, zwei Fragen

Kann ich den MC6000 auch als normalen Mixer verwenden? hast du Erfahrungen damit, wie er sich am Phonoausgang schlägt?
Welche Musikrichtung legst du damit auf? Sind dir die Jogwheels wirklich so wichtig?

Habe festgestellt, dass ich die gar nicht vermisse, lege zur Zeit mit Minimalsetup (Kontrol X1 und Korg Mikrokontrol) auf, an sich ausreichend...

Grüße

Flo
Papa_Bear
Stammgast
#7 erstellt: 14. Nov 2012, 18:36
@ Noize:

Blinkt ja nicht viel


@ Flow:

Sorry kann ich dir nicht beantworten. Habe ihn als normalen Mixer noch nicht verwendet,
da du dann das Routing hinten umstellen musst. Ein kombinierter Modus (sprich partiell analog, partiell Steuerung von Traktor) haut wahrscheinlich nicht hin. Deswegen möchte ich mir auch noch einen Mixen zulegen

Ich mache Elektro, Progressive, wenig Deep, und alles was sonst so housig ist

Die Jogs benutze ich zum Cues setzen bzw manövrieren, man könnte sie sicher gut durch einen Touchstrip und ein 2x4er Areal Drumpads ersetzen. Aber bei genauerem Überlegen würden sie wahrscheinlich fehlen, wenn sie nicht da wären


[Beitrag von Papa_Bear am 14. Nov 2012, 18:40 bearbeitet]
-Flow-
Inventar
#8 erstellt: 14. Nov 2012, 19:08
Danke für die Antworten. Interessant sind die Teile, keine Frage, für mich aber wohl keine Alternative. (liegt aber am Prinzip an sich, keineswegs an der Qualität oder der Marke, oder oder oder

Grüße

Flo
*Noizemaker*
Stammgast
#9 erstellt: 14. Nov 2012, 19:58
Blinken nicht aber es leuchtet schön Aber ein echt schönes Setup
Papa_Bear
Stammgast
#10 erstellt: 14. Nov 2012, 20:33
Danke. Ich warte ja drauf, dass der Kalle hier aufschlägt und von mir haarklein aufgedröselt haben will WARUMMMMMM ich mich für genau dafür entschieden habe Oder so

Da fällt mir ein, ich füge oben noch einen



NACHTRAG

(siehe Haupt-Review)



ein.
*Noizemaker*
Stammgast
#11 erstellt: 15. Nov 2012, 00:28
Hehe ja das wird lustig wenn er sich "erkundigen" will ^^
SimpleSin
Stammgast
#12 erstellt: 15. Nov 2012, 01:33
Wenn ich mal dumm fragen darf:
- Wieso hast du noch die SC-2000 wenn du die beiden anderen Decks als Sample Decks benutzt?
- Hast du schon auf die neue Traktor Version geupdatet? Benutzt du den LPD8 immer noch für die Remix Decks?

Rein aus interesse, mich interessierts welche Kniffe andere benutzen um aus dem Programm wirklich das allerletzte rauszuholen
Papa_Bear
Stammgast
#13 erstellt: 15. Nov 2012, 01:51
Gibt keine dummen Fragen

Weil ich sie nicht ausschließlich als Sample Decks benutze. Das variiert. So habe ich alle Optionen offen.

Nein, habe ich nur testweise. Die Remixdecks lassen sich mit dem AKAI nicht nutzen, nur mit der NI K F1.
Deswegen macht die neue Version, neben dem Overkill an Samples, die ich nicht brauche, für mich keinen Sinn (steht übrigens oben drin dass ich noch die alte Version hab' ).
Die 2 x 4 Slots reichen vollkommen, und sollte NI in baldiger Zukunft die Remix Deck Bänke zum freien Mappen entsperren (evtl schon passiert?), würde ich es probieren und evtl mein Setup noch um ein oder zwei Trigger-Pad-Bänke (evtl AKAI- MPCs oder dergleichen) aufstocken, aber nur wenn es mir etwas bringt.
Ich will absolut nicht (!) produzieren, und sehe die Verschmelzung von DJen und Produzieren eher kritisch.


@ Noize:
Er kann sich bestimmt kaum beherrschen, sehe ihn schon mit verkrampften Fingern vor der Tastatur hocken, gepeinigt à la Gollum... *nein, die Bilder!*
SimpleSin
Stammgast
#14 erstellt: 15. Nov 2012, 10:35
Aaaah, lesen ist von Vorteil

Soweit ich weiß kannst du per Fremdcontroller zumindest die obersten 4 Slots des Sample Decks ohne irgendwelche Mods ansteuern (es gibt ja bereits Maschine-Mods für die Sample Decks, aber dann hat man wieder so ein Frickelprogramm zusätzlich mit rennen, das genau dann abschmiert.... ich glaub das kennt jeder Digital DJ der schon ein wenig experimentiert hat)
*Noizemaker*
Stammgast
#15 erstellt: 15. Nov 2012, 15:14
Ich glaube eher er wird so reagieren wie Louis de Funès: WAS? NEIN? AHHH!
Papa_Bear
Stammgast
#16 erstellt: 15. Nov 2012, 18:54
@ simple

Jou, und sie machen auch erstmal keinen Sinn für mich. Acht Sample-Bänke sind ja schon ganz schön viel,
bzw sogar 32, wenn man alle Decks in SDs umwandelt. Braucht doch kein Mensch (und wer es doch braucht, wäre wahrscheinlich mit Ableton + APC/MPC besser bedient!)!
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