Messiaen, O.: Vergleich Klavierwerk

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pt_concours
Stammgast

#1 erstellt: 31. Dez 2007, 01:20

Das Klavierwerk von Oliver Messiaen (1908-1992)

Soloklavierwerk (Hauptwerke)

Huit Préludes (1929)
Fantasie burlesque (1931)
Piece pour le tombeau de Paul Dukas (1935)
Rondeau (1943)
Visions de l’Amen (für 2 Klavier (1943)
Vingts Regards sur l’Enfant-Jésus (1944),
Quatre ètudes de rythmique (1949/59)
Canteyodjaya (1953)
Catalogues des oiseaux 3 Bände (1956-57),

Anlass dieses Threads war der Kauftipp von einem Forumsteilnehmer für die CDs mit der Einspielung von Austbo (Naxos), ich besitze schon länger die Gesamtaufnahme mit Hill (Regis), und die einzelene Version der „Vingts regard...“ mit Aimard.
Deshalb:

PETIT CONCOURS A LA MAISON („Wohnzimmerwettbewerb“ )

Das Werk:
Vingts Regards sur l’Enfant-Jésus (2 CD)

Die Kanditaten:
Peter Hill, 1991
Hakon Austbo, 1993
Pierre-Laurant Aimard, 1999

Generell bewegen sich alle Aufnahmen auf sehr hohem Niveau. Hill ist immer der Langsamste und Aimard fast immer der Schnellste, der Unterschied ist zum Teil doch erheblich, Beispiel Nummer XV Hill 14:05, Aimard 10:04.
Nach einem ersten Anhören aller drei Aufnahmen würde ich Hill vor Aimard vor Austbo platzieren. (Ich hätte übrigens vor dem Vergleich gedacht, dass ich Aimard auf Platz eins setzte, da ich ihn, besonders bei Klavierwerken des 20. Jahrh, für kaum „schlagbar“ halte).
Warum Hill mir am besten gefiel ist bei einem einmaligen Hören natürlich nicht leicht zu sagen.
Gründe waren vielleicht:
Das langsame Tempo von Hill gibt den Stücken einen sehr meditativen Charakter,
Details der Phrasen erscheinen sehr deutlich herausgearbeitet
Es ist gut möglich, dass man bei XBetrachtung der einzelnen 20 Stücke, immer wieder einen anderen Pianisten den Vorzug geben würde.

Auf jeden Fall werde ich mir die Versionen in nächster Zeit alle noch einmal anhören, eventuell hat auch jemand, der das Werk gut kennt, einen Tipp, bei welchem Stück ein Vergleich besonders lohnend sein könnte.

Ansonsten wäre natürlich auch ein Vergleich anderer Werke interessant:
Huit Préludes Hill/Lonquich/Austbo
Catalogues des oiseaux Ugorski/Hill/ Austbo/ Zehn
Visions de l’Amen Aimard-Loriod, Hill-Frith, Osborne-Roscoe
Vingts Regards sur l’Enfant-Jésus Loriod/ Osborne/ P.Serkin/ Zehn

Wer hierzu etwas beitragen kann, ist natürlich wie immer herzlich eingeladen...

WolfgangZ
Inventar

#2 erstellt: 31. Dez 2007, 03:05

Danke für Deinen Beitrag!

Vielleicht lege ich mir bald noch eine der beiden anderen Aufnahmen zu, die Du gehört hast, also Aimard oder Hill.

Zum Vergleich könnte ich mir vier oder fünf Nummern vorstellen, die das Spektrum der Komposition besonders gut abdecken. Dies wären:

Nr. 6: Par lui tout a été fait - Hier kommt das Existentialistische in Messiaens Religiosität zum Tragen. Der Satz ist strukturell besonders heterogen, sogar die Fugenform spielt eine Rolle

Nr. 15: Le baiser de l´enfant Jésus - der am ausgeprägtesten spätromantische Satz mit der typischen Messiaenschen Reizharmonik; böse Menschen würden hier am ehesten Kitschnähe beanpruchen ...

Nr. 13: Noel - Hier geht es um die Effekte, etwa den Glockenklang

Nr. 16: Regard des prophètes, des bergers et des mages - voller exotischer Rhythmik

und vielleicht den Schlusssatz!

Besten Gruß, Wolfgang

Khampan
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 05. Jan 2008, 04:12

in den Vingt Regards von Peter Hill gibt es ein merkwürdiges Störgeräusch, das sich, wenn ich mich richtig erinnere, über einige Nummern hinzieht. Es ist ein relativ tieffrequentes Rauschen/Brummen in einem Kanal, das bei dieser meditativen Musik eindeutig stört und mich definitiv vom Kauf abhält.

Gruß,
Khampan