Berg: Violinkonzert - "Dem Andenken Eines Engels"

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Jun 2004, 04:23
Hallo,

Da die "moderne Fraktion" hier offenbar resigniert hat, werde ich meine bescheidenen Kenntnisse auf diesem Gebiet
anbieten, damit dieses Genre hier nicht völlig versumpft.
Ich bin aber bei allem guten Willen kein Kenner der Materie.

BBC Berg

Bergs Violinkonzert entstand 1935 im Auftrag des amerikanischen Geigers Lois Krasner. Berg, in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stimmte gerne zu und nahm den Auftrag an.
Ein äußeres Ereignis, gab wie so oft in der Musikgeschichte, den künstlerischen Anstoß, wenngleich der Anlaß ein trauriger war: der Tod der erst 18jährigen Tochter von Alma Mahler, Manon Gropius.
Wenige Monate Später lag das Werk bereits fertig vor.
Am 24. Dezember des gleichen Jahres starb Berg.
Die Uraufführung erfolgte am 19. April 1936 in Barcelona mit Krasner als Solist. Es dirigierte Hermann Scherchen.
Als ich es vergangenen Sommer erstmals (auf CD) hörte war ich angenehm überrascht. Wenngleich in Zwölftontechnik geschrieben, und zudem noch teils düster, teils aggresiv, ist es schwer sich der Faszination des Werkes zu entziehen.
(Wahrscheinlich hätte ich es vor zwanzig Jahren abgelehnt)
Da ich das Werk lediglich kennenlernen wollte, hab ich eine Budget-Version gekauft, finde aber als Nicht-Spezialist eigntlich nichts zu bekritteln, ich weiß aber daß Kenner sicher eine andere Aufnahme gewählt hätten.
Über Charakteristika des Werkes mögen berufenere schreiben....



So, und nun mal ehrlich: Wer von Euch hat das Werk ?
(und in welcher Aufnahme)
Wie war Euer Eindruck ??

Grüße aus Wien
sendet
Alfred

EDIT Franz-J.: Links angepasst.


[Beitrag von op111 am 18. Jun 2007, 20:19 bearbeitet]
BigBerlinBear
Stammgast
#2 erstellt: 01. Jun 2004, 07:34
Meine Lieblingsversion des Berg-Konzertes ist die Solti-Aufnahme aus dem Jahr 1983 ! Die Solistin Kyung Wha Chung mit ihrem sensiblen, an manchen Stellen beinahe zerbrechlichem Geigenton bringt den Charakter des faszinierenden Werkes auf den Punkt ! Ausserdem habe ich noch die Aufnahme mit A.S. Mutter unter J.Levine.
Frau Mutters Zugriff auf das Werk ist mir persönlich zu direkt und auch zu derb. Darüber hilft leider auch eine überlegene Spieltechnik nicht hinweg; da wird, wenn auch auf geigerisch hohem Niveau, über Absicht und Anlage der Komposition "hinweggefiedelt".

amazon.de


[Beitrag von BigBerlinBear am 01. Jun 2004, 10:08 bearbeitet]
Markus_Berzborn
Gesperrt
#3 erstellt: 01. Jun 2004, 12:13
Mir gefällt nach wie vor die alte Aufnahme mit Boulez und Menuhin (EMI) sehr gut. Menuhin mag da spieltechnisch vielleicht nicht so perfekt auftreten wie einige neuere Interpreten, aber die emotionalen Aspekte der Komposition und das "verinnerlichte" Moment transportiert er meiner Meinung nach sehr überzeugend.

Gruß,
Markus
walter_f.
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Jun 2004, 12:22
Meine Lieblingsaufnahme ist zur Zeit die Daniel Hope Version (http://www.danielhope.com), gekoppelt mit dem Britten Konzert, dass ich vorher noch nicht kannte.
Ich habe die Stimmungsbandbreite bisher in diesem Maß noch nicht gehört.

Grüsse
Walter
sound67
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Jun 2004, 20:06
Das Bergsche Konzert gehört zu meinen Lieblingsstücken der Konzertliteratur - in den richtigen Händen ist es überwältigend, und es zeigt auch, wie "schön" Zwölfton klingen kann!

Als herausragende Aufnahme würde ich ebenfalls die von Chung unter Solti bezeichnen. Auch die von Mutter, Stern und Kremer sind nicht zu verachten. Die oben gezeigte Einspielung mit Rebecca Hirsch ist da nicht ganz konkurrenzfähig.

Gruß, Thomas
peet_g
Stammgast
#6 erstellt: 02. Jun 2004, 08:16
Die Aufnahme mit Mutter würde ich auf keinen Fall empfehlen, sie entspricht dem Stil des Werkes nicht.

Dafür noch zwei bescheidene und gute Aufnahmen, die emotional und werktreu sind:

Josef Suk mit Waclaw Neumann (Tschechische Philarmonie)
Manfred Scherzer mit Herbert Kegel (Dresdner Philarmonie)
sound67
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Jun 2004, 10:29

Die Aufnahme mit Mutter würde ich auf keinen Fall empfehlen, sie entspricht dem Stil des Werkes nicht.


In wiefern bitte?

Gruß, Thomas
peet_g
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jun 2004, 11:43
Das hat BigBerlinBear oben schon treffend mit dem Wort derb beschrieben. :-)

Gruß
sound67
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 02. Jun 2004, 12:12

Das hat BigBerlinBear oben schon treffend mit dem Wort derb beschrieben. :-)


Eines ist die Interpretation durch vM bestimmt nicht: derb.

Gruß, Thomas
peet_g
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jun 2004, 12:27
Wenn ich nach feineren Worten suchen würde, wie "nicht fein genug", "teilweise rauh" oder "ziemlich saftig", "urwüchsig"? Auch dann nicht? :-)
vanrolf
Inventar
#11 erstellt: 30. Nov 2005, 13:42
Hallo zusammen,

ich lüfte diesen thread heute mal ein wenig, weil ich jüngst auf eine Aufnahme gestoßen bin, die ich für sehr empfehlenswert halte und die bisher noch keine Erwähnung an dieser Stelle gefunden hat. So ganz nebenbei ist sie auch noch lieferbar und dabei günstig zu bekommen:

Alban Berg - Violinkonzert, Henryk Szeryng / Bayerisches Rundfunk-Symphonieorchester / Rafael Kubelik (DG-Eloquence)



Szeryng (ohnehin ein von mir sehr geschätzter Solist, von dem ich noch viel zu wenig habe) bietet einen eher trocken-nüchternen, fast schon kühlen Ansatz und damit meiner Ansicht nach einen Gegenpol etwa zur Aufnahme mit ASM. Die Tempi sind deutlich straffer, die Interpretation hat eine enorme innere Spannung:

Szeryng: 1.Satz 10:37 / 2.Satz 14:10 - Mutter: 1.Satz 11:31 / 2.Satz 16:12

Klanglich ist die 1971 entstandene Einspielung für mich ohne Beanstandung, die Balance ist nur leicht zu Gunsten des Solisten verschoben, was mir aber hier als gerechtfertigt erscheint, da Szeryng sein Spiel nicht über-emotionalisiert in den Vordergrund rückt. Ich halte die Aufnahme für ein besonders gelungenes Beispiel der Kommunikation zwischen Solist, Dirigent und Orchester. Besonders beeindruckend finde ich das sich gegenseitige Hochschaukeln aller Beteiligten v.a. im zweiten Satz. Auch das Bach-Zitat ("Es ist genug") kommt mit aller gebotenen Ehrfurcht ohne Weinerlichkeit.
Die ebenfalls auf dieser CD enthaltenen Werke von Arnold Schönberg (Klavierkonzert Op. 42 und Violinkonzert Op. 36) mit den Solisten Alfred Brendel und Zvi Zeitlin (diese Aufnahmen stammen ebenfalls aus den frühen 1970ern) sind hochwertige Ergänzungen und machen die ganze Scheibe für mich zu einer dicken Empfehlung in Sachen Moderne.

Die oben aufgeführten, kritischen Anmerkungen zur Aufnahme mit ASM/Levine/Chicago auf DG kann ich übrigens so auch nicht nachvollziehen. ASM hat natürlich einen ganz anderen Zugang zu dem Werk, der mir aber auch als gültig erscheint. Bei ASM liegt die Betonung halt mehr auf dem Begriff "Requiem", eine starke, innere Beteiligung kann daher durchaus ihre Berechtigung haben, ohne daß es ins kitschige abgleitet. Das mag man teilen oder nicht, Begriffe wie "derb" halte ich hier aber für unangebracht.



Gruß Rolf
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 30. Nov 2005, 14:05
Hallo!
Leider zu unrecht in Vergessenheit geraten: Gideon Kremer/Sir Colin Davis/Symphonie-Orchester des Bayrischen Rundfunkes erschienen auf Phillips. Für mich die schlüssige Interpretaion Schlechthin.
MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 30. Nov 2005, 14:06 bearbeitet]
eumenos
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 30. Nov 2005, 17:13


Hallo zusammen, meine Berg-Empfehlung: Thomas Zehetmair mit dem Philharmonia Orchestra unter Heinz Holliger-die beste Aufnahme die ich bis dato kennengelernt habe! Der romantische Weltabschieds-Gestus kommt genauso überzeugend rüber wie die ungeglätteten Ecken und Kanten. Interessant auch durch die Kopplung mit Janacek und Hartmann.


[Beitrag von eumenos am 30. Nov 2005, 17:26 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#14 erstellt: 30. Nov 2005, 19:43
Danke für den Hinweis!
Das ist mal eine interessante Kopplung :)!
Die CD steht schon auf meinem Einkaufszettel.

Lieben Gruß

Frank


[Beitrag von Hüb' am 30. Nov 2005, 19:44 bearbeitet]
AH.
Inventar
#15 erstellt: 30. Nov 2005, 20:10
Hallo,

eine Aufnahme sollte an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, das ist die Aufnahme unter der Leitung von Anton Webern mit L. Krasner an der Violine.

http://www.amazon.co.../203-2953443-4279952

Auf der deutschen Site von Amazon habe ich sie leider nicht gefunden, erhältlich u.a. bei Dussmann in Berlin.

Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1936 und ist technisch entsprechend "historisch". Musikalisch ist sie aus meiner Sicht eine Offenbarung. Alles wirkt stimmig, natürlich und sehr expressiv. Eine vergleichbar gelungene Aufnahme aus späterer Zeit ist mir nicht bekannt (auch Kegel/Scherzer reichen da nicht heran).
Webern kannte Berg und seine Absichten gut, der Geiger Krasner ist der Widmungsträger des Konzerts, es handelt sich meines Wissens um die Zweitaufführung des Werkes.

Diese Aufnahme muß man meiner Ansicht nach kennen, wenn man dieses Werk schätzt oder liebt.

Gruß

Andreas
vanrolf
Inventar
#16 erstellt: 01. Dez 2005, 02:32
Hüb' schrieb:

Berg, Janacek, Hartmann...Die CD steht schon auf meinem Einkaufszettel.


...auf meinem auch, und zwar schon länger, allerdings wegen Hartmanns "Concerto funebre". Hatte völlig übersehen, daß das Berg-Konzert auch mit drauf ist. Ein sehr schönes Cover, übrigens. Werde sie mir auf jeden Fall besorgen.

Gruß Rolf
op111
Moderator
#17 erstellt: 03. Jun 2007, 19:59

Hörbert schrieb:
Hallo!

Eigentlich finde ich es verwunderlich daß eines der schönsten Violinkonzerte des 20 Jahrhunderts hier nie auch nur erwähnt wird, ich meine damit Alban Bergs Violinkonzert das mittlerweile in recht vielen Interpretationen vorliegt. Ich persönliuch ziehe trotz klanglicher Schwächen die ältere Phillipsaufnahme mit Colin Davis/Gideon Kremer von 1983 und die noch ältere kombination Rafael Kubelik/ Henryk Szeryng auf DG von 1971 den neueren Aufnahmen bei weitem vor. Bei den aktuellen Interpretationen finde ich die Kombination James Levine/ AS Mutter auf DG noch recht anhörenswert wärend die ebenfalls zur Zeit auf DG verlegte Kombination Seiji Ozawa/ Itzhak Perlman sich mir -um es mit den bösen Worten eines sehr guten Freundes von mir auszudrücken- als "Alban Berg im Balkan-Grill" präsentiert.

MFG Günther


Die Mutter/Levine-Aufnahme leidet soweit ich mich erinnere vor allem wg. Levine am karajanesk-schwammigen Orchestersound.
Die m.E. gelungenste Aufnahme erwähnt BBB in Beitrag #2, Chung/Solti auf Decca.
teleton
Inventar
#18 erstellt: 04. Jun 2007, 09:05
Das Berg-Violinkonzert
habe ich mir letztes Jahr auch zugelegt und zwar in der guten Aufnahme mit Henryk Szeryng / Bayerisches Rundfunk-Symphonieorchester / Rafael Kubelik


DG, 1971, ADD

Bevor ich mir eine Aufnahme kaufte habe ioch erst einmal hier und im Tamino-Forumin nachgelesen, welche Aufnahmen empfehlenswert sind.
Nachdem ich auch so einiges über das Violinkonzert als Werk gelesen hatte "Dem Andenken eines Engels", wurden meine Erwartungen, die ich bei ersten Hören hatte, doch enttäuscht: So eine richtige Sehnsucht und die Trauer nach "dem Engel" verspüre ich nicht - ich hatte etwas anderes erwartet.
Dennoch ein schönes Violinkonzert.

Ganz nebenbei:
Das auf der CD befindliche Schönberg-Klavierkonzert finde ich grausam - nur aneinandergereihte Töne.
Das wäre wieder etwas für Aladdin um mich dem Werk näher zu bringen (natürlich in einem neuen Thread).

--------------------------------------

Hallo Franz J.,

schön das Du den Thread (auch durch die begrüßenswerte neue Forenstruktur) wieder ans Licht geholt hast.

Was mir jedoch nicht gefällt:
Du schreibst über eine Levine/Mutter-Aufnahme und ziehst über Karajan her, der mit der Aufnahme nun gar nichts zu tun hat. "Karajanesk-schwammiger Orchestersound", so ein Blödsinn, das hört sich so an als wenn alle Karajan-Aufnahmen einen schwammigen Orchestersound hätten ??? Das ist definitiv nicht der Fall !!!
op111
Moderator
#19 erstellt: 04. Jun 2007, 10:17
Hallo Wolfgang,

teleton schrieb:
Du schreibst über eine Levine/Mutter-Aufnahme und ziehst über Karajan her, der mit der Aufnahme nun gar nichts zu tun hat. "Karajanesk-schwammiger Orchestersound", so ein Blödsinn, das hört sich so an als wenn alle Karajan-Aufnahmen einen schwammigen Orchestersound hätten ??? Das ist definitiv nicht der Fall !!!

ich schrieb

Die Mutter/Levine-Aufnahme leidet soweit ich mich erinnere vor allem wg. Levine am karajanesk-schwammigen Orchestersound.

und nicht "alle Karajan-Aufnahmen haben einen schwammigen Orchestersound".

Zu dem Vergleich mit der bekannten Karajan-Technik, manche (nicht alle!) Werke in eine Art Richard-Strauss-Wohlklang zu verpacken, in dem Nebenstimmen nicht als Strukturelemente auftreten, sondern als nebensächliche Farbtupfer, gibt die Chicagoer-Mutter/Levine-Produktion m.E. gleich zweifach Anlaß.
Einerseits empfinde ich den Klang der Solovioline als zu undifferenziert schön satt, "gesund".
Andererseits ist da der Orchesterklang, der in der beschriebenen Manier eine pastose Tondichtung nach Art des "Don Juan" suggeriert.
Das erscheint mir dem Werk nicht angemessen, viele Konkurrenzaufnahmen entwerfen ein differenzierteres Bild.
Thomas228
Stammgast
#20 erstellt: 05. Jun 2007, 20:35
Liebe Leute,

das Violinkonzert von Berg ist populärer als ich dachte. Ich hörte es gerade, als ein Vater seine Kinder abholte, die bei uns zu Besuch waren. "Oh, Berg", stellte er nach dem Hören nur weniger Takte fest. Ich war ehrlich verblüfft. Selbst hätte ich das Konzert anhand dieser Stellen wohl nie erkannt, obwohl auch ich sage: Ein schönes Werk. Es ist eines von denen, die bei mehrfachem Hören immer interessanter werden.

Vier Aufnahmen besitze ich, zwei liegen vorne, zwei liegen hinten.

Breit, massig, schwerfällig, matschig, das sind Begriffe, die auch mir zu Levines Orchesterbegleitung auffallen. Deshalb und nicht wegen Mutters Geigenton stößt die Aufnahme bei mir auf Missfallen.

Viel, viel besser, d. h. durchsichtiger, vitaler, klingt das Orchester unter Ozawa. Da Perlman zudem sehr geschmackvoll spielt (was heißt das schon?)und an den richtigen Stellen wunderbar lyrisch klingt, handelt es sich um eine der bei mir vorn liegenden Aufnahmen.

Ebenfalls vorn liegt Zehetmaier mit Holliger. Hier steht nicht der Solist im Vordergrund - wie deutlich bei Perlman/Ozawa -, sondern es wird gemeinsam kammersinfonisch musiziert. Sehr gut, finde ich. Es handelt sich, weil mir dieser Ansatz bei diesem Konzert etwas besser gefällt, mit knappem Vorsprung um meine Lieblingsaufnahme des Konzerts.

Der Solist der vierten Aufnahme, Scherzer unter Kegel, erreicht in meinen Ohren nicht das Niveau seiner Konkurrenten.

Viele Grüße
Thomas
Thomas228
Stammgast
#21 erstellt: 06. Jun 2007, 23:10
Weil es so schön hierher passt, sei zitiert, was der Großkritiker Joachim Kaiser in seinem Buch "Kaisers Klassik - 100 Meisterwerke der Musik" zur Aufname von Mutter schreibt:

"Anne-Sophie Mutter gibt eine ruhige, auffallend langsame und verhaltene Deutung von Bergs Violinkonzert. Leise, tonlos fast, wie aus tiefer Schmerzbefangenheit stellt sich die Sologeige hier ohne jedes Auftrumpfen ein. Es ist eine glühend langsame, alle Schwierigkeiten unvergleichlich meisternde Darbietung. Das Chicago Symphony Orchestra unter James Levine holt aufregende Einzelheiten aus der Partitur, die in vielen anderen Aufführungen belanglos bleiben und untergehen."

Bitte? Sind wir den hier alle blöd (mit Ausnahme von sound67-again und vanrolf natürlich)? Aufregende Einzelheiten, die anderswo untergehen? Wie kann es sein, dass eine Aufnahme derart verschieden beurteilt wird? Ich bin ehrlich verblüfft.

Gruß, Thomas (der sich in naher Zukunft die Mutter-Aufnahme noch mal vornehmen wird)

P.S.: Neben der Aufnahme von Mutter empfiehlt Kaiser die Aufnahmen von Zimmermann und Perlman.


[Beitrag von Thomas228 am 06. Jun 2007, 23:11 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#22 erstellt: 07. Aug 2008, 08:43
Hi!

Ich hole diesen interessanten Thread mal wieder nach oben und schreibe auch hier noch einmal, was ich bereits im "Was hört ihr..."-Thread gesagt habe:



Bergs Violinkonzert
Kremer, SO d. Bayerischen Rundfunks, Davis

Bei mir allerdings als Philips-LP (Digital-Aufnahme).
Eine schlicht sensationell gute Einspielung!
Das Werk hat mich gestern über die Maßen angesprochen.
Unglaublich expressiv und voller Gefühl gespielte 12-Ton-Musik, die ihre spätromantische Herkunft nicht verleugnet.
Großartig!

Vielleicht ergibt sich ein Anknüpfungspunkt zu weiteren (neuen?) Aufnahmen.
Wäre das vielleicht was für einen "Wir hören gemeinsam eine CD"-Thread?
Das Werk könnte jedenfalls durchaus für Hörer interessant sein, die ansonsten größte Schwierigkeiten mit der Moderne haben (wozu ich mich leider ebenfalls zählen muss... :.)

Grüße

Frank
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