Korngold: Violinkonzert

+A -A
Autor
Beitrag
Tobby
Neuling
#1 erstellt: 15. Dez 2004, 12:15
Kann mir jemand eine gute Aufnahme empfehlen ?
Ich glaub es ist das Violinkonzert op.35....
Da gibts was neues von A.S.Mutter (die ja auch Geschmacksache ist).

Beste Grüsse
Tobby
walter_f.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 15. Dez 2004, 12:32
Hallo Tobby,

ich habe nur die Heifez Aufnahme, die ich ganz hervorragend finde, weiss aber nicht ob's die zur Zeit auf CD gibt.

Grüsse
Walter
Mr_M
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Dez 2004, 12:44
Ich hab das Konzert mal live mit Los Angeles Philharmonic unter Previn gehoert, mit dem damaligen Konzertmeister Sidney Weiss als Solisten. Das hat mir sehr gut gefallen, und anschliessend habe ich am Plattenstand im Foyer die EMI-Aufnahme mit Perlman/Pittsburgh SO/Previn mitgenommen. Das war damals noch eine grosse schwarze Platte, so lange ist das schon her!
Die Aufnahme fand ich sehr gut, und wenn ich mir das Stueck mal wieder auf CD kaufe, werde ich wahrscheinlich mit dieser Einspielung wieder anfangen. Erstklassig gespielter Solopart, sehr eloquent ausgespielt, mit gediegen-sonorer, etwas zurueckhaltender Begleitung, die ich hier allerdings sehr adaequat fand.
Die Aufnahme war mit Goldmark gekoppelt, die remasterte CD-Edition mit Sibelius.
teleton
Inventar
#4 erstellt: 15. Dez 2004, 13:26
Gerade habe ich die neue DG-CD mit Anne Sophie Mutter/LSO und ihrem Gatten Andre Previn bekommen:
Die CD ist ein Edelstein !
Das Korngold-Konzert war für mich neu. Es erinnert vom Sound her stark an Filmmusik und gefällt mir durchweg gut. A.S.Mutter ist anzumerken, das sie sich lange mit dem Stück befaßt hat und liegt mit Ihrem Mann auf einer Linie - eine bessere Einspielung wird man kaum finden.

Was Anne Sophie Mutter auf der CD noch zu bieten hat ist das Tschaikowski-Violinkonzert ------- sagenhaft, eine Spitzenleistung, ich war und bin begeistert !
sound67
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Dez 2004, 14:07
Ich habe folgende Aufnahmen des Stücks:

- Heifetz/Dallas SO/Hendl (mit Rózsa, Violinkonzert & Waxman, Carman-Fantasie)
- Perlman/Pittsburg SO/Previn (EMI, mit Goldmark, VK)
- Shaham/London SO/Previn (DG, mit Barber, VK)
- Juilliet/DSO Berlin/Mauceri (Decca, mit Weill/Krenek, VK)
- Tsu/Razumovsky Sinfonia/Yu Long (Naxos)
- und die in jeder Hinsicht letzte Aufnahme: Mutter/LSO/Previn (mit Tchakovsky, VK)

Die Mutter-Einspielung ist kein Edelstein, sondern ein Stück Trödel, nach dem Motto: Wie eifere ich Heifetz Technik nach, wenn mir die Musikalität dahinter fehlt. Mutter kratzt sich durch beide Werke munter hindurch, setzt überall kleine dramatische Pausen, ohne dass diese einen Sinn machen. Eine gar furchtbare CD, für die mir diese Besprechung noch fast zu freundlich erscheint: http://www.klassik-heute.de/besprechungen/15997.shtml)

Insgesamt gefällt mir Shahams Einspielung am besten, zumal sie mit einer Referenzaufnahme des Barber-Konzerts kombiniert ist. Shaham packt das Stück mit Verve und auch der nötigen Sympathie für "Edelkitsch" an, verfügt aber auch über die Technik, "trotzdem" makellos zu spielen. Das passt wunderbar zu diesen beiden Werken. Heifetz ist natürlich sehr interessant, weil er auch das superbe Konzert von Miklós Rózsa spielt, und zwar besser, als es irgendjemand danach getan hat. Die Tonqualität ist recht gut, frühes Stereo bei beiden Werken. Perlman ist ganz OK, allerdings ist der Klang für Ende 70er nicht brillant, und auch das Orchester klingt nicht voll motiviert. Die Naxos-Einspielung ist ebenfalls OK (auch mit Goldmark kombiniert), aber angesichts der Konkurrenz eben nur die "Budget-Alternative".

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 15. Dez 2004, 14:08 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#6 erstellt: 15. Dez 2004, 14:35
hallo musikfreunde,

ich kenne leider das violinkonzert von e.w. korngold nicht dagegen sein konzert für klavier (linke hand) und orchester und sein klavierquintett (ebenfalls linke hand). eigentlich klingen die zuletzt genannten stücke nicht wie 'filmmusik'. und ich glaube, dass der spätere hollywood-komponist korngold sein violinkonzert auch nicht so verstanden wollte. das es in der aktuellen einspielung mit mutter so klang, macht mich skeptisch der interpretation gegenüber. ich habe bis heute keine einzige aufnahme mit a.-s. mutter im schrank ! ich habe damals im radio ihre aufnahmen des beethoven-, mendelssohn- u. bruch-konzertes mit karajan gehört, dass hat mir bis heute gereicht. es dominierte ein recht dünner geigenton, welcher ständig mit unangenehmem vibrato aufgemotzt wurde. überhaupt wurde diese geigerin von beginn an 'multimedial' angeboten und das hat sich bis heute nicht geändert. exzellente und dabei bescheidene geiger des deutschen sprachraumes wie thomas zehetmair oder benjamin schmid oder selbst ein frank peter zimmermann haben es da ungleich schwieriger (ich glaube aber nicht, dass sie sich darüber beklagen).

gruß, siamak
antiphysis
Stammgast
#7 erstellt: 15. Dez 2004, 21:23
Ich habe bislang darauf verzichtet, mir "Klassiker" (aber auch Spätromantiker, wozu ich Korngold zählen würde) mit ASM anzuschaffen. Allerdings schätze ich ihre Aufnahmen mit Komponisten der "Gegenwart"; z.B. Lutoslawski oder Rihm. Möglicherweise ist hier das Fehlen eines rauen Tons eher wohltuend - quasi als Kontrapunkt zum Orchesterpart.

Insofern kann ich durchaus empfehlen:
amazon.de

Allerdings ist die Box nur noch antiquarisch zu haben.

Die Einspielung von Shaham kenne ich auch und sie genügt mir vollauf; mir scheint Shaham dem Werk gerecht zu werden. Da Korngold im Wesentlichen Filmmusik geschrieben hat, er musste nun mal davon leben, sind die Anmutungen durchaus berechtigt.

Grüße
plume
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Dez 2004, 22:10

teleton schrieb:
Das Korngold-Konzert war für mich neu. Es erinnert vom Sound her stark an Filmmusik...


Das ist nicht verwunderlich; denn Korngold hat hier Einfälle aus einigen seiner Hollywood-Partituren nochmals verarbeitet. Falls das nicht im CD-Begleitheft stehen sollte, ist dies kaum zu verstehen. Das 1946 geschriebene Stück nutzt, wie ich dem Internet entnehme, Themen aus folgenden Filmmusiken:
Another Dawn (1937), Juarez (1939), Anthony Adverse (1936), and The Prince and the Pauper (1937).
Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt die Heifetz-Aufnahme wählen.
paul_k
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 16. Dez 2004, 08:58
Hallo im Forum

Schon vor dem Erscheinen der "Korngold-Reihe" (4 CDs) von CPO war ich ein begeisterter Hörer dieses faszinierenden Komponisten. Wenn ich hier lese "das klingt so wie Filmmusik", entgegne ich "na und ?". Immerhin haben Schostakowitsch, Prokofieff, Schnittke, Bernstein, Previn, u.v.a. "ernste" Komponisten ebenfalls Filmmusiken geschrieben.

Zudem war Korngold zu allererst ein Komponist von Symphonik und Opern. Hierzu gibt es eine sehr gute Biographie, verfasst von seinem Vater Julius Korngold. Als Wunderkind angesehen, wurden seine Werken immerhin von Bruno Walter und Richard Strauss aufgeführt. Dabei entwickelte er einen sehr eigenen Stil, den er in die Filmmusik einbrachte und somit erst diese Musikrichtung prägte. Marcel Prawy schildert in seinen Memoiren die Freundschaft zu Korngold und auch dass das Lied der Marie aus "Die Tote Stadt" der letzte Opern-Schlager des Jahrhunderts war, den die Leute noch nach dem Opernbesuch auf der Strasse nachsingen konnten (was z.B. bei Wozzeck oder Lulu, die ich übrigens auch sehr gerne höre, nicht so sehr der Fall war).

Zum hier angesprochenen Violinkonzert schätze ich ebenfalls die Heifetz-Aufnahme sowie die Decca-Aufnahme mit Chantal Juillet (Rundfunk Orchester Berlin mit John Mauceri).

Wer nicht allzu viel Geld ausgeben will, dem kann ich die Aufnahme mit Ulf Hölscher mit dem Radio Symphonie Orchester Stuttgart unter Willy Mattes empfehlen (EMI, 1974, ca euro 5,00). Unpretentiös und ein sauberer Geigenklang, eine solide Aufnahme. Die Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter habe ich bestellt, bin nun aufgrund der kontroversen Diskussion im Forum gespannt, wie sie mir gefallen wird. Dem einen oder anderen zum Trotz: Mir gefallen ihre Aufnahmen der romantischen Violinkonzert mit Karajan. Neugierig wäre ich auch auf eine Aufnahme des Korngold Konzertes mit Hillary Hahn ! Kommt vielleicht noch...

à bientôt

Paul
AchimC
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Dez 2004, 09:27

Die Mutter-Einspielung ist kein Edelstein, sondern ein Stück Trödel, nach dem Motto: Wie eifere ich Heifetz Technik nach, wenn mir die Musikalität dahinter fehlt. Mutter kratzt sich durch beide Werke munter hindurch, setzt überall kleine dramatische Pausen, ohne dass diese einen Sinn machen. Eine gar furchtbare CD, für die mir diese Besprechung noch fast zu freundlich erscheint: http://www.klassik-heute.de/besprechungen/15997.shtml)


Hallo,
das ist ja mal wieder typisch - der eine schwärmt von ASM, der andere verreißt sie in Grund und Boden...
Liegt denn nun die Wahrheit in der Mitte oder was?!
Gruß
Achim
teleton
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2004, 10:43
Hallo Forianer,

das ist in diesem Forum inzwischen normal, daß sound97 immer gerne eine auffallend kontroverse Meinungen rüber bringt. Aber der Musikerin ASMutter, die in der Lage ist das Konzert so perfekt zu spielen, die Musikalität abzusprechen finde ich schon mehr als überzogen - egal, es lohnt sich nicht darüber zu reden, da ein Kenner weiß welche Reife ASM inzwischen erreicht hat. Die von antiphysis angesprochene CD-Aufnahme ASM Modern ist ein TOP-Beispiel dafür.
Das auf der CD enthaltene Tschaikowsky-VK finde ich von ASM umwerfend gut interpretiert (meine Referenzinterpretation ist Oistrach/Ormandy).
Das die von walter_f. und anderen angesprochene Korngold-Aufnahme mit Heifetz noch besser sein soll, glaube ich ungesehen, auch wenn ich die Aufnahme nicht kenne. Da komme ich klar zur Einsicht; da ich aber das Korngold-Konzert mit der ASM-Aufnahme kennengelert habe, bin ich erstmal zufrieden.
Ich habe im Laufe der Zeit bei verschiedenen Previn-Interpretationen feststellen müssen, daß Previn das Orchester oft zu stark zügelt, bremst(z.Bsp.bei den Prokoffief-Sinfonien), daß scheint hier offenbar auch der Fall zu sein.
sound67
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Dez 2004, 12:22

teleton schrieb:
Aber der Musikerin ASMutter, die in der Lage ist das Konzert so perfekt zu spielen, die Musikalität abzusprechen finde ich schon mehr als überzogen - egal, es lohnt sich nicht darüber zu reden, da ein Kenner weiß welche Reife ASM inzwischen erreicht hat.


Ein Kenner wie derjenige, der keine andere Aufnahme des Konzerts überhaupt kennt? Kein Wunder, dass es so viele Kenner gibt.

Und den "Grad an Reife" wird Dir auch kaum jemand bestätigen, der sich mit den neueren Aufnahmen von Mdme. Previn befasst hat - z.B. dem Beethoven-Violinkonzert mit Masur.


Das die von walter_f. und anderen angesprochene Korngold-Aufnahme mit Heifetz noch besser sein soll, glaube ich ungesehen, auch wenn ich die Aufnahme nicht kenne. Da komme ich klar zur Einsicht;


Welche Einsicht? Die Einsicht, dass eine Aufnahme, die Du nicht kennst, ungesehen, vielmehr ungehört, besser ist als die *einzige* Aufnahme, die Du überhaupt gehört hast? Was soll daran "einsichtig" sein?

Gruß, Thomas
teleton
Inventar
#13 erstellt: 16. Dez 2004, 13:28
Hallo sound97,

eine Künstlerin wie ASMutter kann man nicht so verreißen, wie Du es hier machst. ASM hat seit ihrer Karajan-Zeit bis heute eine positive Entwicklung gemacht.
Auch wenn ich bisher nur das Korngold-Konzert mit ASM kenne, kann ich sehr wohl entscheiden ob hier nicht eine Interpretation zustande gekommen ist, die Hand und Fuß hat oder nicht. Mir hat das Korngold-Konzert auf anhieb gut gefallen. Bis Gestern wußte ich gar nicht, das so viele Solisten dieses relativ unbekannte Violinkonzert eingespielt haben.
Meine Einsicht besteht darin, das ich Forianern, die vernünftige Texte schreiben (ohne andere zu diffamieren), gerne glaube, das es mit Heifetz und ohne Previn noch besser geht. Ich werde mir diese Aufnahme brennen (hi).
Das der Kauf der ASM-CD aber lohnenswert ist, dabei bleibe ich, schon wegen des Tschaikowsky-VK.
AcomA
Stammgast
#14 erstellt: 16. Dez 2004, 15:37
hallo teleton und sound67,

handelt es sich bei anne-sophie mutter nun um eine bedeutende musikerin oder nicht ? zuminestens handelt es sich bei ihr um eine sehr berühmte (popular) geigerin ! die vermarktung dieses 'produkts' ist aufwendig.

offensichtlich scheut sie die zusammenarbeit mit bedeutenden instrumentalisten. die beethoven-sonaten hat sie z.b. mit l. orkis eingespielt. beim selben label gibt es die einspielung mit kremer/argerich ! eigentlich existierte keine notwendigkeit für die mutter/orkis-aufnahme, welche im vergleich zu kremer/argerich als absolut harmlos erscheint. aber der kommerz sorgte dafür !
übrigens habe ich bisher noch keine aufnahme der bach'schen solo-sonaten/partiten mit mutter gesehen/gehört ! rein sachlich betrachtet gibt es für die dgg keine veranlassung, da sie auf die exzellenten einspielungen von szeryng, milstein und mintz zurückgreifen kann. aber möglicherweise wird hier der kommerz auch siegen ! ich entschuldige mich dafür, dass dieser beitrag nichts mit korngold zu tun hat.

gruß, siamak
Tobby
Neuling
#15 erstellt: 16. Dez 2004, 16:26
Ui, da hab ich ja was "losgetreten". Meine Korngold Aufnahme "Anfrage" wandelt sich zu ASM top oder flop.
auch interessant.Da ich noch immer keine Aufnahem habe und morgen früh Zeit, werde ich wohl mich "durchhören" müssen.

Vielen Dank schonmal für die vielen Beiträge.

Tobby
Tobby
Neuling
#16 erstellt: 20. Dez 2004, 20:55
Also,
jetzt weiss ich mehr.Nachdem ich die ASM Aufnahme des Korngold Konzerts "schlechter" fand, als die live Interpretation des Solisten (sorry, hab seinen Namen gerade nicht parat) mit der Portland Symphonie, welche ich vor einigen Monaten während der Generalprobe mitverfolgen durfte, habe ich mich entschieden weiterzusuchen.Gelandet bin ich jetzt bei der Heifetz-Collection Vol. 21, welche das Korngold Konzert beinhaltet und hab sie bei Amazon zu einem verdammt günstigen Preis (nur 9,99 €) geordert.

Vielen Dank nochmals, für die vielen Ratschläge.
Tobby
AcomA
Stammgast
#17 erstellt: 07. Jan 2005, 16:24
hallo,

ich hatte neulich die gelegenheit, in die aktuelle cd von a.s.mutter mit dem korngold und tschaikowsky-konzert hereinzuhören:

der gipfelpunkt des musikalischen tiefpunktes (hört sich zugegebener maßen merkwürdig an) war der 2. satz aus dem tschaikowsky. mit zittrig dünnem geigenton und extrem vulgärer phrasierung. interpreten wie j.heifetz oder n. milstein würden sich im grabe umdrehen !

gruß, siamak
Mr_M
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 07. Jan 2005, 17:36
Also, mir hat die CD sehr gut gefallen. ASM fährt zwar einige ziemlich ungewöhnliche Klangfarben ab, z.B. den verhüllten Ton im 2.Satz Tschaikowsky, und auch Artikulation und Phrasierung sind stellenweise sehr unorthodox. Aber das finde ich sehr gut, das ist immer musikalisch interessant gemacht. Gerade dass ASM mit ihrer absolut phänomenalen Technik nicht einfach nur durch solche Stücke durchheizt, obwohl das ja viel besser zum Image des polierten Mainstreamstars passen würde, sondern sich so mit den Stücken beschäftigt, finde ich klasse. Mir gefallen zwar ihre Beiträge nicht immer, aber es ist immer interessant und macht Spass, ihr zuzuhören, während man bei vielen Solisten keinen persönlichen Ansatz erkennen kann.
Ein Freund hat sich gerade die Korngold-CD mit Perlman gekauft, die werde ich mir nächste Woche mal anhören, nach vielen Jahren Pause. ASMs tonlich sehr noble und entspannte Darstellung hat mir aber auch sehr gut gefallen, besonders im ersten Satz, wo die Übergänge zwischen dem weit ausgespannten ersten Thema und den virtuos-verspielten Passagen sehr natürlich gelingen.
AcomA
Stammgast
#19 erstellt: 07. Jan 2005, 22:13
hallo Mr M,

ich respektiere, das dir diese cd gefällt. bei mir löst sie ekel aus. und was die technik angeht, schnell spielen bedeutet nicht, eine gute technik zu haben. intonation und substanz ihres geigentons entsprechen nicht dem weltklasse-niveau. durch das marketing der dgg wird dieses suggeriert und ich kann in plattenläden immer wieder erleben, wie absolute musikalische laien nur etwas mit a.s. mutter haben wollen. die derzeitige weltklasse wird z.b. repräsentiert durch gidon kremer, v. mullova, frank peter zimmermann, zehetmair, gil shaham, v. repin, m. vengerow, i. perlman, h. hahn, und mit gewissen einschränkungen auch nigel kennedy, um einige zu nennen. mutter kann gerade in puncto substanz des geigentons und intonation mit obigen kollegen nicht konkurrieren.

gruß, siamak
sound67
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 07. Jan 2005, 23:40
In diesem Fall muss ich acoma zustimmen. Ekel ist eine angemessene Reaktion.

Und mit "phänomenaler Technik" hat das Spiel der Mutter - zumindest auf dieser CD - rein gar nichts zu tun.

Auf der ARD lief vor ein paar Tagen ein Porträt von Hilary Hahn, in der sie auch Auszüge des Korngold-Konzerts spielte. DAS ist makellose Technik, und feiner Ausdruck noch dazu. Nicht unkontrolliertes Chargieren und Effekthascherei wie bei ASM.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 07. Jan 2005, 23:42 bearbeitet]
Mr_M
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 08. Jan 2005, 03:29
AcomA: Hier kann ich Dir überhaupt nicht folgen. Gerade tonlich hat ASM unglaublich viel zu bieten. Es gibt wenige Geiger, die einen so guten Grundton haben, und das Instrument so zum schwingen bringen. Gerade dass sie es aber dabei nicht belässt, sondern viele andere Farben auslotet, finde ich besonders gut. Man könnte ihr vielleicht den Vorwurf der "Gekünsteltheit" machen, wenn man ein mehr "spontanes", "gut durchwachsenes" Geigenspiel bevorzieht. Bei ASM ist schon ein starkes Mass an Kalkulation dabei. Trotzdem finde ich das, was sie anbietet, oft sehr interessant. Gerade, dass sie nicht nur monotonen Schönklang verbreitet, sondern andere Farben und Interpretationsmöglichkeiten ausprobiert, widerspricht eigentlich dem Image des profillosen Marketingprodukts.
Das mit der Intonation stimmt nicht. Klar,niemand spielt immer 100% sauber. Genauso, wie kein Geiger auf der Welt nicht hin und wieder mal einen Tonansatz verkratzt. Daran muss man sich aber nicht total aufhängen, es ist eben Handarbeit.
Übrigens habe ich selber geschrieben, dass ich mit Technik nicht durchheizen, sondern die Möglichkeiten des Instruments zur Gestaltung einsetzt.
Geschmack ist eine Sache, über die man sich angeblich nicht streiten kann, obwohl wir das hier ja doch die ganze Zeit tun.
"Ekel" ist eine völlig andere Sache. Wenn Euch zu der Leistung einer erstklassigen Geigerin nur das einfällt, ist das eigentlich nur traurig.
sound67
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 08. Jan 2005, 10:52
Wenn künstliche Pausen und Betonungen gesetzt werden, was hat das mit "Gestaltung" zu tun. Das ist doch bloße Willkür.

Und wenn die Mutter ihre angeblich so stupende Technik dazu einsetzt, Werke zu deformieren, dann handelt sie wohl kaum zweckdienlich.

Gruß, Thomas
AcomA
Stammgast
#23 erstellt: 08. Jan 2005, 15:27
lieber Mr M,

ich schrieb, ich würde deine begeisterung für diese aufnahme respektieren ! du solltest meine beurteilung zumindest auch respektieren, anstatt es traurig zu finden. du findest es eben toll, ich orientiere mich an das, was ich bisher in der kunst des violinspiels gehört habe, und es ist ,weiß gott, nicht wenig. ich stehe übrigens in der beurteilung der korngold-platte nicht allein. außerdem möchte ich mich nicht wiederholen. ich habe im verlauf dieses threads schon mehrfach geschrieben und verweise darauf.

gruß nach san diego (meine schwägerin lebt in 'teheran angeles')
Mr_M
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 08. Jan 2005, 17:50
AcomA - ich lass Dir doch Deine Meinung! Auch wenn Du es sagst, respektierst Du aber umgekehrt meine Meinung nicht. Sonst würdest Du nicht zu solchen Ausdrücken greifen. Das hat mit Respekt vor der Meinung anderer nichts mehr zu tun, und verletzt auch den grundsätzlichen Respekt, den man vor Künstlern, die solche Leistungen bringen, haben sollte, egal, ob einem die Interpretation gefällt oder nicht. Ich habe mir neulich die Aufnahme der Vier Jahreszeiten mit ASM gekauft und war davon bitter enttäuscht. Trotzdem würde ich niemals von "Ekel" sprechen, solche Vokabeln haben einfach in dem Zusammenhang nichts zu suchen. Das macht mich sehr traurig, nicht Deine Meinung.
Du brauchst Dich auch nicht hinter "den anderen" zu verstecken. Mach ich doch auch nicht, sonst hätte ich einfach diesen Link gepostet: http://www.musicweb....ikovsky_Korngold.htm

Teheran Angeles? Das sagt mir nichts. Wo ist das?
AcomA
Stammgast
#25 erstellt: 09. Jan 2005, 00:16
hallo Mr M,

'teheran angeles' steht für los angeles. im großraum leben etwa 1 million exil-iraner.

den 'ekel' nehm ich zurück.

gruß, siamak
M_forever
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 09. Jan 2005, 17:30
Ach so. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Nicht alle Städte hier haben spanische oder englische Namen. Manche sind auch aus verschieden Sprachen zusammengesetzt. Es gibt auch einige deutsche Gründungen hier in der Gegend ("Carlsbad", "Olivenhain"). Obwohl mir nicht bewusst war, dass es dort in LA so viele iranische Einwanderer gibt. Ich habe zwar einmal im Flugzeug von Amsterdam nach LA in einer ziemlichen grossen Gruppe von Leuten gesessen, die gerade aus dem Iran emigiriert waren. Wenn ich mich recht erinnere, waren das Zoroastra-Anhänger, die im Iran religiös verfolgt waren. Ich habe die auch gefragt, ob die "Also sprach Zarathustra" kennen, war aber nicht so, das hat ja mit der historischen Person auch nichts zu tun.
Ansonsten aber sind mir hier noch nicht so viele Iraner begegnet. Wohnen die in einer bestimmten Gegend konzentriert? Das interessant an LA ist ja, dass die einzelnen ethnischen Neighborhoods soger ausgeschildert sind: "Little Tokyo" südlich von Downtown LA, "Little Armenia" und "Thai Town" in East Hollywood" usw. Soviel zum "grossen Schmelztiegel". Hast Du Deine Verwandten dort schon mal besucht?
AcomA
Stammgast
#27 erstellt: 09. Jan 2005, 23:08
hallo M forever,

teheran angeles ist gewissermaßen nur ein wortspiel der perser, um den umstand der recht hohen einwohnerzahl im großraum L.A. zu beschreiben. ein großteil der exil-iraner lebt im stadtteil glendale. am westwood bvd. (nach der kreuzung mit dem wilshire bvd.) befindet sich ein großteil persischer geschäfte und gastronomie. ansonsten verteilt sich der rest homogen über die stadtteile. meine schwägerin (u. schwager) wohnen z.b. in playa del rey (zwischen manhattan beach und marina del rey), sehr vermögende leben in beverly hills. gar nicht wenige leben mittlerweile auch in irvine (orange county).

der großteil emigrierte während der ersten jahre nach der islamischen revolution. das klima in los angeles kam den meisten sehr entgegen. die perser haben auch eigene rundfunk- und fernsehsender. viele prominente der shah-zeit haben sich dort etabliert.

mittlerweile hörte ich, das in atlanta (georgia) etwa 300000 exil-iraner leben.

im süden des iran leben einige 100000 menschen, die noch dem zarathustra-glauben angehören. sie werden dort nicht verfolgt. ich konnte mich davon persönlich überzeugen. ich gehe davon aus, dass die gruppe im flugzeug schon verwandschaft in den usa hatte, und aus strategischen gründen dieses behauptet hat. für viele aufgeschlossene iraner ist das leben im iran unerträglich.

ich (wir) habe die verwandte (u.a. noch großonkel/tante meiner frau und schwester meines schwagers mit ihrer familie) bisher zweimal in L.A. besucht. u.a. konnte ich dann mit recht namhaften kollegen der neurochirurgie sowohl vom UCLA als auch der USC bekannt werden. ein besuch der universal-studios und in anaheim (disney land) fehlte auch nicht.

gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 09. Jan 2005, 23:13 bearbeitet]
M_forever
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 10. Jan 2005, 02:09
Das erklärt einiges. An Glendale bin ich bisher nur vorbeigerast, auf dem Weg nach Burbank, wo sich sehr viele Studio/Postproduction Facilities befinden. Unsere Kinokette gehört zu den Pionieren im Bereich digitales Kino, daher bin ich dort hin und wieder mal zu Seminaren oder Demos.
Playa del Rey kenne ich auch. Das liegt ja sehr idyllisch direkt am Flughafen.
Das mit Westwood/Wilshire werde ich mir merken. Der Händler, von dem wir die Technik für unsere Neubauprojekte kaufen, sitzt direkt am Hollywood Blvd., das ist nicht sehr weit entfernt. Den besuche ich derzeit regelmässig, da es viel zu planen und besprechen gibt, und damit er mich teuer zum Essen einladen kann. Vielleicht schlagen wir dort mal zu. Ich war noch nie persisch essen. Kennst Du dort einen Geheimtip?
Wenn Du das nächste mal besuchst, solltest Du auf jeden Fall einen Konzertbesuch in der neuen Walt Disney Concert Hall einplanen. Die ist architektonisch und akustisch sehr gut gelungen.


[Beitrag von M_forever am 10. Jan 2005, 02:09 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#29 erstellt: 11. Jan 2005, 00:21
hallo M forever,

am westwood blvd. gibt es zwei persische restaurants. wie gesagt nach der kreuzung mit wilshire blvd. (vom UCLA-campus weggehend), und dann auf der linken seite. zuerst kommt das 'shehrezade', und weiter unten das 'shamshiri'. ich würde das 'shehrezade' (obwohl leider kein rimsky-korssakov gespielt wird ) bevorzugen. helleres ambiente. das essen ist dort auch etwas besser. aber das 'shamshiri' ist auch ok. in beiden haben wir gut gegessen. am besten ist, man bestellt als hauptgericht 'tschelo kebab soltani': ein spieß gegrilltes rindfilet, ein spieß gegrilltes rinderhackfleisch, gegrillte tomate und reis (nach persischer zubereitungsart). guten appetit.

gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 11. Jan 2005, 00:22 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 11. Jan 2005, 15:13
Damit "m_forever"/"Mr.M" meine Einwände ein kleines bischen besser begreift: Ich stelle die Fähigkeiten von Mdme. Previn durchaus nicht in Frage. Ich selbst besitze viele ihrer Einspielungen und einige davon sind wirklich exzellent (Berg-Konzert, Lutoslawski-Chain 2 etc.) ...

... aber gerade in den letzen Jahren hat sie sich fragwürdige Manierismen angewöhnt (wie die oben erwähnten), die ihre Interpretationen zunehmend trüben. Das Tchaikowsky-Konzert auf derselben Disc wie der Korngold und das Beethoven-Konzert unter Masur sind für mich nun einmal Beispiele eines unheilvollen "anders-sein-um-des-anders-sein-Wollens" auf Kosten der Musik. Auf die Korngold-Aufnahme trifft dies auch zu, wenn auch nicht ganz so dramatisch.

Gruß, Thomas
AcomA
Stammgast
#31 erstellt: 21. Jan 2005, 22:53
hallo,

ich habe vor wenigen tagen korngolds violinkonzert mit hilary hahn auf wdr 3 gehört. es war atemberaubendes violinspiel. man erinnerte sich an den blutjungen menuhin, heifetz oder milstein. unglaublich !


gruß, siamak
plume
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 23. Jan 2005, 01:11

sound67 schrieb:
... aber gerade in den letzen Jahren hat sie sich fragwürdige Manierismen angewöhnt (wie die oben erwähnten), die ihre Interpretationen zunehmend trüben. Das Tchaikowsky-Konzert auf derselben Disc wie der Korngold und das Beethoven-Konzert unter Masur sind für mich nun einmal Beispiele eines unheilvollen "anders-sein-um-des-anders-sein-Wollens" auf Kosten der Musik. Auf die Korngold-Aufnahme trifft dies auch zu, wenn auch nicht ganz so dramatisch.

Gruß, Thomas


Thomas, ist dies nicht auch der "Fluch", dem manche Interpreten bei der Unzahl an neueren Aufnahmen desselben Werks unterliegen? Ein Beispiel hierfür (für mich) ist in jüngster Zeit Lang Lang, dessen "Darstellungen", namentlich bei Liszt, mit zwischen Ärger und Belustigung hin- und herschwanken lassen. Und dabei dann noch dieses ganze Public-Relations-Tamtam...
sound67
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 23. Jan 2005, 14:47
Lang-Lang ist sicher symptomatisch für einen "Star-Virtuosen", der nur durch die Marketing-Maschinerie der Majors *so* nach oben geschwemmt werden konnte, aber es gibt eben auch positive Beispiele wie Hilary Hahn, die trotz hervorragender Resonanz von ihrem ursprünglichen Label (Sony) fallen gelassen wurde, weil sie nicht genug Platten verkaufte - und die trotzdem nicht untergegangen ist (wie es wohl anderen, z.B. Chloe Hanslip, bevorzustehen scheint). Es gab immer "so'ne und so'ne" Spieler.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67 am 23. Jan 2005, 17:30 bearbeitet]
Susanna
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 23. Jan 2005, 17:20

AcomA schrieb:
hallo,

ich habe vor wenigen tagen korngolds violinkonzert mit hilary hahn auf wdr 3 gehört. es war atemberaubendes violinspiel. man erinnerte sich an den blutjungen menuhin, heifetz oder milstein. unglaublich !


Das kann man wohl sagen! Ich habe am Neujahrstag das musikalische Portrait HH gesehen. Wenn ich sie mit einem der von Dir genannten Geiger vergleichen sollte (ungern), dann am ehesten mit Heifetz - tatsächlich!

http://www.hifi-foru...ead=805&postID=8#8

Gruß,
Susanna
AcomA
Stammgast
#35 erstellt: 05. Feb 2005, 03:21
hallo,

ich habe mir neulich folgende interpretation des korngoldschen violinkonzertes gekauft:

itzhak perlman, violine
pittsburgh symphony orchestra unter andre previn


emi, DDD, aufn. 1980


das korngold-konzert gehört nicht zu den ernsthaftesten werken dieses genres. worauf es ankommt: die filmmusikalischen eindrücke farbenreich auszukosten, ohne ins triviale abzugleiten. die perlman/previn-aufnahme erreicht diese ziele vollauf. das konzert profitiert darüberhinaus von perlmans vollem und warmen ton und seiner stupenden technik, welche nie selbstzweck ist.


gruß, siamak
Joachim49
Inventar
#36 erstellt: 26. Mai 2007, 07:44

paul_k schrieb:
Neugierig wäre ich auch auf eine Aufnahme des Korngold Konzertes mit Hillary Hahn ! Kommt vielleicht noch...
à bientôt
Paul

Jetzt gibt's das endlich: aber nur als DVD mit Kent Nagano und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin. Dazu gibt's noch Mozarts K 301 und ein Portrait (ziemlich konzeptlos, wahrscheinlich dasselbe das mal im Fernsehen ausgestrahlt wurde.) 'diapason' (F) gibt als timing 58 Minuten.
DG 0734192, aufgenommen 2004.
Bin selbst auf der Suche nach dem Korngoldkonzert. Gibt's noch andere, neuere empfehlenswerte Aufnahmen?
Joachim
sound67-again
Gesperrt
#37 erstellt: 26. Mai 2007, 10:21
Wer das Konzert mit minimalem Kitschfaktor, aber maximal guter Technik hören will, der kommt hier auf seine Kosten:



+ Barber, Samuel: Violinkonzert, op.14
+ Walton, William: Konzert für Violine und Orchester

James Ehnes
Vancouver Symphony Orchestra
Bramwell Tovey


bei Onyx.

Der junge Amerikaner hat in den letzten Jahren schon einige beachtenswerte Einspielungen gemacht, u.a. Dohnányi-Konzert. Das Spiel der Symphoniker aus Vancouver ist untadelig, ebenso die Tonqualität.

Ungeachtet dessen bleiben meine Top-Empfehlungen Shaham (DG) fürs Süffige bzw. Hahn (Sony) fürs Sehnige.

Gruß, Thomas
SirVival
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 26. Mai 2007, 16:29
Hi,

ich kenne nur 2 Aufnahmen, die ich bedenkenlos empfehlen kann (H. Hahn habe ich leider noch nicht gehört), nämlich die mit Heifetz (Referenz) und die mit Perlman. Beide interpretieren schnörkellos und bewältigen die geigerischen Schwierigkeiten absolut mühelos (bei den beiden eh das Normale). Ein schönes und originelles Konzert, sehr farbig instrumentiert, wenngleich auch nicht die ganz große Musik, aber ich höre es immer wieder gern.

Anne Sophie Mutter (um an das oben gesagte nochmal anzuknüpfen) hat leider ein Problem, das auch andere Geiger wie Menuhin, Kremer oder Zukerman vor ihr hatten. Ihre natürlich sich entfaltende Begabung durch willentliche Gestaltung zu ersetzen und mit allerlei philosphischem Unterbau zu begründen. Das Gesabbel, das in dieser Beziehung Frau Mutter zB. in Fersehinterviews von sich gibt, ist selten von dem intellektuellen Niveau, das sie sich einbildet, tatsächlich zu besitzen. Ihre völlig missratenen Interpretationen von Mozarts Violin-Konzerten und -Sonaten und Beethovens Violinsonaten legen davon beredtes Zeugnis ab.

Gruß
teleton
Inventar
#39 erstellt: 28. Mai 2007, 12:50
Hallo Korngold-Fans,

die Aufnahme des KORNGOLD-Violinkonzertes mit ASM (DG) wird entweder gehasst oder gemocht.
Selbst ich bin 2004 schon bei einem Mitglied ins Fettnäpfchen getreten, da ich ASM´s Violinkunst verteidigen wollte.
So eng muß man es aber nicht sehen, denn schon beim Ersthören der Aufnahme mit Mutter/Previn war mir klar, dass da noch mehr drin ist.
Schlecht finde ich die Aufnahme bis heute nicht.

Das Manko des ausgeladenen Tons besiehe ich aber mehr auf Previn, der mir immer zu geglättet und zurückgenommen interpretiert. Der schmissige Filmmusikeindruck, den das Violinkonzert mitbringt ist zwar da - aber es ist mehr möglich.

Ein Zitat eines amazon - Kritikers unterstrecht meine Eindrücke:

Korngold übernahm in seinem Violinkonzert (uraufgeführt 1947) viele eigene Filmmusiken, die er in Hollywood kreirete. Trotzdem klingt das Werk nicht typisch amerikanisch, die österreichische Heimat schimmert ebenso durch. Eine interessante Mischung. Eher ernst, Witz nur punktuell, tonal mit seltenen Schräglagen, der Solistin alles abverlangend. Mutter meistert es mit Bravour. Die Geige mal fast mit Cello-Klang, dann vogelzwitschernd. Mal elegisch, mal verrückt schnell. Mal völlig im Bläserklang verschwindend, mal frech und knackig. Anne-Sophie Mutter in ihrem Element. Hier ist es das London Symphony Orchestra, dem Previn seinen Stempel aufdrückt. Durch seine feine Nuancierung und seine künstlerische Zurückhaltung ebnet er Anne-Sophie Mutter den Weg zu einem großen Auftritt.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Tschaikowsky: Violinkonzert D-dur Op. 35
thomas150877 am 10.01.2005  –  Letzte Antwort am 21.06.2009  –  13 Beiträge
Delius: Violinkonzert
Ifukube am 17.02.2005  –  Letzte Antwort am 27.06.2007  –  5 Beiträge
Adams: Violinkonzert
teleton am 04.10.2006  –  Letzte Antwort am 04.10.2006  –  4 Beiträge
Brahms: Violinkonzert
KV588 am 19.07.2005  –  Letzte Antwort am 10.04.2020  –  87 Beiträge
Beethoven - Violinkonzert op. 61 Anne-Sophie Mutter
Klassik_Fan am 02.09.2019  –  Letzte Antwort am 02.09.2019  –  3 Beiträge
Beethoven - Violinkonzert D-Dur Op.61
Bernstein am 30.01.2005  –  Letzte Antwort am 20.09.2022  –  41 Beiträge
Beethoven: Violinkonzert op. 61, Mutter (SACD)
wn am 07.07.2003  –  Letzte Antwort am 08.07.2003  –  6 Beiträge
Sibelius: Violinkonzert - empfehlenswerte Aufnahme gesucht
tepes am 19.06.2006  –  Letzte Antwort am 21.02.2020  –  41 Beiträge
Schumann Violinkonzert
joerggr am 11.01.2005  –  Letzte Antwort am 20.01.2005  –  20 Beiträge
Bartok: Violinkonzert Nr.1
nullchecker am 28.07.2005  –  Letzte Antwort am 28.07.2005  –  3 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 3 )
  • Neuestes MitgliedAndy63
  • Gesamtzahl an Themen1.551.077
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.628

Hersteller in diesem Thread Widget schließen