empfehlenswerte Aufnahmen der "großen" Violinkonzerte

Chris_G schrieb:

Folgende Einspielung würde mich vom Repertoir auf jeden Fall zufrieden stellen, jedoch sind die Aufnahmen wegen dem Alter nicht auf hohem technischem Niveau:

V.a. ist sie wg. Menuhins technischem Niveau vermutlich nicht auf höchstem technischen Niveau
Wenn Dir erstklassige Stereo-Analog-Aufnahmen reichen (und alles andere ist IMO eine bizarre Einschränkung, weil es viele abscheulich klingende DDD-Aufnahmen gibt), ein paar Vorschläge:

Bach: Manze(HIP) (harmonia mundi), Zehetmair (Berlin Classics)
Mozart: Grumiaux (Philips Duo)
Beethoven: Heifetz/Munch (RCA), evtl. Tetzlaff/Gielen (EMI/SWF?) [ich mag keine Interpretationen des Beethoven-Konzerts, die aus 2 langsamen Sätzen + Rondo bestehen]
Mendelssohn: Heifetz (RCA)
Brahms: Heifetz/Reiner (RCA), Kremer/Bernstein (DG)
Tschaikowsky: Heifetz (RCA) (wenigstens schnell vorüber ;-))
Schostakowitsch: Oistrakh (BMG/Melodiya, vielleicht klanglich nicht optimal, aber absolut authentisch)
Berg: Zehetmair (Teldec/Warner)

Dvorak, Bruch, Bartok,Prokofieff etc. kenne ich (noch) zu schlecht oder mag ich nicht besonders.

viele Grüße

JR

Kreisler_jun. schrieb:

V.a. ist sie wg. Menuhins technischem Niveau vermutlich nicht auf höchstem technischen Niveau

Ich meinte natürlich die Aufnahme selbst, nicht die Fähigkeiten der Musiker

Ich bevorzuge DDD-Aufnahmen.

PS: Danke für Deine Tips!

Gruß
Christoph

Kreisler_jun. schrieb:

Wenn Dir erstklassige Stereo-Analog-Aufnahmen reichen (und alles andere ist IMO eine bizarre Einschränkung, weil es viele abscheulich klingende DDD-Aufnahmen gibt),...

Ich befürchte, dieser nur allzu berechtigte Hinweis stößt bei Christoph ignoranterweise auf taube Ohren...

Hüb' schrieb:

Kreisler_jun. schrieb: Wenn Dir erstklassige Stereo-Analog-Aufnahmen reichen (und alles andere ist IMO eine bizarre Einschränkung, weil es viele abscheulich klingende DDD-Aufnahmen gibt),... Ich befürchte, dieser nur allzu berechtigte Hinweis stößt bei Christoph ignoranterweise auf taube Ohren... :(

Hallo Hüb,

schade, dass ich so verstanden werde


Ich habe schon des öfteren gesagt, dass ich auch für technisch sehr gute ADD-Aufnahmen zu begeistern bin.

Gruß
Christoph

Chris_G schrieb:

Kreisler_jun. schrieb: V.a. ist sie wg. Menuhins technischem Niveau vermutlich nicht auf höchstem technischen Niveau Ich meinte natürlich die Aufnahme selbst, nicht die Fähigkeiten der Musiker Ich bevorzuge DDD-Aufnahmen.

Zur Entwarnung:
Von den von mir genannten sind alle außer den Heifetz-, Grumiaux und Oistrakh-Einspielungen digital. Die Grumiaux-Mozart-Konzerte sind Philips/Polygram 60er Jahre Stereo, leichtes Grundrauschen, aber wärmerer und natürlicherer Klang als viele DDD-Aufnahmen. Die Heifetz-Aufnahmen haben als "Living-Stereo" Kultstatus, wobei ich gestehen muß, dass ich den klanglich nicht so ganz nachvollziehen kann. Zwar ist der Klang sehr gut, aber ich empfinde ihn teils als etwas überbrillant, hart. Es scheint fast, als ob man in der Stereo-Frühzeit ähnlich übertrieben hat wie anfangs der Digitalzeit, um die neue Technik hervorzuheben. Das Brahms-Konzert mit Kremer ist ein (glücklicherweise kein ganz schlimmes) Bsp. für den harten, glasigen, frühen DDD-Sound der DG.
Früher oder später sollte man eh ein Stadium errreichen, in dem Klang dritt- bis viertrangig wird...

viele Grüße

JK jr.

Chris_G schrieb:

Ich habe schon des öfteren gesagt, dass ich auch für technisch sehr gute ADD-Aufnahmen zu begeistern bin.

hallo Christoph,

natürlich ist es in Ordnung, sich in einem Hifi-Forum für (klang-)technisch bestmögliche Aufnahmen zu interessieren, ich möchte aber trotzdem mal ganz vorsichtig andeuten, daß Dir einfach sehr viel entgeht, wenn Du Dich alleine darauf beschränkst.
Letztendlich halte ich die Interpretation für ausschlaggebend. Meine persönliche Sicht- und Hörweise hat sich im Lauf v.a. des letzten Jahres dahingehend geändert, daß ich kaum noch Berührungsängste mit sogar richtig alten Aufnahmen habe, deren künstlerische Qualität mich auch jenseits digitaler Klangqualität noch begeistern kann.


Kreisler_jun. schrieb:

Früher oder später sollte man eh ein Stadium errreichen, in dem Klang dritt- bis viertrangig wird...

Nun gut, ich wäre mit zweit- bis drittrangig zufrieden Aber so klar und deutlich hat es meines Wissens hier noch keiner ausgesprochen.


Gruß Rolf

vanrolf schrieb:

Chris_G schrieb: Ich habe schon des öfteren gesagt, dass ich auch für technisch sehr gute ADD-Aufnahmen zu begeistern bin. Kreisler_jun. schrieb: Früher oder später sollte man eh ein Stadium erreichen, in dem Klang dritt- bis viertrangig wird... Nun gut, ich wäre mit zweit- bis drittrangig zufrieden Aber so klar und deutlich hat es meines Wissens hier noch keiner ausgesprochen.

Obwohl ich recht viele historische Aufnahmen habe und höre, ist mir der Klang keineswegs _egal_ Mich stören nur andere Dinge. Schellackknistern kann ich recht gut ausblenden (spätestensnach ein paar Minuten), oft ist der Klavierklang dahinter "natürlicher" als auf vielen neueren Aufnahmen. Übersteuerungen, Verzerrungen, extrem dumpfer oder greller Klang gehen mir viel mehr auf den Keks. Und von solchen Dingen sind leider auch DDD-Aufnahmen nicht immer frei. Aber insgesamt bin ich da unempfindlich. Früher habe ich sehr viel über Kopfhörer gehört, da habe ich ein bißchen mehr drauf geachtet (da stören wieder andere Dinge).
Mir gings allerdings urprünglich eher um die Absurdität der Gleichsetzung von "Digital" und guter Klang. Das stimmt demonstrierbar in beide Richtungen nicht (obwohl es inzwischen natürlich auch viele sehr gut klingende DDD-Aufnahmen gibt; übertriebenen Analogwahn halte ich auch für bizarr...). Jedenfalls mein ich, dass sich jeder, wenn er vorurteilsfrei über Lautsprecher hört, mit gutem "HIFI-Mono" seit etwa 1950 anfreunden kann (wobei es hier natürlich auch mäßig klingende Sachen gibt, vieles aber sehr dynamisch und transparent klingt, oft trotz Mono echter als Pingpong-Stereo u.ä.). Quälen soll sich niemand!

viele Grüße

JK jr.