Mussorgsky, M.: Bilder einer Ausstellung. Suche audiophile Aufnahme

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Fledermausohr
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Dez 2008, 13:02
Guten Tag,

wer kennt verschiedene Version von Bilder einer Ausstellung und kann mir bei meiner Suche behilflich sein?

Aufgefallen sind mir folgende audiophilen Versionen:

http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

http://www.jpc.de/jp...e&rsk=hitlist&page=1

http://www.jpc.de/jp...e&rsk=hitlist&page=1

und noch einige weitere SACD's.

Mit welchem Label und welchem Orchester treffe ich voll ins Schwarze?

Danke Gruß Andy
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 18. Dez 2008, 13:16
Hi,

ich plädiere für die überaus präzise, klanglich immer noch spektakuläre Einspielung von Fritz Reiner mit dem CSO:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Oder die (IMHO zu teuere) XRCD:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 18. Dez 2008, 13:18 bearbeitet]
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Dez 2008, 16:09
Hallo Frank,

vielen Dank für die Eingrenzung der unzähligen Aufnahmen.
Dann schau ich mal was der Weihnachtsmann so an finanziellen Mittel im Gepäck hat und werde eine der beiden Aufnahmen erwerben.

Ich habe meine Klassik Sammlung vor einiger Zeit mit der Dorati Version vom Nussknacker begonnen und nun schau ich mal was mich noch so anspricht.

Die Brandenburgischen Konzerte von Bach sind sicher auch sehr empfehlenswert.

Bin noch Anfänger was diese Musikrichtung betrifft ;-)
Möchte mir auch nur Top arrangierte und klanglich hochwertige Aufnahme zulegen.

Gruß Andy


[Beitrag von Fledermausohr am 18. Dez 2008, 16:13 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 18. Dez 2008, 16:12
Hi!

Ja, die Brandenburgischen Konzerte sind ebenfalls toll. Hier gibt es gleich einen ganzen Stall voll großartiger - und hervorragend klingender - Einspielungen.

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 18. Dez 2008, 16:23 bearbeitet]
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Dez 2008, 16:14
Besitzt Du eine SACD und wenn ja ... welche ?
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 18. Dez 2008, 16:17
Hi,

keine SACD, aber ich kann diese sehr gute Doppel-CD (zudem zum kleinen Preis) allerwärmstens empfehlen:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Sollte doch sicher noch auf den Gabentisch passen.

Grüße

Frank
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Dez 2008, 17:22
many thanks ...

Freue mich auch über weitere Tipps ...
op111
Moderator
#8 erstellt: 19. Dez 2008, 02:03
Hallo zusammen,
hier noch einige Links zu existierenden Threads:
Mussorgsky - Bilder einer Ausstellung
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung in der Stokowski-Orchesterfassung
meine audiophilen Favoriten:
Stokowski Fassung: Serebrier (Naxos)


Orchester- und Klavierfassung von/mit Vladimir Ashkenazy Decca
amazon.de

Ravel-Fassung Chicago Symphony, Giulini, DG
brachiale Ausbrüche

Ravel-Fassung Chicago Symphony, Solti, Decca


exzellente Streicher, etwas gedecktes Klangbild
The Cleveland Orchestra Lorin Maazel, Telarc


[Beitrag von op111 am 19. Dez 2008, 02:17 bearbeitet]
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Dez 2008, 11:42
Danke ... hier werde ich sicher fündig
lydian
Stammgast
#10 erstellt: 19. Dez 2008, 14:56
Man sollte doch die Kaufentscheidung nicht primär vom zu erwartenden Klang abhängig machen. Und überhaupt: Gefragt wurde nach Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung", was aber empfohlen wird, sind ausschließlich Orchesterfassungen von fremder Hand (Ausnahme: Ashkenazy - da ist beides drauf).

Also: Von den hier vorgestellten rate ich eindringlich zu Ashkenazy. Erstens wegen der exzellenten Darbietung der Originalfassung, zweitens wegen der meines Erachtens besten Orchestrierung. Wenn man hierüber sicher auch streiten kann, so bleibt zumindest die Tatsache, dass Ashkenazys Fassung weitaus stärker am Original angelehnt ist als die übliche von Ravel.

Klanglich ist sie nicht schlecht, wenn auch bezeichnenderweise die Reiner-Aufnahme von 1957 deutlich besser ist.

Grüße,
Steff
Ueli
Inventar
#11 erstellt: 24. Dez 2008, 13:26
Zwei SACD´s mit den Bildern einer Ausstellung sind neu auf dem Markt.

1) Telarc - Cincinati Symphony unter Paavo Järvi
2) Pentatone - Russian National Orchestra unter Carlo Ponti

Klanglich sin beide Mehrkanalversionen gut, besser als die DVD-Audio/SACD von Naxos mit der Stokowsky-Fassung.

Ueli
teleton
Inventar
#12 erstellt: 28. Dez 2008, 14:55
Hallo Fledermausohr,

unser geschätzter Franz-J. nennt auch drei meiner Favoriten für Bilder einer Ausstellung.

Aber das sind unterschiedliche Fassungen:
1. Ashkenazy hat eine der neusten Fassungen vorgelegt, die wirklich stimmig klingen und IMO der Original-Klavier-Fassung noch am ehesten gerecht werden.
Ashkenazy / Cleveland Orchstra (Decca)

2. Serebrier liefert höxhst audiophil (sogar auf NAXOS) die bombastische Stokowsky-Fassung, die auf mich immer fremd wirkt - aber fastzinierend. Ich bin eben einfach von der Ravel-Fassung geprägt.
Serebrier / Bournemouth SO (NAXOS)

3. Solti / Chicago SO (Decca)
Das ist die Ravel-Fassung, die mir immer noch am Besten gefällt und hier mit Solti "der Wahnsinn" ist.
Einer meiner Lieblingssätze ist "Die Hütte der Baba Jaga". Wie Solti hier den Satz fetzen läßt ist einmalig und "Gänsehaut pur".
*** Diese Intensität geben leider die Orchester-Fassungen von Ashklenazy und Stokowsky gar nicht her, sodaß dieser Satz dort mehr belanglos auf mich wirkt.
Kings.Singer
Inventar
#13 erstellt: 29. Dez 2008, 17:24
Hi.

Interessant ist auch folgende SACD, die ich selbst besitze. Leider kann ich zur SACD Spur nichts sagen, da ich nur einen CD-Player besitze. Im Internet ist man aber zugegebenermaßen geteilter Meinung über die SACD Spur (aber ob das stimmt, weiß ich wie gesagt nicht).




A. Csampai in stereoplay 7/02 schrieb:
"Ravels raffiniertes Klangparfüm wird da von Gergiev mit einer frischen Brise Ostseeluft und schwerer russischer Erde durchmischt, und alles Flair und alle feinen Schleier Ravels lösen sich auf und geben den Blick frei auf die urwüchsige und schroffe Schönheit der russischen Natur-Landschaft. Hier spürt man, dass Ravel doch russischer und kongenialer empfand als man bisher dachte, und dass seine Orchestrierung des Zyklus noch immer konkurrenzlos ist."


Die Besprechung trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Wer jetzt bedenken wegen der Wiener Philharmoniker in der russischen Literatur hat, dem sei gesagt, dass die Wiener auf der vorliegenden SACD in der Lage sind absolut untypisch russisch zu interpretieren und einfach über sich selbst und ihren üblichen Trott hinaus wachsen. Ein Verdienst Gergievs?


Viele Grüße,
Alex.
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 29. Dez 2008, 19:39
Guten Abend und besten Dank für die vielen guten Tipps.
Ihr habt mir die Auswahl natürlich nicht leicht gemacht , da Ihr wirklich gute und interessante Scheiben ins Licht gerückt habt.

Da ich immer schon mal wissen wollte, wie eine XRCD klingt und die Einspielung von Fritz Reiner mit dem CSO sehr oft erwähnt wurde, werde ich mich wahrscheinlich zum Kauf der XRCD:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
... hinreißen lassen.

Auch wenn es die SACD:
http://www.jpc.de/jp...etail/-/hnum/4291859
... derzeit für 9,99 Euro gibt.

Danke Gruß Andy
Ueli
Inventar
#15 erstellt: 29. Dez 2008, 20:09
@ Axel

Für mich war die Gergiev-Einspielung eine einzige Enttäuschung. Armseliger Surroundklang - kein Vergleich mit den Konkurrenzaufnahmen auf Pentatone oder Telarc.
Bei denen hat man den Eindruck, im Konzertsaal zu sitzen, bei Gergiev hört man dagegen nur von draussen zu.

Ueli
op111
Moderator
#16 erstellt: 30. Dez 2008, 16:08
Hallo zusammen,

lydian schrieb:
Man sollte doch die Kaufentscheidung nicht primär vom zu erwartenden Klang abhängig machen.


Da bin ich ganz deiner Meinung. Man bringt sich damit um das Erlebnis hervorragender Einspielungen, wie die von V. Horowitz, S. Richter und (Orchesterfassung) A. Toscanini, F. Reiner u.a.


lydian schrieb:
Und überhaupt: Gefragt wurde nach Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung", was aber empfohlen wird, sind ausschließlich Orchesterfassungen von fremder Hand (Ausnahme: Ashkenazy - da ist beides drauf).

Dass es primär um eine Orchesterfassung (Ravel) gehen sollte, zeigten die gewählten Beispiellinks.
Ich bin wie Steff der Meinung, dass man Mussorgskys Original nicht so einfach übergehen sollte.

Neben der vorzüglichen neueren Ashkenazy-Einspielung existiert noch eine ältere aus den 1960er Jahren.
Wem der Klang der neueren Aufnahme zu direkt und brillant erscheint, kann sich vielleicht mit der folgenden Aufnahme anfreunden:

Alexander Warenberg, Klavier
A: 2000
Label: Classic Mania/Brilliant
lydian
Stammgast
#17 erstellt: 30. Dez 2008, 16:23

Franz-J. schrieb:

Dass es primär um eine Orchesterfassung (Ravel) gehen sollte, zeigten die gewählten Beispiellinks.


Hallo Franz,

mir schien es, als wisse der Threadersteller nicht, dass alle seine Links zu Bearbeitungen des Werkes führen.



Grüße,
Steff
op111
Moderator
#18 erstellt: 30. Dez 2008, 16:38
Hallo Steff,

lydian schrieb:
mir schien es, als wisse der Threadersteller nicht, dass alle seine Links zu Bearbeitungen des Werkes führen.

aus der Rückschau betrachtet, ist der Eindruck in der Tat naheliegend.
Die Zahl der Orchesterbearbeitungen (einschl. Jazzband bis zu Russ. Folkband) von Tuschmalow (1891) bis Günzel (2002) ist schon eindrucksvoll.
Dazu kommen noch die vielen anderen: Klavier und Orchester, Gitarre(n), Akkordeon, Orgel, Synthesizer ...
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 30. Dez 2008, 17:54

lydian schrieb:

Franz-J. schrieb:

Dass es primär um eine Orchesterfassung (Ravel) gehen sollte, zeigten die gewählten Beispiellinks.


Hallo Franz,

mir schien es, als wisse der Threadersteller nicht, dass alle seine Links zu Bearbeitungen des Werkes führen.



Grüße,
Steff



Wie meint Ihr dies?
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 30. Dez 2008, 17:57
Besitzt jemand die XRCD:

Bilder einer Ausstellung (Orch. Fass.)
XRCD - Superior audiophile quality

Künstler: Chicago SO, Reiner
Label: JVC , ADD, 1957

Scheint vom Original zu sein, oder?
RCA Living Stereo
Künstler: Chicago SO, Fritz Reiner

Gruß Andy

P.S.: Lohnt sich überhaupt die Investition in die XRCD Fassung?
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 31. Dez 2008, 15:37

Fledermausohr schrieb:
Scheint vom Original zu sein, oder?
RCA Living Stereo
Künstler: Chicago SO, Fritz Reiner

Ja, dass ist die selbe Aufnahme.

Die XRCD habe ich irgendwo als "Sicherheitskopie" (;)) liegen - neben dem "Original" RCA/BMG-Remastering. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich nie direkt verglichen habe und die CDs gerade nicht auffindbar sind... alles nicht sehr hilfreich...

Grüße

Frank
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 31. Dez 2008, 16:19

Hüb' schrieb:

Fledermausohr schrieb:
Scheint vom Original zu sein, oder?
RCA Living Stereo
Künstler: Chicago SO, Fritz Reiner

Ja, dass ist die selbe Aufnahme.

Die XRCD habe ich irgendwo als "Sicherheitskopie" (;)) liegen - neben dem "Original" RCA/BMG-Remastering. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich nie direkt verglichen habe und die CDs gerade nicht auffindbar sind... alles nicht sehr hilfreich...

Grüße

Frank
:prost



Guten Rutsch


[Beitrag von Fledermausohr am 31. Dez 2008, 16:33 bearbeitet]
lydian
Stammgast
#23 erstellt: 31. Dez 2008, 17:25

Fledermausohr schrieb:


Künstler: Chicago SO, Reiner
Label: JVC , ADD, 1957

Scheint vom Original zu sein, oder?


Hallo Andy,

nein, es ist die Ravel-Fassung.
Zu deiner Frage "Wie meint ihr das?": Das Original von 1874 ist für Klavier. Alle von dir bisher genannten bzw. verlinkten Aufnahmen beinhalten die Orchesterfasung, die Maurice Ravel in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts verfasste. Leider ging er dabei wohl von einer sehr fehlerbehafteten Fassung aus, so dass, verglichen mit Mussorgskys Original, einige Fehler enthalten sind. Beispiele: "Bydlo" beginnt pp, statt wie im Original ff; eine Promenade fehlt völlig, im "Marktplatz von Limoges" fehlt ein Takt etc.

siehe auch:
http://www.russisches-musikarchiv.de/bilder.htm

Grüße,
Steff
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 12. Jan 2009, 12:11
Hallo und einen guten Start ins Neue Jahr.

Ich werde mir jetzt die Ravel-Fassung von Living Stereo kaufen, da es doch die beste Preis-Leistungs-Geschichte ist.

Bei der XRCD bin ich mir unschlüssig, ob ich wirklich 35 Euro investieren soll. Dafür bekomme ich 2 weitere CD's anderer Komponisten.

Danke für Eure Hinweise, Links und Anregungen.

Gruß Andy
teleton
Inventar
#25 erstellt: 13. Jan 2009, 12:04
Hallo Andy,

Du brauchst ja wirklich lange bis Du Deine Mussorgsky-CD mal hast. Deine Nachfrage startete am 18.12.08.

Aber was lange währt wird endlich gut !
Mit Reiner auf CD hast Du eine gute Wahl getroffen.
SACD oder XRCD ist bei dieser Aufnahme aus den Zeiten der Anfänge der Stereo-Technik eigendlich nicht nötig.


Aber wenn Du mal in die Verlegenheit kommst Mussorgksy noch umwerfender hören zu wollen, dann kann ich mich nur nochmals wiederholend auf diese audiophile DECCA-CD mit Solti berufen:

Decca, 1993, DDD


Dann hast Du auch gleichzeitig eine der besten Aufnahmen des Bartok: KfO.
Eine Wahnsinns-CD, die bei amazon derzeit für 9,40Euro angeboten wird.
Decca-Ovation war eine Super-CD-Reihe in der massig ehemalige Hochpreis-Cd´s vorhanden waren. Das Chicago SO in absoluter Bestform.
op111
Moderator
#26 erstellt: 13. Jan 2009, 13:03
Hallo Wolfgang,

teleton schrieb:
Aber wenn Du mal in die Verlegenheit kommst Mussorgksy noch umwerfender hören zu wollen, dann kann ich mich nur nochmals wiederholend auf diese audiophile DECCA-CD mit Solti berufen:
Decca, 1993, DDD

da stimme ich dir zu
<Beckmesser-Modus>außer in den Aufnahmedaten, mein CD-Booklet sagt:
Mussorgsky: A.: Medinah Temple, Chicago, Mai 1980
Bartok: A.: Orchestral Hall, Chicago, Januar 1981
</Beckmesser-Modus Ende>

für die ausgezeichnete Aufnahme zeichnet James Lock verantwortlich.

Die Reiner-Aufnahme leidet m.E. ein wenig unter den Verfärbungen, die Großflächenmembranmikrofone besonders bei Streichern hervorrufen, dies scheint aber als typischer Sound beabsichtigt gewesen zu sein.
Das mag bei neueren Ausgaben und Surround-Sound per Equalizer u.ä. gemildert sein.

Dennoch möchte ich nachdrücklich neben der Ashkenazy-Orchestrierung die Originalfassung für Klavier empfehlen.


[Beitrag von op111 am 13. Jan 2009, 13:05 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 13. Jan 2009, 13:04
Wo wir gerade so schön beckmessern: Reiner...Mercury Sound...?


[Beitrag von Hüb' am 13. Jan 2009, 13:04 bearbeitet]
op111
Moderator
#28 erstellt: 13. Jan 2009, 13:15

Hüb' schrieb:
Wo wir gerade so schön beckmessern: Reiner...Mercury Sound...? :D


Das kommt davon, wenn man gerade eine andere Scheibe in der Hand hält, als die über die man gerade schreibt.
Fledermausohr
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 13. Jan 2009, 14:01

teleton schrieb:
Hallo Andy,

Du brauchst ja wirklich lange bis Du Deine Mussorgsky-CD mal hast. Deine Nachfrage startete am 18.12.08.

Aber was lange währt wird endlich gut !
Mit Reiner auf CD hast Du eine gute Wahl getroffen.
SACD oder XRCD ist bei dieser Aufnahme aus den Zeiten der Anfänge der Stereo-Technik eigendlich nicht nötig.


Aber wenn Du mal in die Verlegenheit kommst Mussorgksy noch umwerfender hören zu wollen, dann kann ich mich nur nochmals wiederholend auf diese audiophile DECCA-CD mit Solti berufen:

Decca, 1993, DDD


Dann hast Du auch gleichzeitig eine der besten Aufnahmen des Bartok: KfO.
Eine Wahnsinns-CD, die bei amazon derzeit für 9,40Euro angeboten wird.
Decca-Ovation war eine Super-CD-Reihe in der massig ehemalige Hochpreis-Cd´s vorhanden waren. Das Chicago SO in absoluter Bestform.



Hi,
gut Ding will Weile haben

Wie lautet die ISBN der CD, konnte diese nicht ausfindig machen?

Gruß Andy
teleton
Inventar
#30 erstellt: 14. Jan 2009, 15:23
RE: Solti (Decca)


Hallo Fledermausohr,

die Decca CD kam 1983 raus - deshald meine Angabe (nach amazon (die Daten sind bei denen immer ungenau).
Die Aufnahmen sind von 1980 und 1981, wie FranzJ richtig stellte.
Hier von der CD abgeschrieben:
Die Bestellnummer: Decca 417754-2
ISBN: 0-28941-77542-9 (hier als EAN-13 Barcode, wie auf der CD)
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 01. Apr 2009, 06:36

*** XRCD - Superior audiophile quality
Label: JVC , ADD, 1957


ROTFL.
Hüb'
Moderator
#32 erstellt: 01. Apr 2009, 08:12
Hm?
Was ist so lustig? Alter und "audiophile Qualität"?

Oder die "falsche" Labelangabe, da es sich ja originär um eine RCA-Produktion handelt?

Grüße
Frank
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 01. Apr 2009, 16:45
Na grundsätzlich ist es richtig, sich bei der Produktion größte Mühe zu geben. Ich lachte ob des vermutlich rein psychologischen Effekts im Falle einer uralten Analogaufnahme.
arnaoutchot
Moderator
#34 erstellt: 05. Nov 2011, 17:53
Im Rahmen meiner aktuell laufenden Selbstbefragung "Wieviele Aufnahmen der orchestralen Gassenhauer brauche ich wirklich ?" bin ich bei Mussorgskys Bildern in der Ravel-Orchestration angekommen. Ich zähle hier bei mir erstaunliche 9 Aufnahmen, davon alleine 7 SACDs und verrückterweise gibt es die beiden, die ich nicht als SACD habe, auch in diesem Format. Darüber hinaus gibt es die Bilder noch runde weitere 10 x auf SACD. Wahnsinn.
Ich hab die Musik noch etliche Male in der Klavierversion, die elektronische von Tomita, die rockige von ELP usw usf.

Hier also das Sample in der Reihenfolge der Aufnahmedaten, durch das ich mich heute durchgefressen habe. Ich glaube die nächsten Monate wird mir übel, wenn ich die "Promenade" höre ... Ich habe mir bei allen den Gnom und das Alte Schloss und bei den meisten noch das Grosse Tor von Kiev angehört.

IMG_2991


1. Reiner/Chicago SO, Dezember 1957, RCA Living Stereo 3-Channel SACD
2. Dorati/Minneapolis SO, April 1959, Mercury Living Presence 3-Channel SACD
3. Leibowitz/Royal PO, 1962, Analogue Productions Remaster Stereo SACD
4. Slatkin/St. Louis SO, Mai 1975, Vox/MFSL Multi-Channel SACD
5. Maazel/Cleveland SO, Telarc Oktober 1978 CD
6. Callegari/Royal Flemish PO, 2005, Talent Belgium Multi-Channel SACD
7. Järvi/Cincinnati SO, Januar 2008, Telarc CD
8. Ponti/Russian NO, PentaTone März 2008, Multi-Channel SACD
9. Jansons/Royal Concertgebouw O, August 2008, RCOLive Multi-Channel SACD

Eine "Hitparade" kann ich hier nicht wirklich erstellen. Aber ich kann Gruppierungen bilden. Die Nummern 1 - 4 und 7-9 kann man ganz gut zusammenfassen. 1 - 4: Reiner und Dorati basieren auf ähnlichen technischen Gegebenheiten. Ich weiss noch, wie ich die Reiner SACD bekam und das (auch durch Rock-Bearbeitungen) abgenudelte Werk damals völlig überrascht neu erlebte. Reiner schafft es, jedes Bild differenziert darzustellen. Die hervorragende Klangqualität tut ihr Übriges. Dorati finde ich klanglich sogar noch einen Tick spritziger, dynamischer, farbiger. Sein Gnom ist noch grotesker, sein Schloss noch feiner gezeichnet. Leibowitz ist nur Stereo, aber auch zu recht als audiophiler Klassiker bekannt. Das Klangbild ist perfekt, die Schläge im Gnom sind markerschütternd. Er ist auch der expressivste, sein Gnom ist so richtig hässlich, dafür hat er eine wunderbar lyrische Bläsergruppe im Schloss. Slatkins Quadro-Aufnahme ist von den Klassikern verständlicherweise räumlich am natürlichsten, verwendet sie alleine die Rear Speaker. Dadurch treten die Soloinstrumente noch einen Schritt nach vorne. Allerdings ist sein Gnom etwas zahnscharf und das Schloss etwas betulich. Von diesen vieren könnte ich mich aber auf Anhieb von keiner trennen.

Die Nummern 7 - 9 sind die jungen neuen Dirigenten. Der Gewinner der drei ist Ponti. Klanglich ist es vermutlich die beste Aufnahme von allen, PentaTone ist hier ein Volltreffer gelungen. Das Klangbild ist weich und räumlich, ohne einen Funken an Klarheit und Präzision zu verlieren. Die Bläsergruppe im Schloss ist sehr homogen, es wirkt als träten sie unsichtbar einen Schritt aus dem Orchester heraus, ohne ihre Plätze zu verlassen. Das Tor von Kiev ist gewaltig und der Durchzug wird mit enormer Dynamik gefeiert. Jansons Live-Aufnahme klingt ebenfalls hervorragend, ebenso Järvi. Letzerer ist etwas benachteiligt, da es "nur" die CD-Ausgabe ist, die MCh-SACD, die es auch gibt, soll sehr gut sein. Alle drei liegen interpretatorisch auf einer gleichen, eher gemässigten Welle. Wirkliche Unterschiede zwischen den dreien herauszuarbeiten ist sehr schwierig. Vermutlich werde ich Jansons und Järvi weggeben, auch wenn sie das qualitativ eigentlich nicht verdient haben.

Nummer 5 & 6 laufen etwas ausser Konkurrenz. Maazel ist eine beispielhafte frühe Digitalaufnahme, die ich seit der Erstveröffentlichung in den frühen 80ern auf CD habe. Inhaltlich erinnert er mich an Leibowitz, er nimmt sich durchaus ein paar Freiheiten wie ein etwas merkwürdiges Echo im Gnom. Callegari stellt - wie wenige Aufnahmen sonst - eher Ravel als Mussorgsky in den Vordergrund (mit weiteren Ravel-Orchestrationen von Chabrier, Schumann und Debussy). Mich hat nichts an seinen Bildern gestört, aber auch nichts unmittelbar begeistert. Wenn die anderen Orchestrierungen nichts Gegenteiliges bei mir bewirken, werde ich sie wohl auch abgeben.

Uff, ich hoffe mein Sermon hat niemanden zu sehr gelangweilt. Kommentare und Diskussionen gerne erwünscht.

Grüße Michael
op111
Moderator
#35 erstellt: 05. Nov 2011, 19:19

arnaoutchot schrieb:
Nummer 5 & 6 laufen etwas ausser Konkurrenz. Maazel ist eine beispielhafte frühe Digitalaufnahme, die ich seit der Erstveröffentlichung in den frühen 80ern auf CD habe.


Hallo Michael,

vielen Dank, dass du dich dieser Mühe unterzogen hast!

Vor der Einführung der CD hatte ich mal das Vergnügen u.a. mit einem Orchestermusiker (1. Violine in einem Uniorchester) an einem Blindvergleich teilzunehmen. Die Auswahl damals (LP) hatte nur eine Überschneidung: Maazel Cleveland, Telarc - unter den weiteren Kandidaten Mehta (Decca) und 2 bis ca. 1980 erschienen Aufnahmen an die ich mich nicht mehr erinnere möglicherweise Muti, Previn, Karajan ???.
Die Clevelander Aufnahme landete von der Ausführung her weit vorn auf den ersten Platz. Da der Profi natürlich besonderes Augenmerk auf die Streicher gerichtet hatte, fand ausser den Clevelandern kein Orchester rechte Gnade, da sich etliche Mängel auch in die Studioaufnahmen hereingerettet haben.
Die Blechbläser am Anfang werden anscheinend oft (aber meist nur von Profis bemerkt) rhythmisch unpäzise ausgeführt - nicht bei den Clevelandern.
Aufnahmetechnisch fiel schon damals das typische etwas flache und blasse Klangbild der Telarc-Aufnahme negativ auf.


[Beitrag von op111 am 05. Nov 2011, 19:25 bearbeitet]
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