Schubert: Schöne Aufnahmen 2: Lieder von Schubert

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AH.
Inventar
#1 erstellt: 30. Sep 2005, 14:37
Hallo,

wie bereits bei der ersten "schönen Aufnahme" erwähtn, habe ich mir überlegt, manchen weniger bekannten Aufnahmen etwas mehr Bekanntheit zu verschaffen.

Hierzu werde ich in lockerer Reihung diese Aufnahmen nennen, bei denen künstlerische Ausführung und Klangbild sich aus meiner Sicht gut ergänzen.
Diese Aufnahmen werden oft gestrichen sein, sind dann allerdings mit etwas Suchen durchaus zu finden.

Heute handelt es sich um eine Aufnahme später Lieder von Schubert, die landläufig als "Schwanengesang" bekannt wurden.
Die Aufnahme wurde durch Valery Afanassiv am Klavier und Jose van Dam (Bariton) besorgt, beides keine ausgewiesenen Spezialisten für das Kunstlied.
Das Ergebnis ist ein ausgesprochen unmanirierter Schubert, der beispielsweise von den Ansätzen Fischer-Dieskaus deutlich abweicht (die damit nicht abgewertet werden sollen).

Begleitung und Gesang erscheinen musikalisch sinnvoll und treffen aus meiner Sicht in ihrer ungekünstelten und sehr ernsthaft-espressiven Darstellung den Kern der Werke, wie keine zweite mir bekannte Aufnahme. Hier wird weder kultiviert noch distanziert musiziert, weder von Seiten der Begleitung, noch des Gesangs.
Das ziemlich direkte und sehr trockene Klangbild mit sehr weiter Dynamik unterstützt den musikalischen Ausdruck in günstiger Weise.

http://www.amazon.de.../302-5242706-8960815

Gruß

Andreas
Hilda
Stammgast
#2 erstellt: 30. Sep 2005, 15:40
Hallo Andreas,

Danke für den Tip.

Ich habe auf der Suche nach einer Originalquelle immerhin ein Cover von amazon.fr gefunden...

amazon.de

Afanassiev soll ja auch sehr schöne Schubert-Sonaten gemacht haben - leider ein Pianist, der bei mir noch gar nicht vertreten ist.

Gruss
Klaus
AH.
Inventar
#3 erstellt: 02. Okt 2005, 00:04
Hallo Klaus,

ja, das ist die Aufnahme.

Afanassiev gehört aus meiner Sicht zu den interessantesten derzeit lebenden Pianisten. Durchaus ein Musiker und kein klavierspielender Roboter. Ich hatte das Glück, in einem kleinen Saal der hiesigen Kreissparkasse (?!) seiner Aufführung u.a. von Mussorgskis "tableaux de´un exposition" beizuwohnen, welche mir sehr gelungen schien.

Gruß

Andreas
Martin2
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2005, 13:19

AH. schrieb:
Hallo,

wie bereits bei der ersten "schönen Aufnahme" erwähtn, habe ich mir überlegt, manchen weniger bekannten Aufnahmen etwas mehr Bekanntheit zu verschaffen.

Hierzu werde ich in lockerer Reihung diese Aufnahmen nennen, bei denen künstlerische Ausführung und Klangbild sich aus meiner Sicht gut ergänzen.
Diese Aufnahmen werden oft gestrichen sein, sind dann allerdings mit etwas Suchen durchaus zu finden.




Lieber Andreas,

ich finde es durchaus interessant, über seltenere Aufnahmen zu hören, die gestrichen sind.

Andererseits finde ich es nun wieder schade, daß ein an sich interessantes Thema, nämlich Schubertlieder, das wir dem Linkverzeichnis gemäß noch nicht hatten, gleich auf die Schiene "Aufnahmen, die schwer zu bekommen sind" verengt wird. Im Besitz solcher Aufnahmen befinde ich mich nämlich nicht.

Wie ich schon mal sagte, finde ich die Brilliantaufnahmen sehr gut. Die schöne Müllerin und einige andere Lieder habe ich noch mit zwei schönen Fritz Wunderlich CDs.

Ich habe neulich wieder die beiden "Schöne Müllerin"- Zyklen ( den Peter Schreier und den Fritz Wunderlich Zyklus) gehört. Fritz Wunderlich hat eine wunderschöne Stimme, die unheimlich trägt und eigentlich jedes Lied der schönen Müllerin zum Evergreen macht. Aber ich finde den Peter Schreier nicht schlechter. Das letzte Wiegenlied ist bei Peter Schreier viel besser. Bei Fritz Wunderlich ist es viel zu langsam und die Tempoverlangsamung des ohnehin zu langsamen Grundtempos wirkt bei Wunderlich ( oder seinem Pianisten) geradezu plump ( "wie ist der Himmel so weit" oder so ähnlich). Dieses Lied fand ich bei Schreier großartig.

In der Hoffnung, mehr von Schubertliedern und schönen Aufnahmen zu hören.

Gruß Martin
Susanna
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Okt 2005, 15:55
Hallo Martin,

ich finde es ausgesprochen gut, daß Du dieses Thema nach oben geholt hast. Eines meiner Lieblingsthemen nämlich!

Martin2 schrieb:

Die schöne Müllerin und einige andere Lieder habe ich noch mit zwei schönen Fritz Wunderlich CDs.

Ich habe außerdem auch noch die LP (DG) mit F. Wunderlich/ H. Giesen und finde die Aufnahme absolut "genial".

Fritz Wunderlich hat eine wunderschöne Stimme, die unheimlich trägt und eigentlich jedes Lied der schönen Müllerin zum Evergreen macht.

Dem füge ich nichts hinzu, weil es m. E. nichts hinzuzufügen gibt. Aber wenn Du sagst

Bei Fritz Wunderlich ist es viel zu langsam und die Tempoverlangsamung des ohnehin zu langsamen Grundtempos wirkt bei Wunderlich ( oder seinem Pianisten) geradezu plump ( "wie ist der Himmel so weit" oder so ähnlich).

Es heißt "Und der Himmel da oben, wie ist er so weit". Man muß "Des Baches Wiegenlied" dann schon im Kontext sehen, denn der Bach ist ja zum Grab geworden und singt dem Wanderer, der sich in des Baches Bett gelegt hat, das Wiegenlied, eigentlich ein "Requiem" im kleinen.
Ich meine, die beiden Interpreten haben das richtige Tempo zu diesem Lied gefunden, zumal die fröhlichen Lieder im Zyklus bewegt, wenn auch, wie Du sagst, nicht unbedingt schnell dargeboten werden.
Außerdem muß man bedenken, daß ein langsames Hin - und Herbewegen einem Kind in der Wiege besser bekommt, als ein zu wildes Schaukeln. Es soll ja Schlaf finden....

Grüße,
Susanna
HansimGlück
Neuling
#6 erstellt: 15. Okt 2005, 16:09
Ein herzliches Hallo,
möchte mich etwas verspätet in die Diskussion um schöne und seltene Aufnahmen einschalten. Für die Schubert Fans finde ich eigentlich die gut 40 Jahre alte Aufnahme der Winterreise mit dem Tenor Peter Pears und seinem Partner Benjamin Britten immer noch sehr interessant. Pears hat zwar einen etwas eigenen Stimmklang, aber die Musikalität der beiden Herren trägt auch auf dünnem Eis. Daneben ist auch die Aufnahme mit dem Schweizer Tenor Ernst Haefliger, die er glaube ich im Alter von 70 Jahren machte, begleitet an einem Hammerklavier wo noch wie an einer Orgel verschiedene Registerzüge angebracht sind, sehr hörenswert.
Susanna
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Okt 2005, 18:02

Woglinde schrieb:

Daneben ist auch die Aufnahme mit dem Schweizer Tenor Ernst Haefliger, die er glaube ich im Alter von 70 Jahren machte, begleitet an einem Hammerklavier wo noch wie an einer Orgel verschiedene Registerzüge angebracht sind, sehr hörenswert.

Ebenfalls ein herzliches Hallo, Woglinde! (Entschuldige meinen Lachkrampf - ich bin halt kein Wagnerfan!)
Hier stand voreilig etwas von der schönen Müllerin, was nicht paßte, weil es sich ja um eine andere Aufnahme handelt. Pardon also, ich bin heute etwas freudig gestimmt.
Haefliger mochte ich immer sehr!

Freundliche Grüße,
Susanna


[Beitrag von Susanna am 15. Okt 2005, 18:10 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#8 erstellt: 16. Okt 2005, 00:35
Liebe Susanna,

Du schriebst


Ich habe außerdem auch noch die LP (DG) mit F. Wunderlich/ H. Giesen und finde die Aufnahme absolut "genial".


Die LP habe ich nicht, dafür aber folgende schöne CD mit dem Gespann Wunderlich/ Giesen ( dieselben Aufnahmen?) mit 16 Schubertliedern und 10 Liedern von Schumann und Beethoven. Wirklich schöne Scheibe, aber was sagst Du zum Cover?





Gruß Martin
s.bummer
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Okt 2005, 10:57
Hallo,
wie wäre es hiermit?


Gleichzeitig wird ein besonders liebenswürdiger Sänger wieder entdeckt, der Anfang dieses Jahres verstarb.
Erschienen bei Testament. www.testament.co.uk

Product Code : SBT 1313
Product Details : SCHUBERT
Lieder Recital:
Der Jüngling und der Tod;
Der Jüngling an der Quelle;
Der Wanderer an der Mond; Ihr Bild;
Liebesbotschaft; Der Schiffer; Ganymed;
Erster Verlust; Die Forelle; Nacht und Träume;
An die Leier; Der Schmetterling; Du bist die Ruh’;
Geheimes; Der Musensohn; Der Atlas;
Das Rosenband; Ständchen;
Ständchen (Horch! Horch! Die Lerch’);
Gruppe aus dem Tartarus;
Litanei auf das Fest Aller Seelen; Seligkeit;
Nachtviolen; Abschied

Artist(s) : Gérard Souzay

Gruß S.
Kreisler_jun.
Inventar
#10 erstellt: 16. Okt 2005, 12:21
Zwei Anmerkungen
-es gibt eine ältere, sehr preiswert und IMO sehr gute Aufnahem der "Müllerin" mit Haefliger (bei Sony ca. 1970).
-Ohne jetzt extra nochmal in Wunderlich reinzuhören: "Des Baches Wiegenlied" hat wenn ich nicht völlig falsch höre, keinen wiegenden "Berceuse"-6/8 (12/8 o.ä.)-Takt, sondern das bei Schubert häufige andante alla breve (2/2). Es ist also eigentlich wie das erste Lied des Zyklus ein "Wanderlied"! Auch wenn der Wandergeselle schon auf dem Grund des Baches liegt. Daher ist ein nich allzu breites tempo sicher nicht falsch.

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Okt 2005, 14:24

Kreisler_jun. schrieb:
"Des Baches Wiegenlied" hat wenn ich nicht völlig falsch höre, keinen wiegenden "Berceuse"-6/8 (12/8 o.ä.)-Takt, sondern das bei Schubert häufige andante alla breve (2/2).

Hallo Kreisler,

ja, dieses alla breve habe ich auch schon - nicht nur bei diesem Lied - zum Teufel gewünscht! Aber die Komponisten wissen natürlich, warum sie es einsetzen.
Warum sich Schubert taktlich nicht nach dem Text richtete, ist Sache der Forschung (vielleicht gibt es schon Überlegungen, bzw. Ergebnisse diesbezüglich )
Bei solchen Liederzyklen, die meist von Emotionen und deren Ausdruck handeln, neige ich dazu, mir eigene Vorstellungen zu machen, vielleicht ein Fehler!?

Es ist also eigentlich wie das erste Lied des Zyklus ein "Wanderlied"! Auch wenn der Wandergeselle schon auf dem Grund des Baches liegt. Daher ist ein nich allzu breites tempo sicher nicht falsch.

Das glaube ich auch! Die Seele wandert ja (eventuell) in den Himmel!

Viele Grüße,
Susanna

P.s. Häfliger hat aber die Aufnahme der schönen Müllerin nicht auch erst (wie bei der o.e. Aufnahme der Winterreise) mit 70 gemacht!?
Susanna
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Okt 2005, 14:40

Martin2 schrieb:
Wirklich schöne Scheibe, aber was sagst Du zum Cover?

Hallo Martin,

rational sage ich, es gehört in eine andere Rubrik.
Aaaber bei Fritz Wunderlich ist meine ratio ausgeschaltet, wie Du längst bemerkt hast; bei ihm zählt nur der emotionale Anteil meiner Person. Deshalb hole ich diese CD (die ich natürlich mit den meisten anderen von ihm besitze) nur sehr selten aus dem Schrank und nur bei besonderen Anlässen. Der Titel berührt mich zu sehr!
Deshalb war es heute morgen eine besondere Überraschung, gerade bei dem herbstlich sonnigen Wetter (habt Ihr in HH sicher genau wie hier), als mir das herzige Cover "entgegensprang". Ich danke Dir!

Viele Grüße,
Susanna

P.s. Meine Lieblingslieder auf dieser CD sind Schumann "Wenn ich in deine Augen seh" und Schubert "Der Musensohn".


[Beitrag von Susanna am 16. Okt 2005, 14:44 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#13 erstellt: 16. Okt 2005, 19:16

Susanna schrieb:

Kreisler_jun. schrieb:
"Des Baches Wiegenlied" hat wenn ich nicht völlig falsch höre, keinen wiegenden "Berceuse"-6/8 (12/8 o.ä.)-Takt, sondern das bei Schubert häufige andante alla breve (2/2).


ja, dieses alla breve habe ich auch schon - nicht nur bei diesem Lied - zum Teufel gewünscht! Aber die Komponisten wissen natürlich, warum sie es einsetzen.
Warum sich Schubert taktlich nicht nach dem Text richtete, ist Sache der Forschung (vielleicht gibt es schon Überlegungen, bzw. Ergebnisse diesbezüglich )


Keine Ahnung. Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass z.B auch die Symmetrie, dass sowohl 1. wie letztes Lied reine Strophenlieder sind, Absicht ist.



P.s. Häfliger hat aber die Aufnahme der schönen Müllerin nicht auch erst (wie bei der o.e. Aufnahme der Winterreise) mit 70 gemacht!?


Nein (wobei es noch eine weitere aus den 90ern gibt, die ich nicht kenne). Die, die ich meine,

amazon.de

stammt von ca. 1970, da war er ca. 50 (*1919), scheint auch noch zu leben (oder bis vor kurzem gelebt zu haben):

http://karlrichtermu...nnert-sich-karl.html

viele Grüße

JK jr.
Kreisler_jun.
Inventar
#14 erstellt: 16. Okt 2005, 19:16

Susanna schrieb:

Martin2 schrieb:
Wirklich schöne Scheibe, aber was sagst Du zum Cover?


P.s. Meine Lieblingslieder auf dieser CD sind Schumann "Wenn ich in deine Augen seh" und Schubert "Der Musensohn".


Ist auf der CD irgendwas drauf, was nicht sowieso auf seinen beiden DG-Lieder-CDs (Müllerin und Dichterliebe, jeweils mit Füllern) drauf wäre?

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 17. Okt 2005, 00:38

Kreisler_jun. schrieb:
Ist auf der CD irgendwas drauf, was nicht sowieso auf seinen beiden DG-Lieder-CDs (Müllerin und Dichterliebe, jeweils mit Füllern) drauf wäre?

Hallo Kreisler_jun,

Nein, da ist nicht mehr drauf, als auf den vielen doppelt und dreifach erschienenen CDs von verschiedenen Labels, die in den letzten Jahren erschienen sind. Nach einiger Zeit der Stille um diesen Tenor - ich hatte schon die Befürchtung, man könnte ihn vergessen - scheint momentan geradezu eine Wunderlich-Euphorie ausgebrochen zu sein, verdientermaßen und mir sehr recht. Die Foren könnten an der Entwicklung schon ein wenig schuld sein.

Noch zu Deinem anderen Beitrag: Ich denke auch, daß es mit beabsichtigter Symmetrie zu tun hat. Ein wie hier gelungener Liederzyklus baut sowohl in seinen Einzelteilen(hier: Lieder) als auch in der Summe seiner Teile einen Spannungsbogen auf, sei es durch den Tonartenkreis oder vom Dur zum Moll oder umgekehrt.
Insofern finde ich das abschließende Strophenlied gerade als schlichtes, getragenes Wiegenlied sehr geeignet, da stört mich der "falsche" Takt eigentlich nicht.

Danke noch für den Haefliger-Tip und den Link!

Viele Grüße,
Susanna
Gelscht
Gelöscht
#16 erstellt: 18. Okt 2005, 22:41
Hallo,
ich möchte auch noch auf ein paar interessante historische Schubert-Aufnahmen hinweisen, die auch heute noch hörenswert sind. Zwei davon sind bei meiner privaten CD-R Edition erschienen und können auch zum Preis von 4,90 EUR plus Porto bei mir bestellt werden. Das erste ist eine Aufnahme der Schönen Müllerin mit Walther Ludwig und Michael Raucheisen von 1952. Ludwig gestaltet naiv und treuherzig, nicht sehr temperamentvoll, aber echt empfunden und herzlich. Sein schönes Timbre tut ein übriges. Ich hoffe immer noch, dass seine Aufnahmen, die er in den 50er-Jahren für die Deutsche Grammophon machte, dort noch einmal erscheinen (sonst muss ich mir die Arbeit der Restaurierung machen und sie selbst alle herausbringen ;-)).

Ein ganz anderes Schubert-Erlebnis stellen die Aufnahmen von Richard Tauber aus den 20er und 30er-Jahren dar, die trotz seines Images als Operettensänger ernstzunehmende künstlerische Produktionen sind und die erste zyklische Aufnahmne der (halben) "Winterreise" in der Schallplattengeschichte darstellen.

Weiterhin sehr empfehlenswert ist die Aufnahme der Schönen Müllerin mit Axel Schiötz und Gerald Moore von 1945, die bei verschiedenen Firmen, z.B. Preiser, vorliegt. Und nicht zuletzt gibt es 14 CDs mit Schubert-Liedern in der neu erschienenen Raucheisen-Edition - aber darüber habe ich einen Extra-Artikel geschrieben...

Grüsse von Enno

(der im folgenden einfach noch mal seinen "Firmenprospekt" abdruckt, den er im April schon mal gepostet hat:)
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Liebe Hifi-Forum-Leser,

nachdem ich einige Zeit still mitgelesen habe, möchte ich mich nun einmal zu Wort melden. Es scheint ja doch einige Leser hier zu geben, die sich wie ich für historische Gesangsaufnahmen interessieren. Ich habe mittlerweile eine recht große Sammlung von CDs, LPs und Schellackplatten. Um nicht nur meine Regale für mich selbst zu füllen und zu horten, habe ich begonnen, unter der Bezeichnung „enno records“ einige Schätze aus meiner Sammlung anderen Sammlern zur Verfügung zu stellen. Geplant ist, hauptsächlich Aufnahmen zu veröffentlichen, die zur Zeit schwer anderweitig zugänglich sind, oder eigene gute Zusammenstellungen von anderswo verstreut veröffentlichtem Material vorzulegen.
Die Quellen der ersten Veröffentlichungen sind meist gut erhaltene Langspielplatten, die z.Zt. nicht auf CD erhältlich sind, oder Schellackplatten aus meiner Sammlung. Die CDs verkaufe ich (zur Deckung meiner Unkosten) für derzeit maximal 4,90 EUR pro Stück. Seit Sommer 2004 sind erschienen:

1001 Bariton Giuseppe de Luca live 1947 (Songs and Arias by Monteverdi, Tosti, de Falla, Debussy, Meyerbeer etc.) 74 Min. 4,90 EUR
1002 Walther Ludwig (Piano: Michael Raucheisen) Franz Schubert: Die schöne Müllerin (1952) 65 Min. (Top-Mono-Qualität)4,90 EUR
1003 Patrice Munsel, Jan Peerce, Ezio Pinza, Robert Merrill; Dir.: Renato Cellini
Donizetti: Lucia di Lammermoor – Highlights (1952) 58 Min. (Reduzierter Preis wegen einiger weniger Verzerrungen) 3,90 EUR
1004 Jean Emile Diogene Vanni-Marcoux (Bass-Bariton, 1877-1962)Vanni Marcoux in Opera: Don Giovanni, Hamlet, Cleopatre, Mona Vanna, Damnation de Faust, Boris Godunov etc. (1924-1934) 63 Min. 4,90 EUR
1005 Richard Tauber (Piano: Spoliansky, Besl, Kahn oder Orchesterbegleitung) Ausschnitte aus „Winterreise“ und „Dichterliebe“ plus andere Lieder von Schubert und Schumann (1921-39) 71 Min. 4,90 EUR.
1006 Emile Scaramberg (1863 – 1938): A French Tenor from the turn of the Century - Fonotipia Recordings 1904/05. 23 Arien, teils mit Klavierbegleitung, 75 Minuten. 4,90 EUR.
1007 Richard Strauss: Salome (München Juni 1953, 2 CDs) mit Julius Patzak, Margarete Klose, Astrid Varnay, Hans Hopf, Hermann Weigert, Bayrischer Rundfunk. Bonus: Julius Patzak in Opernaufnahmen (12 Tracks, ca. 50 Min.). 2 CDs, ca. 145 Min., 6,90 EUR
1008 Ezio Pinza: Operatic Recordings 1939-1947 mit Elisabeth Rethberg. Enthält sämtliche Duette mit Rethberg und zwei Solotitel von Rethberg aus dem Schellack-Album "Pinza and Rethberg sing arias and duets from Nozze di Figaro and Don Giovanni". 10 Mozart-Titel plus 11 weitere Arien und Szenen von Verdi, Bellini, Mussorgsky etc., dabei zwei Duette mit Rise Stevens. 78 Min., 4,90 EUR

Da ich nur Aufnahmen produziere, die ich auch selbst liebe, kann ich eigentlich alle CDs nur uneingeschränkt empfehlen. Die meisten angenehm überraschten Rückmeldungen bekam ich bisher für die Tauber-Aufnahmen. Besonders gerne höre ich selbst z.Zt. Ezio Pinza, eine der schönsten Stimmen des 20. Jahrhunderts, und die Aufnahmen von Emile Scaramberg, die tatsächlich schon 100 Jahre alt sind und trotzdem noch "wirken".

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf eine von mir gegründete Mailingliste für Interessenten an historischen Aufnahmen auf CD hinweisen und alle Interessierten herzlich zur Teilnahme einladen. Unter http://de.groups.yahoo.com/group/enno-records/ kann man sich dazu eintragen. Dort kann man über historische Aufnahmen diskutieren, sich über Audio-Restaurierung mittels PC austauschen, auf Neuerscheinungen hinweisen, den ausführlichen Katalog der bisher von mir veröffentlichten CDs im Internet einsehen oder herunterladen, CDs bestellen oder kommentieren. Ich bin prinzipiell gerne bereit, bei Interesse Aufnahmen von bestimmten Künstlern „auf Zuruf“ aus meiner Sammlung auf CD zu überspielen. (Das dauert dann aber ein Weilchen...)

So, das war nun genug Werbung in eigener Sache. Falls es Fragen gibt, auch allgemeiner Natur (z.B. übers Sammeln von Schellackplatten etc.), kann ich diese gerne beantworten.

Freundliche Grüsse von
Enno
Martin2
Inventar
#17 erstellt: 21. Okt 2005, 21:38
Ich habe neben meinen Brilliantaufnahmen aus meiner Schubert Masterworksbox und meinen Fritz Wunderlich CDs noch eine sehr schöne CD von Hyperion "A voyage of discovery", ein Sampler aus der Hyperion Gesamtaufnahme von Schubertliedern. Wirklich eine schöne CD, die es auch noch gibt, die aber doch recht teuer geworden ist. Ich habe sie damals für 1 oder 2 Euro erstanden, inzwischen kostet sie 7,99. Ein bißchen teuer, wenn man bedenkt, daß die CD keine Dokumentation oder Text, dafür aber reichlich Reklame für die Schubert Lieder Gesamtaufnahme enthält, denen diese Lieder entnommen sind erhält. Aber da sind wirklich wunderbare Sachen drauf.

Mir fällt übrigens noch ein, daß die Diskussion der Wunderlichinterpretation von "des Baches Wiegenlied" aus der Schönen Müllerin, die ich mit Susanna hatte, möglicherweise auf einem Mißverständnis beruht. Reden wir denn wirklich über dieselbe Aufnahme? Ich habe die Aufnahme mit Karl Heinz Stolze, es gibt aber glaube ich noch eine andere Aufnahme mit Giesen. Vielleicht würde mir die ja besser gefallen.

Auf meinem Wunschzettel weit oben steht jedenfalls die Winterreise mit Dietrich Fischer Dieskau. Die habe ich mal gehört ( wobei ich mir da auch vorstellen könnte, daß es da mehrere gibt). Ich glaube, die wünsche ich mir zu Weihnachten ( das ja auch jetzt immer näher rückt). Ich glaube, meine Eltern haben die auf Platte.

Im übrigen bin ich etwas enttäuscht über die Resonanz auf diesen Thread. Es würde mich halt freuen, wenn hier mal Leute darüber erzählen würden, welche für sie essentiellen Aufnahmen sie denn in ihrem Besitz haben.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#18 erstellt: 23. Okt 2005, 02:39
Liebe Leute,

ich halte diesen Thread mal oben. Es kann doch wohl nicht sein, daß zu so einem wichtigen Thema wie den Schubertliedern nicht mehr Leute erhellenderes beizutragen haben!

Heute habe ich aus meiner Schubertbox den Schwanengesang mit John Schirly Quirk und 15 Lieder mit Gundula Janowitz gehört.

Der Schwanengesang ist teilweise faszinierend und ich wüßte gern, ob jemand hier einen Favoriten als Einspielung zu nenne wüßte.

Die Janowitz CD ist eigentlich klasse, aber die Lieder, die ich wirklich mochte, kannte ich schon vom Wunderlich. Aber es gibt da doch wohl auch so manches Lied, was vielleicht weniger eingängig und doch schön oder interessant ist.

Ich glaube allerdings nicht, daß die 700 Lieder, die Schubert komponiert hat, wirklich alle toll sind. Umso wichtiger wären mir hier mal Meinungen, welche Lieder und Aufnahmen man unbedingt für lohnenswert erachtet.

Auf jeden Fall ist Schubert einfach der tollste Liedkomponist. Ich habe auch eine 4 CD Box mit Schumannliedern und eine Box mit Brahmsliedern. Das meiste von dem was ich hörte, hat mich ziemlich gelangweilt, auch Lieder anderer Komponisten. Was Schubert als Liedkomponist geleistet hat, wieviel großartige Lieder er geschrieben hat, ist einfach phantastisch.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 23. Okt 2005, 09:54 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 26. Okt 2005, 00:12
Hallo,
es tut mir leid, dass ich nochmals auf meinen obigen Vorschlag hinweise.
Ich bin stolzer Besitzer der Winterreisen mit den Herrn Moore/Fieskau (1963), mit Britten/Pears, diverser Liedern mit Pears, Hüsch und Schlusnus und .. und der schönen Müllerin mit Wunderlich, also mit anderen Worten, mit einem guten Stück Oberstudienrat-Musiklehrer-Schrankbesitztum für die gute Bildung, doch keine, aber auch keine Aufnahmen rühren mich mehr an, als die relativ schlichten Interpretationen von Gérard Souzay.
Außer: Es gab mal den Anfang der Winterreise, interpretiert vom Schweizer Künstler Franz Hohler, sich selbst auf dem Cello begleitend. Aber der rangiert sowieso außerhalb der klassischen Repertoires.

Was die Leute an F-Dieskau finden, erschließt sich mir nicht, er ist mir viel zu artifiziell und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Schubert die Winterreise so gesungen haben wollte.
Man nehme mal das erste Lied: "Gute Nacht", welches für mich ein todtrauriges ist. Fischer Dieskau schafft es aber mit seinem Gesang, genau diese Stimmung nicht eintreten zu lassen, (ich meine die Aufnahme von 1963) sondern er brilliert in allen möglichen Stimmlagen und singt leider viel zu hell. (Dass die Tochter diesen Sänger haben wollte, neeee....., ich weiß nicht.)
Nur das Klavier läßt die Trauer des Liedes durchscheinen.

Wem das nicht genügt, höre sich mal das schlichte "Am Brunnen vor dem Tore" mit Herrn Fieskau (Titulierung von Otto Klemperer) an.
Da frage ich mich, was das soll? Warum kompliziert, wenn es auch einfach (Souzay) geht?

Dagegen stellt Souzay in seinen Interpretationen sofort eine viel größere Intimität her, die wesentlich eindringlicher wirkt, auch wenn er bei weitem nicht das stimmliche Material von Fischer Dieskau oder Wunderlich hat und er deshalb auch nicht so auftrumpfen kann und es auch gar nicht erst versucht.

Er singt dabei wesentlich deutlicher "Deutsch" als das kaugummikauendhafte Idiom von Pears, dass mir persönlich nach 3-4 Liedern sehr auf die Nerven geht.

Wunderlich hingegen singt schön, aber eben eben ohne eine gewisse Doppelbödigkeit. Naiv schön? Naturbursche?
Seine "schöne Müllerin" (DGG) habe ich abgehört, das wars, ein toller Sänger, mehr nicht!
Der Rest ist Legende!
Und er wird auch deshalb immer besser, weil nach den 40 Jahren, die er nun tot ist, seine weniger marktingmäßig gepuschten gleichwertigen Zeitgenossen in der Vergessenheit verschwinden und mit dem größten Teil heutiger Sänger anscheinend kein Staat zu machen ist.
Da leuchtet er dann eben heller, weil es um ihn so dunkel wird.

Dass er anderes zu leisten imstande war, wissen wir, aber er brauchte anscheinend das formende künstlerische Korsett! Bei Schubert Liedern hatte er es nicht.

Ich weiß, jetzt kriege ich Mecker, aber so empfinde ich es nun mal!


Gruß S.
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 26. Okt 2005, 16:12

s.bummer schrieb:

Ich weiß, jetzt kriege ich Mecker, aber so empfinde ich es nun mal!


Gruß S.


Aber wieso das denn? Auch wenn ich die Herren Wunderlich und Fischer- Dieskau sehr schätze, hat mir Dein Beitrag ausgesprochen viel Freude gemacht!

Ich bin heute übrigens stolzer Besitzer einer Kollektion von Schubertliedern mit historischen Schubertaufnahmen geworden, die mir in meinem Forum ( einem Klassikforum von Yahoo), wo ich der Clubgründer und Moderator bin, wärmstens ans Herz gelegt wurde. Darüber werde ich dann auch noch mal berichten. Die war übrigens total billig, 6,99 ( oder soll ich 7 Euro sagen, auf diesem einen Cent zu bestehen ist etwas pingelig) für 10 CDs mit einer ganz netten Dokumentation. Heute habe ich Erb gehört. Schon schön, aber der Wunderlich ( bei den Liedern, die ich kenne) gefällt mir besser. Ich werde darüber noch mal berichten, Enno kennt diese CDs auch.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 26. Okt 2005, 16:12 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#21 erstellt: 26. Okt 2005, 17:07
"Ich werde darüber noch mal berichten, Enno kennt diese CDs auch."


Hallo Martin,
freut mich, dass Du meinen Tipp beherzigt hast. Ich habe meinen CD-Set immer noch nicht wieder gefunden (habe auch nicht sehr gesucht), bin aber sehr interessiert über weitere Rückmeldungen und Meinungen zu den vertretenen Sängern, mit denen ich als Schellacksammler und Schubertfan "groß geworden" bin. Übrigens schätze ich Souzay auch sehr und versuche gerade, eine alte LP von ihm mit Bach-Kantaten zu restaurieren, sprich in anständiger Qualität auf CD zu überspielen.

Grüsse von Enno
Martin2
Inventar
#22 erstellt: 26. Okt 2005, 18:11
Hallo Enno,

bist Du jetzt sehr enttäuscht, daß ich von diesen Aufnahmen bisher eher enttäuscht bin? Ich habe heute neben dem Erb auch noch mal in die Winterreisen von Hüsch und Hotter reingehört. Hüsch gefiel mir nicht sonderlich. Hotter gefiel mir schon besser, aber da gab es bei einigen Liedern offensichtlich ein heftiges technisches Problem ( was vermutlich am Produzenten lag).

Ich bedaure die Anschaffung dieser CDs keinesfalls ( schon um mal meine Neugier zu befriedigen). Und ich habe da ja auch noch viel zu hören. Aber der Klang solcher alten Aufnahmen ist schon gewöhnungsbedürftig.

Ich möchte zu S. Bummer noch etwas sagen.

Zunächst mal zum Wunderlich. Also daß der nun eine wirklich wunderschöne Stimme hat, das sagst Du ja selbst. Aber ob er nun wirklich der allergrößte Schubertinterpret ist, weiß ich natürlich nicht. Ich finde, er singt geradlinig und singt die Lieder wirklich schön aus, und manchmal will man ja vielleicht auch gar nichts anderes. Ich hatte ja schon gesagt, daß mir der Schreier nicht schlechter gefiel. Also zum Beispiel beim Lied "Ungeduld" aus der schönen Müllerin kommt beim Schreier die "Ungeduld" schön heraus, beim Wunderlich weniger - aber so eine schöne Stimme ( gegen die der Schreier, auch nicht gerade ein Unbekannter, nicht ankommt), die dieses Lied wirklich zum Evergreen macht. Wunderlich konnte ja auch wunderschön Operetten trällern. Das spricht natürlich jetzt gegen ihn. Aber bei Wunderlich lehne ich mich halt zurück - und genieße.

Und dann zu "Fieskau" - Dieskau. Der hatte nun auch schon ein ganz besonderes Organ. Inwieweit seine Stimme "artifiziell" ist kann ich nicht beurteilen. Aber irgendwie kann Fischer Dieskau schon in besonderem Maße "schneidend" klingen, und das mag man entweder oder man mag es nicht. Ich mag es sehr, zum Beispiel auch in der Aufnahme von Orffs Carmina Burana mit Jochum. Ich möchte auf jeden Fall noch mal die Winterreise mit dem "Fieskau" in meinen Besitz bringen. Bisher kenne ich sie nur über die Platten meiner Eltern.

Gruß Martin
Marthaler
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 28. Okt 2005, 11:43
WINTERREISE

Vor langer Zeit habe ich mal im Fernsehen eine Schwarzweiß-Aufnahme der "Winterreise" mit Fischer-Dieskau und Gerald Moore gesehen und gehört. Ich weiß nicht, ob diese Studioaufnahme identisch ist mit der EMI-Aufnahme von 1963 - würde mich aber interessieren. Ich erinnere mich, dass mich diese Sendung für die "Winterreise" ganz neu begeistert hat. Später hörte ich dann Fischer-Dieskau mit Murray Perahia in einer Sony-Aufnahme von 1990 - mausetot.

Umwerfend aber auch die Aufzeichnung mit Peter Schreier und Svjatoslav Richter aus dem Puschkin-Museum in Moskau vom 10.12.1985.

Und was ist mit den Schubert-Aufnahmen von Matthias Görne?

Freundlich grüßend
Marthaler
Tantris
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 31. Okt 2005, 18:56
Hallo,

für den Schwanengesang hätte ich noch meine Lieblingsaufnahme zu empfehlen:

Hermann Prey/Leonard Hokanson, eine Aufnahme des ORF, war mal bei Philips erschienen, über Verfügbarkeit kann ich nichts sagen

Prey schätze ich generell als Liedsänger außerordentlich, er trifft sehr gut einen liedhaften Ton, gerade bei Schubert auch sehr ausdrucksstark, ohne ins Ariose abzugleiten (wie Schreier und Konsorten) oder übertrieben zu deklamieren (wie Fischer-Dieskau).

Was ich noch händeringend suche: Eine Aufnahme der "Winterreise" in der Tenorfassung, aber bitte mit einem liedgerechten Tenor, der nicht wie für ein großes Opernhaus singt. Zuletzt hörte ich die Schreier-Aufnahme, trotz einer schönen Stimme in meinen Augen nicht gelungen.

Gruß, T.
Hilda
Stammgast
#25 erstellt: 01. Nov 2005, 11:06
Hallo Tantris,


Was ich noch händeringend suche: Eine Aufnahme der "Winterreise" in der Tenorfassung, aber bitte mit einem liedgerechten Tenor, der nicht wie für ein großes Opernhaus singt. Zuletzt hörte ich die Schreier-Aufnahme, trotz einer schönen Stimme in meinen Augen nicht gelungen.


es folgt meine Standardempfehlung für die Winterreise...

amazon.de

Die Aufnahme hat IMHO selbst im Baritonumfeld wenig Konkurrenz.

Gruss
Klaus
martin
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 01. Nov 2005, 23:03
Hi Tantris,


Was ich noch händeringend suche: Eine Aufnahme der "Winterreise" in der Tenorfassung, aber bitte mit einem liedgerechten Tenor, der nicht wie für ein großes Opernhaus singt.


die bereits mehrfach erwähnte Winterreise mit Pears/Britten würde ich auch empfehlen. Ansonsten bleibe ich auch 'nur' bei Baritone hängen, wie Görne/Brendel oder Hotter/Raucheisen 1943.

Grüße
martin
Pattie
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 02. Nov 2005, 19:39
Hi,

von der Winterreise gibt es übrigens eine Denon-Aufnahme (Doppel-LP) mit Hermann Prey. Falls jemand was genaueres wissen möchte (Aufnahme, Nummer usw.), glaube habe die irgendwo im Schrank stehen.

Grüße

Pattie
Tantris
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 02. Nov 2005, 19:51
Hallo Pattie,

Wer ist da der Pianist? Von wann ist die Aufnahme? Ich besitze nur die alte Philips-Aufnahme mit Prey, wo Sawallisch die Tasten drückt, gehört zu meinen favorisierten Einspielungen.

Gruß, T.
Pattie
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 02. Nov 2005, 19:59
Hi Tantris,

die Aufnahme ist aus dem Jahre 1984 (Hamburg). Der Pianist ist Philippe Bianconi. Das ist eine dieser Denon-PCM-Aufnahmen. Japanische Pressung Denon OB-7399 (Doppel-LP). Die Liedtexte sind innen komplett in Deutsch, Englisch, Französisch und japanischen Schriftzeichen abgedruckt. Hab ich mal bei ibäh für 2 Euro oder so abgefischt.

Grüße Pattie
Tantris
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 02. Nov 2005, 20:06
Hallo Pattie,

die Aufnahme kenne ich gar nicht, nur noch eine bei EMI erschienene Winterreise mit Prey, der Pianist ist mir gerade entfallen.

Wie ist die Denon-Aufnahme so? Musikalisch, technisch? Die Denons aus den 80ern Jahren sind ja aufnahmetechnisch so eine Sache, ich habe da einige Kuriosa (z.B. die berühmte "Freischütz"-Videoaufnahme, Wiedereröffnung der Semperoper 1985, Kooperation Denon mit DDR-Fernsehen). Sorry fürs Off-topic ;-)

danke Klaus für die Empfehlung Pregardien, die werde ich mir besorgen. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann einen tenor der so singt wie Prey ;-)

Gruß, Malte
Pattie
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 02. Nov 2005, 20:19
Hi Tantris,

traue mir da ehrlich gesagt kein großes Urteil zu, weil ich musikalisch eher Laie bin. die Denon-Aufnahmen klingen in meinen Ohren immer sehr präsent, haben einen Hang zur Brillianz. Kann aber nicht sagen, dass mir das jetzt nicht gefällt. Ich finde Prey bringt die Stimmung des "enttäuschten Liebhabers", der sich von der Stadt abwendet und verzweifelt ist gut rüber. Es klingt mir jedenfalls nicht gekünstelt oder so. Von Aufnahmetechnik hast du wahrscheinlich Ahnung, ich bin da ein reiner Laie.
Übrigens: Bei ibäh ist grade die CD-Ausgabe drin (steht bei 1 Euro). Findest du unter Suchbegriff "Schubert Winterreise" ,dann kriegst du nicht allzuviele Antworten. Da gibts auch die EMI-CD für 5,99.

Was ist denn so kurios an der Aufnahme vom Freischütz in der Semperoper?

Grüße

Pattie
Hilda
Stammgast
#32 erstellt: 03. Nov 2005, 12:14

die Aufnahme kenne ich gar nicht, nur noch eine bei EMI erschienene Winterreise mit Prey, der Pianist ist mir gerade entfallen.


IIRC müsste das Leonard Hokanson gewesen sein...

Gruss
Klaus
s.bummer
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 05. Nov 2005, 00:42
Also,
wenn ich hier erleben muss, dass Hermann Prey, Barde vor dem Herrn, Freund des Schöngesangs, hier abgefeiert wird, dann ziehe ich Gerard Souzay schon aus Hygienegründen der Kunst gegenüber aus dem Verkehr.
Also Leute!! Vergesst Gerard Souzay!!
Den gibt es nicht! Den gab es nie!
Der war pure Erfindung und Andrew LLoyd Webber ist der größte Komponist unter der Sonne!!

S.

PS: Hermann Prey war sicherlich ein ernstzunehmender Künstler bis Mitte der 60iger. Doch dann verließen Sie ihn auf der Rothenberger Allee.
Pattie
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Nov 2005, 17:51
Hi s. bummer,

ich stimme mit dir nicht überein, dass Prey hier "abgefeiert" wurde. Tantris hatte eine Frage gestellt und ich habe ihm eine Aufnahme mit Prey genannt.

Sollte Prey in deinen Augen "unwürdig" sein, genannt zu werden, so tut es mir natürlich Leid, dein ästhetisches Empfinden beleidigt zu haben.

Nichts desto trotz gefällt mir die Aufnahme mit Prey und Bianconi recht gut (auch mangels Vergleichsmöglichkeiten).

Wenn du möchtest, kann ich dir die Platte mal zusenden und du urteilst dann selber über die Aufnahme .

Grüße

Pattie
s.bummer
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 05. Nov 2005, 20:00
Pattie,
nimm es nicht krumm, ich bin nun mal Freund sarkastisch zuspitzender Ausdrücke.
Und Tantris hatte Preys Einspielung als Lieblingsaufnahme genannt. Das nenne ich den Anfang vom Abfeiern.
Noch habe ich geringe Hoffnung, dass jemand anders mal was zu Souzay schreibt.
(Vielleicht sitzen die anderen aber schon alle mit den Köpfchen wackelnd im Seniorenheim oder auf Wolke sieben)
Gruß S.


[Beitrag von s.bummer am 05. Nov 2005, 20:02 bearbeitet]
Gamaheh
Neuling
#36 erstellt: 13. Nov 2005, 03:38
Lieber s.bummer,

jetzt habe ich mich hier registriert, weil ich Deine Bemerkungen über Hermann Prey nicht unerwidert lassen kann! Was Du da sagst, könnte von böswilligen Lesern als borniert ausgelegt werden, aber so will ich nicht sein. Allerdings habe ich Hermann Prey seit meiner Kindheit bewundert und nie den Eindruck gehabt, daß er irgendwann aufgehört hat, ein ernstzunehmender Künstler zu sein; er war nur eben nicht dünkelhaft genug, um Musik, die von sich selbst äußerst ernstnehmenden und als hochgebildet und hochkultiviert erachtenden Snobs allein als ernst angesehen wird, zu verachten und damit alle diejenigen, die sie hören (Julius Caesar läßt grüßen, Entschuldigung!, ich bin erregt). Ich mag zum Beispiel auch Operettenmusik, aber trotzdem nicht alles, was Prey gesungen hat (und er hat praktisch alles gesungen).

Daß mich das zur Banausin macht, akzeptiere ich nicht. Allein daß einer ein gelehrt aussehendes dickes Buch geschrieben hat, in dem er Prey in einem Absatz unter "ferner liefen" abhandelt, diskreditiert nicht Prey, sondern den Schreiber. Bitte bedenke, daß Prey nicht nur von vielen bewundert, sondern als im besten Sinne des Wortes populärer Künstler auch geliebt wurde, ähnlich wie Beniamino Gigli in Italien - ist das auch kein ernstzunehmender Sänger mehr? Und wie sieht es aus mit Pavarotti und Domingo und Co.?

Ich gebe auch ohne zu erröten zu, daß die genannte Aufnahme mit Prey und Bianconi (1984 in der Harburger Eberthalle aufgenommen) ebenfalls meine Lieblingsaufnahme der Winterreise ist, nicht nur, weil Preys Stimme mit zunehmendem Alter vielleicht besser zu dieser Musik/zu diesem Text paßt, sondern auch, weil er hier einen ganz außergewöhnlichen, eigenwilligen Klavierpartner gefunden hat. Von "Begleitung" kann hier nicht die Rede sein, die beiden dialogisieren die Musik auf ganz ungehörte Weise (was allerdings in der Winterreise weniger auffällig ist als in den anderen beiden Schubertschen Zyklen, die sie ebenfalls zusammen aufgenommen haben, auch diese lege ich Euch wärmstens ans Herz).

Philippe Bianconi ist heute ein international sehr aktiver Konzertpianist, nur leider in Deutschland wenig bekannt und auch mit Aufnahmen sehr zurückhaltend. Ich habe ihn gerade diese Woche in Paris gehört und möchte den Liebhabern der Klaviermusik unter Euch wärmstens empfehlen, ihn zu hören, wenn sich Euch die Gelegenheit dazu bietet. Weiter gehe ich hier nicht darauf ein, es geht ja hier um etwas anderes.

So, um Dir, s.bummer, Genugtuung zu geben, gebe ich auch noch unumwunden zu, daß u.a. auch die Platte mit Gérard Souzay/Dalton Baldwin bei mir im Schrank steht; mehr noch, daß ich sie wunderschön finde. Souzay hat eine wunderbare Stimme und eine bewundernswürdige Diktion, von seinem praktisch akzentfreien Deutsch nicht zu sprechen. Außerdem sah er sehr gut aus, nach dem Cover zu urteilen! (Leider kenne ich keine anderen Aufnahmen mit ihm.) Über diese Aufnahme kann man sehr viel Positives sagen, allein mein Herz sagt: Prey/Bianconi.

Alles Gute!
Gamaheh


[Beitrag von Gamaheh am 13. Nov 2005, 03:39 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 13. Nov 2005, 17:23
Liebe Prinzessin aus Famagusta,
mit meiner Grobheit gegen Prey bin ich wohl etwas zu derbe gewesen. Sorry.
Aber ich darf Sie im Forum ganz herzlich begrüßen und freue mich schon auf Ihre Beiträge.
Immerhin sind Sie die Einzige gewesen, die Souzay wenigstens kennt und auch schätzt.
Das Prey bei seinen Bewundererinnen und Bewunderern einen Status genießt, der sowas wie Fankult ist, ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen.
Dennoch habe ich Einwände.
Ich zitiere Ulrich Schreiber (Klassik Auslese 1976), der auch gleicht Souzay "eins mit verplättet":
"... so neigt der Franzode Gerard Souzay zu einer Überbetonung des Melodischen, die zu rhythmischen Verwischungen und zu einer Sentimentalisierung des Ausdruck führen kann. In noch stärkerem Maße gilt das für Hermann Prey, der als einziger ein weit über die drei Zyklen gehendes Schubert-Repertoire eingesungen hat. Seine Aufnahmen, unterschiedlich im einzelnen gelungen, leiden unter einer betonten Schlichtheit, die in emotionsgesättigte Anbiederung übergeht" Ende das Zitats.

Konkret. Für mich ist Souzay schon eine Grenzerfahrung, bei Preys Interpretation der Winterreise (mit Karl Engel, - es soll eine wesentlich bessere, eben frühere, mit Wolfgang Sawallisch am Klavier geben, aber die kenne ich nicht) fühle ich mich bereits teilweise im Bereich des Kitsches.

Das mag anderen komplett anders gehen.
Und das ist gut so(sagt Wowi).


Beste Grüße S.


[Beitrag von s.bummer am 13. Nov 2005, 17:25 bearbeitet]
Gamaheh
Neuling
#38 erstellt: 15. Nov 2005, 01:32
Guten Abend, Herr Bummer,und allerseits,

ich war immer der Meinung, im Forum (in diesem wie in anderen) sei das Du obligatorisch - aber ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten!

Vielen Dank für die nette Begrüßung. So finde ich es schon viel angenehmer: Lassen wir uns doch gegenseitig unsere Vorlieben!

Was die Kritiker sagen, ist für mein Empfinden mit einer gehörigen Portion Salz zu nehmen: Der eine sagt so, der andere so; das mit der Anbiederung ist für die, die Prey nicht mochten, ein Allgemeinplatz gewesen, mich selbst hat diese Publikumsnähe nie gestört (im Gegenteil). Immerhin sprechen wir hier von affektiven Wahrnehmungen, die nicht mit Meßgeräten gemacht werden (die wären ja auch nur quantitativ und ließen kein Werturteil zu), sondern von Menschenseelen (oh, oh!).

Die Aufnahme mit Karl Engel ist von 1962 (falls es nicht noch eine andere gibt) und, soviel ich weiß, Preys erste Aufnahme der Winterreise. Sie ist hochdramatisch und grenzt teilweise an das Opernhafte. In der Tat ist meiner Meinung nach dies der schwache Punkt von Souzay/Baldwin: Musikalisch wunderschön, aber dramaturgisch eher uninteressant (eine Sentimentalisierung des Ausdrucks ist mir allerdings nie aufgefallen).

Die Aufnahme mit Sawallisch (sie ist von 1973 und im Rahmen der Lied-Edition mit etwa 30 Schallplatten entstanden) war die erste und jahrelang die einzige Aufnahme der Winterreise, die ich kannte; ich mag sie also immer noch besonders gerne. Allerdings ist Sawallisch meines Erachtens wirklich der schwächste der Begleiter. Hier ist aber allein Nr.4 (Erstarrung) hörenswert mit seiner draufgängerischen Heiterkeit. Auch wenn ich einige damit skandalisieren könnte, bin ich immer der Meinung gewesen, daß man die Winterreise ruhig mit einem inneren Augenzwinkern hören darf.

Schließlich gibt es noch eine Aufnahme von 1978 mit Irwin Gage, die ich nicht sonderlich bemerkenswert finde, und eine mit einer Orchesterbegleitung von einem japanischen Komponisten, die Prey im Jahr vor seinem Tode aufgenommen hat (1997), die mich eher melancholisch stimmt.

Ich habe inzwischen einige Aufnahmen noch einmal auszugsweise angehört und komme - wen kann es überraschen? - auch ohne wallende Emotionen und studierte Argumente zu der Auffassung, daß an die 1984er Version von Prey/Bianconi weder eine andere von Prey noch sonst eine, die ich kenne, herankommt. Eine angemessene Dramatik wird im perfekten Zusammenspiel zwischen Sänger und Klavier erreicht, die Stimme ist völlig homogen ohne jeden Registerbruch, die Diktion ist einwandfrei (keiner produziert durchgehend so natürliche Vokale - ich meine den in der Bühnensprache üblichen angenäherte - wie Hermann Prey, nur ausgerechnet der Franzose Souzay artikuliert annähernd so gut). Wer diese Aufnahme kennt, mag mir sogar darin zustimmen, daß sich der "Lindenbaum" hier (wenn nicht schon früher) als das schönste Lied in der deutschen Sprache entpuppt.

Ich kenne noch einige ältere Aufnahmen, von denen mir Hotter (1943 und eine spätere) zu getragen ist, Fischer-Dieskau (1980, mit Barenboim) teilweise zu schludrig artikuliert (was sicherlich Absicht ist, was ich aber für unpassend und störend halte; im übrigen mag ich seine Art zu singen bzw. zu deklamieren einfach nicht besonders).

Gerhard Hüsch hat 1933 als erster die gesamte Winterreise aufgenommen, wenn ich mich nicht irre, und diese Aufnahme finde ich durchaus schön. Vor einigen Monaten habe ich noch eine mit Thomas Quasthoff/James Levine vom Verbier Festival 2004 im Radio gehört, die mir nicht so gut gefallen hat: Quasthoff scheint einfach nicht den nötigen Stimmumfang zu haben.

Im übrigen soll auch Lotte Lehmann die Winterreise aufgenommen haben - kennt sie jemand und kann darüber berichten? Auf den ersten Blick scheint es abwegig, daß eine Frau das singt, aber wer weiß? Auch Gundula Janowitz (oder war es Christa Ludwig?) soll sie aufgenommen haben, aber diese Aufnahme kenne ich ebenso wenig.

Gute Nacht (im Vorübergehen) allerseits.
Gamaheh
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