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Wagner: "Ring"-Aufnahmen

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mefisto
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jun 2004, 08:51
Welche-"RING"-Aufnahmen habt ihr in eurer Sammlung,welche würdet ihr empfehlen?-wer schreibt mir ?-ich habe folgende "Ringe":FURTWÄNGLER (Mailand und Rom),KARAJAN (Salzburg live 1967-70), BÖHM (Bayreuth 1966-67).Gruss Guido
Mario_F
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jun 2004, 11:56
Hi,

ich würde dir ganz klar den Solti Ring empfehlen. Ist klanglich die beste Einspielung und von der Interpretaion her über alle Zweifel erhaben.

Gruß

Mario
mefisto
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Jun 2004, 12:04
Hi Mario, danke für den Tip, aber Solti´s Selbstdarstellung ist nicht mein Fall, die Besetzung, mit Ausnahmen, hervorragend.Gruss Guido
Astrid
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Jun 2004, 12:05
"ich würde dir ganz klar den Solti Ring empfehlen"

Dem kann ich mich nur anschließen! (Es ist allerdings auch die einzige Aufnahme, die ich besitze und deshalb wirklich gut kenne... )

Grüße,

Astrid

edit: Was meinst Du mit Soltis Selbstdarstellung?


[Beitrag von Astrid am 14. Jun 2004, 12:06 bearbeitet]
Mario_F
Stammgast
#5 erstellt: 14. Jun 2004, 12:40

Was meinst Du mit Soltis Selbstdarstellung?


Das würde mich auch interessieren, denn gerade Solti fand ich immer sehr sympatich und bodenständig. Außerdem nennst du ja unten u. a. die Karajaneinspielung. Gab es je einen Größeren selbstdarsteller...?
mefisto
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 14. Jun 2004, 12:46
Hallo Mario, natürlich war auch KARAJAN ein Selbstdarsteller, aber bei Solti stört mich das übertriebene Klangaufbauschen;muss den alles so übertrieben laut sein,nur um Effekt zu erreichen? Gruss Guido
op111
Moderator
#7 erstellt: 14. Jun 2004, 13:20

Hi Mario, danke für den Tip, aber Solti´s Selbstdarstellung ist nicht mein Fall, die Besetzung, mit Ausnahmen, hervorragend.Gruss Guido ;)


Hallo Giudo,

was hat denn die Selbstdarstellung mit dem musikalischem Ergebnis zu tun?
War der Solti im Vergleich zu Karajan (dem Selbstdarsteller schlechthin) zu bescheiden und zurückhaltend?
Und wo bitte hört man das in der Gesamtaufnahme des Rings?


das übertriebene Klangaufbauschen;muss den alles so übertrieben laut sein,nur um Effekt zu erreichen?


Übertriebenes Klangaufbauschen nehme ich dagegen in Karajans DG Gesamtaufnahme wahr. Da wird an den Aktschlüssen z.T. nicht mehr musiziert, sondern brutal gelärmt.

Meine Empfehlungen sind jedenfalls:

Solti, Wiener Philharmoniker, Decca, nicht zuletzt wegen der exzellenten Orchester und Chorleistungen, der Sänger
Boulez, Bayreuth 1976-80, Philips, (trotz der unebenen Gesangsleistungen (Bünnhilde) und des Orchesters, das bei weitem nicht mit den Clevelandern mithalten kann
Dohnanyi, Cleveland Orchestra, Decca (leider nicht vollständig)
Karajan, Berliner Philharmoniker, DG (trotz des zeitweisen Wechselbads zw. ffff-Lärm und pppppp-Gesäusel)

Gruß
Franz
--- Boulez ergänzt


[Beitrag von op111 am 14. Jun 2004, 13:51 bearbeitet]
Antracis
Stammgast
#8 erstellt: 14. Jun 2004, 13:35
Ich haben den Ring von Levine auf der DG. Für viel Geld (damals noch über 500 DM bezahlt) erworben in einer Phase, wo bekannte Namen und ein gelbes Label die wesentlichen Kriterien meiner Kaufentscheidungen waren. In einer fast militanten Anti-Levine-Phase habe ich Ihn jahrelang nicht gehört. Mittlerweile habe ich Ihn wieder mal rausgekramt und beurteile Ihn gar nicht mehr so schlecht.
Die Stabführung Levines ist gewohnt klangfixiert und sehr breit in den Tempi, was vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss sein mag, allerdings verdammt gut umgesetzt ist. Die Besetzung ist in einigen Hauptrollen - Rainer Goldberg als Siegfried, Hildegard Behrens als Brünnhilde und Garry Lakes als Siegmund - nicht unbedingt traumhaft aber dennoch solide. Als Wotan überzeugt mich dagegen James Morris vollkommen, aus meiner Sicht das Highlight der Aufnahme. Auch Hunding (Kurt Moll) und vor allem Hagen (Matti Salminen) sind hervorragend besetzt.

Die Ringe von Solti, Böhm und Karajan kenne ich nur aus dem Reinhören im Laden. Böhm ist Aufnahmetechnisch nicht so dolle, die Bühnengeräusche nerven wohl doch arg. Karajan und Solti empfinde ich nach langem Vergleichshören als ebenbürtig . Mir hat beides sehr gut gefallen.

Weiterhin besitze ich einen Querschnitt der Götterdämmerung unter Boulez. Auch sehr hörenswert. Man achte nur mal darauf, wie klanggewaltig und vor allem differenziert in der Schlussmusik der erste Akkord des "Walhall"-Motivs erklingt!


Nichtsdestotrotz: Im Zeitalter der DVD würde ich gerade bei Wagner immer eine solche Aufnahme empfehlen. Und da ist mein Tipp eindeutig die Aufnahme des Rings aus der Stuttgarter Staatsoper. Nachdem mir Freunde davon vorschwärmten - sie hatten es live erlebt - , hab ich mir im letzten Sommer den ganzen Zyklus angetan, als er auf Arte gesendet wurde- durchaus ein Erlebnis. Phantasievolle Regie ( 4 verschiedene Regisseute, für jeden Tag ein anderer), durchweg gute bis sehr gute Sänger.

Gruß
Anti
Astrid
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Jun 2004, 13:43
Hallo anti,

"wo bekannte Namen und ein gelbes Label"...

den Ausdruck "gelbes Label" meine ich, hier schon öfter gelesen zu haben, und er sagt mir gar nichts! Kannst Du mir kurz erklären, was es bedeutet?

Grüße,

Astrid
Markus_Berzborn
Gesperrt
#10 erstellt: 14. Jun 2004, 13:51

den Ausdruck "gelbes Label" meine ich, hier schon öfter gelesen zu haben, und er sagt mir gar nichts! Kannst Du mir kurz erklären, was es bedeutet?


Deutsche Grammophon.
Astrid
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 14. Jun 2004, 13:52
Danke, Markus !
zoe
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Jun 2004, 15:07
Da gibt es noch den Karlsruher Ring, Badische Staatskapelle unter Neuhold,
Das ganze Gold, Siegfried, die Walküren einschliesslich Dämmerung für 9 Euro 99 bei 2001!
Ist allemal sein Geld wert und gar nicht so schlecht, wenn man mal allergisch geworden gegen Rauschen und Husten (Furtwängler). Da kann man schon über gewisse musikalische Schwächen hinwegsehen.

Grüsse,
nicht weit von Karlsruhe

zoe
TobeyW
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Jun 2004, 23:03
Hallo

Über zwei Einspielungen wurde bisher noch nichts gesagt, die für mich zur Spitze zählen :

amazon.de

amazon.de

Der Solti-Ring gilt wohl unangefochten als der JAHRHUNDERT-RING ! Mein Problem dabei heißt allerdings : Windgassen
Astrid
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 16. Jun 2004, 23:31
Hej Tobey,

es liegt wohl an der Auflösung meines Bildschirms, aber ich kann auf beiden Covern nichts lesen. Schreibst Du noch mal dazu, um welche Aufnahmen es sich handelt? Das Thema interessiert mich nämlich sehr!

Grüße,

Astrid
op111
Moderator
#15 erstellt: 17. Jun 2004, 00:28
Astrid:
r ich kann auf beiden Covern nichts lesen. Schreibst Du noch mal dazu, um welche Aufnahmen es sich handelt?


Hallo Astrid,
das obere Cover zeigt den bei BMG erschienenen Ring mit der Staatskapelle Dresden
unter der Leitung von Marek Janowski.

Dessen Problem ist der Wotan von Theo Adam. (So groß wie dieses kann das Problem Windgassen nicht sein.)

Das untere evtl. der 1988-91 beim Bay. Rundfunk entstandene Ring unter B. Haitink EMI, den ich nur in Auszügen kenne.

oder der von Sawallisch?
Gruß, Franz
TobeyW
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Jun 2004, 07:31
Hallo

das untere Bild ist der Sawallisch-Ring aus der Bayerischen Staatsoper München (Liveaufnahme vom November 1989)erschienen bei EMI. Und er ist sogar relativ günstig zu haben.

Die andere Aufnahme ist wie schon richtig gesagt : Marek Janowski (RCA/BMG). Dass Theo Adam (hier oder immer ) nicht gerade erste Sahne ist muss man unumwunden zugeben.
Hilda
Stammgast
#17 erstellt: 17. Jun 2004, 09:30
das Problem des Janowski-Rings ist neben Adam aber auch noch Jeanine Altmeyer als Brünnhilde. So sehr ich sie bei Cherau als Sieglinde mag...

Der Sawallisch Ring hat den Vorteil von Robert Hale als Wotan - den finde ich weitaus besser als James Morris bei Haitink und Levine. Hildegard Behrens ist sicher Geschmacksache - ich glaube, die muss man libe erlebt habe um das zu würdigen... Ausserdem meine ich bei der Aufnahme so eine Art Rundfunkpfeifen zu hören - der Mitschnitt wurde ursprünglich auf Video veröffentlicht und erst später auf CD - ist trotzdem eine Alternative, so als zweit- oder dritt-RING...


Meine Favoriten bleiben Karajan, Solti und Böhm - hier hängt meine persönliche Gewichtung auch viel von meiner Stimmung ab. Neben Soltis Großtat als erster den Ring in Stereo aufzunehmen, ragt hier sicher Karajans Walküre heraus.

Gruss
Klaus
sound67
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 17. Jun 2004, 10:03
Solti - hier sind die Sänger keine Geschmackssache.

Gruß, Thomas
Hilda
Stammgast
#19 erstellt: 17. Jun 2004, 11:01
Hallo Thomas,


Solti - hier sind die Sänger keine Geschmackssache.


naja - für jemanden der Hotter nicht aus den fünfzigern kennt ist Soltis Walküre schon grenzwertig...

Ich musste mich erst dran gewöhnen - prinzipiell bin ich aber d'accord

Gruß
Klaus
itzi
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 17. Jun 2004, 13:24
Hallo,

ich habe die folgenden RING Aufnahmen:
1. Solti, Wiener Philharmoniker
2. Karajan, Berliner Philharmoniker
3. Furtwängler, Mailand
4. Furtwängler, Turin
5. Böhm, Bayreuth
6. Keilberth, Bayreuth
7. Krauss, Clemens (Bayreuth)
8. Knappertsbusch (Bayreuth)

Darüber hinaus einzelne Aufnahmen: Die Walküre (Furtwängler), Das Rheingold und die Walküre (von Donany),
Das Rheingold und Siegfried (Karajan, Bayreuth 1951) etc.
Meine Favoriten sind: Furtwängler, Solti, Karajan und Clemes Krauss.

Gruß

Itzi
mefisto
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 17. Jun 2004, 13:33
Hallo Itzi, toll, dass du auch die Furtwängler-"Ringe" in deiner Sammlung hast, den wie im Forum zu lesen scheint ja für viele der "einzig wahre" Ring der von Solti zu sein. Kennst du den "Ring" unter Fritz Stiedry(MET, 1951,mit Hotter,Traubel,Flagstad,Treptow,Svanholm)?-bis auf die "Met"- typischen Kürzungen große Klasse.Gruss Guido
op111
Moderator
#22 erstellt: 22. Jun 2004, 16:21
Klaus:
naja - für jemanden der Hotter nicht aus den fünfzigern kennt ist Soltis Walküre schon grenzwertig...

Hallo Klaus,
Thomas Stewart bei Karajan macht seine Sache besser, überhaupt gibt es wohl kaum eine Opernaufnahme, gerade beim Ring, bei der alles stimmt.
Mal ist es Adam, dann Vickers, Jones, Hofmann, Meier ...
dann die Technik (Furtwängler) das Orchester.
Kompromisse über Kompromisse.
Gruß
Franz
Hilda
Stammgast
#23 erstellt: 22. Jun 2004, 16:23
kein Wunder, daß man dann zig Versionen braucht...
Tommy_Angel
Inventar
#24 erstellt: 22. Jun 2004, 16:54
Ich bleibe bei Boulez, ach aufnahmetechnisch erste Sahne (hab ich noch auf Vinyl, ist aber digital aufgenommen worden).
op111
Moderator
#25 erstellt: 22. Jun 2004, 16:58

Ich bleibe bei Boulez, ach aufnahmetechnisch erste Sahne (hab ich noch auf Vinyl, ist aber digital aufgenommen worden).

Aber der ist ohne Jon Vickers und mit D. G. Jones.
Hilda
Stammgast
#26 erstellt: 22. Jun 2004, 17:03

Aber der ist ohne Jon Vickers und mit D. G. Jones


welche wiederum live um Klassen besser ist als auf CD...
op111
Moderator
#27 erstellt: 22. Jun 2004, 17:19


D. G. Jones

welche wiederum live um Klassen besser ist als auf CD... :D

Das hoffe ich. Sie ist bei mir im CD-Regal auch auf den Holländer- und Parsifal-Aufnahmen vertreten.

Bemerkenswert finde ich auch Bruno Walters Aufn. des 1. Aktes der Walküre auf EMI.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 22. Jun 2004, 17:20 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#28 erstellt: 22. Jun 2004, 17:29
Gwyneth Jones gehört mit Hildegard Behrens zu den Sängerinnen, die man live erlebt haben muss, um sie zu schätzen. Ob das jetzt am Mirkofon liegt, oder an der Ablankung durch die schauspielerische Leistung und die Spannung des Augenblicks sei dahingestellt...

Der 1.Akt Walküre mit Bruno Walter ist mit Recht legendär - wann hat man seitdem so wunderbar textverständlichen Wagner gehört...

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 22. Jun 2004, 17:29 bearbeitet]
op111
Moderator
#29 erstellt: 22. Jun 2004, 17:34
Klaus:
Der 1.Akt Walküre mit Bruno Walter ist mit Recht legendär - wann hat man seitdem so wunderbar textverständlichen Wagner gehört...


Hallo Klaus,
Walter (wie auch Boulez) erliegt bei aller Dramatik auch nicht der Verlockung des Schleppens an den lyrischen Passagen, der Karajan zum Opfer fällt (die Vickers aber technisch mühelos meistert).
Karajan holt dafür am Aktschluss kräftig auf.

Gruß, Franz
Hilda
Stammgast
#30 erstellt: 22. Jun 2004, 17:44
Hallo Franz

Da muss ich den Karajan mal wieder auf meine Playlist setzen im Vergleich - das war mir bisher noch nicht störend aufgefallen...


Gruss
Klaus
op111
Moderator
#31 erstellt: 27. Jun 2005, 14:24
Hallo zusammen,

und hier geht es weiter mit dem geschlossenen Thread:

Welche Aufnahme des Rings


Ein Thema zu Günter Neuholds Ring (Brillant Classics):
(den gab es mal für preiswerte 19,99 und darunter komplett)

Stuttgarter Ring nun günstig


Möglicherweise geben die Threads zu verwandten Themen wie Bayreuth, Furtwängler, Karajan, Solti noch einiges an Material her.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 27. Jun 2005, 18:20 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#32 erstellt: 28. Jun 2005, 11:11
Hallo,

ich habe die Diskussion zum Anlass genommen mir den 3.Akt Walküre folgender Aufnahmen vergleichend anzuhören:

Böhm (Adam/Nilsson)

amazon.de

Karajan (Stewart/Crespin)

amazon.de

Solti (Hotter/Nilsson)

amazon.de

Levine (Morris/Behrens)

amazon.de

Mehta (Tomlinson/Schnaut)


amazon.de

Resultat:

Karajan gewinnt vor Böhm...

Im Einzelnen:

Klanglich herausragend ist sicherlich die Mehta Produktion aus der Bayrischen Staatsoper. Tomlinson ist hier besser als abei Barenboim, hat aber immer noch sowas gaumiges im Ton, das ich nicht mag. Ähnlich geht es mir übrigens häufig mit Kurt Moll. Gabriele Schnaut vibriert mir leider zu heftig.

Klanglich die schönsten Wotane sind IMHO Morris und Stewart. Auch Adam gefällt mir sehr gut. Bei Morris habe ich allerdings den Eindruck, daß er nicht immer genau weiss, was er da eigentlich singt...

Hotter ist, wie bereits geschrieben Geschmackssache und die Solti-Walküre vermittelt nicht soo viel von seinem legendären Ruf als Wotan. Im 2.Akt spürt man viel davon, aber im 3.Akt überwiegen für mich inzwischen die Negativa.
Solti liegt der 3.Akt in seiner Dramatik naturgemäss sehr - da gibt's nichts zu meckern.

Die Nilsson gefällt mir bei Böhm etwas besser als bei Solti - hat sicherlich auch mit der Live-Situation zu tun, sowie vielleicht mit den etwas zügigeren Tempi. Wie bereits erwähnt gefällt mir Adam durchaus - im Gegensatz zu Morris bei Levine ist man bei Adam bei jedem Satz sicher, daß er weiss, was er da singt :D.

Womit ich zu Stewart komme: Obwohl auch er Amerikaner ist, hat man bei ihm ebenfalls nicht den Eindruck wie bei Morris. Er hat einen sehr kernigen Heldenbariton, der mir auch in seinen anderen Wagner-Aufnahmen gut gefällt. Crespin überzeugt als mädchenhafte Brünnhilde in ihrem Flehen eindrucksvoll. Klanglich ist die Karajan-Aufnahme typisch für ihn, aber noch nicht so störend streicherbetont wie in anderen Aufnahmen.

Vielleicht mache ich demnächst ja weiter...

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#33 erstellt: 28. Jun 2005, 11:36
Hallo Klaus,
dann bin ich mal gespannt auf die Detail-Vergleiche der restlichen 14 Stunden.

Hotter: da kann ich dir nur zustimmen, der ist ein Schwachpunkt in der Soltiaufnahme, da er seinerzeit den Zenith seiner Stimme überschritten hatte.

Thomas Stewart halte ich ohnehin mit einigem Abstand für einen der besten Wagnerbaritone der 70er.

Birgit Nilsson ist natürlich umwerfend gut, aber vom Timbre gewöhnungsbedürftig. Über weite Strecken gefallen mir im Karajan-Ring Regine Crespin und Helga Dernesch (die versucht eine 150 %-ige Nilsson zu sein) auch nicht schlechter.

Gruß
Franz
vanrolf
Inventar
#34 erstellt: 28. Jun 2005, 14:35
Hallo Klaus, hallo Forum,

gerade für den den dritten Akt möchte ich nochmal auf die die schon erwähnte Aufnahme mit dem London Symphony Orchestra unter Leinsdorff von 1961 verweisen. Die Nilsson hört sich hier mindestens 10 Jahre jünger und frischer an als bei Böhm, und George London finde ich einfach großartig, er gefällt mir (hier) besser als Stewart und Adam. Klanglich gehört die Einspielung zu den immer noch sehr gut hörbaren der Stereo-Ära, auch über Kopfhörer ist sie ein Genuß. Leider hat Leinsdorff damals keinen vollständigen Ring abgeliefert.
Nebenbei: hier findet sich für mich auch der Walkürenritt schlechthin (ab und zu muß ich mir den mal reintun ), bei Karajan klingt er für mich dagegen fast wie Zuckerwatte und bei Böhm einfach zu grob konstruiert.



Gruß Rolf
Hilda
Stammgast
#35 erstellt: 28. Jun 2005, 14:37
Hallo Rolf,

ich weiss, ich weiss... Der Leinsdorf steht schon seit Monaten auf der Wunschliste und wird immer wieder von zweitausendeins-Attacken verdrängt...

Gruss
Klaus
Sonst
Stammgast
#36 erstellt: 28. Jun 2005, 14:48
Hallo,

ich habe vier Aufnahmen des Rings:

Solti: Für mich eigentlich immer noch das Highlight. Sehr dramatisch, in der Regel sehr guter Gesang und trotz des Alters eine tolle Klangqualität

Karajan-Studio: Im Vergleich zu Solti ein eher kammermusikalischer Ansatz. Gesanglich nicht ganz so gut. Auch gute Klanqualität aber selbst bei der "Originals-Ausgabe" deutlich vernehmbarer Rauschteppich

Boulez-Bayreuth: Musikalisch sehr interessant weil analytisch. Sänger zum Teil so lala, Klanglich halt eine Live-Aufnahme mit allen Unzulänglichkeiten aber insgesamt okay.

Lothar Zagrosek Staatsorchester Stuttgart auf DVD - Sehr musikalische, flüssige Darstellung. Sänger sind okay bis sehr gut und auch der Klang trotz Liveaufnahme.

Die Levine-Aufnahme bei der DG kenne ich auch. Bin ich nie mit warm geworden. Eher langsame Tempi bei sehr einschmeichelnden Klang. Mir zu glatt. Sänger auch nur bestenfalls okay.

Gruss
André
Hilda
Stammgast
#37 erstellt: 28. Jun 2005, 15:12
Hallo André


Boulez-Bayreuth: Musikalisch sehr interessant weil analytisch.


das hört man oft - ich konnte das für mic persönlich noch nicht recht nachvollziehen, was damit gemeint sein könnte. Boulez wählt sehr flüssige Tempi, aber mir fehlt bisher so das AHA-Erlebnis bezüglich seines Dirigats. Kannst Du mir evtl. eine Stelle nennen, bei der das deutlich zum Ausdruck kommt, besonders verglichen zu den anderen?

Gruss
Klaus
op111
Moderator
#38 erstellt: 28. Jun 2005, 16:45

vanrolf schrieb:
erwähnte Aufnahme mit dem London Symphony Orchestra unter Leinsdorff von 1961 verweisen.

Hallo Rolf,
Danke noch mal für die Erinnerung. Leinsdorfs Wagner steht auf meiner nach oben offenen unendlichen Einkaufsliste.

Leinsdorf hat auch - frei nach Stokowski - kurzweilige "symphonische Synthesen" einiger Opern (Debussy: Pelleas, Wagner: Parsifal etc. ) anfertigt.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 28. Jun 2005, 16:46 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#39 erstellt: 28. Jun 2005, 17:04
Franz-J. schrieb:


Leinsdorf hat auch - frei nach Stokowski - kurzweilige "symphonische Synthesen" einiger Opern (Debussy: Pelleas, Wagner: Parsifal etc. ) anfertigt.


Hallo Franz,

klingt interessant, gibt es das Parsifal-Ding denn noch irgendwo?

Gruß Rolf
Hilda
Stammgast
#40 erstellt: 28. Jun 2005, 17:30
Hallo Rolf,

die Leinsdorf "Parsifal-Suite" gibt es, wenn ich mich recht erinnere von Norrington auf folgender CD:



Hurwitz fand beides schrecklich - könnte also interessant sein

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 28. Jun 2005, 18:50 bearbeitet]
op111
Moderator
#41 erstellt: 28. Jun 2005, 17:36

vanrolf schrieb:
klingt interessant, gibt es das Parsifal-Ding denn noch irgendwo?

Hallo zusammen,

der SWR hat einige Leinsdorf CDs produziert: z.B.

Erich Leinsdorf dirigiert Wagner & Schönberg
Wagner:Orchesterstücke aus "Der Ring des
Nibelungen",Symphonische Auszüge aus "Parsifal"
+Schönberg:Kammersymphonie Nr. 1 op. 9
SWR SO, Leinsdorf
Hännsler 2 CDs
jpc: # 4379713

Den Pelleas hat Abbado f. die DG aufgenommen.

Gruß
Franz

PS: Nachtrag SWR
http://www.swr.de/sw...2/12/31/print15.html



[Beitrag von op111 am 28. Jun 2005, 17:41 bearbeitet]
op111
Moderator
#42 erstellt: 28. Jun 2005, 23:51
Hallo zusammen,

Hilda schrieb:
Hurwitz fand beides schrecklich - könnte also interessant sein :D


Zumindest Tschaikowskys 6. habe ich, aber noch ungehört.


http://www.classicstoday.com/review.asp?ReviewNum=8713

PETER ILYICH TCHAIKOVSKY
Symphony No. 6 "Pathétique"
RICHARD WAGNER
Parsifal (Suite, arr. Leinsdorf)

SWR Radio Symphony Orchestra Stuttgart
Roger Norrington

Hänssler Classic- 93.119(CD)


Party record alert! This stupifyingly dull record is appalling. Roger Norrington claims in his notes that there was no such thing as continuous vibrato in orchestras until the 1930s, as recordings of the era "prove". God only knows which ones he was listening to, but not only is his point nonsense, it's no excuse for turning in the most lifeless and desiccated performances of this music ever committed to disc. ...

The Parsifal extracts, in Leinsdorf's arrangement, are even more grotesque, with balances askew (note the flute at the opening of the prelude) and textures more suited to the Grimethorpe Colliery Band (no offense, guys) than to Wagner. Enough. This is the orchestral equivalent of one of those ghastly German "concept" productions: it consists entirely of difference for its own sake, devoid of taste, insight, and musicality. Life is too short for this, truly. Excellent sound allows you to bask in every sickening, maladroit, dreary detail.
--David Hurwitz
ClassicsToday.com.

Abgewatscht wie eine Thielemann-CD.
Anderererseits: Wer Wagner durch dogmatisches non-vibrato hinrichtet sollte mit heftigen Reaktionen rechnen.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 28. Jun 2005, 23:56 bearbeitet]
tepes
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 02. Jul 2005, 23:54
Kann jemand was zur Ring Einspielung von Günther Neuhold mit dem Badischen Staatstheater von 1993-95 sagen? Die wird derzeit für 15 Euro bei ebay angeboten und wäre für mich eine günstige Gelegenheit mir den Ring zuzulegen. Andererseits bin ich bei dem Preis etwas skeptisch, ob die Aufnahme auch etwas taugt.
Label ist übrigens Brilliant Classics.
vanrolf
Inventar
#44 erstellt: 03. Jul 2005, 06:18
hallo tepes,

ich kenne die (live-)Aufnahmen selbst nicht, kann also z.B. auch nichts über Bühnengeräusche etc. sagen, habe aber schon mehrfach gehört, daß das Preis-Leistungsverhältnis hier insgesamt eher günstig sein soll. Eine Rezension aus der "Opernwelt" vom Mai 1996, bei der auch der 1968er Swarowski-Ring mit berücksichtigt wird, liest sich so:


Ring-Kontraste

Im Vergleich: Gesamtaufnahmen unter Hans Swarowsky und Günter Neuhold.

So konträr wie nur denkbar, haben diese beiden zeitgleich erschienenen "Ring"-Gesamt-aufnahmen eines gemeinsam: sie werfen ein bezeichnendes Licht auf die Wagneraufführungen unserer Tage! Hans Swarowskis in nur vier Wochen unter abenteuerlichen Bedingungen ent-standene Studioproduktion aus dem Jahre 1968, aber auch der Livemitschnitt seines Schülers Günter Neuhold vom Badischen Staatstheater Karlsruhe (zwischen 1993 und 1995 aufgezeichnet), relativieren alle neueren "Ringe" des Schallplattenmarktes und auch so manche als hochkarätig verkaufte Bühnenproduktion.

Noch immer ist eine Aufführung des kompletten Nibelungen-Vierteilers eine der größten He-rausforderungen eines jeden Opernhauses und einer jeden Schallplattenfirma. Gute Wagner-Sänger sind teure Mangelware geworden. Von Inszenierungskonzepten und Aus-stat-tungskosten ganz zu schweigen. Allzuviele Weltreisende des Wagner-Fachs haben ihre Stim-men aus mangelndem sängerischem Gewissen und schonungsloser Gewinnsucht verschlissen. Selbst die Besten können bekanntlich der Vermarktungs-Versuchung nicht widerstehen. Und es sind ja fast immer dieselben Jet-Set-Interpreten, die herumgereicht werden, von einer Ins-zenierung zur nächsten. Wodurch sich Gesicht und Niveau des Wagnergesangs, ob in Bayreuth oder in Chicago, kaum mehr voneinander unterscheiden.
Um so erstaunlicher, daß ein Haus wie das Badische Staatstheater Karlsruhe einen eigenen "Ring" auf die Bühne zu bringen imstande ist, der alles in allem respektabel genannt werden darf. Der Beweis dafür, daß es eben auch ohne das Dutzend altbekannter Wagner-Stars geht!

Carla Pohls Brünnhilde ist eine zuverlässige, stand- und stimmfeste Interpretin der Partie, Wolfgang Neumann und Edward Cook sind als Siegfriede den meisten ihrer gegenwärtig teurer gehandelten Kollegen ebenbürtig. Erstaunlich in Präzision der Gestaltung und Material ist der kasachische Baßbariton Oleg Bryjak als Alberich. Gabriele Maria Ronges Sieglinde hat großes Format! Die Erda-Partien sind mit Ortrun Wenkel und Mette Ejsing hervorragend besetzt. Und selbst die zentrale Partie Wotans/Wanderers ist mit dem australischen Baßbariton John Wegner mehr als nur überzeugend besetzt. Was Höhensicherheit und Durchhaltevermögen angeht, ist er John Tomlinson und Robert Hale, um nur zwei seiner prominenteren Kollegen in diesem Fach zum Vergleich heranzuziehen, überlegen.

Nur wenige Ensemblemitglieder Neuholds wird man als sensationell bezeichnen wollen, aber es sind auch kaum Stimmen darunter, die das Prädikat "verschlissen", "fehlbesetzt" oder "überanstrengt" verdienen. Und schließlich demonstriert Neuhold mit unalltäglicher Sou-veränität überzeugenden "Ring"-Alltag an einem Haus, das weiß Gott nicht zu den großen Wagner-Bühnen gerechnet werden darf. Wie beschämend nimmt sich dagegen so manche musikalisch mittelmäßige Aufführung an sogenannten großen Häusern aus, die sich zu den führenden Wagner-Theatern zählen.

Hans Swarowsky schließlich, der Doyen unter den Pult-Altmeistern, Lehrer und Erzieher so prominenter Dirigiergrößen wie Claudio Abbado oder Zubin Mehta, aber auch weniger populärer, gleichwohl vorzüglicher Dirigenten wie Ralf Weikert etwa oder Günter Neuhold, dokumentiert mit seiner in Nürnberg aufgenommenen Tetralogie nichts weniger als die Krise heutigen Wagner-Gesangsstils anhand seines Füllhorns vorzüglicher Wagnersänger, wie sie in den Sechzigerjahren offensichtlich noch so reichlich existierten.

Daß Swarowski es vermochte, in weniger als vier Wochen (!) das kühne Projekt einer "Ring"-Gesamtaufnahme zu einem glücklichen Ende zu bringen, ist schlicht erstaunlich, zumal durch den Einmarsch der sowjetischen Truppen in die HCSSR ihm viele Musiker seines "Ring"-Orchesters (Tschechische Philharmonie und Orchester des Prager Nationaltheaters) davonliefen. Ortsansässige Nürnberger Orchestermitglieder halfen aus. Swarowskys ebendeshalb nur als "Großes Symphonieorchester" deklariertes Orchester darf sich dennoch mit den besten "Ring"-Orchestern messen lassen in Klang, Spielkultur und technischer Brillanz. Schade nur, daß die Aufnahmetechnik (auf dem Stand veralteter Zweispurverfahren) und die damalige Neigung, die Stimmen in den Vordergrund zu holen und das Orchester gelegentlich in den Hintergrund zu verbannen, die grandiose Leistung Swarowskis etwas verschleiert. Dennoch: schon die Fülle altbewährter Wagner-"Recken" und -"Heroinen", junger Talente und selbstverständlicher Wagnersänger, wie sie damals jedes größere Opernhaus hatte, verblüfft, weckt nostalgische Gefühle, begeistert.

Allen voran die Brünnhilde der Tschechin Nadezda Kniplova (Karajan hatte sie 1967 für Salzburg entdeckt) mit phänomenalen Durchschlagskraft, wie sie vielleicht nur Birgit Nilsson noch übertraf! Eine wirkliche Hochdramatische, wie es sie heute nicht mehr gibt. Der sehr präsente, majestätische Wiener Wotan von Rolf Polke (längjähriger erster Heldenbariton der Grazer Oper) war Hans Hotter zum damaligen Zeitpunkt bereits an klarer Diktion überlegen. Otto von Rohrs dämonischer Hagen ist einer der schwärzesten Bässe auf CD. Und selbst der (damals) junge, amerikanische Tenor Gerald McKee (der seinerzeit als Heldentenor in Regensburg, Frankfurt und Kassel von sich Reden machte), braucht als Siegfried (und Siegmund) keinen Vergleich mit dem heute wohl meistbeschäftigten Rollenkollegen Siegfried Jerusalems zu scheuen. An stimmlicher Intaktheit und gesanglicher Ausdruckskraft ist er ihm überlegen. Auch Rolf Kühnes Alberich hat Festspielqualität. Und wer nicht weiß, daß Ruth Hesse tatsächlich einmal eine herausragende, eine schöne, große Stimme hatte, höre sich ihre Fricka und Waltraute an! Die Liste der erwähnenswerten Mitwirkenden ist lang, auch die kleineren Partien sind in dieser Aufnahme hervorragend besetzt.

Daß Swarowski die Sänger gleichsam auf Kothurnen singen läßt, sie gewissermaßen auf akustische Piedestale hebt, rechtfertigt - auf Schallplatte jedenfalls - das (wagnergemäße) Bemühen um Textverständlichkeit des Dramas. Schade, daß ausgerechnet seine stimmlich exorbitante Brünnhilde dieser Intention nicht in dem Maße entspricht, wie der Rest des En-sembles.

Bei allem dirigentischen Hang zum Exzessiven, der Eigenwilligkeit seiner Tempokontraste: die Intelligenz und großbögige Weitsicht seiner außerordentlich dramatischen "Ring"-Deutung, die zwischen analytisch-scharfer Attacke und spätromantischer Verklärung vermittelt, fasziniert. Wie er Strukturen der Partitur herausmodelliert, die Leitmotiv-Beziehungen plastisch hörbar werden läßt, ohne die unter der Oberfläche verborgenen Kostbarkeiten der "Ring"-Partitur zu vernachlässigen, nimmt weitaus mehr für ihn ein als für die aufnahmetechnisch "natürlichere" Aufnahme Neuholds, die sich dagegen interpretatorisch geradezu bieder und brav gibt. Der raffinierte Sinn seines Lehrers Swarowski sowohl für den theatralischen Gestus als auch den Klangzauber der Wagnerschen "Ring"-Musik ist dem sachlichen Günter Neuhold fremd. Er befleißigt sich bei weit ausgewogenerer Balance der Gesangsstimmen und des Orchesters einer eher fließend langsamen und nüchtern-ruhig angelegten epischen Lesart der Nibe-lungentetralogie, konzeptionell das genaue Gegenteil von Swarowski. Zwischen diesen beiden Polen der "Ring"-Interpretation mag man nach eigenem Gusto und Wagnerverständnis wählen, die beeindruckenderen Stimmen hat zweifelsfrei Swarowski aufgefahren.

So wie Neuholds sachlicher Karlsruher "Ring" manchen "Großproduktionen" etablierter Wagner-Bühnen ein Schnippchen schlägt und einige dirigentische wie sängerische Verkaufsgenies des Wagnergeschäfts als Schaumschläger und Scharlatane entlarvt, liefert Swarowskis ekstatisch-heroische Nürnberger Interpretation der Tetralogie ein spätes, aber keineswegs verspätetes Dokument großen Wagnergesangs alter Schule nach, und damit die passende Ergänzung zu Neuhold. Man wird sehnsüchtig nach den guten alten Zeiten großen Wagnergesangs. Und ärgert sich über die Selbstherrlichkeit weitverbreiteten Mittelmaßes in den sogenannten Wagner-Metropolen. Vielleicht sind diese beiden (preiswerten) "Ringe zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen. Sie lassen staunen und sie verwundern, sie relativieren und machen nachdenklich. Aber es gibt ja auch Grund zu Hoffnung in der "Provinz", zum Beispiel in Karlsruhe!

Dieter David Scholz


JPC listet den Neuhold-Ring übrigens z.Zt. mit EUR 108,99!
Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 03. Jul 2005, 07:23 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#45 erstellt: 03. Jul 2005, 16:24
Hallo,

Habe gerade gesehen, daß der Neuhold-Ring (Brilliant Classics) bei 2001 noch für EUR 12,99 angeboten wird.
Das verringert dann wohl die Wahrscheinlichkeit eines gravierenden Fehlkaufes.

Gruß Rolf
tepes
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 03. Jul 2005, 18:51
Super, vielen Dank für die Hilfe, gleich bestellen geht...
vanrolf
Inventar
#47 erstellt: 04. Jul 2005, 10:20
Hallo tepes,
freut mich, wenn es Dir geholfen hat. Berichte uns doch einfach von Deinen Eindrücken, wenn Du soweit bist.

Den Swarowski-Ring gibt es wohl zur Zeit nicht komplett, allerdings eine 4-CD Box mit Auszügen daraus, die aber auch "nur" EUR 4,99 (jpc) kostet und vielleicht eine sinnvolle Ergänzung für Dich bieten könnte:



Vielleicht tu' ich mir die auch noch mal an.
Ansonsten: schau mal in Deine mailbox.

Gruß Rolf
Sonate
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 05. Jul 2005, 10:02
Hallo
Meiner Meinung nach ist der Furtwängler Ring von 1953 immer noch einer der besten und das trotz der bescheidenen
Klangqualität.Wagnersänger gab es damals von denen man heute nur träumen kann.Auch den Ring von 1952 mit Joseph Keilberth kann ich emfehlen nur in der Götterdämmerung ist Max Lorenz als Siegfried sehr schlecht währnd Hans Hotter in der Walküre als Wotan und im Siegfried als Wanderer mit seiner Prachtstimme sehr überzeugend ist.

Gruss Rainer
op111
Moderator
#49 erstellt: 07. Jul 2005, 19:46
Kurt Malisch rezensierte am 05.07.2005
Richard Wagner
Der Ring des Nibelungen
John Tomlinson (Baß),
Anne Evans (Sopran),
Siegfried Jerusalem (Tenor) u.a.

Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele,
Daniel Barenboim

Warner Classics 2564 62091-2
(14 CD • 14h 50' • 1991, 1992)

in Klassik heute:

http://www.klassik-heute.de/besprechungen/16442.shtml


... Schon Barenboims Leistung als Dirigent ist keineswegs ein Votum für die Veröffentlichung dieses Rings. Träge, schwerfällig und undramatisch nimmt sich sein Gang durch den Zyklus aus. Der schwarze Endzeitschatten der Götterdämmerung verdüstert bereits das heitere Spiel der drei Rheintöchter im Rheingold. In der Walküre (z. B. in grossen Teilen des 1. Akts, in der Todverkündigung des 2. Akts) überdehnt Barenboim manche Phrasen und Szenen derart, dass das Tempo auf der Stelle zu treten scheint und die vereinzelten dynamischen Aufschwünge gewollt und krampfhaft wirken. Aber noch desolater fällt die sängerische Bestandsaufnahme aus ...


Gruß
Franz
cr
Inventar
#50 erstellt: 15. Jul 2005, 00:36
Da ich heute Dohnyanis Rheingold zufällig um ungerechnet 13 Euro erstanden habe, würde mich interessieren, wie ihr diese Aufnahme einstuft.
op111
Moderator
#51 erstellt: 15. Jul 2005, 16:51
Hallo cr,

direkt in meine TOP 5 stufe ich diese Aufnahme ein.

Überzeugend finde ich besonders das Orchester (besonders nach den vielen wackligen Liveproduktionen von Furtwängler bis Barenboim), Dohnyanis unpathetische Interpretation und die Aufnahmetechnik, soweit sich das in meiner Aufnahme beurteilen lässt (die CD habe ich leider nicht, nur eine Rundfunkaufnahme).

Gruß
Franz
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