UE55F6500SSXZG - Defekt, Kondensator "durchgebrannt"?

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studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Dez 2017, 02:40
Hallo Zusammen,
gestern war es leider soweit. Nachdem ich wirklich nie Probleme mit sämtlichen TVs hatte, verabschiedete sich gestern mein Samsung UE55F6500 mit einem höhbarem "PUFF" und gibt seitdem weder Bild noch Ton von sich. Nicht einmal die rote Standby-LED leuchtet. Da ich so ein Gerät ungern gleich durch ein neues ersetze (obwohl es mal langsam Zeit werden würde), hoffe ich ein wenig auf Eure Hilfe. Ich bin kein Freak was Elektrotechnik angeht, habe aber Löt- und ein wenig Platinenerfahrungen, und bin daher nicht ganz hoffnungslos falls sich das Problem durch Ersetzen eines defekten Bauteils beheben lässt. Ich besorge die Tage eine Messgerät um das Netzteil und die Sicherungen zu prüfen - aufgeschraubt hab ich das Gerät aber trotzdem schon mal und Schmauchspuren an einem der blauen Kondensatoren entdeckt:

IMG_20171226_212903

Ich frage mich jetzt, ob der (jetzt) defekte Kondensator die einzige Fehlerquelle sein kann und ob ein Austausch den TV wieder funktionstüchtig machen könnte.

Viele Grüße und danke fürs Lesen im Voraus
- studententyp


IMG_20171226_212829
IMG_20171226_212836
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 27. Dez 2017, 02:57
Es sieht erstmal nur so aus, als ob der Kondensator einen Kurzschluß erzeugt hat und dazu auch min. eine der drei Sicherungen zerstörte. Leider könnten aber auch noch einige andere Bauteile defekt sein. Vor allem, wenn sich auf der Platinenrückseite noch SMD-Bauteile befinden.

Aber für etwa 1€ wäre das zumindest ein Versuch wert.

Bitte setzte dir danach eine Schutzbrille auf, da evtl. wieder etwas explodieren könnte.
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Dez 2017, 03:46
Vielen Dank für die rasche Antwort!

Mir ist eingefallen das ich doch ein Messgerät zuhause habe und habe gerade mal nachgemessen. Wenn ich mich nicht ganz blöd angestellt habe, hat es nur die größere Sicherung unten links erwischt. Die beiden kleineren scheinen intakt. Auf der Rückseite sind keine weiteren SMD-Bauteile verbaut.

Weiß jemand wo man Schaltpläne oder Teilelisten herbekommt? Oder kann ich besagte Bauteile "einfach ausbauen" und eine Teilenummer ablesen und dementsprechend nachkaufen?
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 27. Dez 2017, 04:14
Auf dem Kondensator sollten die Daten, wenn evtl. auch codiert, stehen. Dazu gibt es aber Tabellen (googeln).
Die Sicherung ist eine träge 5A (T5A/250V).
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 27. Dez 2017, 14:23
Hallo Rabia Sorda,

auf dem Kondensator steht:

R
221K
1KV

2017-12-27 12_23_07-Foto - Google Fotos

Conrad und unsere anderen lokalen Elektrofachhandel führen diesen Kondensator leider nicht (und "kommen da auch nicht dran"). Eine kurze Suche in der Bucht liefert mir zwar Ergebnisse, allerdings finde ich keine die genau die gleiche Aufschrift tragen, bzw. anstatt dem R ein B haben. Kannst du mir sagen wie wichtig das R ist? Ich hab bisher die Bedeutung dafür nicht herausfinden können.

Vielen Dank schon mal für deine Hilfe und auch den anderen potentiellen Helfern

EDIT:

ok, nach weitere Suche bin ich (glaube ich) doch fündig geworden:
https://www.mouser.d...U9wI9ni8TOksQxvC8%3D

Bei den Suchfiltern dort konnte man zumindest als "dielectric" unter anderem R und B wählen. Die mit "R" haben natürlich eine Lieferzeit von mindestens 10 Wochen. Daher besteht weiterhin meine Frage wie ich wichtig die Bezeichnung/dielectric ist (wenn diese dann wirklich damit gemeint ist).
Eine weitere Überlegung wäre einfach einen R 221K mit 2KV einzubauen? die wären nämlich lieferbar..


[Beitrag von studententyp am 27. Dez 2017, 16:14 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 27. Dez 2017, 21:05
Das ist ein Keramikkondensator mit 220pF und 1000V Spannungsfestigkeit. Also kannst du auch einen mit einer höheren Spannungsfestigkeit verwenden, wie den R 221K, mit 2KV .
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 27. Dez 2017, 21:29
Kannst du mir noch die Bedeutung von dem R auf dem Kondensator erklären? Den Rest konnte ich mir noch aus meinem Schul-Elektrotechnik zusammenreimen, aber dazu finde ich nicht wirklich was. Die Frage ist halt ob ich auch einen "B 221K 1KV" einsetzen könnte, diese sind nämlich leichter (und günstiger) zu beschaffen.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 27. Dez 2017, 21:41
An erster Stelle steht der Buchstabe für den Hersteller (unwichtig).
Der letzte Buchstabe steht für die...
Toleranz-Kennzeichnung bei Kondensatoren


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Dez 2017, 22:04 bearbeitet]
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 28. Dez 2017, 18:39
Hi, danke! Mir ging es hier tatsächlich um die Bezeichnung für den Hersteller. Hab jetzt passende bestellt. Und berichte hier wenn der neue eingebaut ist. Irgendwelche Tips?


Viele Grüße und einen guten Rutsch
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 28. Dez 2017, 20:17
Ich bin gespannt auf deinen Bericht. Das wäre tatsächlich dann sehr günstig, wenn es nur daran lag.

Viel Glück und auch einen guten Rutsch!
AdiRGBG
Stammgast
#11 erstellt: 30. Dez 2017, 17:29
Da ist mit absoluter Sicherheit mehr hin, mess mal die Transistoren und Dioden wirst merken dass du irgendwo einen Kurzschluss hast. In der Regel hast dann auch schon am Stromkabel ( Power in ) einen Kurzschluss.
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 30. Dez 2017, 18:10
Hi,

auf Kurzschluss prüfen heißt Bauteile finden wo 0Ohm Widerstand herscht? (außer Sicherungen)? Bei den Transistoren ist das nirgendwo der Fall, auch nicht bei dem kaputten. Bei den Dioden bin ich mir nicht sicher ob ich die richtig identifiziert habe, habe aber mal alle die bei der Beschriftung auf dem Board mit einem "D" beginnen durchgemessen, überall ein paar hundert kOhm. Widerstände hab ich soweit auch nachgemessen und mit den Soll-Werten verglichen. Die Bauteile die mit einem "B" beginnen haben alle kaum bis kein Widerstand (aber keine Ahnung ob das so sein soll).

Wenn ich an der Stelle des ausgebauten Kondensator messe hab ich auch ein paar hundert kOhm Widerstand, was doch erstmal ein gutes Zeichen ist, oder?

Viele Grüße
AdiRGBG
Stammgast
#13 erstellt: 30. Dez 2017, 18:49
OK hab mir das jetzt mal genauer angeschaut. Der Kondensator hängt direkt am Gate vom Mosfet 10NM60N und da der nur 600 Volt aushält der Kondensator aber 1KV ist davon auszugehen, dass der Mosfet hin ist. Der daneben warscheinlich auch, der ist der selbe und die Diode daneben BYV29X dürfte dann auch nicht mehr arbeiten vermute ich mal. Wobei, die hängt nicht direkt an den beiden MOSFETs


[Beitrag von AdiRGBG am 30. Dez 2017, 18:52 bearbeitet]
AdiRGBG
Stammgast
#14 erstellt: 30. Dez 2017, 19:03
Ok hab jetzt noch mal geschaut der C hängt zwischen Gate und Drain, d.h. in den MOSFET hats mit Sicherheit gerumpelt
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 31. Dez 2017, 14:30
Hi AdiRGBG,

danke für deine Antworten!

Hier nochmal eine weitere Aufnahme:
IMG_20171231_121421
und von der Rückseite:
IMG_20171231_121742

Gehe ich richtig der Annahme, dass der Kühler nur für die MOSFETs und die Diode links ist? oder sind da noch mehr Bauteile drunter verbaut? Gibt es für diesen Wärmeleit-Kaugummi eine bestimmte Bezeichnung? Den müsste ich ja entfernen und Neuauftragen. Ich versuche jetzt mal die MOSFETs auf Funktionalität zu überprüfen, hab gelesen das man das über eine Widerstandsmessung zwischen Drain/Gate und Source machen kann, aber das würde keine definitive Aussagen treffen. Und wie lässt es sich erklären das nur der eine Kondensator "hochgegangen" ist und nicht der links daneben. Du gehst ja davon aus das der linke MOSFET auch durch ist.

Vielen Dank dir schon mal für deine Hilfe!

Beste Grüße und einen guten Rutsch!


[Beitrag von studententyp am 31. Dez 2017, 14:31 bearbeitet]
AdiRGBG
Stammgast
#16 erstellt: 31. Dez 2017, 16:47
Der 2. Mosfet hängt am selben Potiential, deshalb gehe ich von beiden aus. Der Kaugummi ist nur Silikon kannst also beruhigt entfernen. Normal brauchst den abgerauchten C nicht hängt ja noch einer dran. Also ich würd jetzt mal die beiden Mosfets tauschen und versuchen obs wieder geht
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 31. Dez 2017, 18:53
Ok, dank dir!

Ich hab mal geschaut, und z.B. STF10NM60N MOSFET N-CH, 600V, 8A TO 220FP in der Bucht gefunden. Sieht für mich ganz gut aus, allerdings ist die Bezeichnung in der letzten Zeile nicht identisch. Sind das wieder irrelevante Herstellerbezeichnungen?


[Beitrag von studententyp am 31. Dez 2017, 18:54 bearbeitet]
AdiRGBG
Stammgast
#18 erstellt: 31. Dez 2017, 19:42
wichtig ist die Bezeichnung 10NM60N der Rest ist unwichtig
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 31. Dez 2017, 20:14
Besten Dank!

Teile sind bestellt (über de.rs-online.com), ich melde mich dann wieder sobald alles da ist.

Guten Rutsch und nochmals vielen Dank für eure Hilfe!
eckibear
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Jan 2018, 15:03
Hallo in die Runde

Die beiden MOSFETs müssen ein vollisoliertes Gehäuse mit Schraubloch haben.
Unter den vier verschiedenen Bauformen von ST trägt das hier benötigte die Bezeichnung TO220FP.
Wenn du die Mosfets bei RS-online gleich mitgekauft hast, braucht du dir keine Sorgen wg. Fake-Teilen aus China machen.
Bei dem Angebot aus der eBucht sollte man dagegen davon ausgehen, dass es Fakes sind (werden regelmäßig über GB in die EU geschleust).

Der defekte Kondensator liegt nicht am Gate, sondern zwischen Drain und Source des Mosfet. Evtl. sind die beiden Mosfets noch OK.
Der Kondensator dient als Snubber, um die Signalflanken zu verlangsamen, so dass keine Bauteile beschädigt werden.
Deswegen muss er einiges an Schaltstrom vertragen und verlustarm sein, das Dielektrikum ist entscheidend.

Unter "L55x1qv" findet man zahllose Angebote für gebrauchte Netzteilmodule dieses Typs.
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 01. Jan 2018, 19:57
Hallo Eckibear, vielen Dank für deinen Beitrag und ein frohes neues Jahr!

bei rs-online hab ich die MOSFETs (vollisoliert, mit Schraubloch) und zur Sicherheit noch die Diode daneben bestellt. Den Kondensator hab ich dort leider nicht gefunden und hatte ihn vor ein paar Tagen schon über Ebay aus GB bestellt und das dann auch mit dem falschen Dielektrikum, angekommen sind die aber sowieso noch nicht. (nur um Sicherzugehen, das R auf dem Kondensator ist dann doch keine unwichtige Herstellerangabe sondern das Dielektrikum und für meinen Fall ausschlaggebend, richtig?).

Ich versuche morgen meine Bestellung bei rs-online zu Stornieren und hoffe das ich dann doch noch den richtigen Kondensator bei denen im Sortiment finde um dann alles zusammen Neuzubestellen.


Viele Grüße
eckibear
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 01. Jan 2018, 20:31

studententyp (Beitrag #21) schrieb:
...nur um Sicherzugehen, das R auf dem Kondensator ist dann doch keine unwichtige Herstellerangabe sondern das Dielektrikum und für meinen Fall ausschlaggebend, richtig?


Das R bezieht sich auf das Dielektrikum und steht für ein verlustarmes Material (Class 1), was hier unbedingt benötigt wird.
Die Bezeichnungen der Hersteller sind leider nicht immer einheitlich.

Diese Auswahl ist von Murata und aktuell lieferbar (leider woanders..)
https://www.mouser.de/Passive-Components/Capacitors/Ceramic-Capacitors/Ceramic-Disc-Capacitors/DEH-Series/_/N-5g90Z1yzvvqx?P=1z0x8hsZ1yvk674Z1yvk66yZ1z0yggv&Rl=5g90ZergjZ1yp7xv3Z1yxkvjvSGT
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 02. Jan 2018, 15:43
Danke Eckibear.

Meine Bestellung bei rs-online wurde storniert, nicht nur weil ich das wollte, sondern weil die wohl nicht an privat-Kunden (obwohl man es bei der Bestellung angeben kann) verschicken, bzw man dann über ein eigenes Portal bestellen muss. Dort führen die aber die MOSFETs nicht. Mouser.de führt leider auch nicht die vollisolierten MOSFETs. Andere seriöse Quellen finde ich nicht, falls hier noch jemand eine Anlaufstelle kennt, wäre ich da sehr dankbar. Jetzt bin ich doch eher dazu geneigt gleich das ganze Board zu ersetzen, schade.

Viele Grüße


[Beitrag von studententyp am 02. Jan 2018, 15:49 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 02. Jan 2018, 17:48
AdiRGBG
Stammgast
#25 erstellt: 02. Jan 2018, 17:53
Ok der C hängt nicht am Gate, hab ich jetzt auch gesehen, allerdings wenn nur einer der beiden C durch ist und die MOSFETs nicht, sollte die Schaltung aber auch ohne den defekten C funktionieren, da der 2. C ja parallel dran hängt wenn der nicht auch zufällig durch schaltet
eckibear
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 02. Jan 2018, 18:00
Ohne den Snubber-C wird der MOSFET nicht lange durchhalten.
AdiRGBG
Stammgast
#27 erstellt: 02. Jan 2018, 19:02
Klar würds gehen hängt ja der selbe noch mal dran
eckibear
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 02. Jan 2018, 19:19
Ja, weil einer anscheinend nicht reicht.
Rabia_sorda
Inventar
#29 erstellt: 02. Jan 2018, 21:01

Das R bezieht sich auf das Dielektrikum und steht für ein verlustarmes Material (Class 1), was hier unbedingt benötigt wird.
Die Bezeichnungen der Hersteller sind leider nicht immer einheitlich.


Man lernt ja nie aus, danke!
Noch weiterhin viel Erfolg, am TV.

Ach ja, ein frohes Neues, euch allen!
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 05. Jan 2018, 15:02
Die Bauteile sind unerwartet heute schon angekommen, da war FedEx wirklich schnell. Habe als Backup 4 von den Kondensatoren, 4 MOSFETs und zwei Dioden bestellt.

Ich hab noch ein paar Themen/Fragen bei denen ich mir unsicher bin:

Sollte ich erstmal nur den C ersetzen und dann Testen oder lieber gleich auch die MOSFETs und die Diode?
Kann mehr kaputt gehen falls der C wieder geht (und mehr Spannung verträgt, musste ja den 2kV nehmen) aber die MOSFETs tatsächlich ebenfalls kaputt sind?
Sollte ich den heilen C auch durch einen mit 2kV ersetzen?
Hatte das Silikon sicher keine isolierende oder kühlende/wärmeleitende Funktion die an der Stelle wichtig war?


Viele Grüße und nochmal ein großes Dankeschön an alle Helfer


[Beitrag von studententyp am 05. Jan 2018, 15:02 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 05. Jan 2018, 16:08
Das ist schwer zu beantworten, v.A. weil kein Schaltplan zu finden ist (?).

Ich würde so vorgehen:

Platine im Schadensbereich gut reinigen, da dort vermtl. leitfähiger Metalldampf abgelagert wurde.
Beide Cs ersetzen.
Beide Mosfet ersetzen.

Zum Silikon: Was hier genau damit bezweckt werden sollte ist unklar. Der eine defekte C war davon wohl gar nicht umschlossen.
Bei hohen Spannungen wird zum Schutz gegen Korona-Entladungen öfters vergossen, immer mit "weißem Silikon".
Schwarze Massen könnten z.Bsp. mit Ruß gefüllt sein, das wäre etwas zu leitfähig.
Wie hoch die Spannungen sind kann man ohne Schaltplan leider nur abschätzen.
Evtl. ist Korona am Gehäuse tatsächlich der Grund für das vorzeitige Ableben des Cs gewesen.
Könnte sein, dass jemand im Akkord die weiße Pampe nicht mehr überall hingekleistert bekam.

Die Wärmeentwicklung ist (bei richtigem C-Dielektrikum) jedenfalls klein genug, so dass Anschlußdrähte und Platine voll ausreichen.
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 05. Jan 2018, 17:36
Danke für deine rasche Antwort!

Ich habe besagte Teile ausgebaut und gereinigt. Das Ausbauen bei den MOSFETs viel mir nicht ganz so leicht wie bei den Cs, weil der mittlere Anschluss (gate?) mit einer Art "Niete" befestigt war. Siehe Bild:

00000IMG_00000_BURST20180105153002197_COVER

Wiederverwenden kann ich das jedenfalls nicht. Gibts dafür eine Bezeichnung damit ich entsprechend nachkaufen kann? Oder kann ich das etwas größere Loch im Board einfach durch mehr Lötzinn "stopfen"?

Bzgl. des Silikon: hört sich so an als wäre es sinnvoll neues aufzutragen und dann am besten auch beide Kondensatoren damit zu umschließen. Kann man da normales aus dem Baumarkt nehmen?
eckibear
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 05. Jan 2018, 20:27
Das sind Kontaktnieten speziell für Platinen. Sie verbessern den Kontaktübergang auf beiden Seiten.
Anscheinend waren sie schlecht oder gar nicht gebördelt, sonst wäre sie niemals heraus gekommen.

Um das beim zweiten Mosfet zu vermeiden solltest du ihn erst abzwacken und danach die Pins einzeln ohne Verkantung auslöten.

Man kann Platine und Niete entzinnen (Entlötlitze+Flussmittel, oder Lötzinn drauf und noch flüssig abschleudern) und diese wieder lose einpressen.
Platinenloch ggf. vorsichtig aufbohren oder entgraten

Je nach Geschick und Lötmaterial kann man auch versuchen eine dicke Lötperle zu setzen.
Wird aber ggf. schwer, da die Kolbentemperatur erfahrungsgemäß herunter gesetzt werden muss und dann keine gute Lötung entsteht.


Edit wg. Silikon:
In meiner Entwicklung wird "Elastosil A234" von Wacker Chemie verwendet. Ist aber für Privatleute in Kleinmengen kaum zu bekommen
Die weißen (!) Silikone aus dem Baumarkt gehen auch gut genug, aber nur wenn sie nicht essigsauer vernetzen. Riecht man sofort. Hinweise darauf sind Bezeichnungen wie "geruchsneutral" etc.


[Beitrag von eckibear am 05. Jan 2018, 21:04 bearbeitet]
studententyp
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 08. Jan 2018, 15:27
Soo,

ich habe eben die beiden MOSFETs und Kondensatoren eingelötet. Bei den MOSFETs habe ich einfach versucht eine etwas größere Lötperle zu setzen, was auch gut geklappt hat. Auf Silikon hab ich erstmal verzichtet. Hab den TV danach dann mal "vorsichtig" angeschlossen und war auch alles andere als optimistisch bzw hatte mich schon drauf eingestellt das Netzteilboard komplett zu ersetzen. Überraschender Weise hat es nicht gleich geknallt sondern der TV fuhr ohne Probleme hoch:

MVIMG_20180108_130531

Ein Videosignal hab ich jetzt noch nicht eingespeist, das mache ich heute Abend.

Auch wenn es jetzt erstmal gut aussieht, stelle mich trotzdem darauf ein, dass da bald wieder was PUFF macht, überlege aber es jetzt im Nachhinein noch mit Silikon zu versehen.

@eckibear

Die "Kontaktnieten" oder "Vollkontaktringe" (wie ein Angestellter im Conrad sie nannte) bekam ich nicht entzinnt, und auch beim zweiten MOSFET ließ sich dieser nicht auslöten ohne das die Niete mit raus kam, aber vllt bin ich da auch einfach zu ungeschickt bzw unerfahren.

Vielen Dank dir und allen anderen für die sehr kompetenten Beiträge! Ihr habt mir auf jeden Fall viel Zeit und Mühe und im Endeffekt, wenn es jetzt erstmal läuft auch viel Geld gespart!
eckibear
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 08. Jan 2018, 17:02
Prima !!!

Kontaktnieten: Seit Einführung der RoHS ist nur noch "bleifrei" vorgesehen, entsprechend komplex ist die Löterei geworden.
Manche dieser "neuen" Oberflächen werden zudem von Blei (noch mehr von Silber, dass in einigen Loten enthalten ist) ausgeschwemmt, so dass eine Übergangslegierung nicht mehr aufgebaut werden kann.

Das Silikon hilft gegen Schäden durch Korona-Entladungen.
Tipp: Dünnflüssigeres Material verteilt sich besser und blasenfreier.
Egal was du verwendest, achte unbedingt auf ausreichende Ablüftzeit, bevor du wieder einschaltest.
Besser ist, nicht allzu dicke Schichten aufzutragen, die nur langsam polymerisieren und leichter Blasen enthalten können.
Innerhalb solcher Blasen können Entladungen auftreten, da dort die Feldstärke erhöht ist.

Die Kondensatoren können auch durch mechanische Spannungen (Drähte verspannt, Epoxid-Gehäuse beschädigt) vorzeitig versagen.
Rabia_sorda
Inventar
#36 erstellt: 08. Jan 2018, 21:27
Das sieht doch schonmal vielversprechend aus, Glückwunsch dazu!

Da hast du ja nochmal Glück gehabt, das nicht noch einige SMD-Bauteile zerstört wurden.
AdiRGBG
Stammgast
#37 erstellt: 09. Jan 2018, 23:02
Freut mich dass er wieder funktioniert
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