Lärmschutz bei Veranstaltungen, Bass bei Nachbarn zu laut

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Chrisi_15PS
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Sep 2021, 18:02
Hey Leute

Ich hab scho wieder eine Frage
Und zwar Haben wir zuhause ca 3-6 Outdoorveranstaltungen auf einer Bühne, also meistens konzerte mit so ca 200-300 Gästen, jetzt haben aber einige Nachbarn die ca 250m Luftlinie entfernt sind(wir sind auf einem Bauernhof mit ca 150m Entfernung zu den nächsten Häusern) gesagt dass sie den Bass so laut spüren(wobei meine Pa jetzt wirklich nicht so aufregend ist).
Ich würde gerne irgendwas dagegen machen, habt ihr da eventuell Vorschläge?Ich hab als subwoofer einen 22" Bandpass und eine 22" Horn, Eigenbau von vor ca 15 Jahren. Kann es sein dass es sinnvoll wäre das Hornwegzunehmen oder generell irgendwelche anderen Subwoofer zu nehmen die sich nicht so in die Entfernung ausbreiten? Wir haben auch schon über baulichen Lärmschutz nachgedacht, also so irgend eine Wand aufstelleb, da in die richtung zu den Nachbarn ein ca 10m breiter Durchlass zwischen Haus und Wald ist, aber ich wriss nicht ob das was bringt wenn man dort z. B. Eine ca 4m hohe Wand mit einem Schiebetor aufstellt, damit ich mit den Landwirtschaftlichen Geräten auch noch vorbei kann?

Falls ihr ideen habt wär ich sehr froh.
Lg Chris


Danke für die Vorschläge, mit den Nachbarn haben wir schon geredet, leider einfach scheinbwar wirklich sehr lärmempfindlich, da sie auch über eine andere Veranstaltung in der nähe geschimpft haben die wir minimal gehört haben, aber das mit dem Hotel wäre bestimmt noch eine gute idee, blöd nur dass die ganze siedlung mit ca 5 häusern betroffen ist, wo scheinbar alle gleich lärmempfindlich sind aber vlt fällt uns was ein.

Ich habe noch zwei alte craaft t215 subs, die mal überholt gehören aber da hätte ich eine möglichkeit noch zwei zu bekommen, was ich so rausgelesen hab könnt ich ja da mit phasenverdrehung bzw und/oder 2 boxen verkehrt aufstelle. Ein bisschen rumpfobieren obs was bringt.

Leider ist die besagtsr siedlung genau in der Richtung, in der auch die gäste sind also genau die flugrichtung des schalls.

Mit den Gesetzen machen wir uns gerade Vertraut, bin eh auch aus österreich :-)
Ich werde bei der nächsten veranstaltung einfach mal mit dem db messgerät zu den nachbarb schauen obs wirklich so laut ist.

Weisst du obs was bringen könnte wenn wir ein 4m hohes tor bzw mauer aufstellen, die genau diese "flugschneise" absperren würde?


[Beitrag von Chrisi_15PS am 14. Sep 2021, 08:25 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 14. Sep 2021, 02:48
Servus Chris.

Eine ähnliche Anfrage hatten wir kürzlich hier im Forum schon. Ich denke im entsprechenden Thread ist einiges an wertvoller Info für dich zu finden: http://www.hifi-foru..._id=182&thread=12240

Jaja, die Nachbarn die in hundertfacher Entfernung den Bass stärker spüren als man selbst direkt vorm Subwoofer - kenn ich auch sehr persönlich ein paar Kandidaten.


Ich sehe drei Ansätze (die nicht exklusiv sind, d.h. auch in Kombination angewendet werden können):

1. über die Rechtslage informieren: bei uns in Ö isses zB so dass laut Verwaltungsstrafrecht "störender, ungebührlicher" Lärm strafbar ist.
"Störend" ist rein über das subjektive empfinden definiert - wenn jemand verlautbart ein Geräusch stört ihn, gilt es vorm Gesetz als störender Lärm.
"Ungebührlich" bedeutet dass das Geräusch vermieden hätte werden können. Lärm von Baustellen oder generell Werkzeugen in Berufsausübung ist zB nie ungebührlich, weil es laut Judikatur notwendige Arbeiten sind, und somit nicht vermieden werden können. Privatparties gelten bei uns als ungebührlicher Lärm; bei angemeldeten VAs sieht's mitunter schon anders aus.
Ich würd mich einlesen bzw. beraten lassen (vll. hast wer von euch einen Rechtsschutz mit 1x gratis Beratung pro Monat o.ä.?), ob eure empfindlichen Anrainer im Falle des Falles rechtlich Land sehen würden; wenn nein, dann erübrigt sich das Problem.

2. Gespräch suchen. Genau herausfinden was die Personen stört. Die Leute einzuschätzen lernen - sind sie ehrlich gestört, oder gewinnt man den Eindruck dass sie sich halt aufregen weil ihnen das aufregen Spass macht (gibt's auch)? Vll. kann man den Leuten irgendwie anhand Erklärungen oder Beispielen verklickern dass sie überempfindlich sind. Vll. ergibt sich irgendeine Lösung.
Bei uns im Ort wurde ein ähnlicher Fall übrigens gelöst dass der Veranstalter dem Anrainer für den Tag der VA ein Hotel zahlt. Vll. ist auch ein Gutschein für eine Therme oder einen Heurigen oder irgendeine kulturelle oder Freizeitaktivität eine Option, den die Damen und Herren am Tag der VA nutzen können.. Muss man halt Glück haben, und kommt natürlich auch auf euer Budget an. Fragen kostet auf jeden Fall mal nix.

3. durch Aufstellung der Subwoofer und/oder Filter die Abstrahlung im Bassbereich anpassen. Gleich vorweg, mit zwei gemischten Subs habt ihr keine Option; es müssten allermindestens drei baugleiche sein, dass man an Stacking bzw. Cardiod denken kann. Diesbzgl. findet sich auf jeden Fall genug Info im verlinkten Thread.
Vll. gibt's auch wo bei euch in der Nähe günstig kleine Cardiod-Systeme zu mieten.


[Beitrag von stoneeh am 14. Sep 2021, 02:50 bearbeitet]
JoPeMUC
Stammgast
#3 erstellt: 14. Sep 2021, 11:26
Ich glaube, dass eine Mauer nicht viel bringen wird, wenn sie nicht sehr breit, hoch und dick ist.

Die Aufstellung der Lautsprecher wird vermutlich eher zielführend sein. Die Tops recht hoch und nach unten angewinkelt, dann "schießen" die nicht so weit.

Gerichteter Schall im Bass basiert normalerweise auf einem Haufen Subwoofern, die speziell angeordnet und angesteuert werden. Bei den üblichen Ansätzen stehen die mehr oder weniger zusammen. Da die Nachbarn vom Sub aus gesehen hinter dem Publikum sind, macht man das Problem damit aber vermutlich nur noch schlimmer.

Wenn man jemanden mit Ahnung und passendem Material hat, kann man vielleicht mal etwas anderes ausprobieren:

Subanordnung

Das Ziel ist ja eine Auslöschung am Standort des Nachbarn. Das lässt sich auf die Art vielleicht erreichen. Was an Bass vom Sub1 noch beim Sub 2 ankommt, strahlt dieser gegenphasig selber ab. Das führt zu einer destruktiven Interferenz nach links. Man muss nur sehen, wie sich das auf den Sound im Publikum auswirkt, denn nach rechts gibt das natürlich auch Interferenzen. Wenn man den Sub2 aber möglichst weit zum Nachbarn hin stellt, dürfte der beim Publikum so wenig Pegel machen, dass man sich da kein Bassloch erzeugt.

Ich habe so etwas noch nie gesehen oder ausprobiert, aber es könnte klappen.

Natürlich ist das Aufwand, von der PA entfernt noch einen Subwoofer aufzustellen, aber eine Mauer zu errichten ist das auch...

Jochen
Chrisi_15PS
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 14. Sep 2021, 12:07
Danke jochen für den Rat, das werde ich auf jeden fall mal probieren, zumindest vielleicht genau dort wo die mauer aufgestellt werden sollte, das ist ca 70-100m von der bühne entfernt, zwar immer noch sehr weit weg von den nachbarn aber probieren kann ichs ja

Mfg Chris
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 14. Sep 2021, 15:19
Chris: ich sehe du hast deine Antwort an mich in den ersten Post hinein editiert.

Ah, auch ein Österreicher. Welches Bundesland? Ganz bundesweit einheitlich ist Lärmbelästigung als Verwaltungsstraftat doch nicht geregelt, sondern in den jeweiligen (Landes-)Polizeistrafgesetzen.
Auch können übrigens Gemeinden im Rahmen einer ortspolizeilichen Verordnung eigene Bestimmungen erlassen. Ich würde mal bei eurer Gemeinde nachfragen bzw. auf der Homepage nachschaun ob es sowas gibt. Beispiel wie sowas aussehen kann (meist steht nur was zum Rasen mähen etc. drin, hab aber auch schon mal eine einer Gemeinde gesehen wo explizit Musikanlagen behandelt wurden): http://amstetten.at/Amtstafel/files/G01.pdf


Jochen: ich hab die Idee mal durchgedacht bzw. simuliert. Grafik geht jeweils bis 250 Meter Distanz; Signal 50 Hz. Farbgebung sollte klar sein - je mehr Richtung rot desto höherer SPL, je mehr Richtung blau desto geringerer SPL.

Ein Sub in Bodenaufstellung:

1

Ein weiterer Sub in 40 Meter Entfernung, ohne jegliche Filter / Anpassungen - es zeigen sich wie zu erwarten in beide Richtungen lediglich abwechselnd Auslöschungen und Additionen der beiden Subs:

2

Der zweite Sub invertiert - noch immer no bueno - die Additionen und Auslöschungen verschieben sich lediglich um eine halbe Wellenlänge:

3

Der zweite Sub invertiert und auf die Distanz zwischen den beiden delayed. Heureka! So passt's. Der rückwärtige Schall des zweiten Subs ist zwar noch immer nicht ganz in Phase und zeigt im Publikum leichte Interferenzen, welche als vernachlässigbar zu werten sind - Richtung Anrainer wird's aber auf einmal tiefblau, d.h. erfolgt wohl eine annähernd (perfekt ist nichts) vollständige Auslöschung:

4

Hier nochmal der zweite Sub etwas im Pegel abgesenkt. Der erste Sub hat am Platz des zweitens ja schon einen ordentlichen Pegelabfall, und da der zweite Sub nur da ist um diesen SPL auszulöschen, muss man ihn nicht mit vollem Pegel anfahren:

5


Eine Variable die ich sehe ist wenn es schallharte Hindernisse nahe einem oder beiden Subs (zb Mauer hinter / seitlich der Bühne?) gibt. Dann gibt's Reflexionen, und die Auslöschung wird sicher nicht so perfekt wie in einer reflexionsfreien Umgebung.
Ebenso sollten beide Subs gleiche Modelle sein, zwecks identem Amplituden- und Phasenfrequenzgang.


[Beitrag von stoneeh am 14. Sep 2021, 15:45 bearbeitet]
Chrisi_15PS
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 14. Sep 2021, 15:57
Bin aus Oberösterreich 😊

Ok das waere zum Probieren, muss mir aber zuerst meine 15er subs aufbereiten und schauen dass ich die anderen beiden bekomme da könnte das was werden und ich brauch nicht alles übern haufen schmeissen.

Momentan hab ich die 22er auf der b<hne stehen da sie zu schwer sind um sie bei schlechtem wetter schnell unters dach zu bringen, wäre aber wahrscheinlich sinnvoll sie vor die bühne am boden runter zu stellen bus ich die anderen beisammen hab oder?
Bringts was wenn i h die subs etwas von der freien schneise wegdrehe oder hat das keine auswirkung?

Hinter der bühne ist ein Wald auf einem Hang der ansteigt, nicht optimal aber ich denke die bäume schlucken einiges.

Lg
JoPeMUC
Stammgast
#7 erstellt: 14. Sep 2021, 16:10
Dann stützt die Simulation ja den Gedankengang. In der Theorie passt es also, demnach wird es in der Praxis nicht funktionieren...

Im einfachsten Fall: Sub2 aufstellen, Abstand zum Sub1 messen, Signal, das an den Sub1 geht, invertieren und passend verzögern und auf den Sub2 geben. Den Pegel langsam aufdrehen, bis es beim Nachbarn am stillsten ist.

Das ganze gilt so einfach natürlich nur auf der Achse vom ersten Sub bis zum Nachbarn. Auf der sollte der 2. Sub platziert werden. Seitlich kann das Interferenzmuster unschön werden, die Frage ist aber, ob das überhaupt noch auffällt. Denn wenn der zweite Sub nahe am Nachbarn steht, braucht der nicht viel Pegel für die Auslöschung, und erzeugt daher auch anderswo nicht so einen Klangbrei. Wenn der Sub2 neben der Achse steht, muss man das Delay etwas anpassen.

Reflexionen sind da natürlich noch nicht berücksichtigt. Wenn man die auch noch auslöschen möchte, muss man Laufzeit und Pegel der Reflexionen vom Sub1 am Ort des Nachbarn messen und das Signal für Sub2 entsprechend ergänzen. Die Frage ist aber, ob das den Aufwand lohnt. Das kommt auf die akustischen Eigenschaften der Umgebung an.

Außerdem funktioniert das natürlich am besten für das Signal, das der Sub1 abstrahlt. Wenn die Tiefmitten, die vom Top abgestrahlt werden, auch stören, wird es schwieriger. Vielleicht kann der Sub2 das auch noch kompensieren, wenn der hoch genug spielen kann. Dann wird die Erzeugung des Signals für den Sub2 aber komplizierter.

Jochen


[Beitrag von JoPeMUC am 14. Sep 2021, 16:19 bearbeitet]
Chrisi_15PS
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 14. Sep 2021, 19:11
Ich werd da einfach mal ein bisschen rumprobieren und dann weitersehen obs genug ist. Muss aber wie gesagt erst mal die passenden subs fertig machen. Iht habt mir aber schon sehr weiter geholfen, danke
Gurke28
Stammgast
#9 erstellt: 09. Okt 2021, 20:57
Hallo,

Grundsätzlich wirst du egal ob die rechtlich grünes Licht bekommt keinen Spaß haben. Denn dann finden deine Nachbarn etwas anderes das sie dir vorwerfen. Und Lautstärke empfinden unterscheidet sich stark zwischen Veranstalter und Anwohner. Einfach mal in die Lage versetzen wenn dein Untermieter oder Nachbar mit bissl über Zimmerlautstärke Mukke hört die du gar nicht magst .Oder jeden Tag grillen


Ich würde versuchen mal bissle Pegel im Bassbereich rausnehmen oder die Subs mal ganz anders stellen.

Ich wohne 2.5 km von einem jährlichen fest mit 1000 Personen. dazwischen 2 Erhebungen von 50HM
Ich höre da den Bass ganz gut. Bin ich jedoch bei nem Kumpel der 350Meter davon wohnt ist davon nicht mehr zu hören. Es kommt sehr viel auf die Windrichtung an.

Baue das ganze mal anderes rum auf. Und geht nicht gibts nicht
Chrisi_15PS
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 11. Okt 2021, 10:28
Danke, ja bei der letzten veranstaltung hab ich sie subst nur etwas schräg weggedreht und ein bisschen leiser gemacht, dann wass ich bei den nachbarn und da hat man vom bass nicht mehr viel gehört, war aber auch eine ruhigere band, für heuer ists mit den events e schluss.
Nächstes Jahr probiere ich weiter. Lg
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