Verständnis Cardoid Subwoofer Array

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JoPeMUC
Stammgast
#1 erstellt: 01. Mrz 2017, 13:01
Ich habe bisher keine praktischen Erfahrungen mit einem CSA, habe aber kürzlich aufgrund des Dorffest-Threads nochmal darüber nachgedacht. Und verstehe eine Sache noch nicht so recht.

Der mittlere Sub wird umgedreht und das Signal invertiert. Aber: Heben sich dadurch nicht die beiden Effekte gegenseitig auf? Wenn der mittlere Sub nicht invertiert ist, bewegen sich an einem bestimmten Zeitpunkt die äußeren Membranen zum Publikum, die mittlere bewegt sich davon weg. Wird das Signal des mitleren Subs nun invertiert, bewegen sich wieder alle drei Membranen in die gleiche Richtung. Wo ist da mein Denk- bzw. Verständnisfehler?

Jochen
ohne_titel
Inventar
#2 erstellt: 01. Mrz 2017, 14:28
wenn du den sub mit schallentstehungsort als dipolstrahler annimmst, schon. aber das solltest du hier nicht. das von dir beschriebene verhalten ist nach vorne ja auch erwünscht. durch die zur gehäusetiefe passende delayzeit passiert das auch so. nach hinten sieht es anders aus: hier heben sich mechanischer versatz und elektronisches delay nicht mehr auf.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2017, 18:01
Achtung!

Im Jobst Link (*klick*) ist explizit die Rede von Delay! Nicht von Invertierung oder Phase drehen!
JoPeMUC
Stammgast
#4 erstellt: 01. Mrz 2017, 19:11
Doch: "Man dreht einen von drei Bässen komplett um, also Rückseite zur Front, invertiert und delayed ihn."
Big_Määääc
Inventar
#5 erstellt: 01. Mrz 2017, 19:50
alle Membranen müssen sich in die gleiche Richtung im Raum bewegen,
nur halt die vom umgedrehten Sub erst etwas später.

und zwar dann, wenn die Schallwelle der beiden nach vorn zeigenden Membranen um die Kisten herum bei der nach hinten zeigenden Membran angekommen ist.

dann löscht die Schallwelle sich dort aus.

laienhaft und statisch gesagt, um das Prinzip zu verstehen.
JoPeMUC
Stammgast
#6 erstellt: 02. Mrz 2017, 00:05
Und warum reicht es dann nicht, den mittleren Sub (auch "richtig herum" stehend) entsprechend stärker zu verzögern?
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 02. Mrz 2017, 00:18
du hast räumlich gesehen vor diesem zusätzlichen Sub ein Pegelloch.

und nach vorne raus wäre das ja doof,
würde in diesem Fall jetzt dafür sorgen das horizontal in höhe dieses Subs weniger Pegel herscht.

man muss das ganze halt 3-dimensional sehen.

such mal im Netz nach Mikrofonrichtcharakteristik,
da wird dieses Auslöschen besser erklärt.
jones34
Inventar
#8 erstellt: 02. Mrz 2017, 00:37
Das ganze versteht sich einfacher wenn man die Subs einfach als Quelle betrachtet (was sie auch sind) und dann schaut wie die jeweiligen Übertragungsfunktionen aussehen müssen.
Das ganze "Chassis schwing in diese und jene Richtung" für in den meisten Fällen zu Fehlern weil die Physik nicht so ganz sitzt.
Es geht überhaupt nicht darum in welche Raumrichtung sich die Membran bewegt. Bässe sind Monopole und die Phase ist relativ zum Chassis gesehen für einen konstanten Radius im Raum überall gleich!

Nach hinten will man Auslöschung. Also müssen die Signale von Bass "Vorne" und "Hinten" hinten gleichzeitig aber Invertiert ankommen. Also muss der hintere Bass auf jeden Fall schon mal invertiert werden. Nur so schafft man mit einfachen Mitteln 180° Phasenverschiebung konstant über Frequenz (ohne veränderte Gruppenlaufzeit!).
Jetzt muss noch der Versatz ausgeglichen werden. Von hinten gesehen kommt das Signal des hinteren Subs zuerst und muss daher entsprechend verzögert werden.

Da Subs von sich aus, gerade in der 3-er Anordnung in der man das oft macht, auch schon eine Richtwirkung besitzen muss der hintere Sub nicht so laut sein wie die vorderen um komplette Auslöschung nach Hinten zu erreichen. Daher kommt das 2:1 Verhältnis an Bässen das man oft sieht. Bei großen Stacks geht auch 3:1.

Nach vorne gesehen bekommen man jetzt erstmal eine Mischung aus den Signalen "vorne" und "hinten". Wenn man jetzt aber den Abstand zwischen vorne und hinten geschickt wählt hat man von hinten nach vorne genau die Laufzeit, die das hintere Signal wieder in Phase zum vorderen bringt.
Das funktioniert natürlich nicht bei allen Frequenzen. Man muss also einen Kompromiss machen.
Meist wählt man diese Frequenz (und damit den Versatz) mitten im Nutzband. Da solche Bässe eh nicht Breitbandig laufen passt das dann schon.

Zusätzlich hat der hintere, eh schon leisere Sub, auch eine Richtwirkung die negative Effekte abschwächt.

So hat man dann vorne laut und hinten leise.

Edit: Ein Physikalischer Versatz zwischen den Subs ist daher zwingend nötig.


Gruß


[Beitrag von jones34 am 02. Mrz 2017, 00:40 bearbeitet]
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