Klinkenkabel rausgezogen -> Hochtöner rauchen ab?

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PoWl
Stammgast
#1 erstellt: 25. Apr 2015, 16:53
Hi,

gestern ist mir was komisches und auch sehr sehr ärgerliches passiert. Wir wollen hier in der Nähe nächste Woche eine Party organisieren und haben daher gestern mal einen Technik-Test gemacht.

Testaufbau: Billiger Einhell-Generator 850W, Mc Crypt ME1202 Mischpult, Crown XLS1000 Endstufe, Canton Nestor 602

Das Audio-Signal kam aus einem Sony-Smartphone, das zu allem Überfluss auch nur halb aufgedreht war (gar nicht gemerkt). Ergo musste ich den Gain auf gut +60..70dB stellen um auf die volle Lautstärke zu kommen. Der Test lief gut, das Equipment lies sich auch von den beiden Nebelmaschinen, die da dran hingen, nicht beirren. Ist auch nicht das erste Mal, dass wir das in der Konfiguration so betreiben.

Nach dem ersten Test wollte ich ein paar Fotos vom Aufbau machen und hab das Klinkenkabel aus dem Handy gezogen. Dann passierte es: Sofort nach dem Rausziehen ertönte ein hochfrequentes aber nur leise hörbares Rauschen/fiepen/zischen und 2 Sekunden später war es weg.

Kurz gewundert was da passiert ist, danach Handy wieder angeschlossen und wieder Musik abgespielt, na toll.. keine Höhen mehr. Hochtöner durchgebrannt.

Kann sich irgendwer einen Reim drauf machen, was da bitte passiert ist??

Jetzt darf ich mir für die Canton Boxen neue Hochtöner besorgen. Da geht locker mal ein 50er weg und wir wissen nicht, wie wir das hätten vermeiden können, geschweigedenn ob das nicht vielleicht noch mal auftritt und die nächsten HT in den Tod zieht!

lg
scauter2008
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2015, 17:15
Das sind HiFi Boxen, nicht zum beschallen geeignet.

Wen du den Stecker herausziehst hast du einen Art Kurzschluss, dadurch kommt auch das Geräusch.
Immer erst Mischpult oder Endstufe runter drehen und dann die Quelle wechseln.


[Beitrag von scauter2008 am 25. Apr 2015, 17:15 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#3 erstellt: 25. Apr 2015, 17:37
nen offenes Linekabel funzt prima als Antenne für alles.
mal ist es Brummen und mal bis zum Hochtonfiepen.

selbst wenn es nur wenig Pegel ist,
so ist es immernoch zu viel im Hochton, da Dauerton, und das läßt ne kleine Spule schnell schmelzen.

angeblich sollen paralle Widestände, im Bereich um 0,5 Mega Ohm, geschaltet zwischen den einzelnen Adern des Linekabels, wohl dafür sorgen,
das wenn das Kabel offen liegt, oder gezogen wird,
kein Plopp, Brummen, Fiepen in hohem Maße entsteht.

hab es aber selbst noch nicht ausprobiert.
PoWl
Stammgast
#4 erstellt: 25. Apr 2015, 18:05
scauter2008, das Plopp-Geräusch beim Rausziehen ist völlig normal. Jedoch spielt sich das im bereich von wenigen hundert Millisekunden ab. Das zischende Fiepen ging deutlich länger. Warum empfiehlst du die Boxen nicht zur Beschallung zu verwenden? Zu wenig Dauerlastfähigkeit der Tiefmitteltontreiber?

Big Määääc, ja das klingt erst mal plausibel. Der gain von 60..70dB tut sicher auch sein übriges um alles mögliche einzufangen und zu verstärken. Allerdings hat das Mischpult ja auch einen Eingangswiderstand von gerade mal 16kOhm. Das sollte alle hochfrequenten Einstreuungen (mehr als 100..200kHz Bandbreite haben Mischpult und Verstärker sowieso nicht) in Grenzen halten.

Ich kann jetzt auch nicht mehr so ganz nachvollziehen ob dieses Hochtongeräusch auch vorher schon da war, nur leiser.



[Beitrag von PoWl am 25. Apr 2015, 18:07 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 26. Apr 2015, 09:55
Nun, zunächst einmal ist eine gewisse Diskrepanz zwischen der zulässigen Leistungsaufnahme der Lautsprecher und der Nennleistung des Leistungsverstärkers festzustellen.

Desweiteren ist es üblich, vor dem An- und Abstecken einer Quelle den betreffenden Kanal zuzuziehen.

Eine offene Leitung fängt alle möglichen Störungen hoch- und niederfrequenter Art ein. Bei hoher Verstärkung (auch das hätte beim Einstellen auffallen müssen) finden die sich dann entsprechend auch am Lautsprecher wieder.


Allerdings hat das Mischpult ja auch einen Eingangswiderstand von gerade mal 16kOhm. Das sollte alle hochfrequenten Einstreuungen (mehr als 100..200kHz Bandbreite haben Mischpult und Verstärker sowieso nicht) in Grenzen halten.

Was haben denn Eingangswiderstand und Bandbreite miteinander zu tun?
Und wozu sollte der Verstärkerzug bis 200kHz arbeiten, wenn der Lautsprecher schon eine Dekade eher am Ende ist?
Wenn man das Eindringen von HF verhindern will, dann muß man Ein- und tw. auch Ausgänge gegen HF abdichten. 20kHz als obere Grenze reichen für NF-Verstärker völlig aus.


MfG
DB
PoWl
Stammgast
#6 erstellt: 26. Apr 2015, 12:10
Klar kann der Verstärker mehr als die Lautsprecher, aber wir hatten ja auch nicht vor die Boxen lauter zu drehen als sie können, das hört man ja

Ich bin mir nicht mehr sicher ob die Leitung vorher je offen war oder ob wir gleich das Handy rangesteckt hatten bevor wir die Verstärkung so dermaßen aufgedreht hatten.

Eingangswiderstand und Bandbreite haben nichts miteinander zu tun. Das war eher so eine lose überlegung meinerseits denn die Leistung, die der Hochtöner abbekommen hat, lag zum größten Teil sicher im Bereich über 16..18kHz. Man hat nämlich kein penetrantes lautes konstantes schrilles Piepen gehört sondern der Hochtöner scheint durch HF außerhalb von >20kHz gestorben zu sein. Nun hat das Mischpult eben kaum mehr als 100..200kHz Eingangsbandbreite und auch der Verstärker vermag solch hohe Frequenzen nicht mehr zu verstärken. Außerdem gibts ja noch den Eingangswiderstand der jegliche Einstreuungen vom Klinkenstecker sowieso schon mal dämpft. Wir waren zu dem Zeitpunkt quasi mitten im Wald, da gibt es nicht viele HF-Störquellen. Ich kann mir auch nicht erklären, wo ich mir da Frequenzen im Bereich bis 100..200kHz über das Klinkekabel eingefangen haben soll, wo sollten die herkommen? Gibt es irgendwelche starken Funksender in dem Bereich? Alles was ich kenne sendet zumindest im zwei bis dreistelligen MHz-Bereich. Ich wunder mich halt nur, wo die Einstreuung herkommen könnte, wenn es denn Einstreuungen waren.

Dass die Störung danach nicht mehr hörbar war kann natürlich auch daran gelegen haben, dass die Hochtöner durchgebrannt sind


[Beitrag von PoWl am 26. Apr 2015, 12:11 bearbeitet]
DB
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2015, 17:55
Es reicht völlig, wenn es oberhalb des Hörbereiches war. Was hat denn das Mäusekino des Mixers dabei angezeigt?

MfG
DB
PoWl
Stammgast
#8 erstellt: 26. Apr 2015, 18:06
Hab leider nicht auf die Anzeige geschaut in dem Moment, waren alle so perplex Tja.. die Moral von der Geschicht.. Kabel ziehen bei hohem Gain tut man besser nicht.


[Beitrag von PoWl am 26. Apr 2015, 18:07 bearbeitet]
DB
Inventar
#9 erstellt: 26. Apr 2015, 18:17
Völlig richtig. Erst runterziehen, dann stecken.

MfG
DB
eBill
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2015, 19:44
Was soll man da noch sagen ... deutlich unterdimensionierte HiFi-Boxen an einer sehr potenten PA-Endstufe plus gefährliche Gaineinstellungen in Verbindung mit Fehlbedienung - warum wundert man sich da noch über defekte Hochtöner? Kann man getrost unter "Lehrgeld bezahlt" verbuchen.

PoWl (Beitrag #1) schrieb:
... das Equipment lies sich auch von den beiden Nebelmaschinen, die da dran hingen, nicht beirren.

Da lauert die nächste Gefahr! Nebelmaschinen (auch noch gleich 2 Stück an einem schwachbrüstigen Generator!) sind ein No-go bei Aggregatbetrieb! Das plötzliche Zu- und Abschalten der Heizungen von Nebelmaschinen kann gefährliche Spannungseinbrüche bzw. Spannungssprünge verursachen und die gesamte angeschlossene Elektronik gefährden!

Ich verwende auch Heizungen bei Aggregatbetrieb, aber als konstante Grundlast - Glaskeramikheizstäbe, die ständig zugeschaltet sind!


eBill
PoWl
Stammgast
#11 erstellt: 26. Apr 2015, 20:54
Mit Verlaub, aber auch ein nicht so potenter Verstärker hätte die Hochtöner von hochleistungs-Boxen unter diesen Bedingungen vernichtet ;-) Wenn man ganz viel HF auf ne Box schickt und das landet alles auf dem Hochtöner kommt der eben nunmal in Betriebsbereiche für den er nie ausgelegt war. Insfoern ist es schon legitim zu hinterfragen, wie denn nun ein derartiges Störsignal zustandekommt.

Die Nebelmaschinen sind nur zwei kleine Eurolite N-10, die haben nur 400W pro Stück. Aber ist schon richtig, der Generator kommt da immer etwas ins Schaukeln beim Lastwechsel! Ich habe aber mal die Generatorspannung gemessen und über die 240V ist er trotz Schwankung zum Glück nie hinausgekommen. Auf Dauer überlegen wir uns da aber noch ne andere Lösung bevor uns da in irgendeinem ungünstigen Fall wirklich mal was kaputt geht.


[Beitrag von PoWl am 26. Apr 2015, 20:57 bearbeitet]
eBill
Inventar
#12 erstellt: 27. Apr 2015, 11:09
Ein "billiger Einhell-Generator 850W" und 2 Stück 400W Nebelmaschinen (vermutlich abwechselnd manuell eingeschaltet) und der übrige DJ-/PA- und Lichtkram ... Ihr habe wirklich Mut!

Mit welcher Messtechnik hast Du die Netzspannung gemessen? Um sehr kurze (aber gerade gefährliche) Spannungspitzen zu messen, reicht kein simples Digitalmultimeter, da muß richtig teure Profimesstechnik ran!

Ich hatte immer Angst, daß bei 250W bis 500W Baulichtern (als Grundlast) ein Halogenstab durchbrennt bzw. so ein Baulicht umgeschmissen wird und dadurch ein plötzlicher Lastwechsel meine Technik gefährdet ... daher die Glaskeramikheizstäbe als Grundlast. Außerdem sind Baulichter nachts zu hell.

Zusätzlich habe ich mir noch einen Power Conditioner Furman AC-210 AE besorgt, der auch schon mal während laufendem Betrieb angesprochen und alles vom Netz getrennt hat (genaue Ursache unbekannt).


eBill
PoWl
Stammgast
#13 erstellt: 27. Apr 2015, 11:31
Ja.. wir sind tatsächlich mutig!

Die Nebelmaschinen sind die größte Last im System. PA-Anlage ohne Subwoofer und LED-Lichtkrempel brauchen nicht allzuviel Leistung. Gemessen hab ich das tatsächlich nur mit einem Multimeter. Ich kenne jetzt die genaue, dort verwendete Generatortechnik nicht, gehe aber von einem Synchrongenerator aus, dessen Ausgangsspannung proportional zur Drehzahl ist. Der kann folglich nur langsame Spannungs"spitzen" erzeugen. Wenn bei einem Asynchrongenerator aber die Regelung komische Sachen macht sind auch schnelle, hohe Spannungsspitzen, unabhängig von der aktuellen Drehzahl drin. Müssten wir eigentlich mal mit nem Oszilloskop gescheit messen.

Das mit dem Powerconditioner ist ne feine Sache! Geht leider über unser derzeitiges Budget hinaus. Bisher ist uns nach mehreren Malen noch nix abgeraucht (bis auf die Hochtöner). Auf eine Überspannungsabschaltung würd ich mich aber einlassen, das dürfte noch relativ einfach selbst zusammenzuzimmern sein.


[Beitrag von PoWl am 27. Apr 2015, 11:52 bearbeitet]
Taurui
Inventar
#14 erstellt: 01. Mai 2015, 22:20
Jaja, so kleine Chassis sind uns auch schon öfters kaputtgegangen - bis wir dazu übergegangen sind, konsequent immer erst die Amps auszuschalten, bevor wir Stecker ziehen/stecken oder das Mischpult an/ausschalten etc... wer das nicht macht, wird nunmal Lehrgeld zahlen müssen.. :-/
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