Eine Frage an die Profis

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AC666
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mrz 2010, 16:22
Hier eine Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt.
Dazu muss ich jetzt ein wenig ausholen:

Mir geht es um den Qualitätsunterschied zwischen "CD-Abspielmöglichkeiten"

Szenario 1

Eine CD wird in einen (teuren) CD-Spieler eingelegt, der per (teuren) Stereo-Chinch, an einen (teuren) Verstärker angeschlossen ist. Eine qualitativ gute Wiedergabe ist hier selbstverständlich.


Szenario 2
Von der selben CD wird über den PC ein Image erstellt. Dabei wird ein 1:1 Abbild auf der Festplatte angelegt (insofern kann es hier zu keinem Qualitätsverlust kommen..??). Dieses Abbild wird (z.b. über ein virtuelles CD-Laufwerk) im PC "eingelegt" und über eine (sagen wir zur Überspitzung) billige Soundkarte per optischen Digital-Ausgang an den selben teuren Verstärker aus Szenario 1 angeschlossen. Durch die Digitale Übertragung kann es hier ja ebenfalls nicht zu Qualitätsverlusten kommen, oder doch?


Meine Frage ist nun: Was rechtfertig den hohen Preis eines CD-Players gegenüber der Wiedergabe eines günstigen PC´s? Wo ist bei Szenario 2 der Qualitätsverlust?

Das ist eine Frage, die mich schon länger beschäftigt, vielleicht hat ja jemand eine fachliche Meinung dazu.


Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

Dominik
Wieskoenig
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mrz 2010, 16:34

AC666 schrieb:
Dabei wird ein 1:1 Abbild auf der Festplatte angelegt (insofern kann es hier zu keinem Qualitätsverlust kommen..??)


Digital hin oder her, schon alleine dieser erste Schritt kann fehlerbehaftet sein, Stichwort: JitterKorrektur
http://www.computerlexikon.com/begriff-jitterkorrektur
AC666
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Mrz 2010, 17:03
Hmmm, der Artikel ist ja schon etwas älter und man kann denke ich, davon ausgehen, dass mittlerweile alle CD/DVD/Blu-Ray Laufwerke in den PC´s das wie im Artikel beschrieben auch ohne Verlust hinbekommen.

Zitat:

Gute CD-ROM-Laufwerke besitzen selbst bei hohen Lesegeschwindigkeiten eine akkurate Technik, die dieses Problem der Vergangenheit angehören lässt


Zumal ich auch bei einem erstellten Image der CD eine bestimmte MD5-Checksumme herausbekommen.
Erstelle ich das Image ein 2. mal habe ich die Selbe Checksumme. Daher muss es doch ein Verlustfreies 1:1 Abbild sein, da sich bei Lesefehlern die Prüfsummen unterscheiden müssten, da es äußert unwahrscheinlich ist, dass jeder einzelne kleine Fehler zu 100% identisch im Image mit abgespeichert wird. Dazu ist der Leseprozess im Laufwerk viel zu dynamisch.

Oder liege ich da Falsch? Bitte korrigieren, falls ja!
Dilbert
Stammgast
#4 erstellt: 05. Mrz 2010, 18:00
Hallo

@AC666
die Scenarien sind nicht vergleichbar, insofern ist die Frage auch nicht wirklich zu beantworten

- in a) verwende ich den D/A Wandler des CD-Players und gehe dann analog zum Verstärker
- in b) willst Du digital in den Verstärker, der hat entweder einen D/A Wandler eingebaut (AV) oder aber es fehlt noch ein D/A Wandler

Ich wandle die Scenarien mal ein wenig ab:

- a) CD-Player über Coax oder optisch an externen Wandler, dann über Cinch an Verstärker
- b) PC ebenfalls über Coax oder optisch an den gleichen Wandler und dann an Verstärker

Mit guten Rippern kann ich bitgenau eine CD lesen (z.B. EAC oder auch Foobar), vorausgesetzt, dass ich bitgenau an den D/A-Wandler ausgeben kann (Windows-Mixer am besten umgehen):
==> kein Unterschied zu erwarten

Soll heissen, wenn es überhaupt Unterschied gibt, dann gibt es die in erster Linie beim D/A-Wandler bzw. dem analoge Ausgangsverstärker und seitdem für die D/A-Wandlern sehr gute Standardbausteine (z.B. Burrow Brown)gibt, ist eine qulitativ hochwertige Wandlung kein Hexenwerk mehr.

Ich meine Unterschiede zwischen einer Terratec EWX 24/96 und einem RME ADI-2 gehört zu haben hinsichtlich Transparenz, ja ..... die Unterschiede zu einem Lavry DA11 höre ich nicht mehr, leider.
Ich glaube, dass die Unterschiede bei DAC's ab einem bestimmte Level nicht darauf beruhen, dass der eine oder ander besser im Sinne von genauer ist, sondern bewusst in eine bestimmte Richtung designed wurde (z.B. mehr "analog").

Im übrigen finde ich es mittlerweile durchaus amüsant, dass die Fa. Linn als Hersteller von 10.000 EUR Playern (Unidisk) jetzt die Rolle rückwärts macht und behauptet, dass ein Audiofile vom Server besser klingt als vom CD-Player und dafür dann einen Netzwerkplayer für 15.000 EUR anpreist und keine CD-Player mehr baut.

Grüsse

Dilbert


[Beitrag von Dilbert am 05. Mrz 2010, 18:03 bearbeitet]
AC666
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Mrz 2010, 18:24
Hi Dilbert!

Erstmal bin ich ein riesen Fan deiner Comics, aber dass ist ein anderes Thema...

Nun, mann kann diese 2 Szenarien durchaus vergleichen.
1. Kommt das selbe Ergebnis (Musik) am Ende raus
und
2. Stellt sich eben die Frage, was ein CD-Player für 3000 € besser macht, als ein HTPC mit onboard-Soundkarte für 300 €


Aber ok, nun zu deinem Beitrag!


- in a) verwende ich den D/A Wandler des CD-Players und gehe dann analog zum Verstärker
- in b) willst Du digital in den Verstärker, der hat entweder einen D/A Wandler eingebaut (AV) oder aber es fehlt noch ein D/A Wandler

Gehen wir mal davon aus, dass der Verstärker / Receiver bereits einen D/A Wandler hat, das macht das Szenario etwas einfacher.


Ich wandle die Scenarien mal ein wenig ab:

- a) CD-Player über Coax oder optisch an externen Wandler, dann über Cinch an Verstärker
- b) PC ebenfalls über Coax oder optisch an den gleichen Wandler und dann an Verstärker

Ich würde hier das erste Szenario schon bei Chinch lassen, da ja jedes Audiophile System diese Schnittstelle nutzt. Meist mit unbezahlbaren Kabeln, die mehr das Gemüt beruhigen, als eine Verbesserung bringen, aber das wissen wir ja alle
Wie gesagt, ich würde gerne für unseren theoretischen Versuch hier den D/A-Wandler vom Receiver nutzen.


Mit guten Rippern kann ich bitgenau eine CD lesen (z.B. EAC oder auch Foobar), vorausgesetzt, dass ich bitgenau an den D/A-Wandler ausgeben kann (Windows-Mixer am besten umgehen):
==> kein Unterschied zu erwarten

Genau der Meinung bin ich auch!


Im übrigen finde ich es mittlerweile durchaus amüsant, dass die Fa. Linn als Hersteller von 10.000 EUR Playern (Unidisk) jetzt die Rolle rückwärts macht und behauptet, dass ein Audiofile vom Server besser klingt als vom CD-Player und dafür dann einen Netzwerkplayer für 15.000 EUR anpreist und keine CD-Player mehr baut.

Und das ist ja GENAU das Thema! Ist der klang übers Netzwerk, oder einem PC wirklich schlechter, als über einen Audiophilen High-End CD-Player?

Freue mich auf weitere Meinungen!
Sala'ad'din
Stammgast
#6 erstellt: 09. Mrz 2010, 19:20
Lesefehler können übrigens auch bei CD-Playern auftreten... Nur kann da nichts mehr bzw. nur sehr eingeschränkt korrigiert werden. Beim PC kann, je nach Einstellung, eine CD mehrmals automatisch ausgelesen werden, dann kann geschaut werden, wie das mit Fehlerkorrekturen aussieht. Aber in der Tat, man wird wohl keinen besonderen (sehen wir mal von der Qualität des verbauten Laufwerks und dessen Lesefähigkeiten ab) Klangunterschied zum 20€ DVD-Player hören, wenn der digital an den Verstärker angeschlossen wird. Der D/A Wandler macht da einiges aus...

(Außerdem braucht ein 3000€ CD-Player keinen Monitor, keine Tastatur, keine 200W usw... & er hat meißtens ein Display)
ts2
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Mrz 2010, 00:37
Hallo AC666,


du beschreibst den preislichen Widerspruch perfekt. Wo liegt der Unterschied? Wo?

Glaubst du an den Placeboeffekt? Wenn man die Studien dazu liest, ist es keine Glaubensfrage mehr.

Der Unterschied, rein technisch betrachtet liegt darin, dass beim 1. Beispiel die Digital/Analog-Wandlung im überteuren CD-Player stattfindet, also ein anderer Wandler verwendet wird als im 2. Beispiel. Alles andere, was du unsicher mit Fragezeichen versehen hast, spielt keine Rolle.

Nun ist es so, dass die Wandler durchaus Unterschiedlicher Qualität sein können, doch auch hier gibt es Limits des Höhr- und Messbaren, zumal du sagst, dass die Anlage ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist.

Also der Wandler macht die Musik, und beim heutigen stand der Technik, ist eher ein Unterschied festzustellen wenn man seine Entfernung zur Originaltonquelle verändert(Luftdämpfung/Wellengeschwindigkeit) als bei einem Austausch von Wandlern.


vG
ts2
AC666
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Mrz 2010, 16:59
Hallo ts2!

Okay, dann bin ich wenigstens nicht alleine mit der Meinung.

Da ich ja in Szenario 2 auch über einen guten D/A-Wandler (als Verstärker habe ich ja auch ein teures Modell genommen) gehe, sollte es also tatsächlich zu einem ähnlich guten Ergebnis kommen, wie in Szenario 1...??

Ich vermute mal an dieser Stelle, dass der D/A-Wandler der (überspitzt) günstigen Onboard-Soundkarte nicht so der Brüller ist und daher die Qualität leidet. Denn kommt ein "minderwertiges" Signal im guten D/A-Wandler des Verstärkers an, kann dieser auch keine Sch... zu Gold machen.

Aber SELBST WENN genau hier die Qualität leidet, bekomme ich immernoch eine ausgezeichnete Soundkarte für einen Bruchteil eines High-End CD-Players!

Also bleibt die Frage, warum ich 4000 € für einen CD-Player ausgeben soll, anstatt ein Viertel davon in einen PC mit einer High-End Soundkarte.

Kann mir das noch jemand beantworten?


Gruß Dominik
Mickey_Mouse
Inventar
#9 erstellt: 24. Mrz 2010, 18:04
1) also zumindest als ich das letzte Mal CD's in images geripped habe, habe ich NIEMALS zweimal identische Ergebnisse bekommen! Selbst die File-Größe unterscheidet sich üblicherweise etwas! (das ist allerdings schon etliche Jahre her und war mit einem damals hoch gelobten Plextor Laufwerk und Feurio)

2) der Hauptunterschied liegt im D/A Wandler!

3) es gibt Leute, die betreiben ihre D/A Wandler mit Gleichstrom aus einer Autobatterie, damit sich keine Störungen vom Stromnetz überlagern. Egal wie man darüber denkt, du kannst dir wohl vorstellen, dass ein "HF-verseuchtes" PC Umfeld nicht wirklich zu High-End passt! Vom Netzteil mal ganz zu schweigen...

4) 4000€ CD Player kann ich nicht beurteilen, meiner hat nur die Hälfte gekostet
Und ja, es ist ein Unterschied, ob der direkt analog auf einen (ähnlich hochwertigen) Vollverstärker ausgibt, oder digital in einen AVR (getestet mit Yamaha AX-1 UVP ~4000DM und RX-V1900 UVP 1350€) der dann den VV als Endstufe nutzt (also quasi nur D/A Wandler vom AVR genutzt).

5) die Unterschiede sind nicht riesig, zugegeben!
Wenn ich auf eine günstige Lösung aus wäre, dann mit einer einfachen Soundkarte mit Digital Ausgang und einem hochwertigen AVR mit guten D/A Wandlern. Der Yamaha RX-V1900 ist da sicherlich kein High-End, aber ein ganz anständiger Einsteiger AVR.
Viel Geld in eine Soundkarte zu stecken und die dann analog ausgeben zu lassen halte ICH persönlich für die "dümmste" aller Möglichkeiten!
ts2
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Mrz 2010, 01:20
@AC666

Ja das Ergebnis wird gleich sein, also ähnlich, gleich gibt es im Analogen ja nicht wirklich

Deine Vermutung ist richtig, Scheiße zu Gold geht nur im Handel
Und die Gänsefüßchen sind auch wohlplaziert. Damit meine ich, dass das Signal nicht notwendigerweise schlecht sein muss. Wobei ich hier MIckey Mouse seinen Punkt nicht ganz außer Acht lassen würde, dass die Bedingungen in einem PC, vor allem Onboard, nicht die besten sind.

Zu deinem letzten Teil:
Also der Spruch mit dem Handel hat durchaus etwas Wahres
Aber vielleicht läßt sich der Unterschied auch mit der geringeren Fertigungszahl des CD-Players gegenüber der Soundkarte erklären.

Grundsätzlich ist es Möglich, und dies wird bei High-End Karten gemacht, eine Soundkarte gegen die Effekte des Rechners abzuschirmen, ähnlich wie man es von TV-Karten kennt. Denoch würde ich eher zum digitalen Ausgang greifen wenn so etwas Verfügbar ist.

vG
ts2
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