Boogie Woogie / Blues / Swing lernen

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Koka-
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jul 2011, 10:38
Erstmal: Top Idee, das Instrumenten Forum!

So, nun zum eigentlich Thema:

Ich interessiere mich sehr für die oben genannten Musikstile und würde sie gerne auf dem Klavier lernen.
Allerdings gibt es da viele verschiedene Meinungen, z.B. dass Boogie Woogie keine braucht Noten und per Gehör nachgespielt werden muss. Selbst wenn dem so wäre, muss es doch Grundlagen geben (Tonleitern, Anschlagtechnik, etc.)

Ich suche hier also Notenbücher oder auch DVDs (visuelle Unterstützung ist besonders bei Boogie Woogie sicherlich nicht unwichtig), mit denen ich die oben genannten Stile erlernen kann, oder wenigstens die Grundlagen, auf denen sie aufbauen.

Ich bin kein blutiger Anfänger, ich habe etwa 8 Jahre Klavier gespielt (auch wenn ich jetzt eine längere Pause hinter mir habe), hauptsächlich Klassik.

Lg, Koka
riesenspass
Stammgast
#2 erstellt: 05. Jul 2011, 10:47
Immer wieder eine gute Quelle:
Youtube
z.B.
"Piano Chord" Tutorial #4 Chords and Basic Boogie Tom Willett
oder
How to play piano boogie 1(FREE!) :

Die Youtube suche findet viel:
Boggie suche
georgy
Inventar
#3 erstellt: 05. Jul 2011, 10:56
So sehr unterscheiden sich Swing und Boogie nicht von klassischer Musik, dass man das Klavierspielen neu lernen müsste.
Wenn du noch Noten lesen kannst würde ich mir erst mal Noten von Swing Standards besorgen und üben.
Boogie Woogie ist mehr aufs Improviseren ausgelegt, doch auch da kann man Noten bekommen.
Koka-
Stammgast
#4 erstellt: 05. Jul 2011, 11:18
Youtube habe ich auch bereits entdeckt. Gut um sich anzusehen, welche Techniken, bzw. welche Finger man nutzen sollte. Aber für längere Stücke (1 min+) doch sehr mühselig immer wieder zurückzuspulen. Und man kann sich vielleicht 10 Töne in Folge im Kopf behalten, es besteht keine Möglichkeit das gesamte Stück einfach mal langsam nachzuspielen.

Aber um kleine Sachen zu lernen find ich es sehr gut. Allerdings nicht für ganze Stücke.


Ja Noten lesen ist so eine Sache... das hab ich ziemlich verlernt, aber man kann ja alles erlernen (:
Dass ich das Klavierspielen neu erlernen müsste hatte ich auch nicht gehofft ^^.
Nach einer google-Suche bin ich auch auf dieses Buch hier gestoßen: Real Blues´n Boogie Book

Hat da jemand Erfahrungen mit?
riesenspass
Stammgast
#5 erstellt: 05. Jul 2011, 11:43
Mit flashgot o.ä. (Für Firefox) kannst Du (Flash-)Videos downloaden und mit dem VLC-Mediaplayer langsam(er) abspielen, auch in einer Schleife.
kadioram
Inventar
#6 erstellt: 05. Jul 2011, 11:59
Hi,

ich kenn das, von der sturen "ich-lern-die-Noten-letztendlich auswendig-Klassik-Ausbildung" den Sprung zum Improvisieren zu machen fällt gar nicht so leicht.
Wenn du konsequent in halbes Jahr fleißig Tonleitern, Läufe und v.a. Akkorde und Tonartwechsel übst, dann solltest du in diese Richtung kommen. Auch ein wenig Beschäftigung mit allg. Harmonielehre sollte nicht schaden.

Ich bin eher der Menung, dass man gerade das Improvisieren nicht durch Noten, sondern eher durch Erfahrung und Learning by doing erlernen kann.

Grüße
Hendrik_B.
Inventar
#7 erstellt: 05. Jul 2011, 12:32
Moin!!

Juchey mine Gebete wurden erhört, endlich gibts auch Musikinstrumente im Forum!

Zum Thema:

Ich kann das "real-blues n Boogie Book" uneingeschränkt empfehlen, spiele selber gerne daraus.

Trotzdem ersetzt kein Youtube tutorial oder ähnliches Klavierunterricht bei einem Profi.
Daher würde ich, wenn du wirklich interesse hast Boogie und ähnliches zu lernen, nach einem kompetenten Lehrer ausschau halten.

Trotzdem ist das Boogie-Book schonmal ein sehr guter Anfang.
Was ich auch gerne empfehle ist das Buch "die Harmonik des Jazz" von Wolf Burbat:
http://www.amazon.de...id=1309861735&sr=8-2



Lass dem Blues freien Lauf!
Koka-
Stammgast
#8 erstellt: 05. Jul 2011, 12:55

kadioram schrieb:
Hi,

ich kenn das, von der sturen "ich-lern-die-Noten-letztendlich auswendig-Klassik-Ausbildung" den Sprung zum Improvisieren zu machen fällt gar nicht so leicht.


Danke, genau das meinte ich. Finde das nämlich auch nicht wirklich einfach, vor allem, wenn man kein absolutes Gehör hat (oder wie auch immer das heißt).


kadioram schrieb:

Wenn du konsequent in halbes Jahr fleißig Tonleitern, Läufe und v.a. Akkorde und Tonartwechsel übst, dann solltest du in diese Richtung kommen. Auch ein wenig Beschäftigung mit allg. Harmonielehre sollte nicht schaden.


Literaturempfehlungen, sowohl für Tonleitern als auch für Harmonielehre? Falls dir da auf Anhieb nichts einfällt, googeln kann ich auch (;



kadioram schrieb:


Ich bin eher der Menung, dass man gerade das Improvisieren nicht durch Noten, sondern eher durch Erfahrung und Learning by doing erlernen kann.


Sehe ich genauso. Allerdings steht vor dem Improvisieren meiner Meinung nach eine etwas detailliertere Kenntnis der jeweiligen Musik, weswegen Noten sicherlich einen guten Einstieg geben. Weiß man dann, welche Töne in das Stück passen, wird das mit dem Improvisieren leichter. Womit ich mich im Moment auch noch etwas schwer tue, sind die verschiedenen Rythmen und Tempi der linken und rechten Hand.
Durch die Klassik war das immer sehr gleicht, gerade im Boogie Woogie muss man ja beide Hände fast schon völlig losgelöst voneinander betrachten...




riesenspass schrieb:
Mit flashgot o.ä. (Für Firefox) kannst Du (Flash-)Videos downloaden und mit dem VLC-Mediaplayer langsam(er) abspielen, auch in einer Schleife.


Danke für den Tipp. Aber das Problem bei Youtube-Videos ist teilweise auch die schlechte Qualität, durch die es sehr schwer ist, die gespielten Tasten herauszufinden. Aber ich werde es einmal ausprobieren.


Hendrik_B. schrieb:

Zum Thema:

Ich kann das "real-blues n Boogie Book" uneingeschränkt empfehlen, spiele selber gerne daraus.


Dann geht es mit der nächsten Amazonbestellung raus.


Hendrik_B. schrieb:
Trotzdem ersetzt kein Youtube tutorial oder ähnliches Klavierunterricht bei einem Profi.
Daher würde ich, wenn du wirklich interesse hast Boogie und ähnliches zu lernen, nach einem kompetenten Lehrer ausschau halten. :)


Du meinst, dass man es sich nach 8 Jahren nicht selbst beibringen kann? Leider erübrigt sich die Sache mit dem Unterricht, da ich mitten in einem dualen Studium stecke und alle 3 Monate für 3 Monate von zu Hause weg bin und ich somit nicht adäquat üben kann



Hendrik_B. schrieb:
Was ich auch gerne empfehle ist das Buch "die Harmonik des Jazz" von Wolf Burbat:
http://www.amazon.de...id=1309861735&sr=8-2


Hm, hab mir da mal die Rezensionen angesehen. Es soll zum einen sehr theoretisch sein und zum anderen auf falschen Tatsachen beruhen?!

Grüße, Koka
Hendrik_B.
Inventar
#9 erstellt: 05. Jul 2011, 13:47
Moin Koka

Also da ich selber in letzter Zeit auf Grund von Zeitmangel (Studium + Nebenjobs) Autodidakt bin, habe ich mir wohl ins Bein geschossen^^

Man kann natürlich auch ohne einen Klavierlehrer sich was aneignen, aber wenn man vorher ausschließlich Klassik gemacht hat (was nicht schlecht ist, da Fingerfertigkeit im Boogie äußerst wichtig ist) ohne direkte Unterstützung mit einer komplett anderen Materie zu beschäftigen...

Ich habe seit dem ich 7 bin Klavierunterricht bei einem sehr guten Pianisten gehabt, der mich auch von klein auf an Boogie herangeführt hat.

Leider ist dieser nach 10 Jahren Unterricht wieder weggezogen und nach dem ein oder anderen Lehrern bin ich nun Autodidakt^^
Ich würde auch gerne wieder Unterricht nehmen. Obwohl ich durch Musik meinen Lebensunterhalt bestreite, denke ich immer dass man von nem richtigen Profi einfach noch was lernen kann

Ich weiss halt nicht wie fit du bist, insbesondere was das freie Spielen angeht.
Ich hatte immer eher Probleme bei Bachs 3 oder 4 stimmigen Inventionen oder kompexer Orgelliteratur und mochte Improvisation oder Meditation immer lieber - ist halt von Person zu Person unterschiedlich.

Du kannst es ja erst einmal so probieren, zumal bei dem Blues & Boogie Buch sehr gute Anweisungen dabei sind, kleine Etüden, in denen die Linke Hand langsam an die zum Teil echt fiesen aber dadurch echt "geilen" Bassloops herangeführt wird. Dazu noch ne CD zum anhören, das hat mir zb. auch wahnsinnig geholfen.

Zu Wolf Burbat:
Nunja ohne Theorie läuft nix (muss ich an dieser Stelle als Musikwissenschaftler natürlich sagen :-P) aber das Meckern an Wolf Burbat erfolgt auf hohem Niveau, für Einsteiger sollte das ein schöner und auch anschaulicher EInblick sein.

Ich weiss nicht ob die Leute bei Amazon das Buch überhaupt gelesen haben, denn im Vorwort steht bereits, dass man sich mit Notenblatt und Stift bewaffnen soll, um anhand des Buchs eigene Übungen zu machen oder Skalen zu schreiben etc.
Also es ist nicht NUR Theorie sondern auch Praxis.

georgy
Inventar
#10 erstellt: 05. Jul 2011, 13:54
Sicher kann man von einem Boogie Lehrer noch was lernen, jedoch wenn man schon Klavier spielen kann ist es trotzdem gut möglich von Klassik auf Boogie zu gehen.
Ich habe mit 11 angefangen Boogie zu spielen, bei mir ging es fast wie von allein, liegt sicher auch daran wie gut man Improvisieren kann.
Hendrik_B.
Inventar
#11 erstellt: 05. Jul 2011, 20:57

Ich habe mit 11 angefangen Boogie zu spielen, bei mir ging es fast wie von allein, liegt sicher auch daran wie gut man Improvisieren kann.


Das sehe ich halt sehr ähnlich, Improvisation ist leider für einige schwerer als das Spielen nach Noten.
Koka-
Stammgast
#12 erstellt: 08. Jul 2011, 10:26
Ist vielleicht auch eine Frage des Talents und des Enthusiasmus, mit dem man an die ganze Sache herangeht.

Wie wichtig ist eigentlich eurer Meinung nach die Kenntnis musiktheoretischer Hintergründe für das Erlernen eines Stils?

Ich bin ehrlich: Ich bin 8 Jahre lang ohne ausgekommen, und es hat gut geklappt. Ist so etwas also wirklich notwendig?
Hendrik_B.
Inventar
#13 erstellt: 08. Jul 2011, 10:46
Nunja, dazu muss ich auch wieder aus meinen Erfahrungen berichten

Also ich hatte auch recht lange Klavierunterricht ohne eine große musiktheoretische Basis. Doch als ich dann mit meinem Klavierlehrer mal nen Ausflug in die Funktionsharmonik gemacht hab, war das wirklich sehr hilfreich.

Doch ich kann es dir nur ans Herz legen, vor allem bei Jazz, dich ein wenig in dieses Metier einzulesen.

Du wirst nich improvisieren können, wenn du nicht einmal weißt auf welcher Scala du zu einem Stück improvisieren kannst.

Natürlich kann man da ein wenig vor sich hin spielen, aber wenn einen Überblick über die akkordischen Zusammenhänge hast, die das Stück beinhaltet, ist das keinesfalls von Nachteil.

Aber du hast ja schon das Blues&Boogie Book bestellt, damit kannst du ja erstmal arbeiten!

Wenn es nachher um etwas freiere Improvisation geht, würd ich dir noch einmal den Burbat ans Herz legen.

Und wenn du mit ner einfachen Quintfallsequenz anfängst, die du dann farbig gestaltest, in meinen Augen macht nix mehr spaß als Abends sich ans Klavier zu setzen und einfach mal los zu spielen



[Beitrag von Hendrik_B. am 08. Jul 2011, 10:49 bearbeitet]
Koka-
Stammgast
#14 erstellt: 08. Jul 2011, 11:04
Ich werde dem Ganzen mal eine Chance geben. Möchte mich dem ja nicht verschließen und werd mir den Burbat mal zulegen und schauen was de so drauf hat (;

Ich bin nur prinzipiell ein Gegner der "Theoretisierung" praktischer Fertigkeiten wie zum Beispiel das Spielen eines Instruments.

Aber vielleicht wird mich das Buch ja eines besseren belehren (:
Steffen_Bühler
Inventar
#15 erstellt: 08. Jul 2011, 11:21

Koka- schrieb:
Wie wichtig ist eigentlich eurer Meinung nach die Kenntnis musiktheoretischer Hintergründe für das Erlernen eines Stils?

Ich bin ehrlich: Ich bin 8 Jahre lang ohne ausgekommen, und es hat gut geklappt. Ist so etwas also wirklich notwendig?


Vielleicht ist es wie beim Schach: wenn Du nur Zug um Zug spielst, macht es auch Spaß, und Du gewinnst bestimmt ab und zu ebenfalls. Wenn Du Dich aber mal mit den Eröffnungen beschäftigt hast, oder mal richtig gezeigt bekamst, was ein Läuferfianchetto oder eine Turmverdopplung bewirken kann, wird Dein Spiel mit Sicherheit besser.

Ich glaube, Du bleibst an einem gewissen Punkt stehen, wenn Du den Quintenzirkel und die chromatische Tonleiter nicht kennst. Du wirst vielleicht die Alla Turca runterrattern können, aber nur, weil Du's auswendig kannst, nicht weil Du die Harmonien verstehst. Du spielst vielleicht einen Boogielauf, daß ich in Ehrfurcht erstarre, aber Du weißt nicht, warum ein b gespielt wird, obwohl's in C steht.

Du kannst damit natürlich glücklich werden. Vielleicht würdest Du aber noch glücklicher werden (und würdest auch musikalisch weiterkommen), wenn Du Dich mal mit der Theorie beschäfigst. Du würdest die Schönheit des ersten Präludiums im Wohltemperierten Klavier erst richtig erkennen. Du könntest harmonische Raffinessen in Deine Blues-Improvisationen einbauen, die Dir vielleicht nie eingefallen wären. Du würdest Musik besser genießen können, weil Du sie besser verstehst. So wie wahrscheinlich jemand, der selber Fußball spielt, ein Fußballspiel besser genießen kann, weil er viel eher mitbekommt, was da alles abläuft.

Würde ich mal Klavierschüler haben (bisher nur Gitarre, aber da lief's genauso), würde ich mit denen die ersten vier Stunden nur Theorie machen. Das hört sich erstmal fürchterlich an, macht aber durchaus Spaß (ich kann auch nett sein). Und dann sitzt's. Dann können die auf der Gitarre jeden beliebigen Akkord selber erarbeiten, Tonleitern rauf- und runterspielen, was auch immer. Bisher habe ich von allen gehört: "In der Schule habe ich das nie kapiert, aber das ist ja eigentlich total einfach!"

Ich höre schon nach ein paar Takten, ob jemand einen Boogie nach Noten gelernt hat oder "selber spielt". Beides klingt gut, beides macht Spaß. Aber ewig mit "Malen nach Zahlen" rumzumachen würde mir halt nicht liegen.

Viele Grüße
Steffen
Koka-
Stammgast
#16 erstellt: 08. Jul 2011, 11:37

Steffen_Bühler schrieb:

Koka- schrieb:
Wie wichtig ist eigentlich eurer Meinung nach die Kenntnis musiktheoretischer Hintergründe für das Erlernen eines Stils?

Ich bin ehrlich: Ich bin 8 Jahre lang ohne ausgekommen, und es hat gut geklappt. Ist so etwas also wirklich notwendig?


Das hört sich erstmal fürchterlich an, macht aber durchaus Spaß (ich kann auch nett sein).


Made my Day

Okay, die Vergleiche mit dem Schach und vor allem mit dem Malen nach Zahlen find ich gut.
Rückwirkend betrachtet war es eigentlich genau so als ich Unterricht hatte:

Noten bekommen / Rechte Hand langsame gespielt / Rechte Hand gekonnt / Linke Hand langsam gespielt / Linke Hand gekonnt / Beides zusammen langsam gespielt / Nicht mehr auf die Noten geguckt, weil ichs auswendig konnte....


Ich werde es jetzt mal anders probieren und etwas Theorie wälzen.

Was mich immer wieder fasziniert ist, wie Leute Klavienoten vorgesetzt bekommen, die sie noch nie im Leben gesehen haben, und dann einfach danach spielen. Hilft auch hier die Theorie? Oder ist das einfach jahrelanges Spielen, was hier den Ausschlag gibt?
Hendrik_B.
Inventar
#17 erstellt: 08. Jul 2011, 13:33

Hilft auch hier die Theorie? Oder ist das einfach jahrelanges Spielen, was hier den Ausschlag gibt?


Hierfür ist sicherlich auch etwas talent, aber ganz sicher eine profunde Kenntnis der Theorie notwendig.

Ich sehe ein Stück, welche Tonart, welche Harmomischen Zusammenhänge, man spielt im Kopf ist man schon im nächsten Takt, man weiss es weil dieser akkordische Zusammenhang einen Sinn ergibt.

Das funktioniert im Pop/Rock/Jazz bereich so, dass ich quasi jedes Stück mehr oder weniger direkt vom BLatt spielen kann.
In der Klassik ist das allerdings noch deutlich komplizierter (der Grund warum ich nicht Solo-Klavier studiere )

Da wären wir wieder beim Klavierlehrer, mit dem du sowas erarbeitest. Das kann man nur schwer alleine lernen.

Macht aber wirklich spaß, wenn man mit Kommilitonen "Schubertiaden" also Liederabende veranstaltet und die Sachen dann einfach direkt spielen kann^^.

Daher: Ohne Theorie ist das echt schwer

@ Steffen: Sehr schöner Vergleich, vor allem beim Boogie. Man merkt wirklich gut, wenn jemand das nach Noten spielt, oder ob er das Stück verstanden hat und hier dort vielleicht eigene Elemente einstreut.

Aber du kriegst das schon hin. Alleine das du dir schon so viele Gedanken drüber machst, zeigt ja dass du lernen willst. Kommst du zufällig aus Schleswig Holstein?
Koka-
Stammgast
#18 erstellt: 08. Jul 2011, 14:20
Alles klar, bin hiermit überzeugt worden. Da bin ich ja gespannt, habe ja bald 3 Monate Zeit mir die Theorie anzueignen, da ich in der Zeit nur am Wochenende zum Klavierspielen komme =/

Nein, ich komme aus Südhessen, nähe Mannheim. Wollte schon fragen, ob du vielleicht an der Popakademie studierst, aber du wirst wohl an der musikhochschule in Kiel studieren nehme ich an.

Unterricht wäre auch mal wieder interessant, hatte bisher nur Lehrer, die das so nebenbei gemacht haben und nicht wirklich fundierte Kenntnisse hatten, sondern einfach nur schon sehr lange gespielt haben. Und kompetente Pianisten zu finden erscheint mir doch relativ schwer, wobei man den Zeit- und Kostenfaktor nicht außer Acht lassen sollte.
Hendrik_B.
Inventar
#19 erstellt: 10. Jul 2011, 12:56
Moin!

Juchey, dann hat meine Beratung was gebracht

Ja, guck dir die Theorie mal an, ich denke selbst beim lesen wird dir schon der eine oder andere "aha-Effekt" aufgehen.

Viel Spaß, vor allem nachher bei den Boogies&Blues aus dem Blues& Boogie Buch.

Ich studiere übrigens Musikwissenschaft in Kiel. Auch wenn Lübeck nah dran ist, bin ich doch ersteinmal in Kiel geblieben, aber zum Master wollte ich mich mal weiter umschauen...

lg

Zum Thema Klavierlehrer; also vielleicht ergibt sich da ja was. Kannst ja mal notfalls mit den gelben Seiten anfangen, an Musikschulen fragen oder in Mannheim mal an der Philharmonie fragen, ob jemand einen kennt, der einen kennt.
Koka-
Stammgast
#20 erstellt: 11. Jul 2011, 20:34
So! *frust*

Also das Buch ist da, allerdings möchte ich das alles nach und nach machen, und die Übungen mitmachen, zum besseren Verständnis. Da mein Klavier allerdings erst am Donnerstag kommt, dauert es noch 3 Tage (:

Nichtsdestotrotz (ja, das wird so geschrieben) habe ich mich vorhin voller Elan an das Keyboard meines Patchworkbruders gesetzt. Fazit: Des kennscht vergesse... Wie man bei uns sagen würde.

Es ging gar nichts. Habe versucht Riders on the Storm von The Doors zu spielen, es ging nichts. Kein Rythmusgefühl, linke Hand absoluter Totalausfall, echt enttäuschend. Die Pause von x Jahren war wohl doch um einiges zu lang... So wird das nix mit dem Boogie.

Weiß jemand, wie man sein Können am besten reaktiviert? Ansonsten schnapp ich mir mal wieder meine Klassikbücher und versuch irgendwie wieder reinzukommen...

Ich mein, Keyboards mochte ich ja noch nie, der Tastenanschlag ist einfach absolut besch...eiden im Gegensatz zu einem schönen Schimmel. Aber das war dann doch zu wenig des Guten, als würde ich zum ersten mal spielen...

Grüße...
Steffen_Bühler
Inventar
#21 erstellt: 12. Jul 2011, 09:44
[quote]Es ging gar nichts. Habe versucht Riders on the Storm von The Doors zu spielen, es ging nichts.
[/quote]

Ich nehme an, nach Noten? Die "Riders" sind natürlich nach so langer Pause nicht das Einfachste, gerade der Achtellauf in der Linken und die Synkopen obendrüber.

[quote]Weiß jemand, wie man sein Können am besten reaktiviert?
[/quote]

Wenn Du Blues spielen willst, spiel Blues. Und improvisiere. Simple Septakkorde in der Linken, arpeggiert oder voll, einfache Tonleitern in der Rechten. Ist nicht schwer, macht Spaß, nervt halt nur nach zwei Stunden die Zuhörer.

Viele Grüße
Steffen


[Beitrag von Steffen_Bühler am 12. Jul 2011, 09:48 bearbeitet]
Koka-
Stammgast
#22 erstellt: 12. Jul 2011, 14:59
Oh man,

der nächste, bei dem ich ein Musiklexikon brauche um den post zu verstehen ^^

Ja, werd mein Bestes geben, Donnerstag gehts los wenn das Piano da ist.

Hat jemand vielleicht einen Literaturtipp, welcher für Anfänger geeignet ist? Burbat fängt ja quasi in der Mitte der Erkenntnis an und setzt vielen als bereits bekannt voraus.

Allerdings ist der letzte Musikunterricht einige Zeit her...Jedoch würde ich mittlerweile gerne verstehen was ich 8 Jahre lang gespielt hab. Ich fühl mich ein bissel so, als hätte ich 8 Jahre lang eine Sprache gesprochen, ohne zu wissen was die einzelnen Wörter überhaupt bedeuten...

Grüße


[Beitrag von Koka- am 12. Jul 2011, 15:00 bearbeitet]
georgy
Inventar
#23 erstellt: 12. Jul 2011, 15:05
Entweder hast du ein Gefühl für Musik oder eben nicht.
Da ich bei dir davon ausgehe dass du schon musikalisch bist
würde ich sagen, spiel einfach mal los.
Hendrik_B.
Inventar
#24 erstellt: 12. Jul 2011, 15:18
Moin!

Oh oh, sind die Finger eingerostet?

Na mit Übung geht das hoffentlich wieder. Ich könnte dir wieder n Buch empfehlen, dass ich in meinem Studium auch oft genutzt habe/nutze.

Aber erst einmal würde ich sagen, dass du dich ans Klavier setzt und einfach spielst. Sachen die du in den 8 Jahrne gespielt hast, gerne mit einfachen Sachen anfangen um einfach wieder reinzukommen.

Wenn man lange ausgesetzt hat, ist das ganz normal.


Ich fühl mich ein bissel so, als hätte ich 8 Jahre lang eine Sprache gesprochen, ohne zu wissen was die einzelnen Wörter überhaupt bedeuten...


SO geht es vielen, die sich dann nach langer Zeit unterricht mal ein wenig tiefer mit der Materie auseinandersetzen

Achja das Buch:
Harmonielehre im Selbststudium von Thomas Krämer

Er fängt quasi bei Adam & Eva an und geht bis zwischen/nebendominanten etc.
Sehr interessant ist, dass es in dem Buch Aufgaben gibt, zu denen selbstverständlich auch ein Lösungsteil enthalten ist.

Hab mal aus einem bekannten Internetbestellhaus verlinkt:

amazon.de

TerminX
Stammgast
#25 erstellt: 12. Jul 2011, 22:38
Improvisieren/Boogiespielen etc. geht meiner Meinung nach auch, ohne von Skalen, Akkorden etc. Ahnung zu haben.
Da ist es dann eher Erfahrungsbasiert ("Ton passt nicht rein. Liegt also wohl nicht auf der Skala").

Mit dem musiktheoretischen Wissen kann man aber einiges mehr machen und vor allem auch verstehen, wie das ganze zusammen hängt. Ob Zwischendominanten als "Fortschritt" ausreichend sind, bezweifel ich aber, da diese ja noch eher am Anfang stehen.

Aber für den Anfang ist das Buch vermutlich gar nicht schlecht.
Koka-
Stammgast
#26 erstellt: 06. Okt 2011, 14:25
So mittlerweile ist alles bestellte da. Werde allerdings erst einmal mit KLassik anfangen (vielleicht Gershwins Rhapsody).

Wie ist es eurer Meinung nach eigentlich am besten?
Rechte und linke Hand parallel lernen?
Oder erst die Rechte, dann die Linke?

Habe es früher immer auf letztere Weise gemacht. Nur habe ich das Gefühl gehabt, dass es hierbei schwerer ist die beiden Hände zusammenführen. Insbesondere, wenn der Rhythmus unterschiedlich ist.

Wie ist hierzu denn die Meinung der studierten und erfahrenen Köpfe hier?
Steffen_Bühler
Inventar
#27 erstellt: 07. Okt 2011, 09:00

Koka- schrieb:
Wie ist es eurer Meinung nach eigentlich am besten?
Rechte und linke Hand parallel lernen?


So und nicht anders, wenn's manchaml auch weh tut. Klavierspielen bedeutet vor allen Dingen, daß die Hände beim Spielen nichts voneinander wissen dürfen. Das muß bei einem Stück von Anfang an geübt werden. Ausnahmen sind die "Lagerfeuer"-Liedchen, bei denen die linke ganze Akkorde spielt, und die rechte die Melodie drüberlegt. Aber das ist halt auch kein Klavierspielen.

Abgesehen davon frage ich mich eh, wie zum Beispiel die c-moll-Fuge von Bach aus dem WK1 nur mit einer Hand geübt werden könnte.

Viele Grüße
Steffen
Gene_Frenkle
Inventar
#28 erstellt: 02. Nov 2011, 11:35

Steffen_Bühler schrieb:

Koka- schrieb:
Wie ist es eurer Meinung nach eigentlich am besten?
Rechte und linke Hand parallel lernen?


So und nicht anders, wenn's manchaml auch weh tut. Klavierspielen bedeutet vor allen Dingen, daß die Hände beim Spielen nichts voneinander wissen dürfen. Das muß bei einem Stück von Anfang an geübt werden. Ausnahmen sind die "Lagerfeuer"-Liedchen, bei denen die linke ganze Akkorde spielt, und die rechte die Melodie drüberlegt. Aber das ist halt auch kein Klavierspielen.

Abgesehen davon frage ich mich eh, wie zum Beispiel die c-moll-Fuge von Bach aus dem WK1 nur mit einer Hand geübt werden könnte.

Viele Grüße
Steffen


Die Antwort ist zwar etwas älter, ich halte sie aber für gänzlich falsch, wenn ich sie richtig verstanden habe. MMn ist, wenn man gleich beidhändig übt ein musikalisches üben nicht möglich, wie Du sagtst "wenns manchmal auch weh tut". Es macht keinen Spass, frustriert und man kann nicht mit Ausdruck spielen. Üben sollte man immer musikalisch.

Man sollte zunächst jede einzelne Hand auswendig spielen können (intellektuell und motorisch) um sie dann zusammenzuführen. Dies gilt für alle Stile, aber gerade beim Boogie muss man erst mal den Fluss der Musik (Groove) in der linken Hand sicher draufhaben, um die rechte dann nach und nach (und möglichst ohne nachzudenken unabhängig von der linken) dazuzugeben.

Chuang C. Chang sagt dies in der Einleitung seines Buches:
http://foppde.uteedgar-lins.de/index.html
* Zunächst abwechselnd mit der rechten (RH) und der linken Hand (LH) einzeln spielen (HS). Dabei alle Spielbewegungen kontrollieren. Die richtigen Spielbewegungen sind die, bei denen man am entspanntesten spielen kann.
* Solange abwechselnd mit jeweils einer Hand spielen, bis die Spieltechnik für die LH und RH perfekt sitzt und die Spielgeschwindigkeit höher als die in den Noten angegebene Geschwindigkeit ist. Erst dann mit dem beidhändigen Spielen (HT) beginnen.
* Stücke von Anfang an auswendig lernen. Keine Bange, das geht quasi nebenbei! Endziel ist ein auswendig spielbares Repertoire von xy Stunden.
* Gezielter Einsatz des schnellen und langsamen Spielens.
* Alle Muskeln entspannen, die gerade nicht gebraucht werden.
* Durch Fehler hindurch spielen.


Wenn man bereits 10 Jahre spielt, kann man (oder sollte man) natürlich gleich mit beiden Händen vom Blatt spielen können.
Koka-
Stammgast
#29 erstellt: 02. Nov 2011, 14:35
Also... was denn nun. Liegt der richtige Weg wie so oft in der Mitte?
Was ist denn da die vorherrschende Meinung von Musiklehrern (falls hier anwesend) und Literatur?!
Gene_Frenkle
Inventar
#30 erstellt: 02. Nov 2011, 20:17
Ich kenne persönlich nur 3 Lehrer, aber die sind alle meiner Meinung bzw. haben es mir so beigebracht. Auch die Literatur dürfte überwiegend dieser Meinung sein. Vor allem ist diese Herangehensweise aber natürlich. Stell Dir vor Du improvisierst/komponierst: erst hast Du eine Melodie, dann kommen nach und nach die Begleistimmen dazu. Beim Boogie hast Du den Groove, dann kommt eine Melodie dazu.
Koka-
Stammgast
#31 erstellt: 02. Nov 2011, 20:27
Also quasi erst links auswendig, so dass man mit rechts quasi jeden rhythmus drauf improvisieren könnte, und dann rechts dazu spielen.

I will try.
Gene_Frenkle
Inventar
#32 erstellt: 02. Nov 2011, 21:24
Beim Jazz oder Boogie macht es für die rechte Hand Sinn zunächst Licks (kurze Phrasen) zu üben und zu verinnerlichen, um sie dann zu kombinieren. Je mehr Licks man dann drauf hat und je geschmackvoller man sie verbindet, desto besser klingt es und wird irgendwann gute Musik. Links übt man Akkorde, Akkordverbindungen und/oder Basslinien, die man im Schlaf beherrschen muss. Diese müssen 100% sitzen, denn sie sind das Fundament.
TerminX
Stammgast
#33 erstellt: 02. Nov 2011, 22:23
Chuang C. Chang? Sorry, aber die Theorie dieses Mannes deckt sich ungefähr zu 0 % mit meiner:


* Zunächst abwechselnd mit der rechten (RH) und der linken Hand (LH) einzeln spielen (HS). Dabei alle Spielbewegungen kontrollieren. Die richtigen Spielbewegungen sind die, bei denen man am entspanntesten spielen kann.


Spielbewegungen? Ich glaube er meint einfach Handhaltung, Anschlagstechnik, Handgelenksbewegung etc.? Und das mit dem entspanntesten Spielen ist ebenso Schwachfug. Wenn einem zum Beispiel eine "falsche" Technik beigebracht wurde, dann fühlt sich eine andere (aber vielleicht richtigere) Technik erstmals total schlecht an. Somit ist das alles gewöhnungssache



* Solange abwechselnd mit jeweils einer Hand spielen, bis die Spieltechnik für die LH und RH perfekt sitzt und die Spielgeschwindigkeit höher als die in den Noten angegebene Geschwindigkeit ist. Erst dann mit dem beidhändigen Spielen (HT) beginnen.


Wozu die Stücke schneller können als vom Komponisten gewollt? Viele Stücke können Pianisten nicht mal auf Originaltempo spielen, weil da schon die Motorik versagt. (Beispiel: Revolutionsetüde von Chopin)



* Stücke von Anfang an auswendig lernen. Keine Bange, das geht quasi nebenbei! Endziel ist ein auswendig spielbares Repertoire von xy Stunden.


Mmn größter Fehler überhaupt. Auswendigspielen bringt einem nur, dass man sich weniger konzentriert, die Bewegungen ins Unterbewusstsein gelangen, man überhaupt keine richtige Steuerungsmöglichkeit mehr erhält und viele musikalischen(dynamik,phrasierung etc.) Details nicht mehr beachtet, wenn man nicht wirklich (!) gewissenhaft auswendig lernt und nicht einfach nur "nebenbei".


* Gezielter Einsatz des schnellen und langsamen Spielens.


Das kann man noch vertreten. Nicht immer auf hohem Tempo, sondern zwischendurch auch mal sehr langsam und wieder langsam hochtasten. Allerdings sollte man grade am Anfang langsam spielen und dafür die Bewegungen sauber ausführen und den Notentext genau beachten.



* Alle Muskeln entspannen, die gerade nicht gebraucht werden.


Und was ist mit denen, die grade gebraucht werden? Die sollen wohl angespannt sein? Schwachsinn. Am besten, freisten und musikalischsten spielt man, wenn man komplett (!) entspannt ist und kein einziger Muskel angespannt ist.


* Durch Fehler hindurch spielen.


Wieder großer Schwachsinn. Wenn eine Stelle nicht klappt, muss man diese gesondert im langsamen Tempo üben, Bewegungsabläufe nochmal klären, dann langsam wieder hochziehen und anschließend in den Kontext einbetten. Sonst wird das alles nur total "hinübergeschlust".



Alles in allem hat dieser Chang ne typische "asiaten"-Theorie. Auswendig, so schnell wie irgenwie möglich und Fehler sind okay.

Alles Bullshit.

Aber jeder hat da wohl seine eigene Theorie, Erfahrung und so weiter ;-)


[Beitrag von TerminX am 02. Nov 2011, 22:24 bearbeitet]
Gene_Frenkle
Inventar
#34 erstellt: 03. Nov 2011, 01:17
[quote="TerminX"]Chuang C. Chang? Sorry, aber die Theorie dieses Mannes deckt sich ungefähr zu 0 % mit meiner:
[/quote]

Das wundert mich nicht

[quote="TerminX"]
[quote]* Zunächst abwechselnd mit der rechten (RH) und der linken Hand (LH) einzeln spielen (HS). Dabei alle Spielbewegungen kontrollieren. Die richtigen Spielbewegungen sind die, bei denen man am entspanntesten spielen kann.[/quote]

Spielbewegungen? Ich glaube er meint einfach Handhaltung, Anschlagstechnik, Handgelenksbewegung etc.? Und das mit dem entspanntesten Spielen ist ebenso Schwachfug. Wenn einem zum Beispiel eine "falsche" Technik beigebracht wurde, dann fühlt sich eine andere (aber vielleicht richtigere) Technik erstmals total schlecht an. Somit ist das alles gewöhnungssache
[/quote]

Spielbewegungen sind z.B. Umsetzen, welcher Finger drückt wann und wie laut die Tasten usw.. Um dynamisch spielen zu können muss man zudem die richtige Mischung aus Spannung und Entspannung haben. Verkrampfte Schultern (sehr häufig) hemmen das Weiterkommen z.B.. Bessere Technik fühlt sich immer besser an und führt zu besseren Ergebnissen. Wenn man zunächst nur eine Hand übt, kann man leichter in sich hineinhören. Bei zwei Händen ist das eben doppelt so schwer, vor allem, wenn man noch auf das Blatt schauen muss (dies zum Auswendigspielen).


[quote="TerminX"]
[quote]* Solange abwechselnd mit jeweils einer Hand spielen, bis die Spieltechnik für die LH und RH perfekt sitzt und die Spielgeschwindigkeit höher als die in den Noten angegebene Geschwindigkeit ist. Erst dann mit dem beidhändigen Spielen (HT) beginnen.[/quote]

Wozu die Stücke schneller können als vom Komponisten gewollt? Viele Stücke können Pianisten nicht mal auf Originaltempo spielen, weil da schon die Motorik versagt. (Beispiel: Revolutionsetüde von Chopin)
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Stücke deswegen schneller spielen als gewollt, weil man live im Stress dazu tendiert schneller als sonst zu spielen. Das Buch richtet sich nicht an Menschen, die die Revolutionsetude aufführen wollen.

[quote="TerminX"]
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* Stücke von Anfang an auswendig lernen. Keine Bange, das geht quasi nebenbei! Endziel ist ein auswendig spielbares Repertoire von xy Stunden.[/quote]

Mmn größter Fehler überhaupt. Auswendigspielen bringt einem nur, dass man sich weniger konzentriert, die Bewegungen ins Unterbewusstsein gelangen, man überhaupt keine richtige Steuerungsmöglichkeit mehr erhält und viele musikalischen(dynamik,phrasierung etc.) Details nicht mehr beachtet, wenn man nicht wirklich (!) gewissenhaft auswendig lernt und nicht einfach nur "nebenbei".
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Ich verstehe nicht, was Du meinst. Auswendig spielen bringt einem, dass man nicht am Blatt klebt und sich auf den Körper, die Technik und vor allem die Musik konzentrieren kann.

[quote="TerminX"]
[quote]* Gezielter Einsatz des schnellen und langsamen Spielens.[/quote]

Das kann man noch vertreten. Nicht immer auf hohem Tempo, sondern zwischendurch auch mal sehr langsam und wieder langsam hochtasten. Allerdings sollte man grade am Anfang langsam spielen und dafür die Bewegungen sauber ausführen und den Notentext genau beachten.
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Den Notentext (so es denn überhaupt einen gibt beim Boogie) sollte man nicht mehr betrachten müssen, höchstens noch mal abgleichen (s.o.). Das Metronom ist übrigens der beste Freund des Übenden. Vor allem, wenn man mal mit anderen Menschen zusammen spielen will.


[quote="TerminX"]
* Alle Muskeln entspannen, die gerade nicht gebraucht werden.[/quote]

Und was ist mit denen, die grade gebraucht werden? Die sollen wohl angespannt sein? Schwachsinn. Am besten, freisten und musikalischsten spielt man, wenn man komplett (!) entspannt ist und kein einziger Muskel angespannt ist.
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Ohne die Muskeln anzuspannen kann man die Tasten nicht drücken, dann kommt kein Ton raus. Es ist hier zwar ein Hifi Forum, wo es überwiegend ums hören geht, aber Spielen geht nicht ohne Bewegung und Anspannung.


[quote="TerminX"]
[quote]* Durch Fehler hindurch spielen. [/quote]

Wieder großer Schwachsinn. Wenn eine Stelle nicht klappt, muss man diese gesondert im langsamen Tempo üben, Bewegungsabläufe nochmal klären, dann langsam wieder hochziehen und anschließend in den Kontext einbetten. Sonst wird das alles nur total "hinübergeschlust".
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Das ist ein extrem wichtiger Punkt, wenn man mal live, oder mit anderen spielen will. Willst Du immer von vorne anfangen bei einem Fehler? Zuhörer merken die Fehler oft nicht, aber extrem, wenn du aufhörst zu spielen. Gerade beim Boogie gibt es keine Fehler, die man nicht umspielen könnte, aber wenn das Tempo stockt wird es furchtbar für die Zuhörer und die Mitspielenden. Trotzdem muss man natürlich vorher oder nachher gezielt falsche Stellen üben. Fehler machen übrigens die besten Pianisten, nur hören sie die wenigsten (weil sie so geübt haben).


[quote="TerminX"]
Alles in allem hat dieser Chang ne typische "asiaten"-Theorie. Auswendig, so schnell wie irgenwie möglich und Fehler sind okay.
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Dass Fehler OK sind, wird nirgens gesagt, im Gegenteil. Fehler zu erkennen und Auszumerzen ist mit diesem Buch möglich.

[quote="TerminX"]
Alles Bullshit.
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Wenn sich das auf Deine Kommentare bezieht, dann muss ich betonen, das Du das gesagt hast

[quote="TerminX"]
Aber jeder hat da wohl seine eigene Theorie, Erfahrung und so weiter ;-)[/quote]

Es gibt einiges zu kritisieren an der Methode von Chang, aber nicht das, was Du zu kritteln hast.
MischaP
Neuling
#35 erstellt: 29. Nov 2016, 23:28
Hallo Leute aus dem Forum.
Möchte mich bei euch gern vorstellen. Ich bin MischaP und eine BoogieWoogie Mann aus Hamburg.
Würde euch gern um Hilfe bitten.
Mein Thema möchte jetzt gern anfangen BW nicht mehr nur zu hören sonder möchte BW
jetzt auch gern auf einem E-Piano o.Ä. spielen.
Bin ein absoluter ZZTop fan und würde gern einiges nachspielen lernen und singen.

Habt ihr eine Empfehlung für ein geeignetes Tasteninstrument möglichst mit Mikrofon
für mich alsEinsteigen.
Das würde dem MischaP große Freude bereiten...
knopfomania
Neuling
#36 erstellt: 05. Dez 2017, 16:55
Ich habe eines meiner Lieblings Boogie Woogie Lieder auf Youtube gefunden : https://www.youtube.com/watch?v=W5u11SjhX6w . War so begeistert von dem Song,habe es im Internet gesucht und leider nie gefunden :-( bis jetzt. Gott sei Dank gibt es jetzt auch Noten dazu, ganz gut zum Üben und Mitverfolgen.

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