analog Radio mit Android ein Problem

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Doc-Brown
Stammgast
#1 erstellt: 12. Nov 2021, 22:20
Hallo ins Forum,

nun habe ich in den Beiträgen leider öfter lesen müssen, dass das Radio in den Android HU so schlecht sei. Eigentlich würde dies mit Hilfe von RDS mehr anzeigen können und eine komfortable Senderverwaltung ermöglichen.

Ist mit diesem System ein erstklassiger analoger Empfang technisch nicht möglich? Gut könnte ich mir vorstellen, dass die Computertechnik den analogen Empfänger stört und er dann nicht mehr richtig arbeiten kann, denn auch bei Receivern für Zuhause mit digitaler Technik wird der Tunerteil bemängelt.

Was meint Ihr dazu?

Doc-Brown
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 13. Nov 2021, 00:27
Tach auch,

das größte Problem ist der schlecht gestaltete Tuner mit geringer Trennschärfe und hohem Rauschverhalten.

Was aber auch kein Wunder ist: in Europa haben wir Regionen, bei denen sich 30 Sender das Frequenzband teilen. Von China hörte ich, dass es Millionenstädte gibt, die nur drei Sender haben.

Die besten Tuner überhaupt hat aus meiner Sicht Blaupunkt einst hergestellt. Aber auch Antennen - auch für die Erstausrüstung. Da hat man natürlich ganz andere Kompetenzen, als wenn man nur Baugruppen billig zusammenschustert.
Doc-Brown
Stammgast
#3 erstellt: 13. Nov 2021, 12:10
Weil die Empfangssituation hier so schwierig ist, müsste auf gute Technik dafür Wert gelegt werden. Wird der Markt hier nicht berücksichtigt? Früher hatten auch japanische HiFi-Tuner einen guten Ruf.

Manchmal steht in den Beschreibungen der Geräte, welche Tuner Typen eingebaut sind. Das ist meist nur ein IC für alle Frequenzbänder, was eigentlich nicht schlecht sein muss. Philips aus NL baut auch welche und die sollten um unsere Situation wissen. Dann müssen eben solche Typen in Geräten eingesetzt werden, die hier verkauft werden. Im Datenblatt eines Gerätes als Feature den AM/FM Tuner an zu geben, der nicht sinnvoll verwendet werden kann, ist für den Kunden ärgerlich, weil man davon ausgeht, dass diese Dinge auch funktionieren.

Es wird zwar mit RDS geworben, aber in den Abbildungen vom Radio werden diese Daten im Display nicht gezeigt. Dann bekomme ich Zweifel, ob die Angaben stimmen.

Gibt es derzeit noch Möglichkeiten ein gutes Radio in einem Receiver fürs Auto oder Zuhause zu kaufen?
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 13. Nov 2021, 12:52
Der IC ist nur die halbe Miete. Die umliegenden Bauelemente bestimmen die Gesamtqualität des Empfängers. Das ganze muss man dann auch noch am besten in der Region der potentiellen Kunden testen. Blaupunkt hatte einst einen T4-Bus, mit dem sie durchs Land gefahren sind. Mehrere Radios waren verbaut und der Empfang wurde live analysiert. Und die Chinesen? Die klatschen in Shenzen und anderen Boom-Regionen Geräte aus den Grundschaltungen zusammen und verscherbeln das an reiche Europäer.

Ich verstehe nicht ganz, was Du Dir vom RDS erhoffst. Der Radio-Daten-Service ist nur eine "digitale Spur" neben dem hörbaren Inhalt, der das Versenden von Zusatzinformationen ermöglicht (Name des Senders, Genre der Übertragung, Werbung, Verkehrsinformationen…)

Wichtig für einen guten Empfang ist nicht nur der Tuner, sondern vor allem die Antenne. Hier die Länge, die elektrische Anpassung, der Einbauort und die Ausrichtung.

Aber die Zukunft der Radioempfangs ist UKW nicht. DAB+ versucht seit vielen Jahren UKW abzulösen. Weil in Deutschland aber Interessen des großen Kapitals stets Vorrang haben, konnten sich die großen privaten Sendeanstalten durchsetzen und die UKW-Abschaltung seit vielen Jahren verhindern - sie scheuen die größere Konkurrenz, die mit dem billigeren DAB+ möglich ist. Die Betreiber der Sendemasten wiederum stehen zwischen Baum und Borke. Sie müssen die veraltete Technik am Leben halten, wissen aber nicht wie lange und investieren deshalb nur sehr unwillig in Instandhaltung oder gar Modernisierung.


[Beitrag von Car-Hifi am 13. Nov 2021, 12:56 bearbeitet]
Doc-Brown
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2021, 00:44
Wenn ich das nun richtig verstanden habe, ist nicht die Digitaltechnik als Störer, sondern das schlechte Design der Empfängereinheit schuld, denn die eingesetzten ICs sind an sich eigentlich alle brauchbar.

Von RDS verspreche ich mir, den Sender nach Namen oder Inhalt aus einer angezeigten Liste auswählen zu können und mich nicht mehr mit Frequenzen auseinander setzen zu müssen, weil die Radiosoftware das bereits auswertet und aufbereitet anzeigt.

Für eine geeignete Antenne kann man doch selber sorgen.

Wem die Qualität der CD schon nicht gefällt, der wird das komprimierte DAB+ erst recht ablehnen.

Die Möglichkeiten Musik zu hören sind so vielfältig und schnell lebig, dass die Entwickler der Systeme nur noch damit beschäftigt sind alles irgendwie zu bedienen, um dabei zu sein (zu verkaufen), sodass keine Ruhe/Zeit mehr bleibt eine Sache zu perfektionieren. Auch da geht wieder Mal Menge vor Qualität.
Car-Hifi
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2021, 10:30

Doc-Brown (Beitrag #5) schrieb:
Wem die Qualität der CD schon nicht gefällt, der wird das komprimierte DAB+ erst recht ablehnen.

UKW macht es ja nicht besser. Auch das ist gegenüber der CD in der Bandbreite und meist in der Dynamik beschnitten. Da hätte DAB+ die Chance, eine bessere Qualität zu liefern.

Wem aber die Qualität der CD "nicht gefällt", den frage ich: was erwartet man?!


dass die Entwickler der Systeme nur noch damit beschäftigt sind alles irgendwie zu bedienen, um dabei zu sein (zu verkaufen), sodass keine Ruhe/Zeit mehr bleibt eine Sache zu perfektionieren. Auch da geht wieder Mal Menge vor Qualität.

Nun ja, im Auto-Hifi-Bereich kommt erschwerend hinzu, dass im Nachrüstbereich kaum noch Gewinn zu machen ist. Nicht ohne Grund haben sich Philips, Blaupunkt (Bosch), Becker und Clarion aus diesem Marktsegment zurück gezogen. Das meiste Geld machen die verbliebenen Hersteller außerhalb Westeuropas. Da hat man nicht so viel Geld übrig, dass ein Radio mit einem optimierten Empfänger auch mal 400 € kosten darf. Wie gerne denke ich an die Blaupunkt-Radios mit echtem digitalem UKW-Doppeltner zurück. Was die aus dem Frequenzsumpf an Signalen sicher heraus filtern konnten war phänomenal.
Doc-Brown
Stammgast
#7 erstellt: 17. Nov 2021, 22:20
Da Digitaltechnik anscheinend kein Ausschlußkriterium für guten Radioempfang ist, wäre es interessanter ein paar geeignete Geräte zu nennen, als zu Jammern. Technische Produkte sollten inzwischen eher besser geworden sein.
Car-Hifi
Inventar
#8 erstellt: 17. Nov 2021, 22:49
Mit Radios mit offenem Android-System habe ich keine Erfahrung. Die UKW-Tuner der drei "großen Japaner" Alpine, JVCKenwood und Pioneer können das ganz gut, nicht so gut wie einst Blaupunkt, aber wir wollen ja nicht jammern. Bei denen ist allerdings das Betriebssystem geschlossen, selbst wenn es auf Android beruht.
Doc-Brown
Stammgast
#9 erstellt: 18. Nov 2021, 22:20

Car-Hifi (Beitrag #6) schrieb:

Wem aber die Qualität der CD "nicht gefällt", den frage ich: was erwartet man?!

Die Hersteller bieten bei Audio, derzeit SACD, Hi-Resolution, HD etc. an, komprimierte Formate sind eigentlich technisch bedingt nicht mehr notwendig.

Im Auto hätte ich möglicherweise z.B. noch ein integriertes Navi zum installieren praktisch gefunden. Schade, denn ich dachte, man könnte sich bei Android dann auch die Bedienoberfläche für das Radioteil via app nach seinem Bedarf aussuchen.

Für Zuhause gibt es keine Receiver mit Android, aber evtl. ist die Darstellung/Bedienung dort von der Herstellern bereits recht gut.
Car-Hifi
Inventar
#10 erstellt: 19. Nov 2021, 17:59

Doc-Brown (Beitrag #9) schrieb:

Car-Hifi (Beitrag #6) schrieb:

Wem aber die Qualität der CD "nicht gefällt", den frage ich: was erwartet man?!

Die Hersteller bieten bei Audio, derzeit SACD, Hi-Resolution, HD etc. an, komprimierte Formate sind eigentlich technisch bedingt nicht mehr notwendig.

Ich stelle meine Frage regelmäßig - ich weiß, dass das etwas gehässig von mir ist.
Doch stets erkläre ich auch, warum ich diese Frage stelle: die meisten Menschen versprechen sich von Hi-Res-Material zu viel. Was zeichnet Hi-Res in der Theorie aus? Zum einen einen deutlich erweiterten Frequenzumfang, zum anderen eine viel bessere Auflösung. Die größere Bandbreite werden nur sehr wenige Menschen wirklich heraus hören können. Witzig ist, dass gerade die, die sich eine vollständige Hi-Res-Wiedergabekette leisten können und die Zeit haben, sie zu genießen, in der Regel die sind, die das gar nicht mehr benötigen, weil die Altersschwerhörigkeit deutlich zugeschlagen hat, sodass sie kaum noch den Unterschied zwischen CD und UKW heraus hören können. Die viel bessere Auflösung bringt in der Praxis kaum Punkte, wenn man mal von der notwendigen Erhöhung der Abtastfrequenz absieht, die für die höhere Wiedergabefrequenz Voraussetzung ist. Es gibt immer wieder mal ernsthafte Tests, deren Aufbau den Ansprüchen an Systematik, Unbeeinflussbarkeit und Statistik genügen, bei denen am Ende die Probanden nicht sicher Hi-Res und CD zuordnen können. Also von dieser Seite betrachtet ist das ein nettes Gimmick, das nur wenig praktischen Nutzen entfaltet. (So wie ein 50 Megapixel-Fotoapparat, wenn man nur 10x15 cm Bilder bei Mediamarkt ausdrucken lassen will - dafür reichen 3 MPixel völlig aus.

Warum ist HiRes trotzdem geil?! Viele Musikstreamingdienste übertragen im Normalfall nicht mal CD-Qualität. Wen man bei einem HiRes-Anbieter wie Qobuz "CD-Qualität" bucht, ist das oft schon um Welten besser, was andere abliefern. Hinzu kommt, dass einige Studios solche Aufnahmen komplett anders abmischen - hier ist vor allem eine viel bessere Dynamik hervor zu heben. So dass die ganze Musik "fetziger" ist.

Neulich hat Apple seinen Streaming-Dienst endlich vom (in Bandbreite und Dynamik) komprimierten Format auf HiRes umgestellt. Bei einigen Alben war keine Änderung wahrnehmbar. Bei einigen allerdings ist das wie ein Schritt von MW zu UKW.

Übrigens: die meisten HiRes-Formate sind ebenfalls komprimiert. Nur eben mit moderneren Verfahren als MP3 und daher mit weniger wahrnehmbaren Verlusten und Fraktalen (die man aber bei MP3 auch nicht haben musste).

Aber mal davon abgesehen: die Tatsache, dass ein Radio mit offenem Android vielleicht HiRes-Dateien abspielen könnte und / oder man die App eines HiRes-Streaming-Dienstes installieren könnte, bezweifle ich, dass der Audio-Teil des Gerätes eine Qualität böte, die irgendwas mit HiRes zu tun hätte. Die Marke Joying vertreibt Geräte mit einen digitalen Ausgang. Das wäre schon mal guter Ansatz. Aber ob der auch Bitstreams mit hoher Auflösung sendet, ist mir nicht bekannt.


Im Auto hätte ich möglicherweise z.B. noch ein integriertes Navi zum installieren praktisch gefunden.

Wie wäre es mit einem Autoradio mit Apple CarPlay oder Android Auto? Dann kannst Du diverse Handy-Navis auf das große Display kopieren und die Streamingdienste auch darüber abrufen.


Schade, denn ich dachte, man könnte sich bei Android dann auch die Bedienoberfläche für das Radioteil via app nach seinem Bedarf aussuchen.

Ich habe in meiner aktiven Karriere ein paar angelieferte China-Radios mit einem offenen Android als Betriebssystem eingebaut. Mir wäre nicht bewusst, dass es für diese Geräte geänderte Layouts der Radio-UI gegeben hätte.


Für Zuhause gibt es keine Receiver mit Android, aber evtl. ist die Darstellung/Bedienung dort von der Herstellern bereits recht gut.

Das weiß ich wirklich nicht. Zu Hause höre ich selten Radio, habe aber einen Kabelanschluss - oder eben die Streamingdienste.
Doc-Brown
Stammgast
#11 erstellt: 20. Nov 2021, 22:20
Mir ging es hier bei Audio ausschließlich um analogen Radioempfang und dessen Störung durch Digitaltechnik. Dazu wäre der aktuelle Stand der Technik für mich interessant.

Radio ist auch sehr von der Umgebung (Standort) und wie Du schreibst der Antenne abhängig. Vielleicht klagen nur die Leute über einen schlechten Radioempfang im Netz, weil bei ihnen das Gerät fehlerhaft montiert/angeschlossen war oder die Empfangsbedingungen im Keller oder Stahlbeton Tiefgarage getestet wurden. Viele andere Hörer sind möglicherweise zufrieden, nehmen das als selbstverständlich hin und erwähnen es somit gar nicht. Was fehlt ist ein prof. Vergleichstest der Receiver mit direktem Umschalten und mit Messwerten zur Untermauerung.

Auf Grund schlechter Erfahrung mit SP und Tablet (fliegt stets ab/rum, muss für ausreichenden Empfang auf das Armaturenbrett, steigt bei Sonneneinstrahlung aus) würde ich ein Navi mit GPS Antenne fest im Fahrzeug einbauen. Hierzu wäre so ein 2-DIN Android Gerät dann geeignet.
Car-Hifi
Inventar
#12 erstellt: 21. Nov 2021, 14:22

Doc-Brown (Beitrag #11) schrieb:
Mir ging es hier bei Audio ausschließlich um analogen Radioempfang und dessen Störung durch Digitaltechnik. Dazu wäre der aktuelle Stand der Technik für mich interessant.

Bei Markenherstellern darf man sicher davon ausgehen, dass die die Grundlagen der Abschirmung eines UKW-Tuners beherrschen und diese auch testen. Ich behaupte mal, dass man hier davon ausgehen kann, dass keine Beeinflussung vorliegt. Meine Theorie, warum so viele billige chinesische Importgeräte einen schlechten UKW-Empfang haben, habe ich ja schon weiter oben geäußert.


Was fehlt ist ein prof. Vergleichstest der Receiver mit direktem Umschalten und mit Messwerten zur Untermauerung.

Wer soll den bezahlen?
Im Ernst. In einem umfassenden Test würden einige, vielleicht sogar einige Dutzend Leistungstage fließen. Von den Messgeräte für solch eine Prüfung und den Kosten für die Prüflinge man abgesehen.
Also: wer soll das bezahlen und wie soll derjenige sich refinanzieren?


Auf Grund schlechter Erfahrung mit SP und Tablet (fliegt stets ab/rum, muss für ausreichenden Empfang auf das Armaturenbrett, steigt bei Sonneneinstrahlung aus)

Ein Halter der Firma Brodit war das erste, was in meinem Auto verändert wurde - ich hatte ihn schon vorbereitet, bevor ich den Wagen abholte. Lediglich die ordentliche Kabelverlegung folgte etwas später. Aus dieser Halterung ist mein Smartphone noch nie heraus gefallen, die Halterung selbst sitzt bombenfest und "ausgestiegen" ist das Smartphone selbst bei einer 8-stündigen Autofahrt von Berlin nach Österreich im Hochsommer nicht.


würde ich ein Navi mit GPS Antenne fest im Fahrzeug einbauen. Hierzu wäre so ein 2-DIN Android Gerät dann geeignet.

Das ist Dir natürlich völlig unbenommen. Wie oft bieten die eigentlich Kartenaktualisierungen? Wie gut ausgebaut sind die Informationen zur Verkehrsbelastung einzelner Straßen?
schwarzer-einser
Neuling
#13 erstellt: 21. Nov 2021, 15:23

Car-Hifi (Beitrag #10) schrieb:

sodass sie kaum noch den Unterschied zwischen CD und UKW heraus hören können.

Ohne die verwendeten Formate und Verarbeitungsstufen im Detail zu kennen, bilde ich mir ein, dass das Musikarchiv der Sender mittlerweile sowieso digital vorliegt, zumindest bei den "aktuelleren" Liedern der letzten Jahr(zehnt)e.

Die Umwandlung von digital (Musikdatei beim Sender) nach analog (UKW) muss also zwangsläufig dazu führen, dass eventuelle Vorteile einer durchgängig analogen Verarbeitung für den Hörgenuss in der Praxis gar nicht mehr relevant sind, da ja bereits die Quelle digital vorliegt und damit bereits in ein Korsett aus Nullen und Einsen gezwängt ist.

Im Gegenteil wird es bei jeder D/A oder A/D Umwandlung immer auch zu Verlusten kommen, weshalb zumindest beim Vorliegen einer digitalen Datei als Quelle die volldigitale Übertragung (ohne verlustbehaftete Kompression dazwischen) doch das Optimum wäre.

Oder habe ich hier einen Denkfehler?


[Beitrag von schwarzer-einser am 21. Nov 2021, 15:23 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#14 erstellt: 21. Nov 2021, 17:49

schwarzer-einser (Beitrag #13) schrieb:
Ohne die verwendeten Formate und Verarbeitungsstufen im Detail zu kennen, bilde ich mir ein, dass das Musikarchiv der Sender mittlerweile sowieso digital vorliegt, zumindest bei den "aktuelleren" Liedern der letzten Jahr(zehnt)e.

Auch ich gehe davon aus, dass die allermeisten Sender auf digitale Archive zurück greifen.


Die Umwandlung von digital (Musikdatei beim Sender) nach analog (UKW) muss also zwangsläufig dazu führen, dass eventuelle Vorteile einer durchgängig analogen Verarbeitung für den Hörgenuss in der Praxis gar nicht mehr relevant sind, da ja bereits die Quelle digital vorliegt und damit bereits in ein Korsett aus Nullen und Einsen gezwängt ist.

Welche "Vorteile einer durchgängigen analogen Verarbeitung" schweben Dir dabei vor?


Im Gegenteil wird es bei jeder D/A oder A/D Umwandlung immer auch zu Verlusten kommen,

Richtig. Allerdings sollte man dabei nicht außer acht lassen: wie groß sind diese Verluste im Bezug auf das Nutzsignal? Und wie stark sind sie wahrnehmbar, bzw. von wie vielen Testpersonen sind sie eindeutig identifizierbar?


weshalb zumindest beim Vorliegen einer digitalen Datei als Quelle die volldigitale Übertragung (ohne verlustbehaftete Kompression dazwischen) doch das Optimum wäre.

Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Das ist zumindest der Ansatz, der uns mit DAB+ versprochen wurde.

Die Realität sieht allerdings anders aus. Für die Übertragung via UKW wird der Frequenzgang bei 14 kHz beschnitten. Damit vermindert man das subjektiv empfundene Rauschen etwas, man könnte etwas Bandbreite beim Sender sparen oder man kann die frei gewordenen Frequenzen für Zusatzdienste wie zum Beispiel RDS benutzen.

Zudem begrenzen viele Sender die Dynamik der übertragenen Musik. Auch das kommt dem Rausch- und Störverhalten zugute. Und letzten Endes wird auch noch die Lautheit angehoben. Dem wiederum liegen psychoakustische Effekte zugrunde. Letzten Endes übertragen die meisten Sender also beschnittenen, lauten Brei über UKW. Mit dem digitalen Original, wie es zum Beispiel auf einer gekauften CD vorliegt hat das leider nicht viel zu tun.

Das Dumme an DAB+: die meisten Sender machen es sich einfach und übertragen ihren dynamikkomprimierten, lauten und bandbreitenbeschnittenen Brei exakt genau so über DAB+. Somit wird der theoretische Vorteil von DAB+ verspielt und es bleibt lediglich die rauschfreie Übertragung auf der Habenseite.

Ein Nutzer hier im Forum machte sich mal vor einigen Jahren die Mühe, das via UKW und DAB+ gesendete Material mitzuschneiden und zu vergleichen. Es gab nur wenige Unterschiede. Der Vergleich zu rein digitalen Quellen wie Streaming oder CD war immens.

Ich persönlich höre nur selten UKW und wegen nicht angeschaffter Empfängers kein DAB+. Statt dessen nutze ich Streams. Mein Lieblingssender hat beim Streaming empfinde ich eine bessere Qualität als über UKW. Ob das messtechnisch nachzuweisen wäre, habe ich aus Mangel an Zeit und Lust nicht geprüft.
Doc-Brown
Stammgast
#15 erstellt: 21. Nov 2021, 22:50
Und wer bezahlt die unzähligen Tests in den einschlägigen Magazinen? Vielleicht sind das aber auch gar keine, sondern Texte der Werbeagenturen von den Geräteherstellern.

Wie aktuell Karten sind, hängt von der Schnittstelle der Navisoftware der Hersteller ab und dabei hat man die freie Wahl. Z.B. OpenStreetMap ist so aktuell wie man es läd.

Zudem könnte ich mir auch vorstellen, dass UKW Sender zunehmend zu Gunsten des digitalen Signalweges vernachlässigt (Sendeleistung, Wartung verringern, Geräte altern und werden nicht erneuert) werden.
Car-Hifi
Inventar
#16 erstellt: 22. Nov 2021, 07:43

Doc-Brown (Beitrag #15) schrieb:
Und wer bezahlt die unzähligen Tests in den einschlägigen Magazinen?

Welche einschlägige Magazine? Auch im Auto-Hifi-Bereich hat die Lese-Unlust der Deutschen Spuren hinterlassen.


Vielleicht sind das aber auch gar keine, sondern Texte der Werbeagenturen von den Geräteherstellern.

Bei der Car & Hifi hatte ich früher stets das Gefühl. Die Auto-Hifi schien mir das stets mit einem empirischen Ansatz anzugehen. Doch die testen schon seit Jahren keine Autoradios mehr. Zu häufig wird die Produktpalette durchgetauscht, zu wenige Unterschiede gibt es zum Vorjahr. Zu viel Aufwand machen große Testreihen. Und letzten Endes kommt durch Werbeeinnahmen und Zeitschriftenverkäufe zu wenig Geld rum. Die Goldgräberstimmung ist seit langem vorbei...


Z.B. OpenStreetMap ist so aktuell wie man es läd.

Nee. es ist so aktuell, wie ich und andere es halten. Und es so korrekt, wie ich und andere es versauen….


Zudem könnte ich mir auch vorstellen, dass UKW Sender zunehmend zu Gunsten des digitalen Signalweges vernachlässigt (Sendeleistung, Wartung verringern, Geräte altern und werden nicht erneuert) werden.

Hatte ich das oben noch nicht erwähnt?! In vielen Sendegebieten wanderten die UKW-Sendeantennen nach unten am Mast, dafür die DAB+-Antennen nach oben. Zumindest in Berlin und Brandenburg werden die UKW-Sendeanlagen nur noch "gerade so" instand gehalten - seit vielen Jahren plädiert die Medianstalt (mabb) für eine Abschaltung von UKW, so schnell wie möglich.
Doc-Brown
Stammgast
#17 erstellt: 27. Nov 2021, 14:21
D.h. OpenStreetMap ist wie Wikipedia.

Mir ist im Bekanntenkreis niemand bekannt, der einen DAB+ Empfänger hat, zumindest Zuhause, wo ich das testen könnte. Das zeigt, wie populär das Medium ist. Möglicherweise war in einem elektro VW ein solches Radio eingebaut, wo ich Mal kurz rein hören durfte. Das hat mich jedoch klanglich (bin Klassik Hörer) nicht begeistert und würde ich nicht als Zubehör ordern.

Die Abschaltungen vergangener Radiosysteme, wie z.B. DSR und Radio via SAT und die Zukunft von DAB+, auch für Geräte Zuhause, wäre ein anderes Diskussionsthema. Möglicherweise gibt es bei der Qualität der DAB+ Empfänger auch Unterschiede.

Vielleicht sollte ich auch Mal in der Rubrik "Kaufberatung Stereo" die Frage nach Receivern mit gutem Radio stellen. Dort würden möglicherweise andere Empfängereigenschaften genannt werden.

Auch ich lese diese Magazine nicht, weil meine Anlage funktioniert und ich keinen Bedarf für neue Produkte habe, dort aber überproportional nur Produktvorstellungen, Tests von Neugeräten, meist mit exorbitanten Preisen und Werbung drin ist. Dann finde ich es ehrlich, so ein reines Testheft an zu bieten, das man sich als Orientierung vor einer Neuanschaffung kaufen kann.
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