Preise Audiokassetten

Preislisten habe ich nicht, ich kann mich aber noch ziemlich gut erinnern was ich in den 80er-Jahren für die Kassetten bezahlt habe, die ich mit meinem Taschengeld mühsam ersparen musste. So kostete etwa eine 90er AGFA Ferrocolor CHF 2.90, eine 90er MAXELL XLII-S ca. 6 CHF, eine 90er MAXELL XLI-S ca. CHF 5.-. Am billigsten waren die Supermarktkassetten. So gab es beim Schweizer Grossverteiler Migros einfache Ferro-Tapes (60er) im Fünferpaket für CHF 5 (später 5.50), die Warenhauskette Manor verkaufte Philips-basierte Ferro-Tapes im Zweierpaket für ca. 4.-.

Anfangs der 90er dann waren die Kassetten etwas günstiger geworden. Für SONY UX bezahlte ich etwa 3.50/Stück, TDK SA vielleicht 4.-, die SA-X ca. 5.-. So genau weiss ich es da allerdings nicht mehr. Im Mehrfachpaket waren nun auch die Markenkassetten günstiger geworden.

Daheim habe ich noch einie NOS-Kassetten mit Preisetiketten. Wenn Du möchtest kann ich da noch nachschauen.

LG
Manuel

Hier einige Exemplare aus meinem Bestand, die noch die Preisauszeichnungen auf der Verpackung haben (Preise alle in CHF):



LG
Manuel

Vielen, vielen Dank für die vielen Infos!

Was Kassetten anbelangt heisst das für mich: im Zweifelsfalle Marsilo fragen. Dein grosses Wissen betreffend Audiokassetten, das du uns in deinem Lexikon vermittelt hast, schätze ich besonders!

Soeben eine alte Fassung der Homepage von Interdiscount (ein Schweizer Elektronik-Discounter) über die Wayback-Machine aufgerufen.

https://web.archive....3=10172&beginIndex=0

Hallo Jungs und Liebhaber der alten MC

Hab hier in ein paar Threads reingelesen um mich mal unter Gleichgesinnte zu begeben.
Nun mit meinem Alter, hab ich fast die komplette Entwicklung der MC miterlebt mit der Tatsache das ich ein Kind des Ostens bin.
Von Cassette stieg ich Ende der 70 er auf Bandmaschine um und dann im März 88 wieder auf Cassette zurück nach einem persönlichen Tiefschlag, ein Einbruch in meine Wohnung wo man mir meine Habseligkeiten geklaut hatte. Ok ich bekam das Geld von der Versicherung aber da es zu der Zeit im Osten Nichts gab, gabs schon aber nur für den Export, war das einzig verfügbare mit Wartezeit ein Kassettendeck der Marke Geracord GC 3020.

Nun hiess es Kassetten beschaffen, das war zu der Zeit eine richtige Investition, ne normale Typ 1 60 er kostete 20 Mark und ne Chromdioxyd 27 Mark, dann gab es noch die vom Klassenbruder, man hat sie gekauft da man nichts anderes bekam aber zu gebrauchen waren die wirklich nicht.
Durch Beziehungen eines Nachbarn kam ich an so genannte West-Cassetten TDK D 60, der Originale Preisaufkleber auf dem 10er Pack stand noch drauf, 25DM da hab ich ohne zu überlegen zugegriffen was mich unterm Strich 500 Ost Mark gekostet hat für 2x10 Stück!

Hier war schon zu sehen das die Nachfrage den Preis reguliert!

Da ich zu dieser Zeit ein offizieller DDR DJ war mit FDJ Lizens war das natürlich ein absoluter Hingucker, dann musste ich Ende 88 zur Fahne und als ich wieder nach 18 Monaten nach Haus kam, gabs die DDR in dem bekannten Sinne nicht mehr. Nun gab es überall fliegende Händler die alles anboten was das Herz begehrte.

Kassetten, kaufen was der Markt her gab! Aber erstmal vorsichtig, Alles probiert, Agfa,Grundig,BASF,Fuji,TDK, Sony,Raks,Maxell und und und.

Jedoch waren und sind bis heute einige Marken nicht zu gebrauchen ausser für Kindercassetten drei Fragezeichen und so.

Hängen geblieben bin ich dann an TDK, Raks und Maxell mit meinem DDR Tapedeck, hier bedurfte es jedoch einiger Nachbesserungen am Gerät selbst.
Das Teil kam zwar mit den Ost Bändern zurecht aber für den Qualitätssprung des Bandmaterials war dieses nicht ausgelegt.
Verändert habe ich dann Löschspannung und Löschfrequenz sowie die komplette Vormagnetisierung bis der Frequenzgang passte und die Dynamik stimmte. War eine Geduldsprobe und mein Kumpel welcher damals noch bei RFT arbeitete hat gelitten weil ich ihn so oft in der Werkstatt besuchte zum
Messen und ändern. Nun war die DDR Technik nicht unbedingt auf dem Stand der Zeit aber elektronisch gesehen besser als so manches Westgerät der Spitzenklasse. Einzig was fehlte waren die Extras. Mit leichten Änderungen an der Elektronik konnte man die Rauschwerte der Geräte minimieren.

Naja irgendwann legte ich mir dann ein Dual Cassetten Tapedeck zu und meine ostgeräte verschwanden in der Versenkung.
Mit der Zeit verdrängte dann die CD meine Cassettesammlung und auch die Geräte, die bespielten Tapes wurden verschenkt und die verpackte Neuware landete in Kisten und verstaubten.

Dann vor zwei drei Jahren legte ich mir für meinen Calibra ein altes Grundig Radio mit Wechsler zu, schön Retro mit Cassette.

Nun fehlten mir nur noch Cassetten die man im Auto hören konnte, ach ja ein gutes Aufnahmegerät fehlte auch noch.
Dann ging es auf die Suche, musste ja auch zu meiner Anlage zu Hause passen, in der Bucht fand ich ein günstiges Neugerät der Marke
Pioneer CT-S 610.
Cassetten sollte es noch geben, dachte ich, also ab in die Supermärkte, hallo da waren doch früher immer welche, also in die grossen Fachmärkte, he da gab es noch welche aber nur eine Sorte Maxell UR und die waren drei Wochen später ausverkauft.
Zum Glück zogen wir erneut um und mein Calibra war vorerst nicht so wichtig und somit auch nicht die Cassetten!

Nach gut einem Jahr in der neuen Wohnung musste ich mit meinem Gefährt zum TÜV und nun kam mir die Cassettensuche wieder in den Sinn.
Irgendwo hatte ich doch noch die alten verstaubten Kisten gesehen, nur wo hatte ich die hingepackt?
Nach längerem intensiven suchen fand ich ein paar dieser Kisten verstreut in den Räumlichkeiten.

Oh welch Glück, ein Teil meiner Einlagerungen kamen zum Vorschein, TDK SA 90 der späten 80er, Maxell XL II - S 90 in den Ausführungen 89 und 91 sowie vorerst ein Paar TDK SA 60 for CD aus Mitte der 90er, SKC 60 Super Chrome. Da sich aber noch mehr irgendwo befinden müssen werde ich demnächst weiter ausmisten.

Jetzt war ich mal neugierig und hab in der Bucht geschaut wo diese Teile gehandelt werden!?

Klar schocken die Preise für " Neuware" aber man muss bedenken, das es keinen Hersteller von Audio Cassetten mehr gibt aber die Nachfrage ist vorhanden.Alles was noch irgendwo angeboten wird sind alte Lagerbestände und auch diese gehen nun zur Neige.
Ein Preis von 8-9€ für ne TDK SA 90 oder für ne Maxell XL II-S 90 sind meines Erachtens Ok, mehr ist Wucher und davon sind viele unterwegs.
Fürs Auto werde ich aber die " guten" Maxell oder TDK nicht benutzen da genügt mir die Maxell UR alles andere wäre Verschwendung.

Aber an die Preisentwicklung sollte und muss man sich gewöhnen, wer noch höherwertiges Material benötigt oder bevorzugt wie Metallbänder, der muss heut schon tief in die Tasche greifen.

Übrigens, die Preise vom interdiscount sind von vor 11 Jahren, klar waren die zu diesem Zeitpunkt noch recht günstig aber geh mal heut dort hin und frag nach ner leercassette, da gibt es Verkäufer welche noch nicht mal wissen was das ist.

Bei dem Preisgefüge fühle ich mich 30 Jahre zurückversetzt und erinnert mich an meine Jungend.

Werde demnächst mal offen legen was ich noch an " Neuem" Bestand hab und was ich hier bei Bedarf und Interesse anbieten kann.

Gruss Steffen

Ich komme auch aus den Osten. Die Kassette wo dort der Tonträger Nr.1, aufgenommen wurde meist vom Radio. In einen Plattenladen gehen, sich die aktuellen Charts auf Platte oder Kassette kaufen, sowas gab es im Osten nicht.
Ein GC 3020 gab es meines Wissens nicht, wahrscheinlich gemeint wurde der GC 6020, auch mein erstes Gerät.
Zu der Zeit, wo eine K 60 Normalband 20 Ostmark kostete, zahlte man für das Chromband K60 30 Mark. Später gingen die Preise mal auf 15 bzw. 17 Ostmark für Normalband und auf 22 Mark für das Chromband zurück, alles K60. Immer noch ein Haufen Kohle im Osten, für das übliche Taschengeld.
Die Preise wurden im Osten zentral festgelegt, Sonderangebote oder sowas gab es nicht..
Das GC 6020 Laufwerk war ansich unter aller Sau..ständige Azimutsänderung oder Tonhöhenschwankungen, besonders am Bandanfang.
Bei den Westkassetten lief das Laufwerk etwas stabiler.
Die ständigen Probleme mit diesen Kisten, vor allen mit den Laufwerk, überforderte und machtlose Fachwerkstätten, waren mein Einstieg in die Elektronik, frei nach dem Motto "Jugend forscht"


Bollze