VHS-Mythen

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aths
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jun 2007, 01:03
Richtig oder falsch? Acht oft gehörte Behaupungen zur Videotechnik kurz diskutiert.

Um es gleich zu sagen: Alle diskutierten Behauptungen sind falsch.



_____________________ Der Format-Krieg _____________________



Betamax war VHS technisch überlegen

Betamax liefert nur eine 20%-ige höhere horizontale Auflösung – was auf damaligen Fernsehern kaum oder gar nicht zu sehen war. Je nach Güte des Players konnte VHS sogar das bessere Bild liefern. Der Fernseher macht einen viel größeren Unterschied als die Entscheidung zwischen VHS und Betamax. Betamax-Rekorder waren durch den U-Lademechanismus grundsätzlich klobiger, VHS-Geräte durch den M-Lademechanismus kompakter. Die handlicheren Betamax-Kassetten hingegen können deutlich weniger Band aufnehmen, weshalb die Spielzeit von VHS-System von Anfang an höher war. Mit VHS konnte man erstmalig einen kompletten Film am Stück aufnehmen. Die robuste Technik und der geringere Preis wie die größere Spieldauer sind auch technische Aspekte. Insgesamt hat VHS durch für den Heimanwender bessere Technik zurecht den Formatkrieg gewonnen.

Nachgesteller Auflösungsvergleich[size=1]


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Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man einen Unterschied in der Bildschärfe. Dabei ist dieser Vergleich durch das Umskalieren von Bildern insofern noch übertrieben, als dass bei Fernseh-Signalen die Horizontalauflösung eh geringer ist als die Vertikalauflösung, und bei der Bilderzeugung mit der Loch- oder Streifenmaske üblicher Fernseher auch keine TFT-ähnliche Bildschärfe möglich ist – womit der sichtbare Schärfeunterschied noch mal sinkt. Die 20% bessere horizontale Bildauflösung von Betamax ist in der Praxis vernachlässigbar.

Der Erfolg von VHS ist nicht dem Marketing von JVC zuzuschreiben, welches die Leute bei schlechterer Technik gehalten hätte. Mit VHS war der Standard geschaffen, den die Leute akzeptierten weil er ihren Ansprüchen am ehesten entgegen kam.


VHS hat sich dann dank Porno durchgesetzt

Zwar war die Lizenzpolitik von JVC weniger streng, und VHS wurde ein weit verbreitetes Medium für Porno. Aber eben auch für Filme jeglicher Art. Speziell Porno zu nennen ist aus der Luft gegriffen. JVC lizensierte die VHS-Technik zudem an mehr Hersteller als Sony es anderen Herstellern erlaubte, Betamax-Rekorder zu bauen. Als es darum ging, bitteschön auch vier Stunden aufzeichnen zu können, zierte sich Sony vorerst, dies mittels Senkung der Bandgeschwindigkeit zu ermöglichen. JVC nahm die schlechtere Bildqualität im Longplay-Modus klaglos in Kauf. Betamax' zeitweise deutlich überlegene Audioqualität wurde gekontert, indem VHS-Rekorder mit Hifi-Stereo entwickelt wurden. Damit konnte dann ebenfalls Dolby Surround in vernünftiger Qualität aufgezeichnet werden. Weitergehende Audio-Spezialitäten von Betamax wurden vom Heimanwender nicht benötigt.


_____________________ VHS - Ton- und Bildqualität _____________________



Hifi-Stereo wird in ungenutzte Frequenzbereiche des Bildsignals geschrieben

Das stimmt nicht. Die Standard-Tonspur, der zur Kompatibilität auch bei Hifi-Stereo-Rekordern in Mono weiterhin aufgezeichnet wird, wird am Rand des Bandes gespeichert. Der Hifi-Ton wird unterhalb der Video-Schrägspuren aufgezeichnet. Kurz bevor das Video geschrieben wird, schreiben die Hifi-Köpfe den (FM-modulierten) Ton tief in die Magnetschicht. Anschließend wird von den Videoköpfen das Videosignal geschrieben, welches jedoch nur die Oberfläche ummagnetisiert. Um die Signale wieder voneinander trennen zu können, haben Video- und Audio-Köpfe einen anderen Winkel ihrer Spalt-Öffnung: Beim Auslesen beeinflussen sich Ton und Bild somit fast gar nicht.

Der Trick unterschiedlicher Kopföffnungs-Winkel wird übrigens auch genutzt, um die Signale jeweils aneinanderliegender Spuren besser zu trennen: Jede Spur speichert ein komplettes Halbbild und deren Signale sollten sich möglichst wenig beeinflussen. Gleichzeitig ist man auf eine hohe Spurdichte angewiesen, weshalb man zwischen ihnen nicht viel Platz lassen will. Die jeweils gegenüberliegenden Köpfe mit gleicher Funktion haben ihren Spaltöffnungswinkel also jeweils genau versetzt.


Ein VHS-Bild hat 240 Zeilen

Das stimmt nicht. VHS speichert pro Halbbild alle Bildzeilen (auch die ohne Bildinhalt.) Gespeichert werden bei NTSC also 525, bei PAL 625 Zeilen pro Vollbild. NTSC nutzt davon 485 Zeilen für das Bild, PAL 576 Zeilen. Normale Röhrenfernseher zeigen bei PAL davon etwa 540 Zeilen an (und etwa 450 bei NTSC.)

Ziemlich nervig bei VHS ist, dass die untersten Bildzeilen nach der Aufzeichnung oft erhebliche Fehler aufweisen. Dies fällt bei der Wiedergabe auf einem normalen Röhrenfernseher nicht auf (da die Ränder abgedeckt sind) aber stört spätestens im 16:9-Modus auf einem 4:3-Fernseher. Auch nach der Digitalisierung von VHS-Videos ist der Effekt zu beobachten. Man muss dann das Bild croppen. Ein VHS-Bild hat ansonsten genauso viele Bildzeilen wie eine DVD.


Ein VHS-Bild hat 240 Spalten

Oft liest man, eine Bildzeile bei VHS könne 240 Linien anzeigen. Das stimmt aber nicht. Das VHS-Bild hat zwar eine horizontale Auflösung von etwa 240 Linien, dies wird jedoch auf die Bildhöhe bezogen. Damit kann eine komplette Bildzeile etwa 320 Linien anzeigen (abwechselnd 160 schwarze und 160 weiße.) Während es diskrete Zeilen gibt, hat man bei VHS jedoch keine Pixel. Die Helligkeitsinformation einer Zeile kann maximal 160 Sinus-Schwingungen haben, was 160 "Berge" (weiß) und 160 "Täler" (schwarz) ergibt. Es gibt bei VHS keine festen "Berg-Startposition", ein horizontal gescrollter Text wird also vergröbert, jedoch ohne "Pixelwabern" angezeigt.

Um die wahrgenommene Schärfe zu verbessern, werden seit einiger Zeit die Sinuswellen zur Ausgabe rechteckähnlicher gemacht.

VHS unterstützt auch 16:9, allerdings nur mit einer horizontalen Auflösung von 180 Linien. (Auf die komplette Zeile gerechnet sind das dann wieder 160 Schwingungen, wie im 4:3-Modus.)

Farbe wird bei VHS übrigens generell mindestens 10x gröber gespeichert. Man hat pro Zeile nur ungefähr 30 Farbinformationen. Im VHS-Standard ist eine Farbrausch-Reduktion enthalten. Durch Mittelwert-Bildung – auch über Bildzeilen hinweg – wird das Rauschen etwas eingedämmt. Da fast die gesamte Bildschärfe im Helligkeitssignal liegt, wird die optisch wahrgenommene Bildschärfe durch die Farbrausch-Reduktion kaum beeinträchtigt. Allerdings ergibt sich bei Videoband-Kopien das Problem des Ausblutens der Farbe, da sie immer dann weiter vertikal verwischt wird.


_____________________ VHS - Vermischtes _____________________



VHS steht eigentlich für Vertical Helical Scan

Das ist falsch. VHS stand schon immer für Video Home System. Zwar klingt es glaubwürdig, dass aus VHS für das sperrige "Vertical Helical Scan" später "Video Home System" gemacht wurde. Allerdings gibt es keinen Beleg dafür, dass das System jemals anders als Video Home System hieß. Hinzu kommt, dass jedes halbwegs moderne Videosystem Helical Scan (Schrägspuren auf dem Band) nutzt und das keine VHS-Besonderheit ist. Das "Vertical" hat im Kontext erst recht keine sinnvolle Bedeutung. Die Alternativerklärung, VHS hieße "Victor Helical Scan", ist ebensowenig belegt. (JVC wird in Japan nur kurz "Victor" genannt.)

Es gibt keine offiziellen Quellen, dass VHS in Bezug auf die Videotechnik jemals für was anderes Video Home System stand. VHS ist ja gerade auch speziell für den Home-Bereich entwickelt worden.


6-Kopf-Player (mit 4 Videoköpfen) bieten bessere Bildqualität

Das stimmt nur für den Longplay-Modus. Vier Videoköpfe bringen der Standard-Bildqualität gar nichts. Da im Longplay-Modus bei der halbierten Bandgeschwindigkeit mehr Spuren auf die gleiche Fläche kommen, erreichen Player mit den beiden Zusatz-Videoköpfen im Longplay-Modus eine bessere Bildqualität in dem die Öffnung der speziellen LP-Köpfe kleiner sind, um der dünneren Spurbreite besser gerecht zu werden.

Wodurch dieses Märchen "Vier Videoköpfe bieten bessere Bildqualität" enstand, ist mir noch nicht ganz klar. Vielleicht hat ein Verkäufer im Fachhandel diesen Unsinn mal in Umlauf gebracht, vielleicht hat sich ein Familienpapa diese Erklärung zurechtgelegt als seine Frau fragte, warum es denn das teurere Gerät sein müsse. Die zusätzlichen Videoköpfe (mit verkleinerter Kopföffnung) sind wie gesagt nur für den Longplay-Modus.


Es gibt einen S-VHS-Anschluss

Zwar kann man S-VHS-Rekorder anschließen und insofern gibts auch Anschlüsse für S-VHS – aber keinen S-VHS-Anschluss. S-VHS-Geräte übertragen das Bild mit einem S-Video-Anschluss. VHS-Geräte nutzen dafür einen Composite-Anschluss (oder SCART, wobei jedoch ebenfalls nur ein Composite-Bildsignal übermittelt wird.)

Der S-Video-Anschluss wurde gleichzeitig mit dem S-VHS-Rekorder eingeführt. Grund: Durch die höhere Helligkeitssignal-Bandbreite im S-VHS-Bildsignal tritt bei Composite-Bildübertragung ein Übersprechen mit dem Farbsignal auf. S-Video übertägt Luminanz und Chrominanz (also Helligkeit und Farbe) in getrennten Drähten. S-Video wurde dann generell populär und war bis zur Einführung vom RGB-Anschluss der Standard für hohe Bildqualität. (Component-Video mit YPbPr ist bekanntlich noch mal ein Zacken besser als RGB.)


[Beitrag von aths am 06. Jun 2007, 01:03 bearbeitet]
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#2 erstellt: 10. Jun 2007, 15:57
schön
die radio fernsehtechnicker hausaufgaben mit 1++++++ bestanden
aths
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Jun 2007, 16:40
Ich bin Kommunikationselektroniker und Dipl-Ing (fh) der Multimediatechnik, jedoch kein Fernsehtechniker. Allerdings kam nach dem Kauf von zwei VHS-Rekordern das Interesse daran, wie das eigentlich funktioniert.


[Beitrag von aths am 12. Jun 2007, 16:41 bearbeitet]
funnystuff
Inventar
#4 erstellt: 12. Jun 2007, 18:04
Vielen Dank auf jeden Fall!
Stockvieh
Stammgast
#5 erstellt: 12. Jun 2007, 18:21
Hat es da nicht noch was gegeben?
Video2000 oder so, hat mir mein Vater mal erzählt.

Das war aber angeblich schon besser und vorallem schneller beim Spulen.

Oder gehts hier um was völlig anderes?
HiFi_Addicted
Inventar
#6 erstellt: 13. Jun 2007, 20:25
Video 2000 War der 3. Format.

Eigentlich ein 1/4" System obwohl es ein 1/2" bang genauso wie VHS und Beta verwendet hat mit dem Unterschied dass das Band nach der halben Spielzeit umgedreht werden muss. Ein Vorteil gegenüber VHS ist dass keine Streifen beim Spulen auftreten.

MfG Christoph
Stockvieh
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jun 2007, 22:08
Aha, also war die Technologie vom Grunde her auch nicht viel besser.

Dann hat es wohl am Anfang einfach bessere Abspielgeräte gegeben.
DUKE_OF_TUBES
Inventar
#8 erstellt: 15. Jun 2007, 22:12
aber nun haben wir ja dvd
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 27. Feb 2011, 20:55
Ich habe alle 3 Formate. Video 2000 ist das schlechteste. Schnell spulen tuts wirklich und Streifenfrei sind auch Standbild und Pausensuchlauf, aber durch die halbe Spurbreite ist das Bild rauschiger und undeutlicher.

Ausserdem justiert sich die Spurlage automatisch über einen Sinuston, der auf einer Spur auf der Cassette enthalten ist. Fremdaufnahmen justieren sich oft nicht richtig, dann wird erst der Ton undeutlich, dann das Bild und am Ende sieht und hört man nur noch Flimmern und Rauschen. Es gibt kein manuelles Tracking, man hat also keinen Einfluss auf die Spur, wenn sowas in der Mitte eines Films passiert ist das ziemlich ärgerlich. Die Video 2000 Recorder sind am klobigsten, Grundig und Philips haben es bis zuletzt nicht auf die Reihe bekommen Recorder in 19" Maßen zu bauen, sie sind meist über 50 cm breit und haben nur eine geringe Tiefe, sodass man sie mit HiFi Anlagen nur schlecht kombinieren kann. HiFi Ton gabs eh nicht, nur Stereo.

Einen Longplay Modus hat man auch probiert, das sieht aber ganz beschissen aus und der Ton klingt dann wie Mittelwelle.

Der letzte Video 2000 Recorder kam 1984/85 auch den Markt, von Philips, der hatte dann auch HiFi Maße und als Einziger einen Scart Anschluss, gehörte zur Matchline Serie, so richtig hübsch ist der aber auch nicht, die Europäer hattens designmäßig irgendwie nicht so drauf, sieht alles so altbacken aus, da war Sony immer Lichtjahre vorraus, von den Äusserlichkeiten her. Alle Vorgängermodelle hatten nur eine Video DIN Buchse, wo die Pins für den Eingang auch gleichzeitig der Ausgang sind, Monitoring ist also nur über den HF Modulator möglich, wenn man über ein externes Gerät was auf eine Video 2000 Cassette aufnehmen will, wodurch das Bild aber schlechter wird. Der Audiopegel justiert sich automatisch über ALC am Anfang der Aufnahme, startet der Recorder z.B. bei Timeraufnahmen in einer ruhigen Passage wird die ganze Sendung übersteuert aufgenommen.

Gute Eigenschaften waren die einfache Bedienung, der Akkugestützte Puffer, das Gerät konnte man wirklich komplett vom Netz trennen ohne dass es über mehrere Tage Uhrzeit, Datum und Timereinstellungen vergessen hat, auch bei Stromausfall lief der Recorder nach der Unterbrechung weiter, wenn er gerade in einer Timeraufnahme war. Ist allerdings der Akku leer vergisst das Gerät nicht nur die Uhrzeit, sondern auch die programmierten Sender. Die langen Spielzeiten sind nicht zu verachten, in der Zeit als Video 2000 ausstarb kamen die ersten 4 Stunden Cassetten für VHS auf den Markt, Video 2000 schaffte 4 Stunden pro Seite mit dem gleichen Materialaufwand im Longplaymodus (den man wie gesagt nicht wirklich geniessen kann) waren es dann sogar 16 und sowas kam für VHS erst viel später...

Viele sagen Video 2000 war das beste System, ich halte das für ziemlichen Quatsch, dazu hätte es weiterentwickelt werden müssen, dann wäre das Bild vielleicht auch ähnlich gut wie bei VHS HQ geworden und HiFi Ton hätte auch nicht geschadet.

Ich besitze SVHS, Betamax HiFi und Video 2000, jeweils sehr gute Recorder.

Designmäßig waren die Betas ab den frühen 80ern am Schönsten und am fortschrittlichsten.

Klobig? Zur Toploaderzeit waren alle Videorecorder klobig.

Auf der Betamax Fanpage kann man in Testberichten lesen, dass die Betas die schlankeren und kompakteren Geräte waren. Vergleichbare VHS Geräte aus der Zeit mit gleicher Ausstattung waren klobiger und vor allem hässlicher.

Das zeigt vor allem der Sony SL-C9 von 1982/83, ein Schnittrecorder mit linearem Stereoton, Echtzeitzählwerk und Framesteuerung an der Front. Ich habe so ein Gerät hier stehen und habe auch gerade damit einen Film geschaut, den ich gestern aufgezeichnet habe. Das Bild ist wirklich sehr gut und ich empfinde es als besser als bei VHS (auch verglichen mit modernen Recordern) gegen SVHS wird es wohl nicht gewinnen. Es ist tatsächlich so, dass der SL-C9 ein absolut streifenfreies Standbild hinbekommt und mit der Framsteuerung kann man jedes Bild einzeln vor oder zurückscrollen oder in Zeitlupe fahren, nur beim Schnitt ist das Ganze noch nicht so perfektioniert, am Anfang des Schnitts entsteht eine leichte Undeutlichkeit im Bild.

Die Betamaxrecorder haben schon sehr früh Infrarotfernbedienungen die übrigens ganz großartig sind. Es ist egal in welche Richtung des Raumes ich die Fernbedienung halte oder irgendein Hindernis im Weg ist. Der Recorder reagiert immer, so eine Fernbedienung würde ich mir bei meinem Digitalreceiver wünschen, wenn die nicht genau im Winkel ist geht Garnichts. Die meisten VHS Recorder hatten zu der Zeit nur eine Option zur Kabelfernbedienung, bei Video 2000 musste man einen zusätzlichen Empfänger und die Fernbedienung noch extra kaufen, ausser bei dem Matchline Recorder. Ich habe auch das Gefühl dass die Farben bei Beta schöner sind.

Die Betas haben immer 19" und sind wunderbar mit HiFi Bausteinen zu kombinieren. Der SL-C9 war günstiger als die VHS Stereogeräte zu der Zeit, und zwar um die 500 DM.

Der Nachteil ist wirklich nur die kürzere Spielzeit, aber dafür gabs Wechsler, die man auf den Recorder draufstecken konnte. Da gehen irgendwie 5 Cassetten rein und der Wechsler füttert dann jedesmal den Recorder, wenn die vorige Cassette zu Ende ist. So kann man auch wenn man im Urlaub ist ne ganze Menge aufzeichnen trotz eingeschränkter Zeit pro Cassette.

Ich finde auch die Cassetten irgendwie attraktiver, Video 2000 sieht eh altbacken aus, VHS schön hübscher, aber Beta gefällt mir am Besten.

HiFi Ton war bei Beta auch zuerst und zwar mit einem 10 dB höheren Rauschabstand als später bei VHS und da ist auch kein Umschaltgeräusch von der Trommel zu hören. Dann die Möglichkeit das Ding als DAT zu benutzen, das ging schon mit dem SL-C9 und einem PCM Prozessor... Natürlich geht das auch mit VHS Recordern, aber der Prozessor mag wohl nicht jeden.

LG, Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 27. Feb 2011, 21:17 bearbeitet]
Passat
Inventar
#10 erstellt: 04. Apr 2011, 16:07
HiFi-Ton war bei Video 2000 schon fertig entwickelt und zwar als PCM-Ton.
Entsprechende Prototypen gab es auch noch.
Auf den Markt ist es nicht mehr gekommen, weil man sich dann doch entschieden hat, Video 2000 einzustellen.

Die Geschichte mit dem PCM-Ton hat Sony dann bei Video8 wieder aufgegriffen.

Grüsse
Roman
DOSORDIE
Inventar
#11 erstellt: 04. Apr 2011, 18:03
Ob Prototyp oder nicht, ist ja egal, es kam weder PCM noch FM modulierter HiFi Ton auf Video 2000 insofern hat das so ziemlich keinen Wert und das Bild war trotzdem nicht gut, die anderen Systeme waren besser, ich weiß nicht ob Video 2000 jemals ein so gutes Bild wie ein ordentlicher VHS HQ oder Betamax Recorder geschafft hätte.

LG, Tobi
Passat
Inventar
#12 erstellt: 04. Apr 2011, 18:18
Sicherlich, denn VHS HQ kam erst bachdem Video 2000 schon eingestellt war.

Übrigens:
VHS ist eine Sony-Entwicklung!
Sony hat es dann aber als zu schlecht bewertet und die Entwicklung noch vor Markteinführung eingestellt und die Patente an JVC verkauft.

Grüsse
Roman
amplitudensieb
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Apr 2011, 18:09

Designmäßig waren die Betas ab den frühen 80ern am Schönsten und am fortschrittlichsten.


und am schwersten

mfg
DOSORDIE
Inventar
#14 erstellt: 07. Apr 2011, 18:34
Nein, stimmt nicht. Weder am Schwesten, noch am größten, noch am Teuersten. Das stimmt alles nicht. Die Betas waren sogar kompakter als die VHS Geräte. Video 2000 war immer am Klobigsten.

LG, Tobi
amplitudensieb
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Apr 2011, 18:39

DOSORDIE schrieb:
Nein, stimmt nicht. Weder am Schwesten, noch am größten, noch am Teuersten. Das stimmt alles nicht. Die Betas waren sogar kompakter als die VHS Geräte. Video 2000 war immer am Klobigsten.
LG, Tobi


na dann
DOSORDIE
Inventar
#16 erstellt: 07. Apr 2011, 18:50
http://www.betamax-video.de/Betamaxvsvhs2.htm

Nur mal so... Und Video 2000 ist eh ausser Konkurrenz, weil selbst der Matchline Recorder, der zuletzt verkauft wurde wesentlich größer ist, das war der einzige mit Scart und im 19" Rastermaß, die V2000 Recorder davor, waren alle über 50 cm breit, relativ hoch, dafür aber nicht so tief, man kann sie schlecht mit anderen Geräten kombinieren, weil HiFi Geräte meist tiefer und weniger breit sind.

LG, Tobi
lumi1
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 07. Apr 2011, 19:08
Hy..!


Ein VHS-Bild hat 240 Zeilen

Das stimmt nicht. VHS speichert pro Halbbild alle Bildzeilen (auch die ohne Bildinhalt.) Gespeichert werden bei NTSC also 525, bei PAL 625 Zeilen pro Vollbild. NTSC nutzt davon 485 Zeilen für das Bild, PAL 576 Zeilen. Normale Röhrenfernseher zeigen bei PAL davon etwa 540 Zeilen an (und etwa 450 bei NTSC.)

Ziemlich nervig bei VHS ist, dass die untersten Bildzeilen nach der Aufzeichnung oft erhebliche Fehler aufweisen. Dies fällt bei der Wiedergabe auf einem normalen Röhrenfernseher nicht auf (da die Ränder abgedeckt sind) aber stört spätestens im 16:9-Modus auf einem 4:3-Fernseher. Auch nach der Digitalisierung von VHS-Videos ist der Effekt zu beobachten. Man muss dann das Bild croppen. Ein VHS-Bild hat ansonsten genauso viele Bildzeilen wie eine DVD.


Absolut nein!
Das Problem in Deiner "Erklärung" liegt wie so oft bei dem Thema im Detail; man kann hier nicht von "Auflösung" allgemein und pauschal wie z.B. bei rein digitalen Bildspeichern und Wiedergabegeräten&Displays sprechen.

Damit ich hier nicht sinnlos das recht schwer rüberbringende erklären muß, einfach bitte folgende links lesen, das stimmt nämlich absolut:

"Auflösung"

VHS

Und es gibt noch 1000e Erklärungen dazu, und das sollte man verstehen, und vor allem SEHEN, auch an einem CRT-TV vs DVD.
Auch sieht man, bei identischem, und GUTEM Master, bzw. der gleichen Aufnahme von z.B. TV-Programm, dass BETA dem VHS tatsächlich HAUSHOCH überlegen war.
Nicht nur in der Auflösung, auch im kritischem (vollflächigen) "Farbrauschen" (rot oder blau).

TopBeta Rec. konnten stets die besten VHS Recorder schlagen, besonders bei (natürlich analogen) Kopien kackte VHS gegenüber Beta ab.
Bei Beta konnte man mit sehr gutem Ausgangsmaterial VON DER ERSTEN Kopie noch eine weitere ziehen, ohne komplett zu erblinden dann.

Bei VHS war da nur noch Matsch übrig.
Und das sagt alles.

Wirklich nicht böse gemeint, aber Kommunikationsetwas ist eben doch nicht TV-Techniker.
Allerdings sollte die Sehkraft die selbe sein.


EDIT;
habe grade noch etwas gegurgelt, und kann auch hier einem Artikel in Wiki zustimmen; der wahre Tot von Beta lag wahrscheinlich gerade an der hohen Qualität, besonders derer, der angefertigten Kopien.
Videotheken merkten ja nichtmal, wenn nicht mehr das Orig.Band drinsteckte.


MfG.


[Beitrag von lumi1 am 07. Apr 2011, 19:20 bearbeitet]
qtip
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 04. Mai 2011, 00:21
Also nach der oben genannten eher negativen Meinung zu Video 2000 muss ich dazu auch mal was schreiben.

Meine Erfahrungen zu Video 2000 basieren auf dem meiner Meinung nach typischsten Gerät dieses Systems, zu sehen z. B. auf dieser Seite:
http://www.makarateyp.com/mg/v2000/video2000.htm

Da sieht man auch gleich was für ein Haufen Elektronik in den Kisten steckte. Das ging einfach nicht kleiner. Dieses Gerät wurde ca. 83/84 verkauft, eingestellt wurde Video 2000 1986.

Zunächst einmal bin ich nicht der Meinung, dass das Bild schlechter war als bei VHS. Man muss dabei auch bedenken, dass auf den damaligen Fernsehern die Unterschiede eh kaum aufgefallen sind. Bildstörungen äußerten sich anders als bei VHS, waren aber auch nicht häufiger oder seltener. Hab allerdings nie Fremdaufnahmen abgespielt, kann deshalb den Punkt nicht beurteilen. Der Ton war übrigens Stereo, nur eben wie VHS mono normal aufgezeichnet und nicht über die Videoköpfe. Die Bandgeschwindigkeit war ebenfalls bei beiden Systemen gleich.

Was ich bei Video 2000 aber viel faszinierender finde sind die ganzen Funktionen, die die meisten VHS Recorder erst in den 90ern bekamen oder auch bis zum Ende (VHS ist heutzutage ja auch qausi tot) mit den meisten Geräten nicht möglich waren.

In erster Linie ist da die Zeitanzeige zu nennen. Ja, VHS kann auch die abgelaufene Zeit in Stunden und Minuten anzeigen, nur beim Bandwechsel bleibt bei den meisten Geräten die Zeitanzeige einfach so stehen oder wird auf null zurückgesetzt. Video 2000 hat immer beim einlegen die exakte Position erkannt. Wenn also das Band z. B. bei 1 Stunde 30 Minuten stand, ich eine andere Kassette eingelegt und geschaut habe, und dann das alte Band wieder eingelegt habe, hat mir das Gerät sofort nach dem einlegen wieder 1:30 angezeigt. So konnte man sich problemlos notieren, wo eine Aufnahme auf der Kassette beginnt. Man konnte auch beim Spulen sagen, spule genau bis 2:04 - das gerät hat dann passend vor oder zurückgespult und an der Stelle gestoppt. Wie gesagt - wir reden hier von 1983!

Standbild und Bildsuchlauf waren im Vergleich zu VHS deutlich besser. Zu dem hatte man die Möglichkeit, insgesamt 8 Stunden aufzunehmen, ohne Longplay verwenden zu müssen.

Ich fand es sehr schade, dass VHS damals den Formatkrieg gewonnen hat.
x-terminator
Stammgast
#19 erstellt: 27. Nov 2011, 19:21

Passat schrieb:
Übrigens:
VHS ist eine Sony-Entwicklung!
Sony hat es dann aber als zu schlecht bewertet und die Entwicklung noch vor Markteinführung eingestellt und die Patente an JVC verkauft.

Das ist mir absolut neu. Dadurch hat SONY es vermutlich auch geschafft, nach dem verlorenen Formatkrieg inerhalb kurzer Zeit sehr gute VHS-Geräte auf den Markt zu bringen. Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass Betamax das einzige von SONY entwickelte Heimvideosystem war, aus welchen dann die Profi-Systeme Betacam, Betacam-SP und Digital-Betacam hervorgingen.
9.2
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 22. Dez 2011, 14:05
Ich hatte das Glück, fast alle Formate von damals vergleichen zu können (u.a. VCR, V2000, VHS, und Beta). Und ich sage guten Gewissens, daß Betamax damals die beste Bildqualität hatte.
Nur die Konstruktion der Kassetten gefiehl mir nicht, da das Band durch die große Spulenöffnung unten
relativ schlecht geschützt war, und ein in der Schutzkappe enthaltener Steg das Band manchmal knicken
konnte, wenn es nicht stramm aus dem Recorder kam.
hf500
Moderator
#21 erstellt: 27. Dez 2011, 23:41
Moin,
U-Matic rulez ;-)

Nur hat meine Maschine (Sony VO5800) nur eine Stunde Spielzeit...
Und obwohl es sich um einen teuren (semi)professionellen Recorder handelt, ist er nicht ausentwickelt. Das Ding hat ein riesiges Laufwerk mit viel Platz unter der Cassette, trotzdem aber keine Einzelantriebe fuer die Bandwickel. Stattdessen gibt es Riemenantrieb mit Zwischenrad und nur einen Wickelmotor.
Vergleich: Ein Grundig VCR4000 Heimrecorder von 1978 hat ein 5-motoriges Laufwerk mit Einzelmotorantrieb fuer alles, was sich dreht. Inklusive elektronischer Bandzugregelung.

Verglichen mit VHS liefert ein guter V2000 Recorder vergleichbare Bildqualitaet. Man kann noch etwas herausholen, wenn man das spaet erschienene High-Grade Material verwendet, das besonders fuer die V2000-LP Geraete gedacht war.
Der Bedienkomfort, besonders der Serie Grundig 2000, war der Konkurrenz weit voraus. Die schon genannte absolute Echtzeitanzeige, leichte Timerprogrammierung, akkugepufferte Uhr (max. 1 Jahr), vergleichsweise geringe Bandkosten (Ein Vierstundenband kostete anfangs ca. 60DM und war bei V2000 doppelt nutzbar) machte die Geraete eigentlich attaraktiv. Fernbedienung und VPS waren nachruestbar. Das schnelle Spulen war Folge des 5-motorigen Laufwerkes mit Direktantrieb der Wickel. Das Konzept hat Grundig bis einschliesslich der Serie VS3xx beibehalten, danach kamen Panasoniclaufwerke, dananch Philips. Der Bandzug wurde bei den V2000 Geraeten uebrigens nicht gemessen und eingestellt, sondern ueber den Radius der Wickel errechnet und ueber den Motorstrom eingestellt. Basis dafuer war der Drehzahlunterschied der Bandwickel, der auch fuer die Zeitberechnung herangezogen wurde. Ausserdem teilte die Cassette ueber Codierschalter dem Recorder ihre Bandlaenge mit (bei VS200 ueber Barcodeleser).
Bei VHS gab es bis zum Schluss die primitive Bandbremse mit Fuehlhebel. Ausnahme Grundig VS2xx und VS3xx, hier Fuehlhebel mit optoelektronischer Abtastung und elektrischer Bremse ueber die Wickelmotore.
Eine ausgefeilte Sicherheitsautomatik schaltete das Laufwerk bei Bandlaufstoerungen nahezu sofort ab. Habe ich selbst miterleben duerfen, die Kopfscheibe erfasste eine klebrige Stelle des Bandes und nahm es mit. Es kam nur 1/2 mal um die Trommel, da war das Ding schon am ausfaedeln. Andere Recorder waren da weit gemuetlicher und erzeugten erstmal Schnitzel ;-)

73
Peter
Betafreak
Neuling
#22 erstellt: 13. Sep 2012, 21:32
Hallo allerseits,

als langjähriger Videofan bin ich durch Zufall auf diese Diskussion gestoßen und muss gezwungenermaßen meinen Senf dazu abgeben bei dem Stuss den ich hier lesen musste.

Ich zietiere mal fleissig:

>Betamax liefert nur eine 20%-ige höhere horizontale Auflösung – was auf damaligen Fernsehern kaum oder >gar nicht zu sehen war. Je nach Güte des Players konnte VHS sogar das bessere Bild liefern. Der

Ein Blick in sämtliche Testergebnisse von Funkschau u.a. bis Ende der 80er ergibt: Noch nie hat ein VHS ein besseres Bild erzeugt!

>Betamax-Rekorder waren durch den U-Lademechanismus grundsätzlich klobiger, VHS-Geräte durch den
>M-Lademechanismus kompakter.

Unsinn. Die VHS - Recorder zu Zeiten von Betamax waren wesentlich klobiger. Hier mal ein Foto
(Betamax ganz oben darunter die VHS Konkurrenz):

allerekorder

>Mit VHS konnte man erstmalig einen kompletten Film am Stück aufnehmen. Die robuste Technik und

Unsinn. Die Standard-Betakassette L750 fasste 195 Minuten platz für 2 Spielfilme auf einer Kassette. Die L830 bot 215 Minuten=fast 4 Stunden.

>der geringere Preis wie die größere Spieldauer sind auch technische Aspekte. Insgesamt hat VHS durch >für den Heimanwender bessere Technik zurecht den Formatkrieg gewonnen.

Unsinn. Der VHS Recorder Panasonic NV-850 kostete neu derzeit neu 2900 DM, der Recorder aus der selben Liga bei Betamax 2450 DM (SL-HF100), war also günstiger.Bei Betamax war die (deutlich bessere) Fernbedienung inclusice bei VHS kostete sie 100 DM extra. Für weitaus weniger Geld gab es auch bei Betamax Konsumergeräte bei Quelle von Universum für unter 1000 DM.

Bessere Technik bei VHS? Das soll wohl ein Witz sein. Sony war auch derzeit unglaublich innovativ. Die Betarecorder hatten Funktionen, von denen VHS nur träumen konnte.

fb

Hier mal der Vergleich VHS-Fernbedienung / Betamax-Fernbedienung. Bei VHS musste man schon sehr phantasievoll sein um die Hieroglyphen erraten zu können. Alleine optisch war Betamax seiner Zeit weit vorraus.

Vom Ton übrigens ganz zu schweigen. Denn auch da war Betamax immer mit der Nase vorn. Im direkten Vergleich der Flagschiffe VHS/Betamax 1984 schrieb „Stereoplay“ in Ausgabe 7/1984: „Bleibt zu hoffen, dass andere VHS-Recorder besser werden. Sonst ist es nichts mit VHS-Hifi.“

Sony hatte sämtliche Erfahrungen aus dem sich im professionellen Bereich etablierten Umatic-Format in die Entwicklung von Betamax einfließen lassen. Das merkt man an jedem kleinsten Detail. Man schaue sich zum Beispiel mal den Kameraanschluss von Betamax an: Einstecken, gesichert mit einem Ring. Bei VHS: Ein ordinärer Schraubverschluss... Oder Index auf dem Band an beliebig vielen Stellen. Das hatte Sony Betamax schon 1982. Bei VHS kam es Jahre später. Oder auch Funktionen wie Zeitlupe... Bei VHS ein einziges Streifengewirr.Und zu Anfang nur in eine Richtung. Bei Betamax gabs sogar einen zweiten Trackingregler für Zeitlupe für ein annähernd streifenfreies Bild.

Betamax hat wegen Sonys mieserablem Marketing und den hohen Lizenzgebühren den Kampf verloren keinesfalls wegen der Qualität.

So denn!

Elmar
EiGuscheMa
Inventar
#23 erstellt: 20. Sep 2012, 19:25

hf500 schrieb:

U-Matic rulez ;-)
Nur hat meine Maschine (Sony VO5800) nur eine Stunde Spielzeit...
Und obwohl es sich um einen teuren (semi)professionellen Recorder handelt, ist er nicht ausentwickelt. Das Ding hat ein riesiges Laufwerk mit viel Platz unter der Cassette, trotzdem aber keine Einzelantriebe fuer die Bandwickel.


Die "VO" Reihe war zwar für professionellen Einatz gedacht aber eben mehr für Firmen und sonstige Gelegenheits-Nutzer. Die Arbeitspferde für den Studioeinsatz hiessen "BVU" ( Broadcast Video UMatic) wie etwas meine verflossenen BVU800/850:

BVU 800/ 850

Zu einem Schnittplatz zusammengestellt und per RS422 verbunden konnten sie halbbildgenaue Insertschnitte, selbstverständlich auch Einzelbildweise

Und selbstverständlich waren es 3-Motoren Laufwerke. Neupreis einer BVU850 mit TC20 TimecodeBoard, etwa 75 000 DM.

Die Bildqualität war mit keinem der Heim-Analog Formate vergleichbar und Ende der 90er, als ich sie mir (gebraucht) kaufte, sogar besser als das damals noch in den Kinderschuhen steckende DV. Bis zu 4 Generationen konnte man ohne sichtbaren Verlust kopieren.


[Beitrag von EiGuscheMa am 20. Sep 2012, 19:40 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#24 erstellt: 04. Okt 2012, 09:56
Ich kann den Leuten, die behaupten Video 2000 hätte das bessere oder ein vergleichbares Bild einfach nicht beipflichten. Ich habe Video 2000, SVHS und Betamax, U-Matic hatte ich auch kurze Zeit, allerdings ein uralt Gerät von Anfang der 70er, da war das Bild VHS mäßig.

Auch wenn Video 2000 möglicherweise die beste Technik hatte - sie war nicht ausgereift und Betamax macht einfach vor der Markteinführung von SVHS das beste Bild, Video 2000 sieht leider auch im Normalspielmodus aus wie ein schlechtes Antennenbild, selbst mit High Grade Cassette kommt es nicht an einen VHS Recorder ran (auch ohne HQ), vielleicht war das bei schlechten CRTs kaum wahrnehmbar, bei meinem Quintrix sehe ich das aber ganz deutlich, V2000 macht das schlechteste Bild, dann VHS, dann kommt Betamax und dann SVHS, Super Beta habe ich nie live gesehen, dazu fehlt mir der Recorder, ist aber wahrscheinlich irgendwo zwischen Betamax und SVHS anzusiedeln.

Dynamik Tracking bringt nix, wenn man ständig Probleme mit Fremdaufnahmen und kein manuelles Tracking hat und der höchste Bedienkomfort hat für mich keinen Sinn, wenn die Bildqualität dafür schäbig ist. VHS hat auch Longplay und zwar schon ab Mitte der 80er, da brauche ich keine Cassetten, die man umdrehen kann. Bei den amerikanischen Betas gabs ebenfalls 3 Geschwindigkeiten, hat sich aber für den deutschen Raum nicht durchgesetzt. Die ganzen coolen V2000 Features hat Grundig ja auch in seine VHS Recorder gebaut, der Bedienkomfort ist also nicht systemabhängig. Das Bild steht bei mir an erster Stelle und dann kommt die Bedienung. Vielleicht würde man heute mit V2000 durch Digitalfilter eine VHS artige Qualität erreichen, ähnlich wie VHS HQ, je besser die CRTs wurden umso schlechter sah allerdings VHS aus, egal wie gut die Filter waren, die habens oftmals noch schlechter gemacht, da nützt der beste Videorecorder nix.

Macht U-Matic mit so einem neueren Gerät als ich es hatte ein Betacam artiges Bild? Bei Betacam muss ich immer wieder staunen, auch wenn alte Fernsehsendungen aus den 80ern wiederholt werden, wenn es Studioproduktionen sind ist das Bild echt wahnsinnig scharf und auf einer Röhre kaum von neuen Sendungen zu unterscheiden.

LG, Tobi
EiGuscheMa
Inventar
#25 erstellt: 16. Okt 2012, 19:21

DOSORDIE schrieb:
Macht U-Matic mit so einem neueren Gerät als ich es hatte ein Betacam artiges Bild?


U-Matic SP ist nur messtechnisch noch von Betacam zu unterscheiden

Das meine nicht nur ich sondern steht sogar so im Wiki.
Betacam ist freilich noch robuster im Profialltag als UMatic

Und Profi-Maschinen wie BVU850 widerlegen auch die oft gehörte Meinung, per FBAS bekomme man kein so gutes Bld hin wie per RGB oder S-Video.

Das mag bei Consumer-Geräten so sein.

Ich hatte bei meiner BVU800 einen S-Video Ausgang sozusagen "nachgerüstet". Da ich sämtliche Unterlagen hatte wußte ich wo man Y und C intern abgreifen kann. Aber ein Unterschied zu FBAS war nicht zu sehen.


[Beitrag von EiGuscheMa am 16. Okt 2012, 19:30 bearbeitet]
weakbit
Stammgast
#26 erstellt: 16. Aug 2014, 00:36
Im Jahr 1985 hat sich das Gerücht hart gehalten das es von Grundig einen Autoreverse Video2000 Recorder gibt den Video2000 '200' mit PCM Digital Ton und LP also ein Superding aber leider das wars nie erschienen.

Video2000 geht meiner Meinung nach besser als VHS denn die Spurlänge ist länger und das SNR ist ebenfalls besser als das von VHS.
Das Farbrauschen ist bei VHS nicht besonders gut bei Video2000 ist das Farbrauschen besser. Aber das ist ja nur eine Meinung.
Kompatibilität von Video2000 zu Video2000 ist ein Horror da hat es meist Probleme gegeben aber das ist ja schon lange her.
Video2000
Drum Diameter65.00 mm
Speed of Head Disc1500 rev/min
Video head to Tape Speed 5.08 m/s
S/N Ratio> 44dB CCIR 421-1
Horizontal Resolution3 MHz < -20db
FM Farbträger auf der Cassette: 625kHz


VHS
Video Head to Tape PAL: 4,867 m/s Eine geringere Relative Kopf zu Bandgeschwindigkeit bedeutet auch weniger Bandbreite.
Länge Videospur: 9,734 cm
Horizontale Auflösung 3,1MHz
FM Farbhilfsträger auf der Cassette 627kHz das muss man sich einmal Vorstellen der Echte Farbreferenzträger ist auf 4,43361875MHz
und das heisst 4,43361875 MHz / 627kHz= 7,07 Factor => der Burst ist bei 4,43MHz 11 Schwingungen 11/7.07= 1,56 Schwingungen je Zeile
auf der Cassette. Das so etwas funktioniert liegt eher an einem Wunder als an dieser Technik!
FM Videobandbreite auf der Cassette 1MHz von FM 3,8MHz bis 4,8MHz - es wird in FM auf das Band aufgezeichnet.

Mich würde interessieren ob man einen Burst Regenerator mit einem Sampler ADC auf Digital selber entwerfen kann ähnlich einem DSP Receiver Prinzip das wäre ein Hit da kann man alte Analoge Videos digital recovern.

LG
weakbit


[Beitrag von weakbit am 18. Aug 2014, 23:17 bearbeitet]
jörg-525-touring
Stammgast
#27 erstellt: 24. Mai 2015, 02:25
Hi :-)

Ich bin über die obigen Aussagen etwas verwundert. Ich kenne Video 2000 seit 1979, seit dem hatte mein Vater einen Grundig 2x4 an einem 1976er Loewe, dann später Saba Fernseher, und ich hatte seit 1989 einen Blaupunkt rtv910 SVHS recorder erst an obigem Saba und dann an einem Loewe Planus. Damit hab ich viel TV-Programm aufgezeichnet und erst über HF, dann über FBAS und zuletzt über Y/C an die Röhrenfernseher gegeben. Mein Eindruck war und ist:

Die ganze Consumer-Videorecorder-Technik ist totaler, minderwertiger Mist von unglaublich schlechter Qualität, schon immer gewesen. Mit dem V2000 fing es an. Die Bildqualität war, verglichen mit Fernsehbild, auch auf den zeitgenössischen Fernsehern, unterirdisch. Die Auflösung war um mehrere Größenordnungen schlechter als Fernsehempfang, bei normalen Filmen, besonders an senkrechten Linien, Haaren etc zu sehen, am Testbold sowieso. Der Unterschied zwischen HF und AV-Einspeisung war, verglichen mit den verwaschenen und unscharfen Effekten durch die Aifzeichnung, vernachlässigbar. Der Grundig 2x4 fing dann auch irgendwann an, furchtbar zu leiern, die Tonhöhenschwankungen waren unerträglich. Wegen des Kantenrauschens hab ich ihm auch mal in einer Fachwerkstatt eine neue Kopftrommel spendiert, was aber praktisch nichts änderte. 1989 kam dann der SVHS-HiFi-Recorder. Ok, der war etwas besser. Aber die Bildqualität war immer noch ganz deutlich um Größenordnungen schlechter als direkter TV-Empfang, obwohl die Auflösung doch angeblich schlechter war als PAL. Natürlich war SVHS mit SVHS-Cassetten besser als normales VHS, aber immer noch sehr enttäuschend. Und der Unterschied zwischen Y/C-Kabel und FBAS ist wieder vernachlässigbar gegenüber dem Unterschied vor-/hinterband. Dazu kam, dass die ach so tolle HiFi-Schrägspuraufzeichnung bald Ärger machte und mit Drop-Outs den Musikgenuss trübte. Die Aussage, dass man den Unterschied mit den alten Röhrenfernsehern eh nicht sah, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Und Bilder von solcher Schärfe, wie oben nachgestellt, habe ich mit Consumer-Video noch nie gesehen. Selbst SVHS hat Kantenflimmern ohne Ende. Eigentlich ein Skandal, wenn man bedenkt, was SVHS damals gekostet hat.

Erst heute mit DVD hat man wirklich brauchbare Qualität und ein Unterschied zwischen FBAS und Y/C oder gar RGB-Eingang ist klar sichtbar. Und bei Festplattenaufnahme sieht man keinen Unterschied mehr zwischen "original' und "Festplatte" (wen wundert's?). Vor ein paar Jahren hab ich noch mal den Video2000-Recorder an den Loewe-Planus-Röhrenfernseher angeschlossen und eine Cassette eingelegt.... und nach 2 Minuten wieder abgeschaltet, die Bildqualität ist einfach nur schlecht. Ich würde sagen, egal ob VHS oder V2000, ein Streit über den Unterschied in der Bildqualität lohnt nicht; das alles damals war furchtbar. Wahrscheinlich waren nur Betacam und Quadruplex brauchbar, aber natürlich als Heimgeräte unsinnig.
DOSORDIE
Inventar
#28 erstellt: 31. Mai 2015, 14:14
Also ich find Betamax besser als VHS und das sieht man auch auf einer Röhre. SVHS enttäuscht mich, denn ich hätte gegenüber VHS wesentlich mehr erwartet, als ich meinen ersten Recorder hatte, der Vergleich zwischen Beiden hat nur eine geringfügige Besserung gebracht, der größte Vorteil ist wohl eher für den Hobbyfilmer, dass die Aufnahmen nach mehreren Kopiervorgängen nicht so extrem schlecht werden.

Video 2000 ist bildmässig für mich das schlechteste System von allen Dreien. Mittlerweile habe ich auch einen LaserDisc Player und kann sagen, dass das Bild zwar besser als SVHS ist, aber nicht so gut, wie Digitale Medien. Die amerikanischen LaserDiscs sollen wohl deutlich besser sein und teilweise sogar die DVD in ihrer Qualität übertreffen, ich habe es aber nur gehört bzw. gelesen und nicht selbst gesehen.

Auf einem LCD oder Plasma Fernseher ist das jedenfalls Alles kaum noch erträglich und auch ich sehe den Unterschied auch auf einer alten Röhre DEUTLICH, vor Allem die späteren Röhren, die dann immer besser wurden entlarven das schlechte Videobild.

Und ja ich kann es nur noch Mal sagen. Auch wenn die Technik bei Video 2000 vielleicht wesentlich robuster, fortschrittlicher und besser war als bei anderen Geräten war sie in der Zeit wo das System auf dem Markt war nie ausgereift und auch wenn ein Laufwerk 5 Motoren oder mehr hat macht das die Bildqualität nicht besser, wenn man durch 2 seitiges Bespielen einfach Bandbreite wegnimmt, auch bei High Grade Cassetten wird das Bild nicht stark besser und das Longplay sieht aus, wie wenn man die ARD im Tal der Ahnungslosen empfangen wollte, da kann man teilweise echt nur raten, was man sieht, der Ton ist dann wirklich wie Mittelwelle.

Aber du hast schon Recht, wirklich gut war das verglichen mit einem Fernsehbild wirklich nie, aber man muss halt sehen, was so ein Betacam Recorder für den Hausgebrauch gekostet hätte. Die Geräte mussten ja für normale Menschen auch bezahlbar bleiben. Ich verstehe aber auch nicht, warum es nicht sowas wie einen High Quality Modus gab. Long Play gab es ja bei allen Systemen irgendwann mal und Beta hatte in den USA 3 Geschwindigkeiten, warum gabs dann nicht auch eine doppelte Geschwindigkeit? Auf eine 4 Stunden Cassette hätten so immernoch 2 Stunden gepasst und das hätte für einen Spielfilm mit Werbung in guter Qualität gereicht, so wäre auch der Längsspurton besser geworden und hätte vielleicht sogar HiFi erreicht...

LG, Tobi
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