Kann ein zu großes Gehäuse schädlich sein?

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lovehate
Stammgast
#1 erstellt: 30. Jul 2012, 17:39
hallo,
hab mir vor 2 Tagen einen 12" JBL (cs1214) Woofer zugelegt. In der Beschreibung steht, dass er wohl am besten in einem Bassrelfexgehäuse mit 50 liter Volumen arbeitet. Ich habe hier noch ein anderes Gehäuse stehen, dieses hat aber (Grob gerechnet) 85 Liter (falls ich da nicht irgendwas falsch gemacht habe, viel kann man ja eigentlich nicht falsch machen ).
Nun ist meine Frage, ob ich da was zerstören kann, da das Gehäuse ja schon nen ganzschönes Stückchen größer ist.
Oder hat es "nur" auswirkungen auf den Klang?
Grüße und Danke für Antworten im voraus:)
Joze1
Moderator
#2 erstellt: 30. Jul 2012, 17:52
Zerstören wirst du mit einem zu großen Gehäuse nichts, dies hat keinerlei Auswirkungen auf den Subwoofer... Es kann erst etwas kaputt gehen, wenn du dadurch beim Einpegeln etwas falsch machst und deine Endstufe anfängt zu Clippen ;-)

Es wird nur definitiv Auswirkungen auf den Klang haben. Jeder hier wird dir empfehlen, ein optimiertes Gehäuse anzufertigen, da hast du deutlich mehr von, auch wenn das ein ganz bisschen Arbeit mit sich bringt...
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Jul 2012, 18:22

Joze1 schrieb:
Zerstören wirst du mit einem zu großen Gehäuse nichts, dies hat keinerlei Auswirkungen auf den Subwoofer...


Soso?
Grundsätzlich ist es durchaus möglich, ein Chassis so mechanisch zu zerstören.
Innerhalb einiger Liter passiert das aber nicht.

@TE

Bei dem "bissl" größeren Gehäuse würde ich mir da noch keine Gedanken machen. Bei BR kannst du da ja mit Tuning und Subsonic spielen.



[Beitrag von 'Stefan' am 30. Jul 2012, 18:30 bearbeitet]
uib
Stammgast
#4 erstellt: 30. Jul 2012, 18:24
Gibt es eigentlich Richtlinien oder Grafiken, aus denen hervorgeht, wie sich ein Gehäuseunterschied bemerkbar macht? Was passiert eigentlich mit dem Chassis?
Vectradamos
Inventar
#5 erstellt: 30. Jul 2012, 18:26
kleb einfach nen dicken Styroporklotz ins gehäuse.
-> der verdrängt das überflüssige volumen.
-> kostet dich keine 5€

'Stefan'
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Jul 2012, 18:29
Kannste dir simulieren und dann den Hub bei "Großsignal" angucken. Impedanz- und Amplitudenfrequenzgang dürften ja klar sein.

uib
Stammgast
#7 erstellt: 30. Jul 2012, 18:31

'Stefan' schrieb:
Kannste dir simulieren und dann den Hub bei "Großsignal" angucken. Impedanz- und Amplitudenfrequenzgang dürften ja klar sein.

:prost


Naja, ganz so klar ist es jetzt nicht, aber ich die Stichworte reichen mir erst einmal. Lesen bildet ja.

Vielen Dank.
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 30. Jul 2012, 18:35
Na dann kurz und für's geschlossene Gehäuse, weil bei BR noch mehr mit reinspielt (größeres/kleineres Gehäuse):

-Einbauresonanzfrequenz sinkt/steigt
-Flanke fällt flacher/steiler ab
-Luftfeder wird weicher/härter
-Hub nimmt bei gleichem Signal nach unten hin zu/ab



[Beitrag von 'Stefan' am 30. Jul 2012, 20:05 bearbeitet]
uib
Stammgast
#9 erstellt: 30. Jul 2012, 18:37
Tausend Dank für die kurze Erläuterung. Das hilft mir schon mal weiter.
lovehate
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jul 2012, 19:29
Vielen dank, auch wenn ich nicht alles durch die ganzen Fachbegriffe verstanden hab. Aber wie schon gesagt, lesen bildet (bzw. googlen):D
Bezüglich des Problems mit dem clipping: Wenn die Endstufe genug reserven hat, dürfte sie eigtl. doch nicht anfangen zu clippen, oder? Und wie bekommen ich das mit, dass sie damit anfängt?
Grüße
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Jul 2012, 19:32
Du bekommst jede Endstufe ins Clipping, wenn du die Eingangsempfindlichkeit (Gain, Level...) zu weit hochdrehst.
Sub-Ausgang am Radio auf Maximum, Pegel am Radio auf Maximum, Filter wie gewünscht setzen und dann einpegeln...Gain hoch bis zur gehörten Verzerrung, dann ein Stück zurück.

Danach kannst du den Pegel am Radio absenken, bis es zum Rest passt...oder einfach den Gain noch weiter zurück.
Dann passiert nüscht mehr.



[Beitrag von 'Stefan' am 30. Jul 2012, 19:32 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#12 erstellt: 30. Jul 2012, 19:51
Ach Wieder mal was gelernt... Es geht also tatsächlich, den Sub zu zerstören, einfach, weil der in einem zu großen Gehäuse spielt? Die Solobaric-Kicker lässt man doch auch gerne in 3 bis 4-fach so großen Gehäusen spielen, wie die Empfehlungen sind... Warum geht das dann da?
Polosex_en
Inventar
#13 erstellt: 30. Jul 2012, 19:59
Desto größer das Gehäuse, umso besser der Wirkungsgrad, aber umso schlechter das Power Handling (mech. Belastbarkeit). Der fehlende Gegendruck vom Gehäuse (bei einem sehr großen BR) sorgt dafür, dass der Woofer schon bei weniger zugeführter Leistung seine mechanischen Grenzen erreicht. Im dB Drag und dB Cup hat man deshalb in leistungslimitierten Klassen oft ziemlich große Gehäuse und in Klassen, in denen man unbegrenzt Leistung verwenden kann, eher kleinere Gehäuse. Dort geht es darum, dass der Woofer mechanisch nicht überlastet wird.
Joze1
Moderator
#14 erstellt: 30. Jul 2012, 20:03
Sehr gut, vielen Dank für die Erläuterung ;-)
lovehate
Stammgast
#15 erstellt: 30. Jul 2012, 20:41
Also sind die 35 liter unterschied jetzt problematisch oder nicht?
Ich mein das ist ja schon ne Menge..
Und bezüglich der Einstellung, ist es nicht besser, wenn man am radio die Werte erstmal ungefähr in die mitte stellt? Damit man halt genug Spielraum hat bei verschieder Musik;)
Wie z.b. hier erklärt: http://www.youtube.com/watch?v=gEYMUi2pK3s
lG
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 30. Jul 2012, 21:13

lovehate schrieb:
Also sind die 35 liter unterschied jetzt problematisch oder nicht?


Wie gesagt sehr wahrscheinlich nein. Sollte das völlig wider Erwarten doch so sein, gab's ja schon den Tipp mit dem Styroporblock.


Und bezüglich der Einstellung, ist es nicht besser, wenn man am radio die Werte erstmal ungefähr in die mitte stellt? Damit man halt genug Spielraum hat bei verschieder Musik


Nein.
Wenn du in "Mittenstellung" einpegelst und danach den Sub-Level am Radio hochdrehst, übersteuert's.
Der Regler am Radio ist da, um den Subwoofer abzusenken.
In dem Video wird diesbezüglich nichts erklärt. Keine Ahnung, ob du noch ein anderes geschaut hast...
Als fachlich besonders wertvoll haben sich die mir bekannten Videos von ARS24 bisher nicht herausgestellt...bitte nicht alles was dort erzählt wird genau so glauben. Da sind öfter mal kleine "Schlampereien" drin, sowohl handwerklich als auch fachlich.

DJ-Spacelab
Inventar
#17 erstellt: 31. Jul 2012, 10:45

Der Regler am Radio ist da, um den Subwoofer abzusenken.

Das ist etwas wo viele drüber stolpern weil es bei immer mehr Radios falsch dargestellt wird. Bei meinem Pioneer Radio kann man den "Sub. Level" von -6 bis +6 drehen. Dabei ist +6 in Wirklichkeit der normale 0 Level. Man kann nämlich immer nur absenken. Bei meinem alten Becker Radio war das richtig gemacht. Da konnte man nur von 0 bis -10 drehen.
lovehate
Stammgast
#18 erstellt: 31. Jul 2012, 11:19
ja aber wnen man z.b. jetzt ein Lied hat, dass weniger Bassbetont ist, man aber lieber mit "viel bass" hört, muss man ja gleich an der Endstufe den Pegel erhöhen. Ist es da nicht sinndvoller, den Pegel gleich so einzustellen das man am Radio noch ein bischen Spielraum hat? jetzt unabgesehen von dem Remote-regler (wie heißt das ding richtig? )
lG
DJ-Spacelab
Inventar
#19 erstellt: 31. Jul 2012, 11:49
Für bassschwache Lieder ist der Bassregler bzw. Equalizer am Radio gut und nicht der Pegelregler für den Subwoofer.
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 31. Jul 2012, 13:08

ja aber wnen man z.b. jetzt ein Lied hat, dass weniger Bassbetont ist, man aber lieber mit "viel bass" hört, muss man ja gleich an der Endstufe den Pegel erhöhen.


Nein, muss man nicht.
Wenn in Maximalstellung des Sub-Levels am Radio eingepegelt wird, ist der Sub am Maximum des für ihn Machbaren.
Es gibt dann schlicht und ergreifend keine Reserven mehr nach oben.
Du wirst für's normale Musikhören MASSIV absenken müssen. Wenn du dir den Kopf wegföhnen willst, nimmst du die Absenkung eben zurück.
Da wird auch nicht am EQ oder sonstwo rumgedreht.




[Beitrag von 'Stefan' am 31. Jul 2012, 13:48 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#21 erstellt: 31. Jul 2012, 13:31
Also bei mir kann der Sub mehr wegstecken als mein Frontsystem. Und folglich fliegt mir erstmal mein Frontsystem um die Ohren als das der Sub an sein Limit kommt. Also habe ich mein Frontsystem so eingepegelt das es bei voll aufgedrehtem Radio leicht verzerrt und dann wieder ein Stück zurück gedreht. Dann habe ich den Subwooferausgang am Radio auf Maximum gedreht und den Level an der Endstufe so eingestellt das beide Lautsprechersysteme gut miteinander spielen. Jetzt kann ich, wenn ein Lied zu viel Bass hat oder empfindliche Gemüter mitfahren, den Sub leiser drehen. Und wenn ein Lied arg bassschwach ist dreh ich am Radio den Bass hinein. Das hat den Vorteil das der Bass des Gesamtsystems steigt. Wenn ich nämlich nur den Pegel des Subs erhöhe klingt es irgendwann schräg da der Bass den nur das Frontsystem überträgt (Kickbass) ja nicht mit angehoben wird. Mal davon abgesehen zieht man bei unnötig aufgedrehtem Levelregler an der Endstufe auch gerne mal Störgeräusche mit hoch.
lovehate
Stammgast
#22 erstellt: 31. Jul 2012, 13:45
Ah, ich hab meinen fehler gefunden:D Ich bin davon ausgegangen, wie in dem video erklärt, dass man am Radio den sub voll aufdreht und dann an der Endstufe nur soweit den Pegel hochdreht, dass es sich noch gut anhört.
Danke, jetzt hab ichs verstanden:D
lG
DJ-Spacelab
Inventar
#23 erstellt: 02. Aug 2012, 16:50
Warum macht ein Chassis bei geschlossenem Gehäuse eigentlich mehr Hub als bei einem offenen Bassreflex? Ich hab das mal bei meinem Ground Zero beobachtet. Ich hab auch mal ein kurzes Video davon gemacht. Wenn ich den Bassreflextunnel zuhalte macht das Chassis arg bedrohliche Auslenkungen.

https://www.youtube....youtube_gdata_player
Am besten den Ton abdrehen da das Handymikrofon natürlich überlastet war.
akem
Inventar
#24 erstellt: 02. Aug 2012, 19:44
Das stimmt so pauschal nicht. Der Membranhub ist abhängig von der Frequenz. Wenn Du beim Baßreflexsub genau die Abstimmfrequenz triffst (die sog. Helmholtz-Resonanz) macht die Membran tatsächlich kaum Hub. Hier erfolgt die Schallabstrahlung fast ausschließlich über den Resonator, vulgo Baßreflexrohr. Oberhalb davon nehmen sich geschlossene und Baßreflexsubs nicht allzu viel. Aber unterhalb der Helmholtzresonanz arbeitet ein Baßreflexsub im "akustischen Kurzschluß", weil die Massenträgheit der Luft im Gehäuse nicht mehr groß genug ist. Die Druckunterschiede zwischen Membranvorder- und Rückseite gleichen sich über das Baßreflexrohr direkt wieder aus.
Das ist der Grund, warum geschlossene Subs unterhalb ihrer Abstimmfrequenz nur mit 12dB/Okt abfallen, Baßreflexsubs hingegen mit 24dB/Okt. Und eben wegen dieses "offenen Systems" steigt der Membranhub unterhalb der Helmholtzresonanz ganz massiv an. Hier kannst Du einen Subwoofer tatsächlich problemlos zerstören, und zwar (ganz wichtig!) auch mit Leistungen, die sehr sehr weit unterhalb der angegebenen Belastbarkeit liegen. Ein typisches Home-Hifi-Chassis mit sagen wir mal 18cm ist üblicherweise so mit 80W Belastbarkeit angegeben. Laut LSP-CAD-Simulationen kriegt man so ein Chassis schon mit 10W dazu, den linearen Arbeitsbereich deutlich zu verlassen. Und ob bzw. wann das Ding dann hops geht hängt dann nur noch von konstruktiven Details ab...

Gruß
Andreas
DJ-Spacelab
Inventar
#25 erstellt: 02. Aug 2012, 19:58
Aber wieso macht dann das Chassis bei geschlossenem Gehäuse bei exakt dem gleichen Signal gefährlich mehr Hub? Also genau anders herum als in deinem Beispiel. Das ein Chassis in einem Bassreflexgehäuse mehr Hub macht ist mir bekannt. Das kenne ich von Heimlautsprechern.

Deine Ausführung ist aber trotzdem sehr interessant. Heißt dass das Subwoofer in geschlossenen Gehäusen einen saubereren Frequenzgang haben? Und bei entsprechender Abstimmung sogar mehr Tiefbass haben können?
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 02. Aug 2012, 20:59

Aber wieso macht dann das Chassis bei geschlossenem Gehäuse bei exakt dem gleichen Signal gefährlich mehr Hub?


Weil der Resonator und seine -- im Idealfall -- 6dB fehlen. Der sorgt in seinem Wirkungsbereich für Hubentlastung.

Unbenannt

Grau BR, gelb CB, gleiches Signal, gleiches Volumen, nur eben bei gelb den Port verschlossen.


DJ-Spacelab schrieb:
Heißt dass das Subwoofer in geschlossenen Gehäusen einen saubereren Frequenzgang haben? Und bei entsprechender Abstimmung sogar mehr Tiefbass haben können?


Ja und ja.
Liegt an der Übertragungsfunktion eines Autos/kleinen Raumes. Der "Room Gain" steigt unterhalb der ersten Raummode der größten Dimension theoretisch mit 12dB/Oktave an (Druckkammereffekt, instantane Druckänderung statt wellenförmige Ausbreitung), während das geschlossene Gehäuse als mech. Filter 2. Ordnung (bei Butterworth, also Qtc=0,707) für eine mit eben diesen 12dB/Oktave abfallende Flanke sorgt. In diesem Fall könnte man den Hub sogar über den gesamten Nutzbereich konstant halten.
Tatsächlich bleiben nach Verlusten durch sich bewegende Karosserie- und Verkleidungsteile, Türen, Scheiben [....] noch etwa 7-9dB/Oktave Anstieg nach unten hin über. Dementsprechend muss man das Gehäuse größer dimensionieren oder mit einem DSP passend entzerren.
So kommt man im Auto mit kleinen Gehäusen problemlos linear in den Infraschallbereich, während man dafür mit BR wahnwitzige Dimensionen und Abstimmungen auspacken müsste.

So zumindest in kleinen bis mittelgroßen Autos. In Kombis und Bussen liegen die Moden ungleich verteilt und die tiefste Mode verhältnismäßig sehr tief, da funktioniert das weniger schön. Ähnlich schaut's bei Cabriolets mit Stoffdächern o.ä. aus.
Hier:

http://hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&task=view&id=187

siehst du, wie das praktisch umgesetzt wird.



[Beitrag von 'Stefan' am 02. Aug 2012, 21:13 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#27 erstellt: 02. Aug 2012, 21:07
Interessant! Warum werden denn die meisten Car-HiFi Gehäuse als Bassreflexgehäuse ausgeführt? Versucht man dort mit Gehäusespielereien bestimmte Frequenzbereiche zu betonen um den Bass massiger erscheinen zu lassen?
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 02. Aug 2012, 21:10
In der Regel, um irgendeine Eigenart der bevorzugten Musik überzubetonen, ja.
Passend entzerrte Varianten sind selten und idR nur im SQ-Sektor zu finden. Das tatsächliche Car-Hifi.



[Beitrag von 'Stefan' am 02. Aug 2012, 21:11 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#29 erstellt: 02. Aug 2012, 21:14
Das führt mich jetzt zwangsläufig zur nächsten frage: wie müsste ich ein Bassreflexgehäuse verändern damit das Chassis im geschlossenen Gehäuse spielt? Also einfach das Reflexloch verschließen wird es ja wohl nicht bringen.
Polosex_en
Inventar
#30 erstellt: 03. Aug 2012, 10:23
Sofern dich das Thema interessiert, solltest du dich einfach in das Thema Gehäuseberechnung und Simulation einlesen und dann halt entsprechend ein GG bauen. Lesestoff hierzu findet man ausreichend in den einschlägigen Foren.

Kurz OT:

Letztlich sorgen die meisten BR Lösungen sicher nicht für nen linearen Frequenzgang im KFZ, aber offensichtlich mögen viele Nutzer einen überbetonten Bassbereich, sonst wären BR Gehäuse im PKW nicht so verbreitet. Es kann ja jeder frei entscheiden, wie er seine Musik hören möchte. Das ist genauso Geschmacksache wie die Musik selbst. Alles eine Frage des Anspruches und was man denn genau haben möchte. Car Hifi nur nach den Begrifflichkeiten auszulegen, finde ich jetzt auch nicht richtig. Schließen sich - wenn man es denn so genau nimmt - Car und Hifi nicht schon von vornherein aus?

Hier kurz mein Standpunkt:

Ich für meinen Teil bin Tiefbassliebhaber und verwende seit Jahr und Tag sehr tief abgestimmte BR Gehäuse. Möglicherweise stoße ich jetzt auf Gegenwehr, aber mich haben geschlossene Gehäuse für meine Anwendungen nie überzeugt, obwohl ich es auch mehrere Male versucht habe (u. a. mit Peerless XLS, Alpine Type R, Kicker L7, GZ NW und UW). Mir hat meist das letzte Quäntchen Spaß gefehlt. Dass der Frequenzgang dann nicht linear ist und die Quelle nicht so wiedergegeben wird, wie sie aufgenommen wurde, ist mir durchaus bewusst. Die Vorteile von GG im Tiefbass sind (zumindest wenn ich BR sehr tief abstimme) mMngn eher theoretischer Natur, zumindest wenn ich den Tiefbass auch hören/fühlen möchte. Wenn ich BR richtig abstimme (was heißt richtig ... ich meine in diesem Falle für ordentlich Pegel im Tiefbass) und weiß, wie ich mit dem Material umgehen muss, benötige ich auch keinen Hochpassfilter im Subwooferzweig. So habe ich in nun auch 10 Jahren Carhifi noch keinen einzigen Woofer geschrottet. Die Frage ist, wie hoch der Output des geschlossenen Gehäuses tatsächlich noch ist, wenn der Punkt unterhalb der Abstimmfrequenz des BR erreicht ist, an dem GG lauter wird. Der Wirkungsgradvorteil des BR im Bereich der Abstimmfrequenz überwiegt doch da recht deutlich, wenn ich entsprechend tief abstimme.
DJ-Spacelab
Inventar
#31 erstellt: 03. Aug 2012, 10:55
Ich hatte auch mal ein Peerless XLS Chassis im Auto. Zuerst im geschlossenen Gehäuse dann im Bassreflex. Mir gefiel der "Fun Faktor" im Bassreflexgehäuse auch besser. Zumindest wenn man den Bass auch spüren wollte. Aber ich denke das ist zu abhängig vom Musikgeschmack und vor allem von den persönlichen Vorlieben. Mein Vater arbeitete seiner Zeit bei einem Boxenhersteller der komplette Lautsprecheranlagen für Schausteller (Autoscooter, Himalaya...) herstellte. In seiner Freizeit baute er mit mir im Keller oftmals riesige Bandpasskisten für die 15" oder 18" Lautsprecher. Im entsprechend großen Partykeller wurden die Teile dann ein paar Monate "getestet" bis wieder was neues in Angriff genommen wurde. Ich war damals noch zu klein um das mit den Gehäusearten und Berechnungen wirklich zu verstehen. Ich weiß nur noch das als Verstärker ein damals schon alter Telefunken Receiver (so ein flaches breites Ding) zum Einsatz kam. Ich glaub das Teil hatte 2x 35 Watt DIN. Mehr war da nicht rauszuholen. Aber das reichte schon um vom Keller aus die halbe Nachbarschaft zu beschallen. Ich weiß noch das manche Konstruktionen nicht besonders schön, heute würde man "Audiophil" sagen, klangen. Aber sie waren LAUT und hatten einen echt fiesen Bass von der "ich drück dir die Eingeweide zusammen" Sorte.

Lange rede kurzer sinn; ich wollte damit nur sagen das ich von Kindesbeinen schon mit basslastigen "Spaßanlagen" aufgewachsen bin und ich mich deshalb mit einem geschlossenen Gehäuse noch etwas schwer tue. Aber ich werds mal wieder versuchen. Das bisschen Holz werde ich investieren. Man wird ja schließlich auch älter und ruhiger...
akem
Inventar
#32 erstellt: 03. Aug 2012, 11:57
Stefan hat's ja schon perfekt erklärt und sogar noch eine Grafik zur Veranschaulichung aufgetrieben (warum gibt's hier keinen "Thumb up" Smiley??).

Warum werden BR-Subs verkauft? Verkauft wird, was gekauft wird. Und da die wenigsten Subs im Auto vorgeführt werden sondern bestenfalls im Laden, scheint der BR hier im Vorteil zu sein. Unter Freifeldbedingungen geht er einfach tiefer runter. Daß das im Auto dann eine Überbetonung ergibt, wissen die Kunden ja nicht, geschweige denn, daß es besser ginge. Mit Bandpässen ist es genauso. Wenn man jetzt keinen BR-Sub von der Stange kauft sondern selbst baut und bewußt sehr tief abstimmt (gemäß Lehrbuch eigentlich zu tief), kann die Rechnung sogar in der Tat anders ausfallen. Wenn die Abstimmfrequenz in die Gegend von 20...30Hz gelegt wird, kann tatsächlich der von Euch geschilderte Effekt eintreten. Dann macht noch nicht mal die Gruppenlaufzeit Ärger.

Gruß
Andreas
elastic
Stammgast
#33 erstellt: 03. Aug 2012, 12:23
ich denk jeder der mal ein GG in einem sehr großen raum (am besten freifeld oder mit offenem kofferraum) gehört hat merkt, dass man quasi überhaupt keinen druck damit hin kriegt. im auto ist das aber wieder ganz anders . selbst in einem großen wohnzimmer kann ein 12er geschlossen enormen tiefbass entwickeln (keine magentritte sondern gläserwackeln ^^)

die bandpässe sind da ganz schlimm, die dröhnen bei MM und co. schon durch den ganzen markt, kann mir vorstellen dass die deshalb so ein verkaufsschlager sind.

hab vorhin das video hier gesehen geschlossenes gehäuse ist doch ziemlich beeindruckend. und wenn der kofferraum offen ist -> "mucksmäuschenstill" ist aber kein nachteil...
ich denke die meisten wissen einfach zu wenig und kaufen einfach drauf los.
naja etwas offtopic aber was solls, wo wir grad bei GG waren.
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