DIY-Projekt: 4Port-TLR Subpyramide

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Betzel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Nov 2015, 17:59
Hallo an Alle, und speziell a.d. Boxenbauprofis unter Euch

Vorwort: Das ist mein 1.DIY-Boxenprojekt -- ein "Plan" ist da, aber bevor ich anfange, frage ich hier die Profis um (Ab-)Rat, Kniffe & Tips. Ein paar Fragen habe ich selber.

Ausgangslage: Ich hab zwar mein Auto nicht akustisch vermessen (ATB-Kirchner Demo für Subbereich ist schon runtergeladen, bin dabei, mich einzulesen), aber ich höre auch so, daß die Subbox eine andere Abstimmung braucht. Er steckt in einer 80l-BR, die mir mein Händler ohne Messgeräte gebaut hat und die im Auto einfach zuviel Druck um die 50Hz bringt, den ich nicht per Klangregelung zufriedenstellend ausgleichen kann - wenn ich die Seitenscheiben aufmache, ist's viel besser: also Raummode. Das Fahrzeug ist ein Van, hinten alles ausgeräumt; Vol. = ~5,5m³, je nachdem, ob ich bei Fußraum, W-Scheibe, oder Armaturenbrettkante ansetzt, ist die Raumlänge 3,10 bis 3,40 m, rein rechnerisch die 1.Raummode bei 50-55Hz.

Um selber eine passende Box zu kreieren, hab ich mich daher mit WinISD (nicht die pro-version) vertraut gemacht, und als ich da zum Vergleich die aktuelle G-Konstruktion eingab, zeigte die Gainkurve eine BR-Auslegung, die bei 42 bis 55Hz eine Spitze von über + 3db angab: Gekoppelt mit der anzunehmenden Raummode in exakt demselben Bereich erklärte mir das, warum ich es per Klangregelung nicht zufriedenstellend ausgleichen konnte (soweit runterdrehen bis die Hälfte der Musikinfo weggefiltert ist, hilft ja nicht).

Gleichzeitig zeigt das Diagramm, daß die Kurve zum Tiefbass hin ab 40Hz dann steil nach unten fällt, bei 32Hz passiert sie schon die -3db Linie. Dabei sollte eigentl. mein Chassis laut Datenblatt viel weiter in den Tiefbassbereich kommen. Somit definierte sich das Projektziel: Weniger 40-70Hz-Betonung und dafür mehr Tiefgang.

Meine Hörgewohnheit ist 80% VintageRock (DP,LZ,BS,Dio,ZZTop,Heart,FMac&Co), dazu Reggae (BM, SteelPulse, IRoy), Blues (BBKing, Koko Taylor) und auch mal "Elektrorockpop" (AnneClark, Yello oder Einst.Neubauten). Aber auch akustische Sachen, wie Flamenco, Sitharmusik, keltische Musik (aus Irland/Schottland), marokkanischen Rai, sowieso Ethno und "Ethno-Jazz". Auch manchmal Klassik (Berlioz, Beethoven, Rosselini).

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-- Das Projektobjekt: Ein akt.15er Vas-4Port-TLR-Sub, mit quadr.Schllwnd.

Aktiv meint vor den ES vorgeschalte elektr. Frequenzweichen (im Weiteren FW abgkrzt.). Die TMT sollen bei 60-90Hz übernehmen.

Vas meint, das Gehäuse soll der Vas-Angabe des Chassis entsprechen (ist das schlecht oder gut?), also 137l.

TL-R ist eine spezielle BR-Konstr. mit den Ports in der Schallwand. Hier (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/picture.php?albumid=644&pictureid=15611) kann man so eine fertige TLR-Schallwand von innen (aber mit nur 2 Ports) betrachten [auf http://www.diy-hifi-...hp?p=102399&langid=1 sind mehr Bilder zu dieser Box].

Die Theorie: "Im Idealfall wird die Membranrückseite des Tieftöners einer Box durch eine gegenphasig rücklaufende Welle bedämpft. Die zurückschwingende Membran trifft also auf einen gerade ankommenden Druckbauch. Bewegt sich die Membran nach außen, läuft der Druckbauch gerade weg und die Membran muß auf eine zusätzliche "Luftverdünnung" arbeiten. Das ist die ideale Bedämpfung der Membran im Resonanzbereich. Heinz Schmitt hatte seinerzeit herausgefunden, dass ab einer bestimmten Gehäusegröße einer Box die Kopplung nicht mehr funktioniert, weil die rücklaufende Welle regelrecht in der Box verpufft und damit zur Bedämpfung nicht mehr zur Verfügung steht. Er sah das Problem in der Anordnung des Reflexrohres, das frei in die Box hineinragt. Es galt also eine Anordnung zu finden, bei der unabhängig von der Gehäusegröße eine intensive Kopplung der Membran und der besagten rücklaufenden Wellen stattfindet. Es gibt bei der TL-R Anordnung noch einen weiteren Vorteil, der zwar heute nicht mehr ganz so wichtig ist wie zu Zeiten des Plattenspielers, aber wenn man es umsonst bekommt, warum nicht? Durch die Luft, die sich an der Membran vorbeidrückt, kommt es zu einer Erhöhung der bewegten Masse, die die Ausschwingvorgänge in Richtung tieferer Frequenzen verschiebt und quasi eine Art Subsonicfilter bildet.

Theor. Vorteile gegenüber einer übl. BR-Anordnung des Kanals:

-Ausnutzung der Strömungsvorgänge zur direkten Bedämpfung der Membran.
-Das direkte Ankoppeln der Tunnelluftmasse verschiebt Ausschwingvorgänge in den subsonischen Bereich und macht sie damit unhörbar
-Es ist nun möglich, den Gehäusehohlraum stärker zu bedämpfen ohne die Resonatorfunktion zu beeinträchtigen.
-Durch symmetrische Belastung der Membran werden Taumelbewegungen vermieden.
-Die Anordnung der Tunnelöffnungen an den Endpunkten des Gehäuses bewirkt eine virtuelle Membranflächenvergrößerung und eine Erhöhung des Strahlungswiderstandes, was den Wirkungsgrad und das Impulsverhalten geringfügig verbessert." (~https://www.hifi-selbstbau.de/bauvorschl-mainmenu-36/fullrange-lautsprecher-mainmenu-74/331-marko)

Ich will (gegenüber der 2Portanordnung auf dem eingangs verlinkten Foto) eine quadratische Schallwand machen mit 4 Ports, die rechtwinkl. angeordnet sind; das sollte die beste - gleichmäßigste - Bedämpfung d.Membran bewirken. Weil's ein reiner Sub wird, sollte die ganze Sache unkomplizierter werden als bei Konzipierung einer Mehrweg- oder Breitbandboxen (keine Resonanzfrq. zu beachten).

Unabhng. von TLR oder BR (ist ja beides "vented"): Laut WinISD ergäbe eine solche Konstruktion (Gehäuse mit Vol=LS-Vas) einen lineare Kurve runter bis 33Hz mit folgendem 3db-Abfall zu 23,7Hz, die 16Hz würden noch mit 75,5db reproduziert.

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LS-Chassis: Orion XTR 152D (laut BDA; da sind noch mehr Angaben, bitte nachfragen im Bedarfsfall):

Fs: 23,8Hz
Vas: 137,95l
Re: 3,91Ohm
Z: 4Ohm
Qts: 0,41
Qms: 9,8
Qes: 0,46
Pe: 1500W
BL: 21,99
Xmax: 0,012m
SPL: 89,26
Sd: 804,25cm²
Dia.Membran: 34,5cm
Dia.kmpl.: 39,2cm

Keine Ahnung, ob das i.Zsmhng. wichtig ist: Das ist ein 2Ohm-DVC, momentan auf 1Ohm geschaltet. Dazu eine Frage a.d.Rubrik: Was ich schon immer mal wissen wollte: Wär es aus akust.&elektr. (nicht aus finanzieller) Sicht prinzipiell sinnvoll/ besser, ein DVC-Chassis auf seinem höheren W-Wert (hier: 4Ohm) zu betreiben?

Gehäuse (vented):

- BoxVol.: 137,9l (entspricht d.LS-Vas)
- Quadr.Schllwnd. m.Kantenlng. ~40-60cm (je nach Portlänge)
- Gehäusetiefe dann rltv.z.Volumen.
- 4Port TL-R-Prinzip (P-Eingng. an d.Membran, Kanäle innenliegend i.d.Schllwnd., durch Sandwichbauweise erzeugt; siehe Link v.Foto oben).

-Portdimensionen (wie ich sie anhand WinISD ausgetüftelt hab):
- 4eckig: 4,5x2,5cm
- P-Lng: je nach Feinabstimmung u. mgl. Kanaldim. 11-17cm
- P-Ausgng.: Entw. vorn (m.90°Knick a.Ende) oder i.d.Seitenwand (gerade P.)

5 Fragen hierzu:

1) Das gewählte Vol. entspr. d.LS-Vas: Ist das gut / schlecht? ...WinISD schlägt sogar 149l vor - ist das besser/schlechter?

2) Wo liegt eigentl. die "Zu schmal"-Grenze eines solchen Ports für einen Sub? Dürfte der Schlitz noch enger sein, z.B. 7x1,5 oder gar 8x1cm? WinISD rechnet auch noch mit 1,5cm Schlitzen, aber das muß ja nichts heißen. Wäre in dem Punkt sehr dankbar für Erfahrungswerte.

3) Die Portausgänge: Will ich sie "vorne" haben, muß ich am Ende einen (bis zu 90°-)Knick einbauen. Wär das akustisch viel schlechter als gerade Ports (wie auf dem Eingangsfoto, das ich oben verlinkt habe)?

4) Ich bin mir nicht sicher, ob das TL-R-Prinzip (speziell als Sub nur bis max 80-90Hz) besser mit einer parallel zur Schallwand angelegten Rückwand funktioniert, da es ja mit den von der Rückwand reflektierten Schallwellen/Druckwellen arbeitet (oder seh ich das falsch?). Also die Frage der Gehäuseform. Mir scheint es ein logischer gedanke, zumindest in solcher form einen symmetrischen Aufbau zu haben, daß das, was auf die Membran zurückwirkt, "symmetrisch" auf diese und auch alle 4 Ports wirkt. Also wenn rund, dann "Halbball", aber nicht "Halbfelge". Wenn sich verjüngend, dann gleichmäßig, mit zur Schallwand paralleler Rückwand, oder eben keiner: das wäre eine 4seitige Pyramide mit Chassis in der quadrat. Basisfläche montiert; das ist z.Z. mein Favorit, mit Portausgängen in der Schallwand, oder gar genau "in der Kante", ~50°-Winkel nach vorne, müßte sich geschickt etwas basteln lassen.

Ich danke im Voraus für eure Bedenken & Kritiken, Verbesserungs- und auch Alternativvorschläge, Anregungen & Tips; noch hab ich keine MDF-Platte gekauft, und alles im Plan (bis auf das Chassis) ist abänderbar.

Hertzliche Grüße Andreas


[Beitrag von Betzel am 26. Nov 2015, 17:16 bearbeitet]
Betzel
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 27. Nov 2015, 06:24
Und noch ne Frage: Das Chassis hat 3 Leistungsangaben:

Watt RMS: 750W
Nominal Power: 1500W
Peak Power: 3000W

Pe ist im Datenblatt mit 1500W angegeben, also "Nominal Power".

Ich bin verwirrt (habe aber auch keine Ahnung). Hat das was damit zu tun, daß es ein DVC ist, also die 750 für einen, die 1500 für beide zusammen gelten?

Nach welchem Wert richte ich mich bei der ES Auswahl? Der Pe-Angabe oder der RMS-Angabe?


[Beitrag von Betzel am 27. Nov 2015, 06:33 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#3 erstellt: 27. Nov 2015, 10:25
Zum TL-R kann ich nicht viel beitragen, dafür habe ich damit zu wenig Praxiserfahrung. Theoretisch gelesen, praktisch probiert nicht. Das hat vor allem damit zu tun, dass ein herkömmliches BR einfach zu gut funktioniert und es seine Gründe hat, warum spezielle Prinzipien im Auto keine Anwendung finden (s. Horn).

Erstmal Grundsätzliches: Was dein Händler da gebaut hat, ist schon mal eine merkwürdige Variante. Die 80 Liter scheinen deutlich zu klein, das Dröhnen im 50 Hz-Bereich wird vermutlich vor allem daraus resultieren und aus der Resonanz deines Fahrzeug-Innenraumes (die übrigens aus Erfahrung bei so großen Volumina so um die 40 Hz, eher niedriger liegen wird).

Außerdem weist dein gewähltes Chassis laut EBP (Efficiency Bandwidth Product) in keinerlei Hinsicht Eignung für ein BR auf. Mit einem Wert ~50 ist es ein reines GG-Chassis, das einen Qtc von 0.7 bei 70 Liter Gehäuse-Volumen erreicht. Was wiederum das jetzige dröhnige Spielverhalten im BR zusätzlich erklärt.

Wie gesagt, kann ich speziell auf die Dinge zum TL-R nicht weiter eingehen, als auf die Theorie, von der du dir ohnehin schon jede Menge angeguckt hast. Da es sich aber auch um so etwas wie ein BR handelt, werde ich mal versuchen, vorhandene Analogien zu entwickeln. Kommen wir also im weiteren dennoch zu deinen Fragen, obwohl ich von einer Nutzung dieses Woofers im BR abraten würde:

Zu 1: Die Praxis hat gezeigt, dass es immer besser ist, ein Volumen größer dem Äquivalentvolumen zu wählen. Es gibt durchaus Ausnahmen, aber geht man deutlich darunter, sinkt der Wirkungsgrad der Konstruktion.

Zu 2: Die "zu schmal"-Grenze hängt vom gewählten Chassis und dessen möglichen Hubvolumen zusammen. Dennoch zeigt auch hier meine Erfahrung, dass ein Schachtport schon mindestens 2.5 cm Breite aufweisen sollte. Ob das im TL-R ebenso ist, kann ich wie gesagt auf Grund fehlender Erfahrungen nicht sagen.

Zu 3: Ein 90° Knick ist im Port eines herkömmlichen BR kein Problem, wenn auch natürlich ein gerader Port auf Grund möglicher Intereferenzen jederzeit vorzuziehen ist. Da sollte man aber so bauen, wie es einem möglich ist.

Zu 4: Da bin ich überfragt.

Zur Leistungsfrage: Die Hersteller von Chassis denken sich jeden Tag neue Sachen aus, um auf Bauernfang zu gehen. Dazu gehören unter anderem die Leistungsangaben. Dazu auch hier etwas Lesestoff. Im Grunde ist das, was da steht, nicht bedingungslos auf Woofer im Auto anwendbar, eine Kernaussage ist aber absolut korrekt: Der Kennschalldruck ist erheblich interessanter.
Um aber auf deine Frage zurückzukommen: Die 750 Watt RMS sind insgesamt für beide Spulen zu verstehen. Was der Hersteller mit Nominal Power meint, ist allein der Phantasie der Kunden überlassen, denn 1500 Watt hört sich ja nun mal besser an, als 750 Watt. Für die Endstufenwahl ist das allerdings nur hintergründig interessant.
Nun kommt wieder der Kennschalldruck ins Spiel. Beschäftigt man sich mit diesem eine Weile, fällt auf, dass auch hier die Hersteller tricksen, wo sie nur können, um einen möglichst hohen Wert zu erzielen. Einige nehmen 2.83V/1m und erzielen so deutlich höhere Werte als die Hersteller, die mit den eigentlichen 1W/1m messen. Dazu kommt, dass der hier angegebene Wert auch immer einem Peak außerhalb des überhaupt angedachten Nutzbereich entsprechen kann. Deshalb wäre eine wirklich aussagekräftige Messung hier nur in Verbindung mit einem Diagramm über den Frequenzverlauf denkbar. Soll heißen: Auch diese Angabe ist mit Vorsicht zu genießen.
Um den Zusammenhang herzustellen: Die Leistungsangabe ist relativ unwichtig für die Endstufenwahl. Hat das Chassis einen hohen Kennschalldruck, braucht es nicht viel Leistung, um einen Wunschpegel zu produzieren. Hat es hier einen niedrigen Wert, muss man entsprechend etwas mehr Leistung reinpumpen. Es gibt also weder zu wenig Leistung (bei niedrigen Pegeln liegt ja auch nur der Bruchteil der Leistung an und das Chassis nimmt dadurch keinen Schaden), noch gibt es wirklich zu viel Leistung (es sei denn, man muss nun undbedingt eine Endstufe wählen, die eine Leistung in den Woofer pumpt, die dem 6-fachen der Belastbarkeitsangabe entspricht). Denn die Leistung der Endstufe an der Anschlussimpedanz, liegt in der Realität in den seltensten Fällen wirklich an, was am dynamischen Signal im Musikmaterial und an physikalischen Zusammenhängen wie dem Impedanzanstieg im Gehäuse liegt


[Beitrag von Joze1 am 27. Nov 2015, 10:28 bearbeitet]
hg_thiel
Inventar
#4 erstellt: 27. Nov 2015, 15:43
Bau das Ding in ein geschlossenes Gehäuse, messe nach was am Ende rauskommt und setze einen EQ ein.

Was die Kurve in der Theorie aussagt, ist auch nicht so wichtig. Messen!
Betzel
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Nov 2015, 23:31
Ich rede mit mir selbst..

Eine Frage habe ich beantwortet bis jetzt, die Vas-Frage:

Es hängt vom Qts ab. Liegt er bei 3,5-4, kann man Boxen bauen, die dem Vas entsprechen, sogar noch größer. Liegt der Qts z.B. bei 6, geht das nicht (da gibt es dann Formeln).
Betzel
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Nov 2015, 23:37
Hi hg thiel

Das habe ich schon gemacht (bei WinISD eingegeben) - nicht mein Wunsch. Denn ich hab auch schon ausprobiert, wie das beim jetzigen Gehäuse (80l) ist (einfach die Löcher zugemacht); Ergebnis: Ja, die Bassüberhöhung bei 50Hz war besser, aber der Tiefgang nicht befriedigend. Ich bleibe bei dem Projekt 140l-Box, und zwar BR. Bis dahin werde ich die aktuelle Box auf meinen Wunsch "tunen", sprich, andere Ports reinmachen. 2 runde a 7cm mit ca 40cm bringen eine sehr lineare Kurve bis42 Herz (ähnlich der Kurve, wie ich sie mir wünsche, nur fällt sie 10Hz früher ab, klar, 60l weniger), also werde ich das basteln, und mir anhören. So bekomme ich auch einen ersten Hinweis, ob mir diese Abstimmung überhaupt gefallen würde. Auch werde ich die Ports als Wechselports machen, um verschiedene Abstimmungen auszuprobieren.

Trotzdem Danke für deinen Vorschlag.


[Beitrag von Betzel am 27. Nov 2015, 23:43 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#7 erstellt: 27. Nov 2015, 23:42
War das Ignorieren meines Beitrags jetzt Absicht?
Betzel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Nov 2015, 23:44
Nein, ein Versehen - ich hab ja mittlerweile eine Antwort gegeben. Guck mal über deinen letzten Beitrag. LG


[Beitrag von Betzel am 27. Nov 2015, 23:45 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#9 erstellt: 27. Nov 2015, 23:51
Ich bin nicht hg-thiel
Schau doch nochmal in den Beitrag über seinem. Du bist nur ausnahmsweise nicht der einzige mit ellenlangen Texten, dieses mal hab ich mir Mühe gegeben
hg_thiel
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2015, 23:57
Du brauchst einen gescheiten EQ und damit lässt sich der Frequenzgang so hinbiegen, wie du möchtest.
Das ist viel einfacher und besser als wie bei BR. Das klappt schon nicht gut, weil du keinen Port unterbringst, der A. tief abgestimmt ist und B. von der Fläche her reicht.
Betzel
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Nov 2015, 23:58
@hg thiel

Ich bin zwar Anfänger in der Sache, aber ein bißchen hab ich schon vom "Streit" CB vs BR verstanden. Du kennst nicht die gesamte Anlage. Es ist hinten 4Wege, also ein 15er Monosub, 2TMT (12er KickerCompR in 60l CB), 2MT und 2HT.
Aktive Weichen. Also jedes Chassis hat seinen eigenen Verstärker(kanal). [Vorn ist's 3Weg, auch aktiv]

Trennfrequenzen für Sub und TMT sind:

Sub:
Von 25 bis ~40-50, max 80Hz).

TMT :
HP: 10-20 höher als der LP des Sub.
LP: 250Hz
Dann übernehmen die MT

Prinzipiell, BR:

Das (letzte) Problem (von 3-4 mögl.Grundmögl.v.Probl.) von (gutgemachten) BR-Boxen ist die Phasenverdrehung, also auch Zeitverschiebung. Meint: Der Ton kommt etwas später, da was aus dem Port kommt, von der Rückseite des LS-Chassis stammt, umgelenkt wurde, und somit einfach prinzipbedingt "später" kommt. Das wird auch die ansonsten bestgemachte BR-Box nicht verhindern können.

Nur, was ist später, oder vielmehr wann? Denn bei Bassfrequenzen unter 50Hz reden wir mehr von Bass fühlen denn hören, und eine Welle hat Längen von über 6m. Gruppenlaufzeit, oder salopp gesagt, Zeitrichtigkeit, ist in diesem tiefen (!) Bassbereich deswegen nicht mehr ganz soooooo wichtig. Daher wenn BR, dann nur bei Subs, die schon ab 50-60Hz "beschnitten" werden (denn das mit dem, was wir gutes Impulsverhalten "nennen" am Stammtisch, liegt eher im Bereich von 80-400Hz), dort (in solch reinen Subbassboxen (bis 60Hz)) sinnvoll benutzt, um linear wirklich tiefer zu kommen, aber nicht um "Überhöhungen" zu schaffen - denn da bin ich ganz deiner Meinung, da lohnt es sich mehr, den EQ im gewünschten Bereich anzuheben -.

Ich würde also sagen: So wie ich es anwenden will, ist BR sinnvoll. Was bei mir TMT ist (12er KickerCompR DVC, auf 8 Ohm geschaltet, bekommen 500W pro Chassis, und sitzen in 60l CB) ist bei anderen Leuten der Sub. Mit HP ab 60HZ aufwärts kümmern die beiden Lieben sich um alles an Bassgitarre und drums, was mit Impuls zu tun hat. Deswegen sind sie auch CB.

Ok, das über BR war jetzt nur, was ich in Theorie drüber gelernt habe. Wie eben gesagt, ich fang jetzt mal an zu spielen (BR-Ports der aktuellen Box ändern, um den Frequenzgang linearer zu machen), ich werd's als Wechselport machen mit Plastikrohren, so kann ich praktisch ausprobieren, wie verschieden getunte Kurven real (in meinem Auto) klingen.

Ich freu mich auf die Experimente.

[edited - sorry]


[Beitrag von Betzel am 28. Nov 2015, 00:27 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#12 erstellt: 28. Nov 2015, 00:08
Ich glaube nicht, dass die Phasendrehung und die Gruppenlaufzeit hier wichtig sind. In deinem Fall ist erstmal die Eignung des Woofers das Problem. Er ist nicht für ein BR geeignet, er gehört in ein GG.

Zumal die Laufzeit und Phasendrehung erst um und untethalb des Tunings eine Rolle spielen. Stimmst du also tief genug ab (was bei dir vermutlich am besten funktionieren würde), werden diese ungewünschten Nebeneffekte ohnehin bis ins kaum merkliche reduziert.

Aber wie bereits angemerkt: Dafür hast du den Platz nicht, um den nötigen Port unterzubringen.
Betzel
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 28. Nov 2015, 04:04
OFF TOPIC (da kommt noch ein 2.Kommentar, der wird dann wieder technisch, bitte Geduld)

@alle beide: Ich bitte um Entschuldigung - ich hab eure Beiträge im Moment nicht gesehen. Irgendwie passierte das alles zeitgleich, mein 3. Kommentar (mit "ich rede mit mir selbst"), hg thiels Beitrag, meine Antwort darauf, und zwischenzeitlich war Jozes Beitrag hineingekommen. Eine seltsame Synchronizität der Ereignisse. Zum Thema:

@hg thiel: Ja, messen! Seufzz. sonnenklar: ohne Vermessung des Autos ist alles eher zum Scheitern verurteilt, ...und vor allem das zusätzliche Boxenselberbauenlernen. ...Ok, mit 50Jahren Musik im Blut und EQ-Erfahrung, da hat man schon ein Gefühl für die Zustände in einem Raum und für Frequenzkurven auf dem Papier, aber es ist ein übles Trial&Error-Spiel.

Ich lebe in Mexico, und zwar dort, wo 'From Dusk til Dawn' gedreht wurde, berühmter Hollywood-Film in der mexikanischen Wüste Nächster Caraudiohändler - oh Wunder - in 1 Autostunde. Übernächster Caraudiohändler in 3-4Autostunden. Klar, man holt sich den in 1Autostunde, da, falls mal was kaputtgeht, 4h Autofahrt ohne Musik übler sind als 1. Gleichzeitig ist Mexico ein seltsames Land, du kriegst hier nicht alles. Erinnert mich an Erzählungen aus dem DDR-Alltag von vor 40Jahren. "Konsummäßig" ist hier keine freie Marktwirtschaft. Car-DSP kennt hier keiner. Hifi ist hier unbekannt. Die haben alle billige BummbummMinianlagen zu Haus. E-bay gibt es hier nicht. Wenn du aus Mexico heraus auf eine ebay Seite gehst, steht da: Wir versenden nicht nach Mexico. Ich wollte einen 15Zoll-Woofer, und das war der, den sie besorgen konnten und den ich jetzt habe: Ich habe 3Monate darauf gewartet. Ich wollte Aktivweichen, habe ich 4 Monate drauf gewartet. Ich wollte jenen 2-Kanal 8000W Verstärker, mußte aber einen 4Kanal bridgen - weil 6 Monate warten hatte ich keine Lust! Ok, ich will jetzt keinen Roman zur Weltpolitik schreiben, aber an der liegt es. ;-) Mexico hat auch schöne Seiten, ich bin schon noch freiwillig hier. man muß nur drei Gänge runterschalten. Ok, caraudiomäßig ist das schwer...

Jedenfalls, ich hab rumtelefoniert, bin rumgefahren und hab rumgefragt: Keiner der Caraudiohändler im Umkreis von 4 Autostunden hat die Hardware, ein Auto akustisch zu vermessen - interessiert hier (noch) keinen. Ich muß das also , wenn, dann selbst machen. Problem Micro. Woher soll ich hier in Mexiko ein gutes Meßmicro kriegen? (ich hab ein Gesangsmicro mit Soundkarte, und fragt mich nicht, was eine Soundkarte ist, und wie die funktioniert, aber ich kann das Micro per USB an den Computer anschließen, und es nimmt auf - woow -) Dann muß ich alter Heini mich jetzt also in Karma oder ATB hineinstürzen? Ich bin ja schon hochgradig stolz, daß ich WinISD so schnell gecheckt hab, und das kann man ja wirklich nicht vergleichen.

Also, ich sitz dran, ich werd mein Auto noch vermessen kriegen, eines Tages, und wenn's mit meinem Gesangsmicro ist.

Ich nehme also die Teile, die ich jetzt habe, die Anlage ist endlich komplett, und ich guck, was ich mit machen kann. Vielleicht bestell ich nochmal was, aber das dauert dann bestimmt 3-6Monate, bis es hier ankommt.

Das Einzige, was ich momentan als Alternative zu diesem WooferChassis hätte, wären zwei 12er Loudforce, die genaue Bezeichnung hab ich vergessen; falls ich morgen in die Stadt fahr, schau ich beim Caraudiohändler vorbei und schreib's mir auf und check sie auf EBP und ihre Kennlinien in WinISD. Und teil es euch hier mit, vielleicht habt ihr ja Ideen, was ich mit denen "Besseres" bauen kann. *Sorgenfalt* - nur bräucht ich dann die richtige ES dafür...

So, das war OFF TOPIC. On topic kommt in meinem nächsten Kommentar, und vielleicht mach ich den erst morgen,denn ich muß Jozes Antwort regelrecht studieren. Joze, der beste Witz ist (neben dieser rätselhaften RMS, nominal power, peak power Sache), die LS-BDA gibt den EBP mit 35 an. Nu versteh ich gar nichts mehr. Geben die Daten für die Einzelmagneten an??? Ist ja ein DVC.

So, bis gleich (kann auch morgen sein). Danke aber schonmal an euch beide für eure Bedenken. Ich nehme sie ernst
Betzel
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Nov 2015, 07:38
Also, das falsche Chassis, ne? [hier könnt ich die Antwort schon beenden; aber...]

Ich hab den Hersteller angeschrieben, bzgl. der 3 Leistungsangaben (und nach welcher ich mich richten soll, um die richtige ES auszusuchen), und auch bzgl. des mysteriösen EBP-Wertes von 35. Sobald ich eine Antwort erhalte, teil ich euch das hier mit.

hg thiel: Teil 1 deiner Antwort teile ich völlig ...Ich such auch schon seit Monaten, nur finde hier in Mexico, wenn überhaupt, leider nur "Mistteile": Drei 5Band EQs liegen zuhaus rum, einer ist von seinen Frequenzbändern her halbwegs brauchbar, zwei sind angeschlossen (einer für vorne, einer für hinten), 2 Händler sind drauf angesetzt, mindestens echte 7Band EQs aufzutreiben. Ich selber war auch im Internet in mexikanischen Suchmaschinen, Fehlanzeige. Zu Teil 2 deiner Antwort unten mehr.

Joze, erstmal Danke für deine sehr ausführliche Antwort, sowas liebe ich.

Das mit EBP hab ich soweit verstanden. 50-120 gilt als BR-geeignet, kleiner 80 als CB. Also liegt mein Chassis grad an der Grenze, 50-58 (je nachdem, ob fs durch Qes oder Qts dividiert) ist grad noch so auch für BR geeignet. 35 allerdings, wie in der BDA angegeben, absolut nicht, dann wär's ein lupenreines CB-Chassis. Warten wir also auf die Antwort vom Hersteller. Vielleicht ein Tippfehler, vielleicht der Wert für eine Spule (Danke für den mit der Spule, Joze).

Wobei Dr. Peter Strassacker nur die Qts Werte als Verwendungsparameter benutzt, und da heißt es für Werte
0,3-0,5 starker Antrieb Bassreflexboxen, Hörner
0,4-0,6 mittlerer Antrieb geschlossene Boxen

Demnach wär mein Chassis ebenfalls für beides geeignet, da 0,41 (aber man sieht seine CB-Eignung, streite ich nicht ab).

Der Qtc wieder, der sagt was über unser Hörverständnis. 0,7 sei der beste Kompromiß aus Impulsverhalten und Tiefgang. Strassacker meint zu Qtc:
Welche Güten Qtc sind für CB sinnvoll:
- Qtc = 0,5 ist für den Highend Musikhörer mit fast keiner Tiefbass-Ausbeute
- Qtc = 0,577 (Bessel-Charakteristik) mit idealem Phasenverhalten, jedoch geringer Bassausbeute
- Qtc = 0,7-0,9 für die Allround Hörer, wobei Qtc=0,707 (Butterworth) oft als Optimum angegeben wird.
- Qtc > 0,9 ??? für Anhänger einer maximalen Bassausbeute für geschlossene Gehäuse, was oft etwas wummerig klingt.

Wie sagte Jmd. mal? "Im Normalfall verschlechtert der Hörraum das Impulsverhalten wesentlich mehr als eine zu hohe Einbaugüte (=Qtc)". Ich hab's soweit erfaßt und schaue mir das bei Gehäuseentwürfen in WinISD auch immer an. Praktische Erfahrung hab ich aber noch nicht gemacht, noch nicht mal, um meinen persönlichen Geschmack einzugrenzen.

Denn (so langsam wird mir mein Chassis unheimlich): Du sagst, bei 80l ein Qtc von 0,7 (krieg ich bei WinISD auch raus). Für 50l gibt WinISD d. Qtc mit 0,80 an, und für 120l immer noch ein Qtc von 0,60. Das erscheint mir aber jetzt bei genauem Hinsehen nicht logisch - müßte nicht beides umgekehrt sein, weil mehr Volumen, höherer Qtc-Wert???? ...So langsam frag ich mich immer öfter, ob die Daten i.d.BDA meines Chassis (ein DVC) immer nur für einen der beiden Magneten gelten, so unsinnig ist das. Beim KickerComp, mit dem ich im WinISD auch experimentiere (und der ebenfalls ein DVC ist), funktioniert das dagegen mit dem Qtc wie vorgesehen: Je mehr Volumen, desto höher der Qtc. Also ja, ich hab das mit Qtc im Auge, aber sagen tut mir das bis jetzt nichts.

Zusammengefaßt: Mein Problem heißt (vielleicht): das falsche Chassis für meinen Plan. Ich werd das mit den zwei Loudforce-Chassis mal auschecken (falls sie noch nicht verkauft sind) und euch die Daten von denen weitergeben. Vielleicht kann ich den XTR152D gegen die beiden tauschen. *Augenroll* Fragt sich nur, was für einen Amp die dann wollen, denn ihr habt es mttlrwl. verstanden, ich krieg hier nicht so schnell was ich brauche.

Zu deinem "Zu 1": Ahaa. Hatte schon dran gedacht, den Korpus meiner Projektbox schonmal zu bauen, und zwar als Konzept "mit auswechselbarer Schallwand" (dann werd ich erstmal closed hören). Joze, was ist das größte (CB)Gehäuse, das du mir für den Woofer empfiehlst? Du sagst ja: evntll. sogar größer als das Vas. Also 160l? 200?

Deine Antwort "Zu2": Danke. Ein erster Richtwert.

"Zu3": Ok. So hatte ich das eingeschätzt (der TLR Erfinder hatte diesen Knick bei seiner Box auch). Zumal es sich nur um ~15mm Restweg hinter dem Knick handelt.

Zur Leistungsfrage: Ich hab den Hersteller wie gesagt angemailt. ...Du tippst drauf, die 750W gelten für beide Spulen zusammen. Was du dann im letzen 3/4 deiner Antwort schreibst, muß ich noch ein paar Mal lesen. Jedenfalls, glaub ich, schreibst du, lapidar gesagt, daß Musik dynamisch ist, während Leistungswerte immer statisch sind, zudem Chassis verschiedene Wirkungsgrade haben und es am Ende eine Kombination dieser Dinge ist, zusammen mit dem Gehäuse, und ja, vor allem auch dem spezifischen Hörort. Man muß es letztlich selber messen, am Verwendungsort, und auch dort ausprobieren. Der aktuelle Monoblock bringt angeblich 600W RMS, und wird nicht heiß. Trotzdem meine ich zu hören, daß da was verzerrt --- andererseits ist das Chassis noch nicht "weichgeklopft", da gehören noch ein paar Spielstunden drauf.

Zu ng thiels Einwand mit den Ports und ihrer Länge. Ich hab keine praktische Ahnung, aber zumindest theoretisch, in WinISD, hab ich bisher immer ne Lösung gefunden: dann nimmt man mehrere Ports - man muß es mit beidem versuchen: runden wie eckigen, verschiedene Dimensionen, aber ne Lösung gibt's immer. Außerdem, so scheint mir eine Regel zu sein: Je größer das Vol. der Box, desto kleiner der nötige Port. Die "Meterfeiffen" kommen immer erst, wenn man die Teile in kleine Boxen steckt (Stichwort: Männerbox).

Nur weiß ich nicht, ob es mit 4 kleinen Ports so klingt wie mit einem ellenlangen (praktische Erfahrung fehlt). Also werd ich mir die jetzt holen und die aktuelle 80l Box als Lernobjekt mißbrauchen. Also die alten Ports werden abgerissen und abgedichtet und an anderer Stelle mach ich (1.Testreihe, an WinISD ausgetüftelt, am Plastikrohrlager des örtl. Baustoffhändlers mich orientierend) 2 Wechselrundports mit 7cm (die ich in einer evntll. 2.Testreihe auch wieder verstopfen kann, und dann an anderer Stelle, bei Bedarf, andere bohren mit Durchmessern, wie es die hier erhältl. Kanalrohre dann vorgeben, 4cm, oder auch 10). Auch werd ich nochmal die 80l Box zustopfen, nicht nur für 5min, sondern eine Woche.

WinISD sagt f.d.80l: 1(7cm-)Rohr pfeift (rote Machwerte), zwei, auf den Fs des Chassis (23,8Hz) getuned, haben 44cm Länge. Auf 33,8Hz sind's 20cm, auf 43Hz getuned 9,5cm (ich hoffe, ihr könnt euch die jeweilige Gainkurve, die das in WinISd ergibt, annähernd vorstellen, das geht von linear bis auf 5-6db Überhöhung und weniger Tiefbass). Auch verschiedene 3Rohr-Lösungen (bei 7cm-Durchmesser) sind möglich. Bei 140l dasselbe. Mit 2 Rohren, bei 23,8Hz Tuningfrequenz, 23cm Länge, werden kürzer bei höherer Tuningfrq. Neben der Closed Schallwand werde ich an der 140l-Box also auch mal zwei 7cm Rohre testen, bis zum Tag, an dem ich mein Meisterwerk, die 4Port-TLR-Schallwand geschaffen habe (und vielleicht tags darauf verbuddel, )


@Joze: "Zu 4" - TLR ist ja kein Horn. Und auch kein Transmissionline (wenn, dann ein MiniminiminiTL, ein akustisches TL, ...also nein, es ist keins). Einig ist man sich ja nicht, was TLR eigentlich ist. Ich sehe TLR als reines BR, also weder als Horn noch als Transmissionline, von dem es ja den Namen hat, aber nicht, weil es ein TL Prinzip ist, sondern weil es einen Effekt haben soll, den auch das TL-Prinzip hat:

"Ausnutzung der Strömungsvorgänge zur direkten Bedämpfung der Membran. Der Effekt ist einer Transmissionline ganz ähnlich, daher "TL-Resonator"

Das sagt der Erfinder des TLR-Prinzips, Herr Heinz Schmitt (mttlrw. verstorbener Ex-Chefred. d. Klang&Ton, falls mich mein Gedächnis jetzt nicht täuscht).

Der Hauptvorteil - falls es funktioniert -, den ich sehe und warum ich es überhaupt machen will, ist genau diese bessere Bedämpfung der Membran, was effektiv (gegenüber "konventionellem" BR) ein etwas besseres Impulsverhalten bedeutet (aber bestimmt nicht an das einer CB-Box heranreicht), neben eines nicht unterzubewertenden Schutzes vor Taumelbewegungen des Chassis.

Ich finde, das hört sich gerade für das Konzept eines BR-Subs gut an.

Also wenn BR für dieses Chassis, dann TLR, weil es in einigen Punkten für das Chassis das "CBischste" aller BR-Systeme ist.

BR (also auch TLR) ist für mich dann v.Prinzip her am Sinnvollsten, wenn es den Bass einer an sich schon sehr guten (Tief)Bassbox um 1 Oktave nach unten vergrößert. Also für Subs, die richtig tief gehen sollen. Und die schon bei 50-70Hz trennen. Ich hab dabei TLR gewählt, weil es das Chassis gleichmäßig bedämpft. Ergo muß der Korpus mindestens mal symmetrisch sein, sonst hat sich das mit dem 'die Membran symmetrisch Bedämpfen'.

Eine Frage, die ich z.Z. nicht beantworten kann, ist die, ob es besser wäre, eine Rückwand (auf jeden Fall parallel zur Vorderwand) zu haben, oder ob es besser wäre, den Korpus als Halbball zu machen oder in einem Zipfel auslaufen zu lassen (4seitige Pyramide, auf die Seite gelegt, Grundfläche als Schallwand). Ich werde wohl, mit der wechselbaren Schallwand, weil bei rund 55cm Kantenlänge der Schallwand wär eine ganze Pyramide für 140l immer noch 116cm hoch/lang, eine "abgeschnittene" gleichmäßige Pyramide bauen, aus Platzgründen. Dann steht die Schallwand schräg nach oben wenn ich das Teil auf die Seite lege.

an euch Beide vielen Dank für's Brainstorming, ich sehe etwas klarer.


[Beitrag von Betzel am 28. Nov 2015, 17:57 bearbeitet]
Simon
Inventar
#15 erstellt: 28. Nov 2015, 11:36
Hi!

Ich muss gestehen, dass ich mir kaum etwas von deinen Beiträgen durchgelesen habe.
Trotzdem würde ich dir bei der Lösung deines Problems gerne behilflich sein.

Nimm mal eine Decke oder einen Pullover und verschließe den Port deines aktuellen Gehäuses
Dann setz einen Tiefpassfilter bei ca. 35Hz und erhöhe den Pegel etwas.
Das bringt mehr Präzission, mehr Tiefgang und weniger Dröhnen bei der Fahrzeugresonanzfrequenz.

Das dauert drei Minuten und bringt dich einer Lösung näher als irgendwelche Simulationen oder tausende Zeichen in einem Forum zu schreiben.

Und freundlich grüßt
der Simon
Joze1
Moderator
#16 erstellt: 28. Nov 2015, 12:27
Ich kann jetzt leider nicht auf deinen ganzen Beitrag eigehen; dafür fehlt mir etwas die Zeit.

Aber ein paar Punkte will ich trotzdem ansprechen:
Was der Hersteller über seinen EBP sagt, kann ja nur Quatsch sein. Den kannst du ja selbst durch die TSP errechnen, wenn da eas anderes steht als das Ergebnis, hat er den wohl gewürfelt

Die Beobachtung, dass der Qtc mit sinkendem Volumen steigt und umgekehrt, ist korrekt. Welche Charakteristik dir am Ende gefällt, musst du ausprobieren. Wenn deine Front tatsächlich fähig ist, weiter runterzuspielen, dann setze doch den HP mal tiefer und probiere den Tipp von Simon aus

So viel erstmal, später evtl mehr


[Beitrag von Joze1 am 28. Nov 2015, 12:49 bearbeitet]
Betzel
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 28. Nov 2015, 17:38
Hallo Simon Hallo Joze Hallo ng thiel

Entschuldigung, das wurd so lang, weil als Anfänger paraphrasiere ich eine Antwort immer um dem Lehrer/Mehrwissenden zu zeigen, ob ich es tatsächlich verstanden hab - oder eben nicht -. Ich hab's was editiert und gestrafft.

Ihr sagt ja alle dasselbe. Ok, werd ich also machen. Ich werd nochmal die 80l Box zumachen, aber nicht für 5min, sondern für eine Woche. Und auch das, was Simon dazu sagte, extrem tief beschneiden. Mal hören.

Joze: Du sagtest: CB evntll. sogar größer als das Vas. Gib mir mal ne Zahl: 160l? 200l? 300l? Was schlägst du vor?


[Beitrag von Betzel am 28. Nov 2015, 19:31 bearbeitet]
Joze1
Moderator
#18 erstellt: 28. Nov 2015, 19:54
Nee, da hab ich mich eventuell falsch ausgedrückt... Da ging es um meinen Erfahrungswert zu BR-Gehäusen. CBs bau ich so, dass mir die Charakteristik zusagt.
Zumindest, wenn mir keine komplette Entzerrung über einen DSP oder eine aktive Weiche wie eine Syrincs Subcontrol zur Verfügung steht

Bleib mal dabei: Probiere das Verschließen des Ports über einige Zeit aus. Gleichzeitig eventuell den HP der Front etwas niedriger setzen (auch ausprobieren) und mit dem LP des Woofers etwas runtergehen, wie Simon schon vorschlug.
Betzel
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 28. Nov 2015, 20:08
Ja. Für's Erste steht also das Programm: Gründl. u. vorurteilsfreies Austesten von 80l closed, und danach auch mal an der Box BR so machen, daß der Abfall (l.WinISD) erst 30Hz tiefer beginnt (ohne 3,5db Überhöhung wie jetzt).

Was das Volumen der CB anbetrifft, denk ich, ich hab grad z.1.x das mit Qtc verstanden (eine erste Idee):

W-ISD schlägt ~70l vor - eben weil dort die Güte (Qtc) auf 0,7 liegt -. ...Geb ich nun z.B. das Vol ein, was W-ISD für BR vorschlägt (149l), seh ich ja, wie die Gain-u.anderen Kurven sich ändern, und zusammen mit dem Qtc-Wert, der ja ein Klangbild beschreibt, kann ich mir sogar die entsprechende Veränderung d. Klangbilds vorstellen.

Feine Sache, das mit den TSParametern. Und das mit WinISD auch. Und das mit den Internetforen auch. Danke euch.
Joze1
Moderator
#20 erstellt: 28. Nov 2015, 20:29
Nur zur Ergänzung, vermutlich hast du's dir eh schon gedacht: Die Kurve im WinISD ist natürlich nur eine Annäherung an das Verhalten im Freifeld. Die Parameter der Lautsprecher weichen in der Realität immer noch etwas ab.
Dazu kommt, dass die Umgebung Auto durch die Reflexionen, den kleinen Raum und damit verbunden den Druckkammereffekt und die Fahrzeugresonanz einen starken Einfluss hat auf das Ganze, wodurch die Kurve an sich nur unter Einbeziehung einiger Faktoren einigermaßen aussagekräftig wird


[Beitrag von Joze1 am 28. Nov 2015, 20:34 bearbeitet]
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