Brauche AC, DC und drei versch. Spannungen - bester Weg?

+A -A
Autor
Beitrag
DocMarten
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Sep 2017, 11:09
Guten Tag,
für ein Bastelprojekt, bestehend aus einem Raspberry Zero (5 V DC), einem TDA7498 Class D 2 x 100W-Verstärker (15-34 V DC) sowie zwei analoge VU-Meter mit Treiberplatine (9 V 500 mA AC, 12 V gehen auch) überlege ich, wie ich die Stromversorgung am besten organisiere. Ohne die VU-Meter hatte ich ein 24-Volt/4A-Netzteil an der Verstärkerplatine und habe dort mit einem Step-down-Wandler die 5 Volt für den Raspi abgegriffen. Doch woher bekomme ich den Wechselstrom für die VU-Meter?
Ich habe einige ähnliche Fragen (Wandlung von Gleichstrom zu Wechselstrom) hier im Forum und anderswo gelesen, aber das scheint ja alles andere als trivial zu sein, zumindest für mich als Halblaien. Daher meine Frage:
  • Ist es möglich und sinnvoll, aus den 24 Volt DC auch 9 Volt AC zu ziehen und wenn ja: wie?
  • Oder gibt es Netzteile, die sowohl Wechsel- als auch Gleichspannungen liefern?
  • Oder sollte ich mit dem (uneleganten) Gedanken anfreunden, für die VU-Meter ein zweites Netzteil parallel zu dem für Raspi und Amp einzusetzen? Dann würde ich an so ein Einbautrafo wie den Philips Certaline 60 W denken, den man zumindest für ganz kleines Geld bekommt.

Danke für Eure Tipps und
Viele Grüße
Martin
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2017, 18:26
Vermutlich brauch das VU-Meter nicht zwangsläufig AC.
Das VU-Meter sollte auch beileibe keine 0.5A ziehen.
Ich gehe mal davon aus, das auf der Platine des VU-Meters ein Gleichrichter, Siebung und Spannungsregler vorhanden ist. Dann kannst du das auch an DC anschließen.
Kay*
Inventar
#3 erstellt: 19. Sep 2017, 18:50

Philips Certaline 60 W

Elektronischer Halogen-Trafo in einen Audio-Projekt?
DocMarten
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 19. Sep 2017, 22:10

ZeeeM (Beitrag #2) schrieb:
Vermutlich brauch das VU-Meter nicht zwangsläufig AC.
Das VU-Meter sollte auch beileibe keine 0.5A ziehen.
Ich gehe mal davon aus, das auf der Platine des VU-Meters ein Gleichrichter, Siebung und Spannungsregler vorhanden ist. Dann kannst du das auch an DC anschließen.

Ich kann das anhand der Platine nicht wirklich beurteilen. Ich habe es zwar bei Amazon gekauft, aber es handelt sich wohl um dieses Teil
Mich wundert halt, dass so auf den AC bestanden wird, was ja für einen Anbieter eher ein Verkaufshindernis ist, da AC-Netzteile ja rar sind.
DocMarten
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Sep 2017, 22:11

Kay* (Beitrag #3) schrieb:

Philips Certaline 60 W

Elektronischer Halogen-Trafo in einen Audio-Projekt?

Wäre das ein Problem? Falls ja: Welchen Trafo/AC-Netzteil würde man für so etwas sonst nehmen?
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 19. Sep 2017, 22:40

DocMarten (Beitrag #4) schrieb:
Mich wundert halt, dass so auf den AC bestanden wird, was ja für einen Anbieter eher ein Verkaufshindernis ist, da AC-Netzteile ja rar sind.


D1 ist vermutlich ein Brückengleichrichter, der C1 der Siebelko und IC1 ein Spannungsregler.
Wenn bei Anschluss an 24V DC D1, C1 und IC1 sicher betrieben werden können, dann kann man das schon machen.
Werden halt nur 2 Dioden im Brückengleichrichter belastet.
jehe
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2017, 02:06
...allerdings hat dann IC1 einiges mehr zu verbraten, sodas eine kleiner Kühlkörper sicher ratsam wäre.
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 20. Sep 2017, 08:19
Ja, deswegen erwähnte ich auch die Stromaufnahme.
Ich finde auf die Schnelle die Bezeichnung des SIP-Bausteins, aber da es vermutlich nicht x Varianten gibt, wird die Schaltung im folgendem PDF http://www.fivefishstudios.com/pdf/VU-1Assembly.pdf ähnlich sein.
Betriebsspannung bis 24V oder höher AC oder DC und der Spannungsregler ist dort eine TO92 Variante.
Wenn man unbedingt einen Zappelphillip im Amp haben will, dann gibt es auch passive Lösungen in denen die Kennlinie mit Dioden hingedengelt wird.
Damit enfällt die Notwendigkeit AC zu nutzen. Die 5V für den RASPI hat er ja schon.
Ich würde sagen, Problem solved.
tede
Inventar
#9 erstellt: 20. Sep 2017, 09:42
Hallo,

das Halogenlampen-Vorschaltgerät ist vollkommen ungeeignet für diese Anwendung.
Siehe Datenblatt Seite 1 unten.

Geeignet ist ein 24V DC Netzteil, das einen Spitzenstrom von ca. 8-10A liefern kann (grobe Schätzung)

Die VU-Meter Platine sollte mit einer separaten Stromversorgung versehen werden, da es ansonsten zu unerwünschten GND-Verbindungen kommen kann.
Schau was das für ein Spannungsregler auf der VU-Platine ist, dann kann abgeschätzt werden, welche Spannung das Teil braucht.

Thomas


[Beitrag von tede am 20. Sep 2017, 09:44 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Sep 2017, 10:21

ZeeeM (Beitrag #8) schrieb:

Ich würde sagen, Problem solved.
:prost

Danke für Eure Analyse. Euer Vorschlag wäre also, dass ich mit Gleichstrom an die Wechselstromanschlüsse gehe. Hier stellt sich mir die Frage der Polarität, denn die Anschlüsse sind natürlich als Einzige nicht mit Plus/Minus gekennzeichnet. Und die Spannung wäre 12 Volt?
Dass die Platine auch DC kann könnte man auch daraus schließen, dass ähliche Platinen mit identischen (?) VU-Metern angeboten werden, die explizit für Gleichstrom ausgelegt sind, sofern man den radebrechenden Beschreibung glauben darf:


Vu Meter Beschreibung:
Ausgezeichnete Qualit?t, kleines nettes Aussehen, stabile und zuverl?ssige Leistung

Spezifikation: DC 500 MUA

Gewicht: 21 g

Kopfgleichstromwiderstand : 630 Ohm

Displaybeleuchtung Glühlampen, Betriebsspannung : 6 ~ 12V AC oder DC

Vu Meter Treiberbeschreibung :
Verwendung für die Audio-Level-Tests importiert IC-Chip
speziell für
Stromspannung: DC 12V 0.12A

PCB-Gr??e: 5,2 cm × 6.3cm

Hintergrundbeleuchtung Stromversorgungsanschlüsse : DC10 ~ 12V 50MA

Paket enthalten:
2 x 500μA VU-Meter

1 x AC12V Fahrer

@Thomas


das Halogenlampen-Vorschaltgerät ist vollkommen ungeeignet für diese Anwendung.
Siehe Datenblatt Seite 1 unten.
Missverständnis: Das Halogennetzteil hatte ich ausschließlich für die VU-Geschichte in Erwägung gezogen, da ich sie beim Testaufbau an ein altes 12-Volt-AC-Netzteil (Trafo?) von einem Set von Outdoor-Halogenspots angeschlossen hatte und das auf Anhieb funktionierte. Parallel dazu hatte ich ein 24 V DC/4A für Amp und Raspi laufen.
Grüße
Martin
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 20. Sep 2017, 11:09
Wenn du den Die Versorgungsanschlüsse an DC anschließt, ist die Polarität wumpe.
Ein Problem könnte sein, das die beiden VU-Meter Eingänge eine gemeinsame Masse haben.
tede
Inventar
#12 erstellt: 20. Sep 2017, 14:01
Hallo,

auch dazu ist es ungeeignet
Mein Vorschlag
Netzteil 24V 10A für die Endstufe
daran DC/DC Wandler 24/12V mit galvanischer Trennung für die VU Geschichte
und DC Wandler 24/5V mit galvanischer Trennung für den Raspi

Thomas
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 20. Sep 2017, 14:34
oder sowas ...


Edit: Der Treiberbaustein auf dem genannten VU-Meter sollte ein TA7318P sein.
Der Eingang hat eine gemeinsame Masse und afair ist das keine Gute Idee die Minusanschlüsse einen D-Amps zu verbinden.


[Beitrag von ZeeeM am 20. Sep 2017, 15:04 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 22. Sep 2017, 10:49

ZeeeM (Beitrag #13) schrieb:
oder sowas ...


Danke für den Hinweis. Ich fürchte aber, dass das für meine Kentnisse zu komplex werden dürfte. Zudem sind es ja zwei VU-Meter, die gefüttert werden müssen.

Edit: Der Treiberbaustein auf dem genannten VU-Meter sollte ein TA7318P sein.

Kann ich leider nicht erkennen, da er mit der (vermutlich) beschrifteten Seite dicht an der Kondensatorenreihe liegt.
Der Spannungsregler ist ein L7812CV.
IMG_9407[1]
IMG_9409[1]

@Thomas

auch dazu ist es ungeeignet

Lass mich nicht dumm sterben, wenn mir die VU-Meter um die Ohren fliegen: Warum nicht? Weil es ein Schaltnetzteil ist? Weil es brummen könnte? Wie gesagt, habe ich es ja mit einem dieser eingegossenen Outdoor-12-Volt-Halogen-Netzteile (so eins) ausprobiert, und da hat es auf Anhieb funktioniert
Grüße
Martin


[Beitrag von DocMarten am 22. Sep 2017, 12:45 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 22. Sep 2017, 14:01

Lass mich nicht dumm sterben,

wegen Faulheit?

Wie stellst du dir den einen Amp mit einer(!) Versorgungsspannung,
wenn der Wechselspannung machen soll?

Ich hoffe man lässt dich jetzt solange zappeln,
bis du selbst drauf gekommen bist
DocMarten
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 22. Sep 2017, 15:22

Kay* (Beitrag #15) schrieb:

Lass mich nicht dumm sterben,

Wie stellst du dir den einen Amp mit einer(!) Versorgungsspannung,
wenn der Wechselspannung machen soll?

Sorry Kay, wenn Du an mir vorbeiverstehst. Ich hatte das AC-Teil bereits im Eingangspost einzig und allein für die Option ins Rennen geworfen, dass ich zwei separate Stromversorgungen nehme, eine für Raspi + Amp (DC), eine für VU (AC):

Oder sollte ich mit dem (uneleganten) Gedanken anfreunden, für die VU-Meter ein zweites Netzteil parallel zu dem für Raspi und Amp einzusetzen? Dann würde ich an so ein Einbautrafo wie den Philips Certaline 60 W denken, den man zumindest für ganz kleines Geld bekommt.

Und noch einmal in Post #8:

Missverständnis: Das Halogennetzteil hatte ich ausschließlich für die VU-Geschichte in Erwägung gezogen, da ich sie beim Testaufbau an ein altes 12-Volt-AC-Netzteil (Trafo?) von einem Set von Outdoor-Halogenspots angeschlossen hatte und das auf Anhieb funktionierte. Parallel dazu hatte ich ein 24 V DC/4A für Amp und Raspi laufen.

Was hat das mit Faulheit zu tun?
tede
Inventar
#17 erstellt: 25. Sep 2017, 09:22
@ TE

Hallo
ich habe ja auch nicht geschrieben, dass alle Halogenlampennetzteile ungeeignet sind,
sondern nur eben dieses von dir vorgeschlagene.
Weil "elektronischer Transformator".
Eines mit einem Standarttrafo, würde schon gehen.

Thomas
DocMarten
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 25. Sep 2017, 11:12
Danke Thomas - da mir keiner das Warum verraten will, habe ich mal ein bisschen recherchiert. Ich vermute mal, dass das Problem mit diesen elektronischen Trafos wie dem von mir angedachten Philips darin liegt, dass sie eine Mindestlast benötigen? Die 20 Watt (im Fall des Philips) würden natürlich von der VU-Platine nie gezogen werden.
Dann wäre als separate AC-Versorgung für den VU-Part wohl Typ 1 oder Typ 3 aus dieser Zusammenstellung geeignet?
Allerdings lese ich bei (3) den Hinweis "Nur für LED-Beleuchtung geeignet"
Hätte nie gedacht, dass das Thema AC so komplex sein kann...
Grüße
Martin
DocMarten
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 26. Sep 2017, 14:36
Könnte ich denn ein LED-Netzteil (nur einzig und allein für den VU-Teil) einsetzen, das ausdrücklich keine Mindestlast benötigt?
[edit: urspr. Link führte zu einem DC Netzteil]


[Beitrag von DocMarten am 26. Sep 2017, 14:42 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#20 erstellt: 29. Sep 2017, 21:33
Wem sogar die absoluten elektrotechnischen Grundlagen fehlen, der sollte schlicht und einfach die Finger von Basteleien an Netzspannung unterlassen!
Das kann tödlich enden!
ZeeeM
Inventar
#21 erstellt: 29. Sep 2017, 21:41
...und die der VU-Meter Bausatz verbindet die beiden Minusausgänge des D-Amps.
Wave_Guider
Inventar
#22 erstellt: 01. Okt 2017, 04:32
DocMarten schrieb:


Könnte ich denn ein LED-Netzteil (nur einzig und allein für den VU-Teil) einsetzen, das ausdrücklich keine Mindestlast benötigt?
[edit: urspr. Link führte zu einem DC Netzteil]


Hi,

solche LED-Netzteile kann man nur in bestimmten Fällen auch für elektronische Schaltungen einsetzen.

Z.B. müsste man sich durch die verschiedenen Varianten durchkaufen, bis man vielleicht eine Version findet,
die nicht viele zig-Volt kapazitiv in die Leerlauf-Ausgangsspannung einkoppelt.

Versuchsweise Abhilfe wäre in solchen Fällen, die Minus-Ausgangsspannung auf Schutzleiter zu legen.

Aber dann hat man evtl. eine Brummschleife mit der restlichen Elektronik.

Besser wäre, die nötige Betriebsspannung mittels herkömmlichem Trafo, Gleichrichtung und Siebung zu erzeugen.

Grüße von
Thomas
DocMarten
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 01. Okt 2017, 09:13
Vielen Dank Thomas, dachte mir schon, dass die hohen Spannungen bei Unterschreiten der Mindestlast das Problem bei den LED-Netzteilen sind.

Wave_Guider (Beitrag #22) schrieb:

Besser wäre, die nötige Betriebsspannung mittels herkömmlichem Trafo, Gleichrichtung und Siebung zu erzeugen.

Dann würde ich die 9 Volt AC/500 mA rein für den VU-Part mit so etwas (421.09) erzeugen, wenn es keine Einwände gibt?
Grüße
Martin
Amperlite
Inventar
#24 erstellt: 01. Okt 2017, 10:06

DocMarten (Beitrag #23) schrieb:
wenn es keine Einwände gibt?

Es gibt gewaltige Einwände, siehe mein Beitrag oben.
Aber das wird dich ja nicht vom basteln abhalten, wie mir scheint.

Stell dann hinterher mal ein paar Bilder von deiner Konstruktion ein, damit Leute mit Ahnung von Elektrotechnik zumindest sagen können "Ist die Ausführung lebengefährlich? ja/nein".

Und vorher erzählst du dem Forum am besten, wie du Gehäuse, Schutzleiterverlegung/Schutzklasse und Kabelführung geplant hast.Desweiteren Platinenlayout, Querschnitte und passende Absicherung.


[Beitrag von Amperlite am 01. Okt 2017, 10:07 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#25 erstellt: 01. Okt 2017, 16:37
DocMarten schrieb:


(...)dachte mir schon, dass die hohen Spannungen bei Unterschreiten der Mindestlast das Problem bei den LED-Netzteilen sind.


Nein, nein,

ich sprach von dem Effekt, dass wenn man bei solchen LED-Netzteilen die Ausgangsspannung berührt (die ja oft 12Volt DC ist),
das man einen geballert bekommen kann.

Und das unabhängig davon, ob am Ausgang eine Last angeschlossen ist, oder nicht.
Denn von der Primär-Seite so eines Netzteils koppelt sich "berührungslos" hohe Wechselspannung in den Ausgang so eines Netzteils ein.
Die Stromstärke dieser eingekoppelten Spannung ist dabei sehr gering, aber für einen fühlbaren elektrischen Schlag reicht es.
Und wenn man empfindliche Elektronik an so ein Netzteil anschließt, können deren Halbleiter kaputt gehen.

Ich bin auch nur durch Zufall auf die Sache aufmerksam geworden.
Hatte ein 12V LED Netzteil als Stromversorgung für einen 5Volt Festspannungsregler.

Und beim Basteln an der eigentlichen Elektronik bekam ich immer mal einen geballert.
Und siehe da: bis zu 160V lagen am 12V Ausgang an (gegen Schutzerde gemessen).
Habe den Minus-Ausgang des Netzteils auf Schutzleiter gelegt und dann war gut.

Du weist doch, wie ein Kondensator funktioniert:
also zwei elektrisch leitende Platten haben einen Abstand zueinander.
Und wenn man die Platten in einen Wechselstromkreis einschleift,
dann überwinden die Elektronen diesen Abstand und der Stromkreis schließt sich.

Halbwegs ähnlich ist der Effekt bei solchen LED-Netzteilen:
obwohl keine elektrische Verbindung besteht, koppelt sich von der Netzspannung was in die Ausgangsspannung ein.

Keine Ahnung, ob das bei allen diesen LED-Netzteile so ist.
Als Netzteil für Elektronik-Schaltungen, sollte vorsorglich der Netzteil Minus-Ausgang auf Schutzleiter gelegt werden.
Und lieber auch noch eine Spannungsregler-Schaltung folgen (wie von 12V auf 9V).
Wie gesagt: mit Schutzleiter fängt man sich aber evtl. Brummproblem ein, wenn noch andere Baugruppen angeschlossen werden müssen.

Ich würde von solchen LED-Netzteilen insgesamt lieber abraten.

Bei einem herkömmlichen Trafo darauf achten, dass er Typ "Trenntrafo" ist.
Die Windungen gelten z.B. dann wirksam voneinander getrennt,
wenn Primär und Sekundär in jeweils eigenen Kammern sind.
So kann im Fehlerfall nicht die Netzspannung auf die Ausgansspannung durchschlagen.

Gibt es bei ebay nicht so Kleinnetzteil-Bausätze?
Die wären garantiert billiger, als sich die Teile zusammenkaufen zu müssen.
Und eine Platine wäre auch schon dabei.

Und wie Amperlite schon sagte:
das ist alles nicht ganz ohne, mit Netzspannung zu basteln.

Insbesondere das Konzept, dass im Fehlerfall die Sicherung fliegt, und unter keinen Umständen Netzspannung an metallische Gehäuseteile oder die Elektronik gelangen kann, das muss man sich reiflich ausdenken.

Das hinzubekommen kann aufwendiger sein, als der ganze Rest des Projektes.

Grüße von
Thomas
DocMarten
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 01. Okt 2017, 23:19
Hallo Thomas,
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Wave_Guider (Beitrag #25) schrieb:
DocMarten schrieb:

(...)dachte mir schon, dass die hohen Spannungen bei Unterschreiten der Mindestlast das Problem bei den LED-Netzteilen sind.

Nein, nein,
ich sprach von dem Effekt, dass wenn man bei solchen LED-Netzteilen die Ausgangsspannung berührt (die ja oft 12Volt DC ist),
das man einen geballert bekommen kann.
[...]
Ich bin auch nur durch Zufall auf die Sache aufmerksam geworden.
Hatte ein 12V LED Netzteil als Stromversorgung für einen 5Volt Festspannungsregler.

Und beim Basteln an der eigentlichen Elektronik bekam ich immer mal einen geballert.
Und siehe da: bis zu 160V lagen am 12V Ausgang an (gegen Schutzerde gemessen).

Das ist genau das, was ich meinte: Nach allem, was ich zu diesem Thema gefunden habe, ist es ja so, dass wenn man an einem solchen Netzteil einen Verbraucher betreibt, der unter der Mindeslast liegt, die Ausgangsspannung des Netzteils auf ein Vielfaches der Nennspanung ansteigen kann und auch extrem schwankt.

Was die Netzteil-Bausätze bei ebay usw. betrifft: ich konnte keines finden, was sowohl DC als auch AC ausgibt. Daher ist es vermutlich das Sinnvollste, dass ich das vorhandene DC-Netzteil weiterhin für Raspberry und Amp verwende und den "Klingeltrafo" für den VU-Meter.
Grüße
Martin
DocMarten
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 01. Okt 2017, 23:23
Hallo Amperlite,

Amperlite (Beitrag #24) schrieb:

DocMarten (Beitrag #23) schrieb:
wenn es keine Einwände gibt?

Es gibt gewaltige Einwände, siehe mein Beitrag oben.
Aber das wird dich ja nicht vom basteln abhalten, wie mir scheint.
.

Zunächst einmal vielen Dank für Deine Sorge um meine Unversehrtheit, und das meine ich ehrlich. Allerdings bin ich alles andere als ein Selbstmordkandidat. Mein Großvater, von dem ich praktisch alles Handwerkliche gelernt habe, war Inspektor bei der Gewerbeaufsicht, und so ist mein zweiter Nachnahme quasi VDE.
Andererseits habe ich im Lauf diverser Bauvorhaben die abenteuerlichsten Dinge mit hochdekorierten, ganz offiziellen Fachkräften aus dem deutschen Elektro-/Elektrotechnikhandwerk erlebt, zuletzt, dass bei einem Neubau komplett die Erdung vergessen wurde (hatte alle Abnahmen passiert und wurde erst nach drei Jahren festgestellt). Insofern würze ich meinen Rspekt vor den Experten "cum grano salis" und gesundem Menschenverstand.
Bei dem von mir geschilderten Projekt reden wir IMO von einem in weiten Teilen harmlosen Niedervoltprojekt. Raspi und Amp werden von einem ganz normalen Netzteil betrieben, wie es an jedem Laptop oder Bildschirm zu finden ist. Und die VU-Spielerei braucht nun einmal 12 Volt AC, wobei sich in diesem Thread ja herauskristallisiert hat, dass ein ganz altertümlichen "Klingeltrafo" das Gerät der Wahl wäre. Daher würde ich die Einschätzung der Gefahrenlage nicht wirklich soooo hoch aufhängen, da dürfte die Gefahr bei jemandem, der ein Kabel nicht tief genug in den Anschluss einer Lampenfassung einbringt, deutlich höher liegen.
Aber dennoch: erneut vielen Dank für den Hinweis auf die Gefahrenlage &
Viele Grüße
Martin
Wave_Guider
Inventar
#28 erstellt: 02. Okt 2017, 03:52

Das ist genau das, was ich meinte: Nach allem, was ich zu diesem Thema gefunden habe, ist es ja so, dass wenn man an einem solchen Netzteil einen Verbraucher betreibt, der unter der Mindeslast liegt, die Ausgangsspannung des Netzteils auf ein Vielfaches der Nennspanung ansteigen kann und auch extrem schwankt.

Was die Netzteil-Bausätze bei ebay usw. betrifft: ich konnte keines finden, was sowohl DC als auch AC ausgibt. Daher ist es vermutlich das Sinnvollste, dass ich das vorhandene DC-Netzteil weiterhin für Raspberry und Amp verwende und den "Klingeltrafo" für den VU-Meter.
Grüße
Martin


Hi,

diese LED-Netzteile gibt es auch für ohne Mindestlast.
Und genau solche hatte/habe ich auch verwendet.
Ohne Last stramm 12Volt und bei maximaler Belastung vielleicht noch 11,5 Volt.
Ein Spannungs-Peak beim Einschalten, war auf der Ausgangsspannung (per Multimeter gemessen) nicht zu beobachten.
Dennoch: es koppelte sich hohe Spannung auf den Ausgang ein.

Das ist aber was anderes, als wenn die Ausgangsspannung driftet, weil eine Mindestlast nicht erreicht wäre.
Die Einkopplung hoher Spannung kannst Du bei solchen Netzteilen für mit Mindestlast, vermutlich genau so haben.
Oder noch zusätzlich zur Spannungsdrift, bei zu wenig Last.


Hatte auch mal kurz auf ebay geschaut:
jo, solche Kleinnetzteil-Bausätze gibt es praktisch nicht mehr.

Wenn Du als Suchbegriff das verwendest:

DIY Power Supply

finden sich darunter zumindest Platinen mit der Gleichrichtung, Siebung und Spannungsreglung.
Vielfach mit einstellbarer Spannung, als Regler dann so einen "LM317".
Einen Netztrafo müsste man dann selbst beisteuern.

Wobei, falls Du ebenfalls 9V Wechselstrom haben willst, dann wüsste ich nicht, wo man den dann abzweigen könnte.
Denn für 12Volt Gleichspannung mittels Gleichrichtung, Siebung und Spannungsregler,
muss die Trafo Ausgangs-Spannung ja schon ein paar Volt über 12 Volt sein.
Also keine Chance dabei für 9V Wechselspannung.

Alternativ böte sich an, bei ebay nach gebrauchten Stecker-Netzteilen zu suchen.
Also solchen mit Trafo (keine Schaltnetzteile).
Also einmal in der Variante mit 12V Gleichstrom-Ausgang.
Oder die Variante mit "9V" Wechselstrom-Ausgang (Leerlauf-Spannung dann sicher 13Volt).

Und dann schauen, wie man so ein Stecker-Netzteil mechanisch fest in das Gehäuse des Verstärkers integriert bekommt....
Und: wie man es umarbeiten muss, um es an den Netzeingang des Verstärkers anschließen zu können....


Bei dem von mir geschilderten Projekt reden wir IMO von einem in weiten Teilen harmlosen Niedervoltprojekt.


Aber die Niedervolts werden aus 230V Netzspannung erzeugt.
Und das ist die Gefahr: 230Volt sind im Gerät drin.
Oder können einem in der Bastelphase, während provisorischer Aufbauten, schlimm begegnen.

Grüße von
Thomas
jehe
Inventar
#29 erstellt: 02. Okt 2017, 11:40
na ja, wenn Selbsbau eine Option ist, dann läßt sich das ja recht einfach umsetzen. Dazu muß nichtmal eine Platine gemacht werden, da es eigentlich alles fertig gibt.

wenn ich es richtig verstanden habe, steht die Stromversorgung für den AMP.
Es baucht also nur noch was für das VU-Meter (9V AC / 500mA) und für den PI (5V). Der Zero benötig je nach Auslastung irgendwas zwischen 120 und 230mA.

Somit würde sich folgender Trafo anbieten - klick
Ich habe bewust keinen Printtrafo gewählt, da so alles verdrahtet werden kann.
Der Trafo verfügt über zwei getrennte Sekundärwicklungen mit jeweils AC 9V/720mA.
An einer dieser Wicklungen greifst du die 9V AC für das VU-Meter ab und an der Anderen erzeugst du mit Hilfe dieses Moduls (oder einem Ähnlichen) die 5V DC für den PI.
Ob die Kühlung ausreichend ist musst du testen, im Zweifel eine anderen Kühler montieren.
Das Einzige was noch gebraucht wird, ist die Gleichrichtung und die Siebung. Dafür reicht ein B70C1500 Brückengleichrichter und ein Elko mit 1000µ/25V. Beides findest du ebenfalls bei Reichelt.
Auch dafür braucht es keine Platine, einfach mit kurzen Kabeln lose verdrahten und die Anschlüße ordentlich einschrumpfen. Das Gleiche gilt auch für die Verdrahtung am Trafo.


[Beitrag von jehe am 02. Okt 2017, 11:41 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 10. Okt 2017, 16:32
Vielen Dank Thomas & jehe,

Wobei, falls Du ebenfalls 9V Wechselstrom haben willst, dann wüsste ich nicht, wo man den dann abzweigen könnte.
Denn für 12Volt Gleichspannung mittels Gleichrichtung, Siebung und Spannungsregler,
muss die Trafo Ausgangs-Spannung ja schon ein paar Volt über 12 Volt sein.
Also keine Chance dabei für 9V Wechselspannung.


An einer dieser Wicklungen greifst du die 9V AC für das VU-Meter ab und an der Anderen erzeugst du mit Hilfe dieses Moduls (oder einem Ähnlichen) die 5V DC für den PI.
Ob die Kühlung ausreichend ist musst du testen, im Zweifel eine anderen Kühler montieren.
Das Einzige was noch gebraucht wird, ist die Gleichrichtung und die Siebung.


Das Problem ist ja wie eingangs geschildert, dass ich nicht nur 9-12 V AC für den VU-Meter und 5 V DC für den Raspi brauche, sondern zusätzlich noch 15-34 V DC für die Amp-Platine.
Ich denke, ich mache das jetzt so, dass ich die gesamte Stromversorgung in ein gut gelüftetes externes Gehäuse packe. Dort verbaue ich das 24-Volt-4 A-Schaltenetzteil für den Amp und einen 9-Volt-Trafo (entweder den von ELV für Print oder einen wie den von jehe verlinkten) und schließe beide primärseitig an eine Buchse für ein Kaltgerätekabel an.
Von den 24 Volt greife ich per Stepdown-Wandler die 5 (bzw. 5,3) Volt für den Raspi ab, wie ich ja jetzt auch schon erfolgreich tue. Die drei drei Niederspannungen führe ich z.B. mit einem dieser 7-poligen, runden DIN-Stecker-Kabel (wie sie z.B. auch bei meinen alten UHER-Z-Komponenten für die Stromversorgung eingesetzt werden) aus dem Netzteilgehäuse und ins Gerät, das dadurch auch schön kompakt gehalten werden kann.
Das Einzige, was ich mich nun noch frage ist, ob ich (und wenn ja: wie am Besten) dieses Kombi-Netzteil noch absichern sollte.

Und wenn ich mal ein zweites solches Sytem planen sollte, werde ich evtl. statt Schaltnetzteil und Stepdown-Wandler ein duales Meanwell-Netzteil wie das RD-125B (5 + 24 V DC) nehmen. Und wenn sich zwischenzeitlich herausstellen sollte, dass der VU-Part wie oben angedeutet tatsächlich auch mit DC statt mit AC betrieben werden könnte (habe mich noch nicht getraut, das auszuprobieren), dann wäre ein triple-Netzteil wie das RT-125D mit 5 + 12 + 24 Volt DC evtl. eine Option? Denn eine (für mich machbare) Möglichkeit, aus den 12 Volt DC dieses Netzteils 12 Volt AC zu machen gibt es wohl nicht, oder?
Grüße
Martin
DocMarten
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 19. Okt 2017, 12:05

DocMarten (Beitrag #30) schrieb:

Von den 24 Volt greife ich per Stepdown-Wandler die 5 (bzw. 5,3) Volt für den Raspi ab, wie ich ja jetzt auch schon erfolgreich tue.

Das mit dem "erfolgreich" muss ich revidieren. Den Raspberry Pi Zero über den Stepdown-Wandler (zumindest über das "LM2596 Schaltreglermodul, DC-DC", das ich für 1,74 Euro inkl. Versand gekauft habe) zu betreiben, funktioniert nicht stabil. Die Raspberrys sind bekanntlich extrem empfindlich, was die Stromversorgung angeht. Betrachtet sie der Raspi für ungeeignet, so können die unwahrscheinlichsten Probleme auftreten. In meinem Fall war das ein deutlich hörbares Rauschen und Knacken aus den Boxen sowie unerklärliche Netzwerkprobleme über das integrierte Wifi.
Ich nehme an, die Experten hier können schon an den technischen Daten dieses Teils erkennen, warum das Probleme macht:

LM2596 Schaltreglermodul, DC-DC, verstellbarer Abwaertswandler.
Eingangsspannung: 4V-35V
Ausgangsspannung: 1,23 V-30V(einstellbar)
Ausgangsstrom: Nennstrom 2A, max. 3A (nur mit Kuehlkoerper)
Effizienz: bis zu 92% (max.)
Frequenz: 150kHz
Ausgangswelligkeit: 30mV (max.)
Lastregelung: ¡À 0,5%
Spannungsregelung: ¡À 2,5%
Betriebstemperatur: -40 ¡ã C bis +85 ¡ã C
Masse: 48 x 23 x 14 mm
Mit Input-und Output-Schnittstellen
1x LM2596 Modul

Statt der beiden Kabel vom Stepdown-Wandler habe ich nun wieder ein dediziertes Raspi-USB-Netzteil (2,5 A) angeschlossen und die Probleme waren weg.
Werde daher wohl ein drittes Netzteil in meine externe Stromversorgungsbox einplanen müssen.
Grüße
Martin
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Kondensator MKS Umrechnung AC DC
bonesaw am 03.02.2007  –  Letzte Antwort am 04.02.2007  –  6 Beiträge
12,6 Volt ac in 12,6V dc umwandeln
Ralf_K. am 04.11.2006  –  Letzte Antwort am 04.11.2006  –  2 Beiträge
aus 12V AC mach +-30V DC
Grissu112 am 15.06.2009  –  Letzte Antwort am 23.06.2009  –  13 Beiträge
Ersatz-Trafo für Subwoofer mit anderen Spannungen
Ralfii am 24.10.2018  –  Letzte Antwort am 04.12.2018  –  9 Beiträge
aus 230V AC > 5V DC auf kleinsem Raum
der_neue13 am 04.03.2011  –  Letzte Antwort am 04.03.2011  –  3 Beiträge
Stromkreis (12v dc)vor Überspannung(220v ac) schützen
jumbo125 am 15.02.2017  –  Letzte Antwort am 18.04.2017  –  32 Beiträge
DC-Schutz
BUZ11 am 14.01.2005  –  Letzte Antwort am 15.01.2005  –  3 Beiträge
Verschiedene Spannungsquellen Parallel
hannescg am 03.05.2015  –  Letzte Antwort am 03.05.2015  –  8 Beiträge
DC-DC Wandler
jmetzkow am 24.09.2013  –  Letzte Antwort am 27.09.2013  –  14 Beiträge
brauche 24-40v dc und ca. 500ma
DJ_AudiCore am 05.09.2008  –  Letzte Antwort am 06.09.2008  –  7 Beiträge
Foren Archiv
2017

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.698 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitgliedmeinbenutzername
  • Gesamtzahl an Themen1.551.010
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.535.810

Hersteller in diesem Thread Widget schließen