Bändchen kurzlebig?!

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hermes
Inventar
#1 erstellt: 17. Aug 2004, 15:25
Hallo zusammen,

man hört immer wieder, Bändchen seien durch zu hohe Lautstärken leicht zu zerstören und hätten teils nur eine Haltbarkeit von 3 Jahren! Wie seht ihr das? Vor allem die, die selbst Bändchen verwenden, was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Aug 2004, 16:46
Es gab mal echte Bändchen, also eine Membran aus dünnster Alufolie in einem starken Magnetfeld. Die Dinger waren von Decca England gebaut. Wirklich super Teile, nur hatten sie einen geringen Wirkungsgrad. Und daher haben sie mein heimisches Dixie-Konzert nicht unbeschadet überlebt. Ich habe sie dann zerlegt und die Membran neu in Falten gelegt. Dummerweise habe ich sie dann auf die schon bekannte Weise mit Dixiland in Originallautstärke getestet und abermals abgeschossen...
Das war vor 25 Jahren. Heute findet man kaum noch solche Bändchen. Die heutigen Teile sind auf Basis Kunststoffmembran mit Kupferfolie. Und solche Dinger halten bei normalem Betrieb Jahre oder Jahrzehnte. Meine JVC-Bändchen habe ich jetzt nach über 20 Jahren im ebay versteigert, weil ich für die Boxen, in welche ich sie eingebaut hatte, keinen Platz mehr fand.
Cantare
Stammgast
#3 erstellt: 17. Aug 2004, 17:09
Hallo "Jungs",

war nicht anders zu erwarten-die negativen Dinge sprechen sich immer schneller herum als die positiven.
Bändchen sind etwas empfindlicher, aber mit dem richtigen handling und etwas Verstand ist nichts zu befürchten.
Es gibt 5 Möglichkeiten ein Bändchen abzuschiessen:

-Verstärker Clipping
-Einmessen ohne Schutzkondensator
-zu niedrige Trennfrequenz und Brachialpegel
-ins Bändchen hineinpusten oder davor in die Hände klatschen
-Box fällt herunter, genau auf das Bändchen (Überdruck)

Das alles ist sehr unwahrscheinlich oder fahrlässig einzustufen. Leider gibt es nur wenige Händler die sich überhaupt mit ECHTEN Bändchen auskennen und richtig/fachgerecht beraten können, deswegen kursieren vermutlich so viele Gerüchte. Auch Magnetostaten können unter Umständen ausleiern und müssten nachgespannt werden, dito Elektrostaten.
Ich möchte die Bändchen auch privat nicht mehr missen, und werde in Zukunft bestmögliche Referenzlautsprecher damit aufbauen. Alle Zweifler sind herzlich eingeladen um von der Qualität überzeugt zu werden. Dafür werde ich demnächst einen Showroom einrichten.

Grüsse

Andreas

Nachtrag:
Damit mich niemand falsch versteht. Es gab zum Beispiel einige Kunden die sich für den Sequerra SE Konushochtöner interessiert haben und dann beim Händler mit einer Pauschalmeinung "Konus ist sch....." abgewatscht wurden. Diese Kunden haben sich dann bei mir direkt erkundigt und eine faire Beratung erhalten. Bis jetzt habe ich nur Positives gehört, auch bei den echten Bändchen. Erst probieren, dann studieren.


[Beitrag von Cantare am 17. Aug 2004, 22:21 bearbeitet]
bergteufel_2
Inventar
#4 erstellt: 17. Aug 2004, 23:00

man hört immer wieder, Bändchen seien durch zu hohe Lautstärken leicht zu zerstören und hätten teils nur eine Haltbarkeit von 3 Jahren!

hi @all,
ich habe schon seit Jahrzehnten Erfahrungen mit Bändchen (ESS,Quadral,Visaton) weil ich deren Klang mag. Deine Befürchtungen kann ich nicht teilen, meine Bändchen haben alles (allerdings immer linear) - auch Party - ohne Probleme überstanden und laufen bis heute ohne Probleme. Allerdings haben sie bis heute kein Clipping kennen gelernt.
hermes
Inventar
#5 erstellt: 24. Aug 2004, 21:43
Danke für eure Beiträge.

Clipping hab ich bis jetzt auch noch keiner Box gegeben und werd ich auch nicht, ich will ja Musik hören!

@ Cantare

Dass ein Bändchen durch bloßes in die Hände Klatschen direkt vorne dran Schaden nehmen kann macht mich jetzt aber doch etwas stutzig. Wie sieht es denn dann mit 110 db Tiefbass aus? Das müsste doch dann mindestens so schädlich sein bei dem Schalldruck? Wenn man beispielsweise einen Vorhang in der Nähe eines BR-Rohres hat kann man bei hohen Pegeln sehen wie der Vorhang "zittert". Müsste sowas dann nicht dem Bändchen schaden?

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auf keinen Fall Gegner von Bändchen, nur etwas knapp bei Kasse, d. h. ich kann mir nicht alle drei JAhre neue Hochtöner leisten, wenn ich die alten nicht verkaufen kann.

Gruß
Satin
Stammgast
#6 erstellt: 24. Aug 2004, 22:01

Hallo zusammen,

man hört immer wieder, Bändchen seien durch zu hohe Lautstärken leicht zu zerstören und hätten teils nur eine Haltbarkeit von 3 Jahren! Wie seht ihr das? Vor allem die, die selbst Bändchen verwenden, was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Hallo, ich habe viele Jahre mit echten Bändchen für den Hoch und Mitteltonbereich gehört. Der Hersteller dieser klanglich vorzüglichen Lautsprecher war die englische Decca. Durch Überlastung dehnen sich die gefaltenen Alu-Bändchen und hängen dann schlaff in der Einspannung. Ist hier öfters passiert. Denn der klang macht absolut süchtig! Da vergisst man schnell mal beim CD abspielen nicht zu laut zu hören. Und bei Musik mit großen dynamiksprüngen sollte man vorsichtig sein. Die unechten Bändchenlautsprecher mit aufgedruckter Spule (Visaton) hab ich noch nicht gehört. Aber die Belastbarkeit soll ziemlich hoch sein. Der Klang dürfte imho durch die höhere Masse der Membrane nicht ganz so gut sein wie bei echten Bändchenlautsprechern.

Gruß, Günter
Cantare
Stammgast
#7 erstellt: 24. Aug 2004, 22:32
Hallo hermes,

mit dem Klatschen habe ich etwas übertrieben, da muss man sich schon anstrengen. Ich habe nur die übermässige Angst etwas parodiert, weil man es einfach nicht mehr hören kann und es sich bildlich im Kopf vorstellt.

Die Bändchen kann man austauschen, der Hochtöner ist doch nicht verloren!? Bei meinen Bändchen ist der Austausch-Service am Fall der Fälle kostenlos. Die Kopien von meinen Bändchen sollen wesentlich schwerer beim handling sein.

Ich geniesse den Klang dieser Bändchen anstatt mir unnötige Sorgen zu machen.

Grüsse

Andreas

PS: Habe es gerade noch einmal mit dem Klatschen ausprobiert, ist unmöglich-also streichen im Kopf.


[Beitrag von Cantare am 24. Aug 2004, 23:07 bearbeitet]
strgaltdel
Stammgast
#8 erstellt: 24. Aug 2004, 22:39
Hallo Satin,

bin auch ein kleiner Fan von Bändchen.
habe in der Jugend ganz gerne vor den Quadrals im Hörraum gestanden und ich glaube Technics hatte da auch mal was Feines, schon lange her.

Kann es sein, dass die von dir beschriebenen Probleme typenspezifisch waren ?
So wie du schreibst kann man aber annehmen, dass der Defekt nachgebessert werden konnte?

Quadral hat doch auch sehr lange Boxen mit diversen Bändchen angeboten. Kann mir schlecht vorstellen, dass die fast alle nach 3..5 Jahren defekt waren, sonst hätten die doch schon viel früher die Technik aus dem Programm genommen.

Deren Wechsel auf die Ricom Hochtöner wird auch nicht mit höherer Robustheit begründet, sondern mit breiterem Anwendungsspektrum (nutzbarer Frequenzbereich; reicht eben tiefer) ohne tonal zu sehr dem Bändchen unterlegen zu sein.
Dadurch angeblich bessere Gesamtperformance.
Soweit interpretiere ich deren Angaben zu den jetzigen HTs.
Hätten die mit Bändchen häufigen Kundenärger gehabt, waere da doch auch bestimmt was Marketingtechnisch zu den Ricohs formuliert worden.


Gruß
Udo
Satin
Stammgast
#9 erstellt: 25. Aug 2004, 12:56

Hallo Satin,

bin auch ein kleiner Fan von Bändchen.
habe in der Jugend ganz gerne vor den Quadrals im Hörraum gestanden und ich glaube Technics hatte da auch mal was Feines, schon lange her.

Kann es sein, dass die von dir beschriebenen Probleme typenspezifisch waren ?
So wie du schreibst kann man aber annehmen, dass der Defekt nachgebessert werden konnte?

Quadral hat doch auch sehr lange Boxen mit diversen Bändchen angeboten. Kann mir schlecht vorstellen, dass die fast alle nach 3..5 Jahren defekt waren, sonst hätten die doch schon viel früher die Technik aus dem Programm genommen.

Deren Wechsel auf die Ricom Hochtöner wird auch nicht mit höherer Robustheit begründet, sondern mit breiterem Anwendungsspektrum (nutzbarer Frequenzbereich; reicht eben tiefer) ohne tonal zu sehr dem Bändchen unterlegen zu sein.
Dadurch angeblich bessere Gesamtperformance.
Soweit interpretiere ich deren Angaben zu den jetzigen HTs.
Hätten die mit Bändchen häufigen Kundenärger gehabt, waere da doch auch bestimmt was Marketingtechnisch zu den Ricohs formuliert worden.
Gruß
Udo


Hallo Udo, ich habe Bändchen auch immer sehr gerne gehört. Meine ex Decca London OK30 sind jetzt in Japan. Der ebay Verkaufserlös war sensationell.

Ja, Quadral hatte mal Technics Bändchen verbaut. Auf der Funkausstellung in Düsseldorf hab ich die Vulkan mit Luxman Elektronik gehört.

Deine Vermutung bezüglich des Decca Bändchenproblems bei Überlastung ist imho typenspezifisch. Ich kenne auch keinen anderen Hersteller, der eine gefaltene Alufolie als Membrane verwendet. Auch hatten die Deccas einen fetten Übertrager zur Impedanzerhöhung, und einen Hornvorsatz, um den geringen Schalldruck des Bändchen zu erhöhen. Der Klang ist Genial und selbst im Vergleich zum Elektrostaten mindestens gleichwertig, ja vielleicht sogar Überlegen.

Die meisten der heutzutage angebotenen Bändchenhochtöner haben hinter der flach eingespannten Folie eine Spule in form von Leiterbahnen aufgedampft. Als Beispiel dient hier der Visaton Hochtöner. Die Belastbarkeit auch bei höheren Pegeln ist besser als bei den alten Deccas.

Deine erwähnten Ricohs HT kenne ich nicht. Aber Philips soll/hatte noch in Belgien gute Bändchen HT produziert.

Gruss, Günter
strgaltdel
Stammgast
#10 erstellt: 25. Aug 2004, 13:15
Hallo Günter,


Auf der Funkausstellung in Düsseldorf hab ich die Vulkan mit Luxman Elektronik gehört.


Na rate doch mal, wo ich geboren bin
War das bei Dir auch noch die Zeit, wo alle Anbieter frei in der Halle vorführen durften , oder gab´s da schon die Hörcontainer ?
War früher noch spannend, als es eine derartige Messe "um die Ecke" gab.

Meinte übrigens Ricom, nicht Ricoh HTs.
Das sind die jetzigen Chassis, die Quadral benutzt.
Bändchen werden von denen wohl (leider) nicht mehr verbaut.

http://www.aurumspeakers.com/de/ricom/index.htm

Meine nächste Box wird jedenfalls mit ARG-3 Bändchen ausgestattet sein.
Hat mich bis jetzt am meisten überzeugt.



Udo
Cantare
Stammgast
#11 erstellt: 25. Aug 2004, 14:14
Hallo,

der Ricom Hochtöner von Quadral ist ein modifizierter Vifa-Ringstrahler. Er besitzt einen zentral eingesetzten Kegel um das Bündelungsmass möchlichst konstant über den Winkel zu halten.

Die von mir vertriebenen ARG Bändchen sind prinzipiell wie die legendären Decca´s aufgebaut. Es wird eine gefaltete Alufolie mit doppelter Materialstärke und ein Übertrager verwendet. Das Horn wurde überflüssig, weil es mitlerweile hocheffiziente Magnetwerkstoffe gibt (Neodym). Die ARG´s sind zum einen deswegen so teuer, weil massive Neodymstäbe für eine enorme Feldstärke im Luftspalt sorgen. Das ARG3 hat einen Wirkungsgrad von über 96dB 1W/1m ohne Hornvorsatz, und ist bereits ab 2000Hz einsetzbar!

Grüsse

Andreas
Satin
Stammgast
#12 erstellt: 25. Aug 2004, 22:51
Na rate doch mal, wo ich geboren bin
War das bei Dir auch noch die Zeit, wo alle Anbieter frei in der Halle vorführen durften , oder gab´s da schon die Hörcontainer ?
War früher noch spannend, als es eine derartige Messe "um die Ecke" gab.

Hallo Udo,
Auf der letzten Düsseldorfer Messe, das werd ich nicht vergessen, gabs auf dem Grundig Stand eine tolle Lasershow.
Auch wurde dort der erste Hifi V2000 Videorekorder gezeigt, der aber leider nie auf dem Markt kam. Philips machte Stündlich eine Frage/Antwort-Werbeshow über ihre CDplayer in einem Container. Die CDspieler selber aber standen zur Präsentation frei in der Halle. Klasse auch: Auf dem Messegelände gab es damals etwas versteckt und abseits gelegen, einen kleinen Shop mit Getränke und Lebensmittel-Verkauf zu normalen Preisen. Nach dem vielen Laufen war der Durst und Hunger immer groß Aber eine fahrt nach Düsseldorf hat sich immer gelohnt. Schade das die Funkausstellung nach Berlin verlegt wurde.

Gruß, Günter
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