Problem mit selbstbauendstufe: Transistoren hauen durch

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Matze88
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mrz 2005, 16:59
Hallo!
Vor einiger Zeit hat hier Lionking mit Hilfe von mehreren von euch eine eigene Endstufe entworfen. Der alte Thread existiert schon nicht mehr. Ich habe daraufhin seine Pläne neu berechnet für meine +/-40V.
Hier ist ein Schaltplan, hoffe, ihr könnt ihn lesen
http://www.eow.ath.cx/other/tier/pics/endstufe/schalt.gif

Jetzt ist das Problem, dass mir der Darlington BDW83D grad mal wieder durchgehauen ist, der BDW84D hat glaub ich auch was abgekrigt, obwohl der Kühlkörper noch anfassbar heiß war. Dabei lief das Teil ca. 5 Minuten mit Musik, Messungen an den Emitterwiderständen ließen auf rund 0,9A Strom schließen (im Mittel). Was ist da los, falsch dimensioniert oder so?

Zur Differenzstufe: Sie läuft mit 1mA durch die Stromquelle.

Basisvorspannung:
Durch die 3 Dioden fließen immer rund 12-13mA. Ruhestromeinstellung ist ja nicht da, der Ruhestrom beträgt aber rund 10mA (gemessen an Emitterwiderständen).

den 1nF Kondensator über dem BC639 musste ich so groß wählen, da das Ding mit 200pF immer noch mit rund 2MHz (0,5V Amplitude) im Ausgang geschwungen hat. Ohne Kondensator hatte ich sogar eine Amplitude von 2V!!! Mit dem 1nF nun ist alles okay

Wodran liegt es nun, dass mir der BDW83D abgeraucht ist?

Ich danke euch,

cu
Matze

PS: Mir fällt grad noch ein, wenn ich ne Sinusspannung an den Eingang lege, sodass ich am Ausgang +/-3V Ausschlag in den Spitzen hab (oder auch mehr), dann ist in der oberen Halbwelle ungefähr bei 2/3 ein kleiner Knick drin. Ich kann leider keine Fotos liefern, da ich grad keine neuen Darlingtons mehr da habe.

PPS: Gleich noch ne Frage zum Hoch- und Tiefpass in der Rückkopplung: R11 und C3 bilden den Hochpass und R10 und C2 den Tiefpass, oder?

Ansonsten was mir noch auffällt, im Bereich 20-50Hz ist der Frequenzgang ziemlich unregelmäßig... Nach oben hin ists dann aber gut, bis es ab rund 18kHz langsam schwächer wird, die Verstärkung.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Mrz 2005, 20:07
Hallo,
die Endtransistoren dürfen garnicht durchbrennen
Ich schätze, das Problem lässt sich klären. Erstmal Frage Nr.1: Hast Du etwa die Triebspannung links angeschlossen, wie gezeichnet? Würde ich mal rechts versuchen, direkt an den Endtransistoren, denn der Betriebsstrom verursacht auf der Masseleitung einen Spannungsabfall, der zu Rückkopplung und mithin zum Schwingen führt... und wenn das schon so ein Problem ist, dann ist die Schaltung vielleicht instabil!?
Der Schaltplan zeigt eine normaaale STandart- Endstufe, nichts besonderes.
Gruß -
Mülleimer

Nachtrag: Ich würde mal kleinere Endt´s nehmen - 15 A- Typen sind sicher nichts für so einen kleinen Getto-Werfer.
(klirr!). Rechne schlimmstenfalls für 30 W Output.


[Beitrag von Mülleimer am 25. Mrz 2005, 20:15 bearbeitet]
zucker
Inventar
#3 erstellt: 25. Mrz 2005, 21:13
Hallo,

+/- 40V
mögliche Ua~ - etwa 26Veff
mögliche P an 4R - etwa 170W!
Strom - 9,3A Ic! - das ist für die BDW schon viel. Sie haben einen Ic von max. 15A, ein genaues Datenblatt über SOAR liegt mir leider nicht vor.
Je 2 parallel geschalten dürften helfen, müssen aber auf den Hfe ausgemessen sein, sonst wird einer wärmer als der andere, weil er mehr leitet.

Verlustleistung:
Etwa 43W bie 40mA IRuhe, die BDW haben 150W, von daher Gänge das.

Hfe der BDW - etwa 750 (Darlington!)
9,3A / 750 = 12,5mA
R7: 40V - 1,4V = 38,6V / 12,5mA = 3,088K - 3,3K sind demnach ok
(Möglicherweise muß ein R von etwa 200R in Reihe zu den Basen der BDW)

R6: 0,6V / 12,5mA = 48R (47R Standartwert)

Die Diodenkette mit D2 : D4 ist Mist.
Da muß ein NPN T rein.

Dimensionierung:
12,5mA / 10 = 1,25mA
2,8V / 1,25mA = 2240 Ohm / 4 = 560 Ohm x 3 = 1680 Ohm
Obiges Bild:
P1 = 500R
R2 = 300R
R1 = 1,5K
Möglicher Einstellbereich des I-Ruhe etwa 1,875V - 0,375V.
Ich tippe mal auf etwa 20mA.
(über R8 = 6,6 - 7mV ohne Signal!)

C1: viel zu hoch
Ich weiß nicht wo Du hin willst - 130Khz wären möglich.
C1 = 33p bei 1mA
R5: 1,3V / 1mA = 1,3K

R2: Unsinn wenn eine Konstantstromquelle vorhanden ist, also raus damit.

R4: Flußapnnung der LED - Ube des T3 - ca. 2V - 0,6V = 1,4V / 2mA = 700R. Die Flußspannung der LED muß man dirket am lebendem Objekt ausmessen.

R3: LED Strom etwa 10mA, LED Spannung etwa 2V
40V - 2V = 38V / 10mA = 3,8K (3,9K Standartwert)

Verstärkung:
R10 / R11 +1 = 15,5
bei 26V am Ausgang ergibt sich der Bezug zu 775mV am Eingang von 33,54
Demnach müßte R10 mit 15K bemessen werden.
C3 und R11 bilden die untere Grenzfreq. Die liegt hier bei
1 / (6,28 x 22µ x 470R) = 15,4Hz, das ist zu hoch.
Entweder C3 auf 100µ oder auf 47µ und dann R11 auf 820R und R10 auf 27K setzen. Das ist besser, weil damit auch C2 klein gehalten werden kann.

C2: obere Grenzfreq, im Moment liegt sie bei 470Khz. Da wird sie wenig nützen.
Wenn R10 auf 27K erhöht wird (zusammen mit C3 und R11), dann kann die Begrenzung ab 130Khz rechnerisch einsetzen (130Khz war der Miller C mit 33p um C1).
1 / (130Khz x 6,28 x 27K) = 47p
Der Einsatz eines 18 - 27p ist empfehlenswert, da dann der Phasenversatz nicht schon bei etwa 40Khz anfängt.


2MHz (0,5V Amplitude) im Ausgang geschwungen hat.


Da hilft je ein C mit etwa 100p von der jeweiligen Ub an die Basen der BDW.

Parallel über R1 kann noch ein C von 100p, dann bildet dieses einen Pass bis ca 150Khz.

Was gänzlich fehlt ist eine Offsetregelung.

Hoffe es hat etwas gebracht.
viele Grüße
Matze88
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Mrz 2005, 22:04
Hallo!
Da ich grade wenig Zeit hab, habe ich eure Antworten erstmal nur gelesen und halb verstanden. Morgen werde ich dies ausführlich nachholen.

Vorweg muss ich einige Fehler im Schaltplan eingestehen, ich hab hier ne Blatt-Krickel-Version, die nicht ganz übersichtlich ist. Der 42k Widerstand dort oben bei der Konstantstromquelle(R2) existiert garnicht.
Ebenso ist C2 momentan mit 1nF besetzt, auf rund 18kHz oder so hatte ich das berechnet.

Dann hab ich bei mir im Schaltplan stehen, dass am BC 639 auf der BE Strecke 0,65V abfallen. Hab nochmal 1,49V für R6 drauf gerechnet und damit dann R5 auf 4,3k festgelegt.

Und von Basis nach Kollektor der BDW83D/84D gibt es bereits 200pF Kondensatoren, die aber nichts zur Schwingungsdämpfung beitrugen, erst der 1nF brachte Abhilfe.

http://www.eow.ath.cx/other/tier/pics/endstufe/bdw84.pdf

Dort habe ich ein Datenblatt, wo am Ende auch ne SOAR angegeben ist. Demnach lieg ich noch knapp im Grünen, die Endstufe muss ja auch nicht voll ausgefahren werden (Die Reserven sind aber dennoch gut, denke ich)

Wie du auf die 43W Verlustleistung kommst, ist mir grad schleierhaft. Vor ein oder 2 Monaten hatte ich mal ne Verlustleistung von max. 73W pro Transistor ausgerechnet, bei rund 2/3 Auslastung (das war der Maximalwert). Meine Rechnung weiß ich aber auch nicht mehr.

Statt der Diodenkette die Schaltung mit dem NPN werde ich mir nochmal anschauen. Jedoch seh ich gerade den Nachteil der Dioden nicht, ich hatte doch meine 10mA Ruhestrom
Naja ist okay, weiß schon, dass ne einstellbare Regelung besser ist.

Zum C1: Das Problem gibt sich wahrscheinlich noch, wenn ich R5 und R6 austausche. (Schwingungen von rund 2MHz rührten ja von da)

Konstantstromquelle: Die ist bereits genau ausgemessen und danach dimensioniert, liefert ziemlich genau 1,0mA. Die LED habe ich aus nem Zehnerbeutel selektiert, damit der Widerstand besser passt

Deine Berechnungen/Argumentationen zum neuen R10 hab ich garnicht verstanden. Das mit dem Hochpass hab ich ja weiter oben schon geschrieben, Schreibfehler im Schaltplan.


Offsetregelung: Hab ich noch nicht den Sinn verstanden, aber ich werde mal ein bisschen googlen und Threads lesen dazu.

Ich danke für deine ausführliche Antwort und werde morgen mal die Umsetzung beginnen.



Achso: Was immer noch nicht geklärt ist, warum hauen denn die Transis durch? Ich glaube nicht (kann es natürlich nicht ausschließen), dass sich mittem im Betrieb plötzlich ne Schwingung oder so eingeschlichen hat, die auf einmal sofort was durchhaut.


@Mülleimer:
Warum kleinere T's? Die heizen doch so auch schön. Werde mal die Betriebsspannung rechts anschließen. Danke auch dir.


cu
Matze
zucker
Inventar
#5 erstellt: 26. Mrz 2005, 09:29
Hallo,

ich hab Dich da wohl etwas überfahren, sorry.


Wodran liegt es nun, dass mir der BDW83D abgeraucht ist?


Achso: Was immer noch nicht geklärt ist, warum hauen denn die Transis durch? Ich glaube nicht (kann es natürlich nicht ausschließen), dass sich mittem im Betrieb plötzlich ne Schwingung oder so eingeschlichen hat, die auf einmal sofort was durchhaut.


Das war der Grund für meinen Iruhe T Vorschlag.

T6 holt sich seine Spannung zum öffnen über R7. Sie beträgt zwischen 1,2 und 1,4V. In dem BDW sind 2 Transistoren, folglich auch 2 BE Strecken, die jede eben diese 0,6 - 0,7V gegenüber dem Emitter haben müssen.
Wenn die Dioden oder der Ruhestromtransistor, nicht da wären, fließt der Strom, der über R7 kommt, immer durch den T6 wo soll er sonst hin. Bei 3,3K sind das 11,7mA. Diese Größe reicht aus, um den T6 voll zu fordern, ohne Signal. Er ist also offen und läßt allen vom Lastwiderstand geforderten Strom durch. Das ist aber nicht der Sinn der Sache. Vielmehr soll der zur Verfügung stehende Strom erst mit der kommenden positiven Halbwelle des Signales übertragen und an den Ausgang in verstärkter Form gelangen. Deshalb muß etwas her, das eben diese 11,7mA (oder einen großen Teil davon) in der Ruhelage an der Basis des T6 (undT5) vorbei nach Ub- leitet.
Dazu sind die Dioden oder IRuhe T verantwortlich.

Wenn T6 und T5 zusammen 4BE Strecken haben, muß folglich eine U zwischen beiden Basen von etwa 2,8V (4 x 0,7V) - 2,4V (4 x 0,6V) stehen. Um nun den überflüssigen Strom in der Ruhelage von R7 über T4 und R6 nach Ub- abfließen zu lassen, müßten 4 Dioden oder eben der Iruhe T, mit dem Widerstandswerk für 2,8V berechnet, eingebaut werden. Dazu muß der R6 ebenfalls für die selbe Stromstärke wie R7 berechnet sein, sonst ensteht selbiges Problem an der Basis von T5.
An R6 fallen 600mV ab. Bei 11,7mA müßte er demnach mit 51 Ohm bewertet werden.
Damit der Strom auch fließen kann, muß T4 leiten. Das tut er wenn seine Basisspannung +0,7V gegenüber dem Emitter hat. In dem Fall nun müssen beide U addiert werden, also 700mV + 600mV (R6) = 1,3V. Dazu ist R5 verantwortlich. Über die Bewertung können wir später schreiben aber 1,3K wären schon gut. Bei 4,3K fließen nur 300µA, das ist ein bissel wenig. (C1 ist mit 1n definitiv zu hoch!)

Mit den Dioden hat man keinen Einfluß auf den tatsächlichen Stromfluß. Es ist mehr oder weniger ein Glücksspiel.

Mit dem Iruhe T ist das anders. Durch die Einstellmöglichkeit kann man den durch die Basen von T6 und T5 zu fließenden benötigten Ruhestrom nach dem tatsächlichem Bedarf einstellen. Du hast Dir damit einen Wassereimer mit regelbarem Abfluß gebaut. Ohne Oszi geht das allerdings auch nicht, weil man den Knick im Signal sehen muß. Das rührt nun wieder aus den Streuungen der Öffnungsspannungen der T6 und T5.

Ein zusätzlicher R von 200 - 300 Ohm in Reihe der Basenleitungen sind nicht verkehrt. Damit erreicht man eine kleine Strombegrenzung.


obwohl der Kühlkörper noch anfassbar heiß war.


Der Kühler ist hoffentlich groß genug. Die Gehäusetemp. des BDW darf nicht über 120°C kommen. Die Sperrschicht kann nur zwischen 180° und 150° ab. Zum Gehäuse besteht ein Verlust von etwa 20°. Bei 120° am Gehäuse sind da drin immerhin schon 140°C. In Deinem pdf zu den Daten ist ein Diagramm für die Ptot im Bezug auf die Gehäusetemp. Das muß eingehalten werden! Sollte nämlich der Ruhestrom mit den Dioden tatsächlich passen, wäre die Temperatuüberhöhung eine mögliche Ursache für den Defekt.

Was das Schwingen angeht:
Sicher kann das mit der Betriebsspannungsleitung zu tun haben. Normalerweise macht man das Layout so, daß die Leiterzüge zu den End-T am kürzeseten sind. Zusätzlich soll jeder BDW einen Elko von seinem Kollektor nach Masse mit 47 oder 100µ bekommen und dazu parallel einen FolienC mit 1 bis 2µ. Das hilft schon mal zur Störunterdrückung. Wenn Du schon 220p an den Basen nach der Ub hast, versuch mal diese von den Basen nach Masse oder nach Masse und den jeweiligen Ub.
Ein weiteres Kriterium kann das fehlende Boucherotglied sein. An den Ausgang legt man einen C und R in Reihe nach Masse, also parallel zur Last. Die Bewertung liegt bei 100 - 200nF und 4,7 - 20Ohm. Ich würde 100n und 15Ohm versuchen.

Übrigens, bring mal an den Eingang einen C oder Elko mit 4,7 - 10µ in Reihe. Nicht das da eventl. eine Gleichspannung an den Eingang gelangt.
Ein aktuelles Schaltbild wäre auch nicht verkehrt (mit überschaubar eingezeichneten Bauteilen).

viele Grüße
Matze88
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Mrz 2005, 02:18
Hi!
Ich hatte heute leider wieder nicht viel Zeit. Damit du nun aber nicht denkst, ich vergesse das schreib ich jetzt einfach mal:

Habe die Ruhestromeinstellung mit dem NPN Transistor aufgebaut. Funktioniert jetzt sogar

Ein neues Problem: Eine geringe Offsetspannung am Ausgang. Meintest du das mit Offsetregler? (sind rund 0,1V am Ausgang, also nicht sooo schlimm für meine großen Boxen die ich zum Test dran hab)

Das 2MHz Brummen ist nun ganz verschwunden, wohl auch durch die Änderung von R5/R6 auf die von dir Empfohlenen Werte.

Und ein weiteres Problem:
Ich habe Netzbrummen im Ausgang. Also einfach so, ohne Signal. Auf dem Oszi seh ich das auch, sorry das ich jetzt nicht mehr weiß, welche Amplitude (ist relativ leise, aber doch gut hörbar im Raum). Es entspricht ungefähr der Ladekurve an den Kondensatoren, also immer "Rechteck" nach oben und dann langsam runter (nennt sich das "Sägezahn"?)

Eventuell hängt das auch mit dem Offset zusammen, da es nur den Positiven Ausschlag gibt. Ich werde morgen und Montag mal weiter forschen, leider auch die nächsten Tage nur wenig Zeit (jaja und das sind Ferien... während der Schulzeit hab ich wesentlich weniger vor).
Frohes Osterfest wünsch ich allen Ist ja jetzt Ostersonntag ^^

cu
Matze

Edit: Schaltplan mach ich dann morgen


[Beitrag von Matze88 am 27. Mrz 2005, 02:18 bearbeitet]
zucker
Inventar
#7 erstellt: 27. Mrz 2005, 14:35
Hallo,


Habe die Ruhestromeinstellung mit dem NPN Transistor aufgebaut. Funktioniert jetzt sogar

Na wunderbar, das ist doch schon mal ein Erfolg! Der T ist hoffentlich mit auf dem Kühler, sonst kann er keine thermische Gegenkopplung ausführen. Hast Du den Ruhestrom mit dem Oszi abgeglichen? Die Knicke kurz über 0 Linie müssen weg aber nur eben weg, nicht übertreiben. Miss mal den Ruhestrom über R8.


Das 2MHz Brummen ist nun ganz verschwunden, wohl auch durch die Änderung von R5/R6 auf die von dir Empfohlenen Werte

Das kann sein, muß aber nicht. 2Mhz brummen nicht, die hört man eigentlich gar nicht, im ungünstigen Fall würden sie durch Überlagerungen eventl. "zischeln".
Hast Du eine Platine gemacht? Die Basenleitungen der DiffstufenT (T1 und T2) dürfen niemals parallel zueinander angeordnet und im allgemeinen so kurz wie möglich sein. Es kann dort sehr schnell zu Einschwingungen führen.


Ein neues Problem: Eine geringe Offsetspannung am Ausgang. Meintest du das mit Offsetregler? (sind rund 0,1V am Ausgang, also nicht sooo schlimm für meine großen Boxen die ich zum Test dran hab)


Und ein weiteres Problem:
Ich habe Netzbrummen im Ausgang. Also einfach so, ohne Signal. Auf dem Oszi seh ich das auch, sorry das ich jetzt nicht mehr weiß, welche Amplitude (ist relativ leise, aber doch gut hörbar im Raum). Es entspricht ungefähr der Ladekurve an den Kondensatoren, also immer "Rechteck" nach oben und dann langsam runter (nennt sich das "Sägezahn"?)

Das kann beides zusammenhängen. 100mV Offset ist viel zu hoch. Bevor jetzt eine Offsetregelung hinzukommt, muß in der Vorstufe etwas geändert werden.
Zunächst solltest Du den C wirklich auf 33p senken. R11, C3, R10, C2 bleibt erstmal so.

Ich schrieb oben von 130Khz, das gehen wir mal an.
Also C1 = 33p
Für die 130Khz bei 33p benötigt der C zum Umladen 1mA bei 37V (U über C1 - kannst Du ja mal messen, dann kann man das ganz genau machen).
Das ist mit R5 = 1,3K gegeben.
Nun muß die Diffstufe das doppelte liefern, also 2mA weil ja 2 Transitoren da sind.
Dafür muß nun R4 ausgelegt werden.
Zunächst mißt Du mal genau die abfallende Spannung über der LED im Betrieb. Ich schätze mal, es werden 2,07V (Uf) sein.
Dann rechnest Du: Uf - Ube des T3 (600mV) = ?
? / 2mA ergibt den Wert für R4.
Bei Uf 2,07V - 600mV = 1,47V / 2mA = 735 Ohm. Der Wert muß stimmen! Ggf. 2 R in Reihe und mit einem genauen Ohmmeter ausmessen.
Als nächstes bringts Du T1 und T2 thermisch zusammen. Am besten geht das mit Schrumpfschlauch.
Die Offsetspannung am Ausgang dürfte nun nicht mehr als +/- 20mV betragen, wenn Du sauber gearbeitet hast sogar darunter.

Zudem bringst Du je einen Elko mit 47µ oder 100µ direkt an den Kollektoren der BDW gegen Masse. Zusätzlich legst Du dazu je einen C mit 1µ oder etwas darüber oder darunter parallel.

Die Netzsiebung ist hoffentlich ok. 2 x 10.000µ müssen es schon sein.

Viel Erfolg und immer mitdenken.
Matze88
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Mrz 2005, 14:46
Buhuuu ich hab mal wieder alles kaputtgekriegt... Bin grad sowas von unmotiviert... Hab an der Ruhestromeinstellung nochmal gedreht, dann klang es erst so, als ob sich ein Draht löst (ist aber irgendwie noch alles dran) und jetzt hab ich die Basis vom BDW83D immer auf +42V und die vom BDW84D auf -42V... Der 220R Widerstand an der Basis vom BDW83D hat sich auch mit ner Rauchwolke verabschiedet.
Zum Zweiten Mal werde ich nun die Schaltung komplett auseinander nehmen und vom Schalplan (den ich nachher, sobald ich wieder Zeit hab (meine Omas kommen gleich), neu zeichne)
neu aufbauen.

Ich danke dir vielmals für deine Geduld

Eine Frage hab ich schonmal, auch wenn sie viel zu früh kommt: Ich habe ja keinerlei Schutzschaltungen verbaut. Ist das denn schlimm, wenn das Gerät später mal auf kleineren Privatparties eingesetzt werden soll(Geburtstage oder so)? Also soferns nicht überlastet und keiner den Ausgang kurzschließt, bringt doch eine Schutzschaltung eh nichts?

Ich werde mir jetzt im nächsten Schritt auch gleich einen größeren Kühlkörper holen, sodass ich alle notwendigen Bauteile darauf montieren kann. Momentan sind beide Darlingtons auf nem eigenen Kühlkörper, weil ich nichts entsprechend großes habe. Die Garage hier sollte aber noch was bieten, wenn ich gut genug suche *g* (totales Chaos)

Als Netzsiebung habe ich momentan 2x4700µF. Ist etwas knapp, schon klar. Der Trafo ist auch nur ein Modell mit 330W, aber ich denke, im Zimmerlautstärkebetrieb (oder gar ohne Lautsprecher) für Messungen sollte das reichen. Auf Parties dreht man auch erst lauter, wenn der Alkoholpegel jegliche Verzerrungen der Musik überdeckt

cu
Matze
zucker
Inventar
#9 erstellt: 27. Mrz 2005, 15:04
Bursche,


Bin grad sowas von unmotiviert... Hab an der Ruhestromeinstellung nochmal gedreht, dann klang es erst so, als ob sich ein Draht löst

Vorsichtig einstellen, nicht mit der Brechstange und zunächst ohne Last. Die Last hängt man dann nach der 1. Einstellung dran. Der Einstellregler muß beim Einbau immer so stehen, daß der Schleifer an (in meinem Bild von oben) R1 liegt. Damit ist der RuheT voll geöffnet und der Strom fließt über ihn ab und nicht durch die Basen der BDW. Danach vorsichtig am Regler drehen und den Oszi beobachten. Sobald die Sinuskurve in ihrere Flanke glatt ist, ist es genug. Als Einstellregler eignen sich besonders Cermetregler. Sie sind feiner.

Was ist das für ein Kühler?
Du benötigts irgendetwas in der Größe 250 - 300mm lang x 50 - 75mm hoch x 50mm tief. Die Wärme muß weg!
Conradkatalog - Kühlkörper - 188808 oder 188816 oder noch besser 188824. Die sind zwar nur 200mm lang aber dicker im Profil.
Die T sollten nach Möglichkeit auf einen Kühler, damit sie untereinander thermisch verbunden sind.

Eine Schutzschaltung ist gut. Erstmal sollte die Stufe aber funktionieren.
Matze88
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Mrz 2005, 15:24
Hi!
Ja ich habe vorsichtig gedreht. Ich weiß immer noch nicht WAS ich gemacht hab, aber irgendwas hab ich da gemacht... Vielleicht ausversehen irgendwie nen Kurzschluss oder so, denn der Ruhestrom lag bei wenigen mA als es passierte. Hab grad aufm Dachboden gekramt - Produkt sind 2 Kühlkoerper für Hutschienenmontage. Die werd ich mit ein wenig handwerklichem Geschick zu einem Verbinden (Erst schrauben und dann noch ein wenig schweissen zur besseren Wärmeableitung, oder geht schweissen mit Aluminium garnicht?)

Mit dem einen Kühlkoerper hab ich dann das Problem, dass ich alles, was da drauf soll, über etwas längere Drähte anschließen muss, so 10cm. Ist das okay?

Habe übrigens keine geätzte Platine, die dann vielleicht höchstens für das Endprodukt. Erstmal soll es laufen


cu
Matze
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Mrz 2005, 15:40
ich bin etwas erschüttert, denn bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Schaltplan als Substandart. Zuletzt habe ich so etwas 1974 gesehen, bei meinem ersten eigenen Saba- Radio. Es hatte 3W bei k=10%. Nein - zugegeben es hatte auch nur 4 T´s in der Endstufe aber sonst einen ähnlichen Zwischen- und Endverstärker.
Habe ich da irgendwas falsch angeklickt, oder ist da tatsächlich ein R7 statt einer Konstantstromquelle???
Von daher vielleicht auch der Einknick in der oberen(!) Halbwelle. Aber selbst MIT Iconst. würde der Aufwand eher zu einem 6W- Küchenradio passen, jedenfalls, wenn man meiner Glaubensrichtung angehört. Deswegen mein Einwand mit den Endt´s. Gehen tuts natürlich.
Ein Transistor mehr für die Konstantstromquelle könnte aber schon effektiv den Alkoholverbrauch senken. Dann vielleicht noch ein Emitterfolger vor den Zwischenverstärker und es ist schon fast Hifi. Aber alles nicht so eng sehen, Erfolgserlebnis ist alles Hauptsache die Gurke läuft. Schutzschaltung? - Ist doch nur was für Rentner. Nimm doch ´ne Schmelzsicherung.

Nachtrag 1: 10cm bis zum Kühler geht noch, habích getestet
2. Lochrasterplatine macht überhaupt nichts. Am besten sind aber Epoxy statt Pertinax, weil die weniger Eigenkapazität erzeugen.


[Beitrag von Mülleimer am 27. Mrz 2005, 15:51 bearbeitet]
zucker
Inventar
#12 erstellt: 27. Mrz 2005, 16:51

oder ist da tatsächlich ein R7 statt einer Konstantstromquelle???


Nun lass ihn doch erstmal die Sache aufbauen. Wenn es keine Platine gibt, kann man das ausbauen. Wir wollen ihn nicht gleich überfahren. Eine Bootstrap wäre dann das nächste.
Der Knick am oberen Flankenende kommt mit Sicherheit vom fehlen dieser.
Matze88
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Mrz 2005, 18:10
So hier melde ich mich nochmal, habe die letzte Zeit damit verbracht, nen Kühlkörper zu testen. Bei 80W Heizen (TO3 Transistor der da noch drauf war - 30 Jahre alt) kam ich auf 160°C Kühlkörpertemperatur (Übrigens: Das ergibt rund 280°C sperrschichttemp laut datenblatt). Das wäre der reine Tod für nen BDW83/84. Selbst wenn ich 3 davon zusammenschweisse/löte macht das ja 160-25=135°C 135°C/3=45°C 45°C*2+25°C=115°C Temperatur am Kühlkörper (bei 2x80W Belastung). Wobei ein kleiner Lüfter dann vielleicht gut wäre (Mit 92mm Lüfter in 10cm Abstand hab ich mit 80W 50°C geschafft)

Hier die Maße: 75mm breit, 100mm lang und 28mm hoch. Zusammengeschweisst wären das dann 300mm breit 75mm lang 28mm hoch, dann könnte ich 3 Transistoren anbringen (Skizze:

Führungsschiene - Kühlrippen - Fläche für Transistor - Kühlrippen - Führungsschiene

("Draufblick" von vorne, das dann halt 3x nebeneinander) Also die sind für Hutschienenmontage, deshalb die Führungsschienen.

Gleich gehts dann zum Osterfeuer Und morgen wird gebastel t bzw. zuerst mal der Schaltplan gezeichnet.

cu
Matze
zucker
Inventar
#14 erstellt: 27. Mrz 2005, 19:15

So hier melde ich mich nochmal, habe die letzte Zeit damit verbracht, nen Kühlkörper zu testen. Bei 80W Heizen (TO3 Transistor der da noch drauf war - 30 Jahre alt) kam ich auf 160°C Kühlkörpertemperatur (Übrigens: Das ergibt rund 280°C sperrschichttemp laut datenblatt). Das wäre der reine Tod für nen BDW83/84. Selbst wenn ich 3 davon zusammenschweisse/löte macht das ja 160-25=135°C 135°C/3=45°C 45°C*2+25°C=115°C Temperatur am Kühlkörper (bei 2x80W Belastung). Wobei ein kleiner Lüfter dann vielleicht gut wäre (Mit 92mm Lüfter in 10cm Abstand hab ich mit 80W 50°C geschafft)


(80V(ub) x 0,04mA (I-ruhe)) / 4 = 0,8
80V² / (4 x pi² x (Rlast(4R) + Re(0,33R))) = 37,47
37,47 + 0,8 = 38,27W pro End-T
Beweis:
180W sin / 0,7(Wirkungsgrad der Endstufe) = 257W
257W - (2 x 37,47W) = 182,06W

RthK = (Sperrschichttemp - 20° Reserve - Umgebungstemp.) / P
160° - 20° = 140° - 40° = 100° / 75W = 1,33

Rth Gesamtmontage = (Innerere Wärmewiderstand der BDW + Wärmewiderstand der Montagefläche)
RthGM = angenommene 0,7 (Datenblatt mal nachsehen) + max 0,2 ohne Glimmer oder max 0,9 mit Glimmer und Wämeleitpaste)
0,7 + 0,9 = 1,6

Bei 2 T auf einem Kühler
1 / RthGM ges. = 1 / 1,6 + 1 / 1,6 = 0,8

1,33 - 0,8 = 0,53

Der Kühler muß also einen RthK von mindestens 0,53 K/W haben. Wenn der innere Wärmewiderstand oder der Montagewärmewiderstand sinken, dann kann auch der Kühler einen höheren Faktor haben.
180W sin erfordern eben ihren Preis.
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 28. Mrz 2005, 10:12
klaro
Dj_Ninja
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 28. Mrz 2005, 20:11
falls dir der amp schon im leerlauf durchfliegt wirds entweder an einer fehlerhaften ruhestromführung liegen oder der amp gerät in die selbstanregung (hf-schwingen).
Ultraschall
Inventar
#17 erstellt: 30. Mrz 2005, 19:16
Schwingen kann schon auch mal passieren, wenn man mit einen nicht isolierten "Uhrmacher-"schraubenzieher am Einstellregler dreht.Deshalb wenigstens einen Madenschraubenzieher mit Plastikgriff verwenden.
Manche Einstellregler spratzen auch (Kontaktprobleme des Schleifers), dagegen würde das Paralleschalten eines Widerstandes vom Schleifer zum oberen Ende helfen. Hat der Regler dann Kontaktprobleme, steuert der Transi voll durch und der Ruhestrom geht auf Null. (Widerstandswert z.B. 3,9k)

Ansonsten hilft Dir Zucker ja gut. Aber hör auch auf seine Erfahrung. Das mit dem Kühlkörper ist wichtig und stimmt so. (Wobei ich in der Zwischenzeit privat etwas von der ganz harten Rechnung mit Nennleistung abgehe- ca -20%- da fühle ich mich noch ausreichend sicher. Praktisch hat man fast nie einen Dauerton mit voller Leistung am Ausgang dran. Außer beim Austesten - da ist das schon wichtig.) Und Hutschienenkühlkörper kannst Du vielleicht für eine 15 Watt Endstufe gebrauchen, aber nicht für mehr.
Manchmal muß man halt etwas Geld investieren.


[Beitrag von Ultraschall am 30. Mrz 2005, 19:20 bearbeitet]
Matze88
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 30. Mrz 2005, 19:21
Hi!

Ich melde mich jetzt nochmal - im moment ist hier alles nicht so gut passend. Ich habe ziemlich viel zu tun und komme nicht allzuviel zum Basteln. Bitte entschuldigt das. Eventuell wird am Wochenende nochmal was getan Und danach geht die Schule auch schon wieder los... Da schaff ich dann ja auch kaum was.

Okay also besorge ich mir erstmal nen größeren Kühlkörper.
Danach gibts nen neuen Schaltplan und dann bau ich nochmal neu auf.

cu
Matze
zucker
Inventar
#19 erstellt: 30. Mrz 2005, 19:55

Okay also besorge ich mir erstmal nen größeren Kühlkörper.
Danach gibts nen neuen Schaltplan und dann bau ich nochmal neu auf.


So ist das gut und dann in Ruhe. Eine Endstufe ist nix für zwischendurch. Wenn Probleme bestehen, wir helfen Dir gern, soweit es in unserer Macht steht.

viele Grüße
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