Brummen bei DIY Projekt

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 14. Jan 2007, 10:13
Hi,ich bin Elektroniker und habe schon mehrere Hifi-Geräte selbst gebaut.
Dabei gibt es immer wieder Brummprobleme.
Das Netzteil für +-15 Volt besteht aus Trafo mit Mittelanzapfung = Masse
und zwei Sekundärwicklungen,danach Gleichrichter (4 Dioden) mit Wechsel-Anschlüssen,
hier werden die Sekundärwicklungen angeschlossen,am + bzw. - Anschluss bilden
sich die + - Spannungen.Weierhin Siebung mit Elkos 10000yF und Stabilisierung
mit LM 317 bzw. LM337 Spannungsregler.Zwei getrennte NT´s für jeden
Stereokanal,nur der Trafo wird gemeinsam benutzt.
Das Stereonetzteil hat also 2 Massen,die an der Mittelanzapfung des Trafo verbunden sind.
In der Summe also 6 Anschlüsse,Plus,Masse,Minus (links) und Plus,Masse,Minus (rechts).
Damit versorge ich einen Wandler von Cinch nach XLR und umgekehrt,bestehend aus den
IC´s: OP NE5532 als Puffer , Cinch-XLR Wandler SSM2141,SSM2142,SSM2143.
Ebenfalls völlig getrennte,identische Schaltungen für links und rechts.
Zweck: Gemeinsamer Betrieb von Consumer (Cinch) und Professional (XLR) Geräten.
So etwas aufzubauen ist im allgemeinen kein Problem,es funzt auch wie gewollt.
Aber es brummt,wenn auch schwach.(Auch bei früheren DIY-Projekten).
Da ich aus Erfahrung weiss,wie schwer es ist,dieser Brummprobleme Herr zu werden,
was mir auch am Ende gelungen ist,versuche ich bei der Verdrahtung und im Layout
der Printplatten eine sternförmige Verdrahtung mit Trafomittelanzapfung = Masse
einzuhalten und Brummschleifen (doppelte Masseanschlüsse) zu vermeiden.
Das Metallgehäuse ist geerdet,alle Buchsen isoliert eingebaut,Masse und Erde also
völlig getrennt,zusätzlich gegen Gehäuseerde isolierte Massebleche unter den
Lochrasterprinten montiert.
Wird der Pegelwandler zwischen einem CD-Player und einem Amp eingeschleift,
brummt es etwas mehr als bei direkter Verbindung CD-Player an Amp.
Das Brumm ist sehr schwach,nur bei CD Pause oder Stop bei vollaufgedrehtem
Lautstärkesteller am Amp zu hören.
Das Brumm verschwindet,wenn ich entweder beide Kanäle des Pegelwandlers
an die Plus,Masse,Minus Spannungen EINES Netzteiles anschliesse oder
zwei Trafos,getrennt für links und rechts,benutze,praktisch haben die
Schaltungen (NT und Wandler) keine Masseverbindungen zwischen
links und rechts.Stelle ich eine Verbindung zwischen den Massepunkten
(Mittelanzapfungen) beider Trafos her,brummt es wieder.
Die angeschlossenen Geräte (CD-Player und Amp) benutzen natürlich
für den linken und rechten Kanal eine gemeinsame Masse,vermutlich
am zentralen Massepunkt jedes Gerätes verbunden.
Durch Einsatz eines zweiten Trafos kann ich also das Problem umgehen,
nur von der Leistung her brauche ich eigentlich nur einen Trafo.
Dasselbe Problem hatte ich beim Bau eines zweikanaligen Subwooferfilters.
Nach tagelangem rumprobieren kam ich damals auf die "Lösung" mit den
zwei Trafos.Nun habe ich exakt dasselbe Problem wieder bei meinem jetzigen
Projekt "Pegelwandler".
OK,ich hab eine Lösung,aber warum das Brumm mit zwei Trafos verschwindet,
das wüsste ich gern.
Wer weiss Rat ?

Gruss
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Jan 2007, 14:14

Geh ich recht in der Annahme, dass das Netzteil etwa so aufgebaut ist? Wenn dann die Elkos und Regler alle etwa am selben Punkt anliegen, müsste das der zentrale Massepunkt sein. Die Trafo-Mitte ist eigentlich eine unsaubere Masse, weil sich auf den Zuleitungen zu den Dioden und Elkos durch die Ladeströme Brummspannungen bilden können, gerade, wenn die Leitungen so gelegt sind, dass sie Induktivitäten bilden. Nur gilt das prinzipiell für beide Trafowicklungen, sodass es keine Rolle spielen dürfte, ob die Speisung aus einem oder 2 Trafos (oder 2 Trafowicklungen) gebildet wird.
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 15. Jan 2007, 09:57
Sorry,ich kann die Zeichnung nicht laden.
Der Link geht zu "Imageshack",dann bleibt der
blaue "Ladebalken" in der Mitte hängen.
Benutze noch WIN98 .

Es gibt 2 NT´s,links und rechts getrennt.
Jedes erzeugt +-15Volt,also hab ich +15 , Masse , -15
links und +15 , Masse , -15 rechts.
Es gibt also 2 Massepotentiale , GND left und GND right ,
wo soll ich die anschliessen ?
Mit Massepotentialen meine ich die Leiterbahnen der Masse
auf den NT Printen , wie gesagt , davon gibt es zwei ,
links und rechts getrennt.
Es bleibt also m.E. nur die Möglichkeit, die
Massenpotentiale links und rechts jeweils mit getrennten
Leitungen zur Mittelanzapfung (zentraler Masse-
Stern-Punkt) zu führen.
Und dann brummts.Bei 2 getrennten Trafos nicht,
(so läufts im Moment).
Nach meinem Wissensstand ist bei dieser Art Gleichrichtung
und Siebung die Mittelanzapfung des Trafo der "Ort",
wo sich die Masse bildet.

Hab schon versucht,es so klar wie möglich zu
erklären,ersetzt zugegebenermassen keine Skizze.

Nochmal: Die Masse ist die Mittelanzapfung.
Die zwei AC-Enden der Wicklungen gehen zu den
AC-Anschlüssen eines Brückengleichrichters (4 Dioden).
Je ein Elko ist zwischen Masse und dem Plus bzw Minus
Ausgang des BGR polrichtig geschaltet.
So hab ich 2 ungeregelte Gleichspannungen von +19 und
-19 Volt,die nun über je einen positiv LM317 und
negativ LM337 Spannungsregler auf +15 und -15 Volt
geregelt/stabilisiert werden.
Das ganze zweimal,für jeden Kanal links und rechts getrennt.
Nur der Trafo gemeinsam = brummen ; 2 gtrennte Trafos =
kein Brumm.

Ich würde gern eine Skizze senden , aber ich weiss nicht,
mit welchen WIN98 bordeigenen Programm man sowas
SCHNELL zeichnet und wie man sie dann im Forum
verschickt.
Kannst Du mit einer mit EAGLE erstellten
*.BRD oder *.TIFF Datei was anfangen ?

bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Jan 2007, 10:31
Mach eine Skizze von hand, diese einscannen oder fotografieren als GIF oder JPG.
Ich hatet noch ein anderes Bilderprogramm, aber das hat den Betrieb eingestellt. Vielleicht hilft dieses von Goggle, das auf der eingestellten Seite verlinkt wurde:
http://services.goog...Pz4YkCFSDUXgodpS-GEg
.
Was mir noch nicht klar ist, ob Du für die beiden Speisungen am einen Trafo eine gemeinsame Wicklung verwendest oder ob das zwei Wicklungen sind, wie ich sie gezeichnet habe.
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 15. Jan 2007, 10:42
Es sind (2) Trafos mit zwei getrennten Sekundärwicklungen
15Volt AC. Je ein Ende jeder Wicklung wird verbunden
und bildet die Mittelanzapfung = MasseSternPunkt.
Die beiden anderen Enden der Wicklungen gehen zu den
AC-Eingängen des BGR.An den Ausgängen des BGR entstehen
die +-19Volt gegen Masse = Mittelanzapfung.
Danach Glättung per Elkos und Regelung auf +-15Volt.
2 NT Schaltungen an 1 Trafo = Brumm.
2 NT Schaltungen an 2 Trafos = Kein Brumm.

bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Jan 2007, 13:14
Dann sähe das wie folgt aus:

mit einem Trafo oder

mit zwei Trafos.
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2007, 07:36
Wie nett,2 Skizzen vorzuschlagen !
Exakt das isses,bis auf die verbundenen Massen in
beiden Skizzen (die Verbindung am rechten Bildrand).
Wenn wir diese Verbindung(en) "wegdenken" haben wir
in Skizze 1 die Massen links+rechts verbunden,an der
Mittelanzapfung,in Skizze 2 dagegen getrennt.
Wie gesagt,im ersten Fall (Skizze1) brummte es,deshalb
bin ich auf Fall 2 (Skizze2) ausgewichen.
Also völlig getrennte links und rechts Massen.
Wehe,wenn ich irgendwo eine Masseverbindung zwischen
LinksMasse und Rechtsmasse herstelle,das Brumm holt
mich wieder ein !
Ich werd mal die Links+Rechts Massen exakt wie in den
Skizzen an den Massepins der Spannungsregler verbinden.
Kleines Problem:Der LM317 / LM337 hängt mit seinem
Referenzpin an einem Spannungsteiler,der die Ausgangs
spannung einstellt.Ich vermute,dass die Masse(Fuss)Punkte
der Spannungsteiler die Punkte sind,wo die Massen verbunden
werden sollen.Mein Layout/Leiterbahnführung entspricht
fast genau den Skizzen.Beide NT sind auch hier völlig
identisch.
In den Skizzen vermisse ich die SiebElkos für die
NegativSpannung(en),nehme an,sie sollen so wie die
für den PlusZweig sein,hab sie ersatzweise dazugedacht.

Die 2 Trafo Lösung funzt brummfrei,wegen der getrennten
LinksRechtsMassen.

Im angeschlossenen Amp bzw CD-Player sind die LinksRechts
Massen doch auch verbunden,über die CinchLeitung.
Sind das nicht alles Brummschleifen,denn bei Stereo
CinchLeitung wird die Masse zweimal auf verschiedenen
Wegen zum gleichen Ort geführt,darunter verstehe ich eine
Brummschleife,ein Verstoss gegen das sternförmige
Verdrahtungsprinzip.

Vor lauter Massen wird mir schon ganz schwer ...

Gruss
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Jan 2007, 09:46
Also, dann nehmen wir mal die erste Skizze. Das brummt, sagst Du. Aber Du schreibst:

Das Brumm verschwindet,wenn ich entweder beide Kanäle des Pegelwandlers
an die Plus,Masse,Minus Spannungen EINES Netzteiles anschliesse oder
zwei Trafos,getrennt für links und rechts,benutze,praktisch haben die
Schaltungen (NT und Wandler) keine Masseverbindungen zwischen
links und rechts

Jetzt frage ich mich, wozu denn zwei getrennte Netzteile, wenn es damit doch nur brummt und mit nur einem Netzteil funktioniert?
Verwende nur ein Netzteil und gut isses
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 17. Jan 2007, 05:03
2 NT bringen doppelte Leistung.
Anstatt ein "starkes" hab ich 2 "schwache" gebaut.
Es ist auch sehr hi-endig,jedem Kanal eines
PreAmps ein eigenes NT zu gönnen.
An die NT werden später noch jede Menge weiterer
Baugruppen (z.B. Multichannnel Volume Steller/PGA2310)
angeschlossen. Hab mein NT bis 1 Ampere pro
Zweig ausgelegt und getestet.
Das ergibt 4mal 1Ampere mal 15Volt = 60 Watt.
Ich möchte nicht nochmal,wie schon früher,erleben müssen,
dass das NT mit steigender Anzahl von Baugruppen immer
heisser wurde und dann überlastet zusammenbrach.
Ein stärkeres Neukonstrukt passte natürlich räumlich
nicht mehr ins Gehäuse und musste ausgelagert werden.
In meinem DIY Gerät sind einige stromfressende
Leitungstreiber (XLR) und Class A Cinch Ausgangsstufen
verbaut.Daher der zugegeben momentan überdimensioniert
scheinende Aufbau.

Ausserdem interessiert mich das Problem auch,einfach
weil es da ist,weil ich es früher schonmal bei einem
anderem DIY Projekt hatte und weil sich nichts bessert,
wenn ich das jetzt nicht verstehe und daraus lerne.
Spätestens beim nächsten Gerät brummts dann wieder
und es werden wieder hilfsbereite Leute im Forum mit
den immer gleichen Fragen genervt.

gruss
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Jan 2007, 10:47
Einfach mal so: Wenn Du einen Trafo hast, der die nötige Leistung liefert, ist ja schon die Hälfte erledigt. Einen Gleichrichter und Elkos bekommst Du allemal. Und wenn Du den Reglerteil so ausführst, dass er die Ströme und Leistungen verträgt, ist es auch kein Problem, alles ab EINEM Netzteil zu versorgen. Natürlich geht das dann nicht mehr mit einem 317er. Da muss jeweils noch ein Längstransistor dran oder eine richtig schöne Netzteilschaltung. Aber machbar wäre es alleweil.

Nun nochmals zum Brummen:
Eigentlich macht es keinen Unterschied, ob Du einen oder zwei Gleichrichter ab der selben Wicklung betreibst, nur ist es so, dass theoretisch die Ladung des Elkos dann beginnt, wenn die Trafospannung höher ist als die momentane Elkospannung und die Ladung endet, sobald die Trafospannung kleiner wird als die Elkospannung. Wenn man diese kurzen Ladezeiten berücksichtigt, bekommt man entsprechend höhere Ladeströme (je kürzer die Ladezeit, desto höher wird der Ladestrom). Dies geschieht in der Praxis auch, nur nicht so ausgeprägt, weil der Trafo einen gewissen Innenwiderstand hat und somit den Ladestrom begrenzt. Und dieser Innenwiderstand ist nicht nur in der Sekundärwicklung vorhanden, sondern auch in der Primärwicklung.

Wenn wir nun 2 Gleichrichter an die selbe Wicklung anschliessen, so teilt sich der Ladestrom auf die zwei Gleichrichterzweige auf. Und je nach Anlaufspannung der Dioden kann der Ladestrom oder die Ladespannung unterschiedlich sein. Es kommt also mit Sicherheit zu einer gegenseitigen Beeinflussung. Nur schon aus diesem Grund ist es nicht angesagt, zwei getrennte Gleichrichter aus einer Wicklung zu speisen. Aber auch bei getrennten Wickluungen gibt es durch den Primärwiderstand eine Beeinflussung auf beide Sekundärwicklungen.

Dies alles ist eigentlich Theorie, aber sie ist in der Praxis nachprüfbar. Wir haben also mit nichten getrennte Stromversorgungen, sondern diese beeinflussen sich eher stärker, als wenn wir eine Gleichrichtung für beide Kanäle mit entsprechend grösseren Elkos verwenden würden.

Es gibt aber auch bei zwei Gleichrichtern an einer Wicklung keinen Grund, warum es brummen sollte.
Um dieses Phänomen abzuklären, müsste man wirklich mal das Schaltbild und das Printlayout haben. Könnte ja sein, dass sich da irgend eine Ungereimtheit eingeschlichen hat.

Tatsache ist, dass die Trafo-Mitte kein sauberes Massesignal darstellt. Das Massesignal, auf das man sich beziehen muss, ist die jeweilige Elko-Masse. Und wenn nach dem Regler noch ein C gegen Masse geführt ist, so ist es diese Masse.

Wie erklärt, fliesst eigentlich ein recht grosser Ladestrom durch die Wicklung und die Dioden zu den Elkos. Und dieser Strom bildet in der Leitung zwischen Trafo und Elko einen Spannungsabfall, nicht nur durch den reinen Widerstand, sondern auch durch die Induktivität. Am Elko ist nur Gleichspannung, aber am Trafo ist noch ein Störimpuls aus dem Ladestrom vorhanden. Der Stabi bezieht sich auf den Elko, also die Gleichspannung, die Spannung, die Du aber abnimmst, ist mit diesen Lade-Peaks überlagert. Das ist eine Erklärung für den Brumm als solches.
Dass er zunimmt, wenn man die beiden Punkte der beiden Kanäle verbindet, kann sein, weil dann auf besagtem Massepunkt doppelt so grosse Ladeströme fliessen und entsprechend höhere Spannungen generiert werden.

Ich würde mal folgendes vorschlagen: Mit Sicherheit ist die Elko-Masse die gemeinsame Masse und NICHT der Trafopunkt!!
Zweitens würde ich EINE Gleichrichtung mit entsprechenden Elkos vorsehen.
Und jetzt kann man entscheiden, ob man für jeden Kanal einen eigenen LM317 verwenden will, oder ob man eine Schaltung baut, die generell für die entsprechenden Ströme geplant ist.
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 18. Jan 2007, 09:28
Danke für die umfassende Erklärung,ich weiss selbst,
wielange man daran tippt.
OK,ich werde (obwohl ich es schon versucht habe)
die Masse der beiden NT an den Elkos HINTER dem
SPReg verbinden.Das hatte ich noch nicht probiert.
Das auf den Leitungen von den SekWicklungen zum GR
starke Ströme fliessen,hatte ich berücksichtigt.
Alle Leiterbahnen auf dem Lochrasterprint sind nicht
nur als dünne Blankdrähte ausgeführt,sondern alle Leiter
bahnen sind "voll durchgelötet",d.h. haben ca. 2mm Quadrat
Leiterquerschnitt.Bei einer Länge von nur wenigen cm
auf dem Print dürften Spannungs(ab)fälle durch VielStrom
minimal sein.Das der Massepunkt nicht an der Mittelanzapfung,sondern am gemeinsamen Anschluss der
Elkos HINTER dem SpReg (sie haben bei mir "nur" 47yF,
es war so im Bauvorschlag vorgegeben),ist,nehme ich
dankend zur Kenntnis.Die Siebelkos hinter dem GR haben
10000yF pro Spannungszweig,also 4 Stück.
Natürlich kann ich durch einen Transistor in Kollektor
schaltung den Ausgangsstrom erhöhen,aber ich dachte eben,
durch Trennung der beiden links/rechts Stromversorgungen
das Letzte an Kanaltrennung herauszuholen.
Ich denke ein kanalgetrennter (Dual-Mono) Aufbau ist
das konsequenteste,was man machen kann,um die Kanaltrennung
zu verbessern.
Statt einfacher Brückengleichrichter hab ich schnelle
Schaltdioden benutzt,eben alles versucht,das NT so
hifi-mässig wie möglich zu machen.
Im Prinzip funzt es ja auch sehr gut,nachdem ich das
Brumm durch Einsatz zweier Trafos vermeiden konnte.
Bei kurzgeschlossenem Eingang meiner Audio Schaltung
und voller Lautstärke des angeschlossenen Amp ist ausser
einem leichten Rauschen nix zu hören,obwohl das Signal
eine OP-Pufferstufe (NE5532),einen Cinch-XLR Wandler IC
(SSM2142) und einen XLR-Cinch Wandler (SSM2143) durch
läuft.Ein CD Player auf "stop" am selben Eingang rauscht
geschätzt 10mal stärker,im Modus "Play mit Pause" kommt
noch Taktstörungen hinzu.
Werde also noch einige "Massetests" durchführen und deine
Erklärungen bei der Konzeption des nächsten Gerätes
berücksichtigen.

Gruss und Dank
bukongahelas
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 18. Jan 2007, 10:44
Die nachfolgenden Bemerkungen richteen sich nicht nur an Dich, sondern auch an alle anderen User, die hier mitlesen.
Nehmen wir mal folgendes an:
Wir bauen einen Vorverstärker. Der hat in jedem Kanal 6 OPV. Den einen Kanal versorgen wir mit Musik, der zweite Kanal ist stumm. Am Ausgang haben wir eine Last von 600 Ohm bei einer Spannung von 1,55V.
Es gibt ein Netzteil mit einem Gleichrichter und je einem Elko von 10'000 Mikrofarad, danach je einen Stabi 7815 / 7915.
Jetzt rechnen wir einfach mal so Handgelenk mal Pi die Schaltung durch.
Wir haben 12 OPV, die gesammthaft einen Strom von 60mA ziehen.
Durch die Belastung, sowohl intern auf die Schaltung als auch auf den Lastwiderstand bekommen wir eine Stromänderung von 4mA, und zwar nur auf dem ausgesteuerten Kanal.

Am Elko haben wir somit eine Last, welche einen Strom von 60mA bis 64mA fliessen lässt. Bei diesem Strom und 10'000MyF bekommen wir eine Brummspannung von 60 bis 64mV. Das bedeutet, dass am Eingang des Stabi die Speisung generell um mindestens 60mV variiert und im Maximum um 64mV.
Der Stabi hat eine Spannungsglättung von mindestens 38dB, im Mittel 70dB. Also hat die sich infolge des Stroms verändernde Speisespannung einen Brumm am Stabi-Ausgang von 0,6mV bis 0,64mV. Die Spannungsänderung infolge der Stromänderung am Stabi liegt im Nanovoltbereich.

Jetzt haben wir also eine Speisespannung von + und -15V, die sich durch die Last um 0,04mV ändert und einen Brumm von 0,6mV aufweist. Wenn wir am Ausgang des Stabi einen Elko von 100 Mikrofarad anbringen, reduzieren wir mit Sicherheit den Brumm noch geringfügig. Vor allem aber könnten wir damit die Spannungsänderung als Folge des sich ändernden Stroms reduzieren. Nur, weil sich diese Auswirkung im Nanovoltbereich bewegt, ist sie messtechnisch nicht existent. Und was bleibt ist ein Brumm, der ganz leicht variiert, aus dem man aber keine Musik ableiten kann.

Das ist die Situation der Speisespannung. Jetzt kommt die eigentliche Verstärkerschaltung. Je nach Konzept, ob ich also mehrheitlich mit invertierenden Schaltungen arbeite, kompensiert sich der Einfluss dieser Brummspannung. Aber egal, wie die Schaltung aufgebaut ist, die Brummunterdrückung auf den Ausgang ist ohne Gegenkopplung an einem OPV etwa 60dB. Mit Gegenkopplung wird sie noch um den Gegenkopplungsfaktor verbessert, sodass man mit einer tatsächlichen Unterdrückung von 100dB rechnen kann.
Das bedeutet, dass am Ausgang ein Brumm zu messen sein wird, der 100dB unter 0,64mV ist. Das entspräche auf die Ausgangsspannung von 2V Peak (der Brumm ist auch Peak und nicht effektiv) bezogen einen Fremdspannungsabstand von 170dB. Da ist das Rauschen um rund 60dB höher. Oder anders gesagt: Die Verkopplung der Netzteile hat auf die Kanaltrennung KEINEN Einfluss. Und wenn schon, wäre es im Bereich der Bässe, also bis 100Hz. Darüber ist nichts.

Die Kanaltrennung wird z.B. durch die gemeinsame Masse beider Kanäle (eine getrennte Masse wäre nur bei Geräten mit Eingangsübertrager nutzbar) verschlechtert, weil die Lastströme auf der Masse zurückfliessen und die Spannungsabfälle an den Masseleitungen mit ihren Widerständen und Induktivitäten eine Spannung bilden, die sich auf die anderen Kanäle (das ist bisweilen bei Mischpulten ein Problem) auswirkt. Aber auch dort sind Kanaltrennungen von 90dB und mehr realisierbar.

Eine kanalgetrennte Speisung verbessert die Kanaltrennung bei einem Vorverstärker nicht messbar. Ob man also zwei Gleichrichter einsetzt oder nur einen und ob man an dem einen Gelichrichter zwei Stabi anschliesst oder nur einen, spielt keine messbare Rolle. Natürlich könnte man die Verdrahtung so wählen, dass Verkopplungen entstehen, aber die müsste man bewusst und bösartig so verlegen. Nur aus Versehen und Unwissenheit ist da kaum eine Verkopplung möglich. Da gibt es weit mehr andere Möglichkeiten, das Übersprechen zu verbessern oder zu verschlechtern.
bukongahelas
Inventar
#13 erstellt: 18. Jan 2007, 11:12
Aha,das hört sich logisch an.Fazit:Kanalgetrennte NT
bringen also nix.Bei diesem Projekt lass ichs so,beim
nächsten gibts nur 1 NT.
Das ist die Crux des HalbAhnungslosen:Man denkt,durch
opulenten Materialeinsatz etwas zu verbessern und
übertreibt bis zur Sinnlosigkeit.
Aber darin liegt auch der Reiz,nichts ist besser zum
Lernen als praktische Erfahrung.
Nicht nur Geräte kaufen,zusammenstöpseln,Tonträger
rein und meditativ abhocken,sondern in die Tiefen
der Geräte und Schaltungen vordringen und es selbst
(möglichst besser) preiswert individuell passend bauen.
Hab schon einige Geräte repariert.Dabei fiel mir immer
wieder die schlamige Verarbeitung,meistens bestimmter
Marken,auf:Schlechte Lötstellen,losgewackelte Buchsen,
überall Plastic usw.
Ein "gutes" Gerät erkenne ich immer an seiner Metall
frontplatte.
Egal wie ahnungslos ich bin,aber meine DIY Projekte
sind besser verarbeitet als Standardindustrieprodukte.
Und wenn doch mal ein ServiceFall eintritt,bin ich
selbst mein bester Ratgeber:Kein Rumärgern mehr über
unfähige Kundendienste mit Horrorpreisen oder nicht
mehr lieferbare Spezialersatzteile.


bukongahelas (Hifi Anarchist)
Ultraschall
Inventar
#14 erstellt: 18. Jan 2007, 11:17

richi44 schrieb:
Aber egal, wie die Schaltung aufgebaut ist, die Brummunterdrückung auf den Ausgang ist ohne Gegenkopplung an einem OPV etwa 60dB. Mit Gegenkopplung wird sie noch um den Gegenkopplungsfaktor verbessert, sodass man mit einer tatsächlichen Unterdrückung von 100dB rechnen kann.
......Oder anders gesagt: Die Verkopplung der Netzteile hat auf die Kanaltrennung KEINEN Einfluss. Und wenn schon, wäre es im Bereich der Bässe, also bis 100Hz. Darüber ist nichts.



Ist das wirklich so? Ich habe immer geglaubt, wenn ich einen Verstärker mit z.B. 20 dB Verstärkung laufen lasse, wird seine Betriebsspannungsunterdrückung um 20 dB schlechter, weil ich ja 20 dB weniger gegenkopple, als mit einer Verstärkung von 0 dB.

Dannn erlaube ich mir noch den Hinweis, das die Stabiwirkung und die Betriebsspannungsunterdrückung mit steigender Frequenz deutlich schlechter werden und oft nur für Werte von 50 oder 100 Hz im Datenblatt stehen. Da bei höherer Frequenz aber der glättende Einfluß der Elkos an der Speisespannung stärker wird, wird das wieder zumindest teilweise kompensiert. Ist also eventuell nicht so entscheidend. (Aber wenn schon rechnen, dann nicht ganz so grob vereinfachen.)
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 18. Jan 2007, 15:48
Das mit der Brummunterdrückung hätte auch sein können, nur hab ich wieder mal Glück gehabt.
http://www.ortodoxism.ro/datasheets/texasinstruments/ne5534.pdf
Hier wird beim NE5534 eine typische Unterdrückung von 100dB angegeben, gemessen mit Open Loop, also ohne Gegenkopplung.
Wenn also eine Spannung am Ausgang entstände, würde diese über die Gegenkopplung reduziert. Ob das nun bei diesem OPV bei den 100dB bleibt oder grösser wird, spielt eigentlich keine Rolle mehr, weil wir eh so langsam im Rauschen verschwinden.

Es ist richtig, dass wir bei den Stabi die höhere Unterdrückung der Eingangsspannungsschwankungen auf den Ausgang bei tiefen Frequenzen haben und dass diese (meist mit 6dB/Oktave) bei höheren Frequenzen schlechter wird.
Das gleiche gilt in etwa für die Brummunterdrückung bei den OPV. Nur ist es ja so, dass die Widerstände in Elkos (ESR) selbst bei 100kHz noch so gering sind, dass selbst hohe Frequenzen noch genügend bedämpft werden. Und meist schaltet man den Elkos noch einen Folienkondensator parallel, um ganz sicher zu gehen. Man kann sich mal die Mühe machen und die Verhältnisse simulieren. Mit den 60mV am Stabi-Eingang bekommen wir jedenfalls keinen Brumm raus, der nur im Bereich des Eigenrauschens ist, geschweige denn höher. Und bis auf der Speisung höhere Frequenzen fagabundieren, die uns Probleme bereiten, braucht es einiges. Da ist das Problem der Spannungsabfälle auf der Masse wesentlich gravierender. Nicht zuletzt darum werden bisweilen bei Mischpulten die Massen für jeden Kanalzug neu generiert. Dabei wird eine saubere, stromlose Masse mit einem OPV und nachgeschalteten Transistoren angeschlossen, sodass die Masseströme innerhalb des Kanalzugs diesen nicht verlassen und somit nicht andere Kanäle verseuchen. Eine interne Verseuchung führt zu geringem Klirranstieg, eine Fremdeinstreuung aber führt dazu, dass auf einem "stummen" Kanal plötzlich die Summe der übrigen Kanäle auftritt, was letztlich deutlich zu hören ist, auch wenn es bei -80dB stattfindet.
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 18. Jan 2007, 22:22

richi44 schrieb:
Das mit der Brummunterdrückung hätte auch sein können, nur hab ich wieder mal Glück gehabt.
http://www.ortodoxism.ro/datasheets/texasinstruments/ne5534.pdf
Hier wird beim NE5534 eine typische Unterdrückung von 100dB angegeben, gemessen mit Open Loop, also ohne Gegenkopplung.



Also, ich will Dir das schon fast gern glauben. Wäre ja schön wenn die Hersteller einen Wert mal für einen ungünstigen Fall angeben. Aber auf Seite 4 lese ich im dritten Kästchen von unten Vo=0 --Was immer auch Vo sein mag?? Ich dächte, die Verstärkung des OPV 0 dB. dB steht aber auch nicht dahinter. Also weiter ein Rätsel ? Ich finde allerdings auch nichts, was überhaupt eine Verstärkungsabhängigkeit der PSRR darstellt.

Nur zur Beruhigung für Bukongahelas: Das Brummen wird nicht an der fehlenden Speisespannungsungterdückung, sondern wirklich an einen Massefehler liegen. Lass Dich von unseren theoretischen Überlegungen nicht verrückt machen.
bukongahelas
Inventar
#17 erstellt: 19. Jan 2007, 08:58
Fast verrückt geworden bin ich,bis ich die 2 Trafos
einbaute und das Brumm so verschwand.
Der Aufbau der Schaltung,Gehäuse bauen etc. dauerte
schon einige Tage,die Fehlersuche nach dem Brumm
ein mehrfaches.Insofern ist das Problem nicht mehr
akut,es blieb nur die Frage offen,warum es brummte.
Theoretische Erklärungen nehme ich dann dankend zur
Kenntnis,wenn die Theorie die Praxis bestätigt.
Das Brumm kommt soweit ich es verstanden habe durch
Exemplarstreuungen der Werte der Trafos und Dioden
zustande.Nächstes Mal gibts nur 1 Trafo und 1 NT
Schaltung,die beide Kanäle versorgt.


bukongahelas
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