Kondensator prüfen ?

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Sebastian1988
Stammgast
#1 erstellt: 02. Aug 2010, 15:58
Hallo.

Ich hab hier einen Yamaha RX-V1700.
Der Receiver geht nicht mehr an.

Er ist etwa 4 Jahre alt und war öfter mal lange im Standby, aber immer am Netz angeschlossen.
Nachdem das Gerät vom Netz getrennt wurde ging er ab und zu noch an.
Nach erneutem Trennen vom Netz ging der Receiver nicht mehr an.

So. Laut Yamaha kann ein Kondensator im Standby Netzteil an Kapazität verloren haben.
Der Kondensator ist leicht zugänglich.
Er hat die Werte 0,022uF/630V.
Optisch sieht der Kondensator noch recht gut aus, er ist nur stellenweise braun verfärbt.

Wie kann ich den Kondensator prüfen ?
Oder sollte ich ihn direkt tauschen ?
Ich könnte einen 0,022uF/1200V Kondensator bekommen.
Kann ich den verwenden ?

Muss ich bei dem Folienkondensator auf die Polung achten ?


Oder hat jemand eine Idee woran es (dass der Receiver nicht mehr angeht) noch liegen kann ?

Mfg,
Sebastian


[Beitrag von Sebastian1988 am 02. Aug 2010, 15:59 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 02. Aug 2010, 16:03
Sebastian,
selbstverständlich kann man Kondensatoren auch prüfen,
dieser muss aber offenbar seine Eigenschaften am 230V-Netz
haben.

Ich würde da gleich tauschen, ABER
bei meinem derzeitigen Kenntnisstand
nur gegen einen Orginalen!

Jeder Hersteller hat in seinen Stücklisten bestimmte Teile
als sicherheitsrelevant markiert und beim Austausch gegen
etwas anderes, hättest du im Schadensfall ein ernsthaftes
Problem.

Möchtest du das Risko eingehen, nehme auf jeden Fall einen
Kondensator mit VDE-Zeichen, der für 230V-Netz spezifiziert ist.
Sebastian1988
Stammgast
#3 erstellt: 02. Aug 2010, 16:13
Ich hab den Kondensator jetzt einfach bestellt.
Egal, ob ich ihn verwende oder nicht.
Teuer war er ja nicht.

Würde die höhere Spannungsfestigkeit was machen ?
Oder ist die Spannung egal, solange der Kondensator 0,022uF hat ?

Garantie hat der Receiver übrigens keine mehr.
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 02. Aug 2010, 16:36
du befindet dich in einem öffentlichen Forum,
entsprechend meine Hinweis

+++ privat-Modus ein
hier meine private Meinung

Würde die höhere Spannungsfestigkeit was machen ?


zumindest würde er zeitweise durchhalten
+++ privat-Modus aus

Alles andere ist Spekulation, da ich nicht einschätzen kann,
welche Aufgaben dieser Kondensator in dem Gerät übernimmt.
Kondensatoren für Netzspannung haben meist besondere Eigenschaften alá Selbstheilung/Durchschlagssicherheit/
Entflammbarkeit.

Mir erscheint es aber als wahrscheinlich,
dass der Austausch dir nicht helfen wird.
Sebastian1988
Stammgast
#5 erstellt: 02. Aug 2010, 16:41

Kay* schrieb:

Mir erscheint es aber als wahrscheinlich,
dass der Austausch dir nicht helfen wird. ;)


Warum ?
Woran könnte es noch liegen ?

Mfg
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 02. Aug 2010, 17:04
du zwingst mich zum Spekulieren


sofern die Standby-Geschichte mit einem kleinen Trafo
aufgebaut ist, würde ich hinter (!)dem Trafo "alle"
Bauteile prüfen.

Bei Geräten, die länger herumstehen, würde ich erstmal
die komplette Mechanik, u.a. die Relais überprüfen.

Dann bitte vor den LS-Relais am Endstufenausgang messen,
ob da eine gleichspannung anliegt. Dann wäre die Endstufe
defekt.

Grundsätzlich sollte man aber die Service-Anleitung besitzen,
ggf. kaufen!

Wenn ich mich nicht täusche, ist das Gerät doch etwa 15 euro
für die Pläne wert.

Suche dann mal nach dem "Schaltungsdienst", ggf. auch www.elv.de


[Beitrag von Kay* am 02. Aug 2010, 17:07 bearbeitet]
Sebastian1988
Stammgast
#7 erstellt: 02. Aug 2010, 19:01
Hier gabs mal ein ähnliches Problem bei einem Yamaha Receiver :
http://forum.electro...SC_by3_bz60_bs0.html

Dort wars einfach nur ein Kondensator.

Das Standby-Netzteil ist mit einem kleinen Trafo aufgebaut.

Mfg
rebel4life
Inventar
#8 erstellt: 02. Aug 2010, 19:26
Ich würde einfach eine Mail an Yamaha schicken, vieleicht geben se dir ein Service Manual.


MFG Johannes
Sebastian1988
Stammgast
#9 erstellt: 02. Aug 2010, 19:33
Ich hab Yamaha ja bereits kontaktiert und die haben gesagt, wenn es nicht an diesem Kondensator liegt, dann soll ich das Teil zum Service bringen und durchmessen lassen.

Steht halt immer noch die Frage, ob die größere Spannung des Kondensators Probleme machen würde.
oder wo bekomm ich einen Kondensator mit 0,022uF/630V her ?

Wenn z.b eine Endstufe defekt wäre, dann würde das Gerät doch sicher an und dann wieder ausgehen.

Aber es tut sich ja überhaupt nichts, kein Licht an den Schaltern, kein Relais-Klicken, Null.
Er geht halt gar nicht an.


[Beitrag von Sebastian1988 am 02. Aug 2010, 19:43 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 02. Aug 2010, 19:58
Ich besitze nur die Anleitung zum RX-V630 bis 730.
Macht aber nix, denn dieser Kondensator liegt mit
Sicherheit auf der Netzzuleitung und dient dazu
HF-Einstreuungen ins Gerät zudämpfen.
Folglich wäre eine zugeringe Kapazität kaum ein Problem
beim Einschalten. Eine andere Beschädigung hingegen
würde die Sicherung schiessen.

Dir ist klar,
du arbeitest mit sicherheitsrelvanten Teilen,
die auch nach Netztrennung per Berührung Schäden
an dir verursachen können?


Also,
dein Link verweist auf ein Problem mit den Elkos im
Standby-Netzteil. Wie gesagt, alles Teile elektrisch
hinter dem Trafo und problemlos austauschbar,
baer auf Verdacht hin, ist es Unsinn!

Des weiteren wird ein C405 erwähnt, der aber in der Form
nur vorhanden ist, wenn das Standby-Netzteil keinen Trafo
besitzt. Es findet sich ebenfalls der Hinweis auf einen
impulsfesten X2-Kondensator als Ersatz.

Ich breche jetzt hier ab, da ich auf der Grundlage deiner
Beschreibung keine konkreten Fehler identifizieren kann.

Daneben gehört alles, was mit Netzspannung zutun, in die
Hände eines Fachmanns und nicht in ein Forum.
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 02. Aug 2010, 19:59

Aber es tut sich ja überhaupt nichts, kein Licht an den Schaltern, kein Relais-Klicken, Null.
Er geht halt gar nicht an.


Was ist den mit der Netzsicherung?
Sebastian1988
Stammgast
#12 erstellt: 02. Aug 2010, 20:02
Sicherungen sind ok.

Ich tausche einfach die komplette Platine, wenn er dann noch nicht geht, dann kommt er zum Elektoschrott.

Mfg
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 02. Aug 2010, 20:09

Ich tausche einfach die komplette Platine,


du hast eine zweite Platine???
von dem Standby-Netzteil?
Sebastian1988
Stammgast
#14 erstellt: 02. Aug 2010, 20:11
Die Platine sitzt direkt am Netzanschluss, die ist mit 2 Kabelsträngen mit dem Rest des Receivers verbunden.

Laut Yamaha ist das das Standby-Netzteil.

Hier sieht man die Platine.
Sie ist ganz oben links auf dem Foto :
http://www.areadvd.de/images/2006/2_avrm_yamaha_inside.jpg


[Beitrag von Sebastian1988 am 02. Aug 2010, 20:20 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 02. Aug 2010, 20:21
wenn du zwei von den Teilen besitzt, dann sollte sich
relativ leicht ein Unterschied herausfinden lassen.

Z.B. die Netzleitung zum Receiver "abtrennen"
(ich gehe mal davon aus, dass die beide erwähnten Leitungen
diese Funktion haben)
und dann mit dem Ohmmeter am Netz-Eingang beider Platinen
erstmal den Widerstand messen

Ansonsten sollte das Netzrelais auch auf dieser Platte sitzen.
So spricht doch unter Beachtung der Gefahren der Netzspannung,
wenig dagegen, die Platte ausserhalb des Receivers zu testen.
Sebastian1988
Stammgast
#16 erstellt: 02. Aug 2010, 20:28
Also eine Leitung geht zum Trafo.
Die andere geht zu einer Platine an den Anschlüssen.

Die Platine ist sehr leicht zu entnehmen.
Dort sitzt ein kleiner Trafo drauf.
Und auch der o.g. Kondensator.

Morgen bau ich die aus, da der Receiver jetzt wieder zu ist und ich keine Lust hab, den jetzt wieder zu öffnen.
Der Receiver war die ganze Zeit vom Netz getrennt.
Sebastian1988
Stammgast
#17 erstellt: 03. Aug 2010, 08:37
So hab wieder eine Antwort von Yamaha erhalten und es wurde mir gesagt, dass der 1200V Kondensator ohne Probleme benutzt werden kann.
Sebastian1988
Stammgast
#18 erstellt: 03. Aug 2010, 17:23
Hab die Platine jetzt mal ausgebaut.
Ich denke, dass der Fehler hier irgendwo liegt, denn das Gerät macht ja gar nichts.
Ich denke, dass kein Strom im Gerät ankommt, da keine Lichter blinken und so weiter.

Wenn der Trafo defekt ist, das wird sicher teuer.
Das Teil ist riesig.

Könnte es sein, dass das Relais defekt ist ?


[Beitrag von Sebastian1988 am 03. Aug 2010, 17:43 bearbeitet]
Sebastian1988
Stammgast
#19 erstellt: 03. Aug 2010, 18:02
Ich werd die Platine wohl prüfen lassen, ich denke, das ist die einfachste Lösung.
pelowski
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Aug 2010, 18:05

Sebastian1988 schrieb:
Könnte es sein, dass das Relais defekt ist ?


Könnte es sein, dass irgendein Teil dieses Gerätes niemals defekt sein kann?

Wenn dir Kenntnisse, Schaltbild, Messmöglichkeiten fehlen, um das Gerät zu reparieren, so schaffe die Voraussetzungen für dich oder gib es in fachkundige Hände!

Grüße - Manfred
Kay*
Inventar
#21 erstellt: 03. Aug 2010, 18:51

Sebastian1988 schrieb:
So hab wieder eine Antwort von Yamaha erhalten und es wurde mir gesagt, dass der 1200V Kondensator ohne Probleme benutzt werden kann.


so allgemein, ist es falsch, wie von mir oben dargestellt.
Sebastian1988
Stammgast
#22 erstellt: 06. Aug 2010, 13:34
Kondensator getauscht, Gerät funzt
Kay*
Inventar
#23 erstellt: 06. Aug 2010, 15:40

Sebastian1988 schrieb:
Kondensator getauscht, Gerät funzt :D


prima

... und jetzt besorge dir einen Kondensator, der extra für das
230V-Netz ausgelegt ist,
ist nicht teuer
und beruhigt meine Nerven
Sebastian1988
Stammgast
#24 erstellt: 06. Aug 2010, 16:37
Hab das Original-Bauteil bereits bei Yamaha bestellt.
Sebastian1988
Stammgast
#25 erstellt: 17. Aug 2010, 18:28
So das Original-Ersatzteil ist drin.
Ich hoffe, das beruhigt deine Nerven
Kay*
Inventar
#26 erstellt: 17. Aug 2010, 18:40
auf jeden Fall


würdest du bitte noch eine möglichst genaue Typenbezeichnung
hier einstellen, für den Nächsten mit dem Problem!
Sebastian1988
Stammgast
#27 erstellt: 17. Aug 2010, 19:02
Also es handelt sich um einen Kondensator des Standby-Netzteils.
Das ist die Platine, auf der der Netzanschluss sitzt.
Die Platine lässt sich leicht entnehmen, da sie nur durch zwei Kabelstränge mit dem Rest des Receivers verbunden ist.

Der Kondensator hat die Positionsnummer C4 auf der Platine.
Es handelt sich um einen Polypropylene Film Kondensator mit dem Wert 0,022uF/630V.

Die Artikelnummer als Ersatzteil bei Yamaha lautet WC041600.
Ich habe den Kondensator bei der Yamaha Vertragswerkstatt Werner Busalt für 2,22€ exkl. Versand (4,43€ inkl. Versand) bestellt.

Ich hoffe, das war genau genug.

Mfg


[Beitrag von Sebastian1988 am 17. Aug 2010, 19:03 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#28 erstellt: 17. Aug 2010, 19:35
Warum sollte ein Kondensator, der auf 630V angegeben ist, nicht für 230V geeignet sein? Warum sollte ein Ko der 1200V verkraftet, schlechter sein, als die 630V-Variante?

Also, die Durchschlagsfestigkeit (eben diese angegebene Spannungsklasse) wird bestimmt von der 'Dicke' des Dielektrikums, quasi der Isolierschicht zwischen den beiden Platten. Dabei handelt es sich um einen Maximalwert, der aber natürlich problemlos unterschritten werden kann (bzw. muss).

Bei Netz-Wechselspannung muss man grundsätzlich beachten, dass der Effektivwert von 230V in der Spitze ca. 325V (Uspitze= Uff * SQR 2, -also ~1,41-) bringt. Der Original-Kondensator mit 630V ist schon reichlich ausgelegt, mehr ist nicht nötig, schadet aber nichts. Wenn der Ko bei identischer Kapazität (also 0,022μF = 22nF) bei niedrigerer Spannung eingesetzt wird, hat er trotzdem die angegebene Kapazität, das ist völlig egal und höchsten wegen der ggf. etwas größeren Bauform etwas lästig.

Daher die völlig korrekte Aussage des Yamaha-Kundendienstes, dass der Ko passt.


[Beitrag von fplgoe am 17. Aug 2010, 19:44 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#29 erstellt: 17. Aug 2010, 22:25

Daher die völlig korrekte Aussage des Yamaha-Kundendienstes, dass der Ko passt.


fplgoe,

Nein,
wie oben dargelegt ist eine solche allgemeine Aussage falsch.

lese bitte unter
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm
zum Thema Y und X Kondensatoren, bzw. schaue dir entsprechende Datenblätter an.

Bei Kondensatoren ist keineswegs nur die Dicke, sondern eben AUCH
die besonderen Eigenschaften des Dielektrikums, entscheidend
für den Einsatzbereich.
fplgoe
Inventar
#30 erstellt: 18. Aug 2010, 18:08
Du spielst auf die selbstheilenden Eigenschaften an, welche ausdrücklich wichtig sind, wenn Netzteile ohne galvanische Trennung verwendet werden.

Bei einem Verstärker mit konventionellem Netzteil-Aufbau ist das doch völlig uninteressant.
Kay*
Inventar
#31 erstellt: 18. Aug 2010, 21:51

wenn Netzteile ohne galvanische Trennung verwendet werden.


ich möchte nicht weiter über den Yamaha spekulieren,
da ich die Schaltung nicht kenne,
dieser Kondensator war aber garantiert nicht galvanisch vom
Netz getrennt.

...
in JEDEM Netzfilter sind X-, bzw. Y-Kondensatoren Pflicht.
Warum wohl?

Warum ist im Yamaha der Kondensator defekt gewesen?
(Mich hätte interessiert, ob der Service einen identischen Kondensator ausgeliefert hat, oder einen besseren)

Warum haben Kondensatoren für Betrieb am Netz deutlich über der Nennspannung liegende Prüfspannungen?
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