Class D + Kabelkapazität

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Chrissi1
Stammgast
#1 erstellt: 09. Jan 2011, 10:30
Werte Elektroniker,
da Ihr die jenigen seit, die von der Materie rein technisch die meiste Ahnung habt folgende Frage:
Man sagt das zuviel Kabelkapazität einen Verstärker zum Schwingen anregen kann.
Ist das bei Class D Amps genauso, reagieren die wohlmöglich (un/)- empfindlicher darauf?
Kann auch sein, das ich mich mit der Frage schön in die Nesseln setze, trotzdem danke

Christian
ESELman
Stammgast
#2 erstellt: 09. Jan 2011, 11:21
Hi,

das ist in der Tat so wie beschrieben. Wobei jene Konzepte deren Feedback vor dem Ausgangsfilter abgegriffen wird stärker reagieren, da die Kapazität mit der Induktivität der Ausgangsspule einen Schwingkreis bildet. So genannte postfilter-Konzepte regeln das durch das Feedback aus, dann allerdings wirkt sich die Störung auf den Eingang des Verstärkers aus. Mit meinen ESL Panelen betrug die Anhebung fast 10dB bei 12kHz. Folge, es rauschte und die Bandbreite blieb deutlich unter 20kHz. Die Anhebung und das Rauschen wurde per DSP weggefiltert und danach lief es stabil.
Der class-D hat die Panele sehr gut im Griff und führt sie an sehr kurzer Leine. Grobdynamische Sachen und U-Musik macht damit wirklich Spaß. Bei natürlichen Klängen und Stimmen dagegen klingt es sehr nüchtern, technisch, tot und macht nicht wirklich Spaß (eine klangliche Eigenart, die im übrigen alle class-D bisher aufwiesen, die ich am Panel hängen hatte).

jauu
Calvin
Chrissi1
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jan 2011, 13:15
uff, da muss ich mit meinem Halbwissen erst einmal durchsteigen:
Was meinst Du mit Panele /ESL Panele
Sorry ich bin
tiki
Inventar
#4 erstellt: 09. Jan 2011, 14:48
Hallo,

wie erwähnt, ist ein entscheidender Bestandteil von classD-Verstärkern das Rekonstruktionsfilter, meist zweiter Ordnung, mit Kapazitäten gegen GND von Hunderten nF.
Nun kann man sich leicht das Verhältnis eines ggf. angeschlossenen Kabels zu jener Kapazität ausrechnen und damit die Verschiebung der Eckfrequenz des Filters bestimmen. Der Strom durch die Ausgangskapazität ist bei korrekter Dimensionierung auch recht niedrig.

Mehr passiert zunächst nicht. Die Argumente wie "Rauschen, Störung, Schwingkreis, stärkere Reaktion" usw. treffen im genannten Sinne auf das classD-Übertragungsverhalten aus dem o.g. Grund nicht zu. Lediglich ändert sich bei post filter feedback Systemen die Zeitkonstante (relativ gering), was aber zumindest nach meinen Erfahrungen mit UcD völlig unkritisch ist.

Mithin kann man in den allermeisten Fällen bedenkenlos lange, auch hochkapazitive, Kabel an die classD-Ausgänge anschließen, ohne gravierende oder auch nur merkliche klangliche Einbußen befürchten zu müssen. Viel wichtiger sind die bei vielen classD (UcD ist hier positives Vorbild)
UcD_Output_Ripple
noch recht starken Schaltreste am Ausgang, die ggf. bei anderen Geräten zu Störungen führen können.
Chrissi1
Stammgast
#5 erstellt: 09. Jan 2011, 16:07
Danke für die Auskünfte. Nächste (banale?) Frage:ucD??
Kay*
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2011, 16:13
Chrissi1
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jan 2011, 16:16
nicht banales Danke
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#8 erstellt: 10. Jan 2011, 21:49
Moin,


ESELman schrieb:
das ist in der Tat so wie beschrieben. Wobei jene Konzepte deren Feedback vor dem Ausgangsfilter abgegriffen wird stärker reagieren, da die Kapazität mit der Induktivität der Ausgangsspule einen Schwingkreis bildet.


das ist aber etwas anderes, als wenn der Verstärker zu Schwingen anfängt. Ein schwingender Verstärker ist selber ein Schwingkreis. Wenn der Ausgangsfilter eines Pre-Feedback-Schaltverstärkers kapazitiv belastet wird, dann sinkt zum Einen die Resonanzfrequenz des Filters, zum Anderen steigt die Güte. Daher die +10 dB bei einer viel zu niedrigen Frequenz.

Das schöne an Selbstschwingern ist: sie schwingen bereits. Befinden sich also in einem Zustand gewollter Instabilität. Was kann da ein wenig Kapazität schon ausmachen?

Cpt.
tiki
Inventar
#9 erstellt: 11. Jan 2011, 02:24
Hallo,
man kann solche Endstufen durchaus killen, durch erzwungene Instabilität, unerwünschte. Nicht durch Kapazität in diesem Falle sondern Überstrom im verbotenen Bereich zwischen Maximalstrom und Kurzschluß.
classD-Ausgangs-C
Verrückter
Inventar
#10 erstellt: 12. Jan 2011, 20:38
Och, das Modul kommt mir aber bekannt vor. Elendiger 0,1Ohm Widerstand, elendiger.

Stefan
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