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unerwünschter Radioempfang mit KRK Ergo

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Autor
Beitrag
nikander
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jul 2011, 22:51
Hallo zusammen,
gehört zugegebenermaßen nicht zum DIY-Unterforum, aber vielleicht kann mir hier einer weiterhelfen.
Habe mir vor kurzem das KRK Ergo zugelegt - benutze es vornehmlich als Frequenzweiche, um meine aktiven Monitore (Neumann KH 120 A) und meinen Subwoofer zu betreiben, ist nebenbei DSP mit Raumklangoptimierung (DA/AD-Wandler).
Lange Rede, kurzer Sinn - mein Problem: abends (nur dann) unerwünschter Radioempfang durch das Gerät.
Verkabelt alles symmetrisch: vom Audiolab 8200 CDQ zum KRK ergo mittels symmetr. Mikrophon-Stereokabel (XLR -am anderen Ende Stereo-Klinke), vom Ergo mittels symmetr. Mikrophon-Stereokabel zu den aktiven Monitoren (Klinke-XLR) - alles Kabel von Cordial (CMK 222). Die einzige unsymmetr. Kabel-Verbindung geht zum Sub - habe ich schon abgekabelt - selbes Problem.
Wenn ich die Kabel zum Vorverstärker diskonnektiere, ist das Problem immer noch da.
Habe schon die Ground Lifting-Option der Monitore eingestellt - keine Besserung.

Was tun - das KRK Ergo sei CE-zugelassen und ordnungsgemäß abgeschirmt, wie mir der KRK-Service versicherte (??).

Wäre für Tipps dankbar,

Schöne Grüße,

Nikander
nikander
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jul 2011, 15:29
hat sich (vorerst) erledigt - Gerät wird zurück geschickt (vielleicht ist eine fehlerhafte Lötstelle das ursächliche Problem) und gegen ein neues ausgetauscht.
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 26. Jul 2011, 21:37
... dann hoffen wir mal, dass nicht alle Geräte dasselbe Problem haben!
Für mich klingt das nach schlechtem EMV-Verhalten.

Gruß
Bernhard
nikander
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2011, 15:01
ist es wohl auch - leider auch beim neuen Ersatzgerät - was nun - neues Netzteil versuchen?
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 28. Jul 2011, 16:34
Hallo,

leider ist das nicht so leicht abzuschätzen, von wie es ins Gerät einstrahlt. Fast wahrscheinlicher ist, dass einer der Analog-Eingäng oder auch -Ausgänge zu empfindlich gegen HF-Einstreuungen ist.
Schade!

Gruß
Bernhard

Edit: In der Bedienungsanleitung weisen sie darauf hin, dass man die Konformitätserklärung (Declaration of Conformity) in Brüssel anfordern kann! Sowas wird normalerweise unaufgefordert beigelegt!


[Beitrag von Bertl100 am 28. Jul 2011, 16:40 bearbeitet]
Mc-Boon
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 28. Jul 2011, 22:52
Hallo Nikander,

versuche doch zunächst mal, den Controller von den Monitoren zu trennen. Wenn der Radioempfang dann weg ist, kommt das Problem von weiter vorne.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sich die Monitore etwas einfangen können.
Die Konformitätserklärung der KH120 findest du hier:
http://www.neumann-k...nn_kh120a_ec_doc.pdf

Viel Erfolg,

Mc-Boon
nikander
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jul 2011, 12:00
großen Dank für Eure bisherigen Bemühungen - heute neues Schaltnetzteil von Ansmann bestellt (wenigstens ein europäischer Hersteller), werde berichten!
Das Problem ist nicht da, wenn die Monitore abgekabelt sind/keine Verbindung zum KRK Ergo haben.
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 29. Jul 2011, 13:02
Hallo,

trotzdem muß es nicht von den Monitoren kommen.
Es kann auch sein, dass das KRK Ergo sich über diese Leitungen - auch wenn es Ausgänge sind - HF-Störungen einfängt! Die Störungen müssen dabei nicht von den Monitoren kommen, sondern können auf den Leitungen "ganz normal" eingefangen werden.

Gruß
Bernhard
Schimmelhirn
Stammgast
#9 erstellt: 29. Jul 2011, 13:19
Hallo,

Um dem Problem auf die Spur zu kommen wäre erst mal zu klären, warum nur du nur abends Radio hören kannst:


Lange Rede, kurzer Sinn - mein Problem: abends (nur dann) unerwünschter Radioempfang durch das Gerät.


Gibt es tatsächlich Radiosender die nur abends senden?

Nächste Frage wäre ob du Sender aus dem UKW Bereich hörst, oder eher doch amplitudenmodulierte Sender.

AM kann an Diodenstrecken demoduliert werden, deswegen würde ich zunächst mal da drauf tippen. AM wird aber bei relativ niedrigen Frequenzen gesendet, da brauchst du schon eine sehr lange Antenne... Ist eines deiner Kabel besonders lang? Vielleicht das der Monitore?

Gruß, Daniel
nikander
Stammgast
#10 erstellt: 29. Jul 2011, 13:28
kann fast die Uhr danach stellen (immer knapp vor 20:00h), seltsam. Kann kein UKW sein (überwiegend ausländische Sender, meist niederländisch - ziemlich weit entfernt von Ostwestfallen-Lippe, wo ich wohne).
Die Kabel sind wie gesagt symmetrische von Cordial, das Ergo scheint auch einen wirklich symmetr. Aufbau zu haben (von "Black Bender" getestet: Zitat: "...ich bekomm niederohmige +4dbV aus meinem ergo...").
nikander
Stammgast
#11 erstellt: 29. Jul 2011, 13:30
ach so, die Länge der Kabel. 2 x 5 m ...
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 29. Jul 2011, 14:37
Hallo zusammen,

man kann definitiv auch mit 1m langen Kabeln schon ganz gut AM empfangen. Ich hatte selber solche Geräte im Einsatz, bei denen man abends unerwünscht Radio hört!
Dass die Probleme meist nur abends auftreten liegt daran, dass auf MW und auch LW die Reichweiten abends und nachts erheblich größer sind.

Gruß
Bernhard
tede
Inventar
#13 erstellt: 29. Jul 2011, 16:34
Hallo,

mal mit Klappferritringen an beide Kabelenden nahe an den Steckern probieren.


Grüße
Thomas
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 29. Jul 2011, 19:25
ich würde mich grundsätzlich in das Thema sym. Ein-/Ausgänge
einlesen z.B. Application www.thatgroup.com
und mir schlimmstens Filter bauen.
Nicht schlecht auch die BA zum TriPath Elektor-Clarity,
weil dort verschiedene Filter verwendet werden.

Falls alles zu aufwändig, erstmal eine Steckdosenleiste mit Filter versuchen

p.s.
1. Sender identifizieren, ggf. Behörden einschalten
2. sämtliche Kabel prüfen, ggf. Schirm nur einseitig anschliessen und das andere Schirm -Ende nur per ker.
Kondensator an Erde


[Beitrag von Kay* am 29. Jul 2011, 19:34 bearbeitet]
nikander
Stammgast
#15 erstellt: 29. Jul 2011, 23:23
tut mir Leid, Kay - verstehe nur Bahnhof - das KRK Ergo hängt an einer Michael Franken Elektronik Netzleiste (MFE), die Netzleiste selbst an einem Omtech Netzfilter ("Power Controller 01") - alles ohne Effekt.
Welche Behörden soll ich bei einem niederländischen Sender benachrichtigen?

Und - an welche Kabel sollen die Klappferrite?

... hoffe, dass morgen mein neues Netzteil kommt und werde berichten ...


P.S.: zu Schade, dass das Ergo keinen Senderdurchlauf bietet
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 30. Jul 2011, 09:09
Das sind oft starke Kurz- und/oder Mittelwellen-Propagandasender wie früher Radio Moskau oder BBC oder Stimme der DDR die sowas verursachen. Ich wohnte in der Nähe letzteren Sendemastes und Leute die noch näher dran wohnten berichteten unabhängig und mehrfach davon, das die Töpfe auf dem Herd abend ganz leise das Programm wiedergaben...

Kann sein das die Abends die Sndeleistung erhöhen oder in der Atmosphäre andere Ausbreitungsbedingungen herrschen...

Echte Hilfe brachten kleine Scheibenkondensatoren vom 220pF ...1nF. Bei Symmetrisch würde ich einen zwischen den beiden heißen Signalleitungen versuchen und wenn das nicht reicht auch noch je einen nach Masse. Mit größten Wert beginnen und dann kleiner werden.

Viel Glück.
Kay*
Inventar
#17 erstellt: 30. Jul 2011, 14:50
es gab (gibt?) auch Piratensender,
früher in der Nordsee (niederländische Sprache)
...
deshalb würde ich erstmal versuchen den Sender zuidentifizieren.
Danach kann man im Netz suchen,
dann kennt man auch die Frequenzen
pelowski
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 30. Jul 2011, 15:21

Kay* schrieb:
...
deshalb würde ich erstmal versuchen den Sender zuidentifizieren.
Danach kann man im Netz suchen,
dann kennt man auch die Frequenzen

Hallo,

das nützt dir blos nix.

Das Problem sind doch nicht die Sender - werden vermutlich auf MW und dem niederen KW-Bereich senden. Das darum, weil in diesen Bereichen abends die Reichweiten deutlich zunehmen. (Verminderung der Dämpfung in der ionosphärischen D-Schicht).

Das Problem besteht in der mangelhaften (passiven) EMV-Verträglichkeit der Anlage.
Man kann nur versuchen, die Einsteuung selbst zu vermindern (Schirmung) oder/und die eingestreuten Signale nicht in die Schaltung gelangen zu lassen (Abblockung, Filterung).

Vielleicht findet sich ja jemand, der sich auf dem EMV-Gebiet auskennt und dir helfen kann. Als Laie ist das für dich schwierig; oder du hast einfach Glück.

Übrigens: Klappferrite haben in dem hier interessierenden Frequenzbereich so gut wie keine Wirkung.

Grüße - Manfred
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 30. Jul 2011, 18:45
Hallo zusammen,


Klappferrite haben in dem hier interessierenden Frequenzbereich so gut wie keine Wirkung.

Haargenauso ist es! Die kann man frühestens so ab 30MHz einsetzen.

Gruß
Bernhard
Uwe_Mettmann
Inventar
#20 erstellt: 30. Jul 2011, 20:53
Hallo Nikander,

tatsächlich solltest du erst mal prüfen, ob ein starker Sender in der Nähe ist. Dies kann ein Rundfunksender (könnte auch einige km entfernt sein, wenn es ein MW-, LW oder KW-Sender mit einigen 100 kW Sendeleistung ist). Eine weitere Möglichkeit ist ein Sender eines Funkamateurs oder ein militärischer Sender.

Also fahre mal in der Gegend rum. Du kannst dich auch bei deiner Außenstelle der Bundesnetzagentur anrufen. Die müssten dir sagen können, ob ein starker Sender in deiner Nähe ist und ob solche Störprobleme in deiner Nähe öfter auftreten.

Treten solche Störfälle nicht öfter auf, so liegt es an deiner Anlage. Klar ist eigentlich -leider muss man es aber immer wieder wiederholen, weil es alle blösinnigen Kabel gibt-, dass die NF-Kabel zwischen den Geräten geschirmt sein müssen und der Schirm auch an beiden Seiten angeschlossen sein muss. Ist das der Fall und treten trotzdem Störungen auf, obwohl kein starker Sender in der Nähe ist, so liegt es wahrscheinlich an dem KRK Ergo (denn ohne gab es doch keine Probleme, oder?). Also gib das Teil zurück und kaufe dir dafür ein anderes Fabrikat.

Ist die Ursache z.B. ein Funkamateur, so bitte ihn, dir bei der Problembeseitigung zu helfen. Ein Grund warum Funkamateure eine Prüfung ablegen müssen, ist, dass sie bei solchen Problemen wie deinem behilflich sein können und wenn ihre Funkanlage die Ursache ist, sogar müssen.

Es kann aber auch ein CB-Funker mit einer illegalen CB-Funkanlage sein. In diesem Fall ist die Bundesnetzagentur der richtige Ansprechpartner.

Du kannst auch die Nummer der Funkstörungsannahme anrufen (findest du der BnetzA-Seite, die ich verlinkt habe). Vielleicht helfen dir die auch weiter. Frage aber sicherheitshalber, ob Kosten für dich entstehen können.


Bertl100 schrieb:

Klappferrite haben in dem hier interessierenden Frequenzbereich so gut wie keine Wirkung.

Haargenauso ist es! Die kann man frühestens so ab 30MHz einsetzen.

Inzwischen gibt es auch Ferrite, die im einstelligen MHz-Bereich Wirkung zeigen (Klick mich).


Gruß

Uwe
nikander
Stammgast
#21 erstellt: 30. Jul 2011, 21:45
Netzteil gewechselt, weiterhin Problem da, herzlichen Dank für die zahlreichen Kommentare und Ratschläge!
Ich denke, das Einzige, was mir konkret weiterhelfen wird, ist entweder das Gerät unwiderruflich zurückzuschicken (fällt mir ansonsten schwer wegen des hervorragenden Klangs - tagsüber, vor dem Radioproblem) oder noch irgendwelche Abschirmungsmaßnahmen zu treffen.
Ich habe jetzt einmal eine Service-Anfrage bei Würth Elektronik gestellt (vielen Dank für den Link) - ist es möglich, dass diese Art von Klappferriten mir doch weiterhelfen kann?
Uwe_Mettmann
Inventar
#22 erstellt: 30. Jul 2011, 22:09
Selber die Entstörung vorzunehmen, dafür habe ich nur begrenztes Verständnis. Wenn ein Hersteller Ramsch liefert, so soll er dafür auch zur Verantwortung gezogen werden. Hersteller können doch nur daher ihren Ramsch verkaufen, weil genau das zur Verantwortungsziehen nicht erfolgt. Der Hersteller verdient, weil er eigentlich notwendige Entstörmaßnahmen nicht einbaut und der Kunde zahlt die zusätzlichen (teilweise teuren Enstörmaßnahmen).

Also nur, wenn starke Sender in deiner Nähe sind, die Störfeldstärken weit über dem normalen Maß in deiner Wohnung erzeugen, sind eigene Entstörmaßnahmen angebracht.


nikander schrieb:
- ist es möglich, dass diese Art von Klappferriten mir doch weiterhelfen kann?

Ja, allerdings kann es sein, dass Würth nicht an den Endverbraucher liefert. Solltest du Problem bekommen, teile Würth mit, dass die Ferrite und deren Wirkung gerade im Fokus eines großen Forum stehen und wenn die Ferritte helfen, dies eine nahezu kostenlose Werbung wäre.


Gruß

Uwe
nikander
Stammgast
#23 erstellt: 30. Jul 2011, 23:10
"Wenn ein Hersteller Ramsch liefert, so soll er dafür auch zur Verantwortung gezogen werden. Hersteller können doch nur daher ihren Ramsch verkaufen, weil genau das zur Verantwortungsziehen nicht erfolgt"

kann ich nur unterstreichen - kostspielige Maßnahmen sind auch nicht für mich vertretbar.

Ich werde Rückmeldung geben, sobald sich Würth Elektronik gemeldet hat - vielen Dank für die Tipps
Bertl100
Inventar
#24 erstellt: 31. Jul 2011, 11:44
Hallo zusammen,


Inzwischen gibt es auch Ferrite, die im einstelligen MHz-Bereich Wirkung zeigen

Das hab ich doch tatsächlich gar nicht mitbekommen!
Es scheint aber einige Distributoren zu geben, die das Teil im Programm haben. Farnell, Mercateo, Mouser.

Allerdings sind die erreichbaren 30Ohm bei 1MHz vermutlich noch etwas wenig.

Gruß
Bernhard
pelowski
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 31. Jul 2011, 13:44

Bertl100 schrieb:
...Allerdings sind die erreichbaren 30Ohm bei 1MHz vermutlich noch etwas wenig...


Schon richtig, kann allerdings in Verbindung hiermit:

Ultraschall schrieb:

...Echte Hilfe brachten kleine Scheibenkondensatoren vom 220pF ...1nF. Bei Symmetrisch würde ich einen zwischen den beiden heißen Signalleitungen versuchen und wenn das nicht reicht auch noch je einen nach Masse. Mit größten Wert beginnen und dann kleiner werden.

die Lösung deines Problems bringen.

Grüße - Manfred
tede
Inventar
#26 erstellt: 31. Jul 2011, 14:37
Hallo,

mein Vorschlag mit den Klappferriten basiert auf folgenden Überlegungen:

Der "Störsender" wird eher um Kurzwellen/UKW-Bereich senden.
Ein Langwellensender wird, wenn er nicht gerade in sichtweite ist, keine Nennenswerten Störeinstrahlung verursachen.
Die Ferrite sind billig und einfach ohne Eingriff in die Geräte anzubringen.

Konkrete Maßnahmen würd ich erst umsetzen, wenn die Sendefrequens des Störers bekannt ist.

Klappferrite gibts bei Reichelt (möglichts Lange und Große) für ein paar €.

Grüße
Thomas
pelowski
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 31. Jul 2011, 14:44

tede schrieb:
...Der "Störsender" wird eher um Kurzwellen/UKW-Bereich senden...

Hallo,

habe in der Vergangenheit schon manchmal mit diesem Phänomen zu tun gehabt. Immer waren es MW- oder KW-Sender.
UKW noch nie.

Grüße - Manfred
Kay*
Inventar
#28 erstellt: 31. Jul 2011, 15:17

Konkrete Maßnahmen würd ich erst umsetzen, wenn die Sendefrequens des Störers bekannt ist.


genauso und nicht anders

dennoch könnte man einfach mal testweise zwei Kondensatoren
(47..470p) je XLR einbauen



Vielleicht findet sich ja jemand, der sich auf dem EMV-Gebiet auskennt


Lieber Manfred,
ich bin so einer, ...
der des öfteren in EMV-Labors eigen-designte HW durch die Tests bringen musste
nikander
Stammgast
#29 erstellt: 31. Jul 2011, 21:53
wie sehen diese Scheibenkondensatoren aus, wo bekomme ich die, und wie werden sie eingesetzt?

Großen Dank für die bisherigen Beiträge!

Schöne Grüße,

Christian
Uwe_Mettmann
Inventar
#30 erstellt: 31. Jul 2011, 22:21
Hallo Christian,

keramische Kondensatoren, wie z.B. diesen hier.

Der Kondensator kommt zwischen Pin 2 und 3 des XLR-Steckers oder zwischen Pin 1 und 3 und zwischen Pin 1 und 2. Das musst du halt ausprobieren.

Beschalte als ersten Schritt beidseitig alle Kabel, die am KRK Ergo angeschlossen sind, mit 1 nF Kondensatoren. Dann tauscht du nacheinander die Kabel gegen normale aus, bis du das oder die Kabel gefunden hast, die modifiziert bleiben müssen. Als nächsten Schritt nimmst du von diesem Kabel einseitig den Kondensator raus und steckst einmal so rum und das andere Mal andersherum ein . Jetzt hast du rausbekommen, auf welche Seite der Kondensator anzuordnen ist. Zuletzt verkleinerst du den Kondensator, bis das Problem wieder auftritt und verdoppelts den Wert anschließend wieder.



Ich hoffe, diese Anwendung hilft dir weiter.

Eine Anmerkung noch:

nikander schrieb:
kann ich nur unterstreichen - kostspielige Maßnahmen sind auch nicht für mich vertretbar.

Auch wenn die Maßnahme nicht kostenspielig ist, so hat der Hersteller sein Ziel erreicht und ein mangelhaftes Produkt ohne jegliche Konsequenzen verkauft und daran verdient. Leidtragende sind die Hersteller, die ehrlich ein störunempfindliches Produkt verkaufen, dass sie aufgrund der zusätzlichen Maßnahmen teurer anbieten müssen, so dass die Verkaufszahlen geringer sind.


Gruß

Uwe
pelowski
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 01. Aug 2011, 00:49

Uwe_Mettmann schrieb:
...Als nächsten Schritt nimmst du von diesem Kabel einseitig den Kondensator raus und steckst einmal so rum und das andere Mal andersherum ein . Jetzt hast du rausbekommen, auf welche Seite der Kondensator anzuordnen ist...

Hallo,

bis auf das Zitat stimme ich dir zu.

Wenn Kondensatoren die Lösung bringen, sollte es wurscht sein, wieherum das Kabel die Komponenten verbindet.

Wenn zusätzlich Klappferrite verwendet werden, könnte es einen Unterschied geben.

Grüße - Manfred
Bertl100
Inventar
#32 erstellt: 01. Aug 2011, 10:54

ich bin so einer, ...
der des öfteren in EMV-Labors eigen-designte HW durch die Tests bringen musste


... das kenne ich auch zu gut ....
Aber nicht für den Audiobereich.



Wenn Kondensatoren die Lösung bringen, sollte es wurscht sein, wieherum das Kabel die Komponenten verbindet.

Das würde heißen, dass das Kabel selber als "Antenne" ausscheidet - was aber nicht bewiesen ist!

Gruß
Bernhard
pelowski
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 01. Aug 2011, 13:23

Bertl100 schrieb:
...Das würde heißen, dass das Kabel selber als "Antenne" ausscheidet - was aber nicht bewiesen ist!...

Hallo,

was ist daran so schwer zu verstehen?

Das Kabel und die Kondensatoren liegen parallel.

Wenn die Störungen vom Kabel aufgenommen werden, ist es vollkommen unwichtig, an welcher Stelle des Kabels sie vernichtet (kurzgeschlossen) werden.

Wenn sie aus der speisenden Komponente kommen, ist theoretisch die Wirkung größer, wenn erst das Kabel mit seinem R+L kommt, dann die Cs.

Aber: Da R sehr klein gegenüber der Senke ist und das L für die störenden Frequenzen nur ein sehr geringes "Hindernis" darstellt, schrieb ich "theoretisch".

Auch wenn mit solch theoretischen Überlegungen dem TE wenig gedient ist, kann man das ja mal genauer ansehen.

Grüße - Manfred


[Beitrag von pelowski am 01. Aug 2011, 13:50 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#34 erstellt: 01. Aug 2011, 13:30

Wenn die Störungen nicht vom Kabel aufgenommen werden, ist es vollkommen unwichtig, an welcher Stelle des Kabels sie vernichtet (kurzgeschlossen) werden.


Schon klar.

Ich persönlich würde das Kabel aber eben nicht ausschließen wollen.

Gruß
Bernhard
pelowski
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 01. Aug 2011, 13:54

Bertl100 schrieb:

Wenn die Störungen nicht vom Kabel aufgenommen werden, ist es vollkommen unwichtig, an welcher Stelle des Kabels sie vernichtet (kurzgeschlossen) werden.


Schon klar.

Ich persönlich würde das Kabel aber eben nicht ausschließen wollen.

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

ich auch nicht.

Tut mir leid, habe mich falsch ausgedrückt und das "nicht" aus meinem Beitrag vorher entfernt. So war es gemeint.

Grüße - Manfred
Bertl100
Inventar
#36 erstellt: 01. Aug 2011, 17:35
Hallo Manfred,

alles klar!

Gruß
Bernhard
nikander
Stammgast
#37 erstellt: 01. Aug 2011, 20:36
seit gestern kein Radioempfang mehr, ohne weitere Maßnahmen (mutmaßlich temporär wegen der geänderten Wetterlage) - kann also nichts ausprobieren (Scheibenkondensatoren etc.).

Auch noch keine Antwort von Würth Elektronik erhalten.

Danke für Eure bisherigen Bemühungen.
nikander
Stammgast
#38 erstellt: 01. Aug 2011, 20:38
P.S.: was sollte ich denn zuerst ausprobieren - die speziellen Klappferrite von Würth oder die Keramikkondensatoren? Oder direkt beides?
Uwe_Mettmann
Inventar
#39 erstellt: 01. Aug 2011, 20:47

Uwe_Mettmann schrieb:
Der Kondensator kommt zwischen Pin 2 und 3 des XLR-Steckers oder zwischen Pin 1 und 3 und zwischen Pin 1 und 2. Das musst du halt ausprobieren.

Hallo Christian,

noch eine Ergänzung. Statt an Pin 1 kann es auch notwendig sein, den Kondensator an das Steckergehäuse zu löten. Das musst du ausprobieren. Der Grund ist, dass Pin 1 oft nicht direkt mit dem Gerätegehäuse verbunden ist und dann die Kondensatoren nicht richtig wirken.


nikander schrieb:
P.S.: was sollte ich denn zuerst ausprobieren - die speziellen Klappferrite von Würth oder die Keramikkondensatoren? Oder direkt beides?

Das musst du entscheiden.
Die Ferrite lassen sich einfacher installieren. Die Kondensatorlösung ist wesentlich aufwändiger umzusetzen und auszuprobieren, dafür wirken die Kondensatoren vermutlich besser.


@pelowski

pelowski schrieb:
Wenn Kondensatoren die Lösung bringen, sollte es wurscht sein, wieherum das Kabel die Komponenten verbindet.

Hallo Manfred,

es ist leider nicht immer wurscht, daher sollte Christian das mit dem Kabel in beide Richtungen ausprobieren.


Gruß

Uwe
pelowski
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 01. Aug 2011, 20:48

nikander schrieb:
P.S.: was sollte ich denn zuerst ausprobieren - die speziellen Klappferrite von Würth oder die Keramikkondensatoren? Oder direkt beides?

Hallo,

ich empfehle, zuerst die Cs einzusetzen. Wenn eine Wirkung feststellbar ist, diese aber noch nicht ausreicht, die Ferrite zusätzlich.

Wenn Cs nichts bewirken, glaube ich kaum, dass der Einsatz der Ferrite dann den "Durchbruch" bringt.

Aber warten wir erst einmal auf deinen Bericht.

Grüße - Manfred
nikander
Stammgast
#41 erstellt: 01. Aug 2011, 20:58
noch eine Sache: an dem Ergo machen sich auch "Vorgänge in der Hauselektronik bemerkbar" - sprich: An- und Ausschaltung des Kühlschranks, Betätigen von Raffstores (elektrische Außenrollos)... in Form eines Knackens.
Auch zu hören, wenn ich einen anderen Stromkreis/eine andere Phase verwende - sind dies eventuell auch elektromagnetische Störeinflüsse (die ich natürlich auf Anhieb testen könnte) oder durch das Netz übertragene Störeinflüsse (also ein anderes Kapitel als der unerwünschte Radioempfang)?
Gerade die Störgeräusche der Raffstores (die sich im selben Raum befinden) sind manchmal "sperrfeuerartig", oftmals auch eher dezent nach "Einrasten", also nach Erreichen der untersten oder obersten Stellung zu hören.
Labtec123
Stammgast
#42 erstellt: 04. Aug 2011, 19:24
@ nikander

In welcher Region wohnst du ?
weitere Störmöglichkeiten könnten zum Bsp. auch Militär -komplexe sein die auf bestimmten Frequenzen funken .
( meine Großeltern wohnten in den 50er in der nähe eines Militärstützpunks und nachts kam dann auch ab und zu Manöveranordnungen aus dem E-Herd .
nikander
Stammgast
#43 erstellt: 04. Aug 2011, 20:29
Ostwestfalen-Lippe (bei Paderborn) - wie erwähnt, ist die Wetterlage derzeit nicht günstig für Radioempfang, so dass ich nichts ausprobieren kann.
Schimmelhirn
Stammgast
#44 erstellt: 05. Aug 2011, 12:54

nikander schrieb:
noch eine Sache: an dem Ergo machen sich auch "Vorgänge in der Hauselektronik bemerkbar" - sprich: An- und Ausschaltung des Kühlschranks, Betätigen von Raffstores (elektrische Außenrollos)... in Form eines Knackens.
Auch zu hören, wenn ich einen anderen Stromkreis/eine andere Phase verwende - sind dies eventuell auch elektromagnetische Störeinflüsse (die ich natürlich auf Anhieb testen könnte) oder durch das Netz übertragene Störeinflüsse (also ein anderes Kapitel als der unerwünschte Radioempfang)?
Gerade die Störgeräusche der Raffstores (die sich im selben Raum befinden) sind manchmal "sperrfeuerartig", oftmals auch eher dezent nach "Einrasten", also nach Erreichen der untersten oder obersten Stellung zu hören.


Also wenn du dein Rollo oder den Kühlschrank "hörst", gehört das Gerät - ohne es genauer zu kennen - in den Müll, bzw. zurück zum Hersteller. Für 599,- sollte man erwarten können, dass das Gerät tatsächlich mal eine EMV-Halle gesehen hat... Ich würde das Teil auf keinen Fall behalten. EMV ist heutzutage kein Hexenwerk mehr und CE Zeichen sind nicht nur schicke Aufkleber...

Gruß, Daniel
nikander
Stammgast
#45 erstellt: 05. Aug 2011, 13:39
@ "schimmelhirn"

finde nur derzeit keine für mich passende und preisgünstige Alternative (externe Frequenzweiche und Raumanpassung bis 500 Hz in einem und das alles auf einen "Knopfdruck" als stand alone Lösung) und derzeit ist der Radioempfang weiterhin vollkommen weg - sind die "Kühlschrankgeräusche" denn wirklich als EMV-Problem anzusehen oder sind das wiederum Störungen, die über das Netz eingestreut werden (durch den Abrissfunken)??
Bertl100
Inventar
#46 erstellt: 05. Aug 2011, 14:02

oder sind das wiederum Störungen, die über das Netz eingestreut werden (durch den Abrissfunken)??

So ist es! Aber bei einem vernünftigen EMV-Konzept dürfen diese trotzdem nicht hörbar sein!

Gruß
Bernhard
nikander
Stammgast
#47 erstellt: 05. Aug 2011, 14:14
Hallo Bernhard

heißt das konkret, dass hier Scheibenkondensatoren/Klappferrite keinen Effekt haben werden?
pelowski
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 05. Aug 2011, 14:21

nikander schrieb:
...heißt das konkret, dass hier Scheibenkondensatoren/Klappferrite keinen Effekt haben werden?

Hallo,

probier es doch einfach ersteimal aus.

Wie Störungen von Motoren, Schaltern etc. in ein darauf reagierendes Gerät gelangen, ist nicht so einfach festzusellen, denn die Störungen, die auf Netzleitungen herumgeistern, werden auch von diesen abgestrahlt (Antennenwirkung).

Grüße - Manfred
Kay*
Inventar
#49 erstellt: 05. Aug 2011, 14:27

Also wenn du dein Rollo oder den Kühlschrank "hörst", gehört das Gerät - ohne es genauer zu kennen - in den Müll, bzw. zurück zum Hersteller


diese Aussage stimmt so nicht

ich habe bisher in grösseren Mehrfamilienhäusern gewohnt
und hatte nie Probleme mit Lichtschaltern, usw.

Jetzt bewohne ich ein kleines Häuschen, das über ein Vorderhaus mit Strom versorgt wird,
...
und ich höre jeden Schaltvorgang.

Mir ist es noch relativ unklar,
aber ich würde Fehler in der Installation vermuten
nikander
Stammgast
#50 erstellt: 06. Aug 2011, 17:57
habe jetzt die Klappferriten von Würth bestellt - werde berichten.
Mich scheint allerdings das Pech zu verfolgen - jetzt hat der Audiolab 8200 CDQ (vor 3 Monaten gekauft) die Flügel gestreckt (englische Ware, aber ebenso made in China) - die Verstärkerfraktion scheint im Eimer zu sein.
nikander
Stammgast
#51 erstellt: 16. Sep 2011, 21:16
Hallo zusammen,

Würth Elektronik hat mir 5 besagte Klappferrite kostenlos zugeschickt (extrem netter Service!) - und tatsächlich: Radioempfang gelegentlich noch sehr dezent hörbar, aber wesentlich besser.

Vielen Dank für alle Beiträge und die tollen Tips!

Schöne Grüße und ein schönes Wochenende,

Christian
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