Verpackungsanleitung für Subwoofer

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Beitrag
Joze1
Moderator
#1 erstellt: 02. Feb 2016, 13:22
Da es an dieser Stelle häufig zu Problemen und Schwierigkeiten kommt, haben wir mal eine Verpackungsanleitung für Subwoofer gemacht. Die wurde bislang nur auf Facebook veröffentlicht, aber da das nicht jeder besitzt und das Teilen eines Links zu diesem Thread möglicherweise leichter ist, werde ich den Beitrag hier auch einmal in Gänze anbringen. Ich hoffe, es hilft bei der nächsten Erklärung einer sicheren Verpackung


Der Versand von Komponenten ist eine Kunst für sich. Viele von uns haben diesbezüglich sicher schon negative Erfahrungen gemacht. Die Versandunternehmen gehen nicht gerade zimperlich mit den Pakete um, die Abfertigung der Packstücke ist automatisiert und während dieses Vorgangs müssen sie einige Stürze und Stöße überstehen.

Dennoch ist nicht das Versandunternehmen Schuld (außer in besonders schweren Fällen), wenn die Ware auf dem Versandweg kaputt geht. In allen AGBs der Unternehmen ist zu lesen, dass ein Sturz aus 1 Meter Höhe problemlos überstanden werden muss. Dafür muss der Verpacker Sorge tragen und alle Eventualitäten abdecken, damit es hinterher nicht zu Problemen kommt.

Das Verpacken von kleinen Gütern ist sicher nicht so schwierig. Handelt es sich aber um besonders schwere Stücke, muss man doch geeignete Maßnahmen treffen, um den Anforderungen der Versandunternehmen gerecht zu werden.

Hier wollen wir auf das Verpacken von Subwoofern eingehen. Diese können ab einer gewissen Größe sehr schwer werden, im Falle des hier gezeigten Digital Designs 9912 sind es gute 30 kg. In der Bilderserie geben wir euch eine Anleitung zu einem geeigneten Vorgehen bei der Verpackung.

Es gibt durchaus Alternativen zu dieser Verpackung, allerdings nur, wenn das Gewicht des Woofers erheblich geringer ist. Der wichtigste Punkt beim sicheren Verpacken ist schlicht und ergreifend eine gute, dicke Polsterung im Karton und dass das Packgut sich nicht mehr in der Polsterung bewegen kann. So können Beschleunigungskräfte gar nicht erst anfangen zu wirken

Natürlich ist man auch hier nie gegen alle Eventualitäten gefeit, aber mehr ist nicht zu machen, um einen sicheren Versand zu gewährleisten. Der Rest liegt dann in den Händen des Versandunternehmens.

Ganz wichtig: Woofer sollten nie in einem Gehäuse verbaut versendet werden! Besonders dann nicht, wenn der Antrieb ein gewisses Gewicht mit sich bringt. Durch die Steifheit des Gehäuses wirken Stoßkräfte auf den Antrieb direkt beschleunigend. Dieser reißt dann mit einem Vielfachen seiner Gewichtskraft am Korb. So kann der Korb reißen (Streben brechen oder der Korbrand mit der Verschraubung abbrechen), er kann sich verziehen oder der Magnet verschiebt sich oder reißt gleich ganz ab. So eine Versandart ist absolut nicht empfehlenswert! In so einem Fall sollte immer der Woofer und das Gehäuse einzeln versendet werden, das geringere Risiko ist die leicht höheren Versandkosten mit Sicherheit wert.
Auch wenn der Woofer in einer Holzplatte verschraubt wird, gilt das gleiche: Stoßkräfte auf die Platte wirken direkt auf den Woofer, was zu Schäden am Chassis führt!

Eins noch: Lasst euch nicht von mutmaßlich "hohen" Kosten für die Verpackung abschrecken. Hier hat das Styropor im Baumarkt rund 3 € gekostet, das ist die Sicherheit beim Versand allemal wert. Diese Kosten sollten der Verkäufer und Käufer transparent absprechen und sich teilen, denn am Ende hilft es ungemein bei der Vermeidung von Ärger. Ebenso sollte der Versender genug Zeit bekommen, besonders bei schwierig zu verpackenden Komponenten ist Zeitdruck absolut kontraproduktiv

Hier das Objekt der Begierde, ein Oldschool Digital Designs 9912.
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Dicke Styroporplatten dienen zur Erstellung einer Form. Eine Bodenplatte, auf dem der Woofer stehen wird, zwei Platten mit einem Ausschnitt für den Magneten. Eine dritte Platte mit Ausschnitt für den Korb und oben dann die letzte ganze Platte.
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So sieht die Form dann zusammengesetzt aus.
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Die Sicke und Membran sollten zusätzlich geschützt werden. Hier wurde ein Ring gefräst, der von oben mit einer Platte abgedeckt ist, was als das Optimum anzusehen ist.
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So wird die Platte von oben aufgesetzt und in diesem Falle sogar verschraubt.
Der Woofer sollte in einer Plastikverpackung geschützt werden, damit das Styropor sich nicht überall absetzt.
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Hier sieht man, wie gut die Abdeckung über der Sicke sitzt, so kann dort nichts mehr passieren.
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Wir haben den Woofer zur Anschauung mal ohne Plastikschutz eingesetzt. Der Magnet passt ziemlich genau in das Loch der Form, so kann er während des Versandes kaum verrutschen.
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So sieht es dann aus, wenn der Woofer in seiner Versandbehausung sitzt.
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Von oben kommt dann die letzte Styroporplatte für den Versand drauf.
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Das Konstrukt wird dann in einen passenden Karton verfrachtet. Natürlich werden die Platten von vornherein so zugeschnitten, dass alles problemlos passt. Auch werden die Platten natürlich besser im Karton gestapelt, bevor man den Woofer reinstellt. Wir haben es nur für Anschauungszwecke anders gehandhabt

Mit dieser Verpackung ist das Beste getan, dass der Woofer den Versand schadensfrei übersteht.
90


Es gibt natürlich auch, je nach Gewicht des Stückguts, andere Herangehensweisen. Das hier gezeigte Vorgehen ist aber die bestmögliche Absicherung gegen Versandschäden, die vor allem bei großen und schweren Chassis absolut notwendig ist. Selbst einige Hersteller machen den Fehler und versenden in ungeeigneten Verpackungen, wodurch es immer wieder zu Versandschäden kommt. Daher: Orientierung an OVPs ist nicht zwangsweise ein Garant für risikofreien Versand

Um noch ein weiteres Beispiel anzubringen auch nochmal ein weiteres Verpackungs-Besipiel aus meinem persönlichen Repertoire:


In diesem Falle war das Stückgut ein Oldschool 9512 mit Echtcarbon-Dustcap.
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Hier nochmal in Nahaufnahme
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Der wurde gut in einer Tüte gegen Brösel geschützt.
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Der Karton wurde mit dickem Styropor ausgekleidet, der Boden besonders dick.
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Dann wurde der Woofer eingesetzt, sitzt auf Press und bewegt sich keinen Millimeter mehr. Auf die Membran wurde vierschichtig Luftpolsterfolie gelegt.
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Noch eine weitere Schicht dicke Polsterfolie, um Sicke und Membran bestmöglich von der Außenwand zu entkoppeln.
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So sieht dann das fertige Paket aus
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[Beitrag von Joze1 am 03. Feb 2016, 10:27 bearbeitet]
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