Synchronisation und Schauspielerleistung

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ChrisTre
Stammgast
#1 erstellt: 20. Aug 2012, 14:24

Muppi schrieb:

Tw10 schrieb:
David ist sowieso die Beste Rolle im ganzen Film! Der sollte dafür echt mal einen Oscar bekommen. Der Fassbender spielt den Androiden sowas von gut, dass Data schon fast ohne Emotionschip neidisch werden könnte.



Sehe ich auch so, eine erstklassige schauspielerische Glanzleistung. Mittlerweile sehe ich den Fassbender überhaupt gerne, quasi seit Centurion. :prost


Tut mir leid, dass ich noch einmal hier so reinplatzte, aber ich muss immer den Kopf schütteln, wenn jemand die schauspielerische Leistung eines Darstellers beurteilt, obwohl er doch nur die Deutsch (!) Synchronfassung (!) gesehen hat. Bitte nicht mehr machen.
Schauspielern ist mehr als nur Körpersprache, Gesichtsausdruck oder Bewegung.
Die Sprache ist einer der wichtigsten Bestandteile und entscheidet letztendlich (auch) darüber, ob eine Figur überzeugt, oder nicht.
Über die Sprache transportiert der Schauspieler den Großteil der Gefühle, in die er sich am Set hineinversetzt hat.

In Deutschland sehe ich den Darsteller zwar, höre ihn aber nicht, sondern muss mich damit abfinden, dass jemand anderes 'einfach' (und unpassend) über das Bild spricht. Wenn immer ich eine Synchronfassung mitbekomme, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Aber, um hier noch auf einen Nenner zu kommen, fand ich die Darstellung des Androiden gelungen, und auch ich halte Fassbender für einen guten Schauspieler, den ich mir sehr gerne anschaue. Nur halt eben und nicht synchronisiert.
Muppi
Inventar
#2 erstellt: 20. Aug 2012, 14:32
Ich kann die schauspielerische Leistung auch dann beurteilen wenn der Schauspieler "nur" in Deutsch spricht, da insbesonders Mimik, Gestik und Körpersprache wichtige Marker sind.
ViSa69
Inventar
#3 erstellt: 20. Aug 2012, 20:16

ChrisTre schrieb:
Tut mir leid, dass ich noch einmal hier so reinplatzte, aber ich muss immer den Kopf schütteln, wenn jemand die schauspielerische Leistung eines Darstellers beurteilt, obwohl er doch nur die Deutsch (!) Synchronfassung (!) gesehen hat. Bitte nicht mehr machen.


Du solltest nicht von dir auf andere schließen.

Ich persönlich finde die deutsche Synchro im allgemeinen überdurchnittlich gut, da können sich andere Länder mal ne Scheibe abschneiden. Obwohl ich auch der englischen Sprache mächtig bin (wenn auch nicht perfekt) sehe ich mir Filme lieber in Deutsch an.

Gruß,
ViSa
ChrisTre
Stammgast
#4 erstellt: 20. Aug 2012, 20:17

Muppi schrieb:
Ich kann die schauspielerische Leistung auch dann beurteilen wenn der Schauspieler "nur" in Deutsch spricht, da insbesonders Mimik, Gestik und Körpersprache wichtige Marker sind.

Nein, kannst du aus oben genannten Gründen nicht und weil ja jemand anderes spricht.
Hinzukommt noch, dass Bild und Ton, aufgrund der unterschiedlichen Mundbewegungen, überhaupt nicht übereinstimmen. Von der 'Stimmenrichtung' und 'Raumakustik', die auch nicht immer stimmt, mal abgesehen. Extrem nervig auch erfundener Text, der im Deutschen einfach eingefügt wird, obwohl im Original überhaupt keiner spricht (z.B. bei ' Once Upon A Time In The West'). Gruselig.


[Beitrag von ChrisTre am 20. Aug 2012, 20:19 bearbeitet]
OneEyedWillie
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 20. Aug 2012, 20:19
Grundsätzlich hat er doch aber Recht. Die Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der schauspielerischen Leistung und in der Synchro-Fassung lässt sich das natürlich nicht beurteilen.
Tw10
Inventar
#6 erstellt: 20. Aug 2012, 20:45
Bestes Beispiel beim Joker. Im original deutlich besser als im deutschen, obwohl es dort auch schon gut ist.
Joe-Han
Inventar
#7 erstellt: 20. Aug 2012, 20:53
Ich schaue mir alle Filme, die mir gefallen auf DVD und BluRay im ersten Durchlauf deutsch und im zweiten mit der Originaltonspur an.
Noch nie hatte ich den Eindruck, ein Schauspieler wäre KOMPLETT anders zu bewerten.
Schließlich gibt es auch sowas, wie beim Theater die so bezeichnete "Bühnenpräsenz".
Die Juroren von deutschen Filmpreisen, die an internationale Schauspieler vergeben werden (z.B. Bambi) dürften dann ja auch nur im jeweiligen Originalton schauen. Machen die das?
In manchen Fällen werden auch die Schauspieler für die Urfassung schon gedubbt; wie ist das dann zu bewerten?


[Beitrag von Joe-Han am 20. Aug 2012, 20:55 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#8 erstellt: 20. Aug 2012, 21:06
Muppi, würdest du, nachdem du das hier gesehen hast, http://www.youtube.com/watch?v=eqPuVqznubk (Ausschnitt aus 'Mary Poppins') , auch beurteilen können, ob Julien Andrews eine tolle Leistung abgeliefert hat, ohne das Original zu kennen?

Die Frage, die sich mir halt aufdrängt ist, warum der Deutsche Filmfan das mit sich machen lässt?
Warum hat man nicht einmal die Wahl und kann sich Filme im Kino/ TV anschauen, wie sie im Original gemacht wurden.

Dass international Schauspieler aufgrund ihrer Originalleistung die Preise erhalten, davon ist ja wohl von auszugehen. Sonst bekommen die Juroren ja nur maximal die Hälfte der Darbietung zu sehen.

Und nein, John McClain sagt nicht: 'Jippie-Ya-Yeah, Schweinebacke', und 'Die Hard' bedeutet auch nicht 'Stirb Langsam'.


[Beitrag von ChrisTre am 20. Aug 2012, 21:16 bearbeitet]
Joe-Han
Inventar
#9 erstellt: 20. Aug 2012, 21:17

ChrisTre schrieb:

Warum hat man nicht einmal die Wahl und kann sich Filme im Kino/ TV anschauen, wie sie im Original gemacht wurden.

Hat man doch - einige Kinos zeigen auch zumindest bei den großen Blockbustern die Version mit O-Ton.
Und bei DVD, BluRay eh kein Problem.
Die Synchronsprecher werden bei den größeren Studios schon öfters so gewählt, dass sie relativ nahe am Original sind. In anderen Ländern haben die Filmfans z.T. garnicht dieses Luxusproblem - schlicht, weil es dort maximal Untertitel gibt.
Nun, Schweinbacke-Motherf*er ist ein Klassiker und auch Starship Troopers mit dem Hinweis auf den Atombombenabwurf.
Aber wie gesagt, gerade im Heimkinobereich hat man immer die Wahl.
ChrisTre
Stammgast
#10 erstellt: 21. Aug 2012, 12:38

Joe-Han schrieb:
Hat man doch - einige Kinos zeigen auch zumindest bei den großen Blockbustern die Version mit O-Ton.
Und bei DVD, BluRay eh kein Problem.
Die Synchronsprecher werden bei den größeren Studios schon öfters so gewählt, dass sie relativ nahe am Original sind. In anderen Ländern haben die Filmfans z.T. garnicht dieses Luxusproblem - schlicht, weil es dort maximal Untertitel gibt.
Nun, Schweinbacke-Motherf*er ist ein Klassiker und auch Starship Troopers mit dem Hinweis auf den Atombombenabwurf.
Aber wie gesagt, gerade im Heimkinobereich hat man immer die Wahl.


Das ist aber eher der Ausnahmefall, als die Regel, und ich sprach von Kino und TV.

Wenn die Studios die Stimmen auswählen, dass sie relativ nah am Original sind, wie kommt es dann, dass z.B. Bruce Willis, Kurt Russel, Dolph Lundgren, James Woods, Gérard Depardieu, Steven Seagal, und Bill Murray die selbe (!) Stimme haben. Genau, die werden von ein und der selben Person übermalt.
Oder was ist mit Arnold Schwarzenegger, John Travolta, Silvester Stallone, John Cleese, Dennis Quaid, Nick Nolte, Adriano Celentano, Rutger Hauer und Michael York. Die haben auch die gleiche Stimme.
Hinzu kommt, dass Bruce Willis auf einmal wie Silvester Stallone klingt usw.
Oder nehmen wir einmal die Stimme von Scully in X-Files - da liegen Welten dazwischen.

Als Luxusproblem würde ich das nicht bezeichnen, weil wir eben nicht den Luxus haben, die Originalleistung zu sehen. Ich halte das eher für Ignoranz, und der Kinofan guckt in die Röhre.
Natürlich wird die Synchro-Industrie einen Teufel tun und damit aufhören. Die verdienen damit ja schliesslich ganz gut. Warum der Zuschauer das allerdings mit sich machen lässt, bleibt mir ein Rätsel.

Zum Schluss stell dir noch einmal vor, du gehst ins Kino, um dir den Film 'Some Kind Of Monster' anzuschauen. Die 'Metallica' Doku lief in Deutschland nur in ein paar Kinos und dort dann auch zum Glück im Original. Doch anstatt James Hetfield, hörst du jemand anderen die Lieder auf Deutsch singen, dazu noch mit einer völlig anderen Stimme. Luxusproblem? Klassiker? Oder unerträglich?
Extraflach
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Aug 2012, 15:43

ChrisTre schrieb:

Als Luxusproblem würde ich das nicht bezeichnen, weil wir eben nicht den Luxus haben, die Originalleistung zu sehen. Ich halte das eher für Ignoranz, und der Kinofan guckt in die Röhre.
Natürlich wird die Synchro-Industrie einen Teufel tun und damit aufhören. Die verdienen damit ja schliesslich ganz gut. Warum der Zuschauer das allerdings mit sich machen lässt, bleibt mir ein Rätsel.


Hm. Es wird doch niemand gezwungen, sich Synchronfassungen anzusehen. Es gibt zumindest in Großstädten genügend Kinos, die auch Originalversionen spielen, für die Leute, denen das lieber ist. Der Großteil der Kinogänger findet die "Dienstleistung" Synchronisation aber wohl durchaus gut. Das jetzt als dreiste Abzocke der Synchronindustrie hinzustellen ist schon ein wenig albern.
Es gibt glaub ich immer noch eine Menge Leute, die gehörtes Englisch nicht so gut verstehen können und es sehr anstrengend finden, einen Film im Orignal zu verfolgen. Wenn einem da womöglich die Hälfte des Sinns verloren geht, ist es glaub ich schlimmer, als wenn John Cleese und Arnold Schwarzenegger die gleiche deutsche Stimme haben.

Klar ist eine Synchronisation immer "verfälscht", aber das liegt ja in der Natur der Sache. Ich mein, ich will jetzt auch keine Wallander-Krimis auf Schwedisch lesen, weil das ja so unverfälscht ist.
ChrisTre
Stammgast
#12 erstellt: 21. Aug 2012, 16:40

Extraflach schrieb:

ChrisTre schrieb:

Als Luxusproblem würde ich das nicht bezeichnen, weil wir eben nicht den Luxus haben, die Originalleistung zu sehen. Ich halte das eher für Ignoranz, und der Kinofan guckt in die Röhre.
Natürlich wird die Synchro-Industrie einen Teufel tun und damit aufhören. Die verdienen damit ja schliesslich ganz gut. Warum der Zuschauer das allerdings mit sich machen lässt, bleibt mir ein Rätsel.


Hm. Es wird doch niemand gezwungen, sich Synchronfassungen anzusehen. Es gibt zumindest in Großstädten genügend Kinos, die auch Originalversionen spielen, für die Leute, denen das lieber ist. Der Großteil der Kinogänger findet die "Dienstleistung" Synchronisation aber wohl durchaus gut. Das jetzt als dreiste Abzocke der Synchronindustrie hinzustellen ist schon ein wenig albern.
Es gibt glaub ich immer noch eine Menge Leute, die gehörtes Englisch nicht so gut verstehen können und es sehr anstrengend finden, einen Film im Orignal zu verfolgen. Wenn einem da womöglich die Hälfte des Sinns verloren geht, ist es glaub ich schlimmer, als wenn John Cleese und Arnold Schwarzenegger die gleiche deutsche Stimme haben.

Klar ist eine Synchronisation immer "verfälscht", aber das liegt ja in der Natur der Sache. Ich mein, ich will jetzt auch keine Wallander-Krimis auf Schwedisch lesen, weil das ja so unverfälscht ist.


Gezwungen wird niemand sich etwas anzugucken.
Deswegen schaue ich mir z.B. auch keine Synchronisationen im Deutschen Kino oder TV an.

Von dreister Abzocke habe ich nichts geschrieben. Überflüssig ist diese Form der Nachvertonung aber allemal, weil sie einfach die Originalatmosphäre zerstört, auf die es mir aber ankommt.

Für das Verständnis gibt es Untertitel.

Ich gehe ja auch nicht auf ein 'Rolling Stones' Konzert, nur um festzustellen, dass gar nicht Mick Jagger singt, sondern hinter der Bühne ein anderer auf Deutsch, der einfach dazu gemischt wurde.
Eine Woche und auf einem anderen Konzert später singt dann der gleiche Typ zu den Lippenbewegungen von Paul Rogers. Natürlich auch auf Deutsch. Würde ich weiter auf Konzerte in Deutschland gehen? Wohl kaum.

Buch und Film sind zwei verschiedene Medien und beim Buch gibt es ja nur das gedruckte Wort.
Den Wallander-Krimi würdest du aber auch lieber auf Schwedisch lesen, wenn du Schwedisch einwandfrei verstehen könntest, weil die Übersetzung nie so gut sein kann, wie das Original.

Im Deutschen Kino wird uns das Original vorenthalten, und die Zuschauer geben sich damit zufrieden.
Joe-Han
Inventar
#13 erstellt: 21. Aug 2012, 17:01
-Dass dein Musikbeispiel reichlich hinkt, sollte dir klar sein
- Wie schon geschrieben; es werden sehr wohl in deutschen Kinos auch Filme im O-Ton gezeigt; trotzdem zieht die große Mehrheit der Konsumenten die Übersetzung vor
- Untertitel können IMHO sehr viel mehr stören, als eine gute Übersetzung
- Wenn die Übersetzung gut gemacht ist, zerstört sie meiner Meinung nach nicht die Atmosphäre. Ist dir eigentlich klar, dass fast alle Filme nachträglich vertont werden? Die gesamte Klangkulisse ist so oder so "künstlich".
- Spielt es z.B. bei Actionfilmen wirklich eine so große Rolle, ob die zwanzig Sätze O-Ton sind?
Extraflach
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Aug 2012, 17:05
Der Vergleich mit dem Musikonzert ist jetzt aber schon genauso schief wie meiner mit dem Buch, da gehts ja genau darum, was man hört.

Ich meinte ja auch nur, dass es den meisten Leuten wohl lieber ist, wenn die Stimme die falsche ist, als wenn sie nicht ausreichend lange in Brad Pitts treuen Hundeblick starren können, nur weil sie nebenher noch Untertitel lesen müssen, das lenkt halt auch ab. Wobei wir wieder beim oben genanten Luxusproblem sind - wir haben hier die Wahl, die Länder ohne Synchro haben nur die Untertitel, schlechter gestellt ist man hierzulande also meiner Meinung nach nicht.

Wenn ich daheim einen Film per Blu Ray ansehe, muss ich mit meiner Frau zum Beispiel schon ausdiskutieren, wieso ich jetzt ausgerechnet die englische Tonspur will. Der ist das nämlich total egal, ob das Original ist, die will einfach in Ruhe den Film genießen.

Da fällt mir jetzt noch dazu ein, wie doof ich das finde, dass die Amis dann gleich immer eigene Versionen der Filme drehen, weil das Publikum Synchros nicht annimmt. Funny Games, the Ring ... das ist doch auch komisch. Stell dir einfach mal eine deutsche Version von Sieben mit Til Schweiger in der Hauptrolle vor ... aua.
ChrisTre
Stammgast
#15 erstellt: 21. Aug 2012, 18:06

Joe-Han schrieb:
-Dass dein Musikbeispiel reichlich hinkt, sollte dir klar sein
- Wie schon geschrieben; es werden sehr wohl in deutschen Kinos auch Filme im O-Ton gezeigt; trotzdem zieht die große Mehrheit der Konsumenten die Übersetzung vor
- Untertitel können IMHO sehr viel mehr stören, als eine gute Übersetzung
- Wenn die Übersetzung gut gemacht ist, zerstört sie meiner Meinung nach nicht die Atmosphäre. Ist dir eigentlich klar, dass fast alle Filme nachträglich vertont werden? Die gesamte Klangkulisse ist so oder so "künstlich".
- Spielt es z.B. bei Actionfilmen wirklich eine so große Rolle, ob die zwanzig Sätze O-Ton sind?


Naja, so weit hergeholt ist das Beispiel nicht.
Immerhin sprechen wir von den gleichen Akteuren (Musikern), Bewegungen, Mimik, der gleichen Musik, der gleichen Live-Show, wo lediglich der Gesang ausgetauscht wird. Die Texte interessieren die meisten Zuschauer auch nicht. Wo ist das Problem. Ist doch bloss die Stimme.
Wie? Möchte die etwas jemand im Original hören? Warum? Die Deutsche Stimme ist doch auch gut gemacht.

Aber ok, etwas näher am Thema Film: Theater.
John Malkovich kommt häufiger nach Deutschland und spielt Theater in diversen Theaterhäusern. Wie wäre es denn da, wenn man einen anderen Schauspieler hinter die Bühne stellt, der dann den Text (auf Deutsch natürlich) spricht, den eigentlich John Malkovich in Englisch spricht. Von Malkovich sieht man also nur die Lippenbewegungen. Ziemlich absurd, oder?

Zur Nachvertonung: es ist ein Unterschied, ob es im Original nachvertont wurde, oder dann noch ein weiteres Mal nachvertont wird.

Und ob es eine große Rolle spielt? Für mich ja. Vom Prinzip her ist es egal, ob Action-Film oder Komödie.
Ich möchte halt den Schauspieler, oder denjenigen, der für diese Rolle im Original ausgesucht wurde, und niemanden anderen, hören. Ein Regisseur/ Produzent sucht sich ja schliesslich einen Schauspieler nicht nur nach dem Äusseren aus, oder wie er sich halt bewegt. Schauspiel ist soviel mehr. Und mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden.

Leider ist 'weniger' immer noch der Standart in Deutschen Kinos und kein Luxusproblem.

Zum Beispiel mit der 'Deutschen Version von 'Seven' mit Til Schweiger':
Brad Pit, Morgan Freeman oder Kevin Spacey hört man in der Deutschen Version jedenfalls jetzt schon nicht. Dann lieber komplett neu, und das Original lassen, wie es ist. Dann kann man auch von einem Luxusproblem sprechen.

Der treue Hundeblick eines Brad Pitts nutzt in der Deutschen Version rein gar nichts.
Sobald die Deutsche Stimme hinzugemischt wird, ist es vorbei mit der Romantik, oder was auch immer, weil es einfach nicht Brad Pitt, oder der Charakter, den er im Film darstellt ist, der da spricht.

Die Sehgewohnheiten wird niemand aufgrund dieses Threads ändern. Darum geht es ja auch gar nicht.
Die Eingangsfrage bleibt trotzdem: Wie kann jemand die Schauspielleistung angemessen beurteilen, wenn er das Original NICHT (!) kennt.
Da muss ich dann leider sagen: gar nicht! Warum? Weil er die Gesamtleistung des Darstellers überhaupt nicht kennt und weil Schauspielern mehr ist, als nur Gestik, Mimik, und Aussehen. Die Sprache, bzw. das 'Wie' (gesprochen wird), macht einen, wenn nicht sogar den wichtigsten, (Groß-) Teil der Darstellung eines Charakters aus.


[Beitrag von ChrisTre am 21. Aug 2012, 21:27 bearbeitet]
Extraflach
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 22. Aug 2012, 09:21
Ja, ich schau mir Filme halt nicht an, um schauspielerische Leistungen zu beurteilen, sondern um mich zu unterhalten. Und deine etwas extreme Meinung zu dem Thema sei dir ja gegönnt, muss ja keiner teilen. Und Recht kann da ja bei dem Thema auch keiner haben, das ist eine reine Geschmacksfrage.
ChrisTre
Stammgast
#17 erstellt: 22. Aug 2012, 12:47

Extraflach schrieb:
Ja, ich schau mir Filme halt nicht an, um schauspielerische Leistungen zu beurteilen, sondern um mich zu unterhalten. Und deine etwas extreme Meinung zu dem Thema sei dir ja gegönnt, muss ja keiner teilen. Und Recht kann da ja bei dem Thema auch keiner haben, das ist eine reine Geschmacksfrage.


Ist es tatsächlich eine extreme Meinung, wenn ich einen gerne Film so sehen möchte, wie er im Original produziert wurde? Ohne anschliessende Deutsche Neuvertonung!?

Ist es da nicht eher anders herum extrem, wenn man zunächst einen Film derartig verändert, bevor er in den Deutschen Kinos läuft?

Ich schaue mir auch keine Filme an, um schauspielerische Leistungen zu beurteilen, und auch wenn ich es nicht verstehe, kann jeder sich 'seine' Filme so anschauen, wie er es möchte.
Ich habe meine Konsequenzen schon lange daraus gezogen und gehe nicht ins Kino, wenn es dort nur Deutsche Nachvertonungen gibt.

Doch lese ich häufiger hier 'wie genial Schauspieler X doch die Rolle des X gespielt hat'.
Davon abgesehen, das das Wort 'genial' überstrapaziert und gerne verschwenderisch benutzt wird, ist es unmöglich ein solches Urteil abzugeben, wenn man das Original nicht kennt.

Über ein Fünf-Gänge Menü kann man sich auch keine angemessene Meinung bilden, wenn man nur zwei davon gesehen bzw. gegessen habe.

Letztes Beispiel, weil hier der Joker von Heath Ledger genannt wurde:

http://www.youtube.com/watch?v=5K3E5tLoado&feature=related (Original)

http://www.youtube.com/watch?v=9l6wfMvaKdw (Deutsch)

(Davon abgesehen, dass es überhaupt nicht lippensynchron ist (wie auch ),und wir komplett andere Stimmen hören, wird uns hier eine Art 'astreine Hörspielversion' vorgesetzt.)

Für seine Gesamtleistung wurde Heath Ledger mit dem Oscar ausgezeichnet.
Im Deutschen wird uns diese leider vorenthalten. Schade.
Plasmatic
Inventar
#18 erstellt: 22. Aug 2012, 17:17
Eine ziemlich verengte Sichtweise, Schauspieler in erster Linie nach ihren Wortbeiträgen bewerten zu wollen. Für mich zeichnet sich ein guter Schauspieler primär dadurch aus, dass er seine Rolle und verschiedenartige Charaktere glaubhaft verkörpern und emotionale Zustände überzeugend transportieren kann. Ob er dabei spricht, ist zweitrangig. Wer es als Schauspieler nötig hat zu formulieren, dass er traurig sei, statt es durch Mimik ung Gestik rüberzubringen, hat wohl auf der Schauspielschule viele Fehlzeiten gehabt. Zudem finde ich deutsche Synchronisationen meistens sehr gut gelungen, und die Synchronstimmen vieler Hollywoodstars gefallen mir besser als die Originale (z. B. Peter Falk, Robert de Niro, Schwarzenegger [obwohl da das Original sehr lustig ist]).
OneEyedWillie
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 22. Aug 2012, 17:43

Plasmatic schrieb:
Eine ziemlich verengte Sichtweise, Schauspieler in erster Linie nach ihren Wortbeiträgen bewerten zu wollen. Für mich zeichnet sich ein guter Schauspieler primär dadurch aus, dass er seine Rolle und verschiedenartige Charaktere glaubhaft verkörpern und emotionale Zustände überzeugend transportieren kann. Ob er dabei spricht, ist zweitrangig. Wer es als Schauspieler nötig hat zu formulieren, dass er traurig sei, statt es durch Mimik ung Gestik rüberzubringen, hat wohl auf der Schauspielschule viele Fehlzeiten gehabt. Zudem finde ich deutsche Synchronisationen meistens sehr gut gelungen, und die Synchronstimmen vieler Hollywoodstars gefallen mir besser als die Originale (z. B. Peter Falk, Robert de Niro, Schwarzenegger [obwohl da das Original sehr lustig ist]).
Es geht nicht darum, dass ein Schauspieler erklären soll, welche Emotion er gerade zu zeigen versucht, dafür reicht die Synchronisation dann doch, sondern darum, dass über die Stimme auch Emotionen transportiert werden und das kann in der Synchro eben verloren gehen.


[Beitrag von OneEyedWillie am 22. Aug 2012, 17:43 bearbeitet]
Joe-Han
Inventar
#20 erstellt: 22. Aug 2012, 21:28
Jetzt kommen wir schon eher auf den Punkt: Die Emotionen (bzw. der schauspielerische Sprechanteil) können verloren gehen. Oder auch genauso gut transportiert werden. Oder sogar besser, als im O-Ton sein.

Wie schon gesagt, i.d.R. wird hier wie da im Tonstudio nachvertont - die Ausgangssituation ist also ähnlich.
Viele weniger bekannte deutsche Schauspieler arbeiten auch als Synchronsprecher - sie sind also nicht unbedingt völlig branchenfremd. Andererseits sind einige US-(Gelegenheits-)Schauspieler weder ausgebildet noch ausgesprochene Naturtalente, wie z.B. Justin Timberlake.

Ich gebe allerdings zu, dass die "Lippensynchronität"/ Füllwörter und schlicht falsche oder unzureichende Übersetzungen im Einzelfall mal das Ergebnis verschlechtern.


[Beitrag von Joe-Han am 22. Aug 2012, 21:30 bearbeitet]
Plasmatic
Inventar
#21 erstellt: 23. Aug 2012, 08:35

ChrisTre schrieb:


Und nein, John McClain sagt nicht: 'Jippie-Ya-Yeah, Schweinebacke', und 'Die Hard' bedeutet auch nicht 'Stirb Langsam'.


Stimmt, dafür ist diese deutsche "Übersetzung" aber origineller als das Original. Und hast du für das doppeldeutige die hard (im übertragenen Sinne: "Gib nicht auf" oder aber wörtlich "Stirb schwierig") einen besseren deutschen Titel?

Ein echte Scheißübersetzung dagegen war z.B. "Mann unter Feuer" für "Man on fire" (von Tony Scott - R.I.P.).
Extraflach
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 23. Aug 2012, 10:23

Joe-Han schrieb:
Ich gebe allerdings zu, dass die "Lippensynchronität"/ Füllwörter und schlicht falsche oder unzureichende Übersetzungen im Einzelfall mal das Ergebnis verschlechtern.


Das ist eine der großen Schwierigkeiten, die ein Synchronautor zu meistern hat, er muss den Text so hinbiegen, dass die Labiale (das sind die Laute m, b und p, bei denen sich der Mund schließt) auf die Lippenbewegungen des Schauspielers passen. Da muss man oft weiter weg vom Originaltext, als einem lieb ist, aber wenn die Lippenbewegungen nicht passen, dann meckern auch alle. Da muss man eben Kompromisse schließen ... was man dann wieder als unzureichende Übersetzung auslegen kann
ChrisTre
Stammgast
#23 erstellt: 23. Aug 2012, 13:13

Plasmatic schrieb:
Eine ziemlich verengte Sichtweise, Schauspieler in erster Linie nach ihren Wortbeiträgen bewerten zu wollen. Für mich zeichnet sich ein guter Schauspieler primär dadurch aus, dass er seine Rolle und verschiedenartige Charaktere glaubhaft verkörpern und emotionale Zustände überzeugend transportieren kann. Ob er dabei spricht, ist zweitrangig. Wer es als Schauspieler nötig hat zu formulieren, dass er traurig sei, statt es durch Mimik ung Gestik rüberzubringen, hat wohl auf der Schauspielschule viele Fehlzeiten gehabt. Zudem finde ich deutsche Synchronisationen meistens sehr gut gelungen, und die Synchronstimmen vieler Hollywoodstars gefallen mir besser als die Originale (z. B. Peter Falk, Robert de Niro, Schwarzenegger [obwohl da das Original sehr lustig ist]).


Das tue ich ja gar nicht. Was ich gesagt habe ist, dass (in einem Tonfilm) der Großteil der Emotionen über die Stimme transportiert werden.
Merkwürdig, dass mir so etwas als 'verengte Sichtweise' oder 'extreme Meinung' vorgeworfen wird.

Weiter wurde an anderer Stelle gesagt, dass man auch in z.B. Hollywood teilweise den Ton nachbearbeitet.
Richtig, trotzdem wäre es das Original, wie es von der Produktionsfirma an die Kinos geliefert werden würde, gäbe es keine Synchronisationen. Und das möchte ich gerne sehen. Nicht irgendeine Deutsche Neuvertonung.

Einige Leute beschweren sich, wenn es mal wieder eine Deutsche Neusynchronisation gibt (z.B. Der Weiße Hai, Der Pate). Sollte denen doch egal sein, weil es eh schon synchronisiert ist.
Ob jetzt Sprecher X oder Sprecher Y die Stimme von Roy Scheider spricht macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

Dann heisst es aber häufig:
'Die neue Version schaue ich mir nicht an. Der hat ja eine ganz andere Stimme, und an die alte hatte ich mich schon so gewöhnt.'

Sehe ich ähnlich, doch gehe ich eben noch einen Schritt zurück.
Ich kenne die Stimme von Roy Scheider (Richard Dreyfuss,Robert De Niro, Marlon Brando, Al Pacino), und der hat nunmal auch eine eigene Stimme, die er einzusetzen weiß, um seinem darzustellenden Charakter Ausdruck zu verleihen. Seine Darbietung würde ich dann auch gerne sehen bzw. hören.

Was ist denn bitte daran extrem?

Bevor jetzt jemand sagt: 'Darth Vader wurde im Original aber auch von einem anderen gesprochen.'
Das Stimmt, diese Entscheidung wurde allerdings vom Regisseur getroffen, weil er jemand anderes für die Stimme haben wollte, und es wird auch der Originaldialog gesprochen, der für diese Produktion aufgenommen wurde.
Extraflach
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 23. Aug 2012, 14:18
Extrem ist nicht ja nicht, dass du Originalton lieber magst, da bist du sicher nicht alleine, sondern der Grad, in dem du die Synchronisation ablehnst. Das ist wirklich kein böses Teufelswerk, sondern gut gemeint, du solltest dich einfach etwas entspannen.
Plasmatic
Inventar
#25 erstellt: 23. Aug 2012, 16:47

Extraflach schrieb:
Extrem ist nicht ja nicht, dass du Originalton lieber magst, da bist du sicher nicht alleine, sondern der Grad, in dem du die Synchronisation ablehnst. Das ist wirklich kein böses Teufelswerk, sondern gut gemeint, du solltest dich einfach etwas entspannen.


Entspannen ist das Stichwort: Habe auch schon Originale gesehen. Obwohl ich ganz gute Englischkenntnisse besitze, musste ich mich doch sehr konzentrieren, um das teilweise Genuschel zu entschlüsseln. Und mir soll kein Deutscher erzählen, er würde das immer alles verstehen, es sei denn, er hat schon mal ein Jahr im englischsprachigen Ausland gelebt. Da ist es doch entspannter, eine (gute) deutsche Sychro zu hören.


[Beitrag von Plasmatic am 23. Aug 2012, 16:48 bearbeitet]
ChrisTre
Stammgast
#26 erstellt: 24. Aug 2012, 02:46

Extraflach schrieb:
Extrem ist nicht ja nicht, dass du Originalton lieber magst, da bist du sicher nicht alleine, sondern der Grad, in dem du die Synchronisation ablehnst. Das ist wirklich kein böses Teufelswerk, sondern gut gemeint, du solltest dich einfach etwas entspannen.

Keine Sorge, ich bin Entspannt.
Der Grad ist eigentlich auch nur der, dass ich Synchronisationen für absolut überflüssig halte.
Nicht mehr und nicht weniger.
Mir stellen sich da einfach die Nackenhaare.
Ein fertiger Film ist so wie er ist. Da braucht es echt kein Deutsches Stimmenteam, das nachträglich daran herumdoktert.
Aber ob Synchronisation, welche eine solche ja im wörtlichen Sinne nicht einmal ist, oder nicht, war ursprünglich überhaupt nicht das Thema.

@Plasmatic: '(to) die hard' bedeutet übrigens so viel wie 'nicht unterzukriegen bzw. totzukriegen' oder 'nicht aufgeben' bzw. 'durchhalten'. Der Begriff kann auch noch, je nach Zusammenhang, anders verwendet und verstanden werden.
'Stirb Langsam' hört sich zwar ganz nett an, bitte auch nicht vergessen, dass wir uns an den Titel bereits gewöhnt haben, ist aber leider wieder am Thema vorbei, weil John McClain ja gar nicht (langsam) stirbt, sondern einfach nicht unterzukriegen ist und immer wieder aufsteht.

In diesem Sinne
Extraflach
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 24. Aug 2012, 09:24
Na immerhin sind wir aus den Zeiten raus, wo die Filme dann "Frankensteins Monster gegen Meta-Gozilla" hießen oder "Flucht ins 23. Jahrhundert", was rein garnichts mehr mit dem Film und dem eigentlichen Titel zu tun hatte.
ChrisTre
Stammgast
#28 erstellt: 24. Aug 2012, 13:01

Extraflach schrieb:
Na immerhin sind wir aus den Zeiten raus, wo die Filme dann "Frankensteins Monster gegen Meta-Gozilla" hießen oder "Flucht ins 23. Jahrhundert", was rein garnichts mehr mit dem Film und dem eigentlichen Titel zu tun hatte.


Haha, stimmt. Da gibt es tatsächlich eine Menge Unfug.

Titel werden mittlerweile auch nicht mehr so oft übersetzt, was ich für eine positive Entwicklung halte.
Die Untertitel (nicht die während eines Films) kann man sich allerdings auch sparen:

'Prometheus - Dunkle Zeichen'

Was soll das?

Wenn sie jetzt noch ans Eingemachte gehen würden, kann der Filmfan auch wieder ins Deutsche Kino gehen.

Noch als kleine Randnotiz:
Man muss sich auch einmal überlegen, was sich die Leuten für eine Chance nehmen lassen, Englisch quasi 'nebenbei' zu lernen. Kinder lernen Sprachen unglaublich schnell und natürlich. Wenn Originalfilme und -serien im Kino/ TV laufen würden, hätte diese schon frühzeitig Kontakt zu anderen Sprachen und würden z.b. Englisch sehr schnell aufgreifen. Auch Untertitel wären kein Problem. Ältere Leute sollte man zudem auch nicht unterschätzen.
Vergleicht man die Englischkenntnisse der Deutschen mit denen anderer Länder, welche Filme im Original zeigen, sind diese doch mehr als erschütternd.
Joe-Han
Inventar
#29 erstellt: 24. Aug 2012, 13:57
Wer wirklich will, kann alle Serien und Filme im O-Ton sehen. Deswegen verstehe ich die ganze Aufregunng nicht.
Zumindest bei den großen Blockbustern sehe ich immer wieder im Kinoprogramm, dass eine O-Ton Vorführung stattfindet. Beim TV ist das doch überhaupt kein Problem, über Satellit englischsprachige Kanäle zu empfangen. Vielleicht merkt man da aber,dass Resteuropa viel mehr Pay-TV nutzt, als wir.
Bei DVD, Blu-Ray und auch (legalen) Videodownloadportalen ist es auch kein Problem; muss ja kein deutsches Portal sein.
ChrisTre
Stammgast
#30 erstellt: 24. Aug 2012, 14:04

Joe-Han schrieb:
Wer wirklich will, kann alle Serien und Filme im O-Ton sehen. Deswegen verstehe ich die ganze Aufregunng nicht.
Zumindest bei den großen Blockbustern sehe ich immer wieder im Kinoprogramm, dass eine O-Ton Vorführung stattfindet. Beim TV ist das doch überhaupt kein Problem, über Satellit englischsprachige Kanäle zu empfangen. Vielleicht merkt man da aber,dass Resteuropa viel mehr Pay-TV nutzt, als wir.
Bei DVD, Blu-Ray und auch (legalen) Videodownloadportalen ist es auch kein Problem; muss ja kein deutsches Portal sein.

Niemand regt sich hier auf.
Wenn man möchte kann man sich alles im Original anschauen, was ich sehr begrüße.
Manchmal dauert es etwas länger, wenn der Film nicht im Original im Kino läuft, aber ansonsten stimmt das.
Vorbei sind zum Glück die Zeiten von VHS, und einen Fernseher habe ich eh nicht.

Es ging eingangs ja auch darum, dass ich gesagt habe, dass man sich keine angemessene (umfassende) Meinung über einen Schauspieler bilden kann, wenn man nur die Hälfte seiner eigentlichen Darbietung kennt.
Aimo
Inventar
#31 erstellt: 03. Sep 2012, 09:08
Selbstverständlich kann man schauspielerische Leistung auch beurteilen, ohne die Orignalstimmen des Darstellers zu hören. Viel entscheidender als diese sind nämlich Mimik, Gestik und Körpersprache allgemein. Wirklich niemand wird ernsthaft bezweifeln, das z.B. Elizabeth Taylor und Paul Newman in "Die Katze auf dem heißen Blechdach" ein Feuerwerk an darstellerischem Könnens präsentieren, auch wenn man den Film in deutsch schaut.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, das eine Fremdsprache der eigenen Muttersprache vorgezogen wird. Wir sollten dankbar sein, das es für uns eine Syncro gibt.

Auch ich mach mir hin und wieder die Mühe, mal auf BD zwischen den Tonspuren zu wechseln.
Dabei ist mir noch kein Film untergekommen, der für mich das Seherlebnis verbessert hätte, wenn ich lieber die Originalstimmen höre, als unsere deutschen Syncronsprecher.
Viel zu oft ist es so, das gerade Emotionalität (Angst, Freude, Aufregung) im deutschen viel besser rüberkommen, als auf englisch, das beinahe zu jeder Emotion den selben sonoren Tonfall bietet.
Wer Eva Longoria z.B. mal in ihrer eigenen Sprache gehört hat, wird für die angenehme deutsche Syncro dankbar sein.

Darüber hinaus ist es einfach so, das die meisten Deutschen halt des Englischen nicht so mächtig sind, als das es für die ein Genuß wäre sich Filme im Original anzusehen. Aber auch die wollen mal ins Kino gehen und für zwei Stunden ihren Alltag vergessen aber bestimmt keinen Film, bei dem sie 80% der Sprache nicht verstehen (wer würde bei Eddie Murphys Sprachgewitter aus "Beverly Hills Cop" überhaupt was verstehen mit seinem Schulenglisch???)

Die Syncro Debatte hatte wir ja hier schin oft und immer wieder taucht sie mal auf, dabei ist sie immer so überflüssig wie nur was.
Wer meint ihm bringts mehr im Original hat immerhin die Möglichkeit auf BD umzuschalten.
Für alle anderen ist es einfach gut, Filme in seiner eigenen Muttersprache zu genießen.

In diesem Sinne: schöne Woche allen.
Plasmatic
Inventar
#32 erstellt: 08. Sep 2012, 10:45
@Aimo: Du sprichst mir aus der Seele.

@ChrisTre: Siehst du auch korenische Filme lieber im Original?
ChrisTre
Stammgast
#33 erstellt: 20. Sep 2012, 00:38

Plasmatic schrieb:
@ChrisTre: Siehst du auch korenische Filme lieber im Original? :D

Klar, mit Untertitel.
Gerade Asiatische Filme sind synchronisiert einfach nur furchtbar.
Schau dir einmal den Hong Kong Streifen 'Infernal Affairs' auf Deutsch an. Eine Katastrophe!
sumpfhuhn
Inventar
#34 erstellt: 22. Sep 2012, 07:37

ChrisTre schrieb:

Gerade Asiatische Filme sind synchronisiert einfach nur furchtbar.


Diese Grütze ist schon als Stummfilm nicht zu Ertragen.
Die Asiaten haben andere Qualitäten,vom Film sollten sie die Finger lassen.

Gruß
Joe-Han
Inventar
#35 erstellt: 22. Sep 2012, 10:04
Was für eine bornierte Einstellung. Und alle Asiaten sehen gleich aus.
ChrisTre
Stammgast
#36 erstellt: 22. Sep 2012, 13:02

sumpfhuhn schrieb:

ChrisTre schrieb:

Gerade Asiatische Filme sind synchronisiert einfach nur furchtbar.


Diese Grütze ist schon als Stummfilm nicht zu Ertragen.
Die Asiaten haben andere Qualitäten,vom Film sollten sie die Finger lassen.

Gruß


Was für ein Eigentor (!), besonders wenn man den Ideenreichtum, den Einfluss auf den "westlichen" Film und die Zahl wirklich beeindruckender Asiatischer Filme berücksichtigt.


[Beitrag von ChrisTre am 22. Sep 2012, 18:30 bearbeitet]
Plasmatic
Inventar
#37 erstellt: 22. Sep 2012, 15:25

ChrisTre schrieb:

Plasmatic schrieb:
@ChrisTre: Siehst du auch korenische Filme lieber im Original? :D

Klar, mit Untertitel.


Dauerhaft Untertitel lesen zu müssen, verdirbt m. E den Filmgenuss, wei der Blick ständig im unteren Bildbereich verharrt....
ChrisTre
Stammgast
#38 erstellt: 22. Sep 2012, 18:31

Plasmatic schrieb:

ChrisTre schrieb:

Plasmatic schrieb:
@ChrisTre: Siehst du auch korenische Filme lieber im Original? :D

Klar, mit Untertitel.


Dauerhaft Untertitel lesen zu müssen, verdirbt m. E den Filmgenuss, wei der Blick ständig im unteren Bildbereich verharrt....

Gewöhnungssache.
Schlumpfbert
Inventar
#39 erstellt: 03. Okt 2012, 21:35
Filme, deren Sprache man überhaupt nicht versteht, lieber im Original mit Untertiteln zu schauen, als mit deutscher Synchro, ist sicherlich für 95% aller Leute sehr unsinnig.
Da bist du eine große Ausnahme, aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich...
Ich schaue auch lieber alles mit Synchro, obwohl ich ziemlich gut Englisch kann, ist für mich einfach entspannter. Und ich finde viele Synchronstimmen auch besser als das Original. Bruce Willis hat sogar selbst mal gesagt, dass er auf die deutsche Stimme neidisch ist, da diese viel cooler klingt.
Und nein, Untertitel sind nur eine Notlösung, das ist immer Mist, da hört man auf zuzuhören und liest nur noch.
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