Wie macht man aus einem alten Film einen Film in HD Qualität?

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lazarus11
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 30. Aug 2018, 21:48
Ich frage mich das schon seit längerem, eigentlich seit ich die Box mit den überarbeiteten Indiana Jones Filmen angeschaut habe.
Aktuell gucke ich gerade Total Recall von 1990 auf SyFy und komme aus dem Staunen nicht heraus. Diese Qualität ist fantastisch, als ob der Film 28 Jahre übersprungen hat!
Wie geht sowas und welche Technik wird dafür verwendet und wenn es jemand weiß, wie teuer ist so eine Überarbeitung bzw. wie lange dauert es?
Gruß
eraser4400
Inventar
#2 erstellt: 30. Aug 2018, 22:25
Das liegt schlichtweg daran, dass das Original (die Information die auf Zelluloid liegt) um ein Vielfaches mehr an Selbiger beinhaltet/aufweist, wie das, was man hinterher aufs Medium bekommt (als VHS/BetaMax/Video2000/LaserDisc/DVD/BD...)

In Mastering-Studios werden gegebenfalls Nach-Colorierungen vorgenommen oder Ähnliches.
Dann wird vom Original mehr Auflösung für das neue Medium zur Verfügung gestellt und...voila! Feddisch!

Total Recall ist aber eher ein schlechtes Beispiel da dieser Film eh schon die Quali 1990 hatte, wie die Movies von heute.
Filme aus dieser "Zeit" sind fast eh schon auf dem Level Heutiger gewesen.

Die Mieten für eine Kapazität in einem Mastering-Studio sind aber exorbitant und für Verbraucher in keinerlei Relation zum Ergebnis.
(menschl Arbeitszeit eben...)
lazarus11
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Aug 2018, 01:03
Hä? Das kapier ich net. Der gedrehte, fertige Film auf Zelluloid wurde doch durch den dazugehörigen Projektor auf ner Leinwand wiedergegeben, welche Bildinformationen bleiben da verborgen? HD-Effekte wie Schattentiefe oder Glanzeffekte waren doch nie vorhanden im Master


[Beitrag von lazarus11 am 31. Aug 2018, 01:05 bearbeitet]
eraser4400
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2018, 08:47
1. Die Filmleinwand im Kino ist exorbitant größer, als irgendein TV oder sonst. Display zu Hause. Da kannst du eh keinen Vergleich der Schärfe zwischen Beiden ausmachen.
2. Was ist Schattentiefe??? Den Begriff gibt es offiziell nämlich gar nicht...?


[Beitrag von eraser4400 am 31. Aug 2018, 08:47 bearbeitet]
Nemesis200SX
Inventar
#5 erstellt: 31. Aug 2018, 15:32
Der Film kam ja nicht direkt vom Dreh in den Projektor. Da wurde erst mal ein Master nach dem aktuellen stand der technik erstellt und von diesem dann die Kopien für Kino, vhs, später dann bluray etc.

Jetzt für 4K kann man dann mit aktueller Technik von dem ursprungsmaterial ein neues besseres Master erstellen.

Die Bildqualität war schon immer im quellmaterial vorhanden nur konnte man diese in der Vergangenheit nie voll nutzen.

HDR Und Farbe wird dann nachträglich angepasst bzw geändert.
Slatibartfass
Inventar
#6 erstellt: 31. Aug 2018, 15:42
Was sollen HD-Effekte wie Schattentiefe oder Glanzeffekte sein?

HD (High Definition) steht für eine Auflösung von 720x1280 bzw. 1080x1920 Pixel. Da werden keine zusätzliche Effekte erzeugt.
Was die Qualität eines HD Scans eines 35mm Kinofilms auch in der Frab- und Kontrastdarstellung gegenüber einem früheren analogen SD Scan steigert, ist der Umstand, dass bei dem digitalen Scan-Verfahren ein größerer Farb- und Dynamikumfang aus dem Originalformat hieraus geholt werden kann, der aber durchaus im Filmmaterial auch schon von z.B. 1960 enthalten ist, und auch schon damals im Kino sichtbar war. Mit den heutigen digitalen HD-Scanverfahen kann die schon lange vorhandene Bildqualität eines 35mm Kinofilms auch für die BluRay oder eine TV-Ausstrahlung genutzt werden.

Slati
lazarus11
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Aug 2018, 16:20
Sorry ich hab mich unglücklich ausgedrückt mit Schattentiefe. Ich meinte HDR, was bekanntlich "High Depth Range" bedeutet. Wenn man es übersetzt heißt es "hohe Tiefenschärfe". Also nicht Schattentiefe, dieses Wort gibts tatsächlich nicht


Slatibartfass (Beitrag #6) schrieb:
Was die Qualität eines HD Scans eines 35mm Kinofilms auch in der Frab- und Kontrastdarstellung gegenüber einem früheren analogen SD Scan steigert, ist der Umstand, dass bei dem digitalen Scan-Verfahren ein größerer Farb- und Dynamikumfang aus dem Originalformat hieraus geholt werden kann,


Das finde ich total spannend! Du weißt nicht zufällig welche Hard- bzw. Software dafür benutzt wird? Also meinetwegen irgendein Mac und sowas wie zB DaVinci Revival (denke aber das ist zu simpel).
Nemesis200SX
Inventar
#8 erstellt: 31. Aug 2018, 17:19
HDR steht bekanntlich für High Dynamic Range

Es gibt eigene Grafikkarten für videobearbeitung


[Beitrag von Nemesis200SX am 31. Aug 2018, 17:52 bearbeitet]
Slatibartfass
Inventar
#9 erstellt: 03. Sep 2018, 15:23

lazarus11 (Beitrag #7) schrieb:

Das finde ich total spannend! Du weißt nicht zufällig welche Hard- bzw. Software dafür benutzt wird?

Hier wird so ein professioneller Filmscanner beworben:

Cintel Film Scanner

Slati
Passat
Inventar
#10 erstellt: 03. Sep 2018, 16:56
Und so ein alter 35mm-Film hat eine Auflösung, die sogar etwas über 4k Niveau liegt.

Deshalb kann man auch aus uralten Schinken z.B. aus den 40ern heute noch eine so extrem gute Qualität herausholen.
Meist müssen diese Filme aber bzgl. der Farben nachbehandelt werden, weil die einfach im Laufe der Jahrzehnte verblassen.
Und dann gibts ja noch die alten 70mm-Filme.
Die könnte man sogar noch in 8k abtasten.

Für normales HD in 1920x1080 reicht als Quelle auch noch 16mm Film.

Grüße
Roman
lazarus11
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Sep 2018, 16:38
Danke sehr für den Link und die vielen Beiträge!
So ein Profi Scanner kostet soviel wie ein Mittelklasse Auto, genau damit hab ich auch gerechnet. Mir fehlte nur ein Hersteller
john_frink
Moderator
#12 erstellt: 11. Sep 2018, 14:03
Das mit der Auflösung von 4K bei 35mm stimmt zwar, jedoch sind im weiteren Prozess noch weitere verlustbehaftete Schritte involviert, sodass die meisten Filme "nur" in Full HD bzw. 2K digitalisiert werden.

Schwer empfehlenswert finde ich übrigens bei dem Thema "der Pate". Da ist mir echt die Kinnlade runtergefallen wie gut das fast 50 Jahre alte Bild aussah!

dbabba
Stammgast
#13 erstellt: 24. Sep 2018, 03:40
Lawrence von Arabien sieht für so einen alten auch hammermässig aus... ( würde natürlich nach bearbeiten).
VG
Sal
Inventar
#14 erstellt: 02. Dez 2018, 19:51
Was wir im Kino zu sehen bekommen haben war die Xte Kopie. So ging es, in etwa:
0-te Generation:
Das geschnittene Kameranegativ - das nie zum Schnit verwendet wurde, da das Material unweigerlich leidet.
War der Film anhand der Arbeitskopien fertig geschnitten, war die Kunst das negativ anhand der Vorlage nachzuschneiden;
Hilfe waren sogenannte Keycodes, in der Endzeit des Filmschnits war die Übertradung von der Arbeitskopie auf das Negativ weitestgehend automatisiert
Der Negativschnitt lief am besten im Checkerboard - Verfahren: Zwei parallel laufende Filmstreifen, ein Filmbild dient als überhang, nur zum Kleben,
der optische Printer, der ein neues Positiv erstellt, wechselt zwischen den Streifen hin und her und ignoriert dabei das "Klebebild".
Der Grund: man sieht die Klebestelle! Deshalb sehen alte, auf Film gedrehte Fernsehbeiträge (oder Opas Super-8) so räudig aus, man musste aus Aktualitätsgründen / Hobbygründen mit dem Kameramaterial schneiden, am Ende war das Umkehrfilm, der direkt ein Posiv erstellt. Wer mal sowas in einer uralten Sendung sieht, kann auch die Klebestellen bemerken.
Jedenfalls, man hat mit dem Ablichten des Kameranegativs schon mal die 1. Generation, ein positiv.
Das musste, solange es keinen Umkehrfilm gab, wieder kopiert werden, 2te generation, negativ.
Davon wieder ein Positiv, 3te Generation, für die Farbkorrektur mittels Farbfiltern. Davon wieder das Negativ, 4te Generation.
Dacon wurden dann wieder das Positiv 5te Generation, aus dem erste "Master" kopiert wurden für die spätere Massenkopierung
jetzt sind wir schon in der 6ten Generation.
Wobei man sagen muss, es waren nach meiner Erinnerung besonders feinkörnige Spezialfilme, die zum Kopieren verwendet wurden.
Und als 7te Generation kam dann die Vorführkopie ins Kino-und alle waren trotzdem begeistert.
Wer in der Lage ist, sich die erste Generation eines Schwarzweissnegativs aus den 20ern anzuschauen wird seinen Augen nicht trauen - die Qualität war von späteren Schwarzweissmaterial z.B. aus den 80ern nicht zu unterscheiden. Was wir als zapplige , kontrastige Bilder gewohnt sind, kommt einfach von den vielen Zwischenkopien, auch weil Originale verloren gegangen waren und oft zur Rettung immer wieder kopiert werden musste.

Das andere Extrem ist 70mm, "2001" oder "Dunkirk" oder "Lawrence von Arabien":
Filmkorn ist gleich gross, aber der Unterschied ist, ob man es in die Fläche von
35mm quetscht oder von 70mm. Bei 70mm ist da Korn im Verhältnis kleiner.
Man kann auch öfters im Arbeitsprozess kopieren, ohne das die Qualität so schnell leidet wie bei 35mm.
Deshalb ist "Star Wars" auch "Schuld", dass es 70mm noch gibt: Da die Effekte aus Xten Kopierungen bestehen, war 70mm
das beste Material dafür. Ich habe noch eine 70mm Mitchell für Spezialeffekte im Einsatz erlebt, kurz bevor alles digital wurde.

Summasumarum. Selbst wer "nur" an das farbkorrigierte Negativ kommt,
hat noch immer eine bessere Qualität als man als Zuschauer im Kino zu sehen bekam...


[Beitrag von Sal am 02. Dez 2018, 19:52 bearbeitet]
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