Belastungsgrenze für Subwoofer

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energy119
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mrz 2010, 00:08
Hallo,
ich wollte mal fragen wie ich die Belastungsgrenze von meinem Subwoofer herausfinden kann,ohne ihn gleich zu zerstören

Jamo SW 410e
Viele Infos über ihn habe ich nicht gefunden.Wäre über mehr Infos dankbar;)
Aktiv / Passiv: aktiv
Musikbelastbarkeit: 100 Watt
Übertragungsbereich von bis: 35 - 150 Hz
Übergangsfrequenz: 70, 150 Hz
Membrandurchmesser: 254 mm
Abmessungen: 390 x 320 x 490 mm
Gewicht: 14,4 kg

Zitate gefunden in Google:

"Teil des Systems ist der Jamo SW 410 E Subwoofer. Der damalige Preis des Systems betrug 2500 DM, der Preis des Subwoofer allein schon 1000 DM! Vom Hersteller Jamo existiert die Angabe, dass das System für Räume mit weniger als 25 m² geeignet sei. Ich kann getrost sagen, dass mit dem passenden Receiver auch größere Räume ohne weiteres beschallt werden können."

Frage:Passender Receiver? Bei Aktivsubs ist dessen Wichtigkeit doch untergeordnet oder?

Ich habe mir auf Youtube einige Videos angeschaut wo die Membran sehr stark bewegt wird.Ich frage mich wie weit ich den Bass anheben darf.Wie stark darf ich die Membran belasten? Klopfen tut er noch nicht,aber ich weiß nicht ob er bei so starken kräften die da herrschen gleich bei eventuellem Klopfen kaputt geht würde.
Ich nutze den
SHERWOOD RD6502 AV 5.1 Heimkino Receiver
Settings:Sw +5 Db
Am Sub ca 90% Level eingestellt.
Und am PC(!) beim crossover zw.60 und 80hz (wechselnd) und
Subverstärkung aktiviert bei 10% ,bei 15 ist es schon erheblich kräftiger.

Kann es sein oder ist es Täuschung:
Wenn ich den Level auf ca 60% mache,kein Db erhöhung im reciever und dafür die Subwooferverstärkung am pc (Creativ Soundkarte) auf 30% setze,dass der Bass dann "unschöner" ist?Oder ist das für den Bassklang/wirkung egal "wo" die Lautstärke herkommt.

Ich hoffe der Text schreckt nicht ab;)
lg und schönen abend noch!
Matthias

PS:Hat zufällig jemand den selben sub?


[Beitrag von energy119 am 03. Mrz 2010, 00:13 bearbeitet]
Bass-Oldie
Inventar
#2 erstellt: 04. Mrz 2010, 23:29
Hi,

eine relativ einfache Methode zur Grenzfindung des Subs ist die Kompression. Du brauchst dazu einen Vorverstärker, dessen Lautstärke-Anzeige in dB Werten angegeben wird.
Wenn der Sub nicht mehr 1:1 dem Eingangssignal folgen kann, kommt er an seine Grenzen.

Du gehst dabei wie folgt vor:

- Stelle eine mittlere Lautstärke am Vorverstärker ein.
- Merke dir die dB Anzeige (am besten notieren).
- Spiele einen Sinuston mit der Frequenz ab, die du testen willst. Da ein Sub bei jeder Frequenz unterschiedliche Grenzwerte haben kann, sind Test in Stufen von 5 oder 10 Hz von ca. 100 Hz abwärts sinnvoll.
- Messe mit einem SPL Meter in immer gleicher Distanz zum Sub (am das Meter irgendwo hinlegen, oder auf ein Stativ montieren) die sich ergebende Lautstärke.
Der Sub sollte dabei mit seinem eigenen Volume Steller auf ca. 10h Position stehen um ausreichend Reserven zu haben.

Diese beiden Messwerte sind die Grundlage. Wenn du jetzt den Vorverstärker um 3 dB lauter stellst, wird auch der Sub um diese 3 dB lauter. Bis... er an seine Grenzen bei der Frequenz kommt. Dann zeigt er weniger als die 3 dB an. Und an dem Punkt solltest du aufhören um ihn nicht zu überlasten.

Bitte beachte, dass sehr tiefe, konstante Frequenzen mit hohen Pegeln das Schwingsystem des Chassis durch Wärme überlasten können. Du solltest die Testtöne daher nie mehr als einige Sekunden am Stück laufen lassen.
getodak
Inventar
#3 erstellt: 05. Mrz 2010, 16:07
Sehr gute Erklärung Axel. Wie sieht das mit den Moden aus? Steigen die proportional mit, oder geht das nur fürs Freifeld?
Bass-Oldie
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2010, 19:05
Hi,

wenn man diese Messung macht, sollte man das SPL Meter direkt vor den Sub (ca. 5-10cm Abstand vor das Chassis) stellen, um den Einfluss des Raumes zu minimieren bzw. auszuschalten.
Sorry, das hatte ich vergessen zu erwähnen.

Im Prinzip spielen mögliche Raummoden aber keine Rolle, wenn der Platz des SPL Meters bei allen Messungen gleich bleibt.
energy119
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Mrz 2010, 01:46
wow sehr schöne erklärung.
Also als vorverstärker kann ich ja eigentlich meinen 5.1 Verstärker nehmen, der hat eine Db anzeige ( Min,1,2....75db)

Nur diesen SPL Meter besitze ich nicht.
Aber ich werd schon jemand finden der mir einen ausleihen kann.

vielen dank!
Bass-Oldie
Inventar
#6 erstellt: 06. Mrz 2010, 01:54
Gerne
Hoffentlich hilft's
Retro-Markus
Inventar
#7 erstellt: 06. Mrz 2010, 12:55

energy119 schrieb:
ich wollte mal fragen wie ich die Belastungsgrenze von meinem Subwoofer herausfinden kann,ohne ihn gleich zu zerstören


Ok, hilft dir jetzt nicht weiter, aber WARUM willst du das herausfinden? Selbst wenn du ihn mit Testtönen an seine Grenzen führst, bringt dir diese Erfahrung doch dann für den tagtäglichen Einsatz zum Beispiel beim Filmeschauen rein gar nichts.

Oder mache ich da jetzt einen Denkfehler?

VG
Markus (der bisher in 14 Jahren noch nie versucht hat, einen seiner Subwoofer bewusst zu überlasten)
getodak
Inventar
#8 erstellt: 06. Mrz 2010, 16:07
Es geht doch überhaupt nicht um eine "bewusse Zerstörung", das ist Quatsch. Er schrieb doch, ohne ihn zu überlasten.

Es ist einfach interessant zu wissen, das ist alles.
Granuba
Inventar
#9 erstellt: 06. Mrz 2010, 16:11
Hi,


Es ist einfach interessant zu wissen, das ist alles.


bei dieser Art Messung kann man aber seinen Subwoofer schrotten. Sei es, daß er anschlägt oder elektrisch "die Grätsche" macht. Wesentlich praxisnaher ist da eine Klirrmessung über verschiedene Pegel.

Harry
Retro-Markus
Inventar
#10 erstellt: 06. Mrz 2010, 16:26

getodak schrieb:
Es geht doch überhaupt nicht um eine "bewusse Zerstörung", das ist Quatsch. Er schrieb doch, ohne ihn zu überlasten.

Es ist einfach interessant zu wissen, das ist alles.


Aber wo liegt der Sinn für den Einsatz in der Praxis? Das ist mir nicht klar. Messtöne sind das Eine, aber die haben relativ wenig damit zu tun, wie ein Subwoofer z.B. bei der Wiedergabe eines Filmsoundtracks gefordert wird.

VG
Markus
Bass-Oldie
Inventar
#11 erstellt: 06. Mrz 2010, 16:29
Ich habe etliche Subs mit der o.g. Messung getestet, und hatte NIE einen Ausfall irgendwelcher Art. Nur mal als Feedback.

@ Harry

Wie soll deiner Meinung nach ein Otto-Normaluser eine verwertbare Klirrwertmessung machen?
getodak
Inventar
#12 erstellt: 06. Mrz 2010, 17:41

Aber wo liegt der Sinn für den Einsatz in der Praxis? Das ist mir nicht klar.


Für die Praxis gibt es da keinen Sinn. Ich z. B. hab meinen Sub selber gebaut und um zu sehen, wo er mithalten kann wäre das schon interessant.
Bass-Oldie
Inventar
#13 erstellt: 06. Mrz 2010, 20:39
Nun ja, man könnte daraus zumindest mal ableiten, welchen Pegel man am Lautstärkesteller nicht überschreiten darf damit der Sub vor Überlastung verschont bleibt. Und das wäre die Stellung des Vorverstärkers bei der Frequenz, wo der Sub von allen Messungen zuerst in die Kompression ging.
getodak
Inventar
#14 erstellt: 06. Mrz 2010, 21:46
Gibt es da Richtwerte, wie lang ein Chassis eigentlich durchhalten kann? Ich hab wahnsinnige Angst >110 dB bei 20 Hz auf das Gerät loszulassen. Ist das für - sagen wir eine Minute - absolut unbedenklich, oder sind Sinus Töne der absolute Chassis-Killer?
Bass-Oldie
Inventar
#15 erstellt: 06. Mrz 2010, 22:03
Hi,

wie oben beschrieben, ich rate dazu den Ton nur solange anzulegen, wie man zur Ablesung des SPL Meters braucht. Also ein paar Sekunden.
Keiner weiß, wie gut die Spule die durch das Signal erzeugte Wärme ableiten kann, die Chassis können in der Hinsicht sehr unterschiedlich gebaut sein.

Im normalen Betrieb spielt dies keine Rolle, da keine reinen Sinustöne in der Länge und Pegel in Musik oder LFE Signal vorkommen. Zumindest normalerweise nicht. Die Serverszene in PULSE war in der Hinsicht aber schon ziemlich heftig nah dran.

Bei den Messungen der tiefen Frequenzen unter 40 Hz sollte man vor der jeweils nächsten Frequenzmessung dem Chassis etwas Ruhe zum Abkühlen geben, wenn man nicht weiß, wie stabil das Chassis mit der Wärme der Schwingspule umgeht.
Granuba
Inventar
#16 erstellt: 06. Mrz 2010, 22:36
Hi,


Ich hab wahnsinnige Angst >110 dB bei 20 Hz auf das Gerät loszulassen.


und da ist das erste Problem: Ein Mikro im Schallpegelmessgerät dürfte im Nahfeld (cm-Bereich) recht schnell überfordert sein. Oder sagen wir es so: Bevor ein gutes Subwooferchassis bei 5cm Messentfernung aufgibt, gibt das Messmikro auf. Grundregel: 6dB Pegelverlust pro Entfernungsverdopplung. Bei sagen wir mal 85dB auf einem Meter biste bei ~6cm bei ~109dB. Das Mikro bekommt da Probleme, der Subwoofer dümpelt im Kleinsignalbereich von einem bis zehn Watt. PowerCompression misst man damit also definitv nicht.

Harry
getodak
Inventar
#17 erstellt: 07. Mrz 2010, 00:19
Wieso, wenn man das SPL Meter auf z. B. einem Stativ aufbaut und eben nicht mehr bewegt sollte das doch funktionieren, oder täusche ich?
Granuba
Inventar
#18 erstellt: 07. Mrz 2010, 00:45
Hi,

nur richtig gute Mikrofone vertragen dermaßen hohe Pegel, ohne selbst zu komprimieren. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Welches Chassis hast Du denn wie verbaut?

Harry
getodak
Inventar
#19 erstellt: 07. Mrz 2010, 01:17

Hi,

nur richtig gute Mikrofone vertragen dermaßen hohe Pegel, ohne selbst zu komprimieren. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen.


Mh, das macht durchaus Sinn.


Welches Chassis hast Du denn wie verbaut?


BMS 18N850 als BR.
Bass-Oldie
Inventar
#20 erstellt: 07. Mrz 2010, 12:20
Nun ja, natürlich kommt es auch auf die Werkzeuge an, die man benutzt. Bereits ein handelsübliches SPL Meter der Mittelklasse wird mit einem Messumfang von 50-126 dB angegegeben, siehe http://www2.westfali...26db_typ_a_und_c.htm Dies steht mir (neben hochwertigeren Messgeräten) für solche einfachen Messungen zur Verfügung. Ich beziehe mich absichtlich nur darauf, weil ich ja kaum von normalen Usern erwarten kann, dass sie Mess-Equipment im Werte von tausenden EUR dafür nutzen können.

Dazu kommt, dass im Tiefbassbereich der SPL Unterschied bei halbierter Distanz bei mir keine 6 dB beträgt. Nach meinen, gerade nochmals verifizierten Messungen (SPL Meter vor dem Sub auf dem Boden liegend), ist der Zuwachs bzw. der Verlust bei z.B. 40 Hz nur 3 dB. Warum das so ist, kann ich nicht herleiten es mag an der "im Haus" oder Viertelraum-Messung liegen.
Die auf 100 cm Distanz angenommenen 85 dB von Harry ergeben so also "nur" 99 dB in 6 cm Distanz. Man hätte mit o.g. SPL Meter also noch gute 27 dB zum Messen übrig.
Wem das für sein Messgerät oder den Subwoofer nicht reicht, der kann ja bei jedem anderen, größeren Abstand messen. Solange die Position des Meters gleich bleibt ist die Distanz egal. Es ist ja keine absolute Messung, sondern nur eine relative gefragt.

Im Falle des einen meiner Subs, einem SVS PB12-Plus/2 und der externen Zuführung des 40 Hz Signals stand die VV Anzeige bei -16 um die 99 dB in 6 cm Abstand (also 85 dB in 100 cm) zu erreichen.
Bei +8 dB hat er erstmals um 1 dB komprimiert, also 122 statt 123 dB angezeigt. Dies blieb auch in der nächsten Stufe so, also 125 dB (statt der erwarteten 126 dB) bei +11 in der Anzeige. Das wären 111 dB in 100 cm Abstand.
An der Stelle habe ich die Messung dann gestoppt, und niemand kam dabei zu Schaden.

Mehr habe ich nicht empfohlen. Dass es so funktioniert, weiß ich, und es ist bestimmt kein schwacher Sub, der Plus/2 mit seinen zwei 30cm Chassis und 900W RMS Leistung. Die Messwerte weniger starker Gesellen dürfte also in kleinerem Messbereich darstellbar sein. Ansonsten: messt in größerer Distanz.


[Beitrag von Bass-Oldie am 07. Mrz 2010, 16:56 bearbeitet]
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