JH Audio Händler in Deutschland gesucht

Servus,

ich war bis vor kurzem in der Branche als Hörgeräteakustiker tätig und kann dazu vor allem eines sagen:
Fast kein Akustiker ist interessiert sich "auch noch Monitoring ans Bein zu binden". Alle Fachgeschäfte sind chronisch unterbesetzt und die Terminkalender bis oben hin voll. Es steht einfach nicht die Zeit zur Verfügung sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und falls sich doch einmal ein Akustiker dazu entscheiden sollte, dann geht es da meistens nicht ums Geld sondern weil es ihn selbst interessiert. Denn man muss auch beachten, dass sich mit dem Verkauf von Hörgeräten deutlich mehr Geld verdienen lässt, als mit IEMs. Zudem sind die meisten Fachgeschäfte auch einfach nicht dafür konzipiert nebenbei auch noch etwas anderes als Hörsystem zu verkaufen.

Aber vielleicht haben wir ja Glück und es findet sich jemand für JH Audio ;-)

Hi, auch von mir nochmal ein Update.
Ich habe Tobias Künneth (den Abteilungsleiter PA bei Thomann) am Wochenende per E-Mail angefunkt und um Rückmeldung gebeten.
In der Mail hatte ich die Problematik (kein JH Authorized Dealer in Deutschland) nebst technischer Beschreibung (Freqphase) und Referenzen nochmal vorgetragen. Heute habe ich darauf die Antwort erhalten:

Herr Künneth hat wohl ein längeres Gespräch mit Herrn Kolb (dem Thomann-Produktmanager) geführt.
Dennoch sind die beiden leider "zu dem Ergebnis gekommen, JH Audio nicht ins Programm aufzunehmen".

Aber den Versuch wars wert Offenbar waren die Jungs ja auch nicht so ganz abgeneigt!

(=> Also neben JH-Audio gleich die nächste Mail an pa@thomann.de für weitere Überzeugungsarbeit )

zip234 (Beitrag #371) schrieb:

Dennoch sind die beiden leider "zu dem Ergebnis gekommen, JH Audio nicht ins Programm aufzunehmen".

Ein Grund wurde nicht genannt?
Wäre schon interessant, ob in der Branche Vorbehalte gegen diesen Hersteller existieren (bezüglich Service oder konstanter Produktqualität), oder ob Thomann sich nur nicht mit einem weiteren hochpreisigen Hersteller "verzetteln" möchte.

ich vermute:

1. das handling von custom-aufträgen ist nicht ganz unaufwändig (abdruckkontrolle, sonderwünsche bzgl artwork etc... da braucht man schon nen fachmann an bord).

2. die reklamationsquote scheint bei jh nicht ganz so gering zu sein, wie man sich das wünschen würde. das erfordert nochmal wieder manpower und know-how.

peacounter (Beitrag #373) schrieb:

ich vermute: 1. das handling von custom-aufträgen ist nicht ganz unaufwändig (abdruckkontrolle, sonderwünsche bzgl artwork etc... da braucht man schon nen fachmann an bord).

Customs von UE bietet Thomann ja an, das kann dann eigentlich nicht der Grund sein.

das läuft dann über fischer-amps.
daher ist das handling einfacher.
fischer-amps sind ja eh schon zulieferer von thomann durch die vielen anderen produkte.
und die abdruckkontrolle werden die übernehmen.
genauso wie die endgültige kommunikation bei reklamationen.

ahso... insider wissen mehr ;-)

...nun, ich war ein großer Fan der JH16,...für mich die besten IEs, die ich bis dahin gehört hatte.
Kaufe mir vor Jahren die JH11 und mit dem Service von JH schlechte Erfahrung gemacht, sodass ich das Risiko mit den JH16 nicht mehr auf mich nehmen würde, sie evtl. wegen Reklamation einschicken zu müssen.
Eigentlich zwar schade, doch in diesem Preissegment muss der Service top sein und der war es nicht.

Hatte dazu auch ein Thread aufgemacht:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-490.html

Exploding_Head (Beitrag #376) schrieb:

ahso... insider wissen mehr ;-)

das ist eihentlich kein insiderwissen.
fa machen den vertrieb für deutschland.
alle händler schicken daher wohl dorthin und haben so eine gewisse sicherheit bzgl der abwicklung nebst versand etc...
auch was den partner bei reklamationen angeht.

peacounter (Beitrag #378) schrieb:

Exploding_Head (Beitrag #376) schrieb: ahso... insider wissen mehr ;-) das ist eihentlich kein insiderwissen. fa machen den vertrieb für deutschland. alle händler schicken daher wohl dorthin und haben so eine gewisse sicherheit bzgl der abwicklung nebst versand etc... auch was den partner bei reklamationen angeht.

Siehste... dass FA UE in D vertritt war mir bekannt, aber nicht, dass die den Händlern die ganze Arbeit abnehmen - das ist dann das von mir so bezeichnete "Insiderwissen" ;-)

Hallo zusammen, hier ein kurzer Zwischenstand zur Händlersuche.

Thomann (über Abteilungsleiter PA + Sales Manager): Absage.
Begründung: nach längerer Überlegung dagegen entschieden.

Musik Produktiv Ibbenbühren: Absage.
Begründung: Kein Lieferant in Deutschland verfügbar.

Just Music (Hamburg über Zentraleinkauf): Absage.
Begründung: Bei Anfertigungen müssen die Abdrücke in die USA exportiert und die Hörer wieder importiert werden (Zoll, Einfuhrsteuer etc.). Das wäre so nicht zu leisten, da die entsprechende Logistik dafür nicht vorhanden sei.

Music Store (über Sales Manager): Absage.
Begründung: keine

Ja, böse Welt.
Aber so is es dann doch eben.
Aus meiner sicht sehr verständlich.
Die Margen geben keinen deutschen vertrieb her.

ist zwar schade, aber gibt doch mittlerweile genug gute alternativen.
Auch aus deutschland.

Finde JH audios "innovationen" (mehr und noch mehr treiber)
eh etwas fragwürdig.

frix (Beitrag #14) schrieb:

ist zwar schade, aber gibt doch mittlerweile genug gute alternativen. Auch aus deutschland. Finde JH audios "innovationen" (mehr und noch mehr treiber) eh etwas fragwürdig.

Was ist mit dem Freqphase? Ist das mehr Marketing als Innovation?

Ich hatte während der Existenz von MP4Audio noch die Möglichkeit folgende Hörer direkt miteinander zu vergleichen:
- Ultimate Ears Reference Monitor
- JH Audio JH13Pro
- JH Audio JH16Pro
- JH Audio JH16Pro Freqphase
- Rhines Stage 5

Es ist mittlerweile schon ein halbes Jahr her, aber für mich war der Unterschied zwischen dem Freqphase- und dem Non-Freqphase-Modell hörbar.

Ich habe mich bei einem Testaufbau (Yellowjackets - Timeline in 96/24 über Beyerdynamic A200p) insbesondere auf die Hihats und Becken von Will Kennedy konzentriert, als ich den Unterschied heraushören wollte.
Beim Freqphase-Modell wirkte die Hihat - ganz im positiven Sinne - irgendwie "schmaler". Sie kam beim Direktvergleich mit dem normalen 16er klarer bei mir an; man könnte sagen, es hätte (gerade bei der Höhen-Wiederabe) weniger "Diffus" geklungen. Die Freqphase-Wiedergabe wirkte auf mich präziser; mehr auf den Punkt.

Der UE RM klang im Vergleich zum 16erFP geradezu etwas "unaufgeräumt" bei der Wiedergabe jener Yellowjackets-Hihats.
In Sachen Frequenzverlauf war der UE RM natürlich deutlich ehrlicher als der JH16er mit seinen 4 Low-Treibern pro Seite - und hat auch Kompressoren etwas mehr enttarnt als die JH-Audio-Hörer und der von Rhines.
Beim Rhines Stage 5 hat mir die Höhenauflösung nicht gefallen; er klang für mich im Vergleich zu den JH's nicht präzise genug.

Zitat aus von http://www.head-fi.o...-the-older-models/45 :
"I do have a pre-freqphase JH13 Pro and the freqphase version. Those I know who've so far heard both have been wowed by the latter in comparison, and the original JH13 Pro was already outstanding--I'm of the same mind. The imaging is more precise. Resolution is improved--it is now the most resolving of all the in-ears I've yet heard, and one of the most resolving headphones I've heard regardless of form factor. Over the last few days, I've been listening to the freqphase JH13 Pro directly from the Benchmark DAC2 HGC a lot, and its detail retrieval (and imaging) is amazing. I took it with me to some Chesky recording sessions a couple of weeks ago for live monitoring.
The pre-freqphase version is no less outstanding than it was before freqphase. But the freqphase version is, to my ears, no doubt better."

frix (Beitrag #14) schrieb:

ist zwar schade, aber gibt doch mittlerweile genug gute alternativen. Auch aus deutschland. Finde JH audios "Innovationen" (mehr und noch mehr treiber) eh etwas fragwürdig.

...wäre JH eine Deutsche Firma mit entsprechendem Service und kurzen Wegen, würde die Kritik über "Innovationen mit mehr und noch mehr Treiber" vor dem Hintegrund des klangliches Ergebnisses lediglich eine Randnotiz.
Mit dem umständlichen Weg und inkonstanter Qualität des Service ist das Risiko sehr hoch einen Hörer für das viele Geld zu bekommen, der nicht richtig passt. Und dann beginnen die Probleme mit dem langen Warten.
Es gleicht in etwa dem Dillema mit einem schönen 12 Zylinder Jaguar.
Du brauchst 2 davon.
Einen, den Du fahren kannst, während der andere in der Werkstatt verweilt.

Hi Folks,

ich wollte zur eurer Information mal schnell folgende Informationen zum Thema "Was kostet der Import eines JH-Kopfhörers?" posten.

Beispielfall:
JH13Pro incl. Fiber-Optik. Warenwert = 1199 USD
FedEx-Frachtkosten (errechnet im Warenkorb-Checkout auf jhaudio.com) = 47,45 USD

Der Zollsatz für Kopfhörer beträgt 2% (TARIC-Identnummer für maßgefertigte InEars = 85183095900).
Die Einfuhrumsatzsteuer beträgt 19%.
Wichtig: ab einem Warenwert von 1000€ ist eine vorherige Einfuhr-Anmeldung beim Zoll erforderlich. Diese kann man auch online machen.
(=> http://www.zoll.de/D...lanmeldung_node.html )

Hochrechnung:
Gesamtwert der Sendung (entspricht der Summe aus Warenwert + Frachtkosten) beträgt 1199 + 47,55 = 1246,45 USD.
Das entspricht beim aktuellen Umrechnungskurs von 0,89€/USD einem Betrag von 1109,92€.
(=> Es ist eine vorherige Anmeldung beim Zoll erforderlich!)

Gesamtwert der Sendung x Zollsatz von 2% = zu versteuernde Summe.
In Zahlen: 1109,92€ x 1,02 = 1132,12€.
Zu versteuernde Summe x Einfuhrumsatzsteuer von 19% = Endbetrag
In Zahlen: 1132,12€ x 1,19 = 1347,22€ .

Fazit: Auf den reinen Kopfhörerwert von 1109,92€ kommen in diesem Fall noch 237,30€ oben drauf.
Das entspricht wiederum 178,22 Euro mehr, als Herr Dapa damals veranschlagt hatte (1169,00€).

Ich war vor kurzem beim Hörgeräte Seifert.

Dort wurde mir gesagt, dass sie mittlerweile mit der Qualität von Ultimate Ears so unzufrieden sind und deshalb versuchen mit JH Audio Kontakt aufzunehmen um ein Händler zu werden! Allerdings wird dies ca. 1 Jahr noch dauern bis alles geregelt ist.

Mittlerweile auch:
- Bax: Absage
- session: Absage
- Fischer Amps: quasi Absage (aus verständlichen Gründen)

Das mit Hörgeräte Seifert klingt gut. Mit wem (in welcher Filiale) hattest du denn da gesprochen?

Warum importierst du denn nicht selbst, wenn du unbedingt einen JH wilst? Die ganzen Händler anzuschreiben, macht dir doch auch eine Menge Aufwand, den du auch in eine Bestellung hättest stecken können.

Alleine durch den schlechten Wechselkurs sind die Preise natürlich noch mal ein gutes Stück hoch gegangen im Vergleich zu früher. Ob das bei Dapa damals möglicherweise auch falsch kalkuliert wurde, kann man natürlich so nicht mehr einfach sagen. Aber wenn da einiges an Overhead mit Refits und Garantiefällen entstanden sein sollte, kann ein Händler schnell ins Minus rutschen, wenn er nicht ordentlich kalkuliert hat.

In deiner Rechnung ist zwar alles drin, was für dich als Privatperson so alles zu zahlen wäre, aber du musst eben auch noch Dinge wie den Abdruck und vor allem die Zollabwicklung bedenken. Kommunikation mit dem Zoll, Fahrtkosten und Zeitaufwand zum Abholen sind ja auch noch da. Und dazu muss der Händler zwei Jahre Gewährleistung bieten, so dass er für die Abwicklung und den Versand bei einem möglichen Refit oder Garantiefall sorgen muss. Da kann schnell mal einiges an Kosten und Zeitaufwand zusammenkommen, wenn der Service bei JH wirklich nicht so toll ist. Muss alles vorher bedacht und im Endpreis berechnet werden, so dass es wirklich schwer ist, konkurrenzfähige Preise zu deutschen Anbietern zu haben. Und sollte es bei Problemen irgendwelche Streitigkeiten mit JH geben, kann das rechtlich auch schnell richtig nervig für den Händler werden. Gleichzeitig soll er dann dem Kunden gegenüber immer freundlich sein, wenn der eine reibungslose und schnellstmögliche Abwicklung bei seinen Problemen erwartet, weil er ja einen so teuren In-Ear gekauft hat.

zip234 (Beitrag #20) schrieb:

Das mit Hörgeräte Seifert klingt gut. Mit wem (in welcher Filiale) hattest du denn da gesprochen?

Die Filiale war die:
Lindwurmstraße 9
80337 München

Ist auch die einzige Filiale wo IEM getestet werden können.

Alright!
Mailantwort von Hörgeräte Seifert lautet: "Es ist richtig, dass wir JH Audio in unser Sortiment aufnehmen möchten und gerade dabei sind die Formalitäten zu klären. Das kann aber leider noch ein paar Tage oder sogar Wochen dauern."
Klingt vielversprechend

Tob8i, das stimmt - ein bisschen Aufwand ist es. Aber von nichts kommt nichts. Wenn man seine E-Mail einmal aufgesetzt hat ists dann auch nur noch copy&paste.
Im Endeffekt hätte ich gerne einen deutschen JH-Audio-Vertrieb/-Händler (inklusive Gewährleistung/geordneten Refit-Möglichkeiten etc.), bei dem ich einen zweiten Anlauf wagen kann, sobald klar ist wie sich die Verfahren gegen den bisherigen Deutschlandvertrieb entwickeln. Und eh' sich in jener Wartephase gar nichts voran bewegt dacht' ich mir: Ich werd einfach mal aktiv.