OT aus dem \"Lautsprechermythen\"-Thread

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fips83
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Aug 2008, 23:43
Ohne das ich groß disskutieren will. Lest selber mal:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,470890,00.html

Ein Grund, warum ich mich von dem Zeug vernhalten will.
ThaDamien
Inventar
#2 erstellt: 23. Aug 2008, 15:18
der selbe "scheiss" läuft in Amerika seid jahren...

Aber made in the USA ist nicht schlecht..

Kopfschüttel, ich halte mich lieber von diesem thread FERN
george
Stammgast
#3 erstellt: 23. Aug 2008, 20:45
Es sind substanzielle Unterschiede. Es geht nicht darum, ob man nicht auch in China Standards einführt/einhält, die Werkshalle hin und wieder fegt oder teure Importmaschinen für die Fertigung benutzt - wir reden hier von zwai unterschielichen Welten!

"Made in Germany" wird noch gar nichtmal so sehr von den Ingenieuren definiert (bin selbst einer) sondern insbesondere der Facharbeiterkultur. Alle High-End-Unternehmen beschäftigen im großen Maße hochspezialisierte Arbeiter (keine Akademiker) bis "hinunter" in die Fertigung. Die Ausbildung dieser Leute kostet die Unternehmen hohe fünfstellige Beträge und wenn man nicht in der Lage ist den Mitarbeiter zu halten, geht einem auch noch das jahrelang vermittelte Know-How (zu dessen Verständnis er vorher die Ausbildung zum Werkzeugmacher, Industriemechatroniker etc. genossen hat) flöten - man ist auf langfristiges Handeln angewiesen, was gerade bei börsennotierten Unternehmen (oder Kunden) schwer fällt.

Einfache, sich wiederholende mechanische Tätigkeiten werden hingegen sukzessive von Maschinen übernommen. Gerade bei komplexen Tatigkeiten sind ebenso komplexe Maschinen (absolut betrachtet sehr selten) notwendig, deren Beausfsichtigung/Wartung/Inbetriebnahme wiederum diese Facharbeiter benötigt.

Diese Kombination aus Ausbildung, langwidriges Vermitteln von Know-How und dem sukzessivem Wandel quantitativ hin zu qualitativ anspruchsvoller Arbeit (Automatisierung etc.) kennzeichnet den "Hochlohnstandort" (traditionell insbesondere in D) und macht ihn leistungsfähiger GERADE in einer globalisierten Welt.

Dynaudio ist sicherlich ein typisches Beispiel dafür. Konsequente, langfristige Investitionen und Fokussierung auf einen Standort mit einer hohen Fertigungstiefe lassen eine hocheffiziente Produktion gedeihen, deren Know-How sich nur schwer kopieren lässt und die sich bis in die Verarbeitungs- und Klangqualität niederschlägt.

"Made in China" wird produziert, wenn die langfristigen Maßnahmen unerwünscht sind, stattdessen höchste Stückzahlen bei geringsten Investitionen gefordert werden (produktionstechnische Entsprechung des kurzsichtigen Handelns). Arbeiter verdienen extrem wenig, werden schnell angelernt und sind ebenso schnell austauschbar (Ausfall durck Krankheit oder gar Aufsässigkeit). Investitionen in hochwerige Maschinenparks werden gemieden, stattdessen massive Affenmontage (Großserie) oder Heimgefrickel (Kleinserie).

Jedes Jahr verlieren zehntausende in Leistungsfähigkeit und Know-How überlegene Facharbeiter (nicht nur in D) ihren Job und werden durch billigere, unqualifiziertere und austauscbare Arbeiter ersetzt. Das die Billiglohnländer dabei die Kaufkraft ihrer Kunden schwächen (Binnennachfrage nach 100€-IPods bei 40€ Monatslohn ist eher...bescheiden) und sich damit selbst mit in den Abgrund stürzen, wird man noch früh genug merken - oder halt nicht

Es gibt ganze Industrien, die sich durch jahrzehntelange Ausbeutung schon lange ins qualitative und fortschrittliche Abseits befördert - Bekleidung ist heute weder billiger noch hochwertiger und langlebiger als vor Jahrzehnten! Und auch der Hifi-Markt erlebt nicht gerade seine qualitative Blüte...


Man verdeutliche sich einfach:

"Made in China" bringt einem keine Vorteile! Etwaige "Lohnvorteile" werden durch andere Komponenten (Effizienz, Kontrolle, Transport) aufgefressen und überhaupt werden sie nicht an den Konsumenten weitergegeben! Viel mehr sind sie der Ausdruck einer möglichst billig/primitiven Produktionsweise und damit auch letztlich bestimmend für die Produktqualität.

Das Hochlohn-Produkte teurer sind, stimmt nur zu einem sehr kleinen Teil und entsteht viel mehr durch die Produktklassifizierung (minderwertigere Produkt-Klassen sind eher von Billiglohn-Produktion betroffen).

Drei populäre Gegenbeispiele außerhalb der Hifi-Welt, welche Hochlohn- vs. Billiglohnstandort verdeutlichten:

- T-Shirt von Trigema vs. Adidas. Das "Made in Germany"-Produkt entsteht auf neueren, modernen Maschinen mit vertikal integrierter Produktion - muss es auch. Trotz locker 50fach höherer Stundenlöhne ist es schlussendlich nicht teurer als das chinesische Adidas-Hemd (Transport, Ausschuss, miese Produktionseffizienz UNNNNDD Marketing!)!

- Victorinox-Taschenmesser
Ein kleines Exemplar kostet knapp 10€. Solider, rostfreier Stahl und effiziente, wertschöpfungsintensive schweizer Qualitätsarbeit bei einem Stundenlohn von 41€!

- Swatch
Japaner versuchten die technologisch weit überlegenen und uhrentechnisch erfahreneren Schweizer mit Billig-Produkten das Fürchten zu lehren. Ein Libanese glaubte an die Qualitätsarbeit und schmiedete binnen weniger Jahren den Weltmarktführer. Für rund 50€ bekommt man 100% Swiss Made Swatch. Kunststoff zwar, aber haltbar und dabei billiger und besser als alle chinesischen (die Japaner haben ihren Standpunkt inzwischen auch geändert bzgl. Löhne, Kopiermentalität etc.) Konkurrenten!

Bei Lautsprechern ist es nicht anders...



"Komisch dass ich ungefähr 20 Chinesen unter 100 Maschinenbauern in Deutschland finden...."

In meinen nahen Jahrgängen waren unter knapp 100 Leuten ein Inder und ein Chinese - im Berufsleben habe ich noch gar keinen entdecken können...

Es geht auch gar nicht um die Nationalität, sondern die Arbeitsphilosophie. Ich habe viele türkiscchstämmige Kollegen, die nach Jahrzehnten hierzulande ebenso spießig merkwürdig aber pedantisch geworden sind, sie arbeiten auch fürs gleiche Geld und sind somit Teil des "Made in Germany" geworden.

In Deutschland sind Produkte selten übermäßig teuer, wobei wir die letzten Jahre mit der Dollarschwächung einen Sonderfall erleben (wir tragen den Kursverlust mit, damit der US-Konsum nicht gänzlich einbricht). Auch Rohstoffe muss China, Indien und Co in großem Maße einführen.

@ThaDamien
Die USA sind ein demokratischer Rechtsstaat. Unabhängig davon, wieviel man nun von der Politik der letzten Jahre hält und wieviele arme Schweine mit Lohdumping nahe des hiesigen gesetzlichen Mindestlohnes schuften, ist dies nicht mit einer radikalen Diktatur wie China zu vergleichen!


[Beitrag von george am 23. Aug 2008, 21:01 bearbeitet]
MusikGurke
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Aug 2008, 12:58
Bis auf


Die USA sind ein demokratischer Rechtsstaat


hast du meine volle Zustimmung!
ThaDamien
Inventar
#5 erstellt: 24. Aug 2008, 16:16
@george:
Die "chinesen" in meinem Semester, sind Chinesen die in Deutschland Englisch und Deutschsprachige Vorlesungen besuchen um dann wieder in China zu arbeiten...

Also wird "deutsches" ingenieurs und Planungswissen auch dort gesucht, diese zahl steigt in den letzten jahren an...


@ThaDamien
Die USA sind ein demokratischer Rechtsstaat. Unabhängig davon, wieviel man nun von der Politik der letzten Jahre hält und wieviele arme Schweine mit Lohdumping nahe des hiesigen gesetzlichen Mindestlohnes schuften, ist dies nicht mit einer radikalen Diktatur wie China zu vergleichen!


Das ich nicht lache, gerade die USA nach aussen "angeblicher" demokratischer Rechtstaat.so scheint es aber nur.

Wieviele "einwanderer" hoffen auf ein besseres Leben in den USA, und werden dann durch lohndumping ohne krankenversicherung etc. in den USA verschlissen und es "juckt dort auch keinen".

Ich finde es, natürlich meine Persönliche Meinung, noch schlimmer durch die "Politk" den mitmenschen aus "mexiko" vorzugaukeln bei uns ist alles so toll, um sie danach auszubeuten.

Man lockt diese Arbeiter quasy in die USA um sie danach aus zu beuten.

Der ganze lobyismus(richtig geschrieben ?!?!) in den USA ist keinen deut besser als die diktatur in China.

Erst kürzlich im Politik Talk im ersten,
China ist das land mit den meist verhängten Todesstrafen, gemessen an der absolut zahl.
So China hat 1.300 Millionen Einwohner, und die USA 300 Millionen, davon abgesehen wird die Todesstrafe nicht in jedem Bundesstaat verhängt so das man mal so grob aussem gefühl raus sagen kann das vielleicht 200 Millionen US Bürger überhaupt zum Tode verurteilt werden könnten.

Durch solche "falschen" Wissensinfusionen wird der "hass" durch die Medien immer schön von den "guten" ländern auf die "bösen" geführt.


Ich will China nun garnicht in Schutz nehmen, sicher läuft da nicht alles "super".Wäre auch totaler schwachsinn sowas zu behaupten, aber einer unserer heroischen Weltmächte ist in wirklichkeit keinen Deut besser.


Des weiteren wird ein großteil des Stahles in China mit alten "deutschen" Werkzeugen und Gerät aufbereitet, welches bei uns natürlich nicht mehr aktuell ist und in punkto reinheit und lunkerbildung weit unterlegen ist.

Nur ob z.B. Stahl in Lautsprechern soweit beansprucht wird, dass dies einen Unterschied macht stelle ich mal in Frage.

Ebenso gibt es dort "zig" werke die vor "kurzem" im Wirtschaftsboom entstanden sind die "topaktuell" sind...

Das Problem ist nur, welche China-Marke arbeitet sauber und gut ?

und welche verkauft "müll".

Dieses gilt es raus zu finden, und keine "grobe" pauschalisierung.

Das war mein eigentlicher Ansatz.

Deine Beispiele sind durch aus plausibel und nachvollziehbar und ich will China und ihre Produkte keinesfalls "heilig" sprechen.
Nur ist nicht jedes China produkt müll, nur weil es aus china kommt.

Bose ist ja auch nicht gut weil es in den Staaten entwickelt wurde und "MIT"-ingenieure den krams entwickeln.. Aber ja es wird china gebaut, du hast recht ;-) doofes Beispiel.


Ich selbst bin in 80% der Produkte die ich kaufe ein Qualitätsnarr.
Dies mache ich aber nicht am Herrstellungsort fest, sondern an Erfahrung, Eindruck und Erprobung.

Asus ist wohl z.B. eine Computer Marke mit hohem Qualitätsstandard und langjähriger Erfahrung.
Wer ein Asus Mainboard verbaut, denkt an Qualität, Leistung und vor allem an Preis/Leistung.
Asus ist nicht teurer als andere Herrsteller bietet aber im großteil der Fälle, mehr Zubehör, viel Leistund bei sehr guter bis optimaler Systemstabilität.


So sollte man bedenken, dass in Zukunft auch gutes Hifi aus China und Co kommen, könnte.

Es ist immer ein Fehler zu pauschalisieren...
Und nein in Amerika ist nicht alles schlecht ;-)
Damit ich keine Geissel meines eigenen Grundsatzes werden kann...
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