Glaube und Voodoo

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BlackWidowmaker
Stammgast
#1 erstellt: 31. Jan 2009, 21:54
Also doch alles Voodoo?

nur mal so Interesse-halber:

Ich würde gerne zu den verschiedene Meinungen die jeweilige religiöse Einstellung der einzelnen Leute erfahren. Kann man bei verschiedenen Religionsgruppen (Katholiken, Evangelisten, Atheisten, Moslems) dann eventuell einen Zusammenhang erkennen?

Ich persöhnlich bin tiefgläubiger Atheist, würde ein vergoldetes Cinch-Kabel für 10-30 Euro vorziehen weil es optisch viel mehr ausmacht und "potenter" wirkt, aber alles was im drei-stelligem Euro Bereich liegt als Unsinn und Verschwendung ablehnen.

Bin gespannt auf eure Meinung - und nimmt mich bitte nicht ernster als ich es selbst tun würde!
Pashka
Stammgast
#2 erstellt: 31. Jan 2009, 22:28

BlackWidowmaker schrieb:
Also doch alles Voodoo?

nur mal so Interesse-halber:

Ich würde gerne zu den verschiedene Meinungen die jeweilige religiöse Einstellung der einzelnen Leute erfahren. Kann man bei verschiedenen Religionsgruppen (Katholiken, Evangelisten, Atheisten, Moslems) dann eventuell einen Zusammenhang erkennen?

Ich persöhnlich bin tiefgläubiger Atheist, würde ein vergoldetes Cinch-Kabel für 10-30 Euro vorziehen weil es optisch viel mehr ausmacht und "potenter" wirkt, aber alles was im drei-stelligem Euro Bereich liegt als Unsinn und Verschwendung ablehnen.

Bin gespannt auf eure Meinung - und nimmt mich bitte nicht ernster als ich es selbst tun würde!


Ob sich ein Zusammenhang feststellt, ich glaube eher nicht . Schließlich muss man nicht einer Religionsgruppe angehören um zu "glauben". Glauben ≠ Religion
Es gibt auch viele Wissenschaftler, die sich zum agnostischem "Atheismus" zuordnen...
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Feb 2009, 02:24

BlackWidowmaker schrieb:
Kann man bei verschiedenen Religionsgruppen (Katholiken, Evangelisten, Atheisten, Moslems) dann eventuell einen Zusammenhang erkennen?

Ich persöhnlich bin tiefgläubiger Atheist


Atheismus ist keine Religion. Sonst wäre ich dafür, daß dafür Kirchensteuer erhoben wird.
frale
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2009, 12:46
total intellektuell.
respekt.
Kaneda27
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Feb 2009, 12:53
Wo ist denn da jetzt eurer Problem
1 ist Atheismus auch eine "Religion" wenn sie auch nicht an den Theismus glauben ^^
und 2 was hat denn "gläubig sein" mit Religionen zutun

P.S. Bin selber Buddhist und Holzohr
pinoccio
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Feb 2009, 14:02

Kaneda27 schrieb:
1 ist Atheismus auch eine "Religion" wenn sie auch nicht an den Theismus glauben ^^


Nein. Atheismus ist das Fehlen eines Glaubens an Götter. Wenn man "den Glauben" als metaphysischen Glauben nimmt, d. h. als Glauben an die Wahrheit von Etwas, wofür es eigentlich keine Evidenzen gibt, und das auch noch für wahr hält, dann sind Atheisten meist generell gegen diese Art der Pseudo-Erkenntnis. Wenn man den Begriff des Alltagsglaubens nimmt, dann sind Atheisten für eine rationale Rechtfertigung des Glaubens. Kann man einen Glauben nicht mit der Vernunft begründen, dann sollte man ihn als wilde Spekulation betrachten. Kann man ihn begründen, dann ist auch damit noch nicht seine Wahrheit erwiesen.

Wenn etwas mit den Fakten übereinstimmt, reden wir auch nicht mehr von Glauben, sondern von Wissen, und beides schließt sich gegenseitig aus: Was wir wissen, glauben wir nicht, wir glauben nur Dinge, die wir entweder nicht wissen oder nicht wissen können.


und 2 was hat denn "gläubig sein" mit Religionen zutun


Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel, aber...

Wahrheit definiert sich aus Übereinstimmung Fakten. Daher kann man Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt auch kritisch prüfen. Kann man es nicht kritisch prüfen, dann hat die Aussage nichts mit der gängigen Definition von Wahrheit zu tun (gibt es eigentlich mehrere Wahrheiten?). Kann man also Glaubensaussagen keiner kritischen Prüfung unterziehen, dann können diese auch nicht für Sie wahr sein, sondern allenfalls unbestimmt.

Das haben mMn Gläubige und Religionen gemeinsam und unterscheidet auch wieder Atheisten von Gläubigen bzw. "dem Glauben".

Gruss
Stefan (Plastikohr)

ps und edit vom edit Posting wiedereingestellt, weil nach Threadteilung nicht mehr OT


[Beitrag von pinoccio am 01. Feb 2009, 16:06 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Feb 2009, 14:16

Kaneda27 schrieb:
Bin selber Buddhist und Holzohr



pinoccio schrieb:
Atheismus ist das Fehlen von Glauben an Götter.


Da der Buddhismus nicht unbedingt den Glauben an Götter beinhaltet kann er auch atheistisch sein. Insofern könnte man ihn eine atheistische Religion nennen.

Aber das macht den Atheismus als solchen noch nicht zur Religion.

@Kaneda27: Wenn für Dich der Atheismus auch eine Religion ist, dann müßtest Du schon dazusagen was Du unter einer Religion verstehst, denn das scheint sich von der landläufigen Bedeutung des Wortes doch deutlich zu unterscheiden.

Aber eigentlich ist das hier OT.
Kaneda27
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Feb 2009, 14:29
Hier mal nen Link damit das euch mal klarer wird, aber selbst bei Wikipedia wird das ganz gut erklärt.

Will hier aber jetzt nicht meine Meinung als einzigst wahre hinstellen wie man ja am Wiki-Artikel ganz gut sehen kann

und nach der "landläufigen Meinung" wären ja nur Christen,Moslems und Juden Gläubige


[Beitrag von Kaneda27 am 01. Feb 2009, 14:30 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Feb 2009, 16:20

pelmazo schrieb:

pinoccio schrieb:
Atheismus ist das Fehlen von Glauben an Götter.


Da der Buddhismus nicht unbedingt den Glauben an Götter beinhaltet kann er auch atheistisch sein. Insofern könnte man ihn eine atheistische Religion nennen.


Wohl war. Ich erweitere dann kurzerhand auf "naturalistischer Atheismus", dann dürfte es vielleicht besser passen.

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 01. Feb 2009, 16:20 bearbeitet]
0408SUSI
Gesperrt
#10 erstellt: 01. Feb 2009, 16:35
Ick glaub ick spinne.
kalia
Inventar
#11 erstellt: 01. Feb 2009, 17:09

pinoccio schrieb:

Wenn man "den Glauben" als metaphysischen Glauben nimmt, d. h. als Glauben an die Wahrheit von Etwas, wofür es eigentlich keine Evidenzen gibt, und das auch noch für wahr hält, dann sind Atheisten meist generell gegen diese Art der Pseudo-Erkenntnis.


Wenn ich mir manchen Argumentationsstrang der sogenannten evolutionären Humanisten anschaue, die zT Bibelstellen nach guter Kreationistenart, nämlich wortwörtlich interpretierend mit Polemik überschütten um den Religionen die Schuld am Übel in der Welt zu übertragen - meines Erachtens eine handfeste Pseudoerkenntnis ...

Solange der Mensch Schubladen braucht um irgendwem die Verantwortung für die Natur seiner Spezies, gegen den Blick in den Spiegel und die Erkenntnis und das Ertragen seiner selbst, zu geben, solange seh ich auch keinen grossen Unterschied zwischen sich als religiös oder atheistisch bezeichnenden Menschen
Was dem Christ sein Teufel, das sind dem Atheist die Religiösen. Von der Sichtweise "Mensch" und wirklich kritischer Betrachtung sind beide weit entfernt, imho


Und mit Kabelklanghören hat das ganze mE auch nichts zu tun, aber es macht offensichtlich Spass Schubladen zu bilden und Vorurteile zu schüren

Gruss


[Beitrag von kalia am 01. Feb 2009, 17:31 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 01. Feb 2009, 17:22

Kaneda27 schrieb:
Hier mal nen Link damit das euch mal klarer wird


Mir scheint eher daß es dem Schreiber des verlinkten Textes selbst nicht so klar ist. Es ist zum Beispiel schon mal höchst seltsam, zu schreiben man würde dem Atheismus "angehören". Der Atheismus ist keine Organisation, der man beitreten könnte. Auch eine in sich geschlossene Weltanschauung ist es nicht, der man "anhängen" kann. Der kleinste gemeinsame Nenner ist ziemlich schmal: Die Abwesenheit eines Glaubens an einen Gott oder an Götter. Das ist ein bißchen wenig im Vergleich zu den umfangreichen Glaubenslehren der typischen Religionen, würde ich sagen.


aber selbst bei Wikipedia wird das ganz gut erklärt.


Was heißt hier "selbst bei"? Das ist eine der besten Erklärungen die ich kenne, und mit dem anderen Link gar nicht zu vergleichen.


Will hier aber jetzt nicht meine Meinung als einzigst wahre hinstellen wie man ja am Wiki-Artikel ganz gut sehen kann


Deine Meinung hast Du ja noch gar nicht zum Besten gegeben. Soll ich das so verstehen daß Du Deine Meinung vom ersten Link besser als vom zweiten dargestellt siehst?


und nach der "landläufigen Meinung" wären ja nur Christen,Moslems und Juden Gläubige


Wirklich? Was wären dann die Anderen, z.B. die Hindus, Buddhisten, Shintoisten, Voodooisten usw.?

Ich weiß: Ungläubige!


[Beitrag von pelmazo am 01. Feb 2009, 18:20 bearbeitet]
pinoccio
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 01. Feb 2009, 17:24
Hi Lia

Das von dir zitierte war von mir, nicht von Pelmazo.


Solange der Mensch Schubladen braucht um irgendwem die Verantwortung für die Natur seiner Spezies, gegen den Blick in den Spiegel und die Erkenntnis und das Ertragen seiner selbst, zu geben, solange seh ich auch keinen grossen Unterschied zwischen sich als religiös oder atheistisch bezeichnenden Menschen
Was dem Christ sein Teufel, das sind dem Atheist die Religiösen. Von der Sichtweise "Mensch" und wirklich kritischer Betrachtung sind beide weit entfernt, imho


Könnt ich so nicht bestätigen und empfinde es genau anders rum. Glaube und dogmatische Religionen behindern ja gerade massiv kritische Betrachtungen. Atheismus bring ich eigentlich _auch_ damit in Verbindung, dass der Mensch Verantwortung für sein Handeln und seine Taten übernimmt und sie nicht in "metaphysische Hände" abgibt. Er also quasi - wenn man es so ausdrücken mag - dazu verpflichtet ist, für sich und seine Umwelt selbst zu "bestimmen". Das kann er aber mE nur und vernünftig, wenn "er" sich _*dabei*_ von "geschlossenen oder vor Kritik abgeschotteten Glaubensystemen" befreit.

Freilich hast du recht, es sollte klar sein, dass Atheisten nicht automatisch die "besseren Menschen" sind, ebenso wie das z.B. auf Christen zutrifft. "Atheistischen" Argumenten muss man auch nicht trauen, man muss sie nur nachvollziehen können. Dies gelingt aber meist bei "religiösen Argumenten" nicht.

Gruss
Stefan

ps. Übers "Kabelklanghören" steht von mir nix.


[Beitrag von pinoccio am 01. Feb 2009, 18:07 bearbeitet]
BlackWidowmaker
Stammgast
#14 erstellt: 01. Feb 2009, 18:07
Oje, oje, oje

frale schrieb:
total intellektuell.
respekt.

Kann mich nur anschließen.
Meiner Meinung nach aber, ist es kein Beweis von Intelligenz, mit Fremdwörtern und hochgestochenen Begriffen (die andere, "weniger gebildete" Menschen wie z.B. ich , erstmal in Wikipedia nachschlagen müssen) um sich zu werfen. Es ist eher ein Zeichen von Unsicherheit und Schwäche. Die "wirklichen Wahrkeiten" im Leben, sind die, die auch der einfachste Mensch versteht. Alles andere ist Verschleierung von Lügen.

0408SUSI schrieb:
Ick glaub ick spinne.

Wer tut das nicht?

pelmazo schrieb:

Aber eigentlich ist das hier OT.:?

Stimmt aber noch OT-iger (bitte keine Grammatik-Posts - Danke) sind die Antworten, deren Autoren allesamt die Kernfrage ignorieren und stattdessen einen Grammatik / Religionsdisput daraus machen.

Ich denke das ist meine Schuld, ich habe die Frage nicht korrekt und präzise genug formulliert, die da lautet:

1) Zu welcher Religion bekennst du dich (oder auch nicht)?
2) Macht ein 100.- (1000.-, 10.000.-) Euro Cinch-Kabel für dich Sinn?

Das ganze ist eher als statistische Erhebung gedacht, als Diskussionsgrundlage einer allgemeinen Religionsdebatte. Sonst artet das Ganze noch aus: DENONianer gehen YAMAHAianern an die Gurgel, Der B&W-Clan schmeißt mit Hochtönern nach den CANTON-Bürgern usw und so fort.


zu guter letzt:

ich selber schrieb:
nimmt mich bitte nicht ernster als ich es selbst tun würde!

Da fällt ein Komma ich weiß, aber ansonsten habe ich das auch so gemeint!
pinoccio
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Feb 2009, 18:09
Wurde der Thread nicht gesplittet und ist daher hier nicht Kabelkram OT?

Gruss
Stefan
kalia
Inventar
#16 erstellt: 01. Feb 2009, 18:16
Moin Stefan

Ups, hab ich geändert...aber ich bin verwirrt, denn in deinem Post aus dem ich zitiert habe, taucht Pelmazo gar nicht auf und ich bin mir grad sicher, dass nicht per Hand...ich werd wohl auch immer vergesslicher

Mein Blickwinkel ist ein anderer. Ob metaphysische Hände oder reale sind für mich nicht der springende Punkt, denn die Hände sind ersetzbar
Dass der Mensch dazu tendiert die Verantwortung eben nicht selbst zu übernehmen, einfach nicht dazu zu stehen, dass er das schlimmste Tier ist, das ist beiden gemein

Es ist nicht die Religion, es ist der Mensch selber, der sich nicht sehen möchte, und um das unangreifbar zu machen und besser mit dem eigenen Sichnichtbegreifen leben zu können hat er ein mächtiges Wesen drum gebastelt, imho

Im Moment ist der evolutionäre Humanist (ich benutz den Begriff absichtlich, da es wohl eine Gruppierung gibt, die sich so nennt), ja noch in der komfortablen Situation gar nicht überprüfen zu können, ob oder wie vorgeschoben denn der Glaube, die Religion ist

Eine kritische Haltung zeigt sich mE auch in der Freiheit der eigenen Interpretation dessen was "uns" als Grundlage der Religion(en) vorliegt (Das hab ich übrigens so im Religionsunterricht gelernt -aber das mag hier zuweit führen) gedankenlose Obrigkeitshörigkeit den Kirchengrössen/der Amtskirche gegenüber unterscheidet sich in der Auswirkung nicht von der, staatlichen Organisationen oder gar Diktatoren gegenüber
ME ist also nicht die Religion/Glaube sondern der Mensch an sich das Problem
Er träumt ja immer von Freiheit, Liebe, Selbstbestimmung aber er hat immer eine Entschuldigung warum das grad nicht geht

Dass die Kirchen dringend mal ein Update bräuchten stelle ich natürlich nicht in Frage
(dazu finde ich die ein oder andere Interpretation und Einlassung Drewermanns ganz interessant)

Gruss
Franziska


[Beitrag von kalia am 01. Feb 2009, 18:29 bearbeitet]
BlackWidowmaker
Stammgast
#17 erstellt: 01. Feb 2009, 18:20

pinoccio schrieb:
Wurde der Thread nicht gesplittet und ist daher hier nicht Kabelkram OT?


Ja, aber da er gesplittet wurde (was nicht in meiner Absicht lag), bin ich plötzlich der "Themenersteller". Folglich ist mein Beitrag plötzlich die "Quelle allen Übels", womit sich wiederum logisch ergibt, das die Frage bestehen bleibt.

Also wer hat die Courage Stellung zu beziehen?
kalia
Inventar
#18 erstellt: 01. Feb 2009, 18:27
@BlackWidowmaker

Für eine statistische Erhebung hättest Du besser eine Umfrage starten sollen, dann bräuchtest Du immer nur oben auf die Ergebnisse schauen

Du fragst nach der religiösen Einstellung, nicht nur Konfession, also musst Du auch mit Antworten rechnen, die nicht in dein Schwarz/weiss- Raster passen

Antworten könnte ich da also nur, das ich katholisch getaufter Agnostiker bin, Kabel sind mir ziemlich egal

Gruss
Franziska
Kaneda27
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 01. Feb 2009, 18:30
@ Pelmazo

Keine Ahnung was du jetzt für ein Problem mit mir hast, wollte dich ja nur unterstützen mit meiner persönlichen Aussage das sich Atheismus und "Glauben" nicht ausschliessen müssen und daher habe ich halt mal die beiden Links hinzugefügt wobei in beiden ja so ziemlich das gleiche steht nur bei Wikipedia halt in aller Ausführlichkeit bei dem anderen einfach auf den Pkt gebracht


Mir scheint eher daß es dem Schreiber des verlinkten Textes selbst nicht so klar ist. Es ist zum Beispiel schon mal höchst seltsam, zu schreiben man würde dem Atheismus "angehören". Der Atheismus ist keine Organisation, der man beitreten könnte. Auch eine in sich geschlossene Weltanschauung ist es nicht, der man "anhängen" kann. Der kleinste gemeinsame Nenner ist ziemlich schmal: Die Abwesenheit eines Glaubens an einen Gott oder an Götter. Das ist ein bißchen wenig im Vergleich zu den umfangreichen Glaubenslehren der typischen Religionen, würde ich sagen.


Weiss jetzt nicht wo du das daraus so ableitest ?
Wie soll er denn sonst die Gruppe der Atheisten nennen ^^
Aber immer noch wollte ja das jetzt nicht als allgemeingültig darstellen daher auch die Aussage

Will hier aber jetzt nicht meine Meinung als einzigst wahre hinstellen wie man ja am Wiki-Artikel ganz gut sehen kann

Weil da ja auch mehr als hinreichend erklärt wird das es da unterschieldiche Meinungen gibt.

P.S. @ Pinochio


Nein. Atheismus ist das Fehlen eines Glaubens an Götter. Wenn man "den Glauben" als metaphysischen Glauben nimmt, d. h. als Glauben an die Wahrheit von Etwas, wofür es eigentlich keine Evidenzen gibt,
Dann gibt es ja nach deiner Logik nicht viele Religionen (Buddhismus u.a. wäre dann keine) daher ist das ja nur deine persönliche Meinung, wie ich auch meine klar als persönliche geschrieben hab auch wenn sie sich gut mit Wiki Artikel deckt.

Edith sagt mir das der Link das auch ganz interessant erklärt


[Beitrag von Kaneda27 am 01. Feb 2009, 18:49 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Feb 2009, 18:50
@lia:

Ich finde man sollte bei diesem Thema die Ansichten der Atheisten bzw. speziell der "evolutionären Humanisten" trennen von der Art wie sich einige von ihnen im öffentlichen Diskurs verhalten.

Es ist nämlich durchaus nicht so daß jemand, der in der Diskussion die Bibelaussagen wörtlich auffaßt und entsprechend kritisiert, damit unterstellt die Anhänger der christlichen Religionen würden alle ebenfalls einer wörtlichen Interpretation anhängen. Da steckt mehr Taktik drin als Du vielleicht im Moment siehst. Und so dumm finde ich die gar nicht.

Dabei geht's gar nicht so sehr um die Evangelikalen, die die Bibel tatsächlich wörtlich auffassen. Die sind zum allergrößten Teil von so einer Argumentation sowieso nicht erreichbar.

Das ist da auch nicht anders als hier beim Thema Kabelklang bzw. Voodooismus. Der eigentliche Adressat dieser Schaukämpfe ist der Zuschauer, und der Kampfeslärm soll Neugierige anlocken. Das funktioniert nun mal so in unserer Mediengesellschaft. Der ruhig und bedächtig formulierende Denker, der mehr als drei Sätze braucht um seine Position zu erklären, dringt nicht durch. In einer Talkshow z.B. fällt ihm unweigerlich jemand ins Wort, ob Kontrahend oder Talkmaster.

Der Zuschauer beim Thema Atheismus vs. Religion ist heute in unserer Gesellschaft oft einer, der für sich die Knackpunkte gern umschiffen würde. Jemand, der gern seinen Kuchen hat und auch ißt. Der "aufgeklärte" Katholik z.B., der zwar weder an Teufel noch an Himmelfahrt glaubt, aber die Kirche ganz gut findet, wenn sie nicht gerade mal Holocaustleugner zu Bischöfen macht, oder die Schwangerenberatung verbieten will.

Das ist das eigentliche Programm der in der Öffentlichkeit bekannten Atheisten-Schlachtrösser vom Schlage eines Dawkins oder Schmidt-Salomon: Den Leuten klar zu machen daß sie nicht Beides haben können, die Aufklärung und die Religion. Daß der Versuch, beides zu haben, unweigerlich Konflikte heraufbeschwört, die man nur gefährlicher macht wenn man vor ihnen die Augen verschließt.


@BlackWidowmaker:
zu 1: Zu keiner.
zu 2: Nein.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 01. Feb 2009, 19:17
Hi Franziska

Du weißt, mein Blickwinkel unterscheidet sich da nicht so groß. Dennoch sollten wir, wie Pelmazo schon schrieb, die Ansichten versch. Atheisten ein wenig mehr trennen. Man kann den einen Atheisten nicht ankreiden, dass der andere Atheist das o. das gesagt bzw. getan hat. Gilt ebenso für Christen usw. Man muss sich also mE mit den einzelnen beschäftigen


lia schrieb:
Es ist nicht die Religion, es ist der Mensch selber, der sich nicht sehen möchte, und um das unangreifbar zu machen und besser mit dem eigenen Sichnichtbegreifen leben zu können hat er ein mächtiges Wesen drum gebastelt, imho


Da meiner Ansicht nach Religionen durch Menschen "erschaffen" wurden, ist er dafür auch allein verantwortlich. Letztendlich dient sie ihm mMn daher nur, dass er sich selbst nicht "sehen" kann. Religionen unterstellen auch gerne, dass der Mensch von einem "höheren o. mächtigen" Wesen erschaffen wurde, "er" also dadurch auch etwas Besonderes sei und/oder einem bestimmten (göttlichen) Ziel folgen müsse, dadurch wird das "sehen können auf Mensch" wiederum massiv erschwert.

Gruss
Stefan

ps. Vielleicht lag ja die Verwechslung des Zitats an meiner Editierung. Hab zuerst gelöscht, weils im Ursprungthread OFF war


[Beitrag von pinoccio am 01. Feb 2009, 22:14 bearbeitet]
kalia
Inventar
#22 erstellt: 01. Feb 2009, 20:02
Moin Pelmazo

Das geht für mich genauso in die Hose, wie die Überspitzung in den Voodoodiskussionen hier

Manchmal merke ich, wie ich je nach Gesprächspartner in eine Gegenposition rutsche - und das gilt gleichermassen für beide Extrempositionen - selber Sachen sage oder schreibe und vorallem denke , die, mit etwas Abstand betrachtet, völlig über die Stränge schiessen - und deutlich mehr von Sympathie/Antipathie und Gesprächsstil des Gegenübers abhängen als mit den wenigen darunter befindlichen sachlichen Sätzen. Manchmal merk ichs, meist wahrscheinlich nicht

Was ich aber häufig beobachte ist, das diese Taktik bei Vielen dazu führt, dass sie sich wieder einfach in eine Gruppe einordnen können und sich ihre Überlegenheit einer anderen Gruppe gegenüber gewiss sind.
(Dieses Forum ist da gerade zu ein Paradebeispiel für)

Praktischerweise muss man dabei selber gar nicht denken, ist ja alles so schön plakativ hier, und man kann seine eigenen Erfahrungen und Vermutungen auch gleich noch als empirische Beweise passend zurechtstutzen (Über selektive Wahrnehmung, Strukturerwartung, Modus tollens usw brauchen wir ja nicht streiten)
Das Fehlen einer makelosen Zuordnebarkeit kriegt man hier manchmal sogar direkt vorgeworfen - menschlich verständlich, denn es ist ja auch anstrengend alles zu lesen und von Fall zu Fall eine Antwort zum aktuell geschriebenen zu verfassen, aber eben alles andere als kritisch wach
Gern kommt dann die genervt überlegene Abwertung, man könne wohl nicht lesen oder sei zu dumm für die Suchfunktion

Auf die Idee, dass die eigenen Ergüsse nicht halb so nachvollziehbar und aussagekräftig sind, wie man es selbst annimmt, kommt man gar nicht mehr und da ist für mich die Parallele zu der Religionsdebatte, das ist die Blindheit der eigenen Beschränkung gegenüber...bei der man ja Diskussionsgegnern auch immer so passend dann deren Blindheit vorwerfen kann, denn sie seien ja zu feige oder stolz oder bequem selber mal ehrlich hinzuschauen und verteidigten nur die eigenen Glaubenscredos

Und so richtet man sich, ohne es zu merken ein Zuhause ein, dessen Eindruck für unbeteiligte Beobachter nur noch irritierend wirken kann (Auch wenn man mal ein paar Wochen aus dem Zirkus hier raus ist, denkt man schon was ein bekloppter Haufen hier, es dauert aber keine 3 Tage, da ist man wieder voll assimiliert )

Religion würde übrigens ich nicht nur an Götterglaube festmachen, für mich sind das mehr eine Zusammenfassung von kulturellen Ritualen, Wertvorstellungen, Regelwerken, Annahmen, Normen (weshalb ich Buddhismus zb auch dazu zähle)

Gruss
Franziska


[Beitrag von kalia am 01. Feb 2009, 20:08 bearbeitet]
0408SUSI
Gesperrt
#23 erstellt: 01. Feb 2009, 20:28

lia schrieb:
Religion würde übrigens ich nicht nur an Götterglaube festmachen, für mich sind das mehr eine Zusammenfassung von kulturellen Ritualen, Wertvorstellungen, Regelwerken, Annahmen, Normen (weshalb ich Buddhismus zb auch dazu zähle)

Das deckt sich so ziemlich mit meiner selbstgebastelten Theorie, nach der Religion erfunden wurde, um eine übergeordnete moralische Instanz zu schaffen. Wenn die Regeln des Dorfältesten nicht befolgt werden, dann doch wohl die der unnahbaren Götter da oben, die alles sehen und alles hören (sogar Kabelklang).

Das nur am Rande.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 01. Feb 2009, 20:29

Kaneda27 schrieb:

P.S. @ Pinochio


Nein. Atheismus ist das Fehlen eines Glaubens an Götter. Wenn man "den Glauben" als metaphysischen Glauben nimmt, d. h. als Glauben an die Wahrheit von Etwas, wofür es eigentlich keine Evidenzen gibt,


Dann gibt es ja nach deiner Logik nicht viele Religionen (Buddhismus u.a. wäre dann keine) daher ist das ja nur deine persönliche Meinung, wie ich auch meine klar als persönliche geschrieben hab auch wenn sie sich gut mit Wiki Artikel deckt.


_Eigentlich_ steht in meinem Zitat nichts von Religionen, sondern von "Glauben" was z.B. den Glauben an Gott o. Götter betreffen kann aber auch den Glauben an "Etwas" bzw. den Glauben an die Wahrheit von Etwas. IMHO bezieht das den Buddhismus auch mit ein. Allerdings wäre das dann nach Wiki-Definition "naturalistischer Atheismus". Ich _glaube_ es gibt wahrscheinlich auch keine Religion ohne Glauben (watn Satz )

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 01. Feb 2009, 20:47 bearbeitet]
BlackWidowmaker
Stammgast
#25 erstellt: 01. Feb 2009, 21:13
OK mal was anderes:

Würde gerne auch mal die Stellungsnahme eines bekennenden VOODOOisten hier sehen.
Oder gibt es sowas nicht (traut sich keiner zu bekennen) in diesem Forum?
Ihr wisst schon ähnlich dem McDonalds Phänomen: Jeder wettert dagegen und alle gehen hin.
Wäre nett wenn Ihr euch GLEICHZEITIG zum Thema Religion aber auch zum Thema Voodoo äußern würdet!

@lia bezüglich "Schwarz/weiss- Raster"
Würde den Begriff "digitale Logik" vorziehen. Darunter verstehe ich, bei der Beantwortung einer Frage alle unwesentlichen Details außer acht zu lassen um dem wahren Kern näher zu kommen.

Audiophile Grüße

An Alle
pelmazo
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 01. Feb 2009, 21:26

lia schrieb:
Das geht für mich genauso in die Hose, wie die Überspitzung in den Voodoodiskussionen hier

Manchmal merke ich, wie ich je nach Gesprächspartner in eine Gegenposition rutsche - und das gilt gleichermassen für beide Extrempositionen - selber Sachen sage oder schreibe und vorallem denke , die, mit etwas Abstand betrachtet, völlig über die Stränge schiessen - und deutlich mehr von Sympathie/Antipathie und Gesprächsstil des Gegenübers abhängen als mit den wenigen darunter befindlichen sachlichen Sätzen. Manchmal merk ichs, meist wahrscheinlich nicht


Das ist mir bei Dir auch schon aufgefallen.

Geht mir aber ähnlich. Ich bin aber glaube ich weniger impulsiv als Du, dafür vielleicht hartnäckiger.

Ich habe mit solchen Überreaktionen aber keine besonderen Probleme, und trage sie auch nicht nach. Was ich dagegen gar nicht leiden kann sind Leute, die dieses Verhalten ganz deutlich an den Tag legen und sich dabei als die Neutralen, Toleranten und Netten gebärden. Jemand der sich vor unterdrückter Wut und Verachtung kaum beherrschen kann und dabei den Saubermann und moralisch Einwandfreien spielen will. Mit einem Wort: Die Bigotten.


Was ich aber häufig beobachte ist, das diese Taktik bei Vielen dazu führt, dass sie sich wieder einfach in eine Gruppe einordnen können und sich ihre Überlegenheit einer anderen Gruppe gegenüber gewiss sind.
(Dieses Forum ist da gerade zu ein Paradebeispiel für)

Praktischerweise muss man dabei selber gar nicht denken, ist ja alles so schön plakativ hier, und man kann seine eigenen Erfahrungen und Vermutungen auch gleich noch als empirische Beweise passend zurechtstutzen (Über selektive Wahrnehmung, Strukturerwartung, Modus tollens usw brauchen wir ja nicht streiten)
Das Fehlen einer makelosen Zuordnebarkeit kriegt man hier manchmal sogar direkt vorgeworfen - menschlich verständlich, denn es ist ja auch anstrengend alles zu lesen und von Fall zu Fall eine Antwort zum aktuell geschriebenen zu verfassen, aber eben alles andere als kritisch wach
Gern kommt dann die genervt überlegene Abwertung, man könne wohl nicht lesen oder sei zu dumm für die Suchfunktion


Ging mir auch schon auf die Nerven. Inzwischen meine ich das man sich fur diejenigen, die auf Schubladen nicht verzichten können, auch in eine reinsetzen kann, und für die Anderen steigt man wieder raus. Ich kann inzwischen beide Rollen spielen: Die des gruppenbewußten Kombattanten wie die des technisch-philosophischen Diskutanten.


Auf die Idee, dass die eigenen Ergüsse nicht halb so nachvollziehbar und aussagekräftig sind, wie man es selbst annimmt, kommt man gar nicht mehr und da ist für mich die Parallele zu der Religionsdebatte, das ist die Blindheit der eigenen Beschränkung gegenüber...bei der man ja Diskussionsgegnern auch immer so passend dann deren Blindheit vorwerfen kann, denn sie seien ja zu feige oder stolz oder bequem selber mal ehrlich hinzuschauen und verteidigten nur die eigenen Glaubenscredos

Und so richtet man sich, ohne es zu merken ein Zuhause ein, dessen Eindruck für unbeteiligte Beobachter nur noch irritierend wirken kann (Auch wenn man mal ein paar Wochen aus dem Zirkus hier raus ist, denkt man schon was ein bekloppter Haufen hier, es dauert aber keine 3 Tage, da ist man wieder voll assimiliert )


Ich glaube zwar schon daß man in solchen Situationen eine Tendenz zur Betriebsblindheit entwickelt, aber die Frage bleibt wie man eigentlich den öffentlichen Diskurs führen soll, wenn die gleichen Fragen jede Woche von Neuen Leuten neu aufgeworfen werden (und oft auch nach kurzer Pause von den alten). Man wiederholt sich dann eben. Und man wird ungeduldiger, kategorischer, härter dabei.

Ich habe vergangenen Herbst ein Dawkins-Interview im Guardian gesehen, das in mir eine Saite angezupft hat. Dawkins ist ja mittlerweile seit mindestens 30 Jahren damit beschäftigt, die Evolution vor den borniertesten und unbelehrbarsten Einwänden und Unterstellungen in Schutz zu nehmen die man sich bloß vorstellen kann. Es wundert mich überhaupt nicht daß man im Verlauf von so langer Zeit, wenn man dazu noch mit ansehen muß daß der Einfluß eben jener Bornierten und Unbelehrbaren zunimmt in der Welt, daß man dann wohl unweigerlich sein rhetorisches Waffenarsenal aufrüstet, auch mit den schwereren Kalibern, denn auf grobe Klötze gehören bekanntlich auch grobe Keile. Und man muß ihm immerhin zugute halten daß es 30 Jahre gedauert hat bis er den "Gotteswahn" geschrieben hat, bis er also so weit war es derart knallhart und kompromißlos zu formulieren. Ich habe jedenfalls weniger Geduld. Und trotzdem hat dieses Buch Tiefgang und Facetten, die man natürlich nicht wahrnehmen wird wenn man bei den Aufregern stehenbleibt. Wer es wissen will der findet in Dawkins einen überlegten, abwägenden, geduldigen und freundlichen Mann, ganz anders als der atheistische Eiferer als der er gern dargestellt wird.


Religion würde übrigens ich nicht nur an Götterglaube festmachen, für mich sind das mehr eine Zusammenfassung von kulturellen Ritualen, Wertvorstellungen, Regelwerken, Annahmen, Normen (weshalb ich Buddhismus zb auch dazu zähle)


Das sehe ich ebenso. Es gibt atheistische Religionen, aber dadurch wird der Atheismus noch nicht zur Religion. Es braucht schon ein bißchen mehr als bloß die Abwesenheit des Gottesglaubens, um Religion genannt werden zu dürfen.

Wobei mir bei Deiner Aufzählung das Wichtigste fehlt: Das Transzendente. So wie Du's beschreibst könnte man auch ein Staats- bzw. Sozialwesen zur Religion erklären.
kalia
Inventar
#27 erstellt: 02. Feb 2009, 00:43

pelmazo schrieb:

Wobei mir bei Deiner Aufzählung das Wichtigste fehlt: Das Transzendente. So wie Du's beschreibst könnte man auch ein Staats- bzw. Sozialwesen zur Religion erklären.


Stimmt, die Transzendenz fehlt
Aber sie ist mE auch in der Philosophie und der Psychologie zu finden, auch richtig und wichtig mE

So ganz klar ist mir der Sinn der Abgrenzung auch nicht, denn die negative Auswirkung von Glauben sehe ich vorallem in der uninterfragten Hörigkeit einer wie auch immer gestellten Person, real oder irreal (die "Überbringer" und "Hüter" der Nachrichten sind ja immer aus Fleisch und Blut)

Zumindest mir ist es dabei gleich ob es sich um eine politische Ideologie handelt, oder eine Religiöse -es wirken die gleichen Mechanismen, die einem Geborgenheit, Zugehörigkeit, Sicherheit, Macht, Überlegenheit und noch viel mehr vorkaukeln und bei Missbrauch die Fähigkeit zur Empathie nehmen
Um den Mensch alles was ihn als Mensch im positiven Sinne ausmacht, vergessen zu lassen brauchts keine Religion
Da finde ich das Stanford Experiment durchaus beeindruckend (wäre man nicht eingeschritten, liegt die Wahrscheinlichkeit einer ähnlichen Entwicklung wie im Film sehr hoch)
Die Religion generiert nur die Rechtfertigung, das Handeln ist der Mensch pur und so seh ich halt die Angriffe auf die Religion nur als Ausweichmanöver um nicht ans Eingemachte zu müssen, denn alle humanitären Ideen und Regeln kranken genau wie zb die christliche Idee der Nächstenliebe (womit ich nicht die dem krass gegenüberstehenden Formulierungen in den Schriften leugnen möchte) nicht am oberflächlichen Verständnis, zumindest bei den Nichtfundamentalisten, sondern an ihrer Beständigkeit in kritischen Situationen. Im Grunde am Bigotten
Und das betrifft mE jeden von uns, jeden Tag, wenn vielleicht auch nur im Kleinen

Gruss
Franziska


[Beitrag von kalia am 02. Feb 2009, 00:46 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 02. Feb 2009, 02:31

lia schrieb:
So ganz klar ist mir der Sinn der Abgrenzung auch nicht, denn die negative Auswirkung von Glauben sehe ich vorallem in der uninterfragten Hörigkeit einer wie auch immer gestellten Person, real oder irreal (die "Überbringer" und "Hüter" der Nachrichten sind ja immer aus Fleisch und Blut)


Mag sein. Vielleicht legen wir beim Begriff einfach unterschiedliche Gewichte. Für mich ist eine Religion ohne Transzendenz keine Religion mehr. Für Dich mag eine rein diesseitige "Hörigkeit" einer Person gegenüber als Religion durchgehen, als Beispiel vielleicht so etwas wie in Nordkorea. Wobei ich da den Eindruck habe daß man das Diesseitige schon überschritten hat. Vielleicht ist die Hörigkeit bereits die schiefe Ebene in Richtung Transzendenz.


Zumindest mir ist es dabei gleich ob es sich um eine politische Ideologie handelt, oder eine Religiöse -es wirken die gleichen Mechanismen, die einem Geborgenheit, Zugehörigkeit, Sicherheit, Macht, Überlegenheit und noch viel mehr vorkaukeln und bei Missbrauch die Fähigkeit zur Empathie nehmen
Um den Mensch alles was ihn als Mensch im positiven Sinne ausmacht, vergessen zu lassen brauchts keine Religion


Das stimmt. Das ist auch ein Punkt in dem im öffentlichen Diskurs besonders viel intellektuelle Unredlichkeit anzutreffen ist. Hitler ist zum Beispiel schon in alle möglichen Ecken geschoben worden. Für die Einen ist er der Prototyp für einen atheistischen Schurken und damit ein Argument gegen Atheismus, für den Anderen der Prototyp eines Messias einer Nationalreligion und damit ein Beispiel für einen besonders üblen Auswuchs des religiösen Prinzips. Beide Seiten wollen damit wohl eher ihre eigene Weste weißwaschen und einen Stich gegen den Gegner machen, als der Sache gerecht werden.


Die Religion generiert nur die Rechtfertigung, das Handeln ist der Mensch pur und so seh ich halt die Angriffe auf die Religion nur als Ausweichmanöver um nicht ans Eingemachte zu müssen, denn alle humanitären Ideen und Regeln kranken genau wie zb die christliche Idee der Nächstenliebe (womit ich nicht die dem krass gegenüberstehenden Formulierungen in den Schriften leugnen möchte) nicht am oberflächlichen Verständnis, zumindest bei den Nichtfundamentalisten, sondern an ihrer Beständigkeit in kritischen Situationen. Im Grunde am Bigotten
Und das betrifft mE jeden von uns, jeden Tag, wenn vielleicht auch nur im Kleinen


Ja. Bloß was ist das Eingemachte? Die eigene Fehlbarkeit? Die eigene Verantwortung? Wofür? Für andere Leute? Oder eher für Prinzipien?

Ich finde hier hilft die Religion nicht wirklich, und Atheismus als solcher sowieso nicht. Da hilft bloß, sich ehrlich und kritisch damit (und mit sich selbst) zu beschäftigen. Und ich hoffe auch daß es hilft wenn man über Religionen und die zugehörige Psychologie forscht.
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