Bipolare symm. Endstufe

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omulki
Stammgast
#2 erstellt: 30. Dez 2004, 22:26
Schöne, einfache Schaltung. Bin gespannt, was Ultraschall zu der "pseudo symmetrischen" Diff- Schaltung sagt :-)
Ich persönlich finde das gut so.

Ist es jetzt Sinn dieses Folders, auch Verbesserungsvorschläge zu machen oder lässt man die Schaltung as is und stellt nur Fragen zum Verständnis?
In ersterem Fall hätte ich einiges loszuwerden.

In jedem Fall würde ich vorschlagen, eine hinsichtlich der Leistung kleiner dimensionierte Variante anzubieten, schon weil so viele Nutzer dieses Forums mit z.T. katastrophalen Schaltungen daher kommen, denen ich dann jeweils diese hier empfehlen würde.
Aber +-70V und 450W würde ich keinem Einsteiger raten :-)

Eine Frage habe ich aber gleich:
Mir fehlt nach meinem Verständnis eine Treiberstufe. Wie groß ist denn die OpenLoopGain und (bei Weglassen der Stabi-Cs) die obere Grenzfrequenz unter Last?
Ich nehme an, die Endtufe war/ist im PA- Einsatz?

Grüße,

Oliver.
ratol
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Dez 2004, 13:03
Schöne symmetrische Schaltung.
Omulkis Einwand ist sicher berechtigt.
Für gutes HiFi Hören braucht's keine 450 Watt und klanglich wird's in der Regel auch nicht besser, wenn man so viele Transistoren in der Ausgangsstufe parallelschaltet. Deshalb hier meine Vorschläge:

1.) Versorgungsspannung 'runter auf +/- 50 V. Die Schaltung sollte dann immer noch so um die 150W/4Ohm bringen.
Statt hoher Versorgungsspannung lieber weniger Spannung und einen riesiegen, überdimensionierten Trafo und hohe Siebkapazität (so 60.000 ... 80.000 uF/Kanal dürfen's schon sein).

2.) Als Ausgangstransistoren SANKEN Ringemittertypen (z.B. 2SC3264 / 2SA1295 verwenden! Die klingen m.E.exzellent, können viel Strom, haben eine große SOA und eine hohe Grenzfrequenz.

3.) Emitterwiderstände besser keine Drahtwiderstände wie auf dem Foto, sondern induktivitätsarme Metallbandtypen verwenden.

4.) Eine fu von 7Hz reicht zwar sicher um eine bis 20 Hz glatten Frequenzgang zu bekommen. Nach meinen Erfahrungen sollte fu aber deutlich tiefer liegen (1Hz oder darunter) das verbessert die Basswiedergabe erheblich. Also C8 auf 470...1000 uF erhöhen. (probiert's aus).

5.) Ganz entscheidend für das klangliche Ergebnis: Versorgungsspannungsleitungen verdrillen. Eventuell Ausgangstransistoren mit so weit wie möglich verdrillten Leitungen direkt an das Netzteil anschließen (also nicht über mehr oder weniger lange, getrennte Leitungen auf der Platine). Das hilft Leiterschleifen so gut wie möglich auszuschließen. (Die pulsierenden Gleichströme in der + und - Versorgung haben einen sehr hohen Gehalt an Oberwellen und koppeln leicht überall in die Schaltung ein - das versaut dann das Klangergebnis und ruft oft höheren Klirr hervor als Nichtlineariotäten der Bauteile !

Viel Spass beim Basteln !


[Beitrag von ratol am 31. Dez 2004, 13:06 bearbeitet]
omulki
Stammgast
#5 erstellt: 31. Dez 2004, 23:51
Hi!

(Dass Du die Stabi-Cs an den Treibern nicht weglassen kannst, ist mir klar, ich kenn das Schwingen auf 1...3MHz, bzw. die Ausbrecher, meine Frage war, wie hoch wäre die Fq ohne diese Cs, Schwingen egal).

Na klar habe ich einige Vorschläge, Du kannst ja dann entscheiden, wie weit das nachher noch die selbe Schaltung wäre...

1. Den Entkoppel-C am Eingang würde ich weglassen, statt dessen ein DC- Servo rein. Zumindest aber sollte es bitte kein Elko sein!

2. Evtl., wie gesagt, eine Treiberstufe mehr, aber dazu bräuchte ich die Info s.o.
Hast Du erstaunlicherweise in der kleineren Version schon drin!

3. Die End-Ts andersrum rein, wg. Aussteuerbereich +1PN, auch wie in der "kleineren" Schaltung.

4. C8 weglassen.

5. _Viel_ mehr Ruhestrom. Das mit der Temperaturdrift (Weglaufen) bekommt man anders in den Griff. (Habe da recht viel Erfahrung :-( ).

Insgesamt finde ich zweite Version wesentlich besser!

Grüße,

Oliver.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Jan 2005, 16:37

omulki schrieb:
2. Evtl., wie gesagt, eine Treiberstufe mehr, aber dazu bräuchte ich die Info s.o.
Hast Du erstaunlicherweise in der kleineren Version schon drin!


Dem pflichte ich bei. Wenn man das Datenblatt des MJE15030/31 ansieht, dann sieht man daß die typische Stromverstärkung gerade ausreicht für die in der Schaltung angegebenen Ströme. Das ist ein bißchen auf Kante genäht. Man sollte vielleicht besser für die minimale Stromverstärkung dimensionieren. Was allerdings mithilft ist daß die Verstärkung bei steigender Temperatur auch steigt.

Es reicht aber womöglich, den Ruhestrom der Spannungsverstärkerstufe zu erhöhen, z.B. auf 20mA. Das erfordert dann aber andere Transistoren in der Spannungsverstärkerstufe, die die größere Verlustleistung verkraften.


3. Die End-Ts andersrum rein, wg. Aussteuerbereich +1PN, auch wie in der "kleineren" Schaltung.


Naja, bei 70V Versorgung spielen 0,7V keine große Rolle, oder? 1% mehr Aussteuerung, da kommt gleich viel mehr Druck raus, gell?


4. C8 weglassen.


Vorausgesetzt der DC-Offset driftet nicht zu sehr - oder die Servoschaltung ist eingebaut.


5. _Viel_ mehr Ruhestrom. Das mit der Temperaturdrift (Weglaufen) bekommt man anders in den Griff. (Habe da recht viel Erfahrung :-( ).


Warum? Der optimale Ruhestrom ergibt sich aus Klirrfaktormessungen, wie kannst Du das durch Ansehen der Schaltung sagen? Oder willst Du Klasse A haben?
omulki
Stammgast
#9 erstellt: 02. Jan 2005, 00:22
Jup. Sieht gut aus!
omulki
Stammgast
#11 erstellt: 07. Jan 2005, 10:45
Na das nenn ich noch mal ne Endstufe.

Kein Iruhe nötig? Wie misst Du denn die Verzerrungen?

Oliver.
omulki
Stammgast
#13 erstellt: 07. Jan 2005, 11:15
:-)
Daher hatte ich diese Änderungen vorgeschlagen...

Lass mich raten: Du hast die 91Rler der letzten Treiberstufe auf den Ausgang gelegt, anders als im Schaltplan. Dann bist Du im Afterburner- Modus, da brauchen die Bräter keinen Ruhestrom.

Grüße,

Oliver.
omulki
Stammgast
#15 erstellt: 07. Jan 2005, 11:41
???
welche Ube hast Du auf den Brätern?
armin5000
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 18. Feb 2005, 23:44
Der Link zur Lüftersteuerung geht leider nicht
armin5000
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 19. Feb 2005, 07:27
danke
Stampede
Inventar
#20 erstellt: 09. Aug 2006, 11:36
@zucker: wo hast du denn den Treiber für die End-Ts montiert? Kann den auf den Bildern nirgends ausmachen. Der sollte doch auch am kühler befestigt sein...

Gruß Stefan
Stampede
Inventar
#22 erstellt: 05. Sep 2006, 11:32
Hallo Henry,

ich habe mal deine Stufe mit kleinen Änderungen durch die Simu geschickt. Lasse ich R18/R19 weg, so bekomme ich 0,001% Klirr und einen wunderbare FFT, die Spitzen der 1. und 2. Harmonischen liegen unter 100dB, der Rest unter 120dB. Leider ist der Querstrom durch Q8/Q9 mit ca 21mA so hoch, dass die Ptot überschritten wird. Begrenze ich den Querstrom über einen einfachen Widerstand oder durch eine Konstantstromquelle, ist die positive Halbwelle mit Schwingungen von ca 2kHz überlagert, die negative hat leichte Knicke. War das bei dir auch so? Wie kann man das in den Griff bekommen?
Ich hatte schon versuch, Q8/Q9 durch MJE340/350 zu ersetzen, jedoch verschlechterte sich der Klirr auf ca. 0.08%.

Gruß, Stefan
KSTR
Inventar
#23 erstellt: 05. Sep 2006, 13:47
Mal ne Frage nebenbei, zu den Simus: simuliert ihr das Netzteil mit (bzw. dessen Ersatzschaltbild, mit realem, also komplexen Z, und Brumm/Stör-Spannungen)? Für die Erst-Optimierung der Schaltung natürlich noch nicht, aber für Vorhersagen über das reale Verhalten.

Hat. m.E. oft recht großen Einfluss.

Grüße, Klaus
Basteltante
Inventar
#24 erstellt: 05. Sep 2006, 17:10

Stampede schrieb:
Ich hatte schon versuch, Q8/Q9 durch MJE340/350 zu ersetzen, jedoch verschlechterte sich der Klirr auf ca. 0.08%.

Klirr beginnt erst bei 0.5%
idealist2002
Neuling
#26 erstellt: 12. Jun 2007, 11:53
Bitte um Entschuldigung, daß ich ein "älteres" Thema wieder aufwärme, aber ich möchte mir gerne das Ding nachbauen.

Jetzt möchte ich fragen ob ich den Plan "letzten" Plan mit den geänderten Treiber verwenden kann und ob irgentwer ein Layout hat dafür.

Bin für jede Hilfe dankbar.
Jacky_Lee
Gesperrt
#28 erstellt: 11. Aug 2007, 02:12
Naja, dann her damit
inky
Stammgast
#29 erstellt: 15. Aug 2007, 18:06
unglaublich, das monster amp-chen!
ich wurde an anderer stelle im forum schon für plemplem gehalten, weil ich mir kleinboxen(26l) bauen wollte, die 130Wpeak überleben.
o-ton: 50mW reichen doch völlig (!)
schön, das hier doch noch ein paar irre (wie ich )rumspringen
inky
(klein-amp-bastler)
engel_audio
Stammgast
#30 erstellt: 20. Nov 2007, 23:20
Hallo

@zucker:

hab selbst einen amp entworfen, bräuchte aber noch Hilfe beim Optimieren, folgendes Problem:

Verstärker fängt an zu schwingen in abhängigkeit von der Eingangsimpedanz (Lautstärkepoti)

Schaltbild schick ich gern als .bmp

Bernd
engel_audio
Stammgast
#32 erstellt: 22. Nov 2007, 00:59
...wenn ich den Imageshack nicht verwenden soll brauch ich eine Anleitung wie ich das Bild hier rein kriege, copy+paste funktioniert nicht...

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