Der blutige Anfänger und sein Dachbodenfund

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gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 08. Okt 2007, 19:10
Hallo,

das ist ja wirklich ein tolles Forum hier.
Hab mich heute hier ein paar Stunden umgeguckt und bin von der Informationsfülle völlig erschlagen

Hoffentlich könnt ihr mir hier weiterhelfen:
Ich habe beim wochenendlichen Aufräumen im Schuppen (="Werkstatt" bzw. Dachbodenersatz) mehrere Bauteile für den Lautsprecherbau gefunden ... bin hier quasi wie die Jungfrau zum Kinde gekommen.

Hab fast keinen Plan von sowas (n bisschen physikalische Grundkenntnisse) und musste mich erstmal schlaulesen im Internet. Aber für ein bisschen Bastelei hab ich gerade Zeit und auch Lust, daher möchte ich die Teile gerne zu ein bisschen Extrasound in meinem Zimmer verbauen


Es handelt sich um folgende Fundsachen:
* einen Mitteltöner (Aufschrift 80/100; 8 Ohm)
* einen Hochtöner (Aufschrift 60/80; 8 Ohm)
* eine Frequenzweiche ohne Aufschrift; der Kondensator hat 6,8 µF
* ein Potentiometer (Hersteller Visaton) mit 3 Anschlüssen
* diverse Cinch-Anschlüsse zum Einbauen

Hilfsmittel wie Lötkolben und diverses Werkzeug und auch Verkabelung stehen mir zur Verfügung, außerdem hab ich mir heute im Baumarkt MDF-Platten für ein Gehäuse mit ~6 l Volumen zurechtschneiden lassen.

Wie ich das Gehäuse vernünftig lackiere u.Ä. konnte ich diesem Forum schon entnehmen, jetzt fehlt mir nur noch der Plan, wie ich die Teile zusammenbaue.
Kann mir hier bitte jemand helfen?
Für mich ist das eine einmalige Gelegenheit und ich möchte ehrlich gesagt nicht extra einen VHS-Kurs Elektrotechnik belegen um hier weiterzukommen

ALso meine Fragen: Reichen die Teile überhaupt für einen Lautsprecher aus? Fehlt noch was? Kann ich Mittel- und Hochtöner über das eine Potentiometer laufen lassen? Und schließlich: Wie muss das alles verkabelt werden?

Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe!
lui551
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Okt 2007, 19:40
Wenn Du kannst, stell erst mal Fotos von den Lautsprechern ein. Vielleicht kennt sie jemand. Ohne Kenntnis der Chassisdaten ist es ein wenig schwierig.


[Beitrag von lui551 am 08. Okt 2007, 19:41 bearbeitet]
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 08. Okt 2007, 20:17
Hab leider nur nen Scanner, keine Digicam.

Mehr Daten sind leider wirklich nicht abzulesen, hab schon intensiv gesucht. Höchstens die +/- Markierung an den Anschlüssen

Tja - was tun?
Kann ich nicht einfach davon ausgehen, dass alle Teile zusammenpassen?
Hab zwar keine Ahnung von dem Kram, finde aber, dass das aussieht wie "eingekauft und nicht zusammengebaut"...

Der Visaton-Pegelregler ist übrigens höchstwahrscheinlich der hier:
http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/zubehoer/323.html
detegg
Inventar
#4 erstellt: 08. Okt 2007, 23:25

gnurps schrieb:
Tja - was tun?

Hi gnurps - Willkommen im Forum!

die Frage hast Du Dir doch schon selbst beantwortet Baue alles zusammen!

Der MT könnte auch ein Breitbänder sein. Schau mal, ob Du auf der Frequenzweiche neben dem Kondensator noch eine Spule findest - oder/und noch weitere Bauteile. Die FW kannst Du ja mal versuchsweise auf den Scanner legen

Der meistens lautere HT kann mit dem L-Regler an den MT angepasst werden.

Alles schön sauber aussägen und dicht verleimen - die Verdrahtung machen wir später ...

Gruß
Detlef


[Beitrag von detegg am 08. Okt 2007, 23:25 bearbeitet]
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Okt 2007, 14:25
Achso!
Na klar, darauf hätte ich auch kommen können...
Dann schließe ich nur den HT an den Pegelregler an.

Aber noch ne Frage:
Eigentlich wollte ich den LS ganz normal an meine Stereoanlage anschließen, aber kann man sowas auch an ein Computer-Soundsystem anschließen? Gibt es da besondere Anforderungen?
Heinerich
Inventar
#6 erstellt: 12. Okt 2007, 15:06

gnurps schrieb:

Aber noch ne Frage:
Eigentlich wollte ich den LS ganz normal an meine Stereoanlage anschließen, aber kann man sowas auch an ein Computer-Soundsystem anschließen? Gibt es da besondere Anforderungen?


Wenn alles richtig verdrahtet ist, kannst Du die Lautsprecher natürlich an die Stereoanlage anschließen.
Wenn Du mit "Computer-Soundsystem" die Soundkarte meinst, dann benötigst Du noch einen Verstärker, an der die Soundkarte die Signale abgibt. Bei "Computer-Boxen" sind die i.d.R. in einem der Gehäuse eingebaut.

Gruß
Bernd
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 12. Okt 2007, 16:22
Dass ich nen Versträker brauche, war mir schon klar.
Ist natürlich blöd, dass meine Computerboxen den gleich eingebaut haben...

Mein Mitbewohner hat aber z.B. ein System, dass einen Verstärker hat, an den dann mehrere Satelliten angeschlossen werden. Könnte ich den DIY-Lautsprecher dann auch als einen solchen Satelliten darüber betreiben?


Und noch eine Frage, ich habe nämlich gerade mit dem Zusammenbau angefangen:
Der Hochtöner hat merkwürdigerweise drei Anschlüsse (ich hab mal ne Skizze per Paint gemacht )


die zwei Anschlüsse unten sind ganz leicht farbig markiert (gelb und rot), der oben ist ohne Farbe. Wie soll ich das anschließen? Und wieso überhaupt drei Anschlüsse? Es gibt doch nur Signal und Masse, oder?!
anymouse
Inventar
#8 erstellt: 12. Okt 2007, 16:43

gnurps schrieb:
Der Hochtöner hat merkwürdigerweise drei Anschlüsse (ich hab mal ne Skizze per Paint gemacht )...
Und wieso überhaupt drei Anschlüsse? Es gibt doch nur Signal und Masse, oder?!


Bei Tief- und Tiefmitteltönern gibt es Modelle mit zwei Schwingspulen (Twin Coil). Es gibt mehrere Gründe dafür, u.a. magnetisches Zusammenführen von zwei Signalen (Mono-Subwoofer). Dabei haben die dann aber auch 4 Anschlüsse.

Das ganze kommt mir mit den dreien und bei einem Hochtöner komisch vor. Sind die beiden bunten gleich groß, und nicht miteinander elektrisch verbunden? Jetzt wäre ein Foto (oder eine sehr gute Grafik mit allen Details) sehr hilfreich!

Edit: Ist es zufälligdieser?!

Edit2: Und der MT ist dieser?

Irgendwelche Ähnlichkeiten mit SPEAKA BAUSATZ 1 (Conrad Electronic)???


[Beitrag von anymouse am 12. Okt 2007, 16:49 bearbeitet]
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 12. Okt 2007, 17:07
Wow, da kennt sich aber jemand aus!

Der HT ist tatsächlich der, den anymouse rausgesucht hat - zumindest nach dem Foto bei Conrad und den technischen Werten, die ich ablesen konnte.
Danke dafür, jetzt weiß ich schonmal mehr, womit ich es überhaupt zu tun habe

Der MT sieht allerdings anders aus und die Maße unterscheiden sich, und der Bausatz ist es höchstwahrscheinlich auch nicht, eben weil MT + Frequenzweiche verschieden von den Conrad-Teilen sind... (hätte übrigens nicht gedacht, dass es Bausätze so günstig gibt! Taugen die überhaupt was? Das frag ich mich jetzt natürlich auch, weil mein HT ebenfalls so ein billiger zu sein scheint)

Und was hat das jetzt für mich zu bedeuten, dass der Conrad-HT diese drei Anschlüsse hat?
Anymouse, du scheinst dich da auszukennen?
anymouse
Inventar
#10 erstellt: 12. Okt 2007, 17:25

gnurps schrieb:
Und was hat das jetzt für mich zu bedeuten, dass der Conrad-HT diese drei Anschlüsse hat?


Schau mal auf das Datenblatt (ist teilweise in Deutsch)!
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 12. Okt 2007, 18:31
Danke

Tja, doch kaum ist ein Problem gelöst, taucht das nächste auf
(Merke gerade: Ich bin nicht für DIY geeignet. Habe jetzt schon ziemlich die Nase voll, weil ich's mir einfacher vorgestellt habe )

Also, gerade war Premiere!
Rein optisch bin ich mit meiner Arbeit ganz zufrieden, aber...

1. Feststellung: Der MT spuckt was aus, der HT nicht. Egal, wie weit der Pegelregler aufgedreht ist.

2. Feststellung: Der Pegel (im Moment natürlich nur vom MT) ist verglichen zu meinen anderen Lautsprechern ziemlich leise.

--> Wie gehe ich beim Troubleshooting vor?
Sowas wie ein digitales Multimeter habe ich vorliegen, weiß nur nicht richtig damit umzugehen, also was wo und wie zu messen ist.


[Beitrag von gnurps am 12. Okt 2007, 18:32 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#12 erstellt: 12. Okt 2007, 19:03
Da würde ich sagen: Poste mal den ganzen Schaltplan, möglichst mit Bauteile-Werten.

Und schau mal, ob Du nicht die Weiche verkehrt herum betreibst Nichts gegen Dich.
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 14. Okt 2007, 12:02
Hier kommt der Schaltplan, ich hoffe das lässt eine Analyse zu..?



Den Wert vom Kondensator hab ich ja dazugeschrieben.
Werte von MT, HT und Spule sind unbekannt,
der Pegelregler (wusste die drei Anschlüsse nicht anders darzustellen ) ist ein Visaton LC 57 H
Ars_Vivendi
Inventar
#14 erstellt: 14. Okt 2007, 17:40
Mit dem Multimeter in Ohm-Stellung kannst du feststellen, ob die Chassis noch eine durchgängige Schwingspule haben und ob du die richtigen Anschlüsse gewählt hast. Der dritte ist nur als Löthilfe für HP-Kondensatoren.

Ist der HT ok, würde ich den Pegelregler durchmessen ob der noch Durchgang hat. Wenn der Pegelregler funktioniert, sollte der Widerstand zwischen 1 und 2 beim Hochregeln größer werden und der zwischen 2 und 3 kleiner. Andersrum beim Leiserdrehen.

Den Kondensator kannst du auch mit dem Ohm-Messbereich testen, falls keine Kapazitätsmessung möglich ist. Wird der Widerstand laufend größer, so ist er ok.
turbo_rolf
Stammgast
#15 erstellt: 15. Okt 2007, 11:27
Hallo,


gnurps schrieb:
Hier kommt der Schaltplan, ich hoffe das lässt eine Analyse zu..?

Na, versuchen wir es mal!


Den Wert vom Kondensator hab ich ja dazugeschrieben.
Werte von MT, HT und Spule sind unbekannt,
der Pegelregler (wusste die drei Anschlüsse nicht anders darzustellen ) ist ein Visaton LC 57 H

Die Beschaltzung des Pegelreglers habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Lass den also erstmal ganz raus.
Kondensator dann direkt an den Plus-Anschluss des Hochtöners.

Dann sollten beide Chassis was von sich geben.

Zu leise? Das kann sein! Chassis haben unterschiedliche Wirkungsgrade (= sind bei gleicher Verstärkerleistung unterschiedlich laut)

HTH
Rolf
gnurps
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 15. Okt 2007, 15:08

Kondensator dann direkt an den Plus-Anschluss des Hochtöners.


Tja, danke für den Tipp, denn das habe ich gerade gemacht.
Ergebnis: HT bleibt stumm.

Habe die richtige Anschlussweise mind. ein Dutzend mal überprüft, eigentlich bleibt nur noch die eine Möglichkeit, dass der HT defekt ist

Und weil Ars_Vivendi das so schön für Anfänger wie mich beschrieben hat (danke), konnte ich messen, dass der HT anscheinend keine "durchgängige Schwingspule" mehr hat - also defekt.


Blöd. Jetzt hab ich mit Ausblick auf einen quasi kostenlosen Lautsprecher Zeit investiert (musste ja erstmal die Grundlagen lernen) und nun funktioniert das blöde Ding nicht.

Abschließende Frage:
Was könnt ihr mir als Ersatz-HT in der Preisklasse bis 10 Euro empfehlen?


[Beitrag von gnurps am 15. Okt 2007, 15:18 bearbeitet]
turbo_rolf
Stammgast
#17 erstellt: 15. Okt 2007, 15:51

gnurps schrieb:

Kondensator dann direkt an den Plus-Anschluss des Hochtöners.


Tja, danke für den Tipp, denn das habe ich gerade gemacht.
Ergebnis: HT bleibt stumm.

Habe die richtige Anschlussweise mind. ein Dutzend mal überprüft, eigentlich bleibt nur noch die eine Möglichkeit, dass der HT defekt ist

Und weil Ars_Vivendi das so schön für Anfänger wie mich beschrieben hat (danke), konnte ich messen, dass der HT anscheinend keine "durchgängige Schwingspule" mehr hat - also defekt.


Blöd. Jetzt hab ich mit Ausblick auf einen quasi kostenlosen Lautsprecher Zeit investiert (musste ja erstmal die Grundlagen lernen) und nun funktioniert das blöde Ding nicht.

Abschließende Frage:
Was könnt ihr mir als Ersatz-HT in der Preisklasse bis 10 Euro empfehlen?

Hast Du alle Kombinationen der drei Anschlüsse gemessen und nie einen Wert unterhalb 10 Ohm gemessen? Dann ist der Hochtöner wohl wirklich kaputt.

Für den Hochtönerersatz such doch mal bei www.pollin.de nach der Artikelnummer 640 280. Viel billiger/preiswerter geht es nicht. Und den kannst Du direkt als Ersatz verwenden. Wegen der Versandkosten solltest Du auf der Seite noch stöbern und vielleicht das ein oder andere "nützliche" Teil mitbestellen.

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Natürlich weiß ich, dass ein Hochtöner mit der restlichen Box richtig zusammenspielen muß. Aber bei den Fähigkeiten des Threaderstellers und seiner Lust zu lernen halte ich "Zusammenschrauben und geht" für zielführender.


Gruß
Rolf
detegg
Inventar
#18 erstellt: 15. Okt 2007, 15:53

gnurps schrieb:
Was könnt ihr mir als Ersatz-HT in der Preisklasse bis 10 Euro empfehlen?

... der Speaka HT von Conrad sollte doch passen

Detlef
turbo_rolf
Stammgast
#19 erstellt: 15. Okt 2007, 15:58
Hallo,
detegg schrieb:

gnurps schrieb:
Was könnt ihr mir als Ersatz-HT in der Preisklasse bis 10 Euro empfehlen?

... der Speaka HT von Conrad sollte doch passen

Detlef

Stimmt! Ich hatte vergessen, dass das Gehäuse schon fertig ist und damit die Abmessungen der Lautsprecher auch.

Achja, Standardsatz: Wir wollen Fotos sehen!

Gruß
Rolf
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