Beispiel einer innovativen DSP Lösung zur Speakerentwicklung v.Hifiakademie

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strgaltdel
Stammgast
#1 erstellt: 22. Nov 2007, 17:37
Hallo @ all,

ich habe jetzt etwa 10 Tage (Abende) hinter mir, an denen ich mit dem neuen Hifiakademie DSP rumspielen konnte.
Das Teil wird als steckbares Eingangsmodul in den Endverstärker bzw integrierte Lösung für den HA Pre angeboten.
Equalizer, Filter freier Güte, Linkwitz Entzerrung, Höhenregler, ..... Filter ohne Ende, näheres auf der Homepage von Hifiakademie

www.hifiakademie.de

Zunächst fand ein "Passthru" Test statt, wo ich versucht habe eine etwaige klangliche Veränderung der Doppelwandlung des analogen Signals zu eruieren.
Nachdem dieser Test ergab, dass sich quasi nichts ergab (also unter meinen Testbedingungen keine wahrnehmbare Einschränkung an Qualität), mussten sich meine Passive JBL TIk6 sowie die passiven Cantare Monitor 2-Wegeriche einer Frequenzgangoptimierung unterziehen.
Gestern bin ich dann endlich dazu gekommen meine aktiven Cantare Monitore durch den DSP anzusteuern.

Die Teile hatte ich bisher für die Entwicklung einer analogen Aktivweiche mittels einer DCX2496 betrieben, danach Monate in die Entwicklung einer analogen Weiche gesteckt, und jetzt halt das Update durch den DSP.

Wer schon mal als Laie erstmalig eine Aktivweiche inkl.Plopp Unterdrückung designed hat (Simu, Testaufbau auf Lochraster, Optimierung, PCB Entwurf, Atzen... weiteroptimieren, hier und da die kleinen Problemchen) kann ja mal abschätzen, wie lange das gedauert, was gestern in zwei Stunden erledigt war... (-;

DSPs sind ja allgemein nix neues, aber von der Art und Weise einerseits der Wandlerquali, der "integrierten Lsg" in End- bzwr Preamp, und dem Zusammenspiel mit der Software inkl. Simulation bin ich der Meinung, dass mit dem Teil wieder ein DEUTLICHER Schritt in die Vereinfachung der Entwicklung aktiver Lösungen vorgenommen wurde.
Ausserdem lässt sich das Ding zusammen mit den HA Amps auch hervorragend für teilaktive Lösungen, Subwoofer bzw Linearisierung passiver Boxen einsetzen.


Keine Ahnung, inwieweit das gleich mit den Pic-Uploads klappt, habe einen umfangreicheren Bericht dazu verfasst.
Ich splitte den zur Vereinfachung mal min mehrere postings

Grüße Udo
strgaltdel
Stammgast
#2 erstellt: 22. Nov 2007, 17:37
How To


–Welligkeit < .5dB bei 1/24 Glättung
–extrem zuverlässige Simulation von Filterkurven ohne Messung
–proof of concept per Tastenklick
–bis zu 16 Filter pro Zweig
–Von der ersten Messung bis zum fertigen lauffähigen Design in weniger als zwei Stunden
........


z.B. so
(2 Wegerich, 1 Messung der Einzelchassis im fertigen Gehäuse um 14:30, Spielfertig in Anlage 16:15)





Fiktion oder Wirklichkeit ?




Design mit Hifiakademie DSP Modul und dazugehöriger Applikation,
ein Beispiel eines Filterentwurfs für Cantare Monitor


[Beitrag von strgaltdel am 22. Nov 2007, 18:41 bearbeitet]
strgaltdel
Stammgast
#3 erstellt: 22. Nov 2007, 17:38
Hochtonbereich:

das via Arta gemessene Exportfile mit Frequenzgang und Phase wird auf den rechten Kanal gelegt:



http://img258.imageshack.us/img258/8013/03bhtursprungsp9.jpg

Die spätere Trennfrequenz soll im Bereich zwischen 2K..2K5 liegen
Zunächst wird dabei die Bändchenreso bei rund 1450 Hz bekämpft, dann der Rest einer Geraden angenähert.



http://img401.imageshack.us/img401/9642/04bhtlinearmt2.jpg

Mein Ziel ist ein zunächst linearer Frequenzgang mindestens eine Oktave unterhalb der Trennung. Das Vorgehen ermöglicht ganz zum Schluss die Hochpassfilter mit mathematisch idealen Parametern ala LR, BW etc vorzugeben und somit einfacher vorhersehbare und ideale akustische Filterkurven im Übergangsbereich zu erhalten.
Nachdem der Frequenzgang also hinreichend glatt gezogen worden war, habe ich mich für BW Filter 4. Ordnung entschieden Trennung bei 2k5.
Schön zu sehen ist jetzt dass die dunkelblaue Kurve (prognostistierter Frequenzverlauf) imho bilderbuchmässig aussieht:


http://img401.imageshack.us/img401/2792/05bht4thqh9.jpg



Der spannende Moment war nun die Überprüfung der berechneten Kurve.
Dazu wurde das setting schnell auf den DSP gespielt und ARTA angeschmissen:


http://img250.imageshack.us/img250/2636/06bhtmesslb0.jpg


Ich würde mal sagen, PUNKTLANDUNG ((-:


[Beitrag von strgaltdel am 22. Nov 2007, 18:24 bearbeitet]
strgaltdel
Stammgast
#4 erstellt: 22. Nov 2007, 17:38
Nun die gleiche Übung für den Basszweig:


http://img137.imageshack.us/img137/9669/07bttdj3.jpg

Links eingespielt die Messkurve aus Arta (hellblau), dunkelblau die bis rund 5K linearisierte Kurve
Unterhalb von 500Hz habe ich wg Raumeinfluss und Gating der Messung nicht wirklich aussagekräftige Daten, daher habe ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiter darum gekümmert.
Zur besseren Sicht wurde HT und TT Sektion in der Darstellung auf den gleichen Offset gebracht (hier 79dB).
Daraufhin war auch zu sehen, dass der HT Pegel um ca 1,5dB abgesenkt werden musste.
Ich hoffe, es lässt sich auf den Grafiken noch erkennen.
Zur besseren Parametrisierung des Bereichs <500 Hz wurde dann noch eine Nahfeldmessung genutzt.
Arta kann ja auch schön den Baffle Step rausrechnen:


http://img264.imageshack.us/img264/7789/08bttnahbr1.jpg

Nun wieder die ursprünliche Messung (1m) eingespielt und Trennung bei 2K5 4. Ordnung.
Hier sieht man auch ein weiteres ERHEBLICHES Feature der Software.
Summenbildung der Kanäle unter berücksichtigung der Phase:


http://img264.imageshack.us/img264/9793/09bsumme1lk0.jpg


Und wieder Kontrollmessung (Durch Gating verliert die Messung <400Hz an Aussage, hier gings mir allerdings nur um den XOVER Bereich).


http://img137.imageshack.us/img137/3753/10asumme1messgk7.jpg

Verlangt jemand noch mehr Genauigkeit ?

Na ja, die Delle bei ca 2,2 bekommen wir auch noch weg.
Da sich die Filter nahezu ideal verhalten kanns ja nur noch am Zeitversatz liegen.
Man kanns natürlich politisch korrekt berechnen, aber hier hilft auch die Online Darstellung wunderbar weiter.
Einfach im Delay Bereich des HT Zweiges solange hochklicken, bis die Summenkurve ideal erscheint:



http://img337.imageshack.us/img337/400/10bsumme1messpe4.jpg

e voila:


http://img515.imageshack.us/img515/2897/12bfinalmesscg4.jpg


[Beitrag von strgaltdel am 22. Nov 2007, 18:35 bearbeitet]
strgaltdel
Stammgast
#5 erstellt: 22. Nov 2007, 18:02
Zu guter letzt noch die Kontrollmessung unter 30 Grad:



http://img515.imageshack.us/img515/2482/13b30gradha9.jpg

„Passt Scho `“ !!


kleines Fazit:
Die hier vorgestellte Entwicklungsmethodik zeigt das, was ich in der gegebenen Zeit (2h) quasi „quick AND dirty“ ableisten konnte.
Feintuning und „Hörabgleich“ sind natürlich noch zu tätigen.
Die letzte „30 Grad Messung“ ist auch nur ein Beleg dafür gewesen, inwieweit Simu und Realität übereintimmten.

Ich möchte nicht mehr an die Stunden, Tage, Wochen denken, die ich mit Entwicklung einer analogen Weiche zugebracht hatte, war aber trotzdem spassig.

Angefangen hatte ich übrigens mit fünf Messungen:
–nur HT unter 30 Grad
–nur TT unter 30 Grad
–TT frontale Extremnahfeldmessung
–TT frontal 95cm
–HT frontal 95cm

Die 30 Grad Messungen wurden immer wieder zu Kontrollzwecke in der Designphase eingespielt und verifiziert, die Simu passt da genau so wie alles andere hier gezeigte, wollte jetzt nicht noch mehr „zumüllen“.

Ansonsten war es immer wieder erstaunlich, was man trotz 1/24 „Nicht-Glättung“ an „Frequenzgerade“ bei Inroom Messung hinbekommen konnte.

Im Hörtest gestern abend zeigte die Box dann bei wandnaher Aufstellung , das der Bass sehr aufdickte.
Hier hätte ich wohl besser die Einstellungen anhand der Nahfeldmessung des Tts beibehalten, die Linkwitz Entzerrung war etwas Zuviel des Guten und wurde kurzerhand „Gehörtechnisch“ auf gut-Gefallen reduziert.
Hier müsste ich aber nochmals konkret mit endgültiger Aufstellposition messen und Nacharbeiten, dann können auch gleich die Raumeinflüsse miteinbezogen werden.

Grüße
Udo


[Beitrag von strgaltdel am 22. Nov 2007, 18:04 bearbeitet]
Capaciti
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Nov 2007, 18:54
Hallo Strgaltdel,

gute demo der entwicklung. Ich halte die DSP-Lösungen auch für die Zukunft.

Auch bei meinem Vorführungen an den ESL ist es noch keinem Interessenten gelungen, in Linearstellung den eingeschleiften DSP im Signalweg klanglich herauszuhören.

Bin mal etwas vorlaut und behaupte, das in Kürze die passive Bauteilegrab-Fraktion erheblich an Bedeutung verlieren wird.

PS: hab noch was vergessen:

Mach mal ein Delay in den HT-Zweig und messe die Sprungantwort der Box am Hörplatz. Ändere die delayzeit zunehmend und irgendwann hast du die perfekte Sprungantwort.

Capaciti


[Beitrag von Capaciti am 22. Nov 2007, 18:57 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#7 erstellt: 22. Nov 2007, 19:01
Hi,


Zu guter letzt noch die Kontrollmessung unter 30 Grad:


und die zeigt mir, daß Du die Kantenreflektionen auf Achse "aufgefüllt" hast. Vorsicht vor der Aktivtechnik!
Ansonsten: Brauchbar.

Harry
strgaltdel
Stammgast
#8 erstellt: 22. Nov 2007, 19:17
Hi Murray,


und die zeigt mir, daß Du die Kantenreflektionen auf Achse "aufgefüllt" hast.


Wie ich schon schrieb

Feintuning und „Hörabgleich“ sind natürlich noch zu tätigen.


... wir können uns gerne über den Bereich 2..5k unterhalten und sonstiges Unterhalten
ist mit dem Teil ja kein Problem....


aber ich wollte die session beenden, bevor mein Schatzi nach Hause kam und mich böser Blicke aufgrund der "Wohnraumsituation" stafte

Anfangs traut man der ganzen Sache noch nicht so sehr.
Aber je mehr Messungen man macht, die mit der DSP Simu übereinstimmen, desto mehr setzt sich der Gedanke, dass man (fast) ausschliesslich aufgrund von reinen Chassismessungen in Einbausituation die Weichentwicklung im Trockenen durchführen kann (mal plakativ ausgedrückt)
Wer kein Hobbyraum hat, wo der Plunder tagelang rumstehen kann, weiß das sicherlich zu schätzen.

Gegen müllige Treiber oder fehlerhafte Konstrukte stinkt so eine Lösung natürlich auch nicht an....



Greetings Udo


[Beitrag von strgaltdel am 22. Nov 2007, 19:23 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#9 erstellt: 22. Nov 2007, 19:19

Capaciti schrieb:
Ändere die delayzeit zunehmend und irgendwann hast du die perfekte Sprungantwort.


Schön dass jetzt langsam alle in diesen "Glauben" verfallen, eine "perfekte" - aber eben leider singuläre - Sprungantort macht den "perfekten" Lautsprecher

Trimmt mal schön weiter auf perfekte Sprungantwort

Munter bleiben,
Christoph
xlupex
Inventar
#10 erstellt: 22. Nov 2007, 23:08
Ähh, wie ist das Setup genau?
2 DSPs im Preamp??
2 DSPs in 2 Poweramps?
ton-feile
Inventar
#11 erstellt: 23. Nov 2007, 09:22
Moin,

interessante Demo.
Schade, dass der ganze PreAmp benötigt wird, um das DSP-Modul zu betreiben.
In einem Extra-Kästchen nur als aktive Weiche würde ich das praktischer finden.

Gruß
Rainer
strgaltdel
Stammgast
#12 erstellt: 23. Nov 2007, 12:26
Mahlzeit,

@xlupex
Da ich bereits die Endstufen besitze, jedoch keinen PreAmp von HA, viel die Wahl des setups erst einmal leicht:

Zwei PowerAmps mit je einem DSP.
Der THEORETISCHE Nachteil gegenüber der Pre Variante liegt natürlich in der Ansteuerung mit üblicherweise kleinerem Eingangspegel.

Nach umfangreichen Hörtests bin ich allerdings zur Erkenntnis gekommen, dass diese Überlegung praktisch zu keinen relevanten Nachteilen führte.


Das die Module Hifiakademie Hardware voraussetzen ist "by design", stimmt schon.
Ich denke, dass das Konzept der integrierten Lösung (in Endstufen bzw Vorverstärkern) dank kurzer Signalwege, identischer Stromquelle etc.. allerdings auch seinen gewissen Vorteil mit sich bringt.


Grüße
udo


[Beitrag von strgaltdel am 23. Nov 2007, 12:27 bearbeitet]
reboot
Stammgast
#13 erstellt: 23. Nov 2007, 12:58

strgaltdel schrieb:
Mahlzeit,

Zwei PowerAmps mit je einem DSP.
Der THEORETISCHE Nachteil gegenüber der Pre Variante liegt natürlich in der Ansteuerung mit üblicherweise kleinerem Eingangspegel.

Nach umfangreichen Hörtests bin ich allerdings zur Erkenntnis gekommen, dass diese Überlegung praktisch zu keinen relevanten Nachteilen führte.


Grüße
udo


... interssant, also kein vermehrtes Rauschen bei leisen Abhörlautstärken, oder hast Du immer recht laut gehört?

gruß
reboot
xlupex
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2007, 17:45
Nicht schlecht - scheinbar scheint Hubert Reith als einziger/einer der wenigen verstanden und geschaltet zu haben. Nach all den Diskussionen in den letzten 2 Jahren um Aktivweichen endlich ein System was ohne Fummelei und AVR-Trümmer auskommt.
Elegant.
Und scheinbar gut.
Capaciti
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 23. Nov 2007, 18:18
Hi Fosti,

ich hab ja nicht behauptet, dass eine gemessene perfekte Sprungantwort auch automatisch den perfekten Lautsprecher impliziert.

Du hast recht, das ist nicht das alles entscheidende Merkmal. ich wollte nur anmerken, dass man dorthin kommt, wenn man denn möchte.

Wen es interessiert - Hubert reith von Hifiakademie hat im Visatonforum etwas zur relevanz/nichtrelevanz der Sprungantwort geschrieben.

Capaciti
ton-feile
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2007, 18:39
Hi Capaciti,

Hättest du da vielleicht einen Link?

Gruß
Rainer
Fosti
Inventar
#17 erstellt: 23. Nov 2007, 18:50

Capaciti schrieb:
Hi Fosti,

ich hab ja nicht behauptet, dass eine gemessene perfekte Sprungantwort auch automatisch den perfekten Lautsprecher impliziert.

Du hast recht, das ist nicht das alles entscheidende Merkmal. ich wollte nur anmerken, dass man dorthin kommt, wenn man denn möchte.

Wen es interessiert - Hubert reith von Hifiakademie hat im Visatonforum etwas zur relevanz/nichtrelevanz der Sprungantwort geschrieben.

Capaciti


Capaciti
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 23. Nov 2007, 19:09
Hi Leute,

hier der Link:

http://www.visaton.d...id=243146#post243146

Capaciti
ton-feile
Inventar
#19 erstellt: 23. Nov 2007, 19:10
Hallo,

ich hab den Link.
Danke Hubert!

Gruß
Rainer

Edit: und Danke capaciti!


[Beitrag von ton-feile am 23. Nov 2007, 19:15 bearbeitet]
strgaltdel
Stammgast
#20 erstellt: 23. Nov 2007, 22:50

... interssant, also kein vermehrtes Rauschen bei leisen Abhörlautstärken, oder hast Du immer recht laut gehört?


Nix, Nada, Zero, Null Rauschen

Maximales Ruherauschen einer aktiven Weiche hatte ich bei meinem analogen Prototypen auf Lochstreifen
Gefolgt von meiner DCX2496, halt analog & ungepimpt gespeist.
Das endgültige Layout meiner analog Weiche für die 2 Wegeriche rauschte auch noch.

Die DSP Filterweichen von Hubert haben an bisher drei Boxen (JBL Tik6, obige Monitore passiv, Monitore aktiv) absolut kein Rauschen verursacht.


Gruß
udo
hartgasbiker
Stammgast
#21 erstellt: 24. Nov 2007, 15:05
Laut diesem Test
http://www.audiomap.de/news/item/4060/?c=1
soll die Behringer mit dem Vorverstärker von HA ebenfalls rauschfrei funktionieren. Mich würde mal interessieren ob das schon jemand probiert hat und ob es in der Kombination klangliche Unterschiede gibt zu den DSP´s von HA.
MfG
strgaltdel
Stammgast
#22 erstellt: 24. Nov 2007, 17:19
Hi,

Der Inhalt des audiomap Textes (ein Test war da wohl nicht) ergibt sich imho aus folgendem Umstand:
Die DCX kommt aus dem Profibereich und arbeitet daher mit anderen elektrischen Pegeln (deutlich mehr Spannung).
Im üblichen Einsatzfeld sind die Pegel dort(Quellen, Mischpulter, DCX, Amps etc..) darauf abgestimmt und die Wandler nutzen die 24Bit Auflösung auch vernünftig.

Wird die DCX im Heimbereich eingesetzt hast du zwei Probleme, wodurch die Auflösung des Wandlers eingeschränkt wird:

- Die Quellensignale haben non vorn herein kleinere Pegel
- Die DCX wird meistens HINTER einem Vorverstärker betrieben, bedeutet also dass die Pegel noch weiter gesenkt werden

Das führt dazu, dass das Eigenrauschen der DCX recht stark in Erscheinung tritt.

Mit einem hochgerüsteten Pre von Hifiakademie kann man die DCX in die "Tape Monitor Schleife" einbinden, dann wird die DCX schon mal mit vollem Heimaudio-Pegel gefüttert.
Nun müssen noch die Ausgänge der DCX (4 bzw 6, je nachdem ob 2/3 Wegerich) eingepegelt werden. Du hast dann z.B. 3xL und 3xR Pre-outs.
Für einen derartigen Einsatz kann man den HA Pre mit zwei add-on Platinchen nachrüsten.
Die DCX wird dann aber immer noch nicht originär betrieben !
Insgesamt schon mal ein Fortschritt, aber mehr kurieren an den Symptomen.

Ich habe mal letztes Jahr etwas derartiges mit meinem Surround Amp abgebildet, funzt ähnlich.
Die DCX rauschte dann zwar schon weniger, aber immer noch.

Bereits in einem "Passthru" Test, also DCX ohne irgendwelche Eingriffe, reine Doppelwandlung, hatte ich eine signifikante Beeinträchtigung der Wiedergabequalität durch das Gerät feststellen können.
(Räumlichkeit, Durchhörbarkeit, imho etwas Dynamikverlust)
Außerdem hatte ich mit der DCX noch ein paar andere Effekte, die ich nicht so tolle fand (extremer Einschaltplopp, man darf nicht vergessen das Gerät als ERSTES in der Kette einzuschalten usw..)
Mit den DSP von Hifiakademie habe keine wahrnehmbare Einschränkung der Qualität.
Wenn da etwas ist, macht das weniger aus, als wenn du einen Eq bei 3k mit Q=0,3 um 0,5dB den Pegel veränderst (-;
Da würdest du mehr raushören - den Test kannst du gerne mal zuhause nachvollziehen...

Nicht falsch verstehen, für den Straßenpreis bietet die Behringer viel, mir reichte das aber nicht für meine persönlichen Ansprüche.
Die Endstufen hatte ich bereits, und da sind zwei HA DSPs auch nicht großartig teurer als eine DCX.
Mit den Hifiakadmie Modulen in den Endstufen bin ich jedoch rundum zufrieden, gegenüber einer DCX Variante ist das klanglich ein deutlicher Fortschritt.
Für den DIY Bereich bieten die HA DSPs weitestgehend auch noch mehr und feiner paratmetrisierbare Filtertypen

Grüße
Udo


[Beitrag von strgaltdel am 25. Nov 2007, 14:30 bearbeitet]
hartgasbiker
Stammgast
#23 erstellt: 25. Nov 2007, 14:04
Danke für die Erklärung!
MfG
strgaltdel
Stammgast
#24 erstellt: 26. Nov 2007, 13:12
Hi,

hier mal ein Beispiel wie man den DSP mit herkömmlichen Passivkonzepten einsetzen kann.
Diesmal habe ich die konventionelle Passiv-variante der Monitore entzerrt.

Zunächst wurden zwei Messungen gemacht.
einmal Tiefmitteltöner im Nahfeld,
einmal die Box aus 1m Entfernung.

zum Vergleich der Frequenzgang der Box vorher:



und jetzt nachher:





Zunächst wurde die Nahfeldmessung eingeblendet und entzerrt:



Dann der Bereich ab ca 1000 Hz:






Der Unterschied wird bei jeglicher Sorte von Musik sofort deutlich hörbar.
Die Box spielt auf einem deutlich höherem Niveau.

Das schöne bei diesem Ansatz ist, dass man sich über Saug- und Sperrkreise im Durchlassbereich der passiven Filter keine Gedanken mehr machen muss.
Die Unebenheiten überlässt man dem Rechenwerk, das funzt erheblich genauer.
Man konzentriert sich auf die sorgfältige Auslegung der TP / HP Schaltungen.
Lediglich etwaige Resos "kurz" ausserhalb der passiven Filter sollten noch konventionell behandelt werden.

Die Box macht so jedenfalls noch erheblich mehr Spass.



Grüße
udo


[Beitrag von strgaltdel am 26. Nov 2007, 13:20 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2007, 13:55
Hi,


Die Box spielt auf einem deutlich höherem Niveau.


autsch!

Harry
strgaltdel
Stammgast
#26 erstellt: 26. Nov 2007, 14:36
Hi Murray,

war ja klar, so eine Reaktion habe ich schon erwartet , hatte den Satz zweimal raus und wieder reingenommen.
Wie soll ich´s Deiner Meinung nach exakt und politisch korrekt ausdrücken?


Also
Eigenheit der Box ist, dass sie ursprünglich für eine Ständerhöhe von 40cm und Hörabstand ca 2..2,5m konzipiert war.
Das Bändchen hat eine entsprechende Richtwirkung, daher ist die Front abgeschrägt.

Bei der jetzigen Konfiguration steht der Speaker 20cm höher, die Hauptkeule des HTs "fliegt" über den Kopf weg, was oben rum zu entsprechenden Höhenabfall führt.
Die Interferenzen mit dem TT scheinen unter dem Winkel auch den Bereich zwischen 1..2K auszudünnen.

Die Urversion der Box hatte eine Überbetonung im Bereich 200Hz, als Timmi mal den Bauvorschlag veröffentlichte gab´s zwar noch einen zus. Saugkreis dafür, eine leichte Überhöhung blieb...



Das ganze wurde jetzt jedenfalls auf meine Hörsituation hin linearisiert.

Über die Software kann man recht schnell umschalten und die Unterschiede feststellen.



Die meisten Hördurchläufe fanden mit einem selbsterstellten Sampler statt, den ich bald "runterbeten" kann.

Die wesentlichen Unterschiede waren z.B.:
- bei Choraufnahmen aus der "Cantate Domino" nimmt die Diffenzierbarkeit zwischen Frauen / Männerstimmen zu

- Männerstimmen (allen Tayler / Steve Strauss) klingen sonorer, "körperhafter", nicht mehr ganz so "kehlköpfig", stehen jetzt etwas weiter "vorne"

- Frauenstimmen (Diana Krall, Katie Melua) gewinnen an Volumen

- Bei Alan Pasrsons "Apollo" werden mehr Nuancen hörbar

- Flim & the BBs "Tricycle" klingt einfach spritziger

...usw etc pp


Ich bin auch regelmässig am "Rhein Ruhr Stammtisch" in Essen bzw Köln.
Da hören wir auch alles mögliches Boxen und vergleichen.
Die Unterschiede, die durch den obigen Eingriff getätigt werden entsprechen durchaus Unterschiede, die auch zwischen zwei "Qualitätsklassen" existieren.


Dass man aus einer Kompaktbox keine Standbox per DSP macht, dürfte wohl allen klar sein.


So long
udo
speed-of-sound
Stammgast
#27 erstellt: 26. Nov 2007, 18:20

Murray schrieb:
Hi,


Die Box spielt auf einem deutlich höherem Niveau.


autsch!

Harry


in anderen Threads wird heiß darüber diskutiert, dass bewusst Änderungen an (passiv) Weichen durchgeführt werden, um einen besseren (linearen) Frequenzgang hinzubekommen, damit der LS besser klingt
??? auch autsch! ??? ich weiß es nicht

Wenn per DSP oder andere Mittel (z.B. Verbesserungen im Hörraum) der gehörte Frequenzgang geändert wird, kann ich mir schon vorstellen, dass man diese Änderung als besseren Klang empfindet.

hi ... (in der Hoffung nun keine Grundsatzdiskussion losgetreten zu haben)
xlupex
Inventar
#28 erstellt: 26. Nov 2007, 18:51
Ich habe das Autsch auch nicht verstanden.
Granuba
Inventar
#29 erstellt: 26. Nov 2007, 19:19
Hi,

das autsch bezog sich auf die Raumentzerrung. Mess mal 30cm neben der ürsprünglichen Messposition.

Harry
FloGatt
Inventar
#30 erstellt: 26. Nov 2007, 20:25
Genau, zeig mal Winkelmessungen vorher/nachher!

Gruß,
Florian
Christoph_Gebhard
Inventar
#31 erstellt: 26. Nov 2007, 21:27

Murray schrieb:
Hi,

das autsch bezog sich auf die Raumentzerrung. Mess mal 30cm neben der ürsprünglichen Messposition.

Harry


Nein, das "Autsch" bezog sich auf:


Die Box spielt auf einem deutlich höherem Niveau.

oder nicht

Gruß, Christoph

P.S. Der Buckel bei 200Hz kommt durch die Wechselwirkung mit der passiven Weiche und dürfte bei aktiver Ansteuerung nicht auftreten.
Granuba
Inventar
#32 erstellt: 26. Nov 2007, 21:43

Christoph_Gebhard schrieb:

Murray schrieb:
Hi,

das autsch bezog sich auf die Raumentzerrung. Mess mal 30cm neben der ürsprünglichen Messposition.

Harry


Nein, das "Autsch" bezog sich auf:


Die Box spielt auf einem deutlich höherem Niveau.

oder nicht

Gruß, Christoph

P.S. Der Buckel bei 200Hz kommt durch die Wechselwirkung mit der passiven Weiche und dürfte bei aktiver Ansteuerung nicht auftreten.


Sowohl als auch!
Generell: die DSP-Lösung finde ich gut, nur sollte man sich über die "Gefahren" darüber im Klaren sein.

Harry
stefansb
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 26. Nov 2007, 21:44
Das "autsch" bezog sich wohl eher auf "aktiv ist immer scheisse".
Wenn forumsteilnehmer schon witze über politicall correctness machen, dann sollten sich doch einige hier mal gedanken über ihre scheuklappen machen.
gruss stefan


[Beitrag von stefansb am 26. Nov 2007, 21:47 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#34 erstellt: 26. Nov 2007, 21:50
Hi,


Das "autsch" bezog sich wohl eher auf "aktiv ist immer scheisse".


ja, genau.
Ich bastel mir gerade was mit FIR-Filtern...

Harry
xlupex
Inventar
#35 erstellt: 26. Nov 2007, 22:44
Was sind die Gefahren genau?
Granuba
Inventar
#36 erstellt: 26. Nov 2007, 23:03

xlupex schrieb:
Was sind die Gefahren genau?


Hi,

de raum komplett zu entzerren! Das taugt schlicht nicht, und ja: Ich habs getestet. Zudem sollte man sich im klaren darüber sein, was der Lautsprecher und was der Raum verursacht, ein EQ ist kein Ersatz für mechanische Bedämpfung a la Basotect und Plattenschwinger.
Ich muss aber anmerken: Mir gefällt die integrierte DSP-Lösung, sie ist praxisnah. Eine Version mit 6 Kanälen würde mir noch besser gefallen!

Harry
xlupex
Inventar
#37 erstellt: 26. Nov 2007, 23:25
Eine Entzerrung mit Messungen im Nahfeld sollte doch aber positiv wirken oder nicht. Letztlich ist eine Weichenabstimmung nichts anderes.
Granuba
Inventar
#38 erstellt: 26. Nov 2007, 23:31

xlupex schrieb:
Eine Entzerrung mit Messungen im Nahfeld sollte doch aber positiv wirken oder nicht. Letztlich ist eine Weichenabstimmung nichts anderes.


Hi,

ohne Raumeinfluß: Ja natürlich muss man entzerren, z.B. den Baffle Step, aber im passenden Konzept brauchts da keine Entzerrung bzw. nur die Dinge, die entweder durch die passive Weiche verursacht werden (200Hz Buckel) oder aber Chassiseigenheiten. Schallwandeffekte kann man damit ebenso nicht korrigieren.

Harry
strgaltdel
Stammgast
#39 erstellt: 27. Nov 2007, 11:27
Hi Jungs,

mit dem obigen Bsp wollte ich nur demonstrieren, dass man dieses DSP Konzept auch sehr gut mit einer passiven Lösung kombinieren kann.
Man erreicht schnell & unkompliziert so ziemlich jede gewünschte Zielfunktion mit enorm kleiner Welligkeit.
Zudem kann man sich ggf. ein paar Saugkreise sparen.
Ich denke der Großteil von DIYlern baut immer noch Vorschläge nach, variiert gegebenenfalls etwas, da ist so etwas wie die Hifiakademie Lösung ein sinnvolles addon.

Es war nicht meine Absicht das als engültige Boxenabstimmung und Lehrbuchmethode anzupreisen.
Ein DSP erspart keine konzeptionellen Überlegungen zur Boxenentwicklung.
Da stimme ich Murray doch vollkommen zu.

Bitte interpretiert nicht mehr hinein, als es darstellt:
- die Möglichkeit innerhalb ein paar Minuten einen ganz bestimmten Fgang zu designen.

Raumeinflüsse hatte ich da übrigens überhaupt nicht berücksichtigt, sonst wär´s doch noch viel gleichmässiger im unteren Bereich

Außerdem gibt´s eine Menge Hobbyisten, die Boxen ganz bewusst nicht linear abstimmen.
Auch wenn´s nicht der Theorie entspricht, aber sie werden halt "anders glücklich", why not, "lässt sich alles regeln"




Die Aussage

den raum komplett zu entzerren! Das taugt schlicht nicht, und ja: Ich habs getestet. Zudem sollte man sich im klaren darüber sein, was der Lautsprecher und was der Raum verursacht, ein EQ ist kein Ersatz für mechanische Bedämpfung a la Basotect und Plattenschwinger


halte ich etwas für gewagt,
zumindesten nicht immer praxiskonform.

Ein Raum lässt sich nicht komplett Entzerren
Da bin ich d`acor.
z.B.:
Raummoden verursachen Kerben an Hörpositionen, da könntest du "Megawatts via Equalizing" zum Glattbügeln reinpumpen,
das Chassis glüht, ist schon lange auf Anschlag und du hörst immer noch keinen Bass in dem Bereich...
"Kerbe bleibt Kerbe"

Die Alternative das Zimmer entsprechend mit Basotect auszukleiden, ggf noch Resonatoren anzuwenden etc. pp. hört sich allerdings schwer nach Jungesellenbude an.
Oder halt der persönliche Hörraum existiert.
Diese Grundlage haben leider nicht so viele, ich auch nicht, und im Sinne gegenseitiger Rücksichtnahme in einer Partnerschaft ziehe ich es dann doch vor die Peaks im Bassbereich via DSP abzuschwächen, anstatt den Wohnraum zur endlosen Diskussionsgrundlage zu verändern und mir unnötig Beziehungsstress zu machen.
Sicherlich nicht die technisch optimale Lösung, aber unter den vorhanden Gegebenheiten ein bestmöglicher Kompromiss.
(dass das Regal an der Rückwand viel hübscher aussieht und das Abhängen einer Decke jetzt modern ist kann man natürlich gerne weiterhin strategisch günstig während Schatzis Schuhkauf, verbunden mit einem Blumenstrauss, versuchen zu vermitteln)

Ich glaub´nicht, dass ich mit der Wohnraumsituation soo alleine darstehe.
Und da hilft ein DSP ungemein.




Grüße
udo
LiK-Reloaded
Inventar
#40 erstellt: 02. Nov 2008, 16:03
Hallo Leute,

ich könnte hier etwas Hilfe gebrauchen: http://www.hifi-foru...um_id=137&thread=249
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