Tonfrequenzelkos zum "nach unten abtrennen" - Infos gesucht

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X_FISH
Stammgast
#1 erstellt: 06. Mrz 2008, 15:44
Ich habe versucht über Google bzw. die Forensuche hier (welche ja auch Google ist ) eine Tabelle oder spezifischere Informationen zu folgendem Problem gesucht:

KFZ, 10 cm Chassis im Armaturenbrett welche über das Radio angesteuert werden.

Es sind Breitbänder welche beim einen oder anderen auch durch Koaxial-Lautsprecher ersetzt werden. Ein Problem bleibt jedoch immer bestehen: Wie "nach unten" abtrennen?

Der häufigst genannte Tipp: "Kauf dir einen Tonfrequenzelko und bau den in die Plusleitung ein".

Gut. Aber welchen? Leider wird der passende Wert verschwiegen und auf Nachfrage bekommt man keine oder ein "weiß ich auch nicht so genau" als Antwort.

Daher: Gibt es Tabellen wie man mit einfachsten (!) Mitteln Frequenzbereiche abtrennen kann ohne (!) sich gleich eine umfangreiche (und natürlich deutlich bessere) Frequenzweiche mit HPF, TPF, etc. zusammenlöten zu müssen?

TIA, Martin
DerSensemann
Inventar
#2 erstellt: 06. Mrz 2008, 16:08
Hallo Martin,

der Kondensatorwert hängt von der gewünschten Trennfrequenz und der Impedanz des Chassis ab. Auf www.Lautsprechershop.de findest du unter "Tools" einen Frequenzweichenrechner. Dort wählst du dann 6dB/Octave aus, gibst Trennfrequenz, z.B. 120Hz, und Impedanz ein und lässt dir den Wert ausrechnen. Die Teile werden bei solch tiefen Frequenzen aber sehr groß. Könnte sein, dass du für das Geld auch ein Radio mit Filterfunktion bekommst(gebraucht).

Gabor
X_FISH
Stammgast
#3 erstellt: 06. Mrz 2008, 16:17
Meine HU kann entsprechend eingestellt werden, aber als günstige Alternative für andere - da die Frage immer wieder kommt - wäre es ja 'ne Idee gewesen (bzw. wird als Tipp ja auch immer wieder genannt).

Also ich weiß nicht ob ich den richtigen Rechner erwischt habe:

http://www.lautsprec...s/t_condensor_en.htm

Frequenz: 120 Hz
Impedanz: 4 Ohm

-> ~ 330 µF

Wenn ich das dann richtig verstanden habe (bzw. gemacht habe), dann müsste der hier doch eigentlich passen?

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=336718

Grüße, Martin
not0815
Inventar
#4 erstellt: 06. Mrz 2008, 16:53

X_FISH schrieb:
Meine HU kann entsprechend eingestellt werden, aber als günstige Alternative für andere - da die Frage immer wieder kommt - wäre es ja 'ne Idee gewesen (bzw. wird als Tipp ja auch immer wieder genannt).

Also ich weiß nicht ob ich den richtigen Rechner erwischt habe:

http://www.lautsprec...s/t_condensor_en.htm

Frequenz: 120 Hz
Impedanz: 4 Ohm

-> ~ 330 µF

Wenn ich das dann richtig verstanden habe (bzw. gemacht habe), dann müsste der hier doch eigentlich passen?

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=336718

Grüße, Martin


Vergiss es alles!!!

Für eine brauchbare Ankoppellung mit passiven 6dB Hochpassfilter ist "Berechnung" der erforderlichen Filterbauteilwerte nach den simplen Standardformeln NICHT möglich.

Die Impedanz der Chassis ist gerade im unteren Bereich der Chassisresonanzfrequenz derart unstetig, dass ein pasiver Filter aufgrund der frequenzabhängig kapazitiven und induktiven Lastanteile der Impedanz so gut wie keine halbwegs geeignete Last für passive Filter vorfindet. d.h. welcher Frequenzgang sich durch Vorschalten eines nach Standardformel berechneten Kondersotars ergibt läßt sich ohne genaue Kenntnis des Chassis, dessen Einbau etc. nicht vorhersagen.

Wenn keine Frequenz- und Impedanzmesstechnik zur Verfügung steht, kann man allenfalls versuchen die erforderlichen Bauteilwerte nach dem Prinzip Versuch und Irrtumm gehörmäßig zu konkretisieren. Es kann aber auch sein, dass aufgrund der Nähe zur Resonanzfrequenz sich überhaupt kein halbwegs brauchbarer Filter realisieren läßt.

Als Faustformel für Versuche läßt jedoch sagen, das der Kondensatorwert nach Standardformel erst oberhalb der 4-fachen Resonanzfrequenz halbweg passen könnte. Darunter kann man sich behelfen, wenn bei einen Abstand von gewünschter Trennfrequenz und Chassisresonanzfrequenz von ca. fs x 2 ~ C-Wert halbieren. Wie stark die erforderlich Werte tatsächlich abweichen, ist jedoch von den Impedanzschwankung abhängig. Also Versuchen - Hören - Ändern!.....

Um das ganze Problem zu umgehen, könnte man zwar die Impedanz des Chassis linearisieren, aber die Bauteilkosten hierfür übersteigen gerade bei TT, TMT und Breitbändern mal leicht die Kosten für eine komplette Aktivelektronik.

Gruß

Sven
X_FISH
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mrz 2008, 17:09
Hm... Schade. Hatte gehofft es wäre einfach(er).

Wie sieht es bei höheren Frequenzen aus? Ich kenne es eben von den originalen von VW verbauten Chassis, dort haben sie in den "Hochtönern"...



...einen Elko integriert trennen so die tieferen Frequenzen vom Hochtöner ab.

Ist dort eine solche Lösung einfacher zu realisieren oder wurde das eben so gemacht weil es sich "gerechnet" hat?

Grüße, Martin
selector24
Inventar
#6 erstellt: 06. Mrz 2008, 17:11
Hallo,

die schon gesagt, das ist NOT 08/15

Hier brauchst du mindestens eine Impedanzlinearisierung bzw einen 12dB Hochpass.
Der Serielle Kondensator ohne zusätzliche Beschaltung bewirkt auf der Resonanzfrequenz genau garnix.

Grob geschätzt brauchst du einen Kondensator in Serie mit ca 200 bis 300µF und eine Spule Parallel mit etwa 4mH aufwärts.
Die Spule sollte hochohmig sein, sonst geht die Impedanz in den Keller.

Mit billiger Rohrkernspule und Tonfrequenzelko sollte das mit 10€ realisierbar sein.

lg

Wolfgang


EDIT:
die Hochtöner sind dafür gemacht, und haben meist nur einen geringen Impedanzhöcker, somit eher die "idealisierte" konstante Impedanz.
Trotzdem ist das mehr ein Überlastungsschutz als eine Frequenzweiche.


[Beitrag von selector24 am 06. Mrz 2008, 17:13 bearbeitet]
not0815
Inventar
#7 erstellt: 06. Mrz 2008, 18:55
Also hier mal ein Beispiel was passiert, wenn man vor einen handeltsüblichen 10cm Breitbänder (fs~140Hz) eine "Weiche" aus 300µF Kondensator und einer 4mH /1R Spule schaltet.


Die dunklen Graphen sind dass Chassis ohne Weiche die hellen mit der vorgeschlagenen Weiche.

Hier der gleiche Breitbänder mit 300µF und auf 1,8µF/1R verkleinerten Spule beschaltet:

Hiier siehr der Pegelverlauft schon eher nach einem Hochpass aus, wenngleich auch die gewünschte Trennfrequenz nicht ganz getroffen wird.

Hier das gleiche nochmal mit einen anderen Breitbänder mit fs~80Hz:

Dunkle Graphen 300µF/4mH, helle 300µF/2,2µF.

Diese Beispiele zeigen zum einen, dass passive Filter nach Standardformel nicht praxistauglich sind und zum anderen, dass die tatsächlich erforderlichen Bauteilwerte zudem sehr stark vom verwendeten Chassis abhängig sind. Die Gesamtfunktion setzt sich halt IMMER auf der Funktion des Chassis und der des Filter an der konkreten Impedanz zusammen.

@X_Fisch: Nennt doch einfach mal die Typenbezeichnung des fraglichen Breitbänders, die konkreten Einbaugegebenheiten oder mach von beiden einfach mal ein Parr Fotos. Vielleicht erkennt ja dann jemand das Chassis und kann dann ggf. konkrete Vorschläge zur Ankoppelung geben.

Ansonsten: Aktivieren!

Gruß
Sven

Gruß
Sven
X_FISH
Stammgast
#8 erstellt: 06. Mrz 2008, 19:08

not0815 schrieb:
@X_Fisch: Nennt doch einfach mal die Typenbezeichnung des fraglichen Breitbänders, die konkreten Einbaugegebenheiten oder mach von beiden einfach mal ein Parr Fotos. Vielleicht erkennt ja dann jemand das Chassis und kann dann ggf. konkrete Vorschläge zur Ankoppelung geben.


Ich hatte die optimistische Hoffnung gehegt das es "mal einfach so" mit dem Tonfrequenzelko gehen würde. Schließlich liest das sich in der einen oder anderen "Tipps"-Anleitung so einfach.

Das Problem wird sein: Jene, welche so eine Lösung verbauen wollen würden, haben auch dementsprechende Chassis rausgepickt.

Eben günstige Crunch oder vom Typ "super spiegelnder verchromter Korb" bei eBay, evtl. auch (wie bei mir) ein Paar alte Helix von jemandem welcher seine Combo aufgelöst hat oder Chassis welche abgesehen von "4 Ohm" keine Beschriftung tragen. Sprich: Günstig (oder auch einfach "billig").

Wer sich was Teureres beim Chassis kauft, der kauft i.d.R. auch gleich eine Weiche mit dazu oder hat eben eine HU mit welcher man die tiefen Frequenzen schon vorneweg abtrennen kann.

Wäre nett gewesen wenn es eine einfache Methode gegeben hätte wie man selbst billige Chassis mit einem einfachen Kniff bzw. den "Klang" den sie produzieren ein bischen "verbessern" könnte.

Aber ich sehe schon: Ist dann nicht so einfach und eben chasssisspezifisch.

Grüße, Martin
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