Mein Projekt mit Grundig Breitbandlautsprecher

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HorstS
Stammgast
#1 erstellt: 10. Nov 2008, 13:18
Hallo,

endlich ist es soweit: Meine ersten Breitband-"Boxen" sind fertig und stehen zur Diskussion.

Nachdem ich von Wilimzig bis zu ungezählten Forenbeiträgen alles Mögliche über Breitbänder gelesen hatte, scheute ich dennoch, die inzwischen horrenden Preise für alte Radiolautsprecher zu bezahlen.

Irgendwann fielen mir dann die beiden Grundig-Ovalis samt Hochtöner in Form einer gehäusemäßig vollkommen schrottreifen Musiktruhe in die Finger - Format ca. 20 x 30 cm, und das für umsonst.

Die Lautsprecher haben hinten weiße Kunststoff-"Knubbel", Ich nehme an, dass es sich trotzdem um Alnicos handelt. (Über Grundig-Breitbänder habe ich im Netz nicht viel gefunden.)

Bereits die nackten Chassis ließen das Potential erahnen.

Ein im Boxenbau erfahrener Freund sägte mir die (für mich nicht ganz so einfachen) ovalen Ausschnitte in 15er Buche Multiplex, 30 x 75 cm - nicht ohne Murren und nicht ohne mir zu erklären, warum das alles nicht funktionieren kann.

(Der gute Harry betreibt aus Überzeugung seine mit eigener Ingenieurskunst berechneten und gemessenen kühlschrankgroßen Boxen mit aktiven Frequenzweichen, Soundprozessoren und PAs mit insgesamt 1 kW - eine veritable PA mit der er auf seinen 30 qm mp3-Files hört. Damit betreibt er so ziemlich das exakte Gegenteil von dem, was ich mir unter HiFi vorstelle.)

Die Breitbänder ohne Hochtöner auf diesen beiden Schallwänden waren schon eine Offenbarung. Die Räumlichkeit war immer noch beeindruckend, und erstmals war so etwas wie Bass zu hören.

Als nächstes schraubte ich links und rechts jeweils eine 19er MDF-Platte 20 x 80 cm an. Die eigentliche Schallwand hat damit 5 cm Abstand vom Boden.

Um Änderungen schnell vornehmen zu können, habe ich die Verbindungen geschraubt und nicht geleimt - bei offenen Boxen m.E. kein Problem.

Dann habe ich auch die Hochtöner angeschlossen - mit den bereits von Grundig eingebauten Elkos. Von einer Änderung der Kapazität habe ich abgesehen. Der Hersteller der Musiktruhe wird die Kennlinien der Chassis gekannt haben - im Gegensatz zu mir.

Die Induktivitäten, die den Breitbandlautsprechern vorgeschaltet waren, habe ich weggelassen. Deren Sinn ist mir nicht klar. Ich glaube nicht, dass die Entscheidendes zum Ergebnis beitragen.

Die jetzt quasi nach hinten verlängerte Schallwand hatte zwar eine verbesserte Basswiedergabe, aber die Räumlichkeit hatte etwas gelitten. Die Aufstellung der Boxen war kritisch.

Abschließend montierte ich als Rückwand eine 3mm-Sperrholzplatte (inspiriert von Cello und Co.) 30 x 75 cm. Auch diese hat also 5 cm Abstand vom Boden.

So habe ich nun so etwas wie eine Box, die oben und unten offen ist, oder eine (zumindest horizontal) "unendliche" Schallwand, oder . . .

Die Aufstellung ist nun weit weniger kritisch, der Bass etwas besser, die Räumlichkeit etwas schlechter, aber immer noch hervorragend.

Dies scheint mir der beste Kompromiss zu sein. Die Oberseite zu verschließen, brachte zwar nochmal mehr Bass, aber auch noch mal weniger Räumlichkeit.

Und so sehen die Boxen aus:



Das Ganze ist natürlich Try-and-error. Durch den Aufbau in Stufen habe ich ein Gefühl dafür bekommen, welche "Stellschrauben" zur Verfügung stehen, um das Verhältnis von Räumlichkeit und Basswiedergabe zu optimieren:

- Je weniger Wege, desto direkter und lebendiger der Klang. Selbst der zusätzliche Hochtöner beeinflusst m.E. die Wiedergabe der Räumlichkeit negativ, ist aber - zumindest bei einem so großen Breitbänder - zur Wiedergabe der Höhen unverzichtbar.

- Je weniger Material um's Chassis, desto besser die Räumlichkeit. Das bedeutet leider aber auch wenig Bass, Je mehr Material hinzugefügt wird, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis. Erst das nackte Chassis, dann die Schallwand, dann die Seitenwände - da war das Verhältnis eigentlich optimal. Hinzu kam das Problem "kritische Aufstellung". Dies wurde durch die (mitschwingende) Rückwand minimiert - mit akzeptablen Einschränkungen der Räumlichkeit bei nochmals verbesserter Basswiedergabe. Das Verschließen der Oberseite war dann genau das Quentchen zuviel.

Jetzt kommt das Schwerste: Die Sache ruhen zu lassen und nicht noch irgendwas zu verschlimmbessern. Vielleicht noch lackieren, aber mehr wäre zu viel.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem Ergebnis - für meine Kette, für meinen Raum und für meinen Musikgeschmack.

Und mehr kann man ja nicht wollen. An Hörvergleichen wäre ich aber schon mal interessiert . . .

Die Boxen werden übrigens mit einer Audio Innovations 200 Endstufe betrieben (EL84-Typen im Gegentakt Class A).


[Beitrag von HorstS am 10. Nov 2008, 13:26 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Nov 2008, 13:54
Moin Horst,

das lobe ich mir- frisch drauf los und nicht gequatscht

Wenn man dein Projekt betrachtet, fallen 2 Dinge auf:

Jede Menge Enthusiasmus und -das ist nicht böse gemeint- keine Grundlagen zum Thema Elekroakustik.

Die LS sind nach klassischen Massstäben ne Fehlkonstruktion:

Ein 'ein-Ton Resonator-Röhre' mit frei Hand zusammengestellter 'Minimalweiche' (das mit der weggelassenen Induktivität war gut ), eine unorthodoxe Chassisanordnung und auch sonst viel Freistil.


Aaaaber!

Wenns Spass macht und sich klanglich sowas wie Zufriedenheit einstellt, ist es legitim.

Und durch Informationen über OB, reso-Gehäuse und Altpappen im allgemeinen kannst du sicher einige Details optimieren.



Für ein wirkliches Reso-Gehäuse sind die Holzstärken von Front und Seite zu hoch.
Für eine OB-Konstruktion ist das ganze zu sehr ein Resonator(Orgelpfeife..)
Und ein ausmessen der Chassis und eine dahingehend angepasste Weiche (OK, der hardcore-Pappen Fan hat wirklcih nur seinen Kondenser vor dem HT-sonst nichts..)dürften auch nicht schaden.

Wie gesagt, nciht bange machen lassen und viel Musik hören..

Dabei fallen verbesserungswürdige Details am ehesten auf!

Keep going

-ach ja, der AI-Verstärker ist was feines....


[Beitrag von kinodehemm am 10. Nov 2008, 13:55 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#3 erstellt: 10. Nov 2008, 14:13
ich arbeite grad an einem ähnlichen Problem , habe mir ein Paar Original 1964er Philips Lautsprecher mit fast der gleichen Bestückung gekauft .

wie sieht die vorgeschaltete Induktivität bitte aus ???

vor meinem 20 cm Tieftöner sitzen 2 Kondensatoren !!!


Rein gefühlsmässig würde ich behaupten das deine Chassis zu weit voneinander entfernt sind , die asymetrische Position auf der schallwand finde ich aber gut und richtig .

Da ich schon sehr viele 2- Wege Kombinationen verwirklicht habe werde ich auf keinen Fall mehr den TT ohne Spule laufen lassen , wenigstens ein minimaler Tiefpass verändert den Gesamteindruck meiner Meinung nach positiv , Purismus hin o. her .

Hier mal ein Pic der Philips Box KD 1034

leartes
Stammgast
#4 erstellt: 10. Nov 2008, 14:14
Hallo,
interessante Anordnung.

Hast Du mal Boden und Oberseite der Box geschlossen und dafür die Rückseite geöffnet? Das wäre eine klassische Baffle- Form.

Ich mag die alten Pappen ebenfalls gerne, überlasse die Sache mit dem Bass aber grundsätzlich einem spezialisierten Subwoofer modernerer Bauart der aktiv im Leben steht. ;-) Für guten OB-Bass beraucht man einfach viel mehr Membranfläche als so ein kleiner Ovali mitbringt.
jhohm
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Nov 2008, 14:18

HorstS schrieb:
Hallo,

endlich ist es soweit: Meine ersten Breitband-"Boxen" sind fertig und stehen zur Diskussion.


...
Dann habe ich auch die Hochtöner angeschlossen - mit den bereits von Grundig eingebauten Elkos. Von einer Änderung der Kapazität habe ich abgesehen. Der Hersteller der Musiktruhe wird die Kennlinien der Chassis gekannt haben - im Gegensatz zu mir.

Die Induktivitäten, die den Breitbandlautsprechern vorgeschaltet waren, habe ich weggelassen. Deren Sinn ist mir nicht klar. Ich glaube nicht, dass die Entscheidendes zum Ergebnis beitragen.
...



Hallo,

das verstehe ich nicht : Du denkst; das der KOndensator schon richtig ist so, wie er ist, und läst ihn vor dem Hochtöner, aber bei der Spule scheinst Du zu glauben, das er keinen Sinn macht

Evtl würde Dir Googlen nach "Frequenzweicher erster Ordnung" weiterhelfen...

Gruß Jörn
HerrBolsch
Inventar
#6 erstellt: 10. Nov 2008, 14:31
Hi,

dein Thread ist sehr interessant zu lesen, ich mußte doch das eine oder andere Mal schmunzeln. Das Ganze läßt sich recht treffend mit folgendem Zitat beschreiben:

"Schon mal gar nicht schlecht - aber leider föllig valsch."

(Das mußte jetzt sein )

Wie die annern schon schruben: interessanter Ansatz, aber viel zu viele grundlegende Fehler. Mit ein wenig Einarbeitung könnte da was Schönes drauf werden.

Gruß, Hauke
dazydee
Stammgast
#7 erstellt: 10. Nov 2008, 16:02
Die Herangehensweise finde ich passend zu den Chassis. Als die gerfertigt wurden wurde auch vorherrschend nach der Theorie Versuch-macht-Kluch gebaut.

Es gitb auch immernoch genug Leute die ganauso hervorragende Lautsprecher bauen (Breitbänderszene in Japan haben viele nicht viel mit mit Thiele-Small-Parametern am Hut). Grade an Breitbändern sieht man ja, das ein gerader Frequenzgang lange nicht alles ist und auch Sachen sehr gut klingen die das theoretische Ideal mit den Füßen treten...

Wenn man sich so einen Lautsprecher in seiner Stube hinprobiert bekommt man vielleicht sogar einen wesentlich besser an den Raum angepassten Lautsprecher als ein "astrein" entwickelter Fertigbausatz. Nachteil: Es macht wesentlich mehr Arbeit.



Jetzt kommt das Schwerste: Die Sache ruhen zu lassen und nicht noch irgendwas zu verschlimmbessern. Vielleicht noch lackieren, aber mehr wäre zu viel.


Da möchte ich aber wiedersprechen.

Du hast gerade angefangen an einigen Stellschrauben zu drehen und ein Optimum (von vielen) gefunden. Du hast noch nicht mit der Schallwandbreite und Höhe gespielt (ein großes Brett nehmen, Lautsprecher rein, Hören, Kanten 5cm absägen, hören, absägen, hören,....). Bedämpfung des Gehäuses? Sperrkreis (besonders, wenn der Lautsprecher nun ohne Induktivität spielt). Da kann man noch sooo viel machen.

Oder einfach gut sein lassen und Musik genießen, bis einem das nächste Schnäppchen erwischt.


Viel Spaß noch

Danny
HorstS
Stammgast
#8 erstellt: 10. Nov 2008, 18:11
Kuckuck! Darf ich jetzt wieder unter'm Schreibtisch vorkriechen?

Dass ich Ahnung von Elektroakustik hätte, habe ich auch nicht behauptet. Aber auch die Erbauer der alten Musikboxen waren vermutlich eher Tischler als Elektroakustiker. Wenn man da reinschaut, dann weiß man auch nicht, warum es klingt. Aber es klingt! Bei den Medizinern sagt man: Wer heilt, hat Recht. Und hier gilt: Wenn's klingt . . .

Einschränkung: Für Heavy-Metal oder Techno gibt's bestimmt bessere Lösungen. Ich höre überwiegend sogenannte Weltmusik, Jazz und Klassik.

Ich habe, wie ich ja schrieb, schon alles Mögliche über Schallwände, Pappen etc. gelesen, aber eben auch über die Probleme, wenn diese Lautsprecher all zu sehr in Richtung Horn/Bassreflex betrieben werden. Selbst das Wilimzig-Gehäuse gilt ja nicht als das Alleinseligmachende.

Für mich war also klar, dass als erste Annäherung an's Thema eine Schallwand sein muss, auch weil es sich da am einfachsten experimentieren lässt. Ich habe ja beschrieben, wie ich mich meinem Ergebnis Stück für Stück genähert habe.

Die Anordnung der Lautsprecher auf der Schallwand stammt nicht von mir, sondern von meinem erfahrenen Boxenbauer. Das habe ich schon häufiger gesehen und es erscheint mir einleuchtender als eine Symmetrie (Phasenauslöschungen).

Die "Flügel" der Schallwand wurden versuchsweise gerade neben der eigentlichen Schallwand angebracht, so dass sich also eine Schallwand mit dem Format 90 x 75 cm mit asymmetrisch montierten Chassis ergab. Diese Konstruktion hätte kaum Anlass zur Kritik gegegeben - oder irre ich mich?

Diese gerade Schallwand ist aber aus Platzgründen nicht machbar. Der klangliche Unterschied zu der Version mit den um 90° nach hinten geklappten Flügeln war gering. Dies wurde ja auch schon häufiger beschrieben. Viel Kritik hätte ich auch hier nicht erwartet, denn bis dahin ist die Konstruktion ja recht klassisch. Niemand hätte erwartet, dass das nicht klingt - bis dahin. Es klang ja auch - und wie.

Meine eigenen Überlegungen beginnen erst jetzt:
Schallwand braucht Raum. Von daher spricht eigentlich alles dagegen, so was in meiner verwinkelten Wohnumgebung zu betreiben. So klangen meine u-profil-förmigen Schallwände sehr gut, waren aber viel zu umgebungsabhängig.

Unter anderem wurden deswegen von Anfang an vorne unten und hinten unten jeweils 5 cm offen gelassen, um zu minimieren, dass ein Teil des Bodens in die Schallwandfläche mit eingeht. An sich ja nicht schlecht, aber in der Wohnumgebung ist nicht davon auszugehen, dass dann noch zwei Schallwandflächen gleich sind.

Ebensowenig ist in der Wohnumgebung der Bereiche hinter den Schallwänden gleich. Deshalb kam ich auf die Lösung mit der mitschwingenden Rückseite. Diese soll einerseits die Schallwand als solche erhalten, indem die mitschwingende Rückwand das Gehäuse "unterbricht", andererseits den Einfluss der Wohnumgebung hinter der "Schallwand" minimieren.

Soweit erst mal die "fixe Idee". Komisch war mir auch dabei. Aber die Rückwände hätte ich ja auch schnell wieder abschrauben können.

Wollte ich aber dann nicht mehr. Denn gegenüber der klassischen Konstruktion (die Ihr ja abgenickt hättet) klingt die mit der mitschwingenden Rückwand m.E. besser und ist weit weniger umgebungsabhängig.

Fasse ich also zusammen, dann ist an meiner Schallwand (abgesehen von der offenen Frage, ob das Chassis axial hätte montiert werden sollen) nichts falsch, außer dieser Rückwand, auf die ich nicht verzichten möchte.

Warum ich den Kondensator gelassen habe, die Spule aber nicht? Der Kondensator ist nötig zum Schutz des Hochtöners,

Derlei Purismus erklärt dann natürlich auch, warum ich mich hier weder mit Frequenzweichen noch mit Sperrkreisen noch mit Subwoofern noch mit dem Bedämpfen des Gehäuses beschäftigt habe - was in diesem Thread aber alles schon vorkam.

Die Oberseite zu verschließen verschlechtert den Klang, schrieb ich ja schon. Unten ist schwierig, habe ich nicht getestet. Oben und unten schließen und die Rückwand rausnehmen macht die ganze Konstruktion wieder viel umgebungsabhängiger.

Nein, der Witz an der Box - und der einzige Unterschied dieser angeblich totalen Fehlkonstruktion gegenüber der klassischen Schallwand - ist die mitschwingende Rückwand.

Die Amygdala ist übrigens auch oben offen. Nach oben (und mit Einschränkungen nach unten) sind die "Ausbreitungsbedingungen" im normalen Wohnumfeld nun mal am ehesten vorhersehbar und konstant. Offen (oder so offen wie möglich) muss so eine Pappe aber ja betrieben werden - ist ja keine Luftpumpe, sondern eher ein Ventiliator, wie es im Visaton-Forum jemand so schön formuliert hat.

Will sagen: Ich habe mir schon meine Gedanken gemacht. Vielleicht die falschen, aber es klingt ja.

Warum das so ist? So lange niemand weiß, warum die Bonner Beethovenhalle und das Berliner Kongresszentrum bei exakt der selben Bauweise des Saales vollkommen unterschiedliche Akustiken haben (Bonn sehr gut, Berlin mäßig bis saumäßig), gibt es für (Elektro-)Akustiker vermutlich noch etliche Dinge zwischen Himmel und Erde, wo die Schulweisheit versagt.

Nein, an diesen "Boxen" wird nichts mehr verändert. Aber keine Bange: Das nächste "unmögliche" Projekt wird folgen.


[Beitrag von HorstS am 10. Nov 2008, 18:20 bearbeitet]
leartes
Stammgast
#9 erstellt: 10. Nov 2008, 19:01
Hallo,
wer Diskussion ankündigt, kriegt natürlich ne ganze Menge Verbesserungsvorschläge.

Die Spule würde ich testweise aber nochmal einbauen. Auch bei Röhrenradios wurden Spulen nur eingebaut, wenn sie nötig erschienen. Den Kondensatot evtl. mal wechseln. Die Dinger haben nur begrenzte Lebensdauer und starke altersbedingte Abweichungen.

Dass die nach hinten offene Box aufstellungskritischer ist, liegt in der Natur der Sache. Da Du Wilmzig bereits ins Rennen geschickt hast, lege ich Dir einen Wilmzig BR- Box ans Herzen. Gerade bei nicht dipol geeigneten Räumen sicherlich eine Alternative, gerade wenn man Jazz hört.

Das Wort "Puristisch" in Verbindung mit kleinem OB Ovali und ohne Subwoofer bedeutet einfach ohne Bass. (Und hier ist nicht der für Jazzhörer vernachlässigbare 28Hz Tiefbass gemeint.) Schau doch mal auf der Linkwitz Seite. Da gibt es viele verscheidene Konzepte Dipole mit Bass zu versehen.
HorstS
Stammgast
#10 erstellt: 10. Nov 2008, 21:08

wer Diskussion ankündigt, kriegt natürlich ne ganze Menge Verbesserungsvorschläge.


Das ist ja auch OK. Nur habe ich mir Gedanken zum Thema Schallwand und den Umgang mit ihren Nachteilen gemacht. Da bringt mich z.B. der Hinweis auf das Konzept Bassreflexbox nicht weiter.


Die Spule würde ich testweise aber nochmal einbauen.


Meinetwegen.


Den Kondensator evtl. mal wechseln. Die Dinger haben nur begrenzte Lebensdauer und starke altersbedingte Abweichungen.


Das ist mir durchaus bekannt. Die Dinger habe ich gemessen. Die Abweichungen hielten sich innerhalb der üblichen Toleranzen - und um Missverständnisse zu vermeiden: Mein LC-Meter ist recht genau.


Dass die nach hinten offene Box aufstellungskritischer ist, liegt in der Natur der Sache. Da Du Wilmzig bereits ins Rennen geschickt hast, lege ich Dir einen Wilmzig BR- Box ans Herzen. Gerade bei nicht dipol geeigneten Räumen sicherlich eine Alternative, gerade wenn man Jazz hört.


Genau mit der kritischen Aufstellung versuche ich ja umzugehen. Hätte ich eine BR-Box, ein Buschhorn oder was immer gewollt, hätte ich das gebaut. Ich bin aber noch nicht so weit, dass ich mich von dem OB-Konzept verabschieden möchte.

Auf jeden Fall werde ich demnächst noch eine echte OB bauen und die gegen meine Konstruktion in's Rennen schicken - so langsam will ich's nämlich wissen.


Das Wort "Puristisch" in Verbindung mit kleinem OB Ovali und ohne Subwoofer bedeutet einfach ohne Bass.


Ein Ovali 20 x 30 cm ist ja schon eher etwas größer. Die meisten Greencones, die man kriegt, sind nur 20er.
Das, was ich an Bass habe, reicht auch, um mit Anstand Metallica zu hören. Da ich diese Musikrichtung eher selten höre kann ich mit den Einschränkungen im Bassbereich leben mit dem Verlust an Präzision in einer BR oder einem Horn nicht.

Mit Diskussion habe ich nicht die Auseinandersetzung darüber gemeint, dass die Boxen nicht klingen können. Viel interessanter ist doch, warum sie es trotzdem tun.

Nein, ich bin niemandem böse, der nicht glaubt, dass die Boxen gut klingen. Sie tun es einfach.

Horst


[Beitrag von HorstS am 10. Nov 2008, 21:12 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Nov 2008, 22:05
Moin Horst,

hoffentlich hast du mein post nicht als destruktiv aufgefasst!

Ich finde, wie schon gesagt, deine Herangehensweise sympathischer als diese 'ich will mir eine Box bauen, habe 5000€, brauche Tips'-Geschichten.

Ich habe selbst schon mit Gehäusen vieler Art gebastelt- und ich fand die Variante oben-unten offen immer als die problematischste.

Wenn du die Schallwand virtuell vergrössern willst, ohne Flügel etc., dann ist eine am Boden dicht abschliessende Variante ohne Rückwand hinsichtlich zu erwartender stehenden Wellen am ehesten mein Favorit.

Und lass dich nicht von Dummschwätzern wie mir vergraulen- wer die ultimative Lösung kennt und sie zu Hause hat, liest keine DIY-foren...

Oder glaubst du, Hugh Hefner surft auf Sex-Seiten ?
jhohm
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Nov 2008, 12:09
Hallo Horst,

wenn Du Diskussion sagst, wirst Du Kritik bekommen -> Kritik im Sinne des Wortes; also auch Positives...
Wenn es Dir nur darum geht, Deine Box vor zu stellen und Du einfach nur ein "toll, klasse, super" haben willst ohne das sich Leute gedanken machen, ob es nicht noch etwas zu verbessern gibt, dann wäre evtl

www.audiodiskussion.de

etwas für Dich; da hinterfragt bestimmt niemand, warum Du den Entwicklern die Kompetenz absprichst; zu wissen, ob eine Spule vor dem Tieftöner besser ist oder nicht - zu verschenken hatten sie auch damals nichts, sieh es mal so ...; oder ob es an dem Gehäuse etwas zu verbessern gäbe....
Aber es sind nette Leute

Gruß Jörn
HorstS
Stammgast
#13 erstellt: 11. Nov 2008, 12:31
Nein, als destruktiv fasse ich hier gar nichts auf. Es gibt auch keinen Anlass anzunehmen, dass hier irgendwas böse gemeint sein soll.

Nur geht die Diskussion immer wieder am Thema vorbei.

Auf Grund meiner Recherchen weiß ich eben, warum ich keine BR wollte, sondern eine Schallwand. Dass da üblicherweise keine Rückwand drin ist, weiß ich natürlich auch.

Ich habe genau mit dem Konzept der klassischen Schallwand angefangen. Unterstellt, dass diese nahe am Ideal waren, sind meine "Dinger" nicht schlachtentscheidend weit weg davon (Was man mir jetzt einfach mal glauben muss.).

Was soll ich da mit Hinweisen, mich erst mal zu informieren und dann ein anderes Konzept zu wählen?

Ich habe doch nicht gefragt, warum die Dinger nicht klingen. Sie tun es ja. Interessant ist: Warum klingen Sie?

Die einzige, rein spekulative Erklärung wäre: Der Raum ist für Dipole ungeeignet. Daher haben auch die Schallwände schlecht geklungen, und deshalb fällt die Differenz zu meinen "Dingern" so gering aus.

Wenn das alles schlecht geklungen hat, warum bin ich dann aber mit dem Ergebnis so zufrieden?

Was sagt die RCA-Test-CD? Nun, unterhalb von 50 Hz ist nicht mehr viel, ab 30 Hz fast nix. Ansonsten ist die Wiedergabe der Frequenzen bis 12.5 kHz gehörmäßig in etwa gleich laut. Über die nächsthöheren 16 oder gar 20 kHz kann ich mir möglicherweise schon altersbedingt kein Urteil erlauben. "The midrange is where we live." - und da schneiden meine "Dinger" auch bei diesem Test gut ab.

Als Akkordeonist weiß ich, wie ein Akkordeon klingt. Was da bei Manfred Leuchter aus den "Dingern" kommt, klingt wie Akkordeon.

Vielleicht hab' ich ja was an den Ohren . . .

Horst
a.j.h.
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Nov 2008, 14:23
Moin Horst,

ich bin kein besonderer Fan von Reso-Boxen, das soll jetzt aber nichts heißen.
Deine Herangehensweise an die Thematik hat ein paar wesentliche Vorteile zu der "üblichen" Herangehensweise: Du erfährst experimentell Akustik. Das, was die meisten mit der Gehäusesimulation einfach überspringen. Ist ja auch ok, spart es doch 'ne Menge Aufwand.
Allerdings ist die Simulationstechnik noch nicht so weit, dass sie ein resonierendes Gehäuse mit einbeziehen kann. Das ist noch zu komplex, es gibt einfach praktisch unzählige Variablen, die mit einbezogen werden müssten.
Dennoch bedeutet das nicht, dass diese Resos aus diesem Grund "besser" oder was auch immer sind. Behauptet ja auch keiner.
Grundvorraussetzung ist eine völlige Unvoreigenommenheit, die jedoch in vielen Köpfen steckt (teilweise auch in meinem).
Deine Kisten sind im klassischen Sinne "ingeneursmässig" entwickelt, da du dich quasi "iterativ" dem Klang näherst.
So geht's natürlich auch und was glaubt ihr, wie es die Ingenieure damals gemacht haben? Auch heute wird in weiten Gebieten der Wissenschaft derart geforscht.

Allein der Gedanke, dass ein Lautsprecher Musik "macht" und nicht "wiedergibt", also dem Geschehen etwas hinzufügt, ist einfach nicht mein Ansatz. Glaubensfrage? Philosophie? Wie auch immer...
lifesabeach
Stammgast
#15 erstellt: 11. Nov 2008, 15:23
Moin Horst,

ich versuche doch noch mal konstruktive Kritik.

Du hast bemerkt, dass die Räumlichkeit ohne den Hochtöner besser war.
Versuch doch mal ob es der Räumlichkeit zuträglich ist, wenn Du den Chassisabstand deutlich verringerst.

Grüße
Jan
leartes
Stammgast
#16 erstellt: 11. Nov 2008, 18:30

lifesabeach schrieb:
Moin Horst,

ich versuche doch noch mal konstruktive Kritik.

Du hast bemerkt, dass die Räumlichkeit ohne den Hochtöner besser war.
Versuch doch mal ob es der Räumlichkeit zuträglich ist, wenn Du den Chassisabstand deutlich verringerst.

Grüße
Jan


Man könnte sehr einfach eine Coax- Anordnung versuchen.
HorstS
Stammgast
#17 erstellt: 11. Nov 2008, 21:01
Ich werde mich jetzt erst mal ein paar Tage oder Wochen an dem jetzigen Zustand erfreuen und meinen ungebrochenen Schaffensdrang an einer meiner anderen Baustellen nutzen.

Die Sache mit der Spule werde ich der Vollständigkeit halber noch probieren, ist ja kein Aufwand. Ansonsten werde ich an den "Dingern" erst mal nix ändern. ICh habe da aktuell keinen Handlungsbedarf.

Um des reinen Experiments willen (Eigentlich wollte ich ja nur mal eben meine Pappen verbauen.): Ein paar Schallwände werde ich auf jeden Fall noch bauen, zu Vergleichs- und Testzwecken. Vielleicht bin ich ja auch in einem Jahr bei BR oder Buschhorn angelangt - aber nicht mit Radiopappen! Meine Wharfedales bleiben für Vergleichszwecke auch mal in der Nähe - sind aber von den "Dingern" schon jetzt geschlagen.
Das Hobby heißt bei mir aber Musik. HiFi ist da Mittel zum Zweck.

Der Abstand des Hochtöners ist ja nicht mal eben so zu ändern. Es kann sein, dass es etwas bringt. Andererseits sind die Hochtöner in Musikmöbeln häufig nicht einmal mit auf der Schallwand, sondern irgendwo in den Seitenteilen (Raumklang, oder so). Die japanischen Schallwände, die ich noch bauen will, haben den Hochtöner außerhalb der Schallwand, etwa einen halben Meter über dem Breitbänder.

Koaxiale Anordnung? Also mittig vor dem Breitbänder? So was kenne ich von Autolautsprechern. Aber ob das nicht auch zu unberechenbaren Effekten führt? Das mechanisch stabil hinzukriegen wird auch nicht so einfach. Und meine "Dinger" sind ja jetzt schon etwas frontlastig. Wenn ich jetzt noch 20 cm Vorbau für Hochtöner dranmache, dann fallen sie um - bumm.

Im Moment trommelt Manu Katché dass es eine Wonne ist. Jetzt ist erst mal Hören, nicht mehr Bauen . . . - Aber ich bleib' dran . . .

Horst
killnoizer
Inventar
#18 erstellt: 11. Nov 2008, 21:17
Peace ! Aber einigen Menschen würde es wirklich guttun nicht nur auswendig gelernte Standards wiederzugeben
- die sie auch nicht selbst erfunden haben ,und manche Beiträge / Inhalte gehen wirklich glatt vorbei , am Thema .

Ich finde den Ansatz der Box gut , habe aber auch schon den Abstand der Chassis voneinander bemängelt , meine eigene Erfahrung zeigt ganz genau das die Abbildung + Räumlichkeit , aber auch die Geschlossenheit des Klangbildes immer bvesser wird je näher die Treiber zusammen sind . Auch die Reflektion des Schalls nach oben würde ich zumindest versuchsweise mal unterbinden ( Schaumgummi reinstopfen , testweise ) .

Ich besitze grad 3 versch. Musiktruhen , das die Chassis dort teilweise wirklich abenteuerlich weit auseinander sind stimmt, aber das hat eindeutig den Sinn die Stereo Basisbreite zu vergrössern ohne Zusatzlautsprecher zu benutzen .

Andererseits kommt deine Konstruktion den original Kisten schon ziemlich nahe , und wer mir jetzt noch erzählen will das alle Holzkisten damals für originale Breitbänder aus den 50/60er Jahren genau berechnet wurden verliert doch wirklich seine Glaubwürdigkeit .

Bei dem dafür vorgesehenen Musikmaterial und dem allgemeinen Stand der Hörgewohnheiten war das ja garnicht notwendig .
leartes
Stammgast
#19 erstellt: 12. Nov 2008, 13:26
Hallo,
dass mit der coaxialen Anordnung ist ganz einfach. Den HT mit einer oder zwei Holzleisten von vorne vor dem BB befestigen. Das ist die preiswerte Lösung einen Coax zu bauen. Richtig ist, dass bei teueren Geräten der HT in den BB integriert wird.

Der HT wird so die Wiedergabe des BB beeinflusst. Aber wenn man mit alten BB arbeitet ist Linearität eh nicht zu erreichen. Man verwendet ja auch den rückwärtigen Schall des BB, obwohl durch den Korb ebenfalls eine beeinflussung erfolgt.

Ich hatte mal 25x35er BB mit einem vorgeschraubten Ht in der Mitte versehen und war damit eigentlich ganz zufrieden.

Leartes
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 12. Nov 2008, 14:53
So habe ich das bei meinen Schallwänden gemacht. Türgriffe aus dem Baumarkt.

http://www.exdreamnet.de/forum/user/Franky/IMG_0881.JPG
killnoizer
Inventar
#21 erstellt: 12. Nov 2008, 15:40

Frank.Kuhl schrieb:
So habe ich das bei meinen Schallwänden gemacht. Türgriffe aus dem Baumarkt.

http://www.exdreamnet.de/forum/user/Franky/IMG_0881.JPG



Kompliment !! Das sieht mal gut aus .
impidimpi
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 12. Nov 2008, 17:44

Kompliment !! Das sieht mal gut aus .


Dito! wenns ein kleiner HT ist würden evtl schon 2 Türgriffe ausreichen.

mfg
leartes
Stammgast
#23 erstellt: 12. Nov 2008, 17:49
Ja,
echt ne gute Lösung. Türgriffe gibts ja in tausend Formen.
HorstS
Stammgast
#24 erstellt: 13. Nov 2008, 10:35
Kann mich nur anschließen: Kompliment, sieht super aus.

Allerdings sitzen bei Dir auch die Chassis erheblich höher. Bei meinen (wie auch den meisten mir bekannten Schallwänden, sitzen die BB sehr weit unten. Bei geringem Abstand der HT oder gar koaxialer Anordnung sind die in Knie-, aber nicht in Ohrhöhe. Das mag hinter der Anordnung der Chassis stecken, die - wie gesagt - nicht von mir, sondern von meinem Boxenspezi stammt.

Was ist das übrigens für ein "Kühlschrank" im Hintergrund?

Horst
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 13. Nov 2008, 11:13
Das sind Phonogen Basshörner aus den 80er Jahren. Sie sind aus Leichtbeton gegossen.

http://www.plasmatweeter.de/phonogen.htm

hier das Innenleben des Horns





Die haben perfekt zu den Grundig Breitbändern in den Schallwänden gepasst. Ich hatte das aktiv mit einer Sub-Sat Weiche, einem 8 Watt Röhrenverstärker für die Schallwände und einer leistungsfähigen Transistorendstufe für die Basshörner betrieben. Trennfrequenz lag bei ca. 120 Hz und damit gingen dann regelrechte Pegelorgien mit gnadenlos druckvollem Bass. Die Hörner konnte ich leider nicht mit in die neue Wohnung nehmen und habe sie verkaufen müssen.


[Beitrag von Frank.Kuhl am 13. Nov 2008, 11:32 bearbeitet]
leartes
Stammgast
#26 erstellt: 13. Nov 2008, 11:53

HorstS schrieb:
Kann mich nur anschließen: Kompliment, sieht super aus.

Allerdings sitzen bei Dir auch die Chassis erheblich höher. Bei meinen (wie auch den meisten mir bekannten Schallwänden, sitzen die BB sehr weit unten. Bei geringem Abstand der HT oder gar koaxialer Anordnung sind die in Knie-, aber nicht in Ohrhöhe. Das mag hinter der Anordnung der Chassis stecken, die - wie gesagt - nicht von mir, sondern von meinem Boxenspezi stammt.

Was ist das übrigens für ein "Kühlschrank" im Hintergrund?

Horst


Das der BB möglichst tief sitzen sollte, ist aber keine Regel. Beispiel: NOBox von Visaton 80 cm (+ schräge Schllwand), CT229 mit 100 cm, die Phönix von Linkwitz ca. 1 m.

Ich frage mich, ob man mit einer höhren Positionierung nicht ein besseres Ergebnis erzielt. Zum Testen knn man einfach eine Box auf einen Tisch und eine davor stellen. Mono fahren und rechts / links umschalten.

Leartes
HorstS
Stammgast
#27 erstellt: 13. Nov 2008, 15:12
Aber Nobox ist ja wieder ein ganz anderes Konzept. Da dort der TT unten ist, kann es der BB nicht sein.

Der Abstand der Lautsprecher ist dort übrigens größer als bei meinen "Dingern", auch dort in Ohrhöhe.

Nobox

Und bei der Phoenix ist ein BB ganz oben - und der andere ganz unten.

Phoenix

Auf Ohrhöhe kommt dabei die ganze Mimik durch die Säule. Also eher frei hängende denn stehende Schallwand, bei der ja der Boden mit einfließt. Also auch wieder zwei Paar Schuhe.

Horst
leartes
Stammgast
#28 erstellt: 13. Nov 2008, 16:03
Wo der Tieftöner ist, ist in Bezug auf die Ortbarkeit der Musik gleichgültig solange ausreichend steil unter 200 Hz getrennt wird. Auch breitet sich ein Bassignal kugelförmig im Raum aus.

Dein BB macht aber nicht nur den Bass unter 200 Hz sondern den kompletten Grunddton und Mitten bis in den HT Bereich. In diesem Frequenzbereich wird das Signal gerichtet und breitet sich nicht kugelförmig aus und ist für dein Ohr ortbar. Daher spielt es sehr wohl eine Rolle an welcher Position im Raum sich der BB befindet und in welche Richtung er strahlt. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Frequenzen unterschiedlich stark gebündelt werden und unterschiedlich stark reflektiert werden. Daher sollte im direkten Abstarhlbereich eines LS befinden. Einige Forumler wollen eine gleichmäßige Schallwiedergabe in allen vertikalen Positionen im Raum. Diese bauen sich dan linearrays z.B. die 25 oder das HAHALA mit dem HAHA nebenbei auch beweisen will, dass mehrere kleine TTs besser sind als ein großer TT ;-)

Warum der Ht und der BB am besten an der selben Position wären: Zwei LS die im Übergangsbereich dasselbe Signal absenden (dieser Bereich ist bei Dir sehr groß!) und sich an verschiedenen Stellen im Raum befinden, senden das Signal nur anbestimmten Positionen im Raum zeitgleich aus. Begründung: Der relative Abstand zwischen den LS ist aus verschiedenen Winkeln betrachtet unterscheidlich groß. Also entsteht ein jeweils unterschiedlicher zeitlicher Versatz.
Das mindert die Ortbarkeit. Daher sind Coaxe besonders gut ortbar.
HorstS
Stammgast
#29 erstellt: 14. Nov 2008, 11:30
leartes @ Danke. Die Fakten waren mir überwiegend bekannt, aber von mir nicht zu Ende gedacht.

Die Sache mit dem HT ist einleuchtend. Die Koaxial-Lösung werde ich (wie auch den Einbau des L) auf jeden Fall mal probieren, wenn ich wieder in die Experimentierphase eintrete.

Wie gesagt: Jetzt will ich erst mal hören und vergleichen.

Horst
HorstS
Stammgast
#30 erstellt: 16. Nov 2008, 15:59
Habe heute mal probeweise die oberen Öffnungen mit jeweils einem Schaumstoffblock verschlossen - wie weiter oben vorgeschlagen.

Klanglich macht es m.E. keinen Unterschied. Optisch sieht es besser aus, wenn man nicht von oben auf die Chassis guckt - solange keiner versucht, sein Bier da abzustellen

Horst
HorstS
Stammgast
#31 erstellt: 25. Jul 2009, 15:07
Hallo und vielen Dank für die seinerzeitigen Anregungen und Kritiken.

Ich muss allerdings zugeben: Geändert habe ich an den Boxen tatsächlich nichts mehr - einerseits, um nicht zu verschlimmbessern, andererseits, weil ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.

Experimentieren werde ich irgendwann mal wieder. Dann aber nicht an diesen, sondern an separaten Boxen/Wänden, damit auch ein direkter Hörvergleich möglich ist. Die entsprechenden Chassis liegen schon bereit, und Ideen gibt's auch - aber im Moment fehlen mir Zeit und Lust.

Auch wenn diese angeblich Boxen nicht funktionieren können: Sie tun es. Alles, was ich so üblicherweise höre, kommt mit meiner Kette sehr gut. Von der nubischen Oud über Blues bis zum Wagner-Orchester klingt eigentlich alles spannend.

Was überhaupt nicht geht, sind Musikstile wie Metal, HipHop, Techno. Da braucht's mehr Bass. Das muss man einfach wissen. Aber die Richtungen höre ich auch eher selten.

Dafür ist die Anlage auch nicht gedacht: Es gibt ja keinerlei Klangregelung und die Röhren-Endstufe ist nichts für "übernatürliche" Lautstärken. Dafür ist das hier alles zu filigran - aber eben "Höchst empfindlich".

Horst
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