Ausschwingverhalten unterschiedlicher Gehäuse- und Filtertypen

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hreith
Inventar
#1 erstellt: 14. Nov 2008, 17:31

Murray schrieb:
Hi,


Das Ding hat, trotz genügend Verstärkerleistung und noch nicht eingetretener Kompression, einfach keinen Druck gemacht.


tja. Das DBA vom Fisch produziert den gleichen Effekt, ich mag das.

Harry


=> das mit dem "Druck" geht auch bei so einem Konzept, wenn man im Filter solange einen Hochpass (oder Allpass)vor den TT setzt, bis die Gruppenlaufzeit im Bass deutlich ansteigt. Der Bass wird dann eher langsam einschwingen und man wird auch nach dem Impuls noch eine Weile Freude daran haben, sofern einen sowas erfreut.
G.A.S.
Stammgast
#2 erstellt: 14. Nov 2008, 17:53
hreith schrieb:


Zitat
..., wenn man im Filter solange einen Hochpass (oder Allpass) vor den TT setzt, bis die Gruppenlaufzeit im Bass deutlich ansteigt.



heist das mehrer Hochpässe (oder Allpässe) setzen ?

Günter
ukw
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2008, 14:36

CerpinTaxt schrieb:

Murray schrieb:

CerpinTaxt schrieb:
Hi Harry,

Murray schrieb:

Das DBA vom Fisch produziert den gleichen Effekt...

Sieht er das genauso? :P


Ich denke schon, Druck im klassischen Sinne ist da keiner vorhanden, sondern schlicht hörbarer Bass. Woher sollte der auch kommen? ;)

Das weiß ich auch nicht. Da können sich auch die Theoretiker drüber streiten.
Wenn ich aber eine Bassdrum live (natürlich ohne PA) höre, vernehme ich den gleichen Effekt den ich als Druck bezeichnen würde.
Um es in dem Zusammenhang noch mal klar zu sagen: Mir hat die Hörerfahrung wirklich etwas gebracht. Bis dato kannte ich nur unentzerrte CB-Kisten. Also nochmal danke für die Vorführung!

Gruß
Matthias


Mein Lösungsansatz:

Bässe unter der Resonanz betreiben und die Membranfläche etwas erhöhen.

Dann mittels Gain oder Filter das gewünschte Bassverhalten einstellen.
Vorteil dabei ist, dass man mit einer solchen Konstruktion jedes Bassverhalten herstellen kann. Wer "fehlenden Bassdruck meldet, bekommt so lange Gain dazu, bis ihm schwarz vor Augen wird

Ewig lang nachhwabbernde Bässe werden wohl noch ewig lange ihre Liebhaber/Befürworter finden
Bastelhans
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Nov 2008, 15:40
Ne URPS, Auaaaa

Ich dachte solche Konstruckte habe nur noch im Carhifi ihre Daseinsberechtigung.
tiki
Inventar
#5 erstellt: 17. Nov 2008, 20:27
Hubert,
an Deinen Beiträgen habe ich eine Weile Freude!
sansuii
Stammgast
#6 erstellt: 17. Nov 2008, 21:07
Moinsen,

@hreith und tiki

also ihr seit doch E-technisch versiert oder ?

Wieso betrachtet ihr das Ganze nicht mal als elektrische Systeme die auf ihrer Resonanzfrequenz(en) hin abklingen ?

Last uns mal zwei Systeme miteinander vergleichen, beide Systeme sollen verschiedene Frequenzen zwischen 20 und 100 Hz übertragen, das eine System (A) hat eine Resonanz bei 40 Hz das andere System (B) hat zwei Resonanzen einmal bei 30 und bei 50 Hz.

Nun mal ne Frage:

Welches System ist wohl ehr dazu in der Lage so etwas wie "Auflösung" beim abklingen darzustellen ?

Das System (A) Welches immer wieder auf der gleichen Frequenz abklingt ?

Oder System (B) welches durch differenzierte, da auf unterschiedlichen Frequenzen liegende Resonanzen, sich eine gewisse Flexibilität erhält ?

Bin gespannt ...



hreith schrieb:
(...)
Der Bass wird dann eher langsam einschwingen und man wird auch nach dem Impuls noch eine Weile Freude daran haben,(...)



Hast du dafür irgendwelche Messergebnisse oder ist das deine Persönliche subjektive Wahrnehmung ?



Gruß,
detegg
Inventar
#7 erstellt: 17. Nov 2008, 21:15

sansuii schrieb:
... oder ist das deine Persönliche subjektive Wahrnehmung ?

... eher Stoff 2. Semester "theoretische NT" --> Impulsverhalten von Hochpässen

Gruß
Detlef
Granuba
Inventar
#8 erstellt: 17. Nov 2008, 21:20

detegg schrieb:

sansuii schrieb:
... oder ist das deine Persönliche subjektive Wahrnehmung ?

... eher Stoff 2. Semester "theoretische NT" --> Impulsverhalten von Hochpässen

Gruß
Detlef


Quatsch, es ist "irgendwas" anderes.

Harry
audiofisk
Inventar
#9 erstellt: 17. Nov 2008, 22:53

CerpinTaxt schrieb:
Hi Harry,

Murray schrieb:

Das DBA vom Fisch produziert den gleichen Effekt...

Sieht er das genauso? :P

Die Fähigkeiten eines Synästhestisten gehen mir ab - sehen ist also schwierig

Es ist so,
dass der Effekt eines BR,
den ich bei besseren BR Systemen als 'flappen' (von Niederländisch 'hervorstossen') empfinde,
bei geschlossenen entzerrten Systemen nicht auftritt.
Das DBA legt noch etwas Unauffälligkeit drauf.

Die kurze Eingewöhnung, auf die Spatz hingewiesen hat,
habe ich bisher allerdings nur bei ganz wenigen Hörern beobachtet.

Das von meiner Hörerfahrung bislang beste BR-System durfte ich vor einiger Zeit bei frankolo hören.
Es stand als flacher Kasten direkt (fast) mittig an der Wand... klang erstaunlich trocken,
hatte ordentliche Meßwerte und den oben beschriebenen Effekt so gut integriert,
dass ich hinsichtlich eines Nachbaus fast hätte schwach werden können.

]-audiofisk°<
sansuii
Stammgast
#10 erstellt: 18. Nov 2008, 07:55
Moinsen,


detegg schrieb:

... eher Stoff 2. Semester "theoretische NT" --> Impulsverhalten von Hochpässen

Gruß
Detlef



Detlef, du hast die Frage ganz offensichtlich nicht verstanden ... schade wieder eine Chance vertan

Gruß,
Shefffield
Inventar
#11 erstellt: 18. Nov 2008, 14:43

sansuii schrieb:

Detlef, du hast die Frage ganz offensichtlich nicht verstanden ... schade wieder eine Chance vertan


Moin, Ralf.

Wenn ich die Richtung Deines Systemvergleichs A und B richtig interpretiere, spräche das doch für ukws Ansatz: Ein System, das ganz ohne Eigenresonanz abklingt....

Oder?
Axel
detegg
Inventar
#12 erstellt: 18. Nov 2008, 15:14

sansuii schrieb:
Detlef, du hast die Frage ganz offensichtlich nicht verstanden

... ja, wahrscheinlich - allerdings ist tieferes Verständnis der Systemtheorie bei Deiner Fragestellung eher kontraproduktiv.
Vielleicht kommt mir ja noch die Erleuchtung!

Shefffield schrieb:
Ein System, das ganz ohne Eigenresonanz abklingt....

... ohne Dämpfung leider kein "abklingen"

Gruß
Detlef
Bastelhans
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Nov 2008, 17:39

detegg schrieb:

... ohne Dämpfung leider kein "abklingen" :


Wieso? Glas splittert doch auch!
sonicfurby
Stammgast
#14 erstellt: 18. Nov 2008, 17:39
>Ein System, das ganz ohne Eigenresonanz abklingt....
>... ohne Dämpfung leider kein "abklingen"

Häh? Wat hat Eigenresonanz mit Dämpfung zutuen? Wenn du im URPS eine Membran unterhalb ihrer Reso betreibst... was soll das mit der Dämpfung zutuen haben??????? Die Dämpfung ist trotzdem gegeben...
focal_93
Inventar
#15 erstellt: 18. Nov 2008, 17:45
Hi Freunde,

bisher hat noch niemand dem sansuii ( ausser axel)eine ( sachliche ) Antwort geben können.

Ein Schelm, wer Übles dabei denkt.

Ciao

Uwe

PS: Ich kann es, mangels Wissen, leider auch nicht.
Bastelhans
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 18. Nov 2008, 17:59
Mit nichten finde ich Uwe,

denn von meiner Seite finde ich es ist rein als Impedanz genährt daß eine (a) der eines geschlossenen Lautsprechersystemes und das andere (b) der eine Baßreflexlsystems mit 50 Hz als Lautsprecher bzw. verbauter Systemresonanz und 30 Hz der Absrtimmfrequenz des Resonators. Letzten Endes kann ich Resonazen oder von mir auch aus Schwingkreise nicht ohne deren Güte betrachten.

Gruß, Timo
detegg
Inventar
#17 erstellt: 18. Nov 2008, 18:03

Bastelhans schrieb:
Letzten Endes kann ich Resonazen oder von mir auch aus Schwingkreise nicht ohne deren Güte betrachten

... und die elektrische Güte Q ist der Kehrwert der Dämpfung d - aber lassen wir das hier
sansuii
Stammgast
#18 erstellt: 18. Nov 2008, 18:07
Moinsen,


ukw schrieb:

Mein Lösungsansatz:
Bässe unter der Resonanz betreiben und die Membranfläche etwas erhöhen.
(...)




Shefffield schrieb:

(...) spräche das doch für ukws Ansatz: Ein System, das ganz ohne Eigenresonanz abklingt....


Joa, im Prinzip nicht schlecht, aber dann such mal bitte n Bass der eine Resonanzfrequenz von größer 200Hz hat. Vorrausgesetzt du willst bei 200Hz trennen, wenn du höher trennen willst muss deine Reso noch höher liegen ...

Ich kann mich noch erinnern dat es mal ne Faustformel für die Trennung bei Hochtönern und Mitteltonkalotten gab, da sollte man von der Resonanzfrequent mindestens eine Oktave entfern trennen ...



Gruß,
sansuii
Stammgast
#19 erstellt: 18. Nov 2008, 18:09
Moinsen,


detegg schrieb:
(...) aber lassen wir das hier :D


Warum ?

Nehmen wir doch mal an es gilt für alle drei Resonanzen die gleiche Güte ...

Gruß,


[Beitrag von sansuii am 18. Nov 2008, 18:10 bearbeitet]
Shefffield
Inventar
#20 erstellt: 18. Nov 2008, 18:10

sansuii schrieb:

Joa, im Prinzip nicht schlecht, aber dann such mal bitte n Bass der eine Resonanzfrequenz von größer 200Hz hat.


Da kommt so ziemlich jeder brauchbare PA-Tiefmitteltöner in Frage - bevorzugt im Größenbereich 8" oder darunter. SO kleine Membranen sollten dann auch steif genug sein bei ausreichendem Schwingspulendurchmesser.

Aber das geht jetzt zu sehr ins Detail und von der Fragestellung weg, oder?

Cheers,
Axel
tiki
Inventar
#21 erstellt: 18. Nov 2008, 18:41
Ralf,
Deine Vergleiche hinken immer, und zwar kräftig. Bleib, wie Detlef, beim nachrichtentechnischen, e-technischen, elektroakustischen, regelungstechnischen... Vokabular, nur dann haben wir die Chance, uns zu verstehen. Schon die angekündigte(!) Frage aus #313 ist nicht zu beantworten, weil kein Ziel erkennbar ist.
Schaller
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 18. Nov 2008, 19:07

tiki schrieb:
Ralf, Schon die angekündigte(!) Frage aus #313 ist nicht zu beantworten, weil kein Ziel erkennbar ist.


zitat aus 313:
"also ihr seit doch E-technisch versiert oder ?"

eindeutige und klare Antwort:
"Ja"

der Rest war füllendes Beiwerk, oder?

gruß Schaller
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#23 erstellt: 18. Nov 2008, 19:16
Moin,

um Dich dat mal beizubringen: URPS heißt, dass Du auf die doppelte, komplexe Polstelle - auch Resonanz genannt - des Systems Chassis und Gehäuse eine komplementäre doppelte, komplexe Nullstelle legst, und damit Dir die Scheiße nicht um die Ohren fliegt, packst Du ein weitere doppelte, komplexe Polstelle ein ganzes Stück weiter unten hin. Ergebnis: weiterhin eine doppelte, komplexe Polstelle, aber dort wo Du willst. Ergo: immer noch eine einzige Resonanz. Wo die andere vorher lag, ist völlig wumpe.

Das ganze firmiert auch unter Linkwitz-Transformation. Der Begriff URPS ist, wie wir gerade sehen, etwas irreführend.

Cpt.
detegg
Inventar
#24 erstellt: 18. Nov 2008, 19:28

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
... um Dich dat mal beizubringen:

... Danke, Kapitän! btw., die Hoffnung stirbt zuletzt

Gruß
Detlef
sonicfurby
Stammgast
#25 erstellt: 18. Nov 2008, 19:46
Frage:

Erstmal... wat is "Aufloesung"? Definiertst du ein "lineares Ausschwingverhalten" als Aufloesung?

Falls ja dann meine ich:

Ein System mit mehreren verschiedenen Resonanzen schwingt bei angenommener sehr hoher Daempfung relativ normal (aka linear) aus und kann dem Eingangssignal (meinetwegen du haust nen Sinus drauf) folgen. Mit abnehmender Daempfung aber stellt sich ein chaotisches Ausschwingverhalten ein und das System kann deinem gewuenschten Sinus (aka Eingangssignal) nicht mehr folgen.

Ansonsten verstehe ich nicht was hier gemeint ist.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 18. Nov 2008, 20:06
Ja, es gab mal ein sehr gutes Simu Programm genannt Cale (von Elac) und das konnte alles faszinierend gut simulieren. Ab dem Punkt wo die Membran nicht mehr linear zu fassen war war es aber aus - da versagte das Programm.
Shefffield
Inventar
#27 erstellt: 18. Nov 2008, 20:12
Auflösung im Bass hängt - neben der Anregung von Raumschweinereien - maßgeblich davon ab, wie genau die Membran dem Signal folgt. Sagt Lynn Olson, und dem traue ch da 'ne Menge Sachverstand zu.

Diese Animation (weiter unten) zeigt deutich am Beispiel eines Chassis, dass ich unbedingt haben wollte, wenn es denn zu bekommen wäre, wie das gemeint ist.

Aber auch das CSD des neuen 26 cm-Vifa-Basses hat mich etwas verunsichert. Ob ich mir doch noch mal Hifi-Zwerge ansehen sollte...?

Grüße,
Axel

P.S.: Captain, danke für den Transfer weiter oben. Das ist klar, aber man bemerkt's oft erst, wenn man drauf gestoßen wird. Das heißt nämlich im Klartext, dass der ganze URPS-Aufwand unnötig ist, weil der Effekt bei einer normalen Linkwitz-Transformation der gleiche ist. Ganz ohne eigenes Kraftwerk und Esoterik.
sonicfurby
Stammgast
#28 erstellt: 18. Nov 2008, 20:25
****Aufloesung im Bass bedeutet das das Chassis dem Signal folgen kann...

bedeutet doch nix anderes als ein lineares Ausschwingen und das bitte noch ausreichend schnell (aka ausreichend hohe Daempfung).

Gretchenfrage an das Auditorium:

Was ist nun "ausreichend Schnell" in Bezug auf die beiden konkurrierenden Systeme:

Bassreflex, dank Sigfried heruntertransformiert contra geschlossene Kiste, Luftfeder bis zum Abwinken aber 1000W Blindleistung...

Das war doch immer schon die Grundlage der jahrelangen Konfrontationen JE vs Frog...
sansuii
Stammgast
#29 erstellt: 18. Nov 2008, 20:43
Moinsen,


Cpt._Baseballbatboy schrieb:
... um Dich dat mal beizubringen:


@Käpten, danke mein Gutster, wie immer knallhart am Thema vorbei ... red ich eigentlich Chinesisch ?

Es geht mir nicht darum ob und wie man ein System entzerren/verzerren kann.

Ich wollte nur an einem Beispiel aufzeigen das BR zwei Resonanzen hat die nunmal im Gegensatz zu einer Resonanz schlicht und ergreifend eine gewisse Variabilität im ein/ausschwingen aufweisen, denn wenn ein System nur eine Resonanz hat wird es nunmal nur auf dieser einen Resonanzfrequenz hin ausschwingen !

So funktioniert nun mal ein Schwingkreis, man steckt Energie rein und ein Ausschwingen mit einer bestimmten Frequenz kommt dabei raus ...


@Shefffield, wat der Raum daraus macht is nochmal ne ganz andere Geschichte ...

@Schaller, wie jetzt ?


detegg schrieb:
... Danke, Kapitän! btw., die Hoffnung stirbt zuletzt


@Detlef, sagt dir der Begriff Arroganz etwas ?


tikt schrieb:
(...) Bleib, wie Detlef, beim nachrichtentechnischen, e-technischen, elektroakustischen, regelungstechnischen... Vokabular (...)


@tiki, kein Problem, oder wie der Detlef sagen würde

oder so ...


sonicfurby schrieb:
Erstmal... wat is "Aufloesung"? (...)


@ sonicfurby, vielleicht war "Auflösung" dat falsche Wort ...




Mädels, wenn ihr mich nicht verstehen wollt dann last es !


Ich bin für meinen Teil schon wieder satt bis zum Anschlag und tschüüüüü ...

Gruß,


[Beitrag von sansuii am 18. Nov 2008, 20:45 bearbeitet]
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#30 erstellt: 18. Nov 2008, 21:05
Moin,


Shefffield schrieb:
Auflösung im Bass hängt - neben der Anregung von Raumschweinereien - maßgeblich davon ab, wie genau die Membran dem Signal folgt. Sagt Lynn Olson, und dem traue ch da 'ne Menge Sachverstand zu.


ich will dem Lynn Olson ja nicht an den Karren pissen, aber geht das auch genauer? Was heißt "wie genau .. dem Signal folgt"?

Zuerst mal: unterhalb der unweigerlich auftretenden Membranresonanzen (oder anderer, wie z. B. des Schwingspulenträgers) kann man bei einem Lautsprecher wunderbar mit einfachster Systemtheorie arbeiten (da drüber gilt die zwar auch, aber die ganze Sache wird schon ein wenig komplizierter). Bass heißt Betrieb weit unterhalb des kritischen Bereiches, deswegen machen wir es uns mal ganz bequem. Die Animation aus Deinem Link hat nichts mit dem Betrieb im Bass zu tun, dazu ist die Wellenlänge zu kurz.

Aus der Systemtheorie folgert, dass sich lineare, zeitinvariante Systeme durch einfache Gleichungen bzw. Parameter beschreiben lassen. Bei einem Lautsprecher sind das fs und Qts. Mehr braucht man eigentlich nicht. Bei nem reflexten kommt noch etwas dazu, aber das Prinzip bleibt das gleiche. Gleichzeitig sagt die (lineare) Systhemtheorie, dass sich zwei Systeme mit gleichen Parametern identisch verhalten. Zwei Lautsprecher, völlig unterschiedliches Aussehen, der eine rosa, der andere hellblau, fs und Qts gleich, Verhalten (in diesem tieffrequenten Bereich) gleich. Noch schöner, man kann deren Verhalten exakt vorhersagen!

Leider beziehen sich so Aussagen wie "kann genau dem Signal folgen" genau auf diesen Umstand, nämliches unterschiedliches fs und Qts. Ein Lautsprecher mit einem hohen Qts wird dem Signal "nicht so genau folgen" können wie eines mit einem niedrigen. Das ist vielleicht auf den ersten Blick richtig, ich kann aber jederzeit einen passigen Equalizer davorhängen (in diesem Fall eine Linkwitztransformation) und die beiden Lautsprecher identisch machen, indem ich fs und Qts gleich mache. Auch das ist Systhemtheorie.

Dummerweise sind Lautsprecherchassis weder linear noch zeitinvariant. "Nicht linear" ist am ehesten greifbar, nämlich mit einer Klirrmessung. Je mehr Klirr, umso weniger genau kann der Lautsprecher dem Signal folgen. Ist ganz einfach. Da können dann auch meinetwegen fs und Qts gleich sein, zwei verschiedene Lautsprecher werden sich verschieden verhalten.
Zeitinvariant ist etwas komplizierter, da kommen verschiedene Aspekte zusammen. Bekannt ist ja die Alterung und deren verheerende Wirkung auf manche Schaumstoffsicken. Es wird mir jeder zustimmen, wenn ich sage, dass eine sich aufgelöste Sicke erheblichen Einfluss nimmt. Ein anderer Punkt ist die Temperatur. Die Schwingspule wird warm (abhängig von der Umgebung, die kommt auch mit auf die Rechnung) und verändert damit ihre elektrischen Eigenschaften, die Membran wird warm und verändert dadurch ihre mechanischen Eigenschaften, der Magnet wird warm und verändert dadurch seine magnetischen Eigenschaften. Verdammte Axt, und mit sowas hören wir Musik?!

Wenn der Lynn Olson sich auf den ganzen nicht-linearen Teil bezieht, dann stimme ich ihm zu. Bezieht er sich auf den linearen Teil, dann möge er doch bitte noch einmal darüber nachdenken.


Aber auch das CSD des neuen 26 cm-Vifa-Basses hat mich etwas verunsichert. Ob ich mir doch noch mal Hifi-Zwerge ansehen sollte...?


Steckt Euch endlich mal das CSD dorthin wo keine Sonne scheint! Das taucht nicht! Nehmt das CBSD, was jedes fortschrittliche Messprogramm können sollte. Oder lasst es gleich ganz bleiben und schaut auf die Gruppenlaufzeit (obwohl ich diese Darstellung immer noch für schwer verständlich halte).


P.S.: Captain, danke für den Transfer weiter oben. Das ist klar, aber man bemerkt's oft erst, wenn man drauf gestoßen wird. Das heißt nämlich im Klartext, dass der ganze URPS-Aufwand unnötig ist, weil der Effekt bei einer normalen Linkwitz-Transformation der gleiche ist. Ganz ohne eigenes Kraftwerk und Esoterik.


Zum guten URPS im ursprünglichen Sinne gehört aber natürlich noch die Tatsache, dass das Gehäuse viel zu klein gemacht wird. Die LT alleine macht es noch nicht.

Oh, BTW, mir war heut auf Arbeit etwas langweilig und da habe ich zufällig passend zu diesem Thema mir Gedanken gemacht, wie man nicht-lineare Verzerrungen gut visualisieren kann. Es gibt ja die Methode, einen verzerrten Sinus auf einen unverzerrten zu legen. Ich finde allerdings, dass es das nicht sonderlich trifft, vor allem hat ja ein Dauerton nicht viel mit Musik zu tun. Man könnte es auch mit einem Cosinus-Burst oder z. B. dem Morlet-Wavelet machen. Hätte halt den Vorteil, dass es näher an der Musik ist. Man müsste zwei Messungen machen: einmal die lineare Impulsantwort des Lautsprechers, das lässt sich mit einem logarithmischen Sweep machen (Farina). Und zweitens natürlich den Burst. Diesen muss man dann einmal mit der Impulsantwort entfalten, damit der Frequenzgang (aka lineare Verzerrungen) rausgerechnet wird. Dann legt man Originalburst (also das, was der Lautsprecher abspielen sollte) und die bereinigte Antwort übereinander und sieht ziemlich zügig, was in dem Frequenzband an Schweinereien passiert. Meinungen?

Cpt.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#31 erstellt: 18. Nov 2008, 21:10
Moin,


sansuii schrieb:
@Käpten, danke mein Gutster, wie immer knallhart am Thema vorbei ... red ich eigentlich Chinesisch ?


nichts zu danken, aber was hat BR mit URPS zu tun?


Ich wollte nur an einem Beispiel aufzeigen das BR zwei Resonanzen hat die nunmal im Gegensatz zu einer Resonanz schlicht und ergreifend eine gewisse Variabilität im ein/ausschwingen aufweisen, denn wenn ein System nur eine Resonanz hat wird es nunmal nur auf dieser einen Resonanzfrequenz hin ausschwingen !


Richtig, ein geschlossenes Gehäuse hat zwei Polstellen (bzw. eine doppelte), ein BR hat deren vier. Wenn man ihm einen Tritt gibt, schwingt es also gleich ganz doll viel breitbandig aus.


Mädels, wenn ihr mich nicht verstehen wollt dann last es !


Drück Dich einfach klarer aus. Ich bin ja schon oft viel zu unpräzise, was unweigerlich zu Missverständnissen führt, aber bei Dir komme ich manchmal echt nicht hinter was Du willst.

Cpt.
sansuii
Stammgast
#32 erstellt: 18. Nov 2008, 21:24
Moinsen,


Cpt._Baseballbatboy schrieb:

(...)
Drück Dich einfach klarer aus. Ich bin ja schon oft viel zu unpräzise, was unweigerlich zu Missverständnissen führt, aber bei Dir komme ich manchmal echt nicht hinter was Du willst.



Ich hab dich LIEB !!!

;-*
lui551
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 18. Nov 2008, 21:32

sansuii schrieb:

Ich hab dich LIEB !!!

;-*


Na dann ist die Oper ja noch nicht zu Ende

Ich steh auf Liebeserklärungen
castorpollux
Inventar
#34 erstellt: 18. Nov 2008, 21:58
Jetzt will ich aber auch mal offtopic

Ralf, die Betrachtung des Systems mit zwei resonanzen im system hattest du mir ja schon mal dargelegt. Und, vom pragmatischen Ansatz ausgegangen, das ein System immer auf seiner Resonanzfrequenz ausschwingt, klingt sie auch erst mal logisch.

Kommt man nun aber zu dem Thema, ob ein CB immer auf seiner Resonanzfrequenz ausschwingt - so müsste man sich doch tatsächlich mal Messungen zurate ziehen - sollte ja recht einfach im Nahfeld zu machen sein, es sollte zu sehen sein, ob ein System, angeregt mit einem beliebigen Sinus, nennenswert auf seiner Einbauresonanzfrequenz ausschwingt.

Was passiert nun aber beim bassreflüx? Auf der Abstimmfrequenz dürfte das ausschwingen des Chassis selber minimal sein :-D Die Frage ist nun, wie man das beim bassreflüx misst und ob, abgesehen von der Ausschwingdauer, sich die Ein/Ausschwingcharakteristik ändert.



Achja, Ontopic: Die Messe war gut! Ich komm gerne wieder! Boxen: das was ich ausgiebig gehört habe (Hifi-forum; achenbach) war gut, wirklich überrascht hat mich manger - super räumlichkeit/ortbarkeit, auch abseits des sweetspots, sehr schön, wirklich. Danach klang irgendwie nichts mehr so richtig gut...bis wir abends bei audiofisk und danach beim Udo waren und harrys füße festhalten mussten

Grüße,

Alex
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#35 erstellt: 18. Nov 2008, 22:31
Moin,


castorpollux schrieb:
Kommt man nun aber zu dem Thema, ob ein CB immer auf seiner Resonanzfrequenz ausschwingt


tut es nicht. Die ganze Geschichte ist ziemlich breitbandig, abhängig von der Güte.

Oder vielleicht mal so erklärt: wenn Du einem Pendel nen Tritt gibst, dann wird seine Auslenkung mit der Zeit immer geringer. Eine Schwingungsperiode entspricht tatsächlich der Resonanzfrequenz. Dadurch, dass die Schwingung abklingt, wird das aber breitbandig - das System speichert die Energie nicht alleine in seiner Resonanzfrequenz. Das wäre der Grenzfall, wenn die Schwingung unbedämpft wäre.

Wenn Ihr natürlich genau das meint, mit "auf der Resonanzfrequenz ausschwingen" (also das diese Schwingung gedämpft wird), dann soll mir das Recht sein, damit kann ich leben. Man sollte sich nur darauf einigen.

Ist ein typisches Feld, wo die Fouriertransformation (und Anverwandte) versagt. Mit Wavelets kommt man da schon weiter (sofern sie geeignet sind - ein Halbsinus ist es nicht).


Was passiert nun aber beim bassreflüx? Auf der Abstimmfrequenz dürfte das ausschwingen des Chassis selber minimal sein :-D


Da schwüngt dann eben das Rohr. Muss man sich gesondert anschauen.

Edit: mir ist so beim Nachdenken über diesen Beitrag noch aufgefallen, dass ich noch was ergänzen sollte. Und zwar:
angenommen, man gibt dem Pendel keinen Tritt, sondern erzwingt eine Schwingung weitab der Resonanzfrequenz. Wenn man die Anregung abschaltet, dann wird das Pendel natürlich auch auf dieser erzwungenen Frequenz ausschwingen. Dominant wird aber sehr schnell die gedämpfte Schwingung um die Resonanzfrequenz. Nebenbei bemerkt dauert so ein Ausschwingvorgang bei linearen Systemen ewig an. Der eingeschwungene Zustand wird erst bei t=unendlich erreicht.

Cpt.


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 18. Nov 2008, 23:05 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#36 erstellt: 18. Nov 2008, 22:43

Wenn Ihr natürlich genau das meint,


Nene Du, "wir" meinen gerade nicht den grenzfall/unbedämpfte Schwingung. Aber, daran zu denken, das die Betrachtungsweise stimmen könnte unter gewissen Vorraussetzungen, führt auch schon mal weiter - mich zumindest
(das ist auch das, was Detlef vor einigen Posts mit der Dämpfung meinte, nicht?)

Ich verstehe es noch nicht ganz genau (thema dämpfung in diesem zusammenhang), aber zumindest soweit, das ich weis, nach was ich als nächstes fragen müsste und wo ich es nachlesen könnte, denke ich

Grüße,

Alex
sansuii
Stammgast
#37 erstellt: 18. Nov 2008, 22:43
Moinsen,


castorpollux schrieb:

(...)
Achja, Ontopic: Die Messe war gut!
(...)


Nee ne dat is jetzt, OT !!!



Sau geil !


Äh, tja castorpollux wir haben ja noch das Eine oder Andere zum messen, vielleicht könnt man da ja noch n BR mit reinschieben, oder sogar ne TL, vielleicht sowat "aus-n-Keller" ?

Aber besser per PN ...

@Käpten, hast du die Möglichkeit Wavelet zu messen ? Könnte man dein esweep vielleich so "umbauen" das es sowat könnte ?



Gruß,
detegg
Inventar
#38 erstellt: 18. Nov 2008, 23:00

sonicfurby schrieb:
Bassreflex, dank Sigfried heruntertransformiert contra geschlossene Kiste, Luftfeder bis zum Abwinken aber 1000W Blindleistung...

Das war doch immer schon die Grundlage der jahrelangen Konfrontationen JE vs Frog...

... nur mal so, Du verwechselst - Siggi entzerrt erstmal nur CB, dass es grundsätzlich auch bei BR möglich ist, hat aber der SL-Fahrer nicht neu erfunden. Stand schon u.a. in den 80ern in den Schriften von Michael Gaedtke ....

@Ralf - sorry, da ist was mit mir durchgegangen. Bin nur enttäuscht, dass Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht hast.

Gruß
Detlef
ukw
Inventar
#39 erstellt: 18. Nov 2008, 23:06
Verschoben aus dem anderen Thread...


ukw schrieb:
mit dem Linkwitz polshifter kann man zwar eine Eigenschaft des URPs nachempfinden, keinesfalls aber kann man damit vergleichbare Ergebnisse erzielen.

Wer traut sich die Güte (QTS) eines 128er Arrays mit 10" Eminence DELTA-10A zu berechnen ? Annahme: Reso (f-box) liegt bei 90 Hz

E-techniker vor
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#40 erstellt: 18. Nov 2008, 23:10
Moin,


sansuii schrieb:
@Käpten, hast du die Möglichkeit Wavelet zu messen ? Könnte man dein esweep vielleich so "umbauen" das es sowat könnte ?


zweimal ja, zumindest eine eingeschränkte Auswahl. Weil Du ATB hast, kannst Du das auch. Entweder den Cosinus-Burst, oder den Halbsinus, auch wenn der nicht sonderlich geeignet ist.

Über Umwege wird es sicherlich auch möglich sein, in esweep alle möglichen Wavelets zu erstellen. Ganz sicher geht das in der nächsten Version. Fertigstellung ca. 2010. Oder so.

Ich mach mir das aber lieber einfacher: ich messe die Impulsantwort und berechne mir die Wavelets. Geht schneller.

Cpt.
sonicfurby
Stammgast
#41 erstellt: 19. Nov 2008, 16:42
@detegg:

Ich verwechsel nicht. Sigi (der damals sich genötigt war im Forum leibhaftig aufzutauchen) hat das für CB gemacht das weiss ich. Bestreitet keiner. Aber der der SL Fahrer hat es im BR eingesetzt und immer dem URPS gegenübergetellt. Was Gaedtke mal gemacht hat ...? Wayne interessierts? Weisst du was Weems gemacht hast? Weisst du was ich letzten SOmmer gemacht habe?
detegg
Inventar
#42 erstellt: 19. Nov 2008, 17:52

sonicfurby schrieb:
:KR

... lass´ gut sein, ich war gestern wohl eher nicht gut drauf.

Detlef
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art4core am 06.12.2012  –  Letzte Antwort am 14.12.2012  –  6 Beiträge
3-Wege, Chassis stark unterschiedlicher Leistung
Dr._Frenzelstein am 15.12.2008  –  Letzte Antwort am 16.12.2008  –  7 Beiträge
Anschließen von 3 Lautsprechern mit unterschiedlicher Impendanz
lars113 am 12.09.2016  –  Letzte Antwort am 15.09.2016  –  31 Beiträge
Chassi unterschiedlicher Impedanz in einer Box
alfa.1985 am 06.04.2006  –  Letzte Antwort am 08.04.2006  –  12 Beiträge
Gehäuse
kaisde am 14.02.2004  –  Letzte Antwort am 15.02.2004  –  3 Beiträge
Gehäuse
boldus am 23.01.2009  –  Letzte Antwort am 23.01.2009  –  4 Beiträge
15" Chassis mit mögl. geringer Gesamtgüte gesucht !
XLR am 06.01.2009  –  Letzte Antwort am 06.01.2009  –  6 Beiträge
Gehäuse???
briegel87 am 11.11.2004  –  Letzte Antwort am 11.11.2004  –  2 Beiträge
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