Airflow Gehäuse ohne Dämmmaterial. Viele Fragen

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Uwe9
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jun 2009, 09:49
Hallo liebe Experten,

Es existieren Gehäusekonstruktionen verschiedener Hersteller wie z.B Consensus Audio, Lumen White und Crystal Audio die keinerlei Dämmmaterial in ihrem Innern verwenden sondern den rückwärtigen Schall der Woofer über besonders konstruierte Gehäuse nach hinten ableiten. Insbesondere die Crystal Audio Arabeque hat es mir angetan, nachdem ich sie in München auf der High End hören konnte.

Einziger Nachteil der Preis mit 45000€ das Paar. Aber es sind sämtlich Chassis auf dem Markt käuflich zu erwerben.

Auf der Homepage von Crystal Cable ist eine recht informative Powerpoint Präsentation downloadbar.
Darin ist die Entwicklung des eigenwilligen Querschnitts dargestellt. Es wurde ein recht aufwendiges (und teures) Simulationsprogramm COMSOL zur Entwicklung eingesetzt.

http://www.crystalcable.com/index.php?page=downloads

Gibt es andere Programme zur Akustiksimulation zum download? Es würde wohl ein 2D Simulator reichen.

Das Gehäuse des Originals ist aus 19mm Glass gefertigt.
Ist eine 1:1 Kopie in MDF möglich? Glas und MDF haben sehr ähnliche Schallausbreitungsgeschwindigkeiten. Daher müßte ein Aufbau aus Holz kaum etwas ändern. Durch die Bschränkung der ursprünglichen Tropfenform auf 11 Seitenflächen dürfte ein Nachbau machbar sein.

Schöner wäre natürlich der originale runde Gehäusequerschnitt. Wird aber wohl ziemlich teuer, da die Querschniite aus dem vollen gefräst und dann gestapelt werden müßten. Hat eine ne Idee was sowas von einen CNC Schreinerei kostet?

Außerdem gefällt mir die Anordnung der 3 Woofer unter den Hochtonbändchen nicht. Ich würde eher eine d'Appolito Gruppierung von zwei Woofern um den HT beforzugen.
Ist dies möglich, da das Gehäuse vom Volumen für 3 TMT aufgelegt wurde? Und die recht niedrige minimale Impedanz von 3 parallelen Woofern wird vermieden!
Roderik81
Inventar
#2 erstellt: 19. Jun 2009, 11:25
Hallo,

Kann natürlich sein, das ich mich hier total irre, aber:
Ich denke die Arabesque hat die Form um aufzufallen und kein Dämmmaterial weil es in einer Glasbox doof aussehen würden.

Trozdem wird ein Nachbau nicht ganz einfach, denn auch wenn du die Chassis Identifizierst, hast du noch lange nicht die Weiche - und das ist die eigenlich Entwicklungsleistung!
castorpollux
Inventar
#3 erstellt: 20. Jun 2009, 15:13
Hi,


Gibt es andere Programme zur Akustiksimulation zum download? Es würde wohl ein 2D Simulator reichen.


www.akabak.de
-> kostenfrei für Privatbenutzer

Grüße,

Alex
madabout
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jun 2009, 17:04

www.akabak.de

Du bist gemein!

@Uwe9
Akabak ist auf jeden Fall einen Blick wert. Da musst Du aber einiges an Zeit und Enthusiasmus mitbringen.

Bis denn
Andreas
dazydee
Stammgast
#5 erstellt: 22. Jun 2009, 12:53
Hallo,

Die Form gefällt mir und dürfte auch einiges an Resonanzen verteilen. Ganz abgesehen von der Runden Ecken die das macht (Diffraktion an Kanten)

Nur Boden und Deckel sind noch parallel
Hier ist die Anordnung der 3 Tieftöner entscheidend, ob und wie die Resoanzen angeregt werden (Phase & Knoten der stehenden Wellen). Eine Neuordnung der Tieftöner wird also nicht Trivial.


Gruß

Danny
Ale#
Stammgast
#6 erstellt: 23. Jun 2009, 07:33

Roderik81 schrieb:
Hallo,

Kann natürlich sein, das ich mich hier total irre, aber:
Ich denke die Arabesque hat die Form um aufzufallen und kein Dämmmaterial weil es in einer Glasbox doof aussehen würden.

Trozdem wird ein Nachbau nicht ganz einfach, denn auch wenn du die Chassis Identifizierst, hast du noch lange nicht die Weiche - und das ist die eigenlich Entwicklungsleistung!



Hallo,

Ich denke, dass die Form auch akustische Vorteile mit sich bringt. Ich weiß zwar nicht ob die Crystal Audio Arabeque als CB oder BR aufgebaut ist. Aber wenn ich die Gehäuse ansehe, fehlt mir als erste ein, dass der Rückwerts abgestrahlter Schall sich „Tod“ läuft. Außerdem hat das Konstrukt keine parallele Wände, nur Boden und Deckel. Das bringt natürlich auch nur Vorteile. Ich meine damit die Reflektionen.
Was die Chassis angeht, wurde dort als Tiefton, die ScanSpeak „Illuminator“Chassis verbaut. Ich würde auf „SCAN SPEAK 18 WU 4741 T00“ tippen. Als Hochton wurde der Mundorf AMT eingesetzt. Aber der „Uwe9“ weiß das bestimmt besser, weil er die LS schon angehört hat, und deswegen kann man die Chassis nur wegen ihre Größe recht gut Identifizieren.
Was die Weiche angeht, hast du natürlich recht. Da bleibt nichts anderes übrig als: LS aufzubauen, messen, simulieren, noch mal messen, anhören, korrigieren, usw.

mfg Alex
Uwe9
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Jun 2009, 09:06
Hochtöner sind RAAL 140-15D (die komischen Filzdämpfer wurden entfernt!)

ist eine True Ribbon mit Übertrager. Kostet fast 900€ das Paar laut holländischen Internetshop.

Woofer müßte die 8Ohm Variante vom Scan Speak Illuminator sein. da 3 Stück parallel schon eine minimale Impedanz
von 2.7 Ohm ergeben!
Ale#
Stammgast
#8 erstellt: 23. Jun 2009, 09:17
Hallo „Uwe9“ ,

Was die Chassis Anordnung angeht, oder andere Kleinigkeiten, das ist eigentlich egal, weil du die Weiche trotzdem neue entwickeln muss.

Wegen 4 Tieftöner, musst du aber überlegen, ob die dann zu deinem Hochtöner passen. Ich meine damit die Empfindlichkeit/Wirkungsgrad. Den Hochtöner kann man immer runter drehen, aber bei Tieftöner ist das ganz andere Geschichte. Natürlich, wenn du die Boxen aktivieren würdest, würde das einwandfrei funktionieren. Aber wenn ich richtig gesehen habe, sind die „Crystal Audio Arabeque“ passive LS.

Du kannst natürlich, die Gehäuse 1:1 mit 19mm MDF, nachbauen. Du wirst auch mit Sicherheit kein Unterschied hören, das glaube ich zumindest. Aber wenn man das ganz genau nimmt, ist MDF im Gegensatz zu Glas, total unterschiedlicher Material. Und ich spreche dabei nur von akustischen Eigenschaften.
Erstens sind die MDF Platen Luftdurchlässig, im Gegensatz zu Glas. Glas ist richtig dicht. Deswegen werden die MDF Platen vorher von vielen Leuten verdichtet/isoliert mit Isoliergrund, und sogar von beiden Seiten. Aber bitte auf die Verbindungsstellen aufpassen, weil der Leim muss sich doch einsaugen können.
Und zweitens ist das Glas natürlich das härtere Material. Obwohl er auch, wie jeder andere Material, Eigenresonanzen hat. Ich würde aber an deiner Stelle lieber dickere MDF Platen verwenden, wenigstens 22mm. Und Versteifungs-Ringe. Und zusätzlich auch die Gehäuse dämmen, z.B. mit Hawaphon. Der nimmt kaum Volume weg, und bringt eigentlich nur Vorteile, außer dem Preis, der ist leider richtig teuer.
Außerdem hätte ich an deiner Stelle, für jeden Tieftöner eine eigene Kamer gemacht, damit die sich nicht gegenseitig beeinflussen. Aber wenn du das machst, dann darfst du natürlich auch die Volumen nicht aus den Augen verlieren.

Grüß Alex
Ale#
Stammgast
#9 erstellt: 23. Jun 2009, 10:01

Uwe9 schrieb:

Woofer müßte die 8Ohm Variante vom Scan Speak Illuminator sein. da 3 Stück parallel schon eine minimale Impedanz
von 2.7 Ohm ergeben!



Hallo „Uwe9“ ,

Was die Nennimpedanz den ganzen LS angeht, dass kann man auch anders regeln.

Ich kenne zwar die Weiche von Crystal Audio Arabeque nicht, und deswegen kann ich dir nicht genau sagen wie er funktioniert. Aber der RAAL 140-15D wird irgendwann unter 2kHz abgetrennt. Und der ScanSpeak „Illuminator“ ist ein TMT.
Deswegen würde ich tippen, dass 3 TMT dann den tiefen Mittelton übernehmen, und einer von denen irgendwann vor Tiefton, vielleicht so ab 400Hz oder 300Hz, aus dem Spiel genommen wird. Was besser ist musst du dann selber rausfinden, wenn du die Weiche abstimmst. Natürlich bleibt der Impedanzminimum dann trotzdem im manchen Bereichen ungefähr bei 3Ohm, aber der Nennimpedanz ist dann bei 4Ohm.

Wie ich drauf komme:
Ich bin dabei von Audio Int’l Projekt 1.3 ausgegangen.
Ist eigentlich die gleiche Geschichte, beim Projekt 1.3 sind auch 3 8Ohm Chassis parallel geschaltet.

mfg Alex


[Beitrag von Ale# am 23. Jun 2009, 10:02 bearbeitet]
Roderik81
Inventar
#10 erstellt: 23. Jun 2009, 12:09

Uwe9 schrieb:

Woofer müßte die 8Ohm Variante vom Scan Speak Illuminator sein. da 3 Stück parallel schon eine minimale Impedanz
von 2.7 Ohm ergeben!


Vielicht (warscheinlich) habe die sich auch einfach von Scan-Speak 12-Ohm-Spuhlen wickeln lassen ... ich denke wenn du so 500 stück abnimmst machen die das für dich bestimmt auch
castorpollux
Inventar
#11 erstellt: 23. Jun 2009, 20:30

Ich denke, dass die Form auch akustische Vorteile mit sich bringt.


Da läuft sich nichts tot. Ähnlich wurde bei der Nautilus von B&W argumentiert - was dort wenigstens in Bezug auf die Längsmode passen könnte. Fakt ist: auch im Pyramiden-Gehäuse treten Stehwellen auf

Grüße,

Alex
Ale#
Stammgast
#12 erstellt: 24. Jun 2009, 06:49

castorpollux schrieb:
Fakt ist: auch im Pyramiden-Gehäuse treten Stehwellen au



Hi,

Ja, aber bei solchen Konstruktionen, ich meine ohne parallele Wände oder noch besser runde Gehäuse, werden doch die Stehwellen wenigstens vermindert. Also schadet zumindest nicht.

mfg Alex
castorpollux
Inventar
#13 erstellt: 24. Jun 2009, 11:38
Hi,

Ich glaube, im Bezug auf das Wellenmodell ist das Verständnis von "parallelen Wänden" sehr großzügig
Besser ist es allemal, je nach Frequenzbereich evtl sogar wirksam, muss dann aber auch ausmaße haben, die den Frequenzbereich interessieren

Grüße,

Alex
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