Anpassung des Sperrkreises bei Änderung der Schallwandgeometrie

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hyoro
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Okt 2009, 23:50
In den Tiefen des Forums hab ich zwar schon öfter das Ein oder Andere zu diesem Aspekt gelesen - aber jedesmal eher zufällig...

Konkret: Ich baue die "Swift" ( http://attlid.eu/p_swift.html ), die ich wegen rundem Treiber 1,5 cm breiter baue (so schlägt es der Konstrukteur vor).
Außerdem: Da ich das untere Brett weglasse (und die Box damit im ganzen etwas niedriger wird) habe ich den Treiber um 1 cm nach oben gesetzt, damit die Box nicht zu "gedrungen" wird.
Sind das Abweichungen, die eine Anpassung/Neuentwicklung des Sperrkreises nötig machen, oder wird das trotzdem noch passen?
Was mich nämlich stutzig macht: Die Breite ist jetzt bis auf einen halben Zentimeter mit CT237 identisch. Der Abstand des Treibers von der Oberkante ist aber deutlich größer. Die Sperrkreise sehen für mich als Elektronik-Laien doch sehr unterschiedlich aus. Passt nun etwa gar der Sperrkreis des CT237 besser??

Für jeden Tipp dankbar,
Henning


[Beitrag von hyoro am 25. Okt 2009, 00:47 bearbeitet]
Uncle_Meat
Stammgast
#2 erstellt: 25. Okt 2009, 19:46
Der Sperrkreis der Swift ist schon recht seltsam.. Mir würde es widerstreben, mehr als 50% der Verstärkerleistung in der Weiche zu verbraten (6,8Ohm parallel LS). Und dann 2,2mH für ca. 4Ohm Impedanz, (entsprechend 4,4mH !! bei 8Ohm ), das würde bei ner doppelt so breiten Schallwand eher passen...
Bei der Bandit sitzt da 1,2mH/5,1Ohm und nix parallel zum LS. Scheint mir viel plausibler, ich würde den nehmen....

Den Sperrkreis der CT237 kenn ich leider nicht.

EDIT: hab ihn gefunden,der scheint mir noch passender

LG, Manfred


[Beitrag von Uncle_Meat am 25. Okt 2009, 22:07 bearbeitet]
hyoro
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Okt 2009, 23:47
Danke!

Dann werd ich demnächst mal den CT237-Sperrkreis probieren (mit den empfohlenen Verbesserungen).
Also keine Swift, sondern eher eine CT237-Variante. Sieht aber viel besser aus :L. Eher wie Udo's SB18, die ja leider vergriffen war, als ich zuschlagen wollte.

Grüße, Henning

p.s. War ich die ganzen Jahre doof, es ohne Fräse mit Holz aufzunehmen...
hyoro
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Okt 2009, 02:42
Hallo,

das mit den Sperrkreisen ist ja richtig "spaßig"...
Da ich irgendwie zu geizig bin mir die 2 fehlenden Spulen zu ordern, habe ich die Frequenzweiche meiner ausgemusterten Boxen ausgeschlachtet und mit Krokodilklemmen ein bisschen rumgespielt.
Mit 0.47 mH, 8.2 Ohm und 4.7 µF klingt es doch schon deutlich besser als mit Nutzung der Klangregelung (laut Straßacker-Tool ist die Absenkung jetzt schmalbandiger und hat ihren "Peak" bei ca. 3 kHz statt 2 kHz).
Eine dickere Spule (die aber leider keine Induktivität aufgedruckt hat) klingt auch nicht besser. Jetzt wünscht man sich natürlich eine größere Bastelkiste!

Mal Querbeet hören - wenn nichts nervt, bleibt es vielleicht sogar so...

Grüße, Henning
Demon_Cleaner
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2009, 14:29
also laut boxsim scheint dein sperrkreis aber recht weiträumig zu wirken -3db so bei 1 und 6khz. maximale absenkung -5db zwischen 2 und 4khz.

haste nix um irgendwie zu messen?


was für probleme gibts denn noch beim klang?

du kannst mal probieren nen wiederstand hinter den kondensator zu löten, das sollte den im hochton ansteigenden verlauf des chassis etwas abschwächen.
hyoro
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Nov 2009, 00:36
Ne, nix zum Messen. Aber die Probiermethode macht auch wirklich Spaß!
Deine Simulationen stimmen ja mit meinen überein. Und das Ganze soll ja --glaub ich-- auch breiträumig wirken, oder?
Das mit dem Widerstand kann ich mir erst Mal sparen: der Hochton ist nicht das Problem, sondern das richtige Eingreifen im Mittelton. Mein "Zufallssperrkreis" setzt eben höher als der originale ein.
Nach einem Tag Musikhören kommt da vieles schon gut, Hochton könnte mehr sein (d.h. größeren Kondensator besorgen). Im Mittelton ist das viel schwerer zu beurteilen, weil so viele Aufnahmen ja schon nicht gut sind. Neuere Aufnahmen von kleinen Jazz-Ensembles kommen jedenfalls gut rüber und bei Mahlers 5. vermisse ich nichts, das hat durchaus schon Gewalt.
Da mir noch ein Anschlussterminal fehlt und ich zum Schleifen sowieso noch Tage brauche, werde ich wohl nächste Woche einfach mal die empfohlenen Teile ordern und probieren.
Demon_Cleaner
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2009, 12:21
naja bei ner schmalen schallwand entsteht eigentlich eine erhöhung zwischen 1-3khz und da sollte der sperrkreis optimalerweise auch ansetzen. je nach eigenheiten des chassis kann das natürlich varieren.

dein sperrkreis wird wohl spätestens ab 3khz zuviel wegnehmen und dann ab 7khz gar nix mehr. das führt zum einen zu einer unproportinalität im präsenzbereich... was wohl die angemerkte hochtonarmut erklärt und andererseit im hohen hochton (ja blöde umschreibung, pradon) chassisbedingt zu einer überhöhung, die möglicherweise etwas nervt.


[Beitrag von Demon_Cleaner am 01. Nov 2009, 12:23 bearbeitet]
hyoro
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Nov 2009, 01:55
Vermutlich hast du Recht...
Deine Diagnose deckt sich wohl weitgehend mit meinem Höreindruck "etwas samtig", aber eben nicht auffallend falsch.
Wie schon gesagt: ich werde die "richtigen" Bauteile schon noch bestellen. Und dann hör ich mal weiter.
Vielleicht ist nach der ersten CD ja schon alles klar.
Das ging mir bei "ohne Sperrkreis" und "mit Versuchssperrkreis" auch so: tagelang war's ohne ok. Klar, immer kräftig mit dem Höhenregler justiert. Aber mit Sperrkreis fiel der vorige "Telefonhörer"-Sound sofort auf...

Im Moment kämpfe ich aber eher mit der Fertigstellung der Gehäuse - ob das eine gute Idee war, die Kanten zu verrunden...

Grüße,
Henning
Demon_Cleaner
Inventar
#9 erstellt: 02. Nov 2009, 15:59
wie wärs mit ein paar fotos?

find das finish auf der seite absolut genial. glaub sowas versuch ich demnächst auch mal.


wenn du so fleißig bist und den schallfrequenzgang und die impedanzkurve mal in tabellenform abzeichnest, könnt ich mal versuchen in boxsim nen sperrkreis zu entwerfen (als näherung)

also in dieser art:

hz db
50 60
60 65

und das gleiche für

hz ohm


brauchst nur linear vorgehen bis sich an einem punkt was ändert. also brauchsts nicht unendlich viele anhaltspunkte.

klingt zwar ein bisschen merkwürdig, aber funktioniert als näherung ziemlich gut! für sperrkreise solltes allemal funzen.


zum selbstmachen bin ich allerdings grad zu faul/beschäftigt.



also nur wenn du die muße hast. denn wie oben schon erwähnt find ichs auch n bisi merkwürdigt die hälfte von der verstärkerleistung zum erhitzen eines wiederstands zu verschwenden.
achja und vom frequenzgangunebenheiten aufgrund von höreindrücken - und adjektivben zur beschreibung dieser - zu attestieren, kann ich nur abraten. das geht eigentlich immer schief...vorallem wenn man noch keine 1000boxen gebaut und vermessen hat.
hyoro
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Nov 2009, 00:42
Fotos kommen, wenn ich alles verrundet und fein geschliffen habe. Dummerweise mach ich beim Fräsen gerade (fast) alles zum ersten Mal und entsprechende Fehler

Ja das Swift-Finish fand ich auch lange Zeit verführerisch: aber dann hab ich irgendwann realistisch betrachtet, was da an Problemen auf mich zukommt - und es sein gelassen.
Dann hab ich ein Rohgehäuse aus Spannplatte zusammengzimmert (ist im Quick&Dirty Thread verlinkt). Die endgültige Version ist jetzt breiter (und weniger tief). Mit Ecken und Kanten sahen sie eher wie Udo's SB18 aus, und verrundet wie Uibels Kistchen. Im Nachhinein wäre die unverrundete Variante vielleicht doch die feinere gewesen...

Meinst du, der Herstellerfrequnzgang ist hierfür aussagekräftig genug?? Sonst könnte ich das demnächst mal machen (Muße!).

Ich lass mich aber deswegen trotzdem nicht vom Probieren abbringen.


[Beitrag von hyoro am 04. Nov 2009, 02:22 bearbeitet]
Uncle_Meat
Stammgast
#11 erstellt: 04. Nov 2009, 01:08

hyoro schrieb:
Meinst du, der Herstellerfrequnzgang ist hierfür aussagekräftig genug?? Sonst könnte ich das demnächst mal machen (Muße!).

Ich lass mich aber deswegen trotzdem nicht vom Probieren abbringen.


Ist auf jeden Fall ein guter Ausgangspunkt... Wenn man mal so Sperrkreise vergleicht, ist da ne ganz schöne "Bandbreite" erkennbar. Hängt halt sehr auch von der Raumakustik und persönlichem Geschmack ab.

Ein Grosser Vorteil von BB Boxen ist ja, dass man sehr einfach seinen persönlich optimalen Frequenzgang (Sound :D) realisieren kann.
Demon_Cleaner
Inventar
#12 erstellt: 04. Nov 2009, 14:01

hyoro schrieb:

Meinst du, der Herstellerfrequnzgang ist hierfür aussagekräftig genug?? Sonst könnte ich das demnächst mal machen (Muße!).

Ich lass mich aber deswegen trotzdem nicht vom Probieren abbringen.


also ich sag mal so. was gut funktioniert beim simulieren anhand einer derartigen datenbasis ist:

- mittenfrequenz der sperrkreiswirkung abzustimmen (wichtig zum begradigen der schallwandbedingten überhöhung)

was manchmal nicht ganz so gut funktioniert:

- absenkungstiefe des eingrifes zu prophezeihen... die kann man allerdings durch ausprobieren verschiedener wiederstandswerte sehr gut anpassen


deswegen mein vorschlag, chassis in boxsim importieren, die richtigen spuhlen und kondensatorwerte bestimmen und ein paar zusätzliche wiederstände zum ausprobieren mitordern (kostet auch nicht die welt)
hyoro
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Dez 2009, 02:38
So, das Basteln hat langsam ein Ende. Habe mir die Bauteile für den CT237 Sperrkreis bestellt und dann schrittweise (Krokoklemmen) ausgetauscht. Nicht so gravierend anders/besser wie von"ganz ohne Sperrkreis" zu "das habe ich an Bauteilen gerade im Haus". Höhen erschienen mir anfangs sogar etwas zu betont. Seit ca. 1 Woche laufen sie damit laut und leise - immer angenehm. Kann so falsch wohl nicht sein. So wird's jetzt bleiben! Steht nur noch der Umzug ins richtige Gehäuse an - und dem fehlt noch das Finish.
Da kann ich fast schon mal das nächste Projekt in Angriff nehmen (vielleicht müssen die 2-Weger im Wohnzimmer doch weichen - Flat 5 ?...)

Grüße,

Henning
Demon_Cleaner
Inventar
#14 erstellt: 03. Dez 2009, 18:12
haste ein paar experimentier-widerstände mitbestellt?

im fall vom sperrkreis kann man da ganz gut an zwei stellen ansetzen:
- den sperrwiderstand verändern
- einen widerstand hinter den kondensator setzen

kann beides zum erfolg führen... varieren des sperrwiederstands bewirkt dass die sperrwirkung verstärkt bzw. abgeschwächt wird.
wiederstand hinter der kapazität führt dazu dass der ton oberhalb des sperrbereichs abgeschwächt wird.
nach dem herstellerfrequenzgang würd ich mal genau da ansetzen.

such dir ein lied, wo der hochton nicht optimal ist, z.b. ein wenig zischelt.
setzt den widerstand ein und höre das lied abermals.
wenns besser klingt, widerstand erstmal drin lassen und langes kontrollhören mit allen arten von musik. wenns irgendwo zu dumpf klingt => widerstand wieder raus.
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