Frequenzgang von Lautsprechern richtig Messen?

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klausinger86
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jul 2008, 14:24
Hallo,
ich benötige Hilfe für die Messung von Lautsprecherboxen.

Was kann man alles messen?
Was macht alles Sinn zu messen?
Was bedeutet 1 W/m?
Soll man Schalldruck oder dbA messen?
Welche Messmethode kann angewant werden?
Kann man auch übern Computer messen?
Was für Messgeräte werden benötigt?

mfg
Klausinger86
toubr
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 16. Jul 2008, 14:34
Zum Einstieg:

Lautsprecher-Meßtechnik:
PC-gestützte Analyse analoger Systeme (Gebundene Ausgabe)
von Joseph DAppolito (Autor), Götz Schwamkrug (Übersetzer)


[Beitrag von toubr am 16. Jul 2008, 14:35 bearbeitet]
klausinger86
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Jul 2008, 14:36
Was hast du für Literatur empfohlen?
Der Link funktioniert bei mir nicht.

mfg
toubr
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Jul 2008, 14:45
Habs überarbeitet, der Link hat leider nicht funktioniert. Ich finde es halt angenehmer in einem richtigen Buch zu lesen, das meiste findet man natürlich auch verstreut im Netz. Da Du aber mehrere Fragen hattest denke ich das wäre ein guter Einstieg, mal sehen was der Rest des Forums noch so sagt .....
klausinger86
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Jul 2008, 14:49
ok, danke erst mal, über kurz oder lang wird das notwendig und das beste sein!
Kennst du das Buch? Ist es wirklich gut?
Weil beim Bücher kaufen bin ich sehr sparsam.

mfg
toubr
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Jul 2008, 15:57
Ich hatte es ausgeliehen und denke die oben von Dir gestellen Fragen werden damit beantwortet .....
Boxenbastler
Stammgast
#7 erstellt: 16. Jul 2008, 22:28
Zum (vertiefenden) Einstieg in das Thema "Messen von Lautsprechern" ist das genannte Buch von Joe d´Appolito sicherlich sehr gut. Es ist allerdings nicht ganz billig und wer nur mal eben etwas wissen/nachfragen wollte, wird sich vielleicht nicht gleich das Buch kaufen wollen.

Wenn Du Dich zukünftig allerdings öfter mit dieser Materie beschäftigen willst, lohnt es sich auf alle Fälle. Zusätzlich könnte ich Dir noch das Buch "Lautsprecherbau" von Vance Dickason empfehlen, in dem auch auf das Messen von Boxen eingegangen wird (allerdings nur 1 Kapitel), in dem aber vorrangig die wissenschaftlichen Grundlagen der verschiedenen LS-Konzepte (Theorie, Gehäuseformen, Dämpfung, Frequenzweichen, Messungen, PC-Entwicklung, etc.) beleuchtet und beschrieben werden. Ein ziemlich vollständiger Abriss des Themas.

Was ist denn der Zweck Deiner Fragen? Willst Du einen eigenen LS "entwickeln" oder eine bestehende Box ggf. verbessern? Du müsstest schon Deinen Beweggrund etwas näher beschreiben, damit man Dir weiterhelfen kann.

Es ist ein fazinierendes Hobby, das alllerdings ein gewisses Maß an Einarbeitung, Literaturstudium und viel Erfahrung erfordert. Trotzdem sollte man sich nicht gleich abschrecken lassen. Vielleicht helfen Dir auch die beiden Fachzeitschriften Hobby Hifi und Klang & Ton, die jeweils alle 2 Monate erscheinen und einen Einstieg in die LS-Selbstbau-Welt erleichtern.

Gruß
Boxenbastler
klausinger86
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Jul 2008, 09:46
so,

Die Sache ist die:

Ich führe momentan an selbst Messungen an selbst gebauten Boxen und Subwoofern durch.
Ich führe 2 Messdurchgänge durch.
Signal ist ein selbstgebasteltes Wavefile aus WAVELAB 5 mit 18 verschiedenen einzel Sinustöne rund 10 sec lang und dazwischen, damit ich die Messwerte notieren kann, 40 sec Pause
Ich messe Folgende Parameter:
-Leistungsaufnahme der Endstufe
-Ruheleistungsaufnahme der Endstufe
-Stromaufnahme des Lautsprecherbox
-Anliegende Spannung an der Lautsprecherbox
-Schallpegel dBA
-Schalldruck Pa (billig Messmikrofon Panasonic MCE-2000)

Daraus errechne ich mir
-Leistungsaufnahme der Endstufe
-Impendanz vom Lautsprecher
-Scheinleistung am Lautsprecher
-Schallpegel Spl
-Wirkungsgrad

Das alles wird natürlich in Abhängigkeit von der Frequenz aufgetragen und somit habe ich zumindest irgendeine Auskunft über die Boxen, gerade Resonanzfrequenzen vom Lautsprecher und des Gehäuses sieht man ganz deutlich.

Und jetzt würde ich gerne diese Messergebnisse irgendwie auf einen Standard bringen. Weil bisher habe ich für manche Boxen verschiedene Frequenzgänge bei verschieden Belastungen (1/3, 2/3, 3/3) wobei das ja auch so relativ ist.

Jetzt würde ich gerne wissen ob das ein kompletter Schwachsinn ist was ich hier mache oder ob man daraus was Ordnungsgemäßes machen kann.

Ich komme wegen meiner Arbeit und Familie eh immer leider weniger dazu, aber ich baue so ca. 2 bis 4 Boxen pro Jahr und möchte diese Systeme verbessern und ein für meine Bedürfnisse geeignetes System erstellen.
Gemessen habe ich schon 2 PA Subwoofer, 1 Carhifi Sub, 1 PA 2-weg System, und 1 Zimmerlautsprecher (20 l);
Gebaut habe ich schon ca 20 Boxen, wobei die letzten 6 erst gut waren, die anderen sind auch nicht schlecht, es kommt einfach nur auf den Einsatzbereich an.

Gut, so sieht es bei mir aus!
Boxenbastler
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jul 2008, 22:04
Wenn Du schon etwa 20 Boxen gebaut hast, sind Dir wahrscheinlich die grundlegenden Begriffe und Zusammenhänge klar bzw. zumindest nicht gänzlich unbekannt. Ansonsten kann ein Studium der emfohlenen Literatur sicherlich nicht schaden.

Wenn Du akustische Messungen an LS machen willst die als Grundlage für die Optimierung der Systeme herhalten sollen, brauchst Du ein Audio-Messprogramm, mit dem Du quasi "im schalltoten bzw. reflektionsarmen Raum" messen kannst (der Dir in der Realität nicht zur Verfügung stehen wird). Aktuelle Programme wie HobbyBox oder ARTA (oder auch die nicht mehr gebauten CAMS32 light und DLSA Pro) realisieren das durch ein zu wählendes Messzeitfenster, dass die wenige Millisekunden verspätet eintreffenden Wand-/Deckenreflektionen ausblendet. Machst Du das nicht, misst Du immer die Effekte des Raumes und kannst nie sicher sein, ob Störungen im Frequenzgang der Box oder dem Raum zuzuordnen sind.

In Abhängigkeit Deiner Raumgröße kannst Du ab ca. 300 Hz aufwärts reflektionsfrei messen. Die Frequenzen unterhalb dieser Grenzfrequenz werden im Rahmen einer Nahfeldmessung, bei der das Mikro sehr nah vor dem Tieftöner positioniert wird, gemessen. Die Störgeräusche werden so übertönt, dass sie nicht weiter ins Gewicht fallen. Danach brauchst Du die beiden Frequenzgänge am PC nur noch auf den gleichen Bezugspegel zu bringen und zu addieren.

Neben dem Audio-Messprogramm benötigst Du ein Messmikro (z. B. basierend auf der MCE-2000 Kapsel), das zur Erhöhung der Frequenzlinearität kalibriert sein sollte, einen rauscharmen Mikro-Vorverstärker, eine hochwertige rauscharme (externe) Soundkarte sowie natürlich einen PC. Für dieses Equipement musst Du mindest 200 bis 400 Euro rechnen (nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt), wenn der PC und die Soundkarte vorhanden sind.

Wenn Du dann die ersten Messungen (Impedanz- und Frequenzgang) gemacht hast (sorgfältige Kalibrierung des Systems, Positionierung der Boxen und des Mikros, etc. beachten) und die Ergebnisse reproduzierbar und plausibel sind, bist Du schon ein ganzes Stück weitergekommen. Danach kannst Du gezielte Veränderungen an der Abstimmung der Boxen vornehmen (Bedämpfung, Bauteilwerte der Frequenzweiche, Topologie der Weiche, etc.) und durch kombinierte Messungen und Hörtests die Veränderungen bewerten bzw. zielgerichteter gestalten. Dabei brauchst Du neben Erfahrung und Fachkenntnis vor allem viel Zeit und Geduld. Es lohnt sich aber und macht viel Spaß.

Gruß
Boxenbastler
klausinger86
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Jul 2008, 10:40
Stimmt mit dem Schalltoten Raum ist das immer so eine Sache
Ich messe gelegentlich im Freien, ist allerdings nicht immer möglich und sonst versuch ich immer ausreichen Matrazen, Schaumstoff und Polster zu positioniern. Pegelmessinstrumente sind immer in einem 1 m Abstand zur Lautsprechereinbauebene.
Bei Woofer zentrisch und bei Mehrweg Boxen in der Mitte der Box und natürlich normal auf dessen Ebene. Und ich habe schon ein paar reproduzierte Ergebnisse bzw auch bei einer Box immer den Selben Impendanzgang bei verschiedenen Leistungen.

Ok danke für diesen Tipp, mal schauen ob ich so eine Software organisieren kann.

Ja messen ist was ganz was schönes, des könnte ich am liebsten den Ganzen Tag machen, aber dafür hab ich leider zu wenig Zeit. Deshalb wende ich mich an euch um etwas Zeit zu sparen da hier schon einiges an Know-How vorhanden ist.

Danke für eure Hilfe
mfg
toubr
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jul 2008, 18:24
Hallo, ich nochmal, wenn Du die Mikrokapsel schon hast kannst Du die ja auch versuchsweise mal direkt an den Eingang der Soundkarte hängen und mit der Demoversion von Arta anfangen, dann hast Du keine Rennerei und siehst schon was Du noch brauchst, ansonsten hat Boxenbastler alles wichtige gesagt,

Torsten
HiFi-Selbstbau
Inventar
#12 erstellt: 27. Jul 2008, 13:34
Hi Klausinger86,

wie man auch ohne schalltoten Raum richtig messen kann und welche Fallstricke bei Programmen wie ARTA ausliegen kann man hier nachlesen
Messen ohne Raumrückwirkung - Theorie und Praxis

Gruß Pico
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