FOTODOKUMENTATION --- Veni Vidi Vici ---

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perfectionner
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Aug 2010, 06:11
In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen das es auch für Anfänger
kein Problem darstellt Lautsprecher in einer sehr guten Qualität NACHzubauen.
Zu meiner Person: Armer Elektrotechnik-Student mit großen anspruchsvollen Ohren, der vielleicht nicht gerade zwei linke Hände besitzt, im Umgang mit Holz aber auch kaum Ahnung hat.


Wichtig ist das man am Anfang eine gute Bauanleitung besitzt, wie meine zur Flic-Flac LHE von not0815 ( Vorstellung , Homepage von not0815).
Man kauft man sich alle Bauteile zusammen oder hat Glück und kann wie ich Entwicklungsüberschuss günstig aufkaufen.

Dann lässt man sich in einem Baumarkt oder Schreiner seiner Wahl das Holz Millimetergenau zuschneiden. Das hat mich im Hagebaumarkt Attendorn 52 Euro gekostet, ein Wahnsinn für ca. 3qm 19mm MDF. Dafür war es aber auch perfekt und es hat mich wenig Zeit gekostet.




Aufzeichnen der Chassislöcher:



Löcher bohren und mit der Stichsäge los sägen:



Mit etwas Verstand sinnvoll die Holzplatten zusammen leimen. Umso mehr Schraubzwingen umso besser.
Hier auf jeden Fall Express Leim verwenden ansonsten presst, sitzt oder schiebt man sich, mit so wenig Schraubzwingen und keinen Spanngurten, noch dümmer und dämlicher - wie ich.
Beim sitzen einfach Pappe unterlegen andere Seitenplatte darauf und entweder davor extra gut essen oder noch jemanden fragen der sich 5 min zu einem setzt .






So sieht das ganz dann aus. Für beide Gehäuse habe ich einen Tag mit ungefähr 8-9 Stunden gebraucht. Sollte aber auch um einiges schneller zu schaffen sein. Ich hatte außerdem vergessen die Aussparungen für die Anschlußterminals zu sägen.




Am zweiten Tag begann ich mit Frequenzweichen lötet. Die Lösung mit den Lüsterklemmen fand ich irgendwie sehr schön da das ganze sehr übersichtlich ist und man nicht so viel löten muss. Als Elektrotechnik-Student kann ich zwar ohne weiteres Frequenzweichenbauteile berechnen jedoch die praktische Umsetzung, ob z.b. auf eine Polung bei einem Kondensator zu achten ist, ergab Probleme. Das Internet hilft hier aber zum Glück schnell weiter.



Die Bauteile, Lüsterklemmen und die ganze Frequenzweiche sowie die Anschlussterminals mit Heißkleber befestigen.



Dann die Kabel legen und überall auf die richtige Polung achten. Ein paar schöne passende Schrauben suchen oder kaufen. Löcher vorbohren und Chassis ohne Abdichtung verschrauben.



Dann nach Plan mit dem Volumenflies dämpfen. Ich habe das ganze mit Heißkleber fixiert.



Und nun die letzte Seitenwand aufkleben.
Hier habe ich normalen Leim genommen da man alleine für das einstreichen der Kanten mehrere Minuten braucht.
Seitenplatte auflegen und möglichst viel Druck ausüben.



Und dann das traumhafte Ergebnis genießen.
Ich habe zwar noch nicht so viele und auch kaum richtig teure Lautsprecher gehört aber diese klingen so gut, wie kaum etwas davor. So klar und sauber und wenn man will trotzdem mit so richtig vollem und drückendem Bass.... einfach großartig.




Ich hatte richtig viel Spaß beim Bau und bin mir sicher das man solche Boxen in dieser Qualität nirgendwo so schnell für den Preis von 230 Euro bekommen kann. Nichteinmal gebraucht. Jeder der sie bis jetzt gehört hat, vom Freund dem seine Stereo-Anlage 3 mal soviel gekostet hat bis zu denen die Musik auf ihren integrierten Laptopboxen hören, merken was wirklich Qualität ist und wurden richtig neidisch .

Hier noch ein Dankeschön an den "Spender" des Verstärkers der ihn mir für 15 Euro überlassen hat und natürlich an den sehr netten Kontakt not0815 der die Boxen entwickelt und umsonst veröffentlicht hat.

Beim Finish ist furnieren geplant - da muss ich mich aber erstmal wieder einlesen. Lackieren soll ja als Anfänger nicht so leicht sein!?

Was mir noch zu denken gibt: Wenn LS für 230 Euro schon so gut klingen wie müssen dann selbst gebaute für 600 oder gar 1500 Euro klingen!!
Basti_K
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2010, 07:39
Vorbildlicher Baubericht ohne große Ausflüge in zu kleine Details. Einzig die Lösung mit den Lüsterklemen will mir nicht so recht gefallen, ansonsten meiner Meinung nach perfekt gemacht.

Für das heimische Furnieren gibt es eine gute Anleitung bei Udo (PDF) und Harry von Nordic Audio hat eine Videoanleitung "Furnieren mit dem Bügeleisen" auf Youtube gestellt.
Des weiteren gibt es hier auch zum Thema furnieren mit Haushaltsmitteln diverse Diskussionsstränge, versuch die mal mit der Suchfunktion, ich hab leider gerade keinen Link zur Hand.

Gruß
Basti
GREichi
Stammgast
#3 erstellt: 31. Aug 2010, 08:45
Super Doku kann ich da nur sagen!
Zum Thema furnieren: Hin und wieder wird das Furnierblatt mit Leim bestrichen und nach dem Antrocknen aufgebügelt. Diese Variante kann ich persönlich nicht empfehlen. Durch den Leimauftrag quillt das Furnier recht stark und wenn es dann aufgebügelt wird zieht es sich stark zusammen und kann reißen. Hier ist es sicher besser wenn man die Grundfläche einstreicht und dann das trockene Furnierblatt aufbügelt.
Die Kontaktklebermethode hab ich noch nicht probiert, soll aber auch nicht so schwer sein.
Bin schon gespannt wie sie werden.
Grüße,
Günther
Catzchen
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Aug 2010, 12:49
Netter Bericht mit tollen Fotos =)
ALs Furnier täte ich dir, wenn die Boxen da stehen bleiben sollen wo sie auf dem letzten Bild stehen, iwas dunkle(re)s empfehlen...
Kirsche täte sich vll auch gut machen...
Und so schwer ist das mit dem Furnieren nicht wimmelt ihn nicht davon so ab


Catzchen

P.S. Wenn du mal bisschen lauter hörst, sicher vorher das Glas in der Vitrine xD
Wäre schade drum...
GREichi
Stammgast
#5 erstellt: 31. Aug 2010, 13:20

Catzchen schrieb:
Und so schwer ist das mit dem Furnieren nicht wimmelt ihn nicht davon so ab


Catzchen


Wer will ihn denn davon abhalten? Bisher hat er nur Tipps bekommen, niemand hat geschrieben daß es mit Heimwerkerwerkzeug nicht geht. Es ist aber eine Tatsache daß Holz bei erhöhter Feuchtigkeit quillt und wenn man da Leim auf eine Seite schmiert dann rollt sich das Furnierblatt erstens ein und zweitens dehnt sich das Holz aus. Wenn man dann das Furnierblatt aufbügelt und es zieht sich durch Feuchtigkeitsentzug wieder zusammen dann kann es passieren, und das auch bei kleinen Flächen, daß es reißt und dann muß man das Teil abbügeln und wegschmeißen und das wäre auch schade. Darum die Empfehlung die Grundfläche mit Leim zu versehen und das Furnierblatt dann aufzubügeln oder eben die Patex-Methode zu verwenden.

Grüße,
Günther
Basti_K
Inventar
#6 erstellt: 31. Aug 2010, 13:41
(Adam Hall) Sprühkleber *duck* und weg
Michith
Inventar
#7 erstellt: 31. Aug 2010, 14:01
Salü

wennn du nach Alternativen zum Furnieren mit ähnlichem Ergebnis suchst, schau doch mal hier rein:
http://www.hifi-foru...7&hl=Midu&postID=0#0

Ich hab meine Spangehäuse mit 4mm Birkensperrholz beklebt, die Kanten mit Echtholzleisten abgeschlossen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Nachbearbeitung ist denkbar einfach, Wässern, Schleifen, ev. Beizen, Klarlack drauf, nochmal anschleifen und mit 2-3 Schichten Klarlack drüber, fertig. Uibel beschreibt das auch sehr schön auf seiner Seite.

perfectionner schrieb:
Was mir noch zu denken gibt: Wenn LS für 230 Euro schon so gut klingen wie müssen dann selbst gebaute für 600 oder gar 1500 Euro klingen!! :.

Mein subjektiver Komentar dazu: Wenn du deutlich mehr investierst (in meinem Fall ca. 900 pro Box für die MiDu) kann man getrost noch eine Null dranhängen, um klanglich vergleichbare Fertige zu finden.
Catzchen
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Aug 2010, 14:46

Mein subjektiver Komentar dazu: Wenn du deutlich mehr investierst (in meinem Fall ca. 900 pro Box für die MiDu) kann man getrost noch eine Null dranhängen, um klanglich vergleichbare Fertige zu finden. :D

Stimm ich dir voll und ganz zu...
Is aber nicht nur bei der MiDu
Duetta Top ADW *hust*
Klingt traumhaft für die Größe (und den Preis) *__*


Catzchen
Tomacar
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2010, 15:02

perfectionner schrieb:


Hier noch ein Dankeschön an den "Spender" des Verstärkers der ihn mir für 15 Euro überlassen hat und natürlich an den sehr netten Kontakt not0815 der die Boxen entwickelt und umsonst veröffentlicht hat.



Danke für die schöne Doku!
Da sieht man mal wieder was in so manch Einem steckt...
auch wenn du nicht beim Hornbach warst :-)

Vor dem Löten hast Du dich aber ganz schön gedrückt für einen E-Technik Studenten, gelötet ist übertragungstechnisch gesehen auf jeden Fall Lüsterklemmen vorzuziehen, auch wenn ich selbst viele anstatt eines Terminals nutze...


Aber umsont hat not0815 den Bauplan sicher nicht veröffentlicht,
eher schon kostenlos, das ist ein großer Unterschied!


[Beitrag von Tomacar am 31. Aug 2010, 15:24 bearbeitet]
perfectionner
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Aug 2010, 17:17
Danke Für die Tipps und Links für das funieren. Die Boxen bleiben nicht vor der Vitrine stehen, die habe ich ja für meine Studentenbude gebaut. Ist zwar Neubau aber da ich manchmal auch gerne sehr laut höre freue ich mich schon auf neue Bekanntschaften mit meinen vorwiegend weiblichen Nachbarn: Darf ich sie als Wiedergutmachung zu einem Kaffee einladen? (Kuschelrock Vol.18 liegt natürlich schon bereit)

Kleiner Scherz hab ja eine Freundin bei welcher ich auch die LS gebaut hab. Und die findet die Teile so geil das sie jetzt auch welche will, nur kleiner. Es gibt doch nichts schöneres wenn man Frauen mit selbst gebauten LS beglücken kann, vor allem wenn sie das Budget 250-300 Euro vorgeschlagen und selber bezahlen .

Hab mich schon umgeschaut und Angebote gibt es genug doch ob diese gut sind kann ich schlecht beurteilen.
Es gibt zwar auch diverse Seiten mit Komplettbausätzen doch ich denke das diese ja auch daran verdienen wollen.
Viele Anleitungen sind auch schon älter und man findet die Chassis gar nicht mehr.
Ich suche also LS mit für mich machbarem Gehäuse, Chassis die ich am besten alle bei einem Händler bestellen kann.
Weichenbauteile kann ich im Notfall auch sehr günstig über meinen Lehrstuhl bestellen, was zwar günstig aber stressig werden dürfte, deswegen am besten alles von einem Großhändler.
Vielleicht hat ja jemand gerade was passendes im Hinterkopf. Suche natürlich auch selber.

@Tomacar
"kostenlos" ist definitiv das bessere Wort
Catzchen
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Aug 2010, 17:37

vor allem wenn sie das Budget 250-300 Euro vorgeschlagen und selber bezahlen .

Nehme mal an das ist jetzt für zwei Boxen inkl. Holz...

Aber bevor wir suchen noch paar Fragen:
- Stand/Kompaktboxen?
- Musikgeschmack?
- Zimmergröße?
- Zweck? (Heimkino, PC, Stereo...)

Vorher kann man dir nur schwer die Richtigen raussuchen...
Aber schau mal bei Udo der hat gute Sachen die nicht allzu teuer sind...
So viel wird der pro Bausatz glaub ich nicht verdienen... ;-)


Catzchen


[Beitrag von Catzchen am 31. Aug 2010, 18:22 bearbeitet]
perfectionner
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Aug 2010, 17:47
Ich hatte da schon einen Satz geschrieben aber irgendwie wieder gelöscht.


Allrounder Stereo-Kompaktboxen für 15-25qm Zimmer und jegliche Musikgenres, ruhig etwas Bassstark.

Danke, der Shop sieht gut aus werde ich gleich mal durchforsten.
Catzchen
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Aug 2010, 18:26
Was hältst von der?
Liegt im Preisrahmen, nur ob die basslastig ist weiß ich nicht hab sie noch nicht gehört... .__.
Aber kannst ja mal die SuFu bemühen vll findest da paar Hinweise...



Catzchen

P.S.: Vll solltest nen neuen Thread aufmachen weil das hat relativ wenig mit der Überschrift zu tun...


[Beitrag von Catzchen am 31. Aug 2010, 18:31 bearbeitet]
GREichi
Stammgast
#14 erstellt: 31. Aug 2010, 18:51
Genau die SB18 ist mir bei dem Budget auch SOFORT eingefallen. Hab die gerade für meinen Vater bestellt aber der läßt sich die Boxen bauen und ich mach nur die Weiche und die Chassis rein.
Ich glaub, wenn ich mir die Einzelpreise der Chassis z.B. bei Intertechnik anschaue, daß die Einzelteile nicht billiger zu bekommen sind. Außerdem darf ja hoffentlich der Entwickler ein wenig mit seiner Arbeit verdienen. Und den kompletten Bausatz kann er billiger verkaufen weil er ja die Bauteile billiger kaufen kann als Du.
Grüße,
Günther
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