Hilfe für Weiche gesucht Eton7-360/37; MDT 33 und Technics TH-1000

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Struppi0001
Neuling
#1 erstellt: 30. Dez 2010, 13:34
Hallo zusammen,

ich bin totaler Anfänger auf diesem Gebiet. Deshalb mein Posting in diesem kennerreichen Forum.

Ich habe eine Box gebaut die der Nexus aus einer K+T nachempfunden ist - aus einem sehr schnöden Grund, ich finde sie schön. Zeitgleich hatte ich aber andere Chassis zur Verfügung die ich verbauen wollte:

Komplette Box

Verbaut sind
- Eton 7-360/37
- MDT 33 als Tweeter und
- Technics Bändchenhochtöner TH-1000

Alles in allem also etwas ältere Modelle die dennoch einen guten Sound hervorbringen sollten.

Ich würde jetzt gerne eine neue Frequenzweiche entwickeln die zu dieser Box und meinem Raum passt. NUR, frage ich mich wie ich überhaupt sinnvoller Weise anfange... . Momentan hängt eine Frequenzweiche 1. Ordnung davor und die Musik klingt... ordentlich. Ich möchte nur wissen, ob es vielleicht besser geht und das ganze ohne 323 Spulen, Kondensatoren etc. in meinen Hobbyschrank zu legen und die nächsten 4 Monate mit Löten zu verbringen.

Ich vermute am Anfang sollte man den aktuellen Frequenzgang mal ausmessen. Doch wahrscheinlich kann ich dabei schon 8000 Fehler machen. Welche Software, welcher Messaufbau, ...

Ahhhhhhh

Für jeden Tipp wäre ich dankbar (es sei denn er lautet: kauf dir besser einen Bausatz)

Gruß

Stefan
Struppi0001
Neuling
#2 erstellt: 02. Jan 2011, 21:55
Hmm,

meine Frage wohl doch zu dumm...

Habe mich ein wenig mit Arta beschäftigt und festgestellt, dass ich entspannte 500 € raushauen muss bis ich ein funktionierendes Messsystem zu Hause habe. Puuuh.

Meine Frequenzweiche sieht momentan so aus:

Weiche

Tipps, Tricks?

Stefan
doeter
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2011, 23:39
Moin

Struppi0001 schrieb:

...
Habe mich ein wenig mit Arta beschäftigt und festgestellt, dass ich entspannte 500 € raushauen muss bis ich ein funktionierendes Messsystem zu Hause habe. Puuuh.
...

Wie kommst Du denn auf die Idee mit dem Preis???

Auf hifi-selbstbau gibt es da schöne Tutorials zu, so erste Schritte halt.
Auch gibt es da die Möglichkeit Equipment für Deine Zwecke zu kaufen.
Aber 500 Euro must Du nun wirklich nicht ausgeben.

Eine kleine Grundausstattung hast Du für ca 200-300 Euro zusammen,
Arta funktioniert auch als Demo.
Zum Thema Messen gibt es hier auch etliche Freds. Aber "mal ebend"
wird das nichts werden, da hast Du Recht.
Da gehört schon das Einlesen in die Software, etliche Versuche und
Rücksprache bei Unklarheiten z.B. hier, oder im diy-hifi-forum dazu.
Eine super Seite mit vielen Online-Rechnern und Wissen ist z.B. auch
Hifi-Speaker-Design
Bei Deinem speziellen Projekt kann ich Dir so auch nicht weiter helfen,
sorry.
Aber nicht verzweifeln, die Sache macht richtig Spaß und dann spart man
sicherlich auch etwas Geld zusammen um dann sein eigenes Werk
bewundern zu können

Gruß

der doeter

P.S.: Versuch einmal bei Deinem Weichenlayout die einzelnen Wege zu
trennen und les Dich erst einmal in den Aufbau der einzelnen Filter usw ein.
Wenn Du das ganze Raster nutzt, kannst Du besser einzelne Komponenten
gegentesten.
Schau Dir einfach einmal das Musterbeispiel von Boxsim an.
Ein sehr nützliches Tool ist auch der Weichenoptimierer.
ede90
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jan 2011, 01:02
Ich biete Dir aus Freude am Hobby an, mir ab Mitte Februar eine Box zu schicken oder vorbeizubringen (PLZ 93xxx) und entwickle Dir dazu kostenlos eine Weiche.
Die Weichenbauteile müsstest Du dir jedoch schon selbst besorgen wenn der Schaltplan steht

MfG
ede
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Jan 2011, 17:40
Ich habe mal versucht herauszubekommen, was Du benötigst und was vorgegeben ist.
Der Eton Tieftöner verlangt entweder nach einem geschlossenen Gehäuse von 5,7 Liter, wobei er dann eine Grenzfrequenz von 96Hz erreicht, oder es wird ein Bassreflexgehäuse mit 12L und einem Rohr von 6cm Durchmesser und 22cm Länge. Damit kommt die Fg auf 54Hz. Ein Basswunder wird es also nicht!

Trennen würde ich bei rund 3,5kHz, weil dann die wesentlichen Musik-Bestandteile aus einem Loch kommen. Allerdings braucht diese Konstruktionsteilere Weichen (12dB), weil der Tieftöner oberhalb 5kHz unangenehm wird. Dies sollte daher unterdrückt sein. Weiter ist festzustellen, dass die Impedanz bei der Trennung am Tieftöner auf 15 Ohm angestiegen ist.

Der Hochtöner hat einen Kennschalldruck von 92,5dB, der Bass aber nur 89dB. Daher muss die Lautstärke des Hochtöners reduziert werden.

Auf den Technics würde ich verzichten. So wie Du ihn jetzt angeschlossen hast, ergibt das eine Trennfrequenz von 58,8kHz und da hören selbst Fledermäuse nichts mehr. Ob der also dran ist oder nicht ist im normalen Hörabstand nicht wirklich auszumachen. Bei 20kHz liegt der Pegel jetzt bei -9.8dB, bei 10kHz bei -15.5dB.

Hier die Weiche:
Weiche
Die Bauteile habe ich mal nach der Strassacker-Seite aufgelistet. Pro Weiche wird benötigt:
1 Spule M-L140-100 (1mH)
1 Spule M-L71-056 (0.56mH)
1 Kondensator I-1210 (2,2My)
1 Kondensator I-1225 (3,9My)
1 Widerstand I-1975 (2,7 Ohm / 10W)
1 Widerstand I-2580 (15 Ohm / 20W)
Du kannst die Teile natürlich auch bei jedem anderen Lieferanten kaufen.

Wenn Du den Technics trotzdem anschliessen möchtest, so kannst Du das über einen Kondensator von etwa 1,5 My tun. Damit könnten die Fledermäuse noch was anfangen...
lui551
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Jan 2011, 19:32
Ich habe mal den MDT33 mit einem 17er von Audax verkuppelt.

Weiche war wie folgt:




Der Ansatz von Richi ist schon richtig. Die Serieninduktivität vor dem TMT muss zwecks Bafflestepentzerrung aber grösser ausfallen. Sinnvolle Werte so 1,8- 2,2mH. Der Parallelkondensator zw. 10 und 15uF.

Grüsse Lutz
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Jan 2011, 11:12
Hallo Lutz, da bekommst Du erstens auf 8 Ohm Impedanz berechnet eine Trennung von etwa 1kHz, während der Hochtöner bei 3,5kHz angesetzt ist, was folglich ein tiefes Loch zwischen 1kHz und 3,5kHz ergibt, zweitens ist bei der Weichenberechnung nicht die angegebene Impedanz von 8 Ohm entscheidend, sondern die tatsächliche bei der gewählten Frequenz und drittens ist der Bafflestep so eine Sache.

Wir habe bei einem 17cm Lautsprecher bereits ab etwa 750Hz eine Zunahme der Bündelung rein aufgrund der Membrangrösse (deutlich bei 1,15kHz). Bei 3,5kHz Trennung spielt somit die Schallwand keine nennenswerte Rolle mehr, weil sie auf die Bündelung keinen Einfluss mehr hat. Also müssen wir da nichts korrigieren. Weiter müsste sowas mit einem separaten LR ausgeglichen werden, denn der Anstieg des Pegels durch die Veränderung der Richtwirkung ist erstens nicht mit einer Steilheit von 12dB zu korrigieren, sondern höchstens mit 6dB und zweitens steigt die nach vorne abgestrahlte Energie auf maximal das Doppelte, also um 3dB.

Und letztlich spielt es in der Praxis eine Rolle, wie viel des ungerichteten Schalls beim Hörer ankommt und wie viel verloren geht. Und das ist raumabhängig. Der Bafflestep wird im reflexionsarmen Raum nachgewiesen, wo seitlicher oder rückwärtiger Schall "verloren" geht. Im Wohnraum aber wird dieser Anteil zurückgeführt und geht im eingeschwungenen Zustand in die Leistungsrechnung ein.

Weiter ist zu beachten, dass wir auch bei beliebigen Fertigboxen dieses Problem hätten und somit immer der Pegel entsprechend angepasst werden müsste, was in den seltensten Fällen geschieht, weil es sich wie gesagt um 3dB handelt, welche sich unter Wohnraumbedingungen unterschiedlich auswirken.
detegg
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2011, 12:42
Moin zusammen,

Messequipment
"amtliches" Messequipment ist unverzichtbar und kostet max. 200€ (TASCAM US122, ECM8000, Kabel) + ARTA-Demo

Chassis
# herausragend ist der TH-1000 - einsetzbar ab ca. 6khz.
# der Eton ist ein sehr gutes TMT-Chassis, einsetzbar bis ca. 2,5kHz
# die MDT33 ist tief ankoppelbar, ideal für einen 2-Wegerich

Konzepte
# alle 3 Chassis zu einem 3-Wegerich zusammen zu wurschteln, macht keinen Sinn.
# Eton + MDT33 ergibt ein gutes 2-wege System, der Erlös aus dem Verkauf der TH-1000 einen Urlaub auf Mallorca
# Ich würde den Eton und den TH-1000 mit einem MT-Magnetostaten verheiraten - homogenes Abstrahlverhalten etc. --> Beispiel

;-) Detlef
lui551
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Jan 2011, 20:39
Hi Richi,

mag sein, dass du richtig liegst.

Habe deine Weiche mit meinen Chassis und Messungen Simuliert.

Sieht dann so aus:





Oben jeweils meine, unten deine.

Unter Winkel:





Könnte also sein, dass du richtig liegst. Die Audaxkiste war immer etwas dünn im Klang. Vielleicht lag es am Energieverhalten.

Soll dem TE ja nur als Orientierung dienen.
Korrekterweise müsste man natürlich den Eton messen und simulieren. So eine Zweiwegkiste kann man aber auch Gehörtechnisch in den Griff kriegen, wenn das Chassis keine starken Resonanzen aufweist. Das weiss ich jetzt schlicht und einfach nicht,wie der Eton so aufgestellt ist.

Ansonsten ist Detlefs Konzeptvorschlägen nicht hinzuzufügen.

Grüsse Lutz

Ps.: Mein MDT war unter dem TMT verbaut, weshalb man bei dem Winkelverhalten Abstrahlverhalten nach unten und Abstrahlverhalten nach oben vertauschen muss. Darüberhinaus gäbe es einen etwas anderen Frequenzgang der MDT33.


[Beitrag von lui551 am 05. Jan 2011, 20:43 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jan 2011, 11:09
Du hast offensichtlich Deine Berechnungen mit dem Audax angestellt und nicht mit dem Eton, welcher einen anderen Kennschalldruck hat und offensichtlich einen anderen Impedanzverlauf.

Damit stimmen natürlich die ganzen Simulationen nicht.
Wenn man davon ausgehen kann, dass die Herstellerangaben stimmen, so ergeben sich völlig andere Verhältnisse bei einer Simu. Oder anders rum: Eine Simu meiner Weiche mit einem anderen Chassis ergibt Unsinn, weil nur schon der Impedanzverlauf anders aussieht. Wenn Du die gemessenen Daten des Audax hast, kann dies mit Deiner Weiche Sinn machen. Und es ist auch denkbar, dass dann eine andere Trennung nötig ist.
Nehme ich aber die Herstellerdaten von Eton, so bekomme ich eben ein anderes Bild und damit eine andere Weichenauslegung.

Und, natürlich kann man eine Weiche auch per Ohr abstimmen. Nur erreicht man dann bisweilen Klangfärbungen, welche für den eigenen Geschmack und für eine bestimmte Musik besser klingen, dabei aber bei anderer Musik schlechter. Und es kommt oft genug vor, dass solche "gehörten" Weichen Impedanzeinbrüche produzieren, was die Weichenbauteile an ihre Belastungsgrenze führt und die Verstärker unnötig quält.
lui551
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Jan 2011, 20:33

Du hast offensichtlich Deine Berechnungen mit dem Audax angestellt und nicht mit dem Eton


Genau. Hab ich ja geschrieben.

Vielleicht eine Orientierungshilfe.

Ich finde aber das Simulationsergebnis mit deiner Weiche durchaus interressant. Müsste man natürlich verfeinern.

Lutz
Struppi0001
Neuling
#12 erstellt: 15. Jan 2011, 01:33
Hallo zusammen,

besten Dank für all eure Hinweise. Als Fazit habe ich jetzt schon mal mitgenommen das die Bändchen eher übrig sind (ob ich mich über das Loch im Deckel für die Kabel jetzt ärgern sollte... wahrscheinlich schon. Och menno). In der Tat sind die Boxen keine Basswunder aber ich bin extrem begeistert wie klar der obere Bereich herüberkommt wenn man Sachen wie Tori Amos hört.

Also als erstes mal messen. Da werden bestimmt noch viele Fragen auftauchen.

Danke noch mal

Stefan
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