Was kommt nach dem Beizen des Holzes?

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Spatz
Inventar
#1 erstellt: 09. Dez 2005, 17:47
Hallo, ihr Holzwürmer hier im Forum!

Ich bau zu Weihnachten für die Studentenbude meines Bruders 2 Picolinos aus Birke-MPX. Anschließend sollen die Dinger schwarz gebeizt werden. Soweit alles klar.
Aber: Was für Möglichkeiten des Gehäusefinishs hab ich nach dem Beizen? Öl, Lack, Wachs, oder noch was anderes? Es solte schön glänzen, und mit Hausmitteln zu machen sein.

Gegoogelt hab ich schon, aber auf anhieb nichts gefunden.

MfG,

Spatz
usul
Inventar
#2 erstellt: 09. Dez 2005, 17:50

Spatz schrieb:
Aber: Was für Möglichkeiten des Gehäusefinishs hab ich nach dem Beizen? Öl, Lack, Wachs, oder noch was anderes? Es solte schön glänzen, und mit Hausmitteln zu machen sein. :?


Geht alles. Mit Hausmitteln finde ich Hartwachsöl recht einfach zu verarbeiten, mit Lack habe ich keine Erfahrungen.
Quiety
Stammgast
#3 erstellt: 09. Dez 2005, 18:49
Hallo Spatz!

Kann mich meinem Vorredner nur anschließen
Wenn es eine todsichere Oberfläche werden soll, nimm Wachs bzw. Hartwachs. Ich habe was Lacke angeht zwar nicht unbedingt zwei linke Hände, aber Gründe zum fluchen lassen sich schneller finden als einem lieb ist.

Das Hartwachsöl habe ich erst einmal benutzt (4 Schichten), bin mir aber noch nicht so sicher, ob ich da nicht noch etwas verbessern muß. Möglicherweise habe ich es trotz Aufpassens zu dick aufgetragen.
Das Problem ist, Du kannst hinterher ja nicht mehr schleifen, weil Du sonst eventuell auch wieder Farbpartikel der Beize mit wegschleifst (so tief dringt die nämlich gar nicht ein). Und wenn das Öl etwas zu dick aufgetragen wird, bekommst Du eine rubbelige Oberfläche.

Fazit für mich: Biopin Hartwachs (750er Dose zu 16€), sieht super aus und ist einfach zu verarbeiten. Ein- bis zweimal auftragen und jeweils nach einer halben Stunde mit nem alten Abtrockner oder Handtuch den Überschuß leicht abwischen. Nach 24h mit 000 Stahlwolle polieren.

Z.Z. bin ich dabei beides zu kombinieren. Das Öl feuert die Maserung an und hält das Holz dauerhaft dunkler (das Wachs nicht, das trocknet wieder hell auf). Also werde ich 1-3 Schichten Öl auftragen und dann für den einfacheren Glanz das Wachs. Denke das läßt sich gut von Hand polieren, für das Öl benötigt man wohl maschinelle Hilfe.

Lieben Gruß
Quiety

PS: mit Bootslack habe ich einige Erfahrung (auch gute ), würde ihn aber trotzdem jetzt nicht vorbehaltlos empfehlen.


[Beitrag von Quiety am 09. Dez 2005, 18:51 bearbeitet]
eBernd
Stammgast
#4 erstellt: 09. Dez 2005, 21:26
Hallo,

hier meine Kurzbeschreibung zur weiteren Finishing-Alternative:

Nach Beizen ohne Schleifen (Nitro-)Schnellschleifgrundierung. Trockenzeit 1/2 h.

Dann (von Hand) leicht anschleifen. Ich nehm "gebrauchtes! 180er oder 240er Schmirgelpapier.

Jetzt Nitro-Klarlack auftragen (weicher Flachpinsel). Evtl. Lack etwas verdünnen. Trockenzeit: 1/2 h.
Lieber zweimal mit verdünntem Lack als einmal mit unverdünntem.

Verwendet habe ich selbst Produkte von Dulux, Clou, Zweihorn. Grundierung und Lack i. d. R. in 1l-Dosen mit Schraubverschluß. Kosten 11... 13 €/Dose.
Den Lack gibts in matt, seidenmatt, hochglanz.

Die kurze Trockenzeit ist manchmal bei Panik-Basteleien vor Geburtstagen und Weihnachten von Vorteil

Gruß, Bernd
Spatz
Inventar
#5 erstellt: 10. Dez 2005, 13:25

eBernd schrieb:
Die kurze Trockenzeit ist manchmal bei Panik-Basteleien vor Geburtstagen und Weihnachten von Vorteil ;)


Hehe, erwischt!

Ich denk aber, ich werd die Dinger wachsen, das klingt für mich am einfachsten.
Nochmal Danke an alle!
Christoph_Gebhard
Inventar
#6 erstellt: 10. Dez 2005, 13:53
Hallo,

ich hatte vor meine 3-Wege-Box zwei- bis dreimal mit farbigen Wachs einzustreichen (zwischendurch immer wieder per Hand nachschliefen) und dann einige Schichten Hartwachsöl zur Versieglung und als Glanzauftrag zu benutzen.
Gibt es diesbezüglich Einwände oder ergänzende Hinweise. Ich bin in so welchen Sachen nicht sehr erfahren und meist zu ungeduldig. Es muß halt schnell gehen...

Gruß, Christoph
Quiety
Stammgast
#7 erstellt: 10. Dez 2005, 13:56
Hallo Thanner!

Ich würde auf jeden Fall vorab einige Tests durchführen da das Öl den Farbeindruck des Wachses durchaus stark verfälschen kann.
Und ich bin mir nicht sicher, wie gut das Öl auf dem Wachs mechanisch hält. Ich habe es selbst so herum noch nicht probiert, könnte mir aber vorstellen, daß das Wachs "absperrt".

Gruß
Quiety
Christoph_Gebhard
Inventar
#8 erstellt: 10. Dez 2005, 15:55
Hi Guido,

...also besser vorher beizen anstatt wachsen?
Ich dachte, Wachs verträgt sich mit HartWACHSöl besonders gut
Ich mache mal einen Probeanstrich...

Gruß, Christoph
Quiety
Stammgast
#9 erstellt: 10. Dez 2005, 16:33
Hi Christoph,

ich habe einfach mit Wachs unter Öl noch keine Erfahrung. Rein aus dem Gefühl wäre mir Beizen sympathischer, ich finde es einfacher in der Handhabung und es ist auch günstiger. Die Frage ist nur, ob Du den Farbton als Beize bekommst, den Du dir vorstellst. Farbiger Wachs kann ja auch optisch anders ausfallen als Beize z.B. eher lasierend oder so.

Das Öl ist ja ähnlich manchen Lacken gelblich getönt. Und je mehr Schichten Du davon aufträgst, umso stärker verschiebt sich der Farbton in's gelb-bräunliche. Hängt jetzt von Deinem Farbwunsch ab.

Ich habe beste Erfahrungen gemacht mit Beizen, dann farblos Wachsen. Bei dunklen Farben geht auch Beizen und Ölen. Ich bin gerade erst dabei Wachs auf Öl zu testen. Und das tue ich auch nur, weil ich das Öl noch nicht so richtig "im Griff" habe, die Oberfläche ist mir etwas rubbelig geworden.

Außerdem kann ich Wachs von Hand polieren, bei dem Öl bin ich mir nicht sicher. Ich denke da geht es nur mit Maschine, weil es härter ist.

Gruß
Quiety
volze
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 11. Dez 2005, 13:31
Hallo Christoph,

Öl auf Wachs ist keine richtig gute Idee, weil das Öl nicht durch die Wachsschicht geht, und deshalb auch nicht seine Wirkung/Vorteile entfalten kann. Andersherum funktioniert es dagegen sehr gut, also Wachs auf Öl.

Im Internet hab ich zumindest fürs Ölen den Tipp ergoogelt, das Öl im Wasserbad auf ca. 50-60 Grad zu erhitzen, damit es tiefer ins Holz eindringt; fett auftragen, so dass keine trockenen Stellen mehr sichtbar sind, und , je nach Öl, etwa 30-90 Minuten später das überschüssige Öl mit einem nicht fusselnden Lappen abwischen (den bitte in ein Einmachglas legen, wg. Selbstentzündungsgefahr).

Für ein perfektes Finnish wird der zweite Anstrich (nach 24 Std.)nass in nass mit 240er Schmirgel und der dritte Anstrich mit 320 Körnung eingearbeitet (immer in Faserrichtung arbeiten, am besten per Hand ohne viel Druck). So wird das Material verdichtet und kleine Fugen, Löcher, Risse geschlossen. Sollten weitere Anstriche nötig sein, wieder mit 320er Körnung nass in nass arbeiten.

Anschließend kannst du das Wachs dünn auftragen und mit 000- Stahlwolle polieren.

Gruß
Volze
Vadi
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 11. Dez 2005, 21:57

eBernd schrieb:
Hallo,

hier meine Kurzbeschreibung zur weiteren Finishing-Alternative:

Nach Beizen ohne Schleifen (Nitro-)Schnellschleifgrundierung. Trockenzeit 1/2 h.

Dann (von Hand) leicht anschleifen. Ich nehm "gebrauchtes! 180er oder 240er Schmirgelpapier.

Jetzt Nitro-Klarlack auftragen (weicher Flachpinsel). Evtl. Lack etwas verdünnen. Trockenzeit: 1/2 h.
Lieber zweimal mit verdünntem Lack als einmal mit unverdünntem.

Verwendet habe ich selbst Produkte von Dulux, Clou, Zweihorn. Grundierung und Lack i. d. R. in 1l-Dosen mit Schraubverschluß. Kosten 11... 13 €/Dose.
Den Lack gibts in matt, seidenmatt, hochglanz.

Die kurze Trockenzeit ist manchmal bei Panik-Basteleien vor Geburtstagen und Weihnachten von Vorteil

Gruß, Bernd

Hallo!

Geht das auch mit MDF-Holz bzw. was kann man da nehmen. Ich nehme an, das wird dan voellig schwarz?

Danke!


Gruss,

Sladan
Christoph_Gebhard
Inventar
#12 erstellt: 11. Dez 2005, 23:16
Hallo,

also irgendwie bin ich immer verwirrter.
Einige Zusatzfragen: Gibt es Hartwachsöl auch in Holztönen zum Abfärben oder nur in klar?
Wo liegt der Vorteil von Hartwachsöl gegenüber normalem Klarlack?
Ich habe mal probeweise etwas Wachs auf ein MPX-Brett gestrichen. Sieht sehr stumpf und ähnlich der Beize aus. Bekommt das seinen Glanz durch mehrmaliges Auftragen und Polieren? Reicht evtl auch der Wachs, um der Box Glanz zu geben?

Vielleicht hilft auch einfach meine Anforderungsprofil:
Ich möchte ein Teil der Box abtönen, einen Teil klar lassen, die Maserung soll natürlich erhalten bzw. die Kontraste gestärkt werden. Außerdem wünsche ich mir diesen speckigen Glanz.
Das ganze soll möglichst schnell und unkompliziert gehen, weil mir für so welche Arbeiten meist die Geduld fehlt. Das Finish muß nicht 100%ig sein, Hauptsache es sieht vom Sofa ganz gut aus

Gruß und Dank, Christoph
usul
Inventar
#13 erstellt: 11. Dez 2005, 23:35

Thanner schrieb:
Einige Zusatzfragen: Gibt es Hartwachsöl auch in Holztönen zum Abfärben oder nur in klar?

Soweit ich weiss, nur in klar.


Wo liegt der Vorteil von Hartwachsöl gegenüber normalem Klarlack?


Das reibst du ein, daher kann es keine Blase, Nasen oder sonstwas geben im Gegensatz zum Lacken.
Durch Polieren bekommst du recht leicht eine sehr schöne Oberfläche.

Ich denke, Beizen und Hartwachsöl sollte gehen, du musst aber bedenken, dass das Holz mit dem Hartwachsöl etwas nachdunkelt.

Ich hab bisher nur mit Hartwachsöl gearbeitet - verspüre aber auch keinen Drang etwas anderes auf Holz zu probieren, denn es lässt sich wirklich sehr einfach verarbeiten.
Spatz
Inventar
#14 erstellt: 11. Dez 2005, 23:47
Irgendwie schreit das hier nach einem Thread á la "Lack auf Box" nur eben ohne Lack, sondern nur mit "Naturmitteln".

Kennt sich jemand genug mit der Materie aus und würde das auf sich nehmen?
schnubbilein
Stammgast
#15 erstellt: 12. Dez 2005, 20:33
Ich steh auch grad vor dem finsh...
Hab Mahagoni Furnier geklebt und mit Mahagoni Beize nach behanldet...
Eigentlich wollte ich Lackieren-also Klarlack...
Aber es graut mir davor:-)

Ich denke nich, dass das so gut wird-zu wenig Erfahrungen^^

Also versuch ich mal die Wachs-Methode...
Muss man das eigentlich wiederholhen?
Oder hält das dann etwas länger?

Ich bruach also nur Hartwachsäl ausm Braummarkt und Stahlwolle....Stahlwolle???
hinterlässt die Behandlung mit Stahlwolle nicht rauhe Flächen??
Was ist das für Stahlwolle?
Quiety
Stammgast
#16 erstellt: 12. Dez 2005, 20:40
Hallo!

Du brauchst Hartwachs, ohne Öl. Und die Stahlwolle muß extrafein sein, es steht dann 000 auf der Packung. Die ist feiner als Schleifpapier, damit holst Du dir keine Riefen.

Die Anzahl der Aufträge bleibt Dir überlassen. Einmalig ergibt das schon ein gutes Ergebnis. Wenn Du mehr Glanz oder höhere Feuchtigkeitsresitenz haben möchtest, trage zweimal auf. Ist ja nur für den Innenbereich.

Das Hartwachsöl geht auch, aber im getrockneten Zustand nicht mehr mit Stahlwolle -> Verarbeitungshinweise siehe Post weiter oben.

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 12. Dez 2005, 20:42 bearbeitet]
usul
Inventar
#17 erstellt: 12. Dez 2005, 22:15

Quiety schrieb:
Das Hartwachsöl geht auch, aber im getrockneten Zustand nicht mehr mit Stahlwolle -> Verarbeitungshinweise siehe Post weiter oben.

Also ich hab das gemacht und hatte kein Probleme.
slowhandde
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 12. Dez 2005, 23:47
Moin Forum,
ich bin zwar nicht der Oberflächen-Guru, möchte aber aus meinem Erfahrungsschatz bezüglich Lautsprecherfinish plaudern.

Mit scheint, es besteht erstmal Erklärungsbedarf mit was für Materialien wir da hantieren -

1. Lacke
2. Öle
3. Wachse
4. Wachsöle
5. Schellack
Nun, manche kann man mischen, manche tunlichst nicht. Lacke sind eine Gruppe dür sich. Öle ebenfalls. Bei Wachsen wird's schon einfacher, aber ein tatsächlicher Bedarf besteht eigentlich nicht. Wichtig scheint mir, egal in welcher Gruppe wir arbeiten, immer nur Gleiches mit Gleichem zu mischen -dann gibt's auch keinerlei Probleme.

So, jetzt der Reihe nach :

Lacke sind wohl nach wie vor die größte Gruppe (im Baumarkt) und am einfachsten zu bekommen. Zu unterscheiden sind wasserlösliche und lösungsmittelhaltige.Oberflächen von matt bis glänzend sind möglich. Klavierlack gehört in diese Gruppe. Der Umgang bedarf generell einer gewissen Übung, bis zu jahrelanger Erfahrung (Klavierlack). Wer einen Lautsprecher im Hochglanzfinish ala 'Sonus Faber Stradivari Hommage' erstrahlen lassen will, der ist hier richtig. Allerdings sollte nun niemand glauben, das Glanzfinish wäre mit einem Pinsel möglich. Hier bedarf es einer Spritzpistole und Übung, Übung, Übung ...
Eine Untergruppe sind dieKombinationslacke. Lack ist mit einem farblichen Mittel gemischt. Sie werden Lasuren genannt. Verschiedenste Farbtöne sind zu bekommen. Lasuren haben die Eigenschaft, den Untergrund durchscheinen zu lassen. Als Beispiel sollen Gitarren genannt sein -besonders wenn sie mit dem äusserst teurem Riegelahorn furniert sind. Kombi Clou (andere Herrsteller - andere Namen) ist ein Gemisch mit Beize. Hier ist der Lasureffekt weniger ausgeprägt. weil eben die Beize ins Holz einzieht. Die Verarbeitung ist ebenfalls übungsbedürftig, um ein ansatzloses Finish zu erreichen. Resistenz gegen die üblichen zu verschüttenden Flüssigkeiten hängt von der Wahl des Lackes ab (Verpackung lesen).

Öl ist nicht wirklich als Oberfläche für Lautsprecher geeignet. Es wird in relativ kurzer Zeit vom Holz absorbiert und muss erneuert werden. Tests kann jeder mit Olivenöl (ja, Olivenöl) selbst machen. Sieht toll aus, ist aber eben nicht von Dauer.

Wachs. Hier kenne ich mich überhaupt nicht aus, weil es ja -

Wachsöle gibt. Üblicherweise werden sie Hartwachsöle genannt. Die Konsistenz ist mit echten Honig (nicht den dünnen von 'lange Nase') zu vergleichen. Die Verarbeitung ist als problemlos zu bezeichnen. Der erste Auftrag geschieht mit einem (absolut fusselfreien) Lappen, einem Pinsel, einer Schaumstoffrolle oder einem Lackspachtel. Nach einer geringen Einwirkzeit wird der Überschuss mit einem Pad (mit Lappen ist's wesentlich aufwendiger) entfernt. Dieser Pads werden üblicherweise von den Herrstellern angeboten. Falls nicht, geht's auch genau so gut mit Schleifpads von z.B. Scotch. Diese Schleipads haben, weil sie ja zum schleifen gedacht sind, verschiedene 'Körnungen'. Für uns sind die 'milderen' Körnungen (ca dem 120er entsprechend - oder feiner) vollkommen ausreichend. Mit zusätzlichen Aufträgen kann der Glanzfaktor gesteigert werden. Es gibt aber auch spezielle Polituren, sowie lasurartig farblich eingefärbte Wachse. Die Oberfläche ist immer offenporig, gegen die meisten Haushaltsmittelchen resistent und das Ergebnis entspricht dem einer hoch- bis höchstwertigen Fertigbox. Ich bin geneigt zu sagen -einfach geil !! Mehr brauche ich einstweilen nicht.

Schellack. Ein uraltes Mittel, bestehend aus dem Sekret der 'Schellaus'. Ein natürliches Mittel also. Es ist schwarzbraun in der Farbe und knüppelhart. Zum Ansatz wird der Schellack mit einem Hammer zertrümmert bis nur noch kleine Körner (ca wie Zucker) übrig sind. Jetzt wird der Schellack mit Hilfe von Spiritus aufgelöst. Je mehr Spiritus desdo dünner und heller wird der Ansatz. Das Gemisch muss jetzt noch eine Weile ruhen und ist dann einsatzbereit. Schellack wird per (Stoff-) Ballenmethode aufgetragen. Die Konsistenz ist von sirupartig bis honigartig. Überflüssig zu sagen, dass es sich hier um die hohe Schule der Obenflächenveredelung handelt. Anschauungsobjekte sind im Möbelbau des vorletzten Jahrhunderts (und früher) zu suchen. Die Oberfläche ist gegen die meisten im Haushalt verschütteten Flüssigkeiten nicht resistent. Andererseits lässt sich gut nacharbeiten -wenn man's kann. Ab und zu gibt's im 'Bauhaus' einen fertigen Ansatz zu kaufen, allerdings ziemlich dünnflüssig.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in die Materie bringen.


RockOn
Reinhard
Quiety
Stammgast
#19 erstellt: 13. Dez 2005, 00:06
Hallo slowhandde.

Ja super, wieder was gelernt Danke!

Sind mit Pads diese Schaumstoff-Schwämmchen in Silbergrau gemeint, die außen mit schleifpapierartiger Oberflächer versehen sind?

Bevor ich das an meinen guten Horndeckeln ausprobiere, was genau gibt es da Besonderes zu beachten? Da steht zwar
Die Verarbeitung ist als problemlos zu bezeichnen
, mir kommt es jedoch merkwürdig vor, an eine bereits mit 400er geschliffene und gebeizte Oberfläche wieder mit niedrigerer Körnung heranzugehen.
1. Besteht nicht die Gefahr die Beize wieder abzuschleifen?
2. Sind diese Pads tatsächlich wie ein Schwamm aufnahmefähig genug um das Öl abzunehmen?

Gruß
Quiety
Vadi
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 13. Dez 2005, 00:11
Cool danke!


Gruss,

Sladan
schnubbilein
Stammgast
#21 erstellt: 13. Dez 2005, 00:26
Ok...also brauche ihc Hartwachsöl und am besten so ein Pad zum "abschleifen" von Überschüssen.
Und muss ich danach mit Stahltwolle rann oder wie ist das nun?
slowhandde
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 14. Dez 2005, 00:31
Moin,

@Quiety

Sind mit Pads diese Schaumstoff-Schwämmchen in Silbergrau gemeint, die außen mit schleifpapierartiger Oberflächer versehen sind?


Definitiv nein. Es handelt sich bei den Pads um ein Flies rund 10mm dick, dass es konfektioniert (geschätzt ca 120x180mm), oder in Mattenform (Industrieware) gibt. Farbe rostbraun, grün, blau -so habe ich selbst gesehen und teilweise in meiner Werkstatt. Habe Bild gefunden :



Die Adresse zu einer Übersichtsseite >>http://www.kante24.d...47&print=&suchindex=

Du hast recht mit deiner Annahme. Die Pads sind für unbehandelte Oberflächen gedacht. Weil ich selbst selten beize, habe ich den Umstand nicht bedacht. Allerdings sind mit 400er geschliffene Flächen in dieser Phase eigentlich nicht von Nöten. Übrigens, ich benutze 120er Schleifpapierstücke in unterschiedlichen Abnutzungsphasen, so ist immer die richtige Körnung vorrätig -und der Geldbeutel wird zusätzlich geschont.

So, jetzt noch einmal eine Begriffsbestimmung. Wir reden hier von Hartwachsöl, nicht von Öl, ist 'ne andere Baustelle.

Zur Verarbeitung von Hartwachsöl. Der Auftrag des Materials ist so gering wie möglich zu bemessen. Ich emfehle dir einen Pinsel, 1-2 Zoll (ca 25-50mm) Breite, mit echten Borsten und von guter Qualität. Hier rechnet sich jeder zusätzlich ausgegebener Euro. Das Wachs wird mit anständig Druck in die Faser 'gebürstet'. Nach der (angegebenen) Einziehphase solltest Du den Überschuss -der so gering wie möglich ausfallen sollte (den Pinsel also tüchtig auf dem Holz 'quälen') mit einem fusselfreien (!!) Lappen aufnehmen. Hier bieten sich alte T-Shirts an -aber nicht zerschneiden, das gibt dann Fusseln. Ein T-Shirt um den Überschuss aufzunehmen, ein Zweites um kreuz und quer zu 'polieren'. Denn im Prinzip siehst Du jetzt schon das Endergebnis. Zuwenig Glanz? Feiner Zwischenschliff (natürlich nach dem trocknen) und noch 'ne Runde mit Wachs.
Ich persönlich habe nach dem zweiten Auftrag (nach ausgiebiger Trocknung) einen Feinstschliff vorgenommen und mit einer Wurzelbürste nachpoliert.


@schnubbilein


Ok...also brauche ihc Hartwachsöl und am besten so ein Pad zum "abschleifen" von Überschüssen.
Und muss ich danach mit Stahltwolle rann oder wie ist das nun?


Obacht ! Der Überschuss wird nicht abgeschliffen, weil der Überschuss ja noch (dick-) flüssig ist. Er wird nur abgezogen, um eine gleichmäßige Oberfläche (also keine Seen oder Pfützen -siehe Text oben) zu erreichen. Stahlwolle ist nicht nötig. Es sei denn, Du willst die Oberfläche (nach dem trocknen !!) mattieren. Hier wäre (eine feine) Stahlwolle dann angebracht. Natürlich ist dann an den Stoßkanten (wie bei aller Schleiferei) vorsicht angebracht.


RockOn
Reinhard
Quiety
Stammgast
#23 erstellt: 14. Dez 2005, 01:57
Hallo slowhandde!

Ok, prima! Jetzt bin ich schlauer.

Dummerweise ist ja bei mir (zumindest bei meinem ersten Versuch, eine zweite Fläche hab ich ja noch vor mir) das Kind schon in den Brunnen gefallen

Was mach ich also, wenn ich zwar dünn aufgetragen, aber den Überschuß nicht abgenommen habe? Nach vollständiger Trockung bin ich mit 400er drüber und hab es etwas beigearbeitet. Aber die Oberfläche sieht jetzt nicht mehr glatt aus.

EDIT: da es solche qualifizierten Beiträge da noch nicht gab, bin ich nach Dosenaufschrift vorgegangen. Und die war leider nicht so hilfreich ...

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 14. Dez 2005, 02:04 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#24 erstellt: 14. Dez 2005, 11:58
Hallo,

ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten, speziell an den Rocker Reinhard.
Eine kurze Nachfrage: Hiermit


...Feiner Zwischenschliff (natürlich nach dem trocknen) und noch 'ne Runde mit Wachs.
Ich persönlich habe nach dem zweiten Auftrag (nach ausgiebiger Trocknung) einen Feinstschliff vorgenommen...


ist das Nachschliefen mit diesen Vlies-Pads gemeint, richtig?

Gruß und Dank, Christoph
schnubbilein
Stammgast
#25 erstellt: 14. Dez 2005, 21:09
Was für Hartwachsöl empfhelt denn der Profi???

PS:Danke für die Erfahrungen!!
cloude
Stammgast
#26 erstellt: 14. Dez 2005, 22:51
Hi,
habe da auch nochmal ´ne Frage, passt zwar nicht ins Hifi-Forum, aber egal.
Ich habe vor kurzem eine Buchenleimholzplatte für eine Theke mit Osmo ÖL ??? 2x gestrichen. Nun habe ich aber leider das Problem, das das Holz an den Verbindungen von den einzelnen Holzteilen aufquillt. Ist zwar nur an manchen Ecken wo öffter mal Wasser steht, aber trotzdem ärgerlich.

Bringt es was wenn ich das Holz noch mit Wachs oder so behandele? (versiegeln?)


Danke
slowhandde
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 15. Dez 2005, 04:10
Moin Leute,
es freut mich wenn ich euch hier in Finish-Fragen weiterhelfen kann, bin aber andererseits verwundert, dass bei all den vielen Seiten hier im Forum, noch nie das Thema behandelt wurde. Ist doch nicht unerheblich, wenn man teilweise jahrelang mit dem Äusseren seiner Lautsprecher leben will, oder ? Anyway ...


@ Quiety


Aber die Oberfläche sieht jetzt nicht mehr glatt aus


Wenn die Oberfläche nicht glatt ist, war sie's vorher auch nicht. Mit 400er Schleifpapier schaffen es auch nur Berserker da 'Berg und Tal' reinzuschleifen. Du meinst sicherlich nicht mehr (seiden-)glänzend, oder? Scheint mir kein großes Drama zu sein -wenn Du tatsächlich dünn aufgetragen hast. Da das Wachs (meiner Meinung nach) eh erst nach dem zweiten Auftrag richtig gut 'rüber kommt' -werte die Schleifarbeit als Zwischenschliff vor dem zweiten Wachsauftrag. Dann aber nicht vergessen den Überschuss abzunehmen.
Und, kaufe dir groberes Schleifpapier. 120er (und verschiedene Abnutzungszustände des Selben) reichen für alle anfallenden Schleifarbeiten aus.



@ Thanner


ist das Nachschliefen mit diesen Vlies-Pads gemeint, richtig?


Antwort : Jain !! Denn merke, es gibt keine definitive Vorgehensweise. Die Pads sind aber eindeutig von Vorteil wenn's um das Entfernen von Überschuss (also im flüssigen Zustand) geht. Ist das Hartwachsöl erstmal getrocknet, ist die Oberfläche sozsagen einsatzubereit. Jede weitere Schicht erhöht den Glanzfaktor. Wobei es hier aber in der Regel um Seidenglanz geht. Ob's Hartwachsöle mit echter Glanzoberfläche gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein nachschleifen -einerlei ob mit Pad oder Schleifpapier, wird nur benötigt vor einem weiteren Auftrag von Wachs und/oder um die Oberfläche von winzigen Partikeleinschlüssen zu befreien -oder so wie ich, anschliessend zu bürsten. Ich habe dafür ein 'abgenutztes' Stück 120er Schleifpapier genommen, dürfte somit in etwa einem 240er entsprechen. Auch jetzt noch einmal, 400er ist nicht von Nöten.Macht in meinen Augen nur Sinn bei Weichhölzern wie Limba o.ä.


@ schnubbilein


Was für Hartwachsöl empfhelt denn der Profi???


1. Der Profi ist ein engagierter Amateur.
2. er empfiehlt -Nichts !!

Ich will aber nicht verschweigen, dass ich PNZ - Hartwachs - OL benutze. www.pnz.de
Wie aber von cloude gestern erwähnt, gibt's auch Osmo und diverse andere Hersteller. Osmo wurde vor einiger Zeit in Klang & Ton benutzt und beschrieben.


@ cloude

Ein Paradebeispiel für den Unterschied von Öl und Wachs.
Öl unhüllt zwar die Holzfasern, lässt aber die die Struktur offen. Wachs (auch wenn's ofenporig aushärtet) umschliesst die komplette Holzstruktur.
Also, Holz trocknen lassen, beischleifen und dann mit Osmo-Wachs (der sollte sich mit dem Öl vertragen -Packung lesen!!) mindestens 2x behandeln. Wasser dürfte dann einstweilen keine Chance mehr haben.


RockOn
Reinhard
Christoph_Gebhard
Inventar
#28 erstellt: 15. Dez 2005, 12:32
Hallo Reinhard,

Edit: So! War gerade im Baumarkt und habe mich komplett eingedeckt: Beize, Hartwachsöl, Spezial-Pinsel zum Beizen, Spezial-Pinsel zum Ölen (beide 50mm), Schleifvlies, Schleifschwamm und Polierbürste.
Jetzt habe ich nur noch eine Frage: Ich möchte einen Teil der Box einfärben (mit der gekauften Beize) und ein Teil der Box ungefärbt lassen (also Birke-MPX).
Da es keine farblose Beize gibt, frage ich mich, ob ich an den naturbelassenen Teilen der Box das Öl direkt auf das geschliffene Holz geben soll, oder eine farblose Lasur oder farblosen Holzwachs als Untergrund nehmen soll?

Gruß und Dank, Christoph


[Beitrag von Christoph_Gebhard am 15. Dez 2005, 17:36 bearbeitet]
slowhandde
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 15. Dez 2005, 17:43
Moin moin Christoph,

Es ist richtig, man braucht das Schleifvlies nicht unbedingt. Es erleichtert die Abnahme von Überschuss aber erheblich. Es hat ja eine netzähnliche Struktur und ist rund 10mm dick. Es passt also jede Menge vom überflüssigen Wachs hinein. Beim T-Shirt-Stoff kannste dir selber ausmalen was da rein passt. Was dann bedeutet -nächster Lappen usw.
Aber, es funktioniert ebenfalls -und sogar recht gut, wenn man sparsam mit dem Wachsauftrag war. Und jetzt noch einmal zum endgültigen Verständnis : das Schleifpad/vlies wird in dieser Situation nicht als Schleifmittel benutzt, sondern nur um den zuviel aufgetragenen Wachs abzutragen. Geschliffen wird immer erst nach dem aushärten, um den Untergrund für eine weitere Wachsschicht vorzubereiten. Die letzte Schicht (in der Regel die Zweite) sollte nach der Abnahme des vorhandenen / nicht vorhandenen Überschusses, mit einem Lappen (T-Shirt) ausgiebig nachgearbeitet werden. Es macht heftig Spass, weil man immer das endgültige Finish vor Augen hat und auch kleinste vergessene Fasern noch mit Wachs bedenken kann.
Diese Vorgehensweise ist aber nur dann uneingeschränkt gültig, wenn die Box komplett bearbeitet wird. Wird nur flächenweise vorgegangen, sollte kantenscharf gearbeitet werden. Denn merke, jede weitere Schicht verändert den Glanzgrad und beim überlappen der Ansätze sieht man's deutlich -aber erst nach dem aushärten. Die anfallenden Schleifarbeiten sollte sich jeder ersparen, machbar wäre es aber.


Noch eine (blöde) Frage: Was unterscheidet Lasur von Beize?


Keine blöde Frage -man lernt ja nie aus.

1. Beize
winzige Farbpartikel werden in einem Medium (in der Regel Wasser) aufgelöst. Der Auftrag erfolgt auf dem 'nackten' Holz. Die Beize zieht ins Holz ein. Je dicker der Auftrag, desdo tiefer zieht die Beize ein. Das Holz ist somit farblich verändert - aber nicht geschützt. Die Oberfläche muß mit Lacken oder Wachsen versiegelt werden.

2. Lasur
hier werden lasierende (durchscheinende) Farbpartikel in Lack eingerührt. Die Untergründe -üblicherweise sind sie hell, scheinen nach einem Lasurauftrag durch. So bleibt der Kontrastumpfang der Maserung (der Unterschied zwischen hellster und dunkelster Farbe im Holz) komplett erhalten. Beim Beizen wird er fast ausgelöscht.
Lasuren sind theoretisch auf fast allen Untergründen anwendbar, Beize nur auf saugfähigen wie Holz.

P.S.
Den Wachs in der Dose ausgiebig aufrühren. Es darf schon ein anständiger 'Prügel' sein -damit's gut wird.


uuuund tschüs

RockOn
Reinhard
slowhandde
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 15. Dez 2005, 19:44
Hi Christoph,

jetzt haste aber zugeschlagen.

Deine Frage ist dummerweise nicht als trivial zu bezeichnen. Beize hat die Angewohnheit zu kriechen -weil sie ja in die Holzfasern eindringt. Deshalb gibt's dabei unter keinen Umständen scharfe Kanten sondern Verläufe. Ist das Bauteil, dass Du beizen willst, schon verbaut -und nicht als Einzelteil vorliegend, sieht es schlecht aus. Eine Schattenfuge könnte Besserung bringen, die Beize muß aber trotzdem mit 'fast trockenen' Pinsel an der Kante aufgebracht werden. ein Tick zuviel und schwupp ist die Beize weiter gezogen als gewollt.

Äääh -die farblose Beize wäre ein Widerspruch in sich. Beize soll doch dem Holz eine andere Farbe geben, oder zumindest einen Farbton deutlicher ausprägen.

Ich gehe jetzt Mal davon aus, dass die originale Birkenfurnierfarbe erhalten werden soll. Du kannst jetzt ohne Probleme (und es ist auch genau so gedacht) das Hartwachsöl wie schon beschrieben auftragen.

Ich hoffe, mit Öl ist Hartwachsöl gemeint !! Sollte es nicht der Fall sein, tausch' das Zeug schleunigst um -Öle müssen von zeit zu zeit aufgefrischt werden und sind somit für Lautsprecher nicht wirklich geeignet.

Hast Du weitere Fragen, sollten wir (Angebot #1) telefonieren, oder (Angebot #2) ich besuche dich für einen Crashkurs gegen Bezinerstattung.


RockOn
Reinhard
scule
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 15. Dez 2005, 20:00
Hallo zusammen,

ich habe schon extrem gute Erfahrungen (besonders mit Multiplex) mit Naturprodukten aus dem Parkett-Bereich gemacht... der Parketthändler meines Vertrauens hat da verschiedene Öle und Wachse im Angebot. Allerdings rate ich von einem Wachs ab, da es als Trennschicht wirkt; eine anschließende anderweitige Nachbearbeitung ist nicht möglich, sprich "einmal Wachs, immer Wachs".

Besser geeignet sind Hartöle, wie z.B. Biofa Universal Hartöl.
Diese mit einem Tuch satt auftragen und nach einer halben Stunde mit einem fusselfreien Tuch trocken reiben.

Gutes Gelingen wünscht

Stefan
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 15. Dez 2005, 22:06
Abend zusammen!

Toll,das mal die "Ökoprodukte" zur Anspache kommen!

Weiss nicht ob´s schon einer gefragt hat...lassen sich verschiedenfarbige Beizen und/oder Lasuren eigentlich auch kombinieren?
Kann man so einen Übergang schaffen?
Denke dabei an den Korpusrand dieser Fender...


Gruss

Claudius

Edit : Schlecht zu sehen...Sorry


[Beitrag von Cinch-Master am 15. Dez 2005, 22:11 bearbeitet]
slowhandde
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 16. Dez 2005, 00:03
Moin Claudius,

Beizen und Lasuren lassen sich jeweils miteinander mischen. Man erhält möglicherweise Farbtöne die nicht käuflich sind. Allerdings, Beizen mit Beizen (Wasserbasis), Lasuren mit Lasuren (Lack- oder Wachsbasis). Bleibt man bei Wachsen/Lacken beim gleichen Hersteller, dürfte es keine Probleme geben. Ansonsten ist darauf zu achten, das die Bestandteile der verschiedenen Hersteller weitestgehend identisch sind. Auf jeden Fall sollten sicherheitshalber Tests der endgültigern Arbeit voraus gehen.

Die Sunburst-Strat ist Schablonenlackiert. Ich vermute Mal -weil ich noch keine in der Hand hielt, mit lasierenden Lacken. Die Vermutung deshalb, weil wenn das Schwarze am Korpusrand abplatzt gleich die Holzfarbe durchscheint. Wär's gebeizt, würde das Holz gräulich erscheinen, weil ja die Beize ins Holz einzieht (siehe weiter oben).
Die Schablone wird in die gewünschte Form gebracht (bei der Strat im Bild braucht man zwei) und mit etwas Abstand zum Korpus fixiert. Je weiter die Schablone vom Korpus entfernt ist, desdo breiter der Verlauf. Es wird in einem gleichbleibenden Winkel zur Oberfläche rundum mit der Lackierpistole lackiert. Farbmenge möglicherweise von geringen Farbfluss nach mehr Farbfluss nachregeln.
Theoretisch müsste solch ein Ergebnis auch mit Beizen in der Spritzpistole erreichbar sein. Hier aber jede 'Farbrunde' (je Farbe) trocknen lassen und mit der gleichen Farbeinstellung (eventuell Lackierabstand erhöhen) noch einmal 'drüber' gehen, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.

Und zum Schluss, das von mir verwendete PNZ-Hartwachsöl ist für Kinderspielzeug geeignet.


RockOn
Reinhard
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 16. Dez 2005, 00:58
Hallo slowhandde !
Danke für die Überlegungen,werde das dann mal antesten für meine nächste Kreation im Sunburst-Look

Übrigens stimmts,das wenn der Lack ab ist das Holz zu sehen ist,bei meiner-Sunburst Tex-Mex-Strat-isses auf jeden Fall so.

Grüsse

Claudius
wolfman2
Stammgast
#35 erstellt: 18. Dez 2005, 17:05
Das beste was ich bisher gefunden habe ist BEHANDLA von IKEA
Das ist ein HolzÖl und zweimal einstreichen reicht für ein
super-holzfinish.Das Holz wird dunkler und die maserung kommt sehr gut heraus heraus.

Wer es nicht glaubt schaut bei dem thread "Jerichos nochmal"
Da sind Bilder von meinen Teilen mit eben diesem Öl " Behandlat "

greetings

wolf
Quiety
Stammgast
#36 erstellt: 14. Jan 2006, 04:49
Öhm, ich hätte da ja noch mal ne Frage (wollte deshalb nicht extra einen neuen Thread starten).

Habe auf Birke Maser Furnier nur 2x Hartwachs aufgetragen. Es sollte so hell wie möglich bleiben, mit Hartwachs-Öl wäre es mir zu dunkel geraten.
Kann das sein, daß ich mit heftigem Polieren von Hand (altes Abtrockentuch) eher das Gegenteil erreiche? Mir ist aufgefallen, wenn ich versuche mir besondere Mühe zu geben, werden die entsprechenden Stellen matt.
Obwohl ich damals auf Kirsch-Furnier keine Probleme damit hatte, bin ich jetzt etwas überrascht.
Stahlwolle habe ich nach der ersten Schicht genommen, wollte das aber jetzt beim zweiten Mal nicht mehr. Fühlt sich gut an, keine Fasern mehr o.ä. die stören, brauche halt nur etwas Seidenglanz oder Mattglanz oder wie auch immer Ihr das nennt.

Gruß
Quiety


[Beitrag von Quiety am 14. Jan 2006, 04:51 bearbeitet]
holly65
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 14. Jan 2006, 13:38
Hallo Quiety,

bei gewachsten Flächen (Wachsbeize)
habe ich die Behandlung der Fläche
in der Ausbildung mit einer "Wurzelbürste"
gelernt.

Wachsbeize ist aber ein Weichwachs.
Ich weiß nicht ob das bei Hartwachs auch hilft.

Ich kenne reinen Hartwachs eigentlich nur aus dem Kfz-
Bereich , wenn es sowas ist hilft möglicherweise
eine Poliermaschine fürs Auto.

Es kann sein das bei zu heftigem polieren
das Wachs durch die Reibungshitze matt wird.

grüsse
Karsten


[Beitrag von holly65 am 14. Jan 2006, 13:42 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#38 erstellt: 21. Jan 2006, 21:40
Ich habe noch einen anderen Tipp. Öl oder Wachs war mir immer zu empfindlich, besonders gegen Feuchtigkeit. (Ballen-)Matine dagegen ist unempfindlich und glänzt wie sau. Ist so ne Art Lack. Allerdings bekommt man (ich) es beim Auftragen mit einem Lappen nie perfekt. Man sieht immer wo man mit dem Lappen an- und abgestzt hat. Also ein wenig getüftelt. Da Matine und Öl nicht auf Wasserbasis sind, lassen sie sich gut mischen. 10-33,33% (Kommastellen einhalten ) Matine, den Rest Hartöl oder Leinöl (dunkler) oder ... und schon gibt es ein schönes Ergebnis! Es wird gleichmäßig, glänzt ein wenig und läßt sich feucht abwischen ohne gleich die Fasern aufzustellen. Wachs habe ich auch reingeschmissen, aber der löst sich nicht richtig. Aber ob man den nimmt oder nicht ist eigentlich egal.
Vielleicht gibt es sowas ähnliches aber auch fertig. Würde mich wundern, wenn ich der Erfinder einer tollen Holzversiegelung wäre.
ronmann
P.S. Echtholzküchenarbeitsplatten danken es einem auch, deutlich besser als "Behandla" (Öl), was man bei Ikea dazukaufen kann!
hackmac_No_1
Stammgast
#39 erstellt: 02. Sep 2011, 18:32
Hallo in die Runde,

hole diesen Uralt-Thread mal aus der Versenkung.

Ich finde was showhandde hier gepostet hat, ist besser als 2 Jahre zu den jeweiligen Einzelthemen zu gurgeln..
Hier sieht man wieder, 5 Jahre Praxis sind besser, als 5 Jahre auf der Uni (aber trotzdem keinen Plan von der Materie )!!

Ich war auf der Suche nach der Lösung eines Problems, dass sich zugegeben eher selten stellt.

Habe ein Paar LS, die vor dem Schliff beide etwa gleichfarbig erschienen.
Nachher sah es plötzlich ganz anders aus.
Problem ist, dass der Vorbesitzer einen dr LS wohl mal neu hat anfertigen lassen.
Jetzt habe ich quasi einen in Buchenoptik (hell) und einen in Mahagoni (dunkel). Sch...

Beim Querlesen ist mir die Lösung eingefallen.

Da der eine LS viel heller als der andere ist (den dunklen bekomm ich nicht mehr hell, auch nach 3 Std, Schleifen nicht ), wird der helle also gebeizt und anschließend gewachst!!

Der dunkle dagegen wird nur gewachst.

Sollte das so fkt. (was ich schwer hoffe!!), wered ich auch Bilder, vorher und nachher posten.
Falls nicht, werde ich mich einfach in Schweigen hüllen.

Aber abgesehen von meinem Problem, finde ich diesen Thread mehr als lesenswert!!

Ich hoffe, sollte jemand ihn lesen, wird er/sie mir beipflichten!!

Bin mal eben im Baumarkt..

in die Runde
Grosser09
Inventar
#40 erstellt: 03. Sep 2011, 12:32
Moin moin,

du kannst auch ruhig schreiben, wenn es in die Hose gegangen ist und auch schoen Bilder machen!
Dann kannst du fuer uns hier immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
Aber trotzdem gutes Gelingen und vor allem viel Spass!
georgy
Inventar
#41 erstellt: 03. Sep 2011, 12:55
Man bekommt dunkles Holz auch wieder hell, solange es unbehandelt ist.
Das gute am Beizen ist dass man wie in deinem Fall noch gut nachbeizen kann.
Gutes Gelingen
hackmac_No_1
Stammgast
#42 erstellt: 04. Sep 2011, 13:19
Hallo zusammen,

Meine Intention war ja eigentlich diesen wie ich finde guten Thread aus der Versenkung zu holen.
Dann will ich mal Vollzug melden.
Habe mich für eine Nussbaum-Beize entschieden, sieht gut aus.
Jetzt muss ich sie noch wachsen.
Foto`s kann ich gern einstellen.

Gruß
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