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Schwarzeindruck und Plastizität verbessern durch hinterleuchtete Leinwand

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t-n-o
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Jul 2014, 17:18
Manches in folgendem Beitrag habe ich zur besseren Verständlichkeit stark vereinfacht, auch die Zahlen dienen nur der Veranschaulichung. @Moderatoren. Der Beitrag passt eigentlich besser in den Leinwandbereich. Wenn es möglich ist ihn komplett zu verschieben bitte ich darum.

Für wen ist dieser Beitrag?
Zunächst einmal für alle die gerne Lesen, ausserdem für alle die sich über den schlechten Schwarzwert ihres Beamers ärgern und mutig und etwas experemtierfreudig sind. Den größten Nutzen hat dieser Ansatz sicher für alle, die aus egal welchen Gründen in leicht beleuchteten Räumen gucken wollen oder müssen, denn hier bietet der geschilderte Aufbau eine Menge Vorteile gegenüber herkömmlicher Zimmerbeleuchtung. Cineasten, die ein perfektes dunkles Heimkino anstreben rümpfen wohl eher die Nase.

Vorneweg: Dies ist kein Zauber-oder Allheilmitel und keine Patentlösung die bei jedem funktioniert. Tatsächlich wird es das oft nicht, denn es gibt wie bei allem anderen ums Heimkino, sehr viele Faktoren zu beachten. Von daher hat es nur für einen kleinen Teil einen praktischen Nutzen. Es ist vielleicht trotzdem interessanter Lesestoff und nur eine Anregung, was man noch ausprobieren könnte.


Das Grundroblem im Wohnzimmerkino:
Für unser Heimkino wünschen wir uns das perfekte Bild. Wir wollen einen perfekten Schwarzwert, einen perfekten Inbild Kontrast, perfekte Farben und perfekte Schärfe, nur leider sind unsere Vorraussetzungen alles andere als perfekt.
Selbst erstklassige Beamer stellten kein absolutes Schwarz dar, wenn auch manche dem sehr nahe kommen.
Der Inbildkontrast(Unterschied hellste Stelle imBild zu dunkelster Stelle im Bild, bei einem Bildinhalt der sowohl Schwarz als auch Weiß enthält)) ist deutlich schlechter als der Full ON/OFF Kontrast( größtmögliche Helligkeit eines komplett weißen Bildes im Vergleich zu einem Komplett schwarzen Bild). Selbst Beamer die über einen hohen nativen ON/OFF Kontrast von z.B. 50.000:1 verfügen erreichen oft keinen Inbild Kontrast über 500:1. Der Grund dafür ist meist das es zu Lichstreuungen innerhalb des Gerätes kommt.
Unser Kinoräume sind ebenfalls nicht perfekt, egal wieviel Mühe wir uns geben. Manche von uns haben Restlicht im Zimmer, welches sich nicht abstellen lässt. Unsere Räumen reflektieren einen Teil des Leinwandlichts zurück auf die Leinwand. Dies hellt die Leinwand zusätzlich auf, was besonders negativ in den dunklen Bildstellen auffällt.
Wir können unsere Leinwände optimieren. Graue Leinwände mit einem Gain(Reflexionsgrad) unter 1 verbessern z.B. den Schwarzwert und damit den wahrgenommenen ON/OFF Kontrast. Auch der Inbild Kontrast wird messbar verbessert.
Aber selbst in optimierten, dunklen Heimkinoräumen mit der bestmöglichst auf unsere Verhältnisse abgestimmten Leinwand wird etwas Licht reflektiert, wenn auch in einem sehr viel geringeren Umfang. Auch wir reflektieren das Licht, oder ziehen wir uns immer ganz schwarze Kleidung an fürs Filmgucken und schmieren unser Gesicht mit Ruß ein um dies zu verhindern?
Alles zusammen führt dazu, dass der tatsächliche Kontrast unseres Bildes sich verschlechtert.

Alle unsere Bemühungen sind also nichts weiter als der Versuch diese Mankos so gut wie möglich auszugleichen und uns dem perfekten Ergebnis immer weiter anzunähern.


Die Grundidee:
1) Durch gezieltes Erzeugen von Lichthöfen hinter dem Leinwandrand den wahrgenommenen Schwarzwert und gefühlten Kontrast und damit die Plastizität im Bild verbessern oder auch 2) trotz Restlicht Plastizität und Bildtiefe zu erhalten.

Hierzu kann man einen einfachen Eigenversuch machen, der Pappetest, der gut aufzeigt worum es im Prinzip geht. Alles was wir brauchen ist ein Fernseher oder Monitor und eine helle, lichtundurchlässige Pappe oder ähnliches. Diese hängen wir mit Tesafilm, oder Schnur vor den Bildschirm.

Pappetest

Um die Pappe herum sollte noch ein mindestens 5cm breiter Streifen des Bildschirms zu sehen sein und frontal vor dem Bildschirm sollte nichts sein, was das Licht dieses Streifens direkt auf die Pappe zurückwirft. Wir suchen nun irgendeinen hellen Bildschirminhalt heraus und regeln aber die Bildschrimhelligkeit ganz nach unten. Jetzt alles Licht um Raum löschen und mindestens 1-2m vor den Bildschirm mit unserer vorgehängten Pappe setzen.
Im Moment erscheint die Pappe sicherlich nicht hell, sondern schwarz. Es ist ja auch kein Licht im Zimmer. Jetzt regeln wir langsam die Helligkeit des Bildschirms hoch und beobachten die Veränderung an de Pappe. Bis zu einer gewissen Helligkeit wird die Pappe weiterhein den Eindruck einer schwarzen Fläche vermitteln. Diese Pappe repräsentiert unsere Leinwand und das Licht des Bildschirms eine Hintergrundbeleuchtung.
Jetzt regeln wir die Helligkeit ganz nach oben. Obwohl der Raum jetzt wahrscheinlich schon halbwegs gut ausgeleuchtet ist und eine Menge Streulicht erzeugt wird, wirkt die Pappe sicherlich immer noch wesentlich dunkler, als wenn eine Lichtquelle irgendwo vor ihr im Raum wäre. Dies zeigt ganz gut, wie man trotz moderater Umgebungsbeleuchtung auf der Leinwand eine ausreichend dunkle Projektionsfläche zustande bringt.
Dieser Testaufbau gibt uns schonmal einen ganz kleinen Eindruck davon worum es im folgenden geht.


Die Therorie:

Maximalkontrast im Heimkino
Was ist das. 10000:1? 100000:1? Mit Maximalkontrast meine ich den von uns maximal wahrnehmbaren Full ON/OFF Kontrast. Ich meine also nicht den messtechnischen Kontrast den man oft in den Herstellerangaben findet sondern den Kontrast der bei uns im Gehirn ankommt bzw. von unserem Gehirn interpretiert wird. Auch wenn eine Messsonde einen Kontrast von 1000:1 misst heisst dies nämlich nicht, dass wir diesen auch so wahrnemen. Jeder der George Lucas Artikel verfolgt hat wird schon eine Idee davon haben was ich meine. Der maximal wahrnehmbare Kontrast im Heimkino liegt im unteren Bereich bei einem Bild welches wir bei voller Pupillenöffnung(100%) als komplett Schwarz wahrnehmen. Theoretisch liegt dieser Wert bei 0,00000000000001 Lumen. Die meisten Menschen empfinden aber schon ein Bild mit einem Schwarzwert von ca. 0,01 als Schwarz oder zumindest als ausreichend dunkel. Dies soll uns an dieser Stelle für unseren Heimkino-Maximalkontrast erstmal genügen.

Im oberen Bereich liegt der Maximalkontrast an der sog. Blendgrenze. Dies ist die Menge Licht, die wir bei voll geschlossener Pupille(100%) benötigen um ein maximales Weiß zu empfinden. Alles darüber blendet uns und schädigt auf Dauer unsere Augen. Deshalb nie die Sonnenbrille im Sommer vergessen!
Im Heimkinoalltag liegt diese maximale Lichtmenge deutlich unter dieser natürlichen Grenze. Dies ist verständlich, denn wir schauen ja in einem dunklen Raum, die Bilder wechseln sehr schnell von dunkel zu hell und geben unserem Auge weniger Zeit sich daran anzupassen. Auch ist es für unser Auge angenehmer wenn die Pupille nicht bis an ihre Belastungsgrenze geschlossen werden muss. Die meisten empfinden einen Wert von 300-500 Lumen bei einer 2-2,20m breiten Leinwand als angenehm und Werte darüber als zu hell. Jetzt mögen manche aufschreien und sagen ich brauche 800 Lumen, egal, diese Werte dienen der Veranschaulichung. Der Einfachheit halber nehmen wir deshalb mal die 500 Lumen.

Der für unser Heimkino wünschenswerte Maximalkontrast läge damit in Lumen bei 0,01:500 oder 1:50000.

Wie soll man den aber erreichen, wenn der Beamer nicht eine sehr gut arbeitende dynamische Blende eingebaut hat? Man kann versuchen das Gehirn etwas zu täuschen. Schwarze Leinwandumrandungen helfen die grauen Balken auszublenden und verhindern das diese unerwünschtes Licht in den Raum zurückwerfen. Dunkelgraue Leinwände schlucken Licht und können aus einem 0,5er Schwarzwert einen 0,25er machen und ebenfalls Streulicht etwas vermindern aber leider kappen sie auch die maximale Helligkeit in gleichem Maße. Dunkle nicht reflektierende Wände und Möbel können Streulicht vermindern, aber sie können den vom Beamer dargestellten Schwarzwert nicht verändern.

Was also tun?
Jeder von uns hat eine dynamische Blende und dynamischen Kontrast! Die dynamische Blende befindet sich vielleicht nicht in unserem Beamer, sondern in unserem Kopf genauer im Auge. Der dynamische Kontrast in unserem Gehirn, nämlich unser Kontrastempfinden. Unser Auge ist nichts anderes als ein Objektiv, inklusive Linse und Blende. Unser Gehirn verfügt über eine Signalverarbeitung die etliche Kniffe zur Bilbverbesserung bereithält, nicht viel anders als der Chip in unserem Beamer.

Unsere Augenblende(Pupille) schließt sich bei hellem Licht und öffnet sich bei wenig Licht. Hätten wir sie nicht und unsere Pupille wäre immer weit geöffnet würden wir schon bei morgendlichem Sonnenlicht erblinden. Wäre sie dauerhaft geschlossen könnten wir schon in der Abenddämmerung gar nichts mehr sehen, nur noch eine schwarze Wand. Deswegen ist sie eben dynamisch und reguliert die Lichtmenge die auf unseren Sehnerv trifft. Wenn wir Heimkino gucken sehen wir ihre Arbeitsweise auch sehr gut. In sehr hellen Szenen schließt sie sich und lässt weniger Licht durch. Die schwarzen Balken, also der Schwarzwert unseres Beamers scheint plötzlich nicht mehr 0,5 Lumen sondern nur noch 0,05 zu sein.
Wollen wir also den tatsächlich wahrgenommenen Kontrast ermitteln müssten wir unsere ganze Messtechnik eigentlich in unser Auge, noch besser ins Gehrin pflanzen. Messen ist natürlich trotzdem wichtig um objektive, Werte für Vergleiche, Kalibrierung etc. zu erhalten. Sitzen wir aber später in unserem Wohnzimmer und schauen einen tollen Film zählt nicht mehr nur dieser messtechnisch ermittelte Wert, sondern wichtiger ist der tatsächlich empfundene Bildeindruck.

Gut, aber was soll das eigentlich alles, was nützt mir das?
Sehen wir uns mal eine extrem dunkle Szene auf unserer Leinwand in unserem komplett abgedunkeltem Kinoraum an. Schwarze 21:9 Balken oben und unten, Tiefschwarzes Weltall und ein einzelner Stern in der Mitte, gerade noch zu erkennen. Tiefschwarz? Schwarze Balken-0,5 Lumen, Weltall 0,5 Lumen, Stern 1 Lumen. Wir sehen also eine dunkelgrau leuchtende Fläche mit einem etwas heller leuchtenden Punkt.
Schauen wir uns mal an was unsere Pupille gerade macht. Sie ist weit geöffnet , so weit es geht, bei 100% möglicher Öffnung. OK, heißt das nicht sie ist zu weit geöffnet?... denn wenn sie nur etwas weiter geschlossen wäre, vielleicht bei 90% würde doch weniger Licht durchkommen und das dunkelgrau würde viel dunkler werden? Stimmt, unser Auge bemüht sich auch jede noch so kleinste Lichtmenge so stark wie möglich aufzufangen, aber eigentlich wollen wir diese 0,5 Lumen ja gar nicht wahrnehmen. Mmmmh, wie erkläre ich das meinem Auge, wo ist der Einstellknopf dafür? Aber stimmt, könnten wir sie einstellen würde das ganze Bild dunkler werden. OK, wenn wir auch noch unseren dyn. Kontrast im Kopf einschalten könnten wäre das Schwarz auch wirklich Schwarz, aber da im Bild keine großen Helligkeitsunterschiede sind ist er im Moment deaktiviert.

Sonnenbrille aufsetzen? Ja, das dunkelgrau wird dann fast schwarz und den Stern kann man auch grad noch erkennen, aber was ist dann mit hellen Szenen? Nein das ist auch keine Lösung, unsere eigene dynamische Blende können wir nicht beeinflussen. Doch, können wir und zwar sogar so, dass sie sich in dunklen Szenen nicht ganz so weit schließt und in hellen Szenen nahezu unbeeinflusst bleibt und auch unseren dynamischen Kontrast können wir gezielt höherschalten.

Und Wie?
Licht. Wenn die Umgebung der Leinwand heller würde dann würde sich unsere Pupille weiter schließen. Na toll, Licht anknipsen. Nein, keine Lösung. Dieses Licht würde ja auch auf die Leinwand fallen und auch, wenn es nur 10 Lumen wären so würde es unseren Schwarzwert auch um diesen Betrag anheben. Also nur eine Verschlimmbesserung.

Die Lösung: Gegenlicht?
Wir alle kennen das aus der Fotografie. Eine normal ausgeleuchte Person, aber sobald ausreichend starkes Licht von hinten kommt wird sie zu einem Schattenriss und erscheint schwarz. Die Blende des Fotoapparat stellt sich auf die hellste Lichtquelle ein. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet auch unser Auge. Wenn wir also die Helligkeit nur hinter der Leinwand erhöhen ohne dieses Licht auf die Leinwand scheinen zu lassen wird sich unsere dynamische Blende auf dieses Licht einstellen. Der Hintergrund müsste gerade so weit erhellt werden, dass die Pupille sich so weit schließt um die 0,5 Lumen Schwarzwert unseres Beamers soweit zu reduzieren, dass wir sie als Schwarz wahrnehmen aber nicht soweit, dass wir den Stern nicht mehr erkennen können. Zusätzlich würde durch den jetzt vorhandenen Helligkeitsunterschied unser innerer dyn. Kontrast aktiviert, welcher den Effekt weiter verstärkt. Die Stärke des Effekts ist neben dem richtigen Aufbau auch von jedem persönlich abhängig. Die Pupille jedes Menschen schließt und öffnet sich unterschiedlich weit. Bei manchen Menschen öffnet sie sich über 9mm, bei anderen weniger als 4mm. Auch die Kontrastempfindlichkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Im Idealfall erscheint die eigentlich helle Leinwand durch den Gegenlichteffekt schwarz:
LW

Bildeindruck einer dunklen Szene bei hinterleuchteter Leinwand:
DemoNeu

Bildeindruck derselben Szene bei ausgeschalteter Beleuchtung:
demo5

Und was ist in den helleren Szenen? Das Hintergrundlicht ist dunkler als das vom Beamer in hellen Szenen ausgestrahlte Licht bzw. das von der Leinwand reflektierte. Wie der Fotoapparat stellt sich unser Auge auf die hellste Lichtquelle ein. Es wird also durch unser Hintergrundlicht fast nur in dunklen Szenen beeinflusst.

Neben der Schwarzwahrnehmung kann es noch weitere positive Nebeneffekte geben. Wenn wir einen nahen Gegenstand fixieren schließen sich unsere Pupillen etwas, hierdurch werden Randlichter ausgeblendet und Streulichter innerhalb unseres Objektivs(Auge) vermindert und das Objekt wird schärfer wahrgenommen. Weiter geschlossene Pupille->weniger Randlichter und Streulichter im Auge->schärferes Bild. Aufgrund dieses Effektes empfinden viele Menschen ein Bild auf einem Fernseher oder einer Leinwand mit Hintergrundbeleuchtung als schärfer. Dies trägt zusammen mit dem höheren Kontrast zu einer verbesserten Plastizität bei. Dies könnte auch in unserem Fall von Nutzen sein.

Bei 3D Filmen erschaffen wir durch die Beleuchtung eine feststehende optische Ebene hinter der Leinwand an der sich unser Gehirn orientieren kann. Die 3D Informationen des Bildes setzt es nun in Bezug zu dieser festen Ebene. Dies sollte zusammen mit dem höheren Kontrast und Schärfeempfinden den 3D Effekt merklich verbessern. Es kann dazu führen, dass manche Objekte noch weiter weg, andere noch näher erscheinen und könnte helfen den 3D Effekt über den gesamten Film zu erhalten.

Allerdings empfinden manche die Maximalhelligkeit vielleicht als etwas geringer als ohne Beleuchtung. Grund dafür ist, dass sich unsere Pupille nicht mehr so schnell umstellen muss wie vorher. Vorher musste sie sich ja komplett öffnen, kam dann eine helle Szene waren wir einen Moment fast geblendet. Der Effekt war ähnlich wie wenn wir von einem dunklen Raum ins Sonnenlicht treten. Mit der Hintergrundbeleuchtung öffnet sie sich nicht mehr so weit in dunklen Szenen dementsprechend empfinden wir den Unterschied zur hellen Szene nicht mehr als so extrem. Ob dies ein Vor-oder Nachteil ist muss jeder für sich selbst herausfinden. Manche empfinden es angenehmer und es ist tatsächlich auch weniger anstrengend für unsere Augen, aber manchen, die gewohnt sind in komplett abgedunkelten Räumen zu gucken fehlt dieser extreme Hell/Dunkel-Übergang.

So einfach soll das also gehen?
Ja, so einfach geht das tatsächlich, aber nur in einer absolut kontrollierten, perfekten Umgebung. In unserem Heimkino gibt es einen Faktor der dem ganzen enge Grenzen setzt und alles viel komplizierter macht: Streulicht.

An der Leinwand gemessen wird sich unser Kontrast durch das zusätzliche Streulicht nämlich verschlechtern, denn auch wenn wir alles richtig machen kommt mehr Streulicht auf die Leinwand. So werden aus gemessenem 0,5 Schwarzwert jetzt vielleicht 0,7 oder 0,8. In unserer Wahrnehmung haben wir im Idealfall aber nun ein echtes Schwarz oder annähernd echtes Schwarz, also 0,00 oder 0,01. Dies ist zumindest das Ziel. Da die Maximalhelligkeit ja nahezu unverändert geblieben ist entspricht der Bildeindruck jetzt also einem viel höherem Kontrast als zuvor. Dieser höhere On:Off Kontrast ist nicht nur eine Täuschung des Gehirns. Würden wir den Lichtstrom messen, der an unserem Sehnerv ankommt, also hinter unseren natürlichen Blende, würde hier bei einem Schwarzbild nun tatsächlich deutlich weniger Licht als zuvor ankommen, während bei einem Weißbild die Lichtmenge nahezu unverändert bleibt. WIr hätten hier also eine tatsächliche Kontraststeigerung des Leinwandbildes erreicht, nur eben nicht direkt an der Leinwand sondern erst in unserem Auge.Die Frage die sich un stellt, ist ob dieser erzwungene Pupillenschluss stark genug wird und ob er die zusätzliche Aufhellung durch das Streulicht ausgleichen kann.

Wie gut der Effekt in sehr dunklen Bildinhalten ist, ob er überhaupt vorhanden ist oder ob die Beleuchtung eher negative Einflüsse hat kommt auf das Verhältnis von der Helligkeit der Beleuchtung und eben vor allem der Aufhellung der Leinwand durch das Streulicht an.

Ein Beispiel:
Graue Leinwand 0,5 Gain(halbiert das Licht auf der Leinwand), Schwarzwert des Beamers 0,5 Lumen. Beleuchtungsstärke 100 Lumen. Sehr Dunkel gestrichener Raum, der von den 100 Lumen nur 0,5 Lumen auf die Leinwand zurückwirft.
Der Schwarzwert auf der Leinwand beträgt durch die 0,5 Gain noch 0,25 Lumen, die 0,5 Lumen Streulicht werden ebenfalls halbiert, also beträgt die Helligkeit der Leinwand nun 0,5 Lumen. Errechnen wir das Kontrastverhältnis von Leinwand zu Beleuchtung erhalten wir 100/0,5=200 oder 1:200. Dies ist ein ordentlicher Unterschied und kann unser Empfinden des Schwarzwertes schon sehr drastisch beeinflussen. Unsere Pupille dürfte sich so weit schließen, dass die 0,5 Lumen dunkler empfunden werden als die vorherigen 0,25 ohne Beleuchtung, dazu kommt noch das gesteigerte Kontrastempfinden.

Jetzt schauen wir uns mal das gleiche in einem heller gestrichenen Raum an, der viel mehr Licht zurückwirft und in dem eine 1 Gain Leinwand hängt. Der heller gestrichene Raum wirft 4,5 Lumen auf die Leinwand, der Schwarzwert des Beamers ist ja 0,5 Lumen. Die Leinwand leuchtet nun also mit 5 Lumen.
100/5=20 oder 1:20
Ich bezweifel, dass sich unsere Pupille durch die 100 Lumen genug schließt um das auszugleichen. Einen gewissen Effekt haben wir sicherlich noch durch unser Kontrastempfinden, welches durch den Helligkeitsunterschied angesprochen wird, aber ob das ausreicht?

Tatsache ist, dass eine 0,5 Gain Leinwand den Effekt im Vergleich zu einer 1 Gain Leinwand vervierfacht. Doppelt so guter Schwarzwert->Die Beleuchtung muss nor halb so hell sein->halbe Intensität des Streulichts->Streulicht wird von den 0,5 Gain beim Auftreffen nochmal halbiert.

Die negative Auswirkung des Streulichts kann man auch mit dem Pappetest gut sichtbar machen. Nehmen wir eine weiße Pappe wird diese in einem Streulicht reflektierenden Zimmer ab einer gewissen Helligkeit des Bildschirms merkbar erleuchtet werden. Bei genau dieser Helligkeit ist dann in diesem Raum die Grenze erreicht(es sei denn man nutzt die Hintergrundbeleuchtung als Ersatz für die Zimmerbeleuchtung und nicht rein zum Verbessern des Schwarzeindrucks).
Sollte zuviel Streulicht auf die Leinwand kommen kann man natürlich die Beleuchtung entsprechend stark reduzieren. Eine Aufhellung von z.B. 0.5 auf 0,55 werden die meisten Menschen überhaupt nicht registrieren. Das heißt aber, dass die Beleuchtung dann sehr schwach ausfällt und der Helligkeitsunterschied evtl. auch nicht genug Kontrast erzeugt. Es gilt also die richtige Balance zu finden.

Zwischenbemerkung zur Leinwand:
Wer bisher noch mit einer weißen 1 Gain Leinwand arbeitet und genug Lichtreserven im Beamer hat, sollte allerdings ruhig mal den Umstieg auf eine Low Gain Leinwand in Betracht ziehen. Solange der Gainfaktor den Lumen des Projektors angepasst ist gibt es für das Heimkino nur Vorteile und keine Nachteile. Selbst ohne Hintergrundbeleuchtung verbessert sich der Schwarzwert und auch der Inbildkontrast wird nachweisbar gesteigert. Je weniger perfekt unser Heimkino ist umso stärker ist diese Verbesserung, Cine4home z.B. verzeichnete unter ihren Testbedingungen in einem heller gestrichenen Raum eine messbare Steigerung des Ansi Kontrastes um 60%.
Allerdings wird der dynamische Kontrastumfang gemindert. Auf der 1 Gain Leinwand beträgt bei einem 500 Lumen Beamer mit 0,5 Lumen Schwarzwert der Helligkeitsunterschied von einem scharzen Bild zu einem weißen Bild 499,5 Lumen. Dies erzeugt Dynamik und Brillianz. Auf einer 0,5 Gain Leinwand beträgt der Unterschied nur noch 249,75 Lumen(250Max, 0,25min). Die Dynamik bei Dunkel/Hell Wechseln kann verloren gehen, deswegen sollte der Beamer genug Lichtreserven haben. Hat der Beamer 800 oder 1000 Lumen kann dies auf einer nicht allzu großen Leinwand ja fast zu hell sein, hier empfiehlt sich der Umstieg.
Auch in perfekt abgedunkelten und ausgestatteten Heinkinoräumen sollte der Gain der Leinwand der Helligkeit des Beamers angepasst werden und nicht standardmäßig auf eine weiße Leinwand projiziert werden, einfach nur weil es alle so machen. Wenn der Beamer die Lichtreserven hat verschenken hier Potential, denn der Schwarzwert wird hier durch immer verbessert und geringe Mengen Streulicht sind immer vorhanden. Eine Bildhelligkeit die über das nötige Maß hinausgeht nutzt uns dagegen nichts für die Bildqualität.

In Räumen mit Restlicht ist die Low Gain Leinwand der 1 Gain Leinwand deutlich überlegen, selbst wenn der Beamer micht extrem Hell ist. Dies hat mit dem Dynamischen Kontrastwert zu tun, der die Grundhelligkeit der Fläche mit einbezieht. Ist ja auch klar, dass der Kontrast bei einem 'Schwarzwert' von 1 Lumen stärker zum tragen kommt als bei einem von 10 Lumen, obwohl der Ansi Kontrast vielleicht in beiden Fällen gleich ist. Aber hier braucht man eigentlich nicht lange rechnen. Ganz einfach: Im Hellen erscheint die 1 Gain Leinwand nunmal weiß, die gunklen Bildstellen sind: Weiß, die hellen Bildstellen sind Weiß. Bei einer mittelgrauen Leinwand haben wir aber immer noch einen erkennbaren Kontrast, denn die dunklen Bildstellen sind, wenn auch nicht Schwarz zumindest Mittelgrau und die hellen Bildstellen trotzdem Weiß.

Klar ein Kino hat immer weiße Leinwände, aber hier ist die Umgebung so gut wie möglich angepasst und auch die Helligkeit des Projektors ist auf die Leinwandgröße und das Tuch abgestimmt. Also ganz andere Vorrausetzungen als bei uns. Eine 0,5 Gain Leinwand anschaffen würde bedeuten man bräuchte einen doppelt so hellen Projektor, der Schwarzwertvorteil würde durch die doppelte Projektorhelligkeit vollkommen aufgefressen werden. Die Änderungen würden also lediglich eine minimale Erhöhung des Ansi-Kontrasts bedeuten, die eh kein Zuschauer bemerkt. Hellere Projektoren wären ausserdem deutlich teurer und auch die Betriebskosten würden steigen. Auch das Leinwandtuch in diesen Größen gäbe es nur als teure Sonderanfertigung. Dies alles umzustellen für einen nicht bis kaum wahrnehmbaren Effekt wäre für jedes Kino ein Risiko, das einzugehen es sicher nicht lohnt.
Aber auch Beamertests finden fast ausnahmslos auf weißen Leinwänden statt, aber nicht weil weiße Leinwände das Beste sind. Bei Tests ist es wichtig objektiv vergleichbare Werte zu erhalten. Man möchte die Eigenschaften und Werte des Beamers möglichst unverfälscht ermitteln. Hierfür sind 1 Gain Leinwände erforderlich, diese verschlechtern nicht die Bildwerte und verbessern sie auch nicht. Beides ist für Testbedingungen unerwünscht. Aber die Tester wissen natürlich, dass diese Leinwände zwar für die Tests erforderlich sind, aber im Alltag nicht unbedingt immer die optimale Wahl sind. In manchen Tests wird deswegen auch auf passende Leinwände und Größen hingewiesen um die optimale Helligkeit zu erreichen. Dies zeigt, dass im Heimkino eine 1 Gain Leinwand nur für Beamer mit einer bestimmten Lumenzahl bei einer bestimmten Bildgröße ideal ist. Hellere oder auch dunklere Geräte benötigen bei gleicher Bildgröße andere Leinwandtypen und Gain Faktoren um das optimale Ergebnis zu erzielen.
Natürlich gibt es auch fast nur weiße Leinwände zu kaufen, klar die verkaufen sich ja auch am Besten, weil sie eben am Meisten nachgefragt werden. Hersteller und Händler konzentrieren konzentrieren sich auf Produkte die sich gut verkaufen lassen und solange Low Gain Leinwände nicht in ausreichender Menge nachgefragt werden lohnt sich die Massenproduktion auch nicht. Nachgefragt werden sie natürlich nicht, solange nur wir wenigen Heimkinofreaks uns damit auseinandersetzen und 99% der Consumer halt das kaufen was es gibt, weil das ja dann auch wohl das Beste sein muss.

Auch bei der Methode der Hintergrundbeleuchtung verstärkt sich der positive Effekt auf einer 0,5 Gain Leinwand im Vergleich zu einer 1 Gain Leinwand um das Vierfache, wie weiter oben schon erwähnt! Schon eine 0,8 Gain Leinwand bewirkt eine Effektverstärkung um mehr als 50%. Zudem wirkt die Leinwand von vorneherein dunkler als unsere vielleicht helleren Zimmerwände, was den optischen Eindruck nochmals verstärkt.

Das alles ist jetzt abernicht als Pro Low Gain unter allen Umständen gemeint. Denn wie gesagt, der Gain Faktor sollte den jeweiligen Gegebenheiten angepasst sein. Ich will nur ausdrücken, dass genauso wie eine graue Low Gain Leinwand eine schlechte Wahl sein kann, dies genauso auf eine weiße, 1 Gain Leinwand zutrifft.

Helligkeitstest:
Wenn man feststellen will, ob die Lichtresereven des Beamers ausreichen kann ja einfach mal das Bild um 15% aufzoomen oder den Beamer entsprechend weiter von der Leinwand wegstellen, bei einer 2m Leinwand also auf 2,15. Die Bildhelligkeit entspricht dann nämlich in etwa der auf einer 0,8 Gain Leinwand. Natürlich sehen wir dabei dann keinen der positiven Effekte der grauen Leinwand, sondern eben nur die Helligkeitsreduktion. Und dann probegucken. Anfangen sollte mit einer dunklen Szene und dann eine Weile gucken, vergrößern wir das Bild in einer hellen Szene ist unser Gehirn und Auge noch zu sehr auf die vorherige Helligkeit eingestellt und wir können nicht objektiv beurteilen.
Ist das Bild hell genug, können wir es auf 2,30 also um insgesamt 30% vergrößern, dann wären wir von der Helligkeit bei einer 0,6 Gain Leinwand.
Etwas Lichtreserven sollten wir aber zusätzlich einplanen, denn Beamerlampen lassen mit der Zeit ja etwas in der Leistung nach und wenn wir öfters in 3D mit dem Beamer gucken, sollten wir den Test auch im 3D Modus mit aufgesetzten Brillen machen. Im 3D Modus sinkt die Helligkeit ja deutlich und wir wollen ja keine böse Überraschung erleben.

Hier übrigens ein paar Bilder von meiner ersten Low Gain Leinwand, die ich Ende 2008 gebaut habe. Reflexionsstarker Raum, 2m Leinwand ~0,6 Gain, Beamer war ein Infocus X9 im Cinema Modus mit aktiviertem Eco Modus:

Leinwand Nahaufnahme:
Graue Leinwand

Kontrasteindruck in fast abgedunkeltem Raum, 60 Watt Beleuchtung im Nebenraum, halb geschlossener Durchgang:
TNO

Kontrasteindruck in abgedunkeltem Raum mit Zimmerbeleuchtung an:
TNO

Bildeindruck in nicht abgedunkeltem Raum bei Mittagslicht:
tno

Kontrastunterschied zu weißer Fläche bei Mittagslicht.
tno
Dieser Unterschied ist zwar nicht als erhöhter Ansi Kontrast messbar, aber wie wir sehen deutlich für jedermann sichtbar, also nicht nur subjektiv. Unsere Messgeräte sind für dieses Szenario auch nicht gamacht und gedacht. Sie lassen den Einfluss der vorhandenen Grundhelligkeit auf den Kontrasteindruck völlig ausser Acht, anders als das menschliche Auge oder ein Fotoapparat.

Kontrast- und Helligkeitsunterschied bei fast abgedunkeltem Raum, 2x 60 Watt Beleuchtung, halb geschlossener Durchgang:
TNO
Links oben an der Leinwand ist ein Stück weiße 1 Gain Leinwand befestigt. Man sieht gut, dass die Helligkeit zwar um ein gutes Stück steigt, aber der Kontrasteindruck auf der grauen Leinwand durch die Streulichtreduzierung stärker ist. Bei komplett weißer Leinwand war der Bildtiefenverlust sehr deutlich, während die größere Helligkeit den Bildeindruck nicht wirklich verbesserte.

In komplett abgedunkelten, reflexionsarmen Räumen ist der Unterschied natürlich bei weitem weniger auffällig, aber er ist selbst dort vorhanden.


Zurück zur Beleuchtung:

In meinem Raum ist sowieso Restlicht vorhanden, dann bringt mir die zusätzliche Beleuchtung doch nichts, oder?
Ich denke es kann durchaus trotzdem von Nutzen sein. Die zusätzliche Beleuchtung kann dafür sorgen, dass das umgebende Restlicht weniger stark wahrgenommen wird und die Leinwand in unserer Wahrnehmung hervorgehoben wird. Die genannten positiven Effekte treten auch hier auf, nur vielleicht nicht allzu stark. Nur wenn das Beamerbild durch das schon vorhandene Restlicht kaum zu erkennen ist ist es nicht ratsam eine weitere Lichtquelle hinzuzufügen. Auch hier gilt ausprobieren.
In diesem Fall besteht der Nutzen dieser Beleuchtungsart besteht eher darin, wenn das Restlicht gewollt ist, denn dann wäre es natürlich ratsam umzudenken und ausschließlich die Leinwandbeleuchtung zu benutzen. Sicher muss sie heller geregelt werden und wird dann entsprechend die Leinwand aufhellen, aber bei weitem nicht so stark wie eine Lichtquelle die sich vor der Leinwand befindet.

So, ich probier das mal aus. Wie gehe ich am Besten vor, was brauche ich?
Zum Testen reicht es einfach mal die Leinwand etwas von der Wand abzurücken und eine dimmbare Lampe dahinter zu positionieren und dann direkt zu Punkt 5 springen. Allerdings wird bei dieser Variante sehr viel Streulicht erzeugt, da das Licht dann ja nicht nur einen Kranz um die Leinwand bildet sondern die ganze Wand anleuchtet oder sogar noch einen Teil der Decke und umliegenden Wände mitbeleuchtet. Der Lichthof um die Leinwand wird auf diese ARt evt. auch nicht genug aufgehellt. Das Ergebnis ist also evtl. nicht sehr Aussagekräftig.
Besser eignen sich LED-Stripes, diese haben einen engen Abstrahlwinkel, sind dimmbar und nehmen nicht viel Platz ein. Hat man nicht die Möglichkeit die Lichtquelle hinter der Leinwand zu positionieren kann man sie auch um die Leinwand herum an/aufbauen oder die Wand um die Leinwand herum anleuchten. Man muss dann aber sehr genau darauf achten kein Licht direkt auf die Leinwand kommen zu lassen, auch die Streulichtminimierung wird so natürlich schwieriger, aber wichtig ist eigentlich nur den Wandbereich um die Leinwand herum entsprechend stark zu erhellen.
Hierbei sind die Bereiche oberhalb und unterhalb der Leinwand am wichtigsten. Hier befinden sich ja die ungeliebten schwarzen Balken, die den Bildeindruck am meisten trüben. Werden gezielt die Wandbereiche nahe den dunklen Balken erhellt wird unser dynamischer Kontrast am stärksten angeregt und die Balken somit am stärksten abgedunkelt. Je weiter der Bereich den wir abdunkeln wollen von unserer Beleuchtung entfernt sind, desto weniger stark wird hier unser Kontrastempfinden angesprochen und der Effekt wird deutlich schächer. Das Licht sollte Weiß oder Warmweiß sein. Farbiges Licht müsste zum einen deutlich heller sein und zum anderenwürde es unsere Wahrnehmung der Farben auf der Leinwand verändern.

Zur Veranschaulichung mehrere Ausleuchtungsvarianten.
Beleuchtungszone 1
Die gesamte Wand hinter der Leinwand wird ausgeleuchtet. Hierbei kann allerdings zuviel Streulicht entstehen.

Beleuchtungszone 2
Nur ein Kranz um die Leinwand wird ausgeleuchtet. Bessere Variante, weniger Streulicht.

Beleuchtungszone 3
Die Leinwand wird nur oberhalb und unterhalb der schwarze Balken ausgeleuchtet.

Je nach gewünschtem Effekt genügt es einen 2-20cm großen Rand um die Leinwand zu beleuchten. Es wäre auch möglich die Leinwand mit einer sichtbaren Lichtleiste zu umbauen z.B. eine LED-Lichtleiste auf die Außenkante zu setzen. Die Lichtleiste sollte dabei aber auf keinen Fall direkt zu einem zeigen, sondern sollte seitlich an die Leinwandkante montiert werden, so dass sie eher die Wände und die Decke anstrahlt. Da das Licht der sichtbaren Lampen eine wesentlich höhere Intensität hat erzielt man schon bei geringerer Helligkeit und auch in helleren Räumen einen Kontrasteffekt. Hiermit kann man vorhandenes Restlicht im Raum sehr gut 'ausblenden' oder auch einen sehr schlechten Schwarzwert ausgleichen. Es entsteht hierbei allerdings mehr Streulicht, welches aber durch die hellere Wirkung der Lampen ausgeglichen werden kann, aber bei schlechten Raumverhältnissen auch zum Problem werden könnte. Diese Anordnung kann ausserdem sehr ablenkend wirken. Sicher Geschmackssache.

Die Lichtleiste ist offen an der Leinwandkante befestigt:
Lichtumrandung


Hier einige Möglichkeiten, wo die Lichtquelle oder Leiste positioniert werden kann:
Varianten




Ein Video, dass ich gefunden habe, welches den LED-Leisten Aufbau sehr gut zeigt:

LED Leist

Für unsere Zwecke müsste die Beleuchtung evtl. etwas heller sein und warmweiß/weiß um den Bildeindruck nicht zu verändern.




Wenn man keinen Effekt wahrnimmt dürfte das an einem der folgenden Punkte liegen::
Zuviel Streulicht durch zu helle Wände? Kommt Licht der Beleuchtung auf die Leinwand, weil sie nicht wirklich hinter ihr verbaut ist? Hintergrundbeleuchtung zu dunkel, zu hell? Lichtrand zu groß und dadurch nicht intensiv genug? Bei schlechtem Schwarzwert und nicht ganz idealen Raumbedingungen muss die Hintergrundbeleuchtung schon sehr stark ausfallen und fast der Maximalhelligkeit eines Weißbildes entsprechen um den gewünschten, plastischen Effekt zu erzielen, wenn der Beamer dabei noch eine sehr geringe Maximalhelligkeit hat, Oje, aber auch hier hilft nur probieren. Für das beste Ergebnis beim Ausprobieren sollte man deshalb folgende Punkte beachten, auch wenn das nicht heißt, dass es nur unter folgenden Bedingungen funktioniert:

1. Erstmal alles bezüglich Streulicht beachten, was hier so im Forum steht. Raum möglichst Reflektionsarm gestalten, dunkle Farben für Decke und Wände. Bei zu viel hellen Wänden wird das entstehende Streulicht den Schwarzwert anheben und der Effekt wird deutlich vermindert oder negiert. Wir müssten also die Beleuchtung verstärken, das produziert dann aber wiederum noch mehr Streulicht usw. Irgendwann ist evtl. trotzdem der Punkt erreicht wo der Effekt greift, aber evtl. auch nicht und wir haben stattdessen dann eine Festbeleuchtung hinter der Leinwand und einen komplett hell erleuchteten Raum.

2. Versuchen durch die Beleuchtung nicht zuviel Streulicht zu erzeugen. Der Kranz um die Leinwand sollte also nicht zu groß sein und auch die Intensität der Beleuchtung sollte wvorsichtig angepasst werden. Gerade so hoch, dass der Effekt passt, aber nicht so hoch, dass die Leinwand merklich aufgehellt wird.

3. Die Wand oder besser ein 2-10cm breiter Streifen hinter bzw. um die Leinwand herum muss/kann hell bleiben. Mann kann natürlich auch eine entsprechende Umrandung bauen, wichtig ist nur, dass kein Licht direkt auf die Leinwand fällt. Ist die von der Hintergrundbeleuchtung bestrahlte Fläche zu dunkel wird das Hintergrundlicht evtl. zu schwach sein um einen Effekt zu bewirken. Hier muss man eine entsprechend stärkere Beleuchtung verwenden.

4. Die Leinwand muss vor der Beleuchtung hängen, damit kein Licht direkt raufscheint, also je nach Beleuchtungsart muss etwas Luft zur Wand sein. Ich würdewie erwähnt Led Streifen benutzen. Sie sind schön schmal, lassen sich gut verstecken und sind dimmbar. Bei genügend Abstand zur Wand geht natürlich auch eine andere Lampenart.

5. Leinwandfarbe anpassen. Bei einer weißen Leinwand muss die Hintergrundbeleuchtung schon deutlich heller sein, da ja der Schwarzwert auf der Leinwand auch höher ist und Streulicht kann noch schneller zum Problem werden. Je dunkler die Leinwand desto weniger Beleuchtung braucht man um sie schwarz erscheinen zu lassen. Denn dies ist das Ziel, die Leinwand muss bei aktivierter Hintergrundbeleuchtung schwarz erscheinen! Ein komplett abgedunkelter Raum und Graue Pappen aus dem Schreibwarenladen helfen bei der Auswahl der richtigen Farbe. Hierbei aber bitte die Pappen nicht einfach vor die weiße Leinwand halten. Wir erinnern uns an unsere dyn. Blende. Beim Testen muss der Hintergrund so dunkel wie möglich sein, damit sich unser Auge richtig auf unsere Test-Pappe-Leinwand einstellt und dann alle Grautöne nacheinander testen. Eine andere Möglichkeit habe ich ja schon im Abschnitt zur Leinwand aufgezeigt. Mit dezenter Hintergrundbeleuchtung genügt manchen Leuten schon ein 350Lumen Beamer um auf einer 0.6-0.8 Gain Leinwand um ein plastisches Kontrastreiches Bild zu erreichen.

6. Alles Licht aus, Hintergrundbeleuchtung an und von niedrigster Stufe ganz langsam solange hochregeln solange die Leinwand noch glaubhaft dunkel erscheint. Wird sie durch das Streulicht zu hell, wieder etwas herunterregeln. Beamer an, schwarzes Bild aussuchen und nun die Helligkeit der Beleuchtung nochmal nachjustieren bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

7. Nun ein Bild mit Graudetails an, evtl. Helligkeiten, Gamma* etc. nachkorrigieren bis wieder alle Graudetails zu erkennen sind. Zurücklehnen, probegucken, wirken lassen, ein bisschen mit der Helligkeit rumspielen, wirken lassen...probegucken und zwar lang genug. Wir sind ja einen ganz anderen Bildeindruck gewohnt und empfinden die Änderung zunächst als negativ. Wir müssen uns also erstmal umgewöhnen. 8-10Std Umgewöhnungszeit sollten wir uns nehmen(natürlich nicht am Stück). Danach dann einfach mal in einer dunklen Szene die Hintergrundbeleuchtung abrupt abstellen, wieder anstellen und erst jetzt den Unterschied bewerten.


Veranschaulichung:


Unsere Ausgangssituation. Das Schwarzbild auf der Leinwand liegt von der Helligkeit über dem Wert den wir als Schwarz wahrnehmen, deswegen nehmen wir es als Grau wahr.
V1





Im folgenden Bild haben wir die Beleuchtung eingeschaltet, aber sie ist zu hell. Durch zu erhöhten Pupillenschluss und zu sehr gesteigertes Schwarzempfinden erscheinen auch dunkle Grautöne als Schwarz. Das Bild säuft in dunklen Bildbereichen ab. Die Beleuchtung überstrahlt.
V2





Korrekt eingestellte Helligkeit der Beleuchtung. Das Schwarz erscheint als Schwarz, der dunkle Grauton liegt aber noch über unserem Schwellwert für Schwarz. Wie wir aber sehen ist der Bereich den wir für ein perfektes Ergebnis treffen müssen sehr eng.
V3





Deswegen empfehle ich, wenn möglich, das Gamma in den unteren Bereichen (10-15 IRE) anzuheben um so den Abstand von Schwarzwert zu den dunklen Graudetails zu vergrößern., Das schafft eine Art Puffer erleichtert die Einstellung und verstärkt den Effekt.
V4





Etwas Streulicht kann ausgeglichen werden und selbst der etwas aufgehellte Bildinhalt kann immer noch als dunkler empfunden werden als der ursprüngliche Schwarzwert.
V5





Zuviel Streulicht hellt die Leinwand mehr auf als wir mit den positiven Effekten ausgleichen können. Fazit: Das Schwarz kommt uns noch heller vor als zuvor.
V6





Das alles ist natürlich viel Aufwand und ein Erfolg ist bei weitem nicht garantiert, da es hierbei ja leider so viele Variablen gibt.
Für die Meisten gehört zum Heimkino ja ohnehin mehr als ein guter Schwarzwert: Die Atmosphäre, Stimmung, das ganze Drumherum. Von daher wäre sowas, selbst wenn es funktioniert, ja sowieso für Viele nicht geeignet. Wer einen High End Beamer besitzt hat hier auch weniger Handlungsbedarf und auch der für den der komplett abgedunkelte Raum einfach dazugehört hat keinen Handlungsbedarf. Wer dagegen Spaß am Experimentieren hat...nur zu. Im schlechtesten Fall hat man eine schöne Effektbeleuchtung, die vielleicht keinen Wert für unser Beamerbild hat, aber trotzdem ein Hingucker ist.





Gruß T.N.O.







Hinweis!
In der Zwischenzeit haben wir mehr ausprobieren können, wie sich gezeigt hat ist das Streulicht nicht das einzige Problem, sondern auch der dynamische Kontrastumfang und damit der Brillianzeindruck bei Hell/Dunkel Wechseln. Wer den Erfahrungsbericht und mehr darüber lesen möchte findet den Beitrag hier:

Test





Viel Spaß beim Lesen!
TNO


[Beitrag von t-n-o am 05. Aug 2014, 19:28 bearbeitet]
woody32
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2014, 07:45
na das werde ich gleich heute abend mal probieren und berichten, mein Wohnkino ist ja praktisch genau das angesprochene Scenario:

Kino 11
SamLombardo
Inventar
#3 erstellt: 30. Jul 2014, 12:15
Gibt es einen Tipp, wenn die Leinwand an der Wand hängt? Also kein Platz mehr dahinter ist?
t-n-o
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Jul 2014, 15:31
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Wichtig ist ja nur die Helligkeit um die Leinwand herum anzuheben ohne die Helligkeit auf der Leinwand unnötig zu erhöhen. Dies funktioniert am unproblematischsten mit einer Hintergrundbeleuchtung lässt sich aber mit etwas Fantasie auch anders bewerkstelligen. Ich habe den Beitrag oben einfach nochmal überarbeitet und auch mit ein paar Zeichnungen ergänzt. Vielleicht findest du darunter ja eine Variante die bei dir funktioniert.


Gruß TNO
blaufichte
Inventar
#5 erstellt: 30. Jul 2014, 16:24
Hi,

das ist ein super Beitrag !!!

wird vielen WZ´s helfen, ich kanns mir durchaus so ausmalen.

Grüße Fichte
*Reno*
Gesperrt
#6 erstellt: 30. Jul 2014, 16:28
Könnte damit das System, das Philips bei seinen TVs einsetzt, gemeint sein? Das müsste sich doch günstig und einfach bewerkstelligen lassen. Bei Ebay gibt es unzählige LED-Ketten in allen Farben. Vielleicht hat jemand mal Lust, das auszuprobieren. Entspannend fürs Auge dürfte es allemal sein.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Jul 2014, 17:14
Ambilight von Phillips verfolgt, nach eigenen Angaben, eher das Ziel das Bild optisch zu vergrößern. Die guten LED-TVs haben ja auch weniger mit Schwarzwertproblemen zu kämpfen. Obwohl ich an meinem Fernseher auch eine Hintergrundbeleuchtung dran habe. Ursprünglich hab ich die aus atmosphärischen Gründen installiert. Hat seinem Schwarzwert(IPS-Panel) und der Plastizität aber auch nicht schlecht getan
Ich bevorzuge allerdings warmweißes Licht um nicht vom Bild abgelenkt zu werden oder die Wahrnehmung der Bildfarben zu beeinflussen.

Aber wer das Philips System gut findet kann es durchaus selber nachbauen. Der VLC-MediaPlayer hat eine Funktion um entsprechende Signale auszugeben und die LEDs, Konverter dafür etc. bekommt man als Sets im Netz. Einfach mal nach Atmolight googlen.


[Beitrag von t-n-o am 30. Jul 2014, 17:15 bearbeitet]
RINGO_
Stammgast
#8 erstellt: 30. Jul 2014, 17:46
Wie die Umgebung (Decken und die Seiten/ Rückw.) nicht zusätzlich aufgehellt werden, ist mir noch nicht ganz klar.

Denn jede Aufhellung von Decke und Seiten/Rückwand bedeutet automatisch mehr Lichteinfall auf der Leinwand.

Auch wenn sich die Leds hinter der LW befinden, so hellen sie doch das Umgebungslicht im ganzen Raum auf.
Edit: das hellt auch wieder die LW auf.

Ich bleibe skeptisch.


[Beitrag von RINGO_ am 30. Jul 2014, 17:50 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#9 erstellt: 30. Jul 2014, 18:15
Man müsste dann eine Art Licht Leitblech anbringen, sodaß das Licht nach vorn reflektiert wird, und nicht an die Decke gelangen kann. So wie auf dem ganz rechten Schemabild. Kann ja auch aus Acryl sein, das zur Vorderseite mit Samt beschichtet wird.

Je nach Raumbreite und Anbringung der LW stören die Seiten und der Boden eventuell nicht sehr, bzw. kann mit Vorhängen und Teppichboden aufgefangen werden. Die meisten tun sich wohl mit schwarzen Deckenverkleidungen schwer, da wäre so etwas vielleicht hilfreich.

Insgesamt eine prima Idee! Seitdem ich eine 6500 K LED-LEuchte, die hinter den Monitor reflektiert, aufgestellt habe, wirken sowohl Bildtiefe als auch der gesamte Bildeindruck deutlich intensiver. Gleichzeitig habe ich nicht mehr so starkes Augenbrennen am Start.

Der Monitor ist mit einem IPS ausgestattet, das ein recht tiefes Schwarz bringt. Gleichzeitig sind helle Bildanteile sehr intensiv, und das erzeugt schon ein ordentliches Blendwerk. Ich fahre dann auch mit nur einem Drittel Helligkeit, mehr ginge gerade in den Abendstunden nicht.
RINGO_
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jul 2014, 18:38

Insgesamt eine prima Idee! Seitdem ich eine 6500 K LED-LEuchte, die hinter den Monitor reflektiert, aufgestellt habe, wirken sowohl Bildtiefe als auch der gesamte Bildeindruck deutlich intensiver. Gleichzeitig habe ich nicht mehr so starkes Augenbrennen am Start.

Ein Monitor nimmt auch kaum Restlicht von den Wänden auf, im Unterschied zur LW.

Wenn etwas maskieren wollte, würde ich das klassisch mit sw Samt oder Molton machen um in die Nähe einer Batcave zu kommen, und ich würde lieber keine Verkleidungen für die Leds aufstellen wollen.

Eigentlich ist es eine gute Idee, aber mit einer sich aufhellenden LW durch die Leds ist es kritisch.

Ich bleibe skeptisch.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Jul 2014, 18:43

RINGO_ (Beitrag #8) schrieb:
Wie die Umgebung (Decken und die Seiten/ Rückw.) nicht zusätzlich aufgehellt werden, ist mir noch nicht ganz klar.

Denn jede Aufhellung von Decke und Seiten/Rückwand bedeutet automatisch mehr Lichteinfall auf der Leinwand.

Auch wenn sich die Leds hinter der LW befinden, so hellen sie doch das Umgebungslicht im ganzen Raum auf.
Edit: das hellt auch wieder die LW auf.

Ich bleibe skeptisch.


->


t-n-o (Beitrag #1) schrieb:

....An der Leinwand gemessen wird sich unser Kontrast leicht verschlechtern, denn auch wenn wir alles richtig machen kommt etwas mehr Streulicht auf die Leinwand....

....Man muss dann aber sehr genau darauf achten kein Licht direkt auf die Leinwand kommen zu lassen, auch die Streulichtminimierung wird so natürlich schwieriger,

..... Es entsteht hierbei mehr Streulicht,

..... Bei zu hellen Wänden wird das entstehende Streulicht den Schwarzwert anheben und der Effekt wird deutlich vermindert. Wir müssten also die Beleuchtung verstärken, das produziert dann aber wiederum noch mehr Streulicht usw. Irgendwann ist dann trotzdem der Punkt erreicht wo der Effekt greift, dafür haben wir dann aber evtl. eine Festbeleuchtung hinter der Leinwand.

Gruß T.N.O.


Sicher wird die Leinwand aufgehellt, wenn sie allerdings um 10% aufgehellt wird, dann wird gleichzeitig der direkt angestrahlte Bereich um die Leinwand um 1000% aufgehellt und dieser Unterschied erzeugt den Effekt.
Schalte mal in deinem Zimmer alle Lichter bis auf eins aus, dann nimm eine weiße, undurchsichtige Pappe und halte sie vor die Lampe. Dann siehst du den Effekt. Auch hier gibt es ja dann noch jede Menge Streulicht, trotzdem wird die Pappe, wenn das Licht hell genug ist, schwarz oder fast schwarz erscheinen.
Natürlich sind auch Grenzen gesetzt wenn durch die Räumlickeiten zuviel Streulicht auf die Leinwand kommt. Bin ich ja eigentlich ausführlich drauf eingegangen.
Probiert haben wir es mit einem Beamer, der einen Schwarzwert von ca. 0,3 Lumen hat auf einer ~0.6 Gain Leinwand und einer weißen Leinwand in einem Raum mit weißer Decke, aber dunkleren Wänden. Auf der 0.6 Gain Leinwand haben wir das Schwarz als echtes Schwarz empfunden. Auf der weißen Leinwand war der Effekt schon schwächer.
Leider habe ich keine 10 unterschiedlich gestrichenen Räume zu Verfügung, mit verschiedenen Gain-Leinwänden und unterschiedlichen Beamern. So kann ich leider nicht ausführlich testen wo die Grenze genau liegt.

Das es eine Grenze gibt, da stimm ich dir vollkommen zu:

t-n-o (Beitrag #1) schrieb:

1. Erstmal alles bezüglich Streulicht beachten, was hier so im Forum steht. Raum möglichst Reflektionsarm gestalten, dunkle Farben für Decke und Wände. Bei zu viel hellen Wänden wird das entstehende Streulicht den Schwarzwert anheben und der Effekt wird deutlich vermindert oder negiert. Wir müssten also die Beleuchtung verstärken, das produziert dann aber wiederum noch mehr Streulicht usw. Irgendwann ist evtl. trotzdem der Punkt erreicht wo der Effekt greift, aber evtl. auch nicht und wir haben stattdessen dann eine Festbeleuchtung hinter der Leinwand und einen komplett hell erleuchteten Raum.


Eine andere Sache und für viele sicher ein NoGo ist der Verzicht auf die gewohnte Kinoatmosphäre. Viele wollen ja den Raum komplett abdunkeln um den Film genießen zu können. Und darum geht es ja in erster Linie, Genuß.

Von daher wer Lust hat probierts, wer nicht der lässt es


Gruß TNO


[Beitrag von t-n-o am 30. Jul 2014, 19:46 bearbeitet]
Mankra
Inventar
#12 erstellt: 30. Jul 2014, 19:03
Den Beitrag etwas weitergedacht, erklärt auch, daß der InBild Kontrast sehr wichtig ist.
Auch wenn das Schwarz im Bild etwas heller sein sollte, wenn dafür das ganze Bild heller ist, hat sich das Auge an das hellere Bild angepaßt und das Schwarz wirkt noch dunkler.
plempos
Stammgast
#13 erstellt: 30. Jul 2014, 19:05
@t-n-o

Da hat sich aber jemand Mühe gemacht.

Vielen Dank für einen klasse Beitrag.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 30. Jul 2014, 19:16

Mankra (Beitrag #12) schrieb:
Den Beitrag etwas weitergedacht, erklärt auch, daß der InBild Kontrast sehr wichtig ist.
Auch wenn das Schwarz im Bild etwas heller sein sollte, wenn dafür das ganze Bild heller ist, hat sich das Auge an das hellere Bild angepaßt und das Schwarz wirkt noch dunkler.


Stimmt. Der Inbild Kontrast ist eigentlich das perfekte Beispiel. Was haben die meisten Beamer so? 1:350? Manche auch 1:500 und einige nur 1:200. Bei einem 700 Lumen Beamer und sehr hellem Bildinhalt haben wir bei einem Inbildkontrast von 1:350 also einen Schwarzwert von 2 Lumen!!!, trotzdem erscheint uns das schwarz viel, viel dunkler als die 0,5 oder 0,2 Lumen in einer sehr dunklen Szene. Klasse, Mankra. Wär ich auf dieses Beispiel selber gekommen hätte ich es gleich oben verarbeitet
xXBlackjackXx
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Jul 2014, 20:03
Danke t-n-o!

Für einen WZ - Kinoinhaber wie mich, ein sehr lesenswerter/gut nachvollziehbarer Beitrag ...
RINGO_
Stammgast
#16 erstellt: 30. Jul 2014, 20:05
[quote="t-n-o (Beitrag #14)"][quote="Mankra (Beitrag #12)"Klasse, Mankra. Wär ich auf dieses Beispiel selber gekommen hätte ich es gleich oben verarbeitet :Y[/quote]
So langsam kommen wir aufs "Shaka, Shaka Niveau"!

Destomehr bin ich der Spielverderber..

Ich klink mich jetzt hier aus, denn ich krieg das Grausen.
Als Praktiker, und dann noch mit mehr Streulicht bin ich leider unüberzeugbar.

Ich bleibe skeptisch.
*Reno*
Gesperrt
#17 erstellt: 30. Jul 2014, 22:02
Das ist doch ok so. Hauptsache Du bleibst bei Deiner Überzeugung, warum solltest Du sie durch simples Ausprobieren infrage stellen. Was würdest Du auch machen wenn sich herausstellen würde, das es doch prima funktioniert? Nicht auszudenken oder....Ne mach lieber keinen Versuch.

Überhaupt lebt unser Hobby ja offenbar sehr viel von "...ich weiß es besser..." und "...ich habe viele Vergleichstests gelesen, und da schreiben die...." oder "...also das ist nichts für mich, also taugt das auch nichts...".

Hat schonmal jemand herausgefunden, warum in vielen professionellen Kinos ganz oft weisse Decken verwendet werden, währen der Rest meist komplett rot verkleidet ist? Könnte das in eine ähnliche Richtung gehen?
Mankra
Inventar
#18 erstellt: 30. Jul 2014, 22:53
Problem in diesem Forum ist, daß es hier einige Markenfetischisten gibt, welche den On/Off Kontrast und Schwarzwert ihrer vergötterten Marke immer wieder hervorheben und dabei den bescheidenen InBild Kontrast als unwichtig abstempeln.......

Inzwischen wurden auch fast alle User, welche nicht die heiligen 3 Buchstaben anbeten, vertrieben.........

Bei den Kontrastdiskussionen hab ich dies schon öfters angesprochen.

Einen beleuchteten Rahmen würd ich aber deswegen trotzdem nicht verwenden. Lenkt IMHO zu sehr vom Film ab,
Bei meinem schwarzen HK Raum, ist alles finster, nichts lenkt vom Film ab.
Aber in einem Wohnzimmer, wo sowieso es nie ganz dunkel ist, könnte man es probieren.

Es gab schon mal einen Beitrag, über Kontrasterhöhung durch Ambiente Beleuchtung, auf einem HK Testseite, AreaDVD, C4H, finde es aber auf die Schnelle nicht an
RINGO_
Stammgast
#19 erstellt: 31. Jul 2014, 00:16
Verflixt noch mal, eigentlich wollte ich mich ja raushalten.

Ausser Mankra, kenn ich sowieso niemanden von den letzten Postern.
Sieht für mich so aus, als wenn der Thread in eine bestimmte Richtung driftet.
Im Klartext, pro LED Hintergrundbeleuchtung.

Hab ja geschrieben das ich mich als Praktiker sehe, und für Neues durchaus aufgeschlossen bin.
Und einem selbsternannten Guru renn ich eh nicht hinterher!!!!

In diesem Fall habe ich nun mal Bedenken,
Wenn Andere das nicht so sehen, können die auch gerne hinterherrennen.

Ich bleibe skeptisch.
Digitangel
Stammgast
#20 erstellt: 31. Jul 2014, 05:08
Mein Gott, es geht doch hier nicht um eine Religion.
Es wird einfach ein anderer Ansatz aufgezeigt das Bild knackiger/schwärzer zu bekommen und das finde ich klasse.
Ich habe seit Jahren bei meinem Plasma eine Hintergrundbeleuchtung im Einsatz; der gesteigerte Kontrasteindruck ist enorm ! Warum also mal nicht von seinem hohen Ross runterkommen und es einfach selbst probieren ?
Klar besteht bei der Projektion die Gefahr dass zuviel Streulicht zurück auf die Bildfläche kommt....aber darauf hat t-n-o doch ebenfalls hingewiesen. Die richtige Intensität herausgefunden bin ich mir sicher, dass sich der Bildeindruck in Richtung kontrastreicher verbessert.

Danke für den Beitrag t-n-o; sowas macht das Foreneinerlei direkt mal wieder interessanter...
SiggiUA
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 31. Jul 2014, 05:16
In unserer Ferienwohnung haben wir nur wenig Platz. Daher hängt die Leinwand ca. 30cm vor der Glastür. Vergessen wir im Flur das Licht zu löschen, haben wir genau diesen Effekt: Hintergrundbeleuchtung hinter der Leinwand, das Licht tritt seitlich und unterhalb der Leinwand aus. Wir haben das nie als angenehm empfunden, sondern in dieser Situation die Leinwand hochgefahren und das Licht gelöscht. Mag sein, dass die Intensität zu hoch war. Auch ist das Licht einer Energiesparlampe vom Spektrum her nicht angenehm.

Da ich mit HTPC zuspiele, würde ich gern einmal dieses Atmolight probieren. Kennt jemand Bezugsquellen für Fertiggeräte (bitte keine Bausätze)? Irgendetwas, was vernünftig aussieht, wenn die Leinwand oben ist, also keine LED Streifen.

Gruß
Siggi


[Beitrag von SiggiUA am 31. Jul 2014, 05:42 bearbeitet]
Digitangel
Stammgast
#22 erstellt: 31. Jul 2014, 06:15
Es geht ja auch darum ein Halo um die Bildfläche zu bekommen, also einen schwachen Lichtrahmen der dafür sorgt dass die eigentliche Leinwandfläche als dunkler empfunden wird.
Bei einem zu hellen Licht, dass evtl. auch noch direkt in den Raum geworfen wird, ist der Effekt natürlich dahin (Streulicht) und es wird unangenehm.
ebi231
Inventar
#23 erstellt: 31. Jul 2014, 06:19
Moin,
sehr schöner Artikel - da hat sich Jemand Gedanken gemacht und Zeit investiert. Ich werde die Idee bei Gelegenheit mal in meinem Wohnzimmer mal antesten und die Iris zu 'überlisten' versuchen.
Mankra
Inventar
#24 erstellt: 31. Jul 2014, 07:45
Im Prinzip geht es um diesen Effekt:

http://cdn.heftig.co...2964ad2a3256993a.gif


[Beitrag von Mankra am 31. Jul 2014, 07:46 bearbeitet]
woody32
Inventar
#25 erstellt: 31. Jul 2014, 11:27
Geil!!!!
t-n-o
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 31. Jul 2014, 19:25
So, Beitrag ist wieder da. Die Diskussion kann weitergehen. Ich hoffe nur sie bleibt diesmal sachlich.



Gruß TNO


[Beitrag von t-n-o am 31. Jul 2014, 19:47 bearbeitet]
t-n-o
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 31. Jul 2014, 20:52

SiggiUA (Beitrag #21) schrieb:

Da ich mit HTPC zuspiele, würde ich gern einmal dieses Atmolight probieren. Kennt jemand Bezugsquellen für Fertiggeräte (bitte keine Bausätze)? Irgendetwas, was vernünftig aussieht, wenn die Leinwand oben ist, also keine LED Streifen.

Gruß
Siggi


google mal nach Insanelight. Das ist ein komplettsystem.


Gruß TNO
woody32
Inventar
#28 erstellt: 01. Aug 2014, 04:21
Ich denke aber das ein Atmolight nicht ganz funktionieren wird für das hier besprochene Thema da ja bei schwarzen Bildinhalt das Atmolight aus ist und dann auf der Leinwand wieder alles genauso ist wie ohne Atmolight..... Es geht ja darum bei dunklen Bildinhalt eine schwache Lichtquelle zu haben....
t-n-o
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 01. Aug 2014, 15:26
Ich hab noch ein paar weitere Bilder und einen Videolink zur Veranschaulichung hinzugefügt.
*Reno*
Gesperrt
#30 erstellt: 01. Aug 2014, 15:33
Eine prima Chance, bei Anschaffung eines Prokis preislich deutlich tiefer einsteigen zu können. Wie ich gerade im Nachbarfaden lese, bringt Benq zwei neue Einsteiger heraus. Da gerade im Bereich Schwarzwert am meisten Geld gefordert ist, wäre diese Idee leicht 2000€ und mehr wert.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 01. Aug 2014, 15:53
Das ist der Grund warum ich es selber nutze. Ich bin so ein Modell das leider wenig Geld zur Verfügung hat und dem das Schwarzempfinden extrem wichtig ist, wichtiger als Maximalhelligkeit, nicht ganz normgerechte Farben oder ungleiche Schärfeverteilung etc. Also wird geschraubt und gebastelt. Low Gain Leinwand, Verdunkelungsmaßnahmen, Streulichtminimierung, alles was mit Fantasie und Einverständnis von Frauchen halt so möglich ist.
Hätte ich allerdings das Geld übrig für einen wirklichen Klassebeamer, ehrlich gesagt würde ich dann liebend gerne auf solche Tricks verzichten.

Ganz abbauen würde ich die Beleuchtung allerdings dann auch nicht, gerade bei einem normalen, gemütlichen Abend mit Freunden, wo der Film eher nebenbei läuft und man etwas Licht haben will macht es sich echt gut und oft gibts Komplimente: Das sieht ja geil aus! Wohlgemerkt nicht das Bild, sondern die Beleuchtung

Außerdem erspart es mir die Nörgeleien meiner Frau: Sitzt du schon wieder in deiner Dunkelkammer...mach mal ein bisschen Licht, ich finde ja gar nichts.....das ist schlecht für die Augen....mir ist das Beamer gucken so viel zu anstrengend.


[Beitrag von t-n-o am 01. Aug 2014, 15:55 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#32 erstellt: 01. Aug 2014, 16:15
Ich habe aktuell einen Benq 6000, und einen alten Sony VW 200. Vor einigen Tagen konnte ich einen Vergleich zwischen meinem Sony, einem VW 500 und einem JVC 900 sehen. Bei keinem dieser Geräte sah ich ein Schwarz, das auch nur annähernd "perfekt" wie bei einem alten Röhren Proki gewesen wäre. Auch da hätte das Bild bestimmt im Bereich Schwarz noch gewinnen können.

Ich sehe grundsätzlich keinen Sinn darin, sich versteifend auf einen einzelnen Aspekt zu stützen. Da gibt es viele Teilbereiche, die sich sogar gegenseitig ausgleichen können. Aber: Für eine glaubhafte Bildtiefe brauchts jedoch schon ein Mindestmaß an Schwarz.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 01. Aug 2014, 16:48
Klar, der Rest darf natürlich nicht die letzte Grütze sein, sonst nützt der beste Schwarzwert nichts. Andererseits taugt ein scharfes, farbtreues Bild welches im absoluten Grauschleier auch nichts, also:

Schwarz ist nicht alles, aber ohne Schwarz ist alles nichts.
Mankra
Inventar
#34 erstellt: 01. Aug 2014, 20:21
Was zählt, ist der InBild Kontrast.
Was hilft der beste SchwarzWert, außer für Meßfreaks , bzw. um, wie beim Autoquartett mit Zahlen auftrumpfen zu können (Marketing und heiße Forendiskussionen), bei Realbildern mit hellen und dunklen Bildanteilen?

Wenn es "nur" darum geht, aus Budget X das maximale Bild rauszuholen, setzt bei der Raumoptimierung an.
Der 10.000,- Beamer mit einer 08/15 Leinwand in einem weißen Wohnzimmer kommt nicht an das 1000,- Gerät im optimierten Raum an.

500,- in Leinwand und Raumoptimierung bringt mehr, als die gleiche Summe in einen neuen Beamer zu investieren.

Hier wird zwar sehr emotional über diverse Beamer diskutiert, aber im Gegensatz zum TV, ist das Bild von Raum, Leinwand und Beamer abhängig.


[Beitrag von Mankra am 01. Aug 2014, 20:26 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#35 erstellt: 01. Aug 2014, 21:11
Das sehe ich auch so. Nur war dieser Ansatz für alle die gedacht, die leider nicht am Raum bauen können oder dürfen. Und dann bleibt ANSI eben nur noch eine Erinnerung. Das Auge kann sehr leicht betrogen werden, und darauf läufts hinaus. Letztlich doch egal wie, wenn der Bildeindruck stimmt.

Ich werde das ausprobieren, sobald meine kleinere Leinwand eingetroffen ist. Wegen dem Sony muß ich (und wollte auch früher schon) auf 2,35 m Breite runtersetzen. Das spart nach allen Seiten hin etwas ein, und eventuell erspare ich mir damit etwas Streulicht im Raum. Ich habe im vorderen Bereich alles mit Samt etc. versehen und sehe nun zu, das möglichst weit reduzieren zu können.

Auf Dauer ist mir das nämlch zu freakig, im Wohnzimmer derart leben zu müssen.
surbier
Inventar
#36 erstellt: 02. Aug 2014, 07:21
Eine Raumoptimierung holt zweifellos einiges aus dem Bild heraus. Allerdings bezweifle ich, dass man durch diese Massnahme mit einem 1000 Euro Beamer, der dazu noch in die Jahre gekommen ist, einen modernen 10K Beamer über alles betrachtet egalisieren oder gar überholen kann.

Das wäre wohl korrekt, sofern bei einem 1000 Euro Beamer nur der Schwarzwert verbesserungswürdig wäre.

Der Input dieses Threads ist per se sehr interessant und man mag tatsächlich damit experimentieren.
Ich bin dem Threadhersteller sehr dankbar dafür. Sein Engagement hier verdient Anerkennung. Wobei er aber selbst sagt, dass für ihn diese Lösung eine "Notlösung" wäre, da er ansonsten lieber in einen höherpreisigen Beamer investieren würde, stattdessen auf die "Basteleien" verzichtete.

Gruss
Surbier


[Beitrag von surbier am 02. Aug 2014, 08:21 bearbeitet]
t-n-o
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 02. Aug 2014, 10:27
Ich habe den Beitrag um 2 weitere Abschnitte ergänzt.

Das Grundproblem im Wohnzimmerkino.
und
Zwischenbemerkung zur Leinwand.




Gruß TNO
t-n-o
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 02. Aug 2014, 11:18
Musste oben nochmals editieren
Irgendwie hatte er zuerst in dem Abschnitt zu der Leinwand die Bilder nicht drin. Jetzt passt es.
surbier
Inventar
#42 erstellt: 02. Aug 2014, 11:22
Hi t-n-o
Ist es nur bei mir so, dass ich die Links nicht anklicken kann? Fehlt da der Hyperlink?

Gruss
Surbier
t-n-o
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 02. Aug 2014, 13:42
Mmmm, bei mir funktionieren die Bilderlinks als auch der Videolink.
woody32
Inventar
#44 erstellt: 02. Aug 2014, 14:18
Habe heute vormittag mal mit 2 100W Glühbirnen und Dimmer getestet. Habe damit zwar einen hellen Licht Rand um die Leinwand erzeugen können aber der beschriebene Effect wollte sich nicht einstellen und ab einer bestimmten Helligkeit der Lampen kam zu viel Restlicht auf die Leinwand und weiter runtergedimmt konnte ich noch immer keine Verbesserung beim Schwarzwert feststellen.....
t-n-o
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 02. Aug 2014, 14:25
Leinwandfarbe? Wandfarben? Testanordnung? Könnte an vielem liegen. Wäre natürlich toll, wenn du mal ein Foto machen könntest.
woody32
Inventar
#46 erstellt: 02. Aug 2014, 14:31
Foto gabs oben schon vom Raum.... restliche Fotos vom Raum in meiner Signatur unter "Heimkino"

Leinwand weiss, Gain 1.0
woody32
Inventar
#47 erstellt: 02. Aug 2014, 14:32
Ändern der Leinwand ist bei mir natürlich schwierig....
t-n-o
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 02. Aug 2014, 14:40
Yupp. In dem Zimmer würde ich mich auch wohl fühlen.

Für den hier besprochenen Effekt, erfüllt es aber leider alle Bedingungen die diesen stark vermindern oder komplett zunichte machen. Ich denke alles was man hier erreichen kann, ist eine etwas positive Wirkung in den Situationen in denen man sowieso mit Beleuchtung gucken kann/muss. Hier wird sicher der Bildeindruck besser sein als wenn eine Beleuchtung vor der Leinwand angeschaltet ist. Aber um ein Schwarz auf der Leinwand zu erreichen, ist der Raum zu Hell und die Leinwand Gain 1 setzt das Streulicht ja leider auch 1:1 um.


Das einzige was evtl. funktionieren könnte wäre die Idee mit den LED-Stripes direkt am Leinwandrand. Aber das wäre ja etwas sehr aufwändig, für einen Test.


[Beitrag von t-n-o am 02. Aug 2014, 14:41 bearbeitet]
t-n-o
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 02. Aug 2014, 16:19
Ich packe meinen Koffer.

Mein Schwagerist zum Glück ähnlich Heimkinobegeistert wie ich. Ich konnte ihn überzeugen mir zu helfen. Ich packe also meine 2 Beamer, meine Led-Stripes und eine alte graue 2m Tupplur ein um bei ihm ausgiebig zu testen. Dort haben wir sein fast perfektes Kellerkino, einen weißen Raum, dann die graue Tupplur und eine weiße Leinwand und 3 Beamer mit unterschiedlicher Helligkeit und Schwarzwert und natürlich 2 paar Augen.

Ich bin mal gespannt was raus kommt.


[Beitrag von t-n-o am 02. Aug 2014, 16:20 bearbeitet]
SiggiUA
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 02. Aug 2014, 16:51
Dann viel Spaß. Da kann man fast ein wenig neidisch werden. So richtig "basteln" würde ich auch mal gern wieder!

Gruß
Siggi
Nick11
Inventar
#51 erstellt: 04. Aug 2014, 14:07
Hallo t-n-o,
vielen Dank für die Mühe, ähnliche Ideen spukten mir auch schon mal im Kopf herum.
Kleiner Tipp: die Lesbarkeit des Eingansposts würde noch enorm gewinnen, wenn du ihn mit Überschriften insgesamt gliedern würdest.
t-n-o
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 04. Aug 2014, 14:50
Ja, ist ganz schön unübersichtlich geworden. Jetzt wo wir 2 Abende und Nächte gebastelt und getestet haben( bin immer erst so um 4Uhr ins Bett gekommen, gähn) und eine Menge neue Eindrücke gewonnen haben, werde ich den Beitrag ohnehin nochmal überarbeiten. Viele von den 'wenns, vielleichts, eventuells' kann ich jetzt rausnehmen und den Text dann allgemein etwas verständlicher gestalten. Vielleicht finde ich heute ABend dazu noch die Zeit.

Vorneweg: Bei einigen unserer Aufbauten hatten wir Erfolg, aber leider kann ich immer noch nicht genau sagen wo der Punkt liegt ab dem es nicht mehr klappt. Dafür müsste ich wohl noch 3 weitere Leinwände bauen mit verschiedenen Beleuchtungsvarianten und Verbesserungen(Leisten/Abdeckungen zur Streulichtminierung oder sogar Lichtkästen die gezielt nur einen dünnen hellen Streifen erzeugen) und die dann in verschieden Räumen und mit den verschiedenen Beamern durchtesten. Auf jeden Fall gibt es noch jede Menge Ideen und Möglichkeitzen für zukünftige Bastelprojekte.



Gruß TNO
t-n-o
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 04. Aug 2014, 19:06
Ich schaffe es heute leider nicht mehr alle unsere gemachten Erfahrungen hier zu schildern. Ich habe aber im Beitrag oben zumindest schonmal zur besseren Übersichtlichkeit einige der Überschriften fett hervorgehoben und schonmal kleinere Änderungen für die neueren Leser in manchen Passagen unternommen und den Abschnitt zur Leinwand stark erweitert.



Gruß TNO


[Beitrag von t-n-o am 04. Aug 2014, 19:08 bearbeitet]
t-n-o
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 05. Aug 2014, 19:03
So, hier der versprochene Erfahrungsbericht.

Zum Testen hatten wir:

1 vorwiegend Weiß gestrichenes Zimmer 3,8m*4,6m.
Einen dunkelrot/Schwarz gestrichenen Kinoraum 3,5m*6,2m, Teile der Wände um die Leinwand und die Tür zusätzlich mit dunklen, weinroten Vorhängen.
Eine weiße, fest im Kinokeller installierte Rahmenleinwand konnten wir leider nicht einsetzen, weil die Beleuchtung sich nicht ohne große Umbauten hätte bewerkstelligen lassen. Deswegen gabs Ersatz:

Eine 1,80m weiße Stativleinwand Gain 1, randlos
Eine 2m breite graue Tupplur Gain ~0,6
Eine 'Mini-Leinwand': ein Mattweißes Brett mit 1m Breite.

Sony VPL-HW40, fest im Kinoraum installiert, Tests in weißem Zimmer also nicht möglich.
LG PF80G
Epson EH-TW420

Der Schwarzwert der Beamer sah im Vergleich etwa so aus:
TNO
Kann man wahrscheinlich auf dem Bild schlecht erkennen. Sony schon sehr dunkel. Ich kann leider keine genauen Angaben machen, LG war minimal heller lt. Test hat er ~0,18 und der Epson leuchtete gegen die Beiden richtig. Vom EIndruck hat der 2 Lumen im Schwarzwert, wenn nicht noch mehr.

Als Beleuchtung hatten wir einne 5m langen LED-Strip, Warmlweiß, 120 LEDs auf 1m. Den LED Strip haben wir an der Rückseite der jeweiligen Leinwand mit Klebepads befestigt, so dass die Leds genau gegen die Wand leuchten.


1. Test.
Weißes Zimmer, weiße 1,80m Leinwand. Gleich das schwierigste zuerst.

Wir haben die Leinwand erstmal ca. 40cm. vor die Wand gestellt, so beleuchteten die LEDs die gesamte Wand relativ gleichmäßig. Dann erstmal komplett abgedunkelt. Alle Lichter und die LED Beleuchtung auf der niedrigsten Stufe angemacht. OK, Leinwand sieht noch dunkel aus, also Licht weiter erhöht. Der allgemeine optische EIndruck ist: Gemütlich. Bei ca. 10%-20% Beleuchtung war schon Schluss. Die Leinwand wird heller. Also wieder etwas runter und den LG angeschmissen. Naja, man sieht immer noch wie die Leinwand sich etwas aufhellt bei einem Schwarzbild, der Effekt ist nur minimal. Den Epson brauchen wir da gar nicht erst auszuprobieren.

Wir geben nicht auf. Wir haben jetzt die Leinwand so dicht an die Wand gerückt, dass nur noch ein ganz enger, sehr heller Lichthof entsteht. Nochmal an der LED-Beleuchtung gestellt und siehe da, wir können sie deutlich heller stellen bis die Leinwand sich merkbar aufhellt. DIes muss mit der höheren Lichtintensität zu tun haben. Das Licht wirkt jetzt aber auch nicht mehr so gemütlich sondern ist schon deutlich aufdringlicher. LG wieder angeschmissen, tatsächlich haben wir den Eindruck, dass das Schwarzbild die Leinwand kaum noch aufhellt, aber irgendwie überstrahlen die LEDs das Bild jetzt deutlich. Grautreppen Testbild- Die unteren Stufen sind alle deutlich zu dunkel, hilft nur nachjustieren bei der Beleuchtung und dem Gamma. Mit etwas weniger Beleuchtung und leichtem Anheben des Gammas geht es, aber irgendwie ist immer noch dieser Überstrahleffekt da und die Leinwand wirkt auch nicht richtig schwarz nur extrem dunkel. Schwer zu beschreiben der Effekt. Lichtintensität lso verringert bis es angenehm war, besser aber der bildverbessernder Effekt ist nicht wirklich wahrnehmbar. Ausserdem wirkt der Effekt der Abdunklung am Rand der Leinwand stärker als in der Mitte. Dorct scheint das Kontrastempfinden um ein vielfaches mehr angesprochen zu werden.

Also haben wir mal die Mini-Leinwand getestet. Bei ihr konnten wir die LEDs bis auf volle Stufe aufdrehen, die Fläche blieb immer dunkel. Aber der gleiche Effekt: eine Art Überstrahlen und die Fläche wirkt zwar wie ein finsteres Loch aber irgendwie nicht schwarz. Ich denke unser Auge registriert irgendwie noch, dass die Fläche heller ist und nicht Schwarz aber das Kontrastempfinden lässt sie dunkel erscheinen und das ergibt irgendwie einen Widerspruch und schafft diesen seltsamen und nicht wirklich schönen Effekt. Wieder den LG an, dunkle Bilder wirken dunkel, schwarz wirkt dunkel aber helle Szenen, Oje, alles ist zwar gut erkennbar aber das Strahlen und die Dynamik in hellen Bildbereichen ist weg. Also Helligkeit wieder soweit runter bis helle Szenen gut aussehen. Ja, besser. Szenen mit Hell und Dunkelanteilen wirken auch gut, jetzt ist der Effekt in ganz dunklen Bildern nur noch wenig vorhanden.


2. Test

Gleicher Aufbau, wir haben nunmal verglichen mit normaler Beleuchtung für alle die ab und ann gerne in einem etwas beleuchteten Raum gucken. Als Beleuchtung haben wir verschiedenes genommen. Eine Standlampe die wir eine Stück neben die Leinwand gestellt haben, eine Schreibtischlampe mit der wir verschiedene WÄnde indirekt beleuchten konnten und natürlich die Deckenbeleuchtung die in diesem Fall perfekterweise dimmbar war.
Wir haben dann die LEDs ao eingestellt, dass die Raumhellichkeit ungefähr der Zimmerbeleuchtung/Lampen entsprach, also man alles genauso gut erkennen konnte. Dann haben wir abwechselnd die Zimmerbeleuchtung/Lampen und die LED-Beleuchtung eingesetzt.

Und hier kann ich nur sagen: Wow! Man merkt deutlich, dass bei den LEDs die Leinwand nur durch das Streulicht aufgehellt wird, anders als bei den anderen Beleuchtungsvarianten. Aber auch wo wir die anderen Lampen indirekt eingesetzt haben wirkte das Bild auf der Leinwand nicht so gut wie mit den LEDs. Bei den LEDs hat man nicht das Gefühl, dass eine andere Lichtquelle im Zimmer ist. Das Licht kommt alles schön aus Richtung Leinwand. Auch hier haben wir dann die Varianten heller Lichtkranz und ganze Wand beleuchtet probiert und die Wandbeleuchtung war unser Favorit. SIe wirkt weit weniger aufdringlich und gibt einen schönen harmonischen Effekt.

Nun haben wir mal geschaut wie es aussieht wenn Restlicht im Raum ist. Tatsächlich wirkt der Lichtkranz nun weniger aufdringlich und scheint tatsächlich den Effekt zu haben die Leinwand etwas hervorzuheben. Hier wiederum wirkt die flächig beleuchtete Hintergrundwand weniger gut bis gar nicht.


3. Test
Dunkle Leinwand, weiß gestrichenes Zimmer, gleiche Vorgehensweise.

Licht an. Auch bei breitflächiger Hintergrundbeleuchtung wirkt die Leinwand bei gleicher Lichtintensität wesentlich 'schwärzer' als die Weiße. Das Grau der Leinwand verstärkt den Kontrasteffekt zu der hellen Wand im Hintergrund deutlich. Die Beleuchtung können wir diesmal auf ~50% setzen bevor wir negative Auswirkungen auf der Leinwand sehen. Beamer an. Ja, ein Effekt im dunklen Bild ist merkbar. Beleuchtung nochmal ein bisschen angepasst und wir haben tatsächlich ein schönes Bild. Die flächige Beleuchtung lenkt auch nicht vom Bildinhalt ab. Was wir aber auch hier merken ist die Minderung der Intensität von hellen Szenen. Es wirkt als ob einfach der Gain der Leinwand noch weiter reduziert wurde, also die Helligkeit heruntergesetzt wurde. Trotzdem ergab sich ein ganz ordentliches Bild ohne Überstrahlen allerdings auch ohne den großen Wow-Effekt.

Leinwand dichter ran für engeren Lichtkreis. Die Intensität mussten wir etwas weiter runterdrehen als bei der weißen Leinwand sonst überstrahlt sie fast noch stärker. Irgendwie klar, das Bild auf der grauen Leinwand ist ja von vorneherien dunkler. Grautreppe zeigt fast den gleichen Effekt wie zuvor, allerdings sind die Graudetails etwas besser als zuvor zu erkennen. Trotzdem müsste etwas im unteren Gammabereich nachjustiert werden. Das Bild wirkt plastisch, dunkel in dunklen Szenen und helle Szenen wirken zwar etwas weniger intensiv aber immer noch glaubhaft. Was wir auch hier feststellen können, dass auch die graue Leinwand irgendwie noch Grau wirkt, selbst wenn sie durch die Beleuchtung extrem dunkel wirkt. Also der gleiche widersprüchliche Effekt wie bei der weißen Leinwand.
Trotzdem waren wir uns einig, dass man so durchaus gemütlich gucken könnte, aber auch, dass der Gesamteindruck mit der Beleuchtung so anders ist, dass es nicht mit komplett abgedunkeltem Raum vergleichbar ist. Beides fühlt sich komplett verschieden an.

Jetzt muss aber nochmal der Epson ran. Vorher haben wir das Bild allerdings erstmal ohne Beleuchtung projeziert um dann einen Vergleich zu haben. Erstmal den Lichtkranz auf höchste Intensität, bei der da Bild nicht überstrahlt wird. Epson an. Mmmmh, ja, vielleicht, ein bisschen. Licht heller. Ja, jetzt wirkt der Schwarzwert bei weitem nicht mehr so negativ. Ich weiß nicht ob das eher ein psychologischer Effekt ist oder ein tatsächlicher, denn man sieht noch deutlich, dass der Schwarzwert eigentlich miserabel sit, aber er stört irgendwe nicht mehr so sehr wie zuvor. Licht aus, oh da sieht man dann doch einen ganz schönen Unterschied, sofort beginnt die Leinwand richtig zu Leuchten. Wir haben dann eine Weile geguckt und sind übereingekommen, dass es dieses aufdringlich fehlende Schwarz des Beamers tat5sächlich merklich abmildert und den Bildeindruck verbessert, auch wenn der Schwarwert nicht wirklich Schwarz wird.


4. Test
Dunkle Leinwand, weiße Wände und LED-Backlight als Zimmerbeleuchtungsersatz.

Eigentlich ist der Eindruck der gleiche wie mit der weißen Leinwand, nur dass die dunkle die positive Wirkung um ein Vielfaches verstärkt. Sie wirkt infach von vorneherein viel schwärzer vor den weißen Wänden als die weiße Leinwand, egal ob das Licht von vorne oder von hinten kommt. Trotzdem muss ich sagen, dass die Kombination dunkle Leinwand, weiße Wände, LED-Backlight eins geschafft hat: Gucken bei so hellem Licht, dass man fast lesen kann und trotzdem noch das Gefühl haben auf eine sehr, dunkle Projektionsfläche zu schauen. Die Leinwand wirkt tatsächlich fast wie ein Loch in der Wand, wenn ihr wisst was ich meine. Tatsächlich wirkt das Bild, wenn die LEDs als Beleuchtung eingesetzt werden, nun auch deutlich plastischer als bei einer der anderen Beleuchtungsquellen. Hier ist unser Fazit eindeutig positiv.
Bei Restlicht im Raum wirkte der bei der Weißen beschriebe Effekt, dass die Leinwand hervorgehoben wird und der Blick auf sie gezogen wird, allerdings fast schon Gegenteilig. Ich denke dies wirkt so, weil die dunklere Leinwand sich ohnehin schon mehr vom Raum abhebt als die Weiße.


5. Tests im Heimkinokeller

Wir haben hier die gleichen Aufbauten und Kombinationen getestet wie im weiß gestrichenen Raum. Zusätzlich haben wir natürlich den Sony einbezogen. Um nicht zuviel wiederholen zu müssen werde ich nur die uns aufgefallenen Unterschiede schildern, denn prinzipiell war der Eindruck ähnlich dem bei den vorgenannten Tests.

WIr konnten die Beleuchtung voll aufdrehen, die graue als auch die weiße Leinwand wirkten immer schwarz. Auch bei viel schwächerer Hintergrundbeleuchtung war der Effekt erkennbar, dass der erhöhte Schwarzwert abgemildert oder sogar ausgeblendet wurde. Ich nenne es ausgeblendet, weil hier genauso der Effekt auftrat, dass man das nicht ganz Schwarze Bild noch realisiert hat es aber vom Bildeindruck trotzdem extrem dunkel gewirkt hat.
Die Lichtleistung der LEDs konnte sowohl beim Sony als auch beim LG so weit runter geregelt werden, dass es zu keinem Überstrahlen mehr kam. Beim Ausschalten der LEDs während einem Schwarzbild war deutlich zu erkennen wie die Leinwand vom EIndruck her heller wurde und beim Einschalten der LEDs dunkler. Beim Epson mussten wir die LEDs allerdings voll aufdrehen und erzielten einen Schwarzeindruck nur auf der grauen Leinwand. Hier überstrahlte die Beleuchtung wieder. Aber auch beim Epson ergab sich schon bei moderater Beleuchtungsstärke ein harmonischerer Bildeindruck als zuvor.
Man kann alles in allem sagen, der Effekt war da und er war besser als im weiß gestrichenenen Raum, manche Nachteile wie das Überstrahlen traten nicht auf, andere wie der wahrgenommene Verlust der Strahlkraft waren deutlich schwächer und der gesamte Eindruck wirkte harmonischer. Der positive Effekt aufs Bild war aber auch bei niedriger Lichtintensität wahrnehmbar, zumindest beim LG und Sony. Aber auch hier ergab sich das Bild, dass der Gesamteindruck und die Stimmung sich veränderte. Bei sehr niedrig eingestellter Beleuchtung weniger, aber dafür war der positive Effekt natürlich auch schwächer.



Fazit :

In Verbindung mit einer Low Gain Leinwand war ein positiver, wenn auch schwacher Effekt zu beobachten, auch wenn dieser von jedem von uns als unterschiedlich stark empfunden wurde . Als reinen Bildverbesserer für weiße Leinwände halte ich die Hintergrundbeleuchtung für weniger geeignet. Je nach Räumlichkeit ist der Effekt zu schwach oder es tretenzu starke negative Nebeneffekte auf. Um sicher einen merkbaren, positiven Effekt zu erzielen muss man zuviel beachten. Und auch dort wo der positive Effekt merkbar ist wird zumindest die Atmosphäre so stark verändert, dass sie zu einer ganz anderen wird als im abgedunkeltem Heimkino.

Anders heißt natürlich nicht unbedingt schlecht.
Die Meinungen in meiner Familie, die mit mir probegeguckt hat, waren sehr unterschiedlich. 'Das sieht ja richtig toll aus und wertet die ganze Atmosphäre auf.' 'Das guckt sich so viel angenehmer als vorher.' Aber auch: 'Das lenkt micht total ab.' Mein Schwager konnte sich durchaus vorstellen einen netten Familienabend beim Filmgucken auf der beleuchteten Leinwand zu verbringen aber meinte für einen echten Heimkinoabend und konzentriertes Film gucken würde er lieber weiterhin alles komplett dunkel gestalten. Ihm fehle sonst die Kinoatmosphäre.
Von daher sehe ich den Einsatzzweck eher als Effekt-oder Atmosphärenlicht, dass ganz nebenbei dann noch in den Situationen in denen man während dem Film Licht im Zimmer braucht den postiven Effekt hat den Bildeindruck nicht so sehr zu zerstören wie eine normale im Raum stehende oder hängende Lampe.

Uneingeschränkt empfehlen kann ich die Hintergrundbeleuchtung dagegen für alle die sowieso oft bei leichter Beleuchtung gucken oder denen das Filme gucken als sehr anstrengend erscheint. Als Beleuchtungsersatz hat sich die Hintergrundbeleuchtung wirklich bewährt und hat sofort eine sehr entspannte Atmosphäre geschaffen ohne die Bildqualität zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Ganz im Gegenteil hat sie hier das Bild und den Gesamteindruck eher aufgewertet. Auch das eigentliche gucken war auf der moderat beleuchteten Leinwand überhaupt nicht mehr anstrengend.

Ich selber werde die Led-Leisten an meiner Leinwand verbauen, denn wie gesagt, ein echter Hingucker wenn Besuch vorbeikommt sind sie allemal.

So, ich hoffe dieser kleine Bericht war aufschlussreich.



Gruß TNO


[Beitrag von t-n-o am 06. Aug 2014, 21:58 bearbeitet]
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